Fotos erlaubt, aber dennoch polizeilich verboten

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Da viele von uns hier fotografieren, möchte ich nach einem heutigen negativen Erlebnis mal meckern. Über Arbeiter, die sich offenbar eigene Gesetze machen. Auch über die Polizei, die mit seltsamen Ratschlägen aufwartet.

Ich hoffe, es fühlt sich niemand durch den Beitrag (den ich auch auf Neuperlach.org veröffentlicht habe) gestört. Ich möchte das Forum nicht missbrauchen, aber mal einen Rat bzw. eine Meinung von euch, zumal es ähnliche Probleme auch beim Fotografieren von Bahnanlagen geben kann. Vielleicht bin ich auch im Unrecht und stufe das heutige Erlebnis falsch ein.

Wenn der Beitrag unpassend ist (Selbstdarstellung oder dergleichen), möge ihn ein Admin entfernen, ich habe kein Problem damit.

So, los geht's:

„Auf Wiederhören“ – die Polizei, dein Freund und Helfer – neuer Ärger auf der Baustelle

Heute machte ich mal wieder ein paar Fotos am Plett-Zentrum. Ich führte nichts im Schilde, ganz brav knipste ich auf einem öffentlichem Fußweg hinter dem Bauzaun. Ich gefährdete niemand. Ein Bagger verrichtete Abrissarbeiten, drei Männer in Schutzanzügen entsorgten offenbar Dämmmaterial. Eigentlich ein schöner Tag. Doch der Baggerfahrer A. Aggro (Phantasiename, ich kenne seinen Namen nicht) hatte keinen guten Tag. Er beschimpfte mich, er wolle nicht, dass ich hier fotografiere. Ich wies ihn darauf hin, ich dürfe das (öffentlicher Grund, Panoramafreiheit, keine Behinderung der Arbeiten), ich würde auch nicht ihn fotografieren, sondern die Baustelle. (Im Bagger sieht man gerade mal seinen Kopf, wenn überhaupt, den man im Fall der Fälle unkenntlich machen könnte, aber darum geht es nicht). Was ich mit den Fotos vorhabe, danach fragte er erst gar nicht, sondern er rief mir zu „Es ist mir wurscht, was du mit den Fotos machst, ich will das nicht“. Der Bagger war übrigens nur ein Motiv von vielen, die Baustelle ist groß. Neben mir standen weitere Zuschauer, einer fotografierte mit seinem Handy. Doch A. Aggro hatte es auf mich abgesehen. „Ich komme gleich runter, wenn Du nicht aufhörst“, rief er mir zu, was ich natürlich als Drohung verstand. Er stellte den Motor ab und öffnete die Türe. Ich wich einige Meter zurück. Immer wenn ich mich der Baustelle wieder näherte, brachte er offenbar den Motor wieder zum Schweigen. Er schaute mich immer wieder an, arbeitete nicht weiter, rief mir immer wieder etwas Unfreundliches zu. Ich begriff das als Strategie, mir sollte klargemacht werden, dass ich den Betrieb aufhalte. Es wird nur gearbeitet, wenn ich nicht mehr vor Ort bin, ich wäre schuld, wenn nichts mehr voranginge, das ist die Botschaft. Das Dumme ist nur, unmittelbar vor dem Bauzaun ist die Haustüre des Wohnblocks meiner Mutter, das ich fast täglich betrete. Selbst wenn ich mich nur dem Eingang näherte, ging in schöner Regelmäßigkeit der Motor wieder aus und die Blicke trafen mich, kaum kein Zufall. Mir schien es so, dass auch die drei Schutzanzugarbeiter nun gegen mich aufgehetzt wurden und mich genau beobachteten.

Mir war die Lage nun zu kritisch, ich entfernte mich mindestens 20 Meter vom Haus und rief die Polizei. Keine 110, sondern die lokale Neuperlacher Polizeistation. Ich schilderte freundlich die Lage. Ich bat um Rat und fragte, ob sie eventuell jemand vorbeischicken könnten. Polizist 1 hört lange zu und übergab dann an den Kollegen. Polizist 2 hörte auch zu. Und wie. Er wollte wissen, warum ich da fotografieren würde. Ich sagte, nur aus Spaß, ich wolle nichts Böses, nur ganz harmlos eine Baustelle ablichten. Zu meinem Erstaunen sagte der Polizist dann (zitiert aus dem Gedächtnis) „Ich kann den Baggerfahrer verstehen. Sie sind vielleicht im Recht und dürfen da fotografieren, aber es gibt Dinge, die stehen nicht auf dem Gesetzespapier. Die kann man ganz einfach menschlich untereinander regeln. Das Problem lässt sich ganz einfach lösen, indem man sich nicht vor der Baustelle aufhält, sondern einfach weitergeht.“. Ich wies ihn auf die Drohungen hin. Er wiederholte sich und er stellte mich als eine Art Querulant dar, ohne das Wort zu nennen. Ich sagte ihm, ich könne ja nicht mal mehr in das Haus meiner Mutter, der Baggerfahrer würde an der Stelle sicher noch tagelang arbeiten und ich fühlte mich von ihm bedroht. Er ging darauf nicht ein und wiederholte seinen Standpunkt. Ich sagte dem Polizisten, dass ich seine Meinung respektieren würde, aber von seinem Rat enttäuscht sei. Ich blieb freundlich. Der Polizist sagte dann „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, auf Wiederhören“.

Ich frage mich, sehe ich da was falsch? Soll man immer nachgeben? Meine Meinung ist, wenn Leute hinter der Absperrung stehen und zuschauen, vielleicht sichtbar oder heimlich fotografieren, dann muss das ein Baggerfahrer aushalten. Es ist nichts Unübliches, überall auf der Welt wird so was fotografiert. Es ist auch kein Gaffen, es ist schließlich kein Unfall zu sehen, sondern eine interessante Aktion. Der Stadtteil ändert sich, Neues entsteht, und die Bürger dürfen nicht zuschauen.

