Münchner Verdruss-Verkehr wird noch teurer (Süddeutsche Zeitung)
Gruß vom
Rathgeber

Tja, wir sind einfach zu teuer.423176 @ 17 Nov 2004, 23:58 hat geschrieben:Das mal wieder Personalkosten schuld sind, ist schon normal.
Musst Du halt den Arbeitgeber wechseln423176 @ 17 Nov 2004, 23:58 hat geschrieben:Na klasse, wir meine IsarCard wieder teurer
Bin ich immer NOCH...fragt sich nur wie lange... <_<423176 @ 17 Nov 2004, 23:58 hat geschrieben:Bisher war ich froh in München leben zu können und dürfen
Was eigentlich schon längst hatte geändert werden müssen...-SZ\ @ 17. November hat geschrieben:Dann beginnt der morgendliche Fünf-Minuten-Takt bei einigen U-Bahn-Linien eine halbe Stunde später, bis zu zwei Frühmorgen-Züge je Linie fallen zusätzlich aus.
Weitere Kürzungen für Mitte 2005 hält König für möglich – wahrscheinlich im Früh- und Spätverkehr bei U-Bahn und Tram.
Man könnte z.B. den 10-Min-Takt auf manchen U-Linien schon ab 23 Uhr enden lassen (22 Uhr wäre dann doch zu krassElch @ 18 Nov 2004, 07:26 hat geschrieben:Wo soll denn bei der U-Bahn noch sinnvoll gekürzt werden? Den Takt im Spätverkehr ab 22h dem der S-bahn mit 20' gleichstellen?!?!?Das kann ja wohl nicht mehr im Sinne des Verkehrsträgers U-Bahn sein....
Ja, ganz deiner Meinung.Elch @ 18 Nov 2004, 07:26 hat geschrieben:Ich tendiere da aber immer noch zur anderen Lösung: statt 4% 8% mehr.......
denn was hilft der günstigste fahrpreis (den wir eh' nicht haben) wenn keine Busse und Bahnen mehr fahren......
Die Strecke auf der zwischen 10 und Zwölf Uhr kostendeckend gefahren wird, möchte ich sehen (außer vielleicht die Stammstercken wzischen M-Freiheit und Marienplatz, bzw. Laim und Ostbahnhof). Wenn man vorraussetzt, dass zu jeder Zeit kostendeckend gefahren werden soll, dann kann man gleich neuen ÖSPNV vergessen. Bedenke, dass auch die U3/6 nur mit Landes/Bundesmittel finanzierbar war und wohl dem Kriteruim immer kostendecken auch nicht ganz entspricht.Elch @ 18 Nov 2004, 08:16 hat geschrieben: Vielleicht sollte man auch mal die Förderpraxis für den U-bahn-Bau überdenken, denn wenn in D U-Bahn-Stecken mit Landes- und Bundesmitteln gebaut werden, bei denen der Betrieb von Zügen zu bestimmten Zeiten nicht mal mehr einen positiven Deckungsbeitrag bringt, dann kann das Bewertungssystem anscheinend nicht so ganz optimal sein......
Klasse, damit versaut man dann dem Gelegenheits-Theater-und-Abends-weggeh-Verkehr zumindst teilweise das Heimkommen, und geade diese Gruppe ist relativ leicht auf das Auto zu bewegen......schorsch @ 18 Nov 2004, 13:38 hat geschrieben:Man könnte z.B. den 10-Min-Takt auf manchen U-Linien schon ab 23 Uhr enden lassen (22 Uhr wäre dann doch zu krass)
Naja, auf den Stammstrecken (U1/2 & U3/6) herrscht dann eh noch ein 10-Min-Takt und auf der U5 könnte man den 10-Takt ja noch aufrecht erhalten.Elch @ 18 Nov 2004, 14:01 hat geschrieben:Klasse, damit versaut man dann dem Gelegenheits-Theater-und-Abends-weggeh-Verkehr zumindst teilweise das Heimkommen, und geade diese Gruppe ist relativ leicht auf das Auto zu bewegen......
