Tempolimit auf Straße und Schiene

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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Bayernlover @ 21 Jun 2012, 12:17 hat geschrieben: Einen 7er BMW kann man mittlerweile mit unter 10 Litern Diesel fahren, ohne zu schleichen.
Den Prolopolo kann ich auch mit unter 6 Litern Benzin fahren und bin trotzdem an den Ampeln vorne mit dabei, wenn ich will.
(Schalten muß man können. Und richtig einkuppeln.)

Gruß Michi
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

ropix @ 19 Jun 2012, 22:21 hat geschrieben: (Wer von euch kennt noch die Werbung - mit anderen Autos wären sie hier weiter gekommen, einen Mercedes kurz vorm Abgrund zeigend. Oder warens Reifen?)
Unimog. Da liegenbleiben, wo andere nicht mehr hinkommen :D
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Na dann - auf gehts, nächster Erklärungsversuch :P
Also nochmal fuer besonders begabte B-) : Diejenigen, die ein Tempolimit fordern, haben meist eine 70 PS Kleinkarre die kaum schneller als 140 schafft. Und die sind nur neidisch auf die Leute die ein gutes und schnelles Auto fahren.

Versteh'n jetzt :lol: ?
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blubbeldiblubb
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Beitrag von blubbeldiblubb »

Hier wurde schon öfter davon gesprochen, dass es viel stressfreier sei, mit 120 oder 130 oder zu fahren anstatt mit hoher Geschwindigkeit. Das glaube ich nicht, denn eine mittlere Geschwindigkeit zwingt zum häufigen Spurwechseln. Man muss den Verkehr vorne und hinten im Auge behalten. Wenn man jedoch selber die ganze Zeit auf der linken Spur fährt, weil eh keiner schneller ist als man selbst, braucht man nur auf den Verkehr vor sich zu achten, und außer ab und an mal abzubremsen, wenn einer kurz vorher ausschert.
Ob dieses Problem allerdings durch ein Tempolimit zu lösen ist.... Ich bin eher skeptisch. Ich denke mir, dass aggressive und/oder ignorante Charaktere sich dann andere Dinge einfallen lassen, um sich abzureagieren. Dicht auffahren, mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz überholen, beim einscheren schneiden.... Am stressfreiesten ist es wohl dann, wenn man sich nen LKW aussucht, und dann hinter dem die ganz Zeit (mit Tempomat) herfährt. Ist auch von der Spritersparnis her nicht zu toppen. Diese "Ruheräume" stehen jedem zur Verfügung, ganz ohne Tempolimit.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

blubbeldiblubb @ 21 Jun 2012, 21:26 hat geschrieben: Das glaube ich nicht, denn eine mittlere Geschwindigkeit zwingt zum häufigen Spurwechseln. Man muss den Verkehr vorne und hinten im Auge behalten.
Verstehe ich nicht. Links fahren dann alle 140 km/h und rechts alle langsameren. Und den Verkehr hinten muss man heute wohl noch viel intensiver im Auge behalten.

Also bei mir ist es so, dass ich selbst nach 6h Autofahrt mit 140 km/h noch recht entspannt bin. Schon bei 160 km/h wird es anstrengender, und bei konstant 180 km/h ist es wahrscheinlich entspannender, den ganzen Tag Steine auf nen Berg zu schleppen. Kommt aber aufs Auto an - das Unfallrisiko ist allerdings unabhängig vom Fahrzeug zu sehen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich habe nicht nachgerechnet, wie viele Kilometer ich auf europäischen Autobahnen zurück gelegt habe, mit und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Meine Erfahrung, die alle Berufskraftfahrer bestätigen werden, eine gleichmäßige Geschwindigkeit macht schläfrig.

Klar, wenn man bei 120 Km/h einpennt, sind die Folgen geringer, als bei 200 Km/h, aber bei 200 Km/h pennt man seltener ein :lol:
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 21 Jun 2012, 22:48 hat geschrieben: Meine Erfahrung, die alle Berufskraftfahrer bestätigen werden, eine gleichmäßige Geschwindigkeit macht schläfrig.
Auch das kann ich bestätigen. Und ich muss zugeben, meine einzige Sekundenschlafphase hatte ich mal Sonntag Nachmittags auf der A11 - bei über 50km 120 km/h am Stück :D Meine Güte, ist mir das Herz nachher geflattert. Klima noch kälter gemacht, dann ging es.

Ich gehe aber davon aus, dass die Folgen von Sekundenschlaf (und vor allem die Häufigkeit) geringer sind als die von schweren Unfällen wegen großer Geschwindigkeitsdifferenzen beim Aufprall.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Russischer Spion @ 21 Jun 2012, 21:02 hat geschrieben: Also nochmal fuer besonders begabte B-) : Diejenigen, die ein Tempolimit fordern, haben meist eine 70 PS Kleinkarre die kaum schneller als 140 schafft. Und die sind nur neidisch auf die Leute die ein gutes und schnelles Auto fahren.