Bild

Abriss des Plett-Zentrum. Solche Fotos, die in sicherer Entfernung hinter dem Bauzaun angefertigt wurden, sind also "verboten", selbst bei Unkenntlichmachung der Personen dürfen sie nicht mal gemacht, geschweige den veröffentlicht werden. Zuschauen ist auch nicht erwünscht, auch wenn der Bauzaun unmittelbar vor der Haustüre ist
mapic
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Beitrag von mapic »

Tja, es gibt eben immer solche und solche...

Als ich mal Brückeneinschubarbeiten fotografiert habe, wurde ich auch von einem Baggerfahrer angesprochen. Er hat gefragt, ob es möglich wäre, dass ich ihm und seinen Kollegen die Fotos zukommen lasse. ;)

Ich denke mal, wenn jemand nicht fotografiert werden möchte, dann sollte man das respektieren, und zumindest nicht mehr aus nächster Nähe fotografieren. Wenn man aber schon nicht mal mehr schauen darf, dann ist irgendwas faul. :unsure:

Was mich noch interessieren würde: Was hast du dir denn von dem Anruf bei der Polizei eigentlich genau erwartet? Was hätten sie denn vor Ort machen sollen?
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Ich an deiner Stelle würde jetzt erst recht demonstrativ vorm Bauzaun stehen... Kamera sichtbar über die Schulter gehängt.
Sollen die doch die Polizei rufen (wobei ich das nicht glaube... die lassen wohl eher Faustrecht walten) oder ständig meinen, dass sie ihre Arbeit unterbrechen müssen.

Du kriegst ja nicht den Ärger, wenn die mit ihrer Arbeit ned fertig werden ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

mapic @ 12 Apr 2012, 18:51 hat geschrieben:Ich denke mal, wenn jemand nicht fotografiert werden möchte, dann sollte man das respektieren, und zumindest nicht mehr aus nächster Nähe fotografieren. Wenn man aber schon nicht mal mehr schauen darf, dann ist irgendwas faul.  :unsure:
Nur zur Klarstellung: Ich habe nicht gezielt auf den Baggerfahrer draufgehalten, sondern quer über Baustelle fotografiert. Der Baggerfahrer war allenfalls Beiwerk, aber nur in manchen Fotos.

Quasi verboten wurde mir aber der generelle Aufenthalt im Sichtbereich der Baustelle.
mapic @ 12 Apr 2012, 18:51 hat geschrieben:Was mich noch interessieren würde: Was hast du dir denn von dem Anruf bei der Polizei eigentlich genau erwartet? Was hätten sie denn vor Ort machen sollen?
Sie könnten anrücken, man könnte kurz reden. Die Polizei könnte ja einen Kompromiss machen und den Baggerfahrer aufklären, dass Baustellenfotografie erlaubt sei. Als Konsens würde ich mich bereiterklären, nicht auf ihn draufzuhalten. Oder gar nicht mehr auf den Bagger, nur den Rest der Baustelle. Die Polizei könnte schlichten, könnte die Aggressionen rausbringen. Jeder hätte dann irgendwie gewonnen. Das wäre mein Ziel.

Bei fast allen Fotos sah man den Baggerfahrer gar nicht, der Bagger war von hinten drauf oder der Kopf im Schatten. Und ich fotografierte ja noch ganz andere Stellen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich kann zwar auch nichts verbotenes bei Deinen Handlungen erkennen, aber die Arbeiter wissen ja nicht, was Du mit den Fotos vorhast. Ich wäre auch nicht unbedingt erbaut, wenn man mich bei der Arbeit fotografiert. Die Leute wissen ja nicht, das Du die Veränderungen in Neuperlach journalistisch dokumentieren willst.

Da hätte vielleicht auch ein klärendes Gespräch geholfen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Also erstmal fällt es mir schwer mich mit dem Bericht sachlich auseinanderzusetzen, nachdem Du versuchst die Dramatik sprachlich hochzuspielen - der Name "A. Aggro" ist ja vermutlich nicht zufällig sehr ähnlich zum Wort "aggressiv". Damit wirkt die ganze Schilderung alles andere als seriös und sachlich.

Nimmt man die ganzen Sprachspielereien heraus, finde ich das ganze alles andere als dramatisch - klar, die Formulierung "sonst komm ich runter" kann schon als Drohung aufgefasst werden und ist so nicht in Ordnung - aber auf der anderen Seite, es gibt in meinen Augen schlimmeres. Und letztendlich hast Du Dir das ganze durchaus selber zuzuschreiben - wenn jemand nicht fotografiert werden will, sollte man das respektieren.

Die Polizei - was hätte die machen sollen? Dir bei jedem Betreten und Verlassen des Hauses Deiner Mutter Polizeischutz geben? Dem Baggerfahrer verbieten, den Motor auszuschalten? Ganz ehrlich - da gleich die Polizei zu rufen finde ich mehr als übertrieben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 12 Apr 2012, 19:20 hat geschrieben: Ich kann zwar auch nichts verbotenes bei Deinen Handlungen erkennen, aber die Arbeiter wissen ja nicht, was Du mit den Fotos vorhast. Ich wäre auch nicht unbedingt erbaut, wenn man mich bei der Arbeit fotografiert. Die Leute wissen ja nicht, das Du die Veränderungen in Neuperlach journalistisch dokumentieren willst.

Da hätte vielleicht auch ein klärendes Gespräch geholfen.
Reden kannst Du mit so Leuten nicht, wenn sie aggressiv geworden sind. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen, aber er wurde mit jedem Wort noch aggressiver. Ich wäre einverstanden gewesen, ihn samt Bagger als Fotomotiv zu vergessen, aber ein generelles Aufenthaltsverbot kann ich nicht akzeptieren, zumal ich dort laufend vorbei muss und es keine Ausweichrouten gibt (bzw. diese zu sind).

Ich lasse mich übrigens auch nicht so gerne fotografieren, es ist mir unangenehm. Aber ich werde nicht aggressiv, sondern sage, es ist o.k., aber bringt mich nicht zu groß. Vielleicht ist das jetzt ein "meckern über was, aber selbst das auch nicht mögen".

