Die Tragödie eines U-Bahnfahrers...

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

DT810 @ 12 Oct 2004, 18:49 hat geschrieben:Selbstmord ist und bleibt verboten! Seit meinen letzten beiden Unfällen (im KIGA und im Schulbus), wo mein Kopf am meisten betroffen war, wurde mir in meinem Unterbewußtsein das Verbot erheblich verschärft! Und die Verschärfung steigert sich mehr aufgrund meiner häufigen Beinahe-Unfällen!

Und wie schafft es ein Mensch so was, ein Selbstmord zu begehen? So krank muß ein Mensch sein, um überhaupt ein Selbstmord begehen zu können. Ich hoffe, daß die Familie des Selbstmörders einen hohen Schadensersatz an die Verkehrsunternehmen -insbesondere an den betroffenen Fahrer- zahlen muß.
Wie willst du einem Selbstmörder den Selbstmord verbieten? Wenn der sich selbst umbringt, kann der nicht mehr bestraft werden. Was meinst du weshalb sich die ganzen Selbstmordattentäter in die Luft sprengen? Nicht weil die unbedingt tot sein wollen, sodern weil die sich der Strafe für das Attentat entziehen wollen. Wenn du schon irgendwo eine Bombe hochgehen lässt, musst du dabei selbst draufgehen. Andernfalls wird dich danach die Justiz in Stücke reißen...

Wie willst du eine Familie eines Selbstmörders in Regress nehmen? Die sind doch vielleicht selbst schockiert, weil sich das Kind das Leben genommen hat. Und dann noch dafür bezahlen, weil das Kind mit seinem Leben nicht mehr zurecht gekommen ist.

Du hast dein Ende selbst gewählt, hast dich mit Leben zu sehr gequält... (PUR)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin DT810,

ich wünsch Dir und allen anderen, nie in eine Situation zu geraten, wo man nicht mehr ein und aus weiß und im Suizid das letzte Mittel sieht.
Ich wünsche auch niemandem, als Angehöriger oder Unbeteiligter (und das sind leider auch Tfs) von dem Freitod eines anderen betroffen zu werden.
DT810 @ 12 Oct 2004, 18:49 hat geschrieben:Und wie schafft es ein Mensch so was, ein Selbstmord zu begehen? So krank muß ein Mensch sein, um überhaupt ein Selbstmord begehen zu können.
Ja, solche Menschen sind sicher krank und - vor allem - hilflos...
DT810 @ 12 Oct 2004, 18:49 hat geschrieben:Ich hoffe, daß die Familie des Selbstmörders einen hohen Schadensersatz an die Verkehrsunternehmen -insbesondere an den betroffenen Fahrer- zahlen muß.
Daß Betroffenen (bleiben wir bei dem konkreten Beispiel Tf) geholfen (seelisch, finanziell, wenn sie aufgrund eines solchen traumatischen Ereignisses ihren Beruf nicht mehr ausüben können) werden muß, steht außer Frage. Aber betroffene Angehörige (die selber daran zu knabbern haben, glaube es mir) dafür zu belangen, geht am entstandenen Problem vorbei.