Versteh'n jetzt :lol: ?
Nein - sagt nämlich immer noch nicht ob DEINE Karre jetzt 0 PS (dafür eine Eselstärke) hat oder 480 Pferdestärken.

Außerdem, was machst du jetzt mit mir? Froher Fahrer einer - ok, 75 PS Kleinkarre die partout nicht mehr als 195 schafft (weil der Tacho digital ist und nur bis 199 geht) und damit erheblich glücklicher als mit dem auch zur Verfügung stehenden 180 PS Glumpscheiß der weder passend von der Ampel wegzieht noch sich zur Not (Tankanzeige vs. Tankstellenschild) sich auch mal mit 3 Litern auf 100 Kilometer fahren lässt :)

By the way. Wenn du mal Tee im Gesicht haben willst (analog der aktuellen Yaris-Werbung :) )

Und jetzt zum Thema: hast du dich jetzt mit dir geeinigt wie viel PS dein aktuelles Auto hat? :P
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 21 Jun 2012, 22:54 hat geschrieben:Ich gehe aber davon aus, dass die Folgen von Sekundenschlaf (und vor allem die Häufigkeit) geringer sind als die von schweren Unfällen wegen großer Geschwindigkeitsdifferenzen beim Aufprall.
Sekundenschlaf ist das eine, Schläfrigkeit das andere Problem. Sekundenschlaf tritt ein, wenn der Mensch übermüdet ist, Schläfrigkeit, wenn er unterfordert ist.

Ich erinnere mich an eine Fahrt von Zagreb nach Düsseldorf. In Ösiland musste ich mehrere Kilometer (ca. 50) hinter einem 80 Km/h Schleicher fahren (O.K. war auch nicht mehr erlaubt). Ich war schon fast versucht, mir eine Bleibe für die Nacht zu suchen, obwohl es erst Mittag war. Als dann die 80 Km/h Begrenzung nicht mehr galt, wurde ich wach. Dabei brachte die Schüssel, mit der ich unterwegs war, gerade mal 130 Km/h. Düsseldorf habe ich dann noch vor Sonnenuntergang erreicht.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 21 Jun 2012, 22:48 hat geschrieben: Ich habe nicht nachgerechnet, wie viele Kilometer ich auf europäischen Autobahnen zurück gelegt habe, mit und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Meine Erfahrung, die alle Berufskraftfahrer bestätigen werden, eine gleichmäßige Geschwindigkeit macht schläfrig.

Klar, wenn man bei 120 Km/h einpennt, sind die Folgen geringer, als bei 200 Km/h, aber bei 200 Km/h pennt man seltener ein :lol:
Die Autobahn zeigst du mir, auf der man bei 120 km/h einpennt. Auch in der Schweiz, Holland, Spanien (z.Z. nur 110) ist genug los, dass man auch bei 120 ausrerichend gefordert wird den umgebenden Verkehr zu beobachten und darauf zu reagieren. Und selbst wenn es langweiliger wird, bei 200 verpasst du so viele Kleinigkeiten weil du und dein Bewußtsein immer mehr in Tunnelblick geraten, dass da im Schnitt deutlich mehr passiert auf der gleichen Strecke (auch rein von den Zahlen her, die Schwere der Unfälle mal ganz außen vor gelassen).
ropix
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Beitrag von ropix »

Hot Doc @ 22 Jun 2012, 00:57 hat geschrieben: Die Autobahn zeigst du mir, auf der man bei 120 km/h einpennt.
Ach, das hat viel weniger mit der Straße zu tun als mit dem Müdigkeitsgrad des Fahrers. Und letztlich isses total wurscht ob 200, 120 oder 20 und ob Autobahn, Landstraße oder Fußgängerzone.

Wer kurz vorm einschlafen ist hat eine Pause zu machen.

Allerdings ist ein stures mit 130 durch die Lärmschutzeinhausung Salzburg-Wien West gefahre der Müdigkeit förderlicher als mit 130 über die A9 zu fahren wo man seine Augen praktisch überall gleichzeitig haben muss wer von hinten oder von der Seite einschlägt, wann man wieder einen Panzer mit 60 vor sich auf der Straße hat und wann man mal eben schnell auf 160 kommen muss um sowohl am grad ausscherenden Laster vorbeizukommen und gleichzeitig nicht vom BMW oder Audi hinter einem Zwnagsbeschleunigt zu werden...

(Oder eben wann mal wieder der hinter einem mit dem vor einem einen Auffahrunfall bauen will und den armen Yaris dabei glatt übersieht)
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Heute morgen ists mal wieder passiert. Auf der A5 zwischen Offenburg und Lahr sind bei einem Unfall mit einem Geisterfahrer bis dato sechs Leute ums Leben gekommen.

Tragisch, sicherlich und es ist auch noch nicht klar wieso der Fahrer entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn aufgefahren ist, dennoch gehen jetzt wieder die Diskussionen los, wie man sowas verhindern kann.

Warntafeln in Signalfarbe, Metallstacheln wie in manchen Parkhäusern, sogar Radarüberwachung wird genannt, aber das naheliegenste wird wieder einmal völlig ignoriert: der Faktor Mensch.

