[NL] Frontalzusammenstoß zweier Züge
Die Lokführerin des Dosto soll ein Signal überfahren habe, nach eigener, mutmasslich im Schock nach dem Unglück ausgesprochener Aussage. 117 Menschen wurden verletzt, 16 sind noch schwer verletzt im Krankenhaus und eine 68jährige erlag inzwischen ihren Verletzungen.
http://www.wz-newsline.de/newsticker?artic...date=2012-04-23
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"Signal überfahren", das liest man bei Eisenbahnunglücken im Ausland so oft. Gibt es etwa auch in den vergleichsweise weit entwickelten Niederlanden nicht so etwas wie eine Indusi, was in Deutschland seit Jahrzehnten Standard ist?NG²7²™ @ 23 Apr 2012, 12:24 hat geschrieben:Die Lokführerin war mit dem SLT Regionalzug unterwegs und soll ein Signal überfahren haben
Von außen betrachtet, sind die beiden Fahrzeuge ja relativ wenig beschädigt, aber in der Tagesschau wurde berichtet, dass in beiden Zügen viele Fahrgäste standen oder gerade auf der Suche nach einem Sitzplatz waren. Die sind dann beim Aufprall entsprechend umhergeschleudert worden, was die große Zahl an Schwerverletzten erklärt.
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In den Niederlanden gibt es soweit ich weiß ein System wo man erst ab Geschwindigkeiten über 40 km/h eine Zwangsbremsung bekommt.
Bei der PZB ist der Bereich bis 40 km/h ja mittels Befehlstaste zu überbrücken, aber das kann nicht versehentlich passieren.
Mit PZB und LZB haben wir wohl eines der besten Zugsicherungssystem der Welt und das ist interessant wenn man bedenkt wie alt die Indusi nun schon ist.
Bei der PZB ist der Bereich bis 40 km/h ja mittels Befehlstaste zu überbrücken, aber das kann nicht versehentlich passieren.
Genau darum ist bei uns ETCS auch nicht so dringend wie in anderen Ländern, weil die PZB ein perfektes Zugsicherungssystem sind und zudem noch deutlich billiger und zuverlässiger als ETCS derzeit.Soweit ich weis ist Deutschland vielen (!) Ländern sehr weit voraus in der Sicherungstechnik
Mit PZB und LZB haben wir wohl eines der besten Zugsicherungssystem der Welt und das ist interessant wenn man bedenkt wie alt die Indusi nun schon ist.
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Naja, wenn man eh investieren muss, dann ist ETCS schon besser, aber wenn man bereits LZB/PZB hat, sehe ich keinen Grund da was zu ändern.marco @ 23 Apr 2012, 19:07 hat geschrieben: Ich könnte mir gut vorstellen das ein Europaweiter Ausbau mit LZB günstiger und evtl. nicht so störanfällig wäre da es ja ein bereits erprobtes System ist.
Die Hauptmagistralen muss man halt so umrüsten dass auch Züge die nur eine ETCS-Ausrüstung haben, sie befahren können.
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sbahnfan @ 23 Apr 2012, 18:39 hat geschrieben:"Signal überfahren", das liest man bei Eisenbahnunglücken im Ausland so oft. Gibt es etwa auch in den vergleichsweise weit entwickelten Niederlanden nicht so etwas wie eine Indusi, was in Deutschland seit Jahrzehnten Standard ist?
marco @ 23 Apr 2012, 18:59 hat geschrieben:Soweit ich weis ist Deutschland vielen (!) Ländern sehr weit voraus in der Sicherungstechnik :ph34r:
Darf ich bei allem Lob mal an was erinnern, was in Deutschland passiert ist und noch gar nicht so lange her?Electrification @ 23 Apr 2012, 19:01 hat geschrieben:(...)weil die PZB ein perfektes Zugsicherungssystem sind und zudem noch deutlich billiger und zuverlässiger als ETCS derzeit.
Mit PZB und LZB haben wir wohl eines der besten Zugsicherungssystem der Welt und das ist interessant wenn man bedenkt wie alt die Indusi nun schon ist.
Gruß Michi
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Im Prinzip hast du Recht, Michi, aber vergleichend möchte ich auch noch erwähnen, dass der Unfall in Hordorf "in der Provinz" war, auf einer nicht allzu stark befahrenen Strecke.
Der Unfall in Amsterdam war in einem Ballungsraum, auf einer eher stark befahrenen Strecke.
Such doch mal in München und nährerer Umgebung eine Strecke ohne PZB.
Der Unfall in Amsterdam war in einem Ballungsraum, auf einer eher stark befahrenen Strecke.
Such doch mal in München und nährerer Umgebung eine Strecke ohne PZB.
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Das Problem ist da wie überall auf der Welt das gleiche: Ein nicht verbautes Sicherungssystem gibt nun mal keine Sicherheit!Michi Greger @ 23 Apr 2012, 20:48 hat geschrieben:
Darf ich bei allem Lob mal an was erinnern, was in Deutschland passiert ist und noch gar nicht so lange her?
Gruß Michi

Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Natürlich ist der Unfall in Hordorf eben genau auf die Nicht-PZB dortselbst zurückzuführen; aber: genau das sollte eben das Gegenbeispiel sein zum kritisierten "Signal ohne Beeinflussung überfahren". Es kann halt auch im sicherungstechnisch gut entwickelten Deutschland immer noch passieren....
Gruß Michi
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in München liegt ein Trambahnnetz, eins, zwei, kei PZBSystemfehler @ 23 Apr 2012, 21:33 hat geschrieben: Such doch mal in München und nährerer Umgebung eine Strecke ohne PZB.

Strecken der näheren Umgebung: Braunau-[Salzburg], Wolfratshausen-Geretsried, Lohof-Garching und Bad Endorf - Obing
Milbertshofen-BMW (ha, das is sogar in München

worum gehts?
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Das ändert doch rein gar nichts an meiner Aussage dass die PZB eines der besten Zugsicherungssysteme der Welt ist. Wäre hier die PZB gelegen, wäre nichts passiert.Michi Greger @ 23 Apr 2012, 20:48 hat geschrieben: Darf ich bei allem Lob mal an was erinnern, was in Deutschland passiert ist und noch gar nicht so lange her?
Von daher geht das Beispiel am Thema vollkommen vorbei.
- Boris Merath
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Allgemeine Diskussionen zu Zugsicherungstechnik bitte in ein passendes Thema verlegen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
In Erinnerung an die Diskussion Bagger VS Zug
Angeblich sollen beide Züge nicht mehr als 50 km/h schnell gewesen sein.
Der Chrashschutz hat funktioniert wenn auch der Regionalzug aufgeklettert ist. Die Fronten, die Puffer und die Wagenenden haben viel Energie abgebaut (Stauchfalten).
An den Verletzungen der Reisenden sieht man in diesem Falle sehr stark, was bei zu starken Beschleunigungswerten passiert.
Und das wahren nur 50 km/h ... .
Angeblich sollen beide Züge nicht mehr als 50 km/h schnell gewesen sein.
Der Chrashschutz hat funktioniert wenn auch der Regionalzug aufgeklettert ist. Die Fronten, die Puffer und die Wagenenden haben viel Energie abgebaut (Stauchfalten).
An den Verletzungen der Reisenden sieht man in diesem Falle sehr stark, was bei zu starken Beschleunigungswerten passiert.
Und das wahren nur 50 km/h ... .
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