Aber als Bauarbeiter muss man damit umgehen. In der Innenstadt stehen so viele Fotografen an Baustellen, da schauen die Bauarbeiter oft in zehn Objektive. Ja, und? Man gewöhnt sich daran, echt, fast an alles…

Gesetzlich ist es so, dass niemand gegen seinen Willen fotografiert werden darf. Das ist auch o.k. Wo das anfängt, ist sicher nicht klar zu sagen. Wenn in großem Abstand fotografiert wird und nachher ein Schweißer in 40 Pixel Höhe zu sehen ist, der eine Maske auf hat, fällt das noch darunter? Wenn er sich belästigt fühlt, klar. Aber wenn auf der Baustelle Dutzende Leute arbeiten, dann wird es sehr schwer, jeden zu fragen. Oder bei einer Freiluftparty. Als Belästigung sehe ich es, wenn jemand vor meinem Gesicht mit dem Objektiv rumfummeln würde und ich das nicht will. Das war aber hier nicht der Fall, ich war ja da mindestens 5 oder 10 Meter weg und den Baggerfahrer trennt noch seine vergitterte "Windschutzscheibe". Also, echt, man kann es mit dem Persönlichkeitsrecht übertreiben…
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 12 Apr 2012, 19:27 hat geschrieben:Also erstmal fällt es mir schwer mich mit dem Bericht sachlich auseinanderzusetzen, nachdem Du versuchst die Dramatik sprachlich hochzuspielen - der Name "A. Aggro" ist ja vermutlich nicht zufällig sehr ähnlich zum Wort "aggressiv". Damit wirkt die ganze Schilderung alles andere als seriös und sachlich.

Nimmt man die ganzen Sprachspielereien heraus, finde ich das ganze alles andere als dramatisch - klar, die Formulierung "sonst komm ich runter" kann schon als Drohung aufgefasst werden und ist so nicht in Ordnung - aber auf der anderen Seite, es gibt in meinen Augen schlimmeres. Und letztendlich hast Du Dir das ganze durchaus selber zuzuschreiben - wenn jemand nicht fotografiert werden will, sollte man das respektieren.
Ich bin ein Mann der Kompromisse und Freundlichkeit, wähle aber auch mal harte Worte. Zugegeben. Die Aggressionen kamen ja nicht von mir, da gab ich ihm keinen freundlichen Namen. Und wie gesagt, hätte er gesagt, lass den Bagger und mich da raus, wäre ich damit einverstanden gewesen. Nur der Platzverweis, das muss nicht sein. Natürlich ist der Bericht einseitig und emotional, daher habe ich ihn in die Mecker-Ecke gestellt.
Boris Merath @ 12 Apr 2012, 19:27 hat geschrieben:Die Polizei - was hätte die machen sollen? Dir bei jedem Betreten und Verlassen des Hauses Deiner Mutter Polizeischutz geben? Dem Baggerfahrer verbieten, den Motor auszuschalten? Ganz ehrlich - da gleich die Polizei zu rufen finde ich mehr als übertrieben.
Ich fühlte mich bedroht, was soll ich machen? Die Polizei kann schlichten und alle Seiten sind zufrieden. Das kann durchaus funktionieren. Andere Leuten holen die Polizei wegen Lärmbelästigung. Vielleicht auch übertrieben, man sollte erst mit den Verursachern sprechen. Aber das funktioniert nicht immer, wenn die immer aggressiver werden.

Es geht nicht darum, dem Baggerfahrer zu verbieten, den Motor abzuschalten. Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe. Er hat es als Druckmittel eingesetzt, das war einfach zu oft und so klar mit Gesten und einem angedeuteten Aussteigen verbunden, dass es kein Zufall war. So ein Druckmittel finde ich nicht in Ordnung. Findest Du es o.k.? Ich habe dann nicht mehr weiterfotografiert, sondern habe es nur gewagt, mal stehen zu bleiben oder zu versuchen, mein Rad zu holen, das am Fahrradständer am Haus meiner Mutter stand - leider nur 5 bis 10 Meter vom Bagger entfernt. Ich habe die Polizei angerufen, um Rat zu erhalten und sah, dass sie vor Ort kommen, nur als eine von mehreren Optionen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Das ein klärendes Gespräch bei manchen Leuten nicht hilft, ist mir auch klar. Aber den Leuten ist auch nicht klar, warum Du sie bzw. die Bauarbeiten fotografiert hast. Wer fotografiert schon eine schnöde Baustelle, der dabei nichts böses im Schilde führt.? - so der Gedanke. Wenn jetzt der Bauherr zu einem Pressetermin einlädt, dann stellen sich die gleichen Leute in Positur und wollen auch noch mit Namen in der Zeitung genannt werden.

Ich würde solche Aufnahmen nur mit Tele machen ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 12 Apr 2012, 19:55 hat geschrieben: @ TramPolin

Das ein klärendes Gespräch bei manchen Leuten nicht hilft, ist mir auch klar. Aber den Leuten ist auch nicht klar, warum Du sie bzw. die Bauarbeiten fotografiert hast. Wer fotografiert schon eine schnöde Baustelle, der dabei nichts böses im Schilde führt.? - so der Gedanke. Wenn jetzt der Bauherr zu einem Pressetermin einlädt, dann stellen sich die gleichen Leute in Positur und wollen auch noch mit Namen in der Zeitung genannt werden.

Ich würde solche Aufnahmen nur mit Tele machen ;)
Ich bin nicht der Einzige, der das fotografiert. Ich habe dem Baggerfahrer auch klar gemacht, dass es nicht gegen ihn gehe. Ich hätte ihn gerne aufgeklärt, aber er sagte ja, es ist im wurscht, was ich mit den Fotos machen würde, er wolle diese Fotos nicht.