Sicherlich ist es stellenweise sinnvoll die Beschilderung oder gar die Verkehrsführung zu ändern, gerade Stellen die für Nebelbänke bekannt sind könnte man sicherlich etwas entschärfen, aber keine dieser Maßnahmen greift wenn jemand das absichtlich tut. Gut, das geben die Befürworter auch zu.

Es löst allerdings nicht das Problem, dass nach wie vor zu viele Leute auf der Straße sind, die körperlich oder geistig nicht (mehr) in der Lage sind am Verkehr teilzunehmen. Diese Leute lässt man völlig unbehelligt obwohl man ja die Möglichkeit gehabt hätte das im Rahmen der aktuellen EU-Führerscheinrichtlinie abzustellen, namentlich durch eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bummelbahn »

DumbShitAward @ 18 Nov 2012, 14:14 hat geschrieben:Heute morgen ists mal wieder passiert. Auf der A5 zwischen Offenburg und Lahr sind bei einem Unfall mit einem Geisterfahrer bis dato sechs Leute ums Leben gekommen.

Tragisch, sicherlich und es ist auch noch nicht klar wieso der Fahrer entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn aufgefahren ist, dennoch gehen jetzt wieder die Diskussionen los, wie man sowas verhindern kann.

Warntafeln in Signalfarbe, Metallstacheln wie in manchen Parkhäusern, sogar Radarüberwachung wird genannt, aber das naheliegenste wird wieder einmal völlig ignoriert:  der Faktor Mensch.

Sicherlich ist es stellenweise sinnvoll die Beschilderung oder gar die Verkehrsführung zu ändern, gerade Stellen die für Nebelbänke bekannt sind könnte man sicherlich etwas entschärfen, aber keine dieser Maßnahmen greift wenn jemand das absichtlich tut. Gut, das geben die Befürworter auch zu.

Es löst allerdings nicht das Problem, dass nach wie vor zu viele Leute auf der Straße sind, die körperlich oder geistig nicht (mehr) in der Lage sind am Verkehr teilzunehmen. Diese Leute lässt man völlig unbehelligt obwohl man ja die Möglichkeit gehabt hätte das im Rahmen der aktuellen EU-Führerscheinrichtlinie abzustellen, namentlich durch eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit...
Ich finde in diesem Zusammenhang den Feldversuch mit den neongelben "Stop - Falsch"-Schildern wie in Österreich, den Bundesverkehrsminister Ramsauer vor einiger Zeit gestartet hat, für eine sehr sinnvolle Maßnahme. Wenn man diese wirklich sehr auffälligen Schilder an immer mehr Einfahrten hinstellt, dann sollte die hoffentlich einen großen Teil der versehentlichen Geisterfahrer durch ihre grelle Farbe abschrecken, so dass sie es gerade noch merken.

Die absichtlichen Falschfahrer (z.B. wegen Suizidwunsch oder unter Drogeneinfluss) wird das aber wohl kaum abschrecken.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bummelbahn @ 18 Nov 2012, 14:44 hat geschrieben:Ich finde in diesem Zusammenhang den Feldversuch mit den neongelben "Stop - Falsch"-Schildern wie in Österreich, den Bundesverkehrsminister Ramsauer vor einiger Zeit gestartet hat, für eine sehr sinnvolle Maßnahme.
Gibt es in den Niederlanden schon lange:

http://www.enjoy-europe.com/travelog/keuke...hof/GaTerug.jpg
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Beitrag von Electrification »

Wenn wir schon beim Autofahren sind. Wieso halten sich so viele nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen? Auf der Autobahn erlebt man wegen Baustellen ja öfter 80er-Zonen z. B. und wie viele fahren dort dann deutlich schneller durch? Oder auf anderen Abschnitten wo es einen kleinen Einbruch gibt.
Scheinbar meint man dass die Tafeln nur eine Empfehlung sind.

Es soll ja jetzt einen Opel geben der die Geschwindigkeitsbeschränkungen automatisch erkennt. Da könnte man doch sicher die Autos der nächsten Generation so bauen dass das Fahrzeug die erlaubte Höchstgeschwindigkeit erkennt und der Autofahrer dann nicht über diesen Wert hinaus beschleunigen könnte. Das wäre super und jeder müsste sich an die Regeln halten.
Das würde auch das Blitzen sparen und die Polizei könnte sich wichtigeren Dingen widmen.

Das wäre auch genial, weil mich die Gesichter der ganzen Raser und Verkehrsrowdys interessieren würden, wenn das umgesetzt wird.
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Beitrag von DumbShitAward »

Bummelbahn @ 18 Nov 2012, 14:44 hat geschrieben:Ich finde in diesem Zusammenhang den Feldversuch mit den neongelben "Stop - Falsch"-Schildern wie in Österreich, den Bundesverkehrsminister Ramsauer vor einiger Zeit gestartet hat, für eine sehr sinnvolle Maßnahme. Wenn man diese wirklich sehr auffälligen Schilder an immer mehr Einfahrten hinstellt, dann sollte die hoffentlich einen großen Teil der versehentlichen Geisterfahrer durch ihre grelle Farbe abschrecken, so dass sie es gerade noch merken.