Gruß vom
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Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Hör mal zu...
War, war! Mann! Bei mir ist das immer Verboten!
Schön! Aber nicht im Strafgesetzbuch oder sonstwo!
Zunächst mal: Die Fahrgäste hätten den U-Bahnfahrer wenigstens auch mal loben können, für seine prompte Reaktion, daß die Person nicht getötet wurde.
Auch wenn ein Fahrer durch diese Leistung ein Leben gerettet hat, die Fahrgäste werden wohl was besseres zu tun haben als sich beim Fahrer zu bedanken, auch wenn das hart klingt. Einige wollen zB. zum Bahnhof zu ihren Zügen, andere zur Arbeit und wieder andere zum shoppen. Diese versuchen irgendwie weiter zu kommen!
Nur so freut sich der Fahrer über die Anerkennung für seine Leistung, daß er den betroffenen Selbstmörder <-- Murkswort!! das Leben durch sein Handeln gerettet hatte.
Ich bezweifle dies, wobei es ihm mit sicherheit helfen wird. Allerdings hängt es auch vom Typ des Fahrers ab, einige brechen total zusammen, andere können es relativ cool weg stecken und DENNOCH kommt es bei diesen Typen nach Jahren zu panik ausbrüchen!
Darüberhinaus hätte er einen Orden oder eine Prämie bekommen können.
Ich glaube - bin mir aber nicht sicher - er möchte lieber alleine gelassen werden oder er redet lieber mit Kollegen als vom Chef oder Betriebsleiter nen Orden zu bekommen!
Und der Selbstmörder, der den U-Bahnverkehr behindert hat hätte gleich die Haftstrafe antreten oder eine Geldstrafe zahlen müssen. Aber Schadensersatz muß er auf jedenfall zahlen!!
Müssen sie jetzt doch auch schon. Zumindest bei der Bahn. Dort bezahlt eine Versicherrung und diese Versicherrung versucht bei angehörigen die ausgaben zurück zu fordern!
Hätte der Fahrer selbst auch nicht froh sein können, daß die betroffene Person noch lebt?
In so einer Situation ist ihm das wohl egal.....
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DT810 @ 12 Oct 2004, 19:01 hat geschrieben: Und der Selbstmörder, der den U-Bahnverkehr behindert hat hätte gleich die Haftstrafe antreten oder eine Geldstrafe zahlen müssen.
Schwerer Eingriff in den Bahnverkehr? Gibts da Verurteilungen, oder wird in dem Fall davon abgesehen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Die Probleme sind dazu da, gelöst zu werden und nicht, um sich selbst umzubringen.

Also sind die Selbstmorde nie die Problemlösungen, sondern verschärfen die Probleme eher und zwar die Problemen der Mitmenschen!

Das weiß jeder, auch die Selbstmörder, oder diejenige, die es werden wollen.

Wenn jemand durch einen Unfall (Z.B. jemand rutscht aus und fällt auf das Gleis) ums Leben kommt, dann ist es tragisch, weil man gegen den Unfall nicht gefeit ist. Aber ein Mensch, der sich mit voller Absicht auf das Gleis wirft, dann trifft die Tragik nicht zu! Das wäre Absicht! Selbstmord ist auch Mord und zwar am eigenen Körper und seiner eigenen Seele!

Es gibt aber auch Gehirnlose, die einfach über die Gleise rennen, nur um den Umweg durch die Unterführung zu sparen, die Verzeihe ich nie! Auch nicht den S...m.!
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Beitrag von Chep87 »

Ich glaube keiner von euch weiß, wie es ist wenn man am Bahndamm steht und über sich und sein Leben nachdenkt! Ich habe das vor 3 Jahren durch.... Meine Gründe waren eher banaler herkunft (wenn ich darauf zurückschaue schon, aber damals eben nicht). Ich hätte jederzeit nur losgehen müssen und auf die Gleise gehen brauchen. Mir war auch vollends bewusst, das ich dabei den Lokführer Schaden werde, mir war es aber damals egal... Mittlerweile bin ich Bahnfan, meine Probleme haben sich gelöst und auch sonst geht es mir wieder gut! Allerdings: Bin ich deswegen krank?

Nachdenkliche Grüße....
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tauRus
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Beitrag von tauRus »