Und wie? Willst du etwa einen 5-Min-Takt?Elch @ 18 Nov 2004, 14:01 hat geschrieben:Ich plädiere aber immer noch dafür endlich Versuche zu unternehmen die Auslastung in den Schwachlastzeiten zu erhöhen.
Finger weg vom Takt dieser Linie. Es kann doch nicht sein, dass Buslinien am Wochenende besser bedient werden als Tambahnstrecken!!!!!!!!währe der Weg frei die 18 zumindest Sonntags auf einen 20 Min-Takt auszudünnen.
Also Kostendeckend fahren wird im ÖPNV nie möglich, dass müsste eingetlich jedem klar sein, aber in so Zeiten wie jetzt in denen alle Kassen leer sind muss man einfach anfangen kosten zu reduzieren...Jean @ 18 Nov 2004, 17:25 hat geschrieben: Das Problem wird immer mehr politischer Art. Was will man: dass viele Fahrgäste den ÖPNV benutzen und so die Straßen entlasten oder will man Kostendeckend fahren, dabei viele Fahrgäste verlieren und die Stauß auf den Straßen noch erhöhen. WAS WILL MAN???? :ph34r: :ph34r: :ph34r: :ph34r: :ph34r:
Hallo!schorsch @ 18 Nov 2004, 17:33 hat geschrieben: Warum denn??? Das ´kann ich echt nicht nachvollziehen...
Das Problem ist allerdings, daß auf den Ästen Westendstraße - Gondrellplatz und Isartor- Maxmonument - Effnerplatz sonntags wirklich nicht viel los ist; ebenso auf der Linie 12. Ich will hier keine schlafenden Hunde wecken...Jean @ 18 Nov 2004, 17:18 hat geschrieben: Finger weg vom Takt dieser Linie. Es kann doch nicht sein, dass Buslinien am Wochenende besser bedient werden als Tambahnstrecken!!!!!!!!
Das Problem ist, daß so ziemlich alle Verkehrsbetriebe bundesweit von Einsparungen betroffen sind. Und die wenigsten unterhalten eine U-Bahn. Zumeist haben sie mit sinkenden Einnahmen der Kommunen zu tun, die Bund und Land verursacht haben.Elch @ 18 Nov 2004, 08:16 hat geschrieben:Betrachtet man die derzeitigen Fahrpreise in München, so zeigt sich mal wieder ganz deutlich das U-Bahn-Phänomen:
"Viel U-bahn, viel Fahrpreis, wenig U-Bahn, wenig Fahrpreis....."
Mir ist das ehrlich gesagt ziemlich wurst mit was für einem Öffentlichenverkehrsmittel ich fahre, hauptsache ich komme schnell zu meinem Ziel und das ist halt meistens mit U- oder S-Bahn und solche Diskussionen ob man jetzt lieber Bus oder Tram fährt find´ ich recht kindisch und unsinnig. Jedes Verkehrsmittel hat ein Recht auf sein Bestehen, der Bus genauso wie die Tram.423176 @ 18 Nov 2004, 17:40 hat geschrieben: Also ich steig auch 1000mal lieber in die TRAM als in nen "schäbigen" BUS. Wenn ich hier in München nicht Bus fahren muss, dann bleibt dieser auch links liegen, äh stehen.
Ich rede davon die Auslastung des bestehenden Angebots (also 10-Min-Takt bei der U-Bahn) und damit die Einnahmen, zu erhöhen, damit nicht noch mehr gekürzt werden muß. Daß es in den Abendstunden jemals wieder Ausweitungen geben wird, davon habe ich mich längst verabschiedet.....schorsch @ 18 Nov 2004, 14:16 hat geschrieben:Und wie? Willst du etwa einen 5-Min-Takt?QUOTE (Elch @ 18 Nov 2004, 14:01)
Ich plädiere aber immer noch dafür endlich Versuche zu unternehmen die Auslastung in den Schwachlastzeiten zu erhöhen.
Also das Shopping-Ticket sehe ich jetzt eher nicht sinnvoll, aber über das "Kneipen-Ticket" könnte man vielleicht reden.