Die absichtlichen Falschfahrer (z.B. wegen Suizidwunsch oder unter Drogeneinfluss) wird das aber wohl kaum abschrecken.
Dagegen ist grundsätzlich ja nichts einzuwenden und selbst wenns wider erwarten keinen einzigen Unfall verhindern sollte, schaden würde es sicherlich nichts.

Dennoch sehe ich, wie so oft in Deutschland, eine gefährliche Tendenz zur "Minimallösung": anstatt die Ursache zu bekämpfen, versucht man mit einem Aspirin und einem Pflaster das Symptom zu beseitigen. Es ist nicht nur weltweit unüblich als auch sinnvoll, jemandem mit 17 einen Zettel zu geben, der es der Person erlaubt bis zum Ende seines Lebens ein tonnenschweres Gefährt mit hoher Geschwindigkeit durchs Land zu treiben. Es ist nunmal so, dass sich die körperliche oder geistige Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs im Laufe der Zeit ändern kann und oft auch tut, von Änderungen in den Verkehrsregeln gar nicht zu sprechen (ist euch eigentlich mal aufgefallen wie viele, insbesondere ältere Leute, immer noch nicht geschnallt haben, wie man in einen Kreisverkehr Ein- und Ausfährt? Nicht per se gefährlich, aber es provoziert gefährliche Situationen, ein Problem, dass leider nach wie vor nicht in den Unfallstatistiken aufgeführt wird). Eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit in regelmäßigen Abständen ist eigentlich unabdingbar.

Electrification @ 18 Nov 2012, 16:23 hat geschrieben:Wenn wir schon beim Autofahren sind. Wieso halten sich so viele nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen? Auf der Autobahn erlebt man wegen Baustellen ja öfter 80er-Zonen z. B. und wie viele fahren dort dann deutlich schneller durch? Oder auf anderen Abschnitten wo es einen kleinen Einbruch gibt.
Scheinbar meint man dass die Tafeln nur eine Empfehlung sind.

Es soll ja jetzt einen Opel geben der die Geschwindigkeitsbeschränkungen automatisch erkennt. Da könnte man doch sicher die Autos der nächsten Generation so bauen dass das Fahrzeug die erlaubte Höchstgeschwindigkeit erkennt und der Autofahrer dann nicht über diesen Wert hinaus beschleunigen könnte. Das wäre super und jeder müsste sich an die Regeln halten.
Das würde auch das Blitzen sparen und die Polizei könnte sich wichtigeren Dingen widmen.

Das wäre auch genial, weil mich die Gesichter der ganzen Raser und Verkehrsrowdys interessieren würden, wenn das umgesetzt wird.
Ganz einfach, es ist gefährlich.

Es gibt durchaus Situationen, in denen das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit legitim und auch nicht verboten ist, beispielsweise um größere Gefahren zu vermeiden. Klassisches Beispiel ist die Situation, in der ein Fahrzeug auf der linken Spur ist und auf rechts daneben ist ein LKW. Von hinten kommt der Krankenwagen und um die linke Spur schnellstmöglich frei zu machen und den Krankenwagen so wenig wie möglich aufzuhalten, ist das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit legitim.

Dass diese Systeme von den "Rasern" wohl so oft wie möglich abgeschaltet werden würden, steht ungefähr auf dem selben Blatt wie beispielsweise die unüblich niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzungen in vielen Baustellen (z.B. bei Ein- und Ausfahrt 60km/h statt der sonst in Europa üblichen 80km/h - ist zwar kein Grund sich nicht dran zu halten, blödsinnig ist es aber dennoch).
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 19 Nov 2012, 09:53 hat geschrieben: Es ist nicht nur weltweit unüblich als auch sinnvoll, jemandem mit 17 einen Zettel zu geben, der es der Person erlaubt bis zum Ende seines Lebens ein tonnenschweres Gefährt mit hoher Geschwindigkeit durchs Land zu treiben. Es ist nunmal so, dass sich die körperliche oder geistige Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs im Laufe der Zeit ändern kann und oft auch tut, von Änderungen in den Verkehrsregeln gar nicht zu sprechen (ist euch eigentlich mal aufgefallen wie viele, insbesondere ältere Leute, immer noch nicht geschnallt haben, wie man in einen Kreisverkehr Ein- und Ausfährt? Nicht per se gefährlich, aber es provoziert gefährliche Situationen, ein Problem, dass leider nach wie vor nicht in den Unfallstatistiken aufgeführt wird). Eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit in regelmäßigen Abständen ist eigentlich unabdingbar.
Grundsätzlich - unbegrenzt gilt da garnix, alle derzeit im Umlauf befindlichen Führerscheine gelten bis maximal 2033. Ich gehe mal davon aus, dass man bis dahin dann auch noch diverse Unterlagen verlangt (auch wenns derzeit angeblich noch nicht geplant ist...).

