Ich hoffe, es fühlt sich niemand durch den Beitrag (den ich auch auf Neuperlach.org veröffentlicht habe) gestört. Ich möchte das Forum nicht missbrauchen, aber mal einen Rat bzw. eine Meinung von euch, zumal es ähnliche Probleme auch beim Fotografieren von Bahnanlagen geben kann. Vielleicht bin ich auch im Unrecht und stufe das heutige Erlebnis falsch ein.
Wenn der Beitrag unpassend ist (Selbstdarstellung oder dergleichen), möge ihn ein Admin entfernen, ich habe kein Problem damit.
So, los geht's:
„Auf Wiederhören“ – die Polizei, dein Freund und Helfer – neuer Ärger auf der Baustelle
Heute machte ich mal wieder ein paar Fotos am Plett-Zentrum. Ich führte nichts im Schilde, ganz brav knipste ich auf einem öffentlichem Fußweg hinter dem Bauzaun. Ich gefährdete niemand. Ein Bagger verrichtete Abrissarbeiten, drei Männer in Schutzanzügen entsorgten offenbar Dämmmaterial. Eigentlich ein schöner Tag. Doch der Baggerfahrer A. Aggro (Phantasiename, ich kenne seinen Namen nicht) hatte keinen guten Tag. Er beschimpfte mich, er wolle nicht, dass ich hier fotografiere. Ich wies ihn darauf hin, ich dürfe das (öffentlicher Grund, Panoramafreiheit, keine Behinderung der Arbeiten), ich würde auch nicht ihn fotografieren, sondern die Baustelle. (Im Bagger sieht man gerade mal seinen Kopf, wenn überhaupt, den man im Fall der Fälle unkenntlich machen könnte, aber darum geht es nicht). Was ich mit den Fotos vorhabe, danach fragte er erst gar nicht, sondern er rief mir zu „Es ist mir wurscht, was du mit den Fotos machst, ich will das nicht“. Der Bagger war übrigens nur ein Motiv von vielen, die Baustelle ist groß. Neben mir standen weitere Zuschauer, einer fotografierte mit seinem Handy. Doch A. Aggro hatte es auf mich abgesehen. „Ich komme gleich runter, wenn Du nicht aufhörst“, rief er mir zu, was ich natürlich als Drohung verstand. Er stellte den Motor ab und öffnete die Türe. Ich wich einige Meter zurück. Immer wenn ich mich der Baustelle wieder näherte, brachte er offenbar den Motor wieder zum Schweigen. Er schaute mich immer wieder an, arbeitete nicht weiter, rief mir immer wieder etwas Unfreundliches zu. Ich begriff das als Strategie, mir sollte klargemacht werden, dass ich den Betrieb aufhalte. Es wird nur gearbeitet, wenn ich nicht mehr vor Ort bin, ich wäre schuld, wenn nichts mehr voranginge, das ist die Botschaft. Das Dumme ist nur, unmittelbar vor dem Bauzaun ist die Haustüre des Wohnblocks meiner Mutter, das ich fast täglich betrete. Selbst wenn ich mich nur dem Eingang näherte, ging in schöner Regelmäßigkeit der Motor wieder aus und die Blicke trafen mich, kaum kein Zufall. Mir schien es so, dass auch die drei Schutzanzugarbeiter nun gegen mich aufgehetzt wurden und mich genau beobachteten.
Mir war die Lage nun zu kritisch, ich entfernte mich mindestens 20 Meter vom Haus und rief die Polizei. Keine 110, sondern die lokale Neuperlacher Polizeistation. Ich schilderte freundlich die Lage. Ich bat um Rat und fragte, ob sie eventuell jemand vorbeischicken könnten. Polizist 1 hört lange zu und übergab dann an den Kollegen. Polizist 2 hörte auch zu. Und wie. Er wollte wissen, warum ich da fotografieren würde. Ich sagte, nur aus Spaß, ich wolle nichts Böses, nur ganz harmlos eine Baustelle ablichten. Zu meinem Erstaunen sagte der Polizist dann (zitiert aus dem Gedächtnis) „Ich kann den Baggerfahrer verstehen. Sie sind vielleicht im Recht und dürfen da fotografieren, aber es gibt Dinge, die stehen nicht auf dem Gesetzespapier. Die kann man ganz einfach menschlich untereinander regeln. Das Problem lässt sich ganz einfach lösen, indem man sich nicht vor der Baustelle aufhält, sondern einfach weitergeht.“. Ich wies ihn auf die Drohungen hin. Er wiederholte sich und er stellte mich als eine Art Querulant dar, ohne das Wort zu nennen. Ich sagte ihm, ich könne ja nicht mal mehr in das Haus meiner Mutter, der Baggerfahrer würde an der Stelle sicher noch tagelang arbeiten und ich fühlte mich von ihm bedroht. Er ging darauf nicht ein und wiederholte seinen Standpunkt. Ich sagte dem Polizisten, dass ich seine Meinung respektieren würde, aber von seinem Rat enttäuscht sei. Ich blieb freundlich. Der Polizist sagte dann „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, auf Wiederhören“.
Ich frage mich, sehe ich da was falsch? Soll man immer nachgeben? Meine Meinung ist, wenn Leute hinter der Absperrung stehen und zuschauen, vielleicht sichtbar oder heimlich fotografieren, dann muss das ein Baggerfahrer aushalten. Es ist nichts Unübliches, überall auf der Welt wird so was fotografiert. Es ist auch kein Gaffen, es ist schließlich kein Unfall zu sehen, sondern eine interessante Aktion. Der Stadtteil ändert sich, Neues entsteht, und die Bürger dürfen nicht zuschauen.

Abriss des Plett-Zentrum. Solche Fotos, die in sicherer Entfernung hinter dem Bauzaun angefertigt wurden, sind also "verboten", selbst bei Unkenntlichmachung der Personen dürfen sie nicht mal gemacht, geschweige den veröffentlicht werden. Zuschauen ist auch nicht erwünscht, auch wenn der Bauzaun unmittelbar vor der Haustüre ist