Nach dem zumindest vorläufigen Scheitern der 2. Stammstrecke fordert die CSU von FFB nach dem CSU-Bahnknoten München Gipfel, "dass man sich bei Planung und Umsetzung auf das rasch Verwirklichbare konzentrieren müsse, bis die Finanzierung der 2. Stammstrecke geklärt sei. Bei der Realisierung der Einzelmaßnahmen dürfe nichts gemacht werden, was nicht mit der 2. Stammstre-cke kompatibel sei. ... Auf der Grundlage dieses Ergebnisses soll nun Wirtschaftsminister Zeil beauftragt werden, Vorschläge für die rasche Umsetzung von Maßnahmen im S-Bahn-Bereich vorzulegen, dazu soll auch nach dem Willen von Bocklet und Karmasin die sofortige Aufnahme der Planung für den viergleisigen Ausbau der S 4 nach Eichenau sowie für den Westkopf Pasing gehören." Hier der Link zu gesamten Presseerklärung:
http://www.csu-ffb.de/index.php?option=com...ungen&Itemid=64
Das Problem ist jedoch: Bisher lehnt das Trio Zeil (Wirtschaftsminister), Freitag (MVV-Chef) und Weisser (S-Bahnchef München) sämtliche Ausbau auf den Aussenstrecken ab, solange die 2. Stammstrecke nicht in Angriff genommen wird. Diese Haltung kann nur als Erpressung betrachtet werden. Minister Zeil wird sich alle Zeit der Welt nehmen, diese Vorschläge vorzunehmen. Wahrscheinlich wählt er den Weg des geringsten Widerstandes, und schlägt die hier schon erwähnten netzergänzenden Massnahmen der 2. Stammstrecke vor. Diese sind:
Auf der S 8-Linie West soll im bisher eingleisigen Abschnitt zwischen Weßling und Herrsching im Abschnitt Steinebach – Seefeld-Hechendorf auf rund drei Kilometern Länge ein zweites Gleis gebaut werden. Bei einer Taktverdichtung können sich in diesem Abschnitt die S-Bahnen begegnen.
Ebenfalls auf dem Westast der S 8 soll am Bahnhof Weßling ein Wendegleis für dort startende und endende Züge gebaut werden.
Um einen Gleiswechsel über Weichenkreuzungen zu vermeiden, soll südlich der Station Westkreuz ein Überwerfungsbauwerk errichtet werden. Damit können die S-Bahnen der Linie S 8 ohne Behinderung die Gleise der S-Bahnlinie S 6 nach Tutzing überqueren.
Um zusätzliche S-Bahnen auf den westlichen Linienästen anbieten zu können, soll im Bahnhof Pasing und unmittelbar westlich davon ein sogenannter Linienleiter für die LZB (Linienzugbeeinflussung) eingebaut werden. Auf der S-Bahn-Stammstrecke wurde diese leistungssteigernde LZB bereits 2004 eingebaut.
Auf dem Nordast der S 8 soll zwischen Johanneskirchen und dem Münchner Flughafen auf rund 14 Kilometern Länge die maximale Streckengeschwindigkeit auf 140 Kilometer pro Stunde angehoben werden.
Auf dem Ostast der Linie S 2 Richtung Erding soll im Bahnhof Markt Schwaben ein zusätzlicher Bahnsteig gebaut werden. Dieser neue Bahnsteig soll ausschließlich für die S-Bahn zur Verfügung stehen, die derzeit nur einen Bahnsteig in Markt Schwaben hat.
Ebenfalls auf dem Ostast der S 2 soll im eingleisigen Abschnitt zwischen Markt Schwaben und Erding zwischen den Stationen St. Koloman und Aufhausen auf rund drei Kilometern ein zweites Gleis gebaut werden. Bei einer Taktverdichtung können sich in diesem Abschnitt die S-Bahnen begegnen.
Während auf der bereits heute privilegierten S8 (10 Minuten-Takt bis Germering, einzelne Züge gar ab Wessling) noch grosse Investitionen erfolgen, ist der 4-gleisige Ausbau der S4 West, der S2 Ost und der S1 West, der drei am stärksten belasteten S-Bahnlinien, nicht dabei.