Quelle: WienerLinienDie Tagesnetzkartefür Shopping-Fans:Ohne Stress undParkplatzsorgenkommen Sie mühelosin alle WienerEinkaufsstraßen.Ein- und aussteigen,wo immer Sie wollen.So können Sie dasEinkaufserlebnisrichtig genießen,können vergleichenund auswählen.Speziell für Autofahrer,die diesen Trendeinmal ausprobierenwollen, wurde dieWiener Einkaufskarteins Wiener-Linien-Angebot aufge-nommen. Sie giltinnerhalb Wiens vonMontag bis Samstag(werktags) in der Zeitzwischen 8 und 20 Uhrfür beliebig vieleFahrten.
Tja, das Bus-Image ist wirklich nicht gerad das Beste.....423176 @ 18 Nov 2004, 17:40 hat geschrieben:Hallo!
Also ich steig auch 1000mal lieber in die TRAM als in nen "schäbigen" BUS. Wenn ich hier in München nicht Bus fahren muss, dann bleibt dieser auch links liegen, äh stehen.
Die Tram ist auch viel umweltfreundlicher, finde ich zumindest.
Mein Motto: "S-Bahn, U-Bahn und Tram - so kommt man weiter!"
Naja, ich glaube dass wird noch eine Zeit dauern bis das kommt, besonders der 20-Min-Takt ab 22 Uhr. Die U4 könnten sie aber ruhig generell nur noch bis Theresienwiese fahren lassen (außer vielleicht in der HVZ). Ab Hauptbahnhof ist einfach so gut wie nix mehr los und die U4 fährt meist fast leer bis Westendstraße.Flo @ 19 Nov 2004, 10:57 hat geschrieben: Ich glaube, dass es demnächst zu folgenden Einsparungen kommen wird: In der HVZ wird der U-Bahntakt von 5 Minuten auf einen 6 und 7 Minuten Takt gestreckt, wie das bei U4 und U5 zur Wiesn der Fall ist. Nach 22.00 wird ein 20 Minuten Takt auf den U-Bahnlinien eingeführt, aber hoffentlich mit Sammelanschlüssen an den Knotenpunkten.
Datum: 29.11.2004
Titel: Tariferhöhung: Alternative wäre drastischer Leistungsabbau.
Zuschusskürzungen und Kostensteigerungen können nur teilweise aufgefangen werden. Appell an Bund und Land: ÖPNV nicht weiter schröpfen!
Herbert König, Vorsitzender der MVG-Geschäftführung: „Tariferhöhungen verärgern Kunden und machen keinem Verkehrsunternehmen Freunde. Trotzdem sind sie unvermeidbar. Sie kamen auch auf Forderung der MVG, zuständig für U-Bahn, Tram und Bus in München, zustande. Wer sachlich darüber urteilen will, sollte folgende Fakten wissen:
1. Entgegen einer in den vergangenen Tagen verbreiteten Meinung wurde das Leistungsangebot der MVG bisher in der Summe nicht reduziert, sondern (wie seit Jahrzehnten Jahr für Jahr) ausgeweitet. Auch für 2005 ergibt sich insgesamt – trotz ein paar kleinerer Anpassungen an die reduzierte Nachfrage in den Morgenstunden und trotz der geringfügigen Taktstreckung bei den Tramlinien 15/25 – nochmals eine Zunahme um rund 1 Prozent. Auch das neue Busnetz bringt zwar eine Einsparung an Betriebskosten, nicht aber an Platzkilometern und damit an Leistung für die Kunden.
2. München hat nach wie vor die höchste Angebotsdichte im ÖPNV aller Großstädte. Bei den durchschnittlichen Fahrpreisen je gefahrenen Kilometer liegt die MVG weit hinter allen Großstädten. Entgegen der häufig publizierten Meinung ist also das objektive Preis-Leistungs-Verhältnis in München besser als anderswo.