Nur die Frage ist - löst das das Problem? Die allermeisten Falschfahrer, die wirklich einen tödlichen Unfall bauen, dürften relativ genau wissen, was sie da tun. Und die setzen sich im Zweifel auch ohne Führerschein ins Auto - oder vielleicht grade weil sie ihn nicht verlängert bekommen haben.
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Beitrag von 146225 »

Die Problematik ist wohl wirklich die immense Summe zeitgleicher individueller Entscheidungen im Straßenverkehr, und bei diesen ist es nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip nicht nur gegeben, daß es nicht unerheblich wenige Fehlentscheidungen gibt, sondern auch, daß eine oder mehrere Fehlentscheidungen in Relation zu anderen (Fehl-)Entscheidungen ganz schnell sehr häßliche Konsequenzen haben können.

Bestes Beispiel, heute morgen um kurz nach 6 Uhr der Warnhinweis im Radio, daß man auf der A81 von Heilbronn nach Stuttgart zwischen Pleidelsheim und Ludwigsburg wegen dichten zähen Nebel mit Sichtweiten < 50 m langsam und vorsichtig fahren soll, keine 20 Minuten später dann die Warnmeldung, daß in Höhe der Anschlußstelle Pleidelsheim Gefahr durch eine ungesicherte Unfallstelle droht. Wozu also noch die erste Warnung, wenn es Menschen gibt, die nicht einmal angesichts offensichtlicher Gefahren wie Nebel vernünftig und sachlich richtig handeln können?

Eine Zunahme an Sicherheit liegt also wohl wirklich in der technischen Einschränkung der individuellen Entscheidungsfreiheit, wie z.B. in der vorgeschlagenen automatischen Geschwindigkeitsregulierung. Das Problem ist nur: Weder solche Dinge noch verschärfte Regelungen für die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen wird die deutsche Politik jemals ernsthaft umsetzen - es könnte ja zuviele Wähler erschrecken. Das Recht, sinnbefreit sein Gaspedal bis ins Extrem zu malträtieren, will sich der freie Deutsche im Gegensatz zu zig anderen Rechten, halt nicht nehmen lassen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Warum sollte ein deutscher Führerschein im Jahr 2033 oder gar eher ungültig werden?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 19 Nov 2012, 20:02 hat geschrieben: Warum sollte ein deutscher Führerschein im Jahr 2033 oder gar eher ungültig werden?
Das wird so demnächst in der FeV stehen.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

DumbShitAward @ 19 Nov 2012, 09:53 hat geschrieben: Ganz einfach, es ist gefährlich.

Es gibt durchaus Situationen, in denen das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit legitim und auch nicht verboten ist, beispielsweise um größere Gefahren zu vermeiden. Klassisches Beispiel ist die Situation, in der ein Fahrzeug auf der linken Spur ist und auf rechts daneben ist ein LKW. Von hinten kommt der Krankenwagen und um die linke Spur schnellstmöglich frei zu machen und den Krankenwagen so wenig wie möglich aufzuhalten, ist das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit legitim.

Dass diese Systeme von den "Rasern" wohl so oft wie möglich abgeschaltet werden würden, steht ungefähr auf dem selben Blatt wie beispielsweise die unüblich niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzungen in vielen Baustellen (z.B. bei Ein- und Ausfahrt 60km/h statt der sonst in Europa üblichen 80km/h - ist zwar kein Grund sich nicht dran zu halten, blödsinnig ist es aber dennoch).
Ich sehe da kein Problem, denn dann könnte man ja die Möglichkeiten schaffen, dass z. B. Krankenwagen, Polizei, THW oder die Feuerwehr diese Sperre lösen könnten und die Fahrzeuge eben dafür ausgerüstet sind. So würde den Fahrzeugen dann ein Warnlicht und ein Warnton anzeigen dass man zum Räumen jetzt schneller werden kann.

Warum sollte man ein System schaffen dass von den Rasern abgeschaltet werden kann? Die Autos müssten damit ausgerüstet sein, ohne Möglichkeit etwas abzuschalten (diese wäre dann wie erwähnt nur von außen durch Rettungskräfte z. B. möglich).

Ob jetzt an einer Ein- und Ausfahrt 60 oder 80 gilt, das finde ich auch nicht immer alles schön, aber wie lange ist so eine Ausfahrt? Die paar Sekunden wird man ja wohl haben und man kommt nicht um, es sollen gerüchteweise bisher alle überlebt haben.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Electrification @ 19 Nov 2012, 22:40 hat geschrieben: Ich sehe da kein Problem, denn dann könnte man ja die Möglichkeiten schaffen, dass z. B. Krankenwagen, Polizei, THW oder die Feuerwehr diese Sperre lösen könnten und die Fahrzeuge eben dafür ausgerüstet sind. So würde den Fahrzeugen dann ein Warnlicht und ein Warnton anzeigen dass man zum Räumen jetzt schneller werden kann.