Ähnliche Baustellen werden wie gesagt in der Innenstadt massenhaft fotografiert. Hier am Stadtrand ist es halt weniger, aber ich kenne mindestens noch zwei Leute, die exakt diese Baustelle auch rein just for fun dokumentieren. Die sind jetzt immerhin gewarnt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

99,7% meiner Zeit bin ich ein ruhiger Mensch, aber wenn ich aus irgendeinen Grund (was auch immer der jeweils sein mag) tief im Bauch sauer bin, dann reicht ggf. ein kleiner unwichtiger Funken. Und wenn dann jemand probiert, mich zu beruhigen, dann wird aus dem Lavafluss ein Supervulkan der VEI-Stufe 8. Selbst wenn mir dannach deucht: mensch, das war richtig scheisse/unfair und der Grund unwichtig. Tritt selten auf, aber es passiert. Da hilft nur, mich in Ruhe zu lassen. :ph34r:
Fast wie bei ner Katze, die die meiste Zeit friedlich schnurrt, aber wenn sie pissed is, man ihr besser aus dem Weg geht. :lol:

Vielleicht isses bei dem Kranmenschen ja ähnlich gewesen.
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Beitrag von DumbShitAward »

Wenns dir das wert ist, einfach Strafanzeige wegen Beleidigung und Nötigung stellen. Ist natürlich übertrieben würde die Polizei aber dazu zwingen der Sache nachzugehen und dem Baggerfahrer klar machen, dass ihn das einen Dreck angeht was du da in der Öffentlichkeit tust solange es vom Gesetz gedeckt ist.

Ich kann natürlich verstehen, dass die Polizei der Meinung ist das wäre ihre Zeit nicht wert, aber wenns dir auf die Eier geht ist das ein probates Mittel.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 12 Apr 2012, 21:04 hat geschrieben: Wenns dir das wert ist, einfach Strafanzeige wegen Beleidigung und Nötigung stellen. Ist natürlich übertrieben würde die Polizei aber dazu zwingen der Sache nachzugehen und dem Baggerfahrer klar machen, dass ihn das einen Dreck angeht was du da in der Öffentlichkeit tust solange es vom Gesetz gedeckt ist.

Ich kann natürlich verstehen, dass die Polizei der Meinung ist das wäre ihre Zeit nicht wert, aber wenns dir auf die Eier geht ist das ein probates Mittel.
Ich habe eventuell sogar einen Zeugen, der neben mir zur gleichen Zeit die Baustelle mit seinem Handy fotografiert hat und einen Teil der Geschichte mitbekam. Er meldete sich später bei mir ganz überraschend wegen der Geschichte.

Ich bin auch kein Prozesshansel, habe in meinem Leben bislang zweimal die Polizei gerufen - einmal war es ein vermutlich falscher Telekom-Vertreter an der Haustür und eben heute. Tja, ich weiß auch nicht, bringt wahrscheinlich nichts, nur Aufregung, das ist es dann doch wahrscheinlich nicht wert. Erst mal darüber schlafen.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 12 Apr 2012, 21:11 hat geschrieben: Ich bin auch kein Prozesshansel, habe in meinem Leben bislang zweimal die Polizei gerufen - einmal war es ein vermutlich falscher Telekom-Vertreter an der Haustür und eben heute. Tja, ich weiß auch nicht, bringt wahrscheinlich nichts, nur Aufregung, das ist es dann doch wahrscheinlich nicht wert. Erst mal darüber schlafen.
Naja sind wir ehrlich. Nen Prozess brauchst du da nicht befürchten, kein normaler Staatsanwalt (oder zumindest nicht komplett bescheuerter) erhebt wegen einer solchen Kleinigkeit Anklage, wenns nicht schon System hat und selbst wenn wird das Verfahren schlimmstenfalls unter Auflagen eingestellt.

Der Typ bekäme halt einen Anhörungsbescheid, was im Regelfall schon die meisten Großmäuler stopft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 12 Apr 2012, 21:19 hat geschrieben: Naja sind wir ehrlich. Nen Prozess brauchst du da nicht befürchten, kein normaler Staatsanwalt (oder zumindest nicht komplett bescheiert) erhebt wegen einer solchen Kleinigkeit Anklage, wenns nicht schon System hat und selbst wenn wird das Verfahren schlimmstenfalls unter Auflagen eingestellt.

Der Typ bekäme halt einen Anhörungsbescheid, was im Regelfall schon die meisten Großmäuler stopft.
Prozesshansel war jetzt mehr im übertragenen Sinne gemeint. Man könnte vielleicht Spießer sagen in dem Sinne, dass jeder das System zu seinem Vorteil maximal ausnutzt. Oder Querulant. So einer möchte ich nicht sein oder werden. Das der Prozess unwahrscheinlich ist, ist klar. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

Ich finde es traurig, dass sich die Polizei zu Handlangern irgendwelcher Spinner macht, die mit ihrem Auftreten denken, sich über geltendes Recht hinwegsetzen zu können.

Und jemand, der irgendetwas im Schilde führt, wird mit Sicherheit mit der 5D Mark II direkt durch den Zaun fotografieren, genau so wie sich Pädophile mit dem Supertele inmitten spielender Kinder wiederfinden sowie Terroristen prinzipiell mit dem Stativ auf Bahnsteigen herumlungern.

Kranke Welt. Ich hätte wahrscheinlich weiterfotografiert, wenn dann noch Zeugen dabei sind, umso besser. Dann hätte es wohl wahlweise eine Anzeige wegen Körperverletzung, Diebstahl oder Nötigung gehagelt. Und der wäre man dann wohl nachgegangen :)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 12 Apr 2012, 22:04 hat geschrieben: Ich finde es traurig, dass sich die Polizei zu Handlangern irgendwelcher Spinner macht, die mit ihrem Auftreten denken, sich über geltendes Recht hinwegsetzen zu können.
Bin ja normalerweise nicht derjenige, der sich für die Belange der Polizei einsetzt, aber solange TramPolin die Polizei nicht formal dazu auffordert (vulgo: Strafanzeige) tätig zu werden müssen sie das nicht, schließlich ist Beleidigung (und wenn wir ehrlich sind: Nötigung wäre schon ein bisschen konstruiert) immernoch ein Antragsdelikt, d.h. die Strafverfolgungsbehörde darf gar nicht von sich aus tätig werden.