3. Dieses dichte Leistungsangebot muss allerdings auch finanziert werden. Während der Regionalverkehr der DB und anderer Betreiber im Schienenpersonennahverkehr, also auch die Münchner S-Bahn, hierfür Bestellerentgelte aus den Regionalisierungsmitteln des Bundes - bundesweit in Milliardenhöhe - bekommen und mit den Fahrgeldeinnahmen weniger als die Hälfte der Kosten decken (müssen), muss die MVG im Unterschied zur S-Bahn die Betriebskosten von U-Bahn, Tram und Bus im wesentlichen allein aus den Fahrgeldeinnahmen und den staatlichen Ausgleichszahlungen im Ausbildungsverkehr sowie für die Schwerbehindertenfreifahrt finanzieren.
4. Genau diese staatlichen Ausgleichsleistungen wurden und werden zur Zeit massiv gekürzt, größtenteils zur Mitfinanzierung der Steuerreform. Dies trifft im MVV wiederum in erster Linie die MVG, weil sich die Kürzungen im Ausbildungsverkehr nur im allgemeinen ÖPNV auswirken. Die sinkenden Zuschüsse kommen in erster Linie dem Haushalt des Freistaat Bayern zu Gute.
5. Gleichzeitig steigt der MVG-Aufwand aus mehreren Gründen: Größeres Netz, Leistungszuwachs, höhere Kapitalkosten durch neue U-Bahnzüge, steigende Kosten der Infrastrukturnutzung (weil der Erneuerungsbedarf in der U-Bahn, z.B. für Rolltreppen massiv steigt), drastische Erhöhungen bei Kraftstoff und Strom, Vandalismusschäden. Allein der Dieselpreis stieg seit Februar um 27 Prozent!
6. MVG und SWM haben schon enorm viel getan, um Kosten zu reduzieren. Das Personal wurde z.B. in den letzten zwölf Jahren um 29 Prozent abgebaut – obwohl gleichzeitig das Leistungsangebot ständig ausgeweitet wurde. Weitere Rationalisierungen und Einsparmaßnahmen sind geplant. Deshalb muss jetzt auch nur ein Teil der Aufwandssteigerungen und Zuschusskürzungen an die Kunden weitergegeben werden.
7. Ebenfalls entgegen landläufiger Meinung nehmen die Fahrgastzahlen und damit die Einnahmen im MVV in diesem Jahr wieder deutlich zu. Die Kunden sind also trotz der im April erfolgten Erhöhung um 2,9 Prozent nicht weggeblieben, sondern es sind im Gegenteil erfreulicherweise wieder mehr geworden. Das hat es auch ermöglicht, den ursprünglichen Erhöhungsbedarf seitens der MVG deutlich zu reduzieren.
8. Es wird auch nicht, wie verschiedentlich behauptet wurde, 2 Mal jährlich erhöht, sondern wiederum erst zum 1.4.2005, also nach Ablauf eines Jahres.
9. Die Tariferhöhung (der jetzt noch der MVG-Aufsichtsrat zustimmen muss) soll 3,5 Prozent für die allgemeinen Tarife betragen. Im Ausbildungsverkehr sind Erhöhungen um durchschnittlich 8,2 Prozent vorgesehen. Die Anpassung in München ist damit deutlich niedriger als in vielen anderen Städten, die mit den gleichen Problemen und Kürzungen zu kämpfen haben. Beispiele: Aschaffenburg: 6,5%, Würzburg: 7,1%, Augsburg: 4,8% (weitere Erhöhung geplant), Ingolstadt: 8,8% (+ 19% Leistungskürzung!), Nürnberg (3,9%, aber schon zum 12.12.04), Berlin: 4-5% geplant, Leipzig/Halle: 5,0%, Rhein/Ruhr: 4,5% (schon zum 1.1.2005) usw.
10. Die höhere Anpassung bei den Ausbildungstarifen ist eine Forderung des Freistaats Bayern, um die Differenz zwischen Ausbildungs- und Allgemeinen Tarifen stufenweise auf das übliche Niveau zu bringen und damit dessen Zuschüsse im Ausbildungsverkehr weiter zu reduzieren. Von den erwarteten Mehreinnahmen im Ausbildungsverkehr fließt die Hälfte in Form reduzierter Ausgleichszahlungen an den Freistaat Bayern, nicht an die Verkehrsunternehmen.