Warum sollte man ein System schaffen dass von den Rasern abgeschaltet werden kann? Die Autos müssten damit ausgerüstet sein, ohne Möglichkeit etwas abzuschalten (diese wäre dann wie erwähnt nur von außen durch Rettungskräfte z. B. möglich).

Ob jetzt an einer Ein- und Ausfahrt 60 oder 80 gilt, das finde ich auch nicht immer alles schön, aber wie lange ist so eine Ausfahrt? Die paar Sekunden wird man ja wohl haben und man kommt nicht um, es sollen gerüchteweise bisher alle überlebt haben.
Je komplexer ein System, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass es im Alltagsbetrieb nicht sauber funktioniert - bei der Bahn wie im Straßenverkehr. Außerdem war der Rettungswagen ja nur ein Beispiel unter vielen, es gibt sicherlich eine ganze Latte an Situationen, wo das kurzfristige Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit zumindest legitim sein könnte, oder willst du vielleicht ein IndyCar-ähnliches Knopfsystem wie "Push to Pass" einführen? Ganz banale Situation: du hängst bei recht dichtem Verkehr hinter einem langsameren Fahrzeug und möchtest dieses überholen. Die Lücken sind klein und wenn du dann doch eine findest, die groß genug ist, dann behinderst du beim Rausziehen den nachfolgenden Verkehr. Durch das (moderate) Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verhinderst du, dass der Hintermann entweder den Sicherheitsabstand unterschreitet und/oder Abbremsen muss, was im Interesse aller dem Verkehrsfluss zu Gute käme. Mach das heute vor den Augen der Polizei und die werden nicht mal mit der Wimper zucken, sofern du dich nach "Entspannung der Situation" wieder auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit zurückfallen lässt.

Wieso man ein abschaltbares System entwickeln möchte? Möchte man nicht, aber man möchte schließlich auch nicht, dass User Rootrechte auf ihren Smartphones, Spielkonsolen, usw. haben. Die Leute werden die Sperre einfach aushebeln oder aushebeln lassen, mir fielen da aus dem Stand ungefähr 15 Möglichkeiten ein das recht einfach zu bewerkstelligen ohne, dass das in einer etwaigen Kontrolle überhaupt nachvollziehbar wäre. Im Gegenteil, es würde sogar eine Ausrede mehr geben, sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten zu haben: "Was kann ich dafür, dass das blöde System nicht funktioniert, ich hab mich drauf verlassen und habe gar nicht gemerkt, dass ich zu schnell gefahren bin"... schon hast du quasi keine Möglichkeit mehr bei geringen und mittleren Geschwindigkeitsüberschreitungen Vorsatz zu unterstellen, d.h. die Bußgelder sinken empfindlich, weil man allenfalls noch mangelnde Sorgfaltspflicht unterstellen könnte. Und die Idee ein "sicheres und unüberlistbares System" zu etablieren haben schon ganz andere nicht geschafft...

Sinn macht das ganze ohnehin nur, wenn gewährleistet wäre, dass alle Fahrzeuge so ein System haben und selbst dann nicht so recht.



Zu den Anfängen/Enden der Baustellen mit teilw. zu niedrigen Geschwindigkeiten:

Es geht überhaupt nicht um die handgestoppten 8,725 Sekunen meines Lebens - ein Argument, dass lustigerweise immer wieder auftaucht, wobei sich alle einig sind, dass es irrelevant ist.
Es geht viel mehr darum, dass du dir damit auf mindestens zwei Arten unnötig Ärger ins Haus holst:

1. Eine starke Veränderung der Geschwindigkeit ist immer ein Problem, wenn sie dann auch noch in kurzer Abfolge schwankt um so mehr. Worst case Szenario hast du folgende Situation: unbeschränkt - 120 - 100 - 80 - 60 - 80 - 120. In der Praxis bedeutet das, dass du einige wenige Leute haben wirst, die sich einen Dreck dafür interessieren und zumindest bis Hälfte der Baustelle mit 180 angeflogen kommen, die große Mehrheit die sich vorher mit vernünftigen 130-140 bewegt haben und beim 120km/h-Schild einfach vom Gas geben und dann so Pi mal Daumen mit 70 die 60km/h-Tafel passieren, die Sorte Fahrer die schon bei dem Wort "Baustelle" in Panik geraten und den Anker werfen sowie dann natürlich noch den stereotypen Opa der sowieso immer 80km/h fährt, egal obs eine Spielstraße oder die Autobahn ist, gerne natürlich noch auf der Mittelspur. Dazu noch verengte Fahrbahnen gepaart mit einigen wenigen Rücksichtslosen und ebensovielen Unfähigen, Massenkarambolage vorprogrammiert.