Ich kann den/die Beamten da schon verstehen... gerade im Bereich Neuperlach (nichts gegen dein Stadtviertel, TramPolin, aber wir wissen beide, dass es da nicht immer kreuzbrav zugeht) sind die Damen und Herren wohl mehr beschäftigt als ihnen lieb sein dürfte und die, vor allen Dingen bayerische, Grundtendenz Probleme mit Verboten Vorschriften anstatt Lösungen anzugehen ist da auch wenig hilfreich. Es ist unbestritten, dass auch bei der Polizei planmäßig mit zu wenig Personal um den eigentlichen Betrieb aufrecht zu erhalten gearbeitet wird, da ist es schon nicht unverständlich, wenn Polizeiwaldmeister Grünweiß sich denkt "Ach komm, Regel deinen Kindergeburtstag selbst und ruf an wenns was wichtiges gibt", zumal es zumindest für den Außenstehenden schon so aussehen kann, als ob TramPolin sich künstlich aufregt, weil er bei einer scheinbar "irrelevanten" Tätigkeit gestört worden sei.

"Noli turbare circulos meos - Na wennst sonst koane Problem host..."


Ich kanns verstehen, vielleicht weil es leider auch allgegenwärtige Praxis ist (wennst die Rennleitung brauchst sind sie nie da, wenn man mal falsch furzt schon), gut finde ich das natürlich noch lange nicht.
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Beitrag von TramPolin »

@DumbShitAward: Ich kann verstehen, dass die Polizei nicht ausgerückt ist. Ganz ehrlich. Aber ich verstehe nicht, dass sie den Baggerfahrer so in Schutz genommen habe. Meine Aktion würde der Baggerfahrer als Belästigung empfinden, daher sollte ich das nicht tun. Das rückt mich in die Täterrolle. Die Frage ist halt, wann weicht man. Erst mal wollte ich das Ganze erklären, einen Kompromiss finden. Kaum ein Mensch würde bei der ersten Aufforderung das Weite suchen. Dann aber gerieten die Aggressionen fast außer Kontrolle. Ich habe vielleicht in letzter Sekunde noch den geeigneten Zeitpunkt gefunden, als ich merkte, der meint es absolut ernst und schreckt vermutlich vor Prügeln nicht zurück. Selbst während des Gesprächs mit der Polizei in ca. 20 Meter Abstand vom Bauzaun fühlte ich mich noch nicht ganz sicher.

Zu Neuperlach: Klar ist die Kriminalität etwas höher als in Bogenhausen oder Trudering. Aber es sind eher Nuancen. In der Altstadt passieren übrigens etwa 10-mal mehr Verbrechen pro Einwohner gerechnet als in Neuperlach, aber das ist die selbst gefälschte Statistik, da Äpfel mit Birnen verglichen werden. Schließlich kommen in der Altstadt Bahnhofskriminalität, ausgeraubte Juweliergeschäfte, Prostitution usw. dazu und es kommen dort viel mehr Leute vorbei, die dort nicht wohnen, aber sich dort zeitweise aufhalten. Verbucht wird das dann aber alles unter Altstadt.

Aber auf was kommt es an? Ich fühle mich in Neuperlach sicher, das mit Ghetto, Slum und Gewalt ist größtenteils ein Vorurteil.
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Beitrag von Rathgeber »

DumbShitAward @ 12 Apr 2012, 23:17 hat geschrieben:Ich kann den/die Beamten da schon verstehen... gerade im Bereich Neuperlach (nichts gegen dein Stadtviertel, TramPolin, aber wir wissen beide, dass es da nicht immer kreuzbrav zugeht) sind die Damen und Herren wohl mehr beschäftigt als ihnen lieb sein dürfte und die, vor allen Dingen bayerische, Grundtendenz Probleme mit <s>Verboten</s> Vorschriften anstatt Lösungen anzugehen ist da auch wenig hilfreich.
Das Photographieren von Baustellen gehört auch in Neuperlach zu den eher harmlosen Delikten...


Es vermischt sich einiges. Einige mögen dunkel noch irgendwas mit Google Street View im Hinterkopf haben, andere haben quergelesen, daß in diesem Internet nur verbotene Dinge angestellt werden, daraus entsteht dann gerne mal eine falsche Wissenshoheit. Und viele können sich nicht vorstellen, daß man nicht sie ablichten will, sondern nur das Fahrzeug, das sie steuern, und dessen Umgebung. Wer ÖPNV photographiert, weiß wovon ich spreche. Und leider lässt sich nicht alles in einem Gespräch klären.
Und eine Rentnerin, die weiß, daß man das Mehrfamilienhaus, in dem sie wohnt, nicht photographieren darf, kann man auch nur schwer vom Gegenteil überzeugen – weder mit Charme noch mit Beharrlichkeit.
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Beitrag von TramPolin »

Zu dem Thema fallen mir noch ein paar Punkte ein, was das Fragen und Fotogenehmigungen angeht.

Man kann natürlich grundsätzlich vorher fragen. Thema Trambahnen und Busse: Wenn an einer Endhaltestelle der Fahrer vor seinem Gefährt steht, dann kann man das auch und dann mache ich das auch. In aller Regel sind die Fahrer freundlich. Sagen sie, sie möchten nicht, dass auch nur der Zug/der Bus fotografiert werden, selbst wenn man vom Fahrer fast nichts sehe, dann kann man schlecht sagen, ich fotografiere nun trotzdem, da ich mich im Recht sehe. Dann muss man selbstverständlich ein Nein akzeptieren. Man verliert dann aber in gewisser Weise das Foto, das man sonst (wohl ohne Probleme) gemacht hätte.

Ist die Trambahn in Bewegung und man fotografiert auf freier Strecke, ist ein Fragen so gut wie unmöglich. Dass einer auf freier Strecke anhält, weil er sich belästigt fühlt, und aussteigt, vielleicht sogar prügelt, habe ich zum Glück noch nie erlebt und auch nicht davon gehört.

Bei Baustellen kann man auch fragen. Ich habe auch schon ein paar Mal offiziell bei einer anderen Baustelle gefragt, weil ich die Baustelle selbst betreten wollte. So richtig mit Helm und so. In allen Fällen ist es passiert, dass die Verantwortlichen dann abgesagt haben, auf einmal doch Bedenken hatten oder einfach beim Termin nicht erschienen sind. Wenn man sich also auf solche offiziellen Fototermine stützt, dann wird es schwer, überhaupt mal ein Foto zu machen. Außerdem ist vieles dann nicht so richtig "live", man kann sich den Zeitpunkt nicht aussuchen, spontane Schnappschüsse werden schwierig.