11. Die erwarteten Mehreinnahmen aus der Tariferhöhung in dieser Höhe werden allerdings nach derzeitigen Prognosen leider nicht ausreichen, um den verbleibenden Mehraufwand und die Zuschusskürzungen bei der MVG auszugleichen. Deshalb werden aus heutiger Sicht einige Leistungsreduzierungen leider unumgänglich werden. Ein entsprechendes Konzept ist weitgehend erarbeitet, die Umsetzung bleibt aber zunächst noch offen, die Pläne noch in der Schublade. Wir wollen einige Monate abwarten und die weitere Entwicklung beobachten. Von entscheidender Bedeutung wird sein: Wie entwickeln sich die Einnahmen weiter? Kürzen Bund und Freistaat Bayern weitere Zuschüsse (wie bisher angekündigt)? Wie entwickelt sich das tarifliche Lohnniveau im ÖPNV? Wie gut wird das neue Busnetz akzeptiert? Wie entwickeln sich Treibstoff- und Strompreise? Hiervon wird abhängen, ob, wann und in welchem Umfang Leistungsreduzierungen umgesetzt werden müssen. Es wäre schön, wenn wir darauf zumindest teilweise verzichten könnten. Bund und Land als Finanziers der gesetzlichen Ausgleichszahlungen stellen aber die Weichen entscheidend mit! Im Interesse unserer Kunden und des Münchner Nahverkehrs appellieren wir an Bundes- und Landespolitik, den ÖPNV nicht noch weiter zu schröpfen.“
Endlich wird es mal (öffentlich) gesagt!Rathgeber @ 30 Nov 2004, 02:54 hat geschrieben:MVG hat geschrieben:2. München hat nach wie vor die höchste Angebotsdichte im ÖPNV aller Großstädte. Bei den durchschnittlichen Fahrpreisen je gefahrenen Kilometer liegt die MVG weit hinter allen Großstädten. Entgegen der häufig publizierten Meinung ist also das objektive Preis-Leistungs-Verhältnis in München besser als anderswo.
(...)
Die Anpassung in München ist damit deutlich niedriger als in vielen anderen Städten, die mit den gleichen Problemen und Kürzungen zu kämpfen haben. Beispiele: Aschaffenburg: 6,5%, Würzburg: 7,1%, Augsburg: 4,8% (weitere Erhöhung geplant), Ingolstadt: 8,8% (+ 19% Leistungskürzung!), Nürnberg (3,9%, aber schon zum 12.12.04), Berlin: 4-5% geplant, Leipzig/Halle: 5,0%, Rhein/Ruhr: 4,5% (schon zum 1.1.2005) usw.
...komisch, daß dann fast überall in den letzten Jahren Kürzungen stattgefunden haben [Top-Bus jetzt mal außen vor gelassen - Das Urteil erlaube ich mir erst wenns läuft - Auch wenn in meinem Bereich definitiv gekürzt wird - Aber vielleicht gibts ja noch Anpassungen]1. Entgegen einer in den vergangenen Tagen verbreiteten Meinung wurde das Leistungsangebot der MVG bisher in der Summe nicht reduziert, sondern (wie seit Jahrzehnten Jahr für Jahr) ausgeweitet. Auch für 2005 ergibt sich insgesamt – trotz ein paar kleinerer Anpassungen an die reduzierte Nachfrage in den Morgenstunden und trotz der geringfügigen Taktstreckung bei den Tramlinien 15/25 – nochmals eine Zunahme um rund 1 Prozent. Auch das neue Busnetz bringt zwar eine Einsparung an Betriebskosten, nicht aber an Platzkilometern und damit an Leistung für die Kunden.