Darf ich mal ganz dumm fragen, auf wo sich Deine Angaben beziehen?
Solche Werte sind ja annähernd traumhaft!
Ich bin/war bei der Feuerwehr, und deswegen bekomme ich die Selbstmörder, die wir bergen müssen natürlich alle mit. Man muss dazu sagen, dass es natürlich näher liegt, sich im Ballungsgebiet vor eine S-Bahn (oder einen sonstigen Zug) zu legen, als extra zu uns raus zu fahren, und dann 70m zu springen - Ich weiß jetzt nicht wo die Hemmschwelle größer ist, aber zumindest bei unserer Brücke hat man wenig Zeit, zu überlegen ob man es wirklich machen will, da man ja sofort gesehen wird. Auf einer Bahnstrecke kann ich mich in die Gleise stellen, wenn ein Zug naht aber doch nochmal weggehen und mich vielleicht erst vor den übernächsten legen :o
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin DT810,
DT810 @ 12 Oct 2004, 20:59 hat geschrieben:Aber ein Mensch, der sich mit voller Absicht auf das Gleis wirft, dann trifft die Tragik nicht zu! Das wäre Absicht! Selbstmord ist auch Mord und zwar am eigenen Körper und seiner eigenen Seele!
Versuchst Du Dich jetzt in der Jurisprudenz, oder darf ich das als philosophischen Exkurs verstehen?

Gruß vom
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin BR 146,

schön, daß Du Dich anders entschieden hast.

Gruß vom
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Acela
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Beitrag von Acela »

Hätt gar net gedacht dass hier soviele Psychotherapeuten im Forum sind... :D
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Tilletappen
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Beitrag von Tilletappen »

In Japan hängen an manchen U-Bahn Stationen an den Wänden Plakate dran, wo drauf steht das wenn man sich vor den Zug schmeisst, die Verwandten den Drecke zahlen MÜSSEN!

Und das wäre bzw. ist meiner Meinung nach ne riesen große Hemmschwelle dafür!

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Tilletappen @ 12 Oct 2004, 23:48 hat geschrieben: In Japan hängen an manchen U-Bahn Stationen an den Wänden Plakate dran, wo drauf steht das wenn man sich vor den Zug schmeisst, die Verwandten den Drecke zahlen MÜSSEN!

Und das wäre bzw. ist meiner Meinung nach ne riesen große Hemmschwelle dafür!
Da waere ich vorsichtig. Interessiert jemanden, der sich umbringen will, die Familie? Wenn er Streit mit der Familie hatte, wohl nicht... Vielleicht koennte im Extremfall die Vorstellung, auf die Art noch Schaden zuzufuegen, vielleicht sogar "positiv" sein?

Ausserdem ist das eine aeusserst ungerechte Regelung, die Verwandschaft kann ja auch nicht unbedingt was dafuer.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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schorsch
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Beitrag von schorsch »

Boris Merath @ 12 Oct 2004, 20:53 hat geschrieben: Schwerer Eingriff in den Bahnverkehr? Gibts da Verurteilungen, oder wird in dem Fall davon abgesehen?
Auf den Ösi vom Stiglmaierplatz kommt das zu...
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7. Bauserie
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Beitrag von 7. Bauserie »

ropix @ 12 Oct 2004, 11:10 hat geschrieben:Als lustig würde ich das nicht bezeichnen. Und es wird dieses Jahr wohl ein Negativ-Rekordjahr werden
Stell Dir das Ganze mit einem Unterton der Ironie vor, dann läuft es wieder auf Deine Meinung hinaus. Genauso war es übrigens auch gemeint.
DT810 @ 12 Oct 2004, 18:49 hat geschrieben:(...) Ich hoffe, daß die Familie des Selbstmörders einen hohen Schadensersatz an die Verkehrsunternehmen -insbesondere an den betroffenen Fahrer- zahlen muß.
Du bist ja auch ein Geheimagent. Die können da meines Erachtens relativ wenig dafür.
Desweiteren würde ich von der Familie des Unfallopfers gar keinen "Schadenersatz" wollen. Denen geht es dreckig genug, und das sicherlich nicht nur wegen dem Berg Rechnungen, der auf sie zu kommt.