Ein Bekannter von mir fotografiert derzeit aus seinem Fenster seiner Privatwohnung eine Baustelle. Auch hier hat die Baustelle inzwischen interveniert und ihm mit juristischen Schritten gedroht. Dabei hält er seine Kamera nicht mal aus dem Fenster, sondern die Kamera steht regengeschützt innerhalb des Raumes, nur das Fenster ist geöffnet. Die Kamera befindet sich im 10. Stockwerk, also wirklich ein sehr großes Stück weg (über 20 Meter), aber einzelne Bauarbeiter können sie sehen und wollen das nicht. Sie fühlen sich überwacht.

Darf man eines Tages nicht mal mehr aus seinem Fenster schauen?

Bis jetzt kam natürlich kein Brief vom Anwalt, das sind höchstwahrscheinlich leere Drohungen. Aber ich finde, bei Kameras, die im eigenen Zimmer stehen, grenzt es bald ans Lächerliche mit angeblichen Fotoverboten.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 13 Apr 2012, 13:49 hat geschrieben:Ein Bekannter von mir fotografiert derzeit aus seinem Fenster seiner Privatwohnung eine Baustelle. Auch hier hat die Baustelle inzwischen interveniert und ihm mit juristischen Schritten gedroht. Dabei hält er seine Kamera nicht mal aus dem Fenster, sondern die Kamera steht regengeschützt innerhalb des Raumes, nur das Fenster ist geöffnet. Die Kamera befindet sich im 10. Stockwerk, also wirklich ein sehr großes Stück weg (über 20 Meter), aber einzelne Bauarbeiter können sie sehen und wollen das nicht. Sie fühlen sich überwacht.
Mit Verlaub, das kann ich verstehen. Mag es auch nur eine Dokumentation privater Natur sein, würde eine dauerhaft installierte Kamera auch meinen Argwohn wecken. In Zeiten, wo an jeder Ecke Videokameras zum Zwecke der Überwachung hängen, hat Dein Unbekannter sehr unsensibel agiert. Woher sollen die Arbeiter denn wissen, daß sie vielleicht nicht von ihrem Arbeitgeber auf diese Wiese beobachtet werden?
Hier hätte ein Gespräch im Vorfeld womöglich Missverständnisse verhindert.
Sorry to say.
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Beitrag von Systemfehler »

Lässt sich da ein Zusammenhang herstellen?

1. Bauarbeiter scheinen nicht gerne bei ihrer Arbeit fotografiert zu werden.
2. Auf Baustellen gibt es häufig Schwarzarbeit.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 13 Apr 2012, 14:24 hat geschrieben: Mit Verlaub, das kann ich verstehen. Mag es auch nur eine Dokumentation privater Natur sein, würde eine dauerhaft installierte Kamera auch meinen Argwohn wecken. In Zeiten, wo an jeder Ecke Videokameras zum Zwecke der Überwachung hängen, hat Dein Unbekannter sehr unsensibel agiert. Woher sollen die Arbeiter denn wissen, daß sie vielleicht nicht von ihrem Arbeitgeber auf diese Wiese beobachtet werden?
Hier hätte ein Gespräch im Vorfeld womöglich Missverständnisse verhindert.
Sorry to say.
Es kann nicht sein, dass man in seinem Zimmer keine Kamera mehr aufstellen darf.

Dennoch verstehe ich Deinen Einwand. Zunächst ist zu sagen, dass es Tausende Webcams gibt, die alles Mögliche 24 Stunden rund um die Uhr zeigen, auch Baustellen. Die wären ja alle noch problematischer. Die Kamera des Bekannten war ja nicht ständig aufgebaut, sondern immer mal wieder stundenweise.

Die Firma, die die Tankstelle errichtet (um diese ging es), begrüßte die Maßnahme und lobte sie sogar mehrfach. Beschwert haben sich dann zwei Firmen, die als Subunternehmer dort arbeiten. Mit diesen wurde das Gespräch gesucht, es wurden die Beweggründe erklärt, es wurde gesagt, es sei keine Überwachung, sondern just for fun. Es war nichts zu machen. Es wurden zwar keine Prügel angedroht, aber angeblich Anwälte eingeschaltet.

Die Webcam, die ich bei der Errichtung des Pflegeheims aufgestellt hatte, wurde auch nie beanstandet, sondern sogar gelobt.

Rein rechtlich ist es o.k., mir ist aber auch die menschliche Seite wichtig, ich möchte niemand was Böses. Aber wo zieht man die Grenze? Mal ein paar Bilder auf der Baustelle im Abstand von mehren Tagen, alles in fünf Minuten erledigt. Das kann schon viel, viel, viel zu viel sein.

Man kann sicherheitshalber seine Webcam für zwei Jahre abschalten, weil eine Baustelle zu sehen ist. Das ist eine Mischung aus Übertreibung und einsichtiger Notwendigkeit.

Das richtige Maß auch moralisch zu finden, ist verdammt schwer, und selbst wenn man eine Genehmigung hat oder vorher fragt, kann es massiven Ärger geben.

Ich habe auch mit der Dachfirma von der Tankstelle gesprochen. Sie haben absolut nichts gegen die Fotos. Dennoch will man mich im Umfeld der Tankstelle mit Kamera nicht mehr sehen. Ich würde das einsehen, wenn ich da jeden Tag stundenlang rumstehen würde. Aber zweimal in der Woche mal 10 - 15 Minuten? Ist das schon zu viel oder ist es lächerlich wenig? Ich achte auch immer darauf, niemand zu behindern. Sicherer Abstand, öffentlicher Grund (Fußweg) etc. Dennoch habe ich auch dort zumindest von den Subunternehmern nach wenigen Sekunden von den Subunternehmern einen Anschiss bekommen und man drohte mit Anwälten.

Früher gab es nie diese Probleme, in den letzten Wochen halt gleich zwei Vorfälle.
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Beitrag von Systemfehler »

TramPolin @ 13 Apr 2012, 15:14 hat geschrieben:Dennoch habe ich auch dort zumindest von den Subunternehmern nach wenigen Sekunden von den Subunternehmern einen Anschiss bekommen und man drohte mit Anwälten.
Sollen sie doch... was können die dir schon?