Nachdem ich die letzeten 3 Tage in Wien war (was nur etwas gößer als M ist) sehe ich unser Preis-Leistungs-Verhältnis mal wieder als MIESERABEL an. Der Grundtakt der U-Bahn liegt durchgängig bei 5 Minuten, in den HVZ (wo auch der Samstag-Vormittag dazugehört) alle 3 bis 4 Min, in den Abendstunden wird immer noch ein 7/8-Min-Takt angeboten. Einziger Bereich, in dem das Angebot schlechter ist sind die Zeiten zwischen 0:15 und 2:00 wo bei uns im 20/30-"Takt" noch ein paar fahrten angeboten werden. Hier endet der Betrieb um 0h30.2. München hat nach wie vor die höchste Angebotsdichte im ÖPNV aller Großstädte. Bei den durchschnittlichen Fahrpreisen je gefahrenen Kilometer liegt die MVG weit hinter allen Großstädten. Entgegen der häufig publizierten Meinung ist also das objektive Preis-Leistungs-Verhältnis in München besser als anderswo.
Diese Argumentation hatte ich schon der Schule probiert, wenn ich eine 5 nach Hause gebacht habe:
9. Die Tariferhöhung (der jetzt noch der MVG-Aufsichtsrat zustimmen muss) soll 3,5 Prozent für die allgemeinen Tarife betragen. Im Ausbildungsverkehr sind Erhöhungen um durchschnittlich 8,2 Prozent vorgesehen. Die Anpassung in München ist damit deutlich niedriger als in vielen anderen Städten, die mit den gleichen Problemen und Kürzungen zu kämpfen haben. Beispiele: Aschaffenburg: 6,5%, Würzburg: 7,1%, Augsburg: 4,8% (weitere Erhöhung geplant), Ingolstadt: 8,8% (+ 19% Leistungskürzung!), Nürnberg (3,9%, aber schon zum 12.12.04), Berlin: 4-5% geplant, Leipzig/Halle: 5,0%, Rhein/Ruhr: 4,5% (schon zum 1.1.2005) usw.
Dies ist das Fanal der derzeitigen Situation: Steigende Fahrpreise und ein NOCH WEITER sinkendes Angebot....Rathgeber @ 30 Nov 2004, 02:54 hat geschrieben: 11. Die erwarteten Mehreinnahmen aus der Tariferhöhung in dieser Höhe werden allerdings nach derzeitigen Prognosen leider nicht ausreichen, um den verbleibenden Mehraufwand und die Zuschusskürzungen bei der MVG auszugleichen. Deshalb werden aus heutiger Sicht einige Leistungsreduzierungen leider unumgänglich werden. Ein entsprechendes Konzept ist weitgehend erarbeitet, die Umsetzung bleibt aber zunächst noch offen, die Pläne noch in der Schublade. Wir wollen einige Monate abwarten und die weitere Entwicklung beobachten. Von entscheidender Bedeutung wird sein: Wie entwickeln sich die Einnahmen weiter? Kürzen Bund und Freistaat Bayern weitere Zuschüsse (wie bisher angekündigt)? Wie entwickelt sich das tarifliche Lohnniveau im ÖPNV? Wie gut wird das neue Busnetz akzeptiert? Wie entwickeln sich Treibstoff- und Strompreise? Hiervon wird abhängen, ob, wann und in welchem Umfang Leistungsreduzierungen umgesetzt werden müssen. Es wäre schön, wenn wir darauf zumindest teilweise verzichten könnten. Bund und Land als Finanziers der gesetzlichen Ausgleichszahlungen stellen aber die Weichen entscheidend mit! Im Interesse unserer Kunden und des Münchner Nahverkehrs appellieren wir an Bundes- und Landespolitik, den ÖPNV nicht noch weiter zu schröpfen.“
Auch wenn es sich in der derzeitigen finanziellen Situation der Stadt München vielleicht etwas "putzig" anhört: Zuschüsse erhöhen!Rathgeber @ 1 Dec 2004, 07:56 hat geschrieben: Das Problem an dieser leidigen Geschichte ist, daß der MVV und die MVG nichts anderes machen, als den Druck, den sie von oben (also Bund und Land) bekommen, nach unten weitergeben.
Nur, wie schauen die Alternativen aus
fragt
Rathgeber![]()