2. Selbst wenn alle sich penibelst an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten würden sorgst du durch diese zusätzliche Begrenzung dafür, dass das Nadelöhr Baustelleneinfahrt noch enger wird. Letztes Jahr im Frühjahr/Sommer hat man diesen Fehler recht gut an einer etwas größeren Baustelle in Leutkirch/Allgäu auf der A96 Richtung Lindau sehen können: die Staus vor der Baustelle waren anfangs kilometerlang, da bist zum Teil eine Stunde gestanden. Sobald du aber im Baustellenbereich warst, gings plötzlich wie von Geisterhand wieder halbwegs zügig vorwärts. Irgendwann hat man die Baustelleneinfahrt nicht mehr auf 60 sondern 80 beschränkt und die Zahl bzw. Größe der Staus ging um fast 50% zurück. Der Grund weshalb sich der Stau bei 60km/h so extrem entwickelte war, dass die ganzen LKW von 90 auf 60 herunterbremsen mussten und dann natürlich in der Baustelle selbst wo 80km/h war eine ganze Zeit gebraucht haben um wieder auf Fahrtgeschwindigkeit zu kommen, ergo alle hinter ihnen "gefangen" waren - das hat sich über einen Zeitraum von Stunden eben multipliziert und irgendwann war dann der Abschnitt überlastet, ergo es ging stellenweise gar nichts mehr.




@ JeDi

Es geht ja gar nicht darum, die Kriterien die für das Führen eines Kraftfahrzeuges vorausgesetzt werden, zu verschärfen. Es ist schon jetzt recht klar festgelegt unter welchen Umständen eine Fahrerlaubnis eingezogen werden sollte bzw. muss, einzig werden die entsprechenden Richtlininen bzw. die Überprüfung der Fahrtauglichkeit nicht konsequent genug und teilweise gar falsch angewendet.

Wenn du es drauf anlegst zur MPU (vulgo: "Depperltest") beordert zu werden schaffst du das eigentlich nur auf drei Arten: Drogenbesitz bzw. wiederholt unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr erwischt werden, Raserei jenseits von Gut und Böse oder (sehr beliebt) der Polizei widersprechen und auf etwaige Richtlinienverstöße ihrerseits hinweisen ohne einen Anwalt dabei zu haben.

Die medizinisch-psychologische Untersuchung war ja ursprünglich grundsätzlich dafür gedacht zu überprüfen, ob in jeder hinsicht auffällige Fahrer überhaupt (noch) die körperliche und geistige Eignung haben ein Fahrzeug zu führen. Es hat sich halt zu einem Strafsystem für eine gewisse Latte an Vergehen entwickelt, andere, wie z.B. eben offensichtlichen körperlichen Gebrechen, die das Führen eines Fahrzeugs zumindest zweifelhaft erscheinen lassen, werden in der Realität so gut wie berücksichtigt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Meikl »

Also ich denke, wenn sich alle an die erlaubte Geschwindigkeit halten würden, dann könnte man sicherlich viele Geschwindigkeitsbegrenzungen etwas entschärfen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Verkehrsplaner nicht berücksichtigen, daß die meisten Autofahrern sowieso 20 km/h zu schnell fahren.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Vor allem wird einerseits über Eingriffe des Staates gemeckert, andererseits aber so eine Lösung präsentiert?
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Beitrag von Electrification »

DumbShitAward @ 20 Nov 2012, 06:57 hat geschrieben: Der Grund weshalb sich der Stau bei 60km/h so extrem entwickelte war, dass die ganzen LKW von 90 auf 60 herunterbremsen mussten und dann natürlich in der Baustelle selbst wo 80km/h war eine ganze Zeit gebraucht haben um wieder auf Fahrtgeschwindigkeit zu kommen, ergo alle hinter ihnen "gefangen" waren - das hat sich über einen Zeitraum von Stunden eben multipliziert und irgendwann war dann der Abschnitt überlastet, ergo es ging stellenweise gar nichts mehr.




@ JeDi

Es geht ja gar nicht darum, die Kriterien die für das Führen eines Kraftfahrzeuges vorausgesetzt werden, zu verschärfen. Es ist schon jetzt recht klar festgelegt unter welchen Umständen eine Fahrerlaubnis eingezogen werden sollte bzw. muss, einzig werden die entsprechenden Richtlininen bzw. die Überprüfung der Fahrtauglichkeit nicht konsequent genug und teilweise gar falsch angewendet.

Wenn du es drauf anlegst zur MPU (vulgo: "Depperltest") beordert zu werden schaffst du das eigentlich nur auf drei Arten: Drogenbesitz bzw. wiederholt unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr erwischt werden, Raserei jenseits von Gut und Böse oder (sehr beliebt) der Polizei widersprechen und auf etwaige Richtlinienverstöße ihrerseits hinweisen ohne einen Anwalt dabei zu haben.

Die medizinisch-psychologische Untersuchung war ja ursprünglich grundsätzlich dafür gedacht zu überprüfen, ob in jeder hinsicht auffällige Fahrer überhaupt (noch) die körperliche und geistige Eignung haben ein Fahrzeug zu führen. Es hat sich halt zu einem Strafsystem für eine gewisse Latte an Vergehen entwickelt, andere, wie z.B. eben offensichtlichen körperlichen Gebrechen, die das Führen eines Fahrzeugs zumindest zweifelhaft erscheinen lassen, werden in der Realität so gut wie berücksichtigt.
Lkw dürften eigentlich nur 80 fahren und mir ist unverständlich wieso sie eine Geschwindigkeit von über 90 km/h erreichen können. Hier müsste so gedrosselt werden dass kein Lkw schneller als 83 km/h fahren könnte.