Kostet die nur einen Haufen Geld, und erreichen tun sie damit gar nichts.
Es sei denn, du lässt dich bloß durch die hohle Drohung einschüchtern. Dann haben sie ihr Ziel natürlich erreicht!


Das ist wie mit dubiosen Inkasso-Firmen, die drohen auch immer gleich mit Anwalt und Gericht und was weiß ich, sind aber absolut im Unrecht, aber Hauptsache mal laut poltern. Und sind leider auch erfolgreich damit, viele geben klein bei und zahlen...


Wo ist denn die Baustelle? Können ja einen Flashmob machen... wir kreuzen da am Wochenende oder nächste Woche zu einer vereinbarten Zeit alle mit Kameras bewaffnet dort auf! ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Systemfehler @ 13 Apr 2012, 15:20 hat geschrieben:Sollen sie doch... was können die dir schon?

Kostet die nur einen Haufen Geld, und erreichen tun sie damit gar nichts.
Es sei denn, du lässt dich bloß durch die hohle Drohung einschüchtern. Dann haben sie ihr Ziel natürlich erreicht!
Schwierig. Eigentlich suche ich den Kompromiss. Wenn jemand nicht will, kann man darüber reden. Oft sind nach einem Kompromiss beide Seiten Gewinner. Die Gegenseite müsste bestimmte Fotos nicht mehr dulden, ich könnte aber mit Einschränkungen weiterfotografieren. Jetzt einfach weiterzumachen und dann vielleicht doch mal (körperliche, keine virtuellen) Prügel einzustecken, ich weiß nicht, wie vernünftig das ist.
Systemfehler @ 13 Apr 2012, 15:20 hat geschrieben:Wo ist denn die Baustelle? Können ja einen Flashmob machen... wir kreuzen da am Wochenende oder nächste Woche zu einer vereinbarten Zeit alle mit Kameras bewaffnet dort auf! ;)
Alles schon überlegt. Nur hat die Polizei ganz klar Partei für die Baustelle ergriffen. Flash-Mobs mögen die auch nicht, speziell in Bayern wahrscheinlich noch viel weniger. Was bringt es? Dann rückt die Polizei an und sagt, der Weg sei hier zu schmal, wir sollten weitergehen. Gewinner wäre dann wieder der Baggerfahrer. Tatsächlich wurde der Fußweg auf ca. ein Drittel Breite reduziert.

Man sieht es hier rechts im Hintergrund sehr schön:

http://www.flickr.com/photos/wolkenkratzer...in/photostream/

Da können ein paar Leute zum Zuschauen stehenbleiben, aber nicht Dutzende oder Hunderte.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 13 Apr 2012, 15:14 hat geschrieben:Dennoch verstehe ich Deinen Einwand. Zunächst ist zu sagen, dass es Tausende Webcams gibt, die alles Mögliche 24 Stunden rund um die Uhr zeigen, auch Baustellen. Die wären ja alle noch problematischer. Die Kamera des Bekannten war ja nicht ständig aufgebaut, sondern immer mal wieder stundenweise.
Es ist auch nicht unproblematisch.
TramPolin @ 13 Apr 2012, 15:14 hat geschrieben:Die Firma, die die Tankstelle errichtet (um diese ging es), begrüßte die Maßnahme und lobte sie sogar mehrfach. Beschwert haben sich dann zwei Firmen, die als Subunternehmer dort arbeiten. Mit diesen wurde das Gespräch gesucht, es wurden die Beweggründe erklärt, es wurde gesagt, es sei keine Überwachung, sondern just for fun. Es war nichts zu machen. Es wurden zwar keine Prügel angedroht, aber angeblich Anwälte eingeschaltet.
Wenn der Bauherr so etwas ausdrücklich lobt, weckte das sofort mein Misstrauen als Subunternehmer/Arbeitnehmer und bestätigt indirekt das, was ich in meiner vorherigen Antwort geschrieben habe. Und wenn der Bauherr das so toll findet, hätte er auch die Subunternehmer dementsprechend informieren können.

Es ist in meinen Augen ein Unterschied, ob man sich mal für 10 - 15 Minuten an einer Baustelle aufhält, um zu photographieren, oder in einem Zimmer eine Kamera fest installiert, wenn auch nur stundenweise, ohne vorher informiert zu werden. Ich würde mich dagegen auch zur Wehr setzen.

Es geht auch um Kommunikation. Die hat wohl im Vorfeld nicht stattgefunden. Darum geht es.
Manchmal muss man das Recht, das man hat, auch erklären.
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Beitrag von Bayernlover »

Das einfachste wäre, man hält sich ans Gesetz. Und selbst wenn die Polizei das aus Unlust anders sieht, kann einem das egal sein. Die Polizei legt nämlich nicht die Schuld oder Unschuld fest, sie ermittelt nur!

Und das Gesetz sagt nunmal, dass man auf öffentlichem Grund fotografieren darf, wie man Lust hat. Wenn sich ein paar Bauarbeiter davon gestört fühlen, steht es denen ja frei, einen Anwalt zu konsultieren. Da wird nur nie was kommen, weil der denen bei der Erstberatung schon erzählt, wie schwachsinnig die ganze Sache ist.

Und wenn ein Busfahrer anhält und ausrastet - soll er doch. Idealerweise gibt es im Bus dann Zeugen, sollte etwas passieren.

Also nicht einschüchtern lassen, das klärende Gespräch suchen, und wenn das nicht hilft, ja dann, einfach das Recht durchsetzen. Ich werde auch weiterhin mit der DSLR an Baustellen vorbeirennen, und wenn ich in München bin vielleicht sogar auch in Neuperlach, wer weiß das schon :rolleyes:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von TramPolin »

@Rathgeber: Ich sehe ein stundenlanges Filmen aus dem Fenster auch als moralisch problematischer an als die 10 Minuten Fotos zweimal in der Woche vor Ort.