Einen Freitod zu verbieten erscheint mir ein geeignetes Mittel. (Ich hoffe, die Ironie kommt rüber.)
DT810 @ 12 Oct 2004, 20:59 hat geschrieben:Die Probleme sind dazu da, gelöst zu werden und nicht, um sich selbst umzubringen.
(...)
Das weiß jeder, auch die Selbstmörder, oder diejenige, die es werden wollen.
Hört sich an wie in einer schlechte Talkshow.
Wie man sich in andere Menschen hineinversetzt solltest Du Dir auch nochmal überlegen.
tauRus @ 12 Oct 2004, 21:52 hat geschrieben:Ich bin/war bei der Feuerwehr, und deswegen bekomme ich die Selbstmörder, die wir bergen müssen natürlich alle mit. Man muss dazu sagen, dass es natürlich näher liegt, sich im Ballungsgebiet vor eine S-Bahn (oder einen sonstigen Zug) zu legen, als extra zu uns raus zu fahren, und dann 70m zu springen - Ich weiß jetzt nicht wo die Hemmschwelle größer ist, aber zumindest bei unserer Brücke hat man wenig Zeit, zu überlegen ob man es wirklich machen will, da man ja sofort gesehen wird. Auf einer Bahnstrecke kann ich mich in die Gleise stellen, wenn ein Zug naht aber doch nochmal weggehen und mich vielleicht erst vor den übernächsten legen
Ach so, das erklärt einiges. Ich hatte mich gewundert, warum die Zahlen so niedrig sind, obwohl ich an und für sich ncihts dagegen hätte, wenn es überall so wäre.


Ärgerlich finde ich, daß es bei diesem Thema hier einige Beiträge gibt, bei welchen man höchstens den Kopf schütteln kann. Ich erspare es mir, nun wiedeholt auf diese Beiträge einzugehen.
Was ich mir nicht erspare ist der Kommentar, daß es manchen nicht schaden könnte, wenn sie vor dem Verfassen eines Beitrages überlegen würden, was sie eigentlich schreiben wollen und ob sie es nicht lieber sein lassen sollten.
Es liegt nun an jedem selbst sich zu überlegen, ob er sich angesprochen fühlen will oder nicht. Ich werde diese Ausführung nicht weiter präzisieren, sonst heißt es nur wieder, die 7. Bauserie sei ein Unruhestifter wie er im Buch steht.

Gez.
7. Bauserie.
Der Held vom Erdbeerfeld.
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BR 103
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Beitrag von BR 103 »

Flo @ 8 Oct 2004, 09:05 hat geschrieben: Find ich gut, dass sich die Zeitung mal mit diesem Thema auseinandersetzt.
Stimmt schon aber das die tz gerne Dramen aus der kiste hohlt ist nicht mitleid sondern die Suche nach Sachen die die Leute zum Kaufen anreggt. Was solls! Boulevard Blatt bleibt halt Boulevard Batt :angry: -_-
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 12 Oct 2004, 19:59 hat geschrieben: Selbstmord ist auch Mord und zwar am eigenen Körper und seiner eigenen Seele!
Nein. Das Wort Selbstmord gibt es eigentlich nicht. Schaue dir mal, wenn du so bewandert bist, den betreffenden Paragraphen im Strafgesetzbuch zum Mord an. Lies dir die Mordmerkmale durch und du wirst sehen, daß es Selbstmord nicht gibt.

Gruß

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Tim
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Beitrag von Tim »

Ich hoffe, daß die Familie des Selbstmörders einen hohen Schadensersatz an die Verkehrsunternehmen -insbesondere an den betroffenen Fahrer- zahlen muß.
Und der Selbstmörder, der den U-Bahnverkehr behindert hat hätte gleich die Haftstrafe antreten oder eine Geldstrafe zahlen müssen. Aber Schadensersatz muß er auf jedenfall zahlen!!
DT810, du bist doch echt total gefühlslos und kalt. Hoffentlich kommst du mal in eine Situation, in der du schwere Depressionen hast und nur noch den Tod vor dir siehst. Bei solchen Fällen wie dir frage ich mich wirklich, wer egoistischer ist - der Selbstmörder, der sich mit Sicherheit auch Gedanken um den Lokführer macht und ihn eigentlich nicht schädigen will, jedoch keine andere Wahl sieht oder der Lokführer deiner Art, der sich nur denkt "Ich habe keine Mitleid mit so einem kranken Wrack, der hat von niemandem Mitleid verdient. Hoffentlich müssen seine Angehörigen bis an ihr Lebensende zahlen und falls der Trottel überlebt soll er ein paar Jahre in den Knast". Wie dumm muss man eigentlich sein, solche kranken Gedanken zu haben!? Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, aber wie würdest du reagieren, wenn eines sich vor den Zug legen würde und du dann auch noch Schadensersatz zahlen sollst? Würdest du dann immer noch sagen "Das geht mir am Arsch vorbei" und "die Angehörigen sollen zahlen"!?