Dein Beispiel kann man auch mit einem Geschwindigkeitstrichter lösen, indem man langsam und in langen Abständen absenkt. Würde sich der Lkw an seine 80 halten, hätte er auch nur 20 km/h abbremsen müssen.

Wie willst du das Problem der ständigen Geschwindigkeitsüberschreitungen lösen? Höhere Strafen bringen auch wenig. Mir geht es hier auch nicht um die Leute die mal 10 km/h schneller fahren, sondern um die, die in der 80er Zone noch 120 fahren und ich kann das als regelmäßiger Autobahnnutzer jeden Tag erleben. Baustellen werden auch von vielen deutlich schneller durchfahren, obwohl dort die Beschränkung meist auch den dort arbeitenden Menschen dient.

Wie wollen wir also sicherstellen dass die Geschwindigkeiten künftig einfach besser eingehalten werden? Dazu brauchen wir ein System dass die Fahrer dazu zwingt, weil sie scheinbar eigenverantwortlich (zumindest viele) dazu nicht in der Lage sind.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 20 Nov 2012, 13:32 hat geschrieben: Wie wollen wir also sicherstellen dass die Geschwindigkeiten künftig einfach besser eingehalten werden? Dazu brauchen wir ein System dass die Fahrer dazu zwingt, weil sie scheinbar eigenverantwortlich (zumindest viele) dazu nicht in der Lage sind.
Wie viele Prozent sind das?
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Beitrag von Martin H. »

Electrification @ 20 Nov 2012, 13:32 hat geschrieben: Lkw dürften eigentlich nur 80 fahren und mir ist unverständlich wieso sie eine Geschwindigkeit von über 90 km/h erreichen können. Hier müsste so gedrosselt werden dass kein Lkw schneller als 83 km/h fahren könnte.
Heute live am Irschenberg Richtung Nord erlebt, bergab, drei Sattelzüge unterschiedlicher Unternehmen mit je rund 30 Meter Abstand zueinander haben es am Fuß des Berges auf 110 km/h gebracht. Für alle war wegen des Verkehrs auf 120 gedrosselt.

Die heutigen LKW sind spätestens bei 90 km/h abgeregelt, eigentlich. U.a. Berg ab kann an das aber auch ohne Manipulationen überwinden, einige, vor allem ältere LKW sind noch auf 85 km/h gedrosselt. Bei welchen mit Baujahr noch um 1990 herum von Mercedes kann ich mich noch dumpf an die serienmäßig verbaute Taste "V-SET" erinnern, womit man den Begrenzer ausschalten zu können, wenn es erforderlich ist. Natürlich wird die Überschreitung dann auf der Tachoscheibe aufgezeichnet. Viele der 7,5-Tonner haben bis heute keinen Begrenzer.

Aus einem anderen Forum, wo es um den Verbrauch einer leeren Sattelzugmaschine geht:
Ja hast ja gut geschätzt. Nun muß ich ja noch sagen da wir ja zu 90%mit Gefahrgut unterwegs sind,sind wir nicht die Schnellsten.Bei 84 ist Schluss.
Quelle

Gerade die Gefahrguttransporter halten sich aber eigentlich an die Limits, weil wenn dann da was schief geht, will ich nicht in der Haut der Fahrer stecken. Einige haben ja noch extra Hinweise auf die Geschwindigkeiten von 60 und 80 km/h am Heck. Und dann diese Aussage dazu, toll.

In den letzten tagen im Fernsehen zu einem Unfall auf glatter Straße:
Zeuge:"Zum Glück hat es der Gefahrguttransporter dort gerade noch geschafft anzuhalten....."
§2 STVO Straßenbenutzung durch Fahrzeuge


(3a) .....Wer ein kennzeichnungspflichtiges Fahrzeug mit gefährlichen Gütern führt, muss bei einer Sichtweite unter 50 m, bei Schneeglätte oder Glatteis jede Gefährdung anderer ausschließen und wenn nötig den nächsten geeigneten Platz zum Parken aufsuchen.
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Beitrag von spock5407 »

So eine restriktiv funktioniernde Auto-PZB wird keine Regierung in D vorschlagen.

Wenngleich ich des irgendwie lustig finden würde. Schnarre und dann Stimmansage "Fahrzeugbeeinflussung....Fahrzeugbeeinflussung....Fahrzeugbeeinflussung...." oder "GNT.....GNT....GNT". :lol:
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 20 Nov 2012, 16:09 hat geschrieben: Wie viele Prozent sind das?
Wenn ich mir die Unfallzahlen anschaue, immer noch zu viele.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 20 Nov 2012, 19:16 hat geschrieben: Wenn ich mir die Unfallzahlen anschaue, immer noch zu viele.
Quelle? Viel entsteht durch Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer, nicht weil jemand 90 statt 80 in der Baustelle fährt.
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