Natürlich kann man sich zur Wehr setzen als Beobachteter, ob man rechtlich Erfolg hat, ist eine andere Sache. Mir ist die Einsicht wichtig. Wenn mir jemand sagt, er möchte das nicht, sehe ich das ein, kann aber einen generellen, dauerhaften Platzverweis nicht akzeptieren, zumal ich in dem Haus ein- und ausgehe(n muss). Auch habe ich in seltenen Fällen die Bitte erhalten, ein Bild vom Netz zu nehmen oder einen Forenbeitrag zu löschen, weil man diesen nun doch bereue. In keinem Fall habe ich mich verweigert. Mit mir kann man reden!

Man hat zwei Möglichkeiten als Fotograf, entweder schießt man einfach die Fotos oder man fragt vorher. Da es eine koordinierende Firma gibt, ist diese der Ansprechpartner, da an der Bautafel sie alleine angegeben ist. Sagt diese Firma, es sei o.k., kann man schlecht sagen, geben Sie mir eine Liste aller Subunternehmer raus, die dort mal in Zukunft arbeiten werden, damit man alle separat fragen kann. Theoretisch sind dann auch Firmen betroffen, die mal was anliefern und sich einmal eine halbe Stunde auf der Baustelle aufhalten.

Dass der Subunternehmer meint, die Hauptfirma ließe ihn (bezahlt) überwachen, ist eine nachvollziehbare Reaktion. Ich verstehe es und erkläre es keinesfalls mit einem "Der muss was zu verbergen haben, wenn er so reagiert". Hier wurde (wenn auch nachträglich) ein klärendes Gespräch mit dem Subunternehmer gesucht. Es wurde gesagt, der Bekannte mache die Fotos und Filme unentgeltlich, einfach aus Spaß. Bei freundlichen Worten hätte man ja sagen können, also gut, die Kamera werde die nächsten zwei Monate nicht mehr aufgebaut. Das ist, so finde ich, viel Entgegenkommen. Aber nein, es wurde nur mit Anwälten gedroht, die das Zeug halt so lange untersuchten, bis sie was fänden, sodass man doch dagegen vorgehen könne. Es ist nur die Drohung, die spricht, es ist keine Verhandlung, in der man sich aufeinander zubewegt. Es ist klar, dass man dann sagt, wenn Du mir so kommst, dann werde ich weitermachen mit den Fotos. Der Subunternehmer wollte also kein Versprechen abgeben, die Sache als erledigt zu sehen, wenn die Kamera nicht mehr auftaucht. Was schon mal passiert ist, dagegen werde also weiter vorgegangen. Die Sache wird vermutlich so ausgehen, dass es bei leeren Drohungen bleibt oder der Anwalt von juristischen Schritten abrät, weil es aussichtslos ist.
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Beitrag von imp-cen »

TramPolin @ 13 Apr 2012, 16:30 hat geschrieben:Natürlich kann man sich zur Wehr setzen als Beobachteter, ob man rechtlich Erfolg hat, ist eine andere Sache. Mir ist die Einsicht wichtig. Wenn mir jemand sagt, er möchte das nicht, sehe ich das ein, kann aber einen generellen, dauerhaften Platzverweis nicht akzeptieren, zumal ich in dem Haus ein- und ausgehe(n muss).
Der Typ kann dir ja auch gar keinen Platzverweis auf öffentlichem Grund erteilen, oder?
Die Schwierigkeit ist halt hier, dass du sagst, du hättest das gerne erläutert oder mit ihm einen Kompromiss gefunden.

Leider gibt es aber einfach Menschen mit denen man nicht reden kann, weil Argumente für die einfach nicht zählen. Man ist halt der Böse und Punkt. Jeder inhaltliche Erklärungsversuch wird dann zum persönlichen Affront.

In diesem Falle wäre es wohl besser gewesen man hätte beim ersten Androhen von "ich komm gleich runter" abgewunken und seine sieben Sachen gepackt. Du hättest dir quasi viel Ärger erspart. Aber woher soll man das vorher auch wissen... würde man sich prophylaktisch daran halten, käme man zu keinen Fotos mehr.
Nimms dir also nicht so zu Herzen und lass dir den Spass nicht nehmen.

Ich führe im Jahr mehrere hundert persönliche/telefonische Beratungsgespräche und du kannst davon ausgehen das gelegentlich sich eine Situation so aufschaukelt, dass bei einem fast die Sicherung rausbrennt. Nicht jeder will hören, dass die Welt keine Scheibe ist, und wenn er das sich das noch so sehr einbildet und so wird man halt mal blöd angemacht... das gehört leider dazu und da muss man durch.

Kopf hoch! ;)
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imp-cen @ 13 Apr 2012, 20:32 hat geschrieben:Der Typ kann dir ja auch gar keinen Platzverweis auf öffentlichem Grund erteilen, oder?
Er meint, er kann es. Dass dies rechtlich keinen Bestand hat, ist klar. Der Tipp der Polizei war, in Zukunft die Baustelle zu meiden oder einfach ohne ausgepackten Foto zügig daran vorbeizugehen. Super Tipp! <_<
imp-cen @ 13 Apr 2012, 20:32 hat geschrieben:In diesem Falle wäre es wohl besser gewesen man hätte beim ersten Androhen von "ich komm gleich runter" abgewunken und seine sieben Sachen gepackt. Du hättest dir quasi viel Ärger erspart.
Viel länger als bis zu dieser Drohung blieb ich ja gar nicht. Ich bin halt erst mal ein schönes Stück zurückgegangen und habe überlegt, was ich mache. Aber da ich in Sichtweite war, reichte es dem Typen nicht. Beim Stehenbleiben und Zurückschauen drohte er immer wieder. Das Rad stand auch noch in der anderen Richtung, nämlich in Nähe des Bauzauns, sodass ich etwas verwirrt war und nicht wusste, rufe ich erst die Polizei, rufe ich sie überhaupt, hole ich erst das Rad? Prinzipiell habe ich den Zeitpunkt noch getroffen, an dem eine Flucht noch möglich war. Den idealen Zeitpunkt kann man im vornherein nicht kennen, der wäre in diesem Fall gewissermaßen gewesen, überhaupt nicht die Baustelle aufzusuchen, zumindest nicht mit umgehängten Fotoapparat.
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