Du müsstest dich erstmal in die Lage eines Selbstmörders versetzen, was das für ein Gefühl sein muss, wenn man am Ende ist und verzweifelt nach einer geeigneten Methode sucht und man sich im Falle der Zugmethode Gedanken macht, ob alles richtig klappt, ob der Hals auch unter die Schienenräumer passt, dass man auch sofort überfahren wird, ob der Zug zu langsam sein könnte, ob man Schmerzen haben wird, ob die Angehörigen zur Rechenschaft gezogen werden durch Schadensersatzforderungen und was weiß ich, was man sich da wohl noch für Gedanken machen würde. Außerdem erfordert sowas sicherlich wahnsinnig viel Mut, besonders wenn die Schienen anfangen zu summen und zu vibrieren und der Lärm immer größer wird und man genau weiß gleich ist es soweit.
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Beitrag von remstalpendler »

jetzt hör mal auf, das ist ja schon Verherrlichung :( das muss wirklich auch wieder nicht sein.
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Beitrag von schorsch »

Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:DT810, du bist doch echt total gefühlslos und kalt. Hoffentlich kommst du mal in eine Situation, in der du schwere Depressionen hast und nur noch den Tod vor dir siehst. Bei solchen Fällen wie dir frage ich mich wirklich, wer egoistischer ist - der Selbstmörder, der sich mit Sicherheit auch Gedanken um den Lokführer macht und ihn eigentlich nicht schädigen will, jedoch keine andere Wahl sieht oder der Lokführer deiner Art, der sich nur denkt "Ich habe keine Mitleid mit so einem kranken Wrack, der hat von niemandem Mitleid verdient.
Man merkt, dass du noch nie in so einer Situation warst. Denn wenn du wirklich vor hast dich umzubringen, dann denkst du nicht über den Tf oder U-Bahnfahrer nach.
Ich bin auch dafür, dass die Verwandten auf jeden Fall die dadurch entstandenen Schäden (ausfall des Fahrers, Ersatzzug.) zahlen müssen. Das Verkehrsunternehmen kann ja erst recht nichts dafür. Ein planmäßiger U-Bahnzug der z.B. wegen eines Personenunfalls nicht weiterfahren kann (nicht nur der Unfallzug, sondern auch die nachfolgenden), kostet ca. 60€(!) die Min.. Wenn man bedenkt das es ungefähr 1 Stunde dauert bis die Unfallstelle geräumt ist, kommt eine ganz schöne Summe zusammen...
Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:Hoffentlich müssen seine Angehörigen bis an ihr Lebensende zahlen und falls der Trottel überlebt soll er ein paar Jahre in den Knast".
Also so krass nun auch wieder nicht. Nur den dadurch entstandenen Schaden bezahlen. Mehr finde ich ist nicht nötig.
Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:Wie dumm muss man eigentlich sein, solche kranken Gedanken zu haben!?
Überhaupt nicht. Das ist finde ich gerechtfertigt. Wenn du jemanden mit dem Auto überfährst und nicht schuld bist, zahlst du doch auch nicht selbst die Reparaturkosten?!

Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:ch weiß nicht, ob du Kinder hast, aber wie würdest du reagieren, wenn eines sich vor den Zug legen würde und du dann auch noch Schadensersatz zahlen sollst? Würdest du dann immer noch sagen "Das geht mir am Arsch vorbei" und "die Angehörigen sollen zahlen"!?
Ja. (nur "am Arsch vorbeigehen" würde es mir sicher nicht)
Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:Du müsstest dich erstmal in die Lage eines Selbstmörders versetzen, was das für ein Gefühl sein muss, wenn man am Ende ist und verzweifelt nach einer geeigneten Methode sucht und man sich im Falle der Zugmethode Gedanken macht, ob alles richtig klappt, ob der Hals auch unter die Schienenräumer passt, dass man auch sofort überfahren wird, ob der Zug zu langsam sein könnte, ob man Schmerzen haben wird, ob die Angehörigen zur Rechenschaft gezogen werden durch Schadensersatzforderungen und was weiß ich, was man sich da wohl noch für Gedanken machen würde.
Ach komm uns nicht mit dieser Leier :angry: es gibt auch Mittel und Wege sich umzubringen ohne andere mitreinzuziehen...und außerdem macht man sich als zukünftiger Selbstmörder nicht solche Gedanken.
Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:Außerdem erfordert sowas sicherlich wahnsinnig viel Mut, besonders wenn die Schienen anfangen zu summen und zu vibrieren und der Lärm immer größer wird und man genau weiß gleich ist es soweit.
Die wenigsten legen sich 3 Tage vorher auf die Gleise und warten...die meisten springen wenn der Zug in den Bhf. einfährt, aber dann auch oft zu spät.
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Beitrag von Tim »

Ja. (nur "am Arsch vorbeigehen" würde es mir sicher nicht)
Nein damit meine ich auch nicht dich, schorch, sondern DT810, weil er ja so rücksichtsloses Zeug von sich gibt und vermutlich so eine Denkweise hat.
Überhaupt nicht. Das ist finde ich gerechtfertigt. Wenn du jemanden mit dem Auto überfährst und nicht schuld bist, zahlst du doch auch nicht selbst die Reparaturkosten?!
Da zahlt das doch in der Regel die Versicherung, ich frage mich, warum da nicht auch in so einem Fall die Versicherung aufkommen soll, wofür hat man denn Unfall- und Haftpflichtversicherungen...
Die wenigsten legen sich 3 Tage vorher auf die Gleise und warten
Da bräuchte man aber auch eine wahnsinns Geduld ;)


Naja lassen wir das Thema sein, ich wollte damit eigentlich auch nicht altes Zeug wieder aufgraben, aber die Kommentare von DT810 und ein paar anderen fand ich so unverschämt, dass ich dazu auch was sagen wollte.
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Beitrag von schorsch »

Tim @ 22 Nov 2004, 21:14 hat geschrieben:Nein damit meine ich auch nicht dich, schorch, sondern DT810, weil er ja so rücksichtsloses Zeug von sich gibt und vermutlich so eine Denkweise hat.

Aber ich denke da fast genau so wie DT810.


Tim @ 22 Nov 2004, 21:14 hat geschrieben:Da zahlt das doch in der Regel die Versicherung, ich frage mich, warum da nicht auch in so einem Fall die Versicherung aufkommen soll, wofür hat man denn Unfall- und Haftpflichtversicherungen...

Naja, ein Unfall ist es ja nicht gerade und ein Fall für die Haftplichtversicherung eigntlich auch nicht.

Tim @ 22 Nov 2004, 21:14 hat geschrieben:aber die Kommentare von DT810 und ein paar anderen fand ich so unverschämt, dass ich dazu auch was sagen wollte.
Ja, also Gefängnis u.ä. ist schon ziemlich übertrieben, aber das die Verwandten für die dadurch entstanden Betriebsstörung aufkommen müssten, fände ich vollkommen gerechtfertigt.
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Beitrag von andreas »

Tim @ 22 Nov 2004, 20:40 hat geschrieben:


DT810, du bist doch echt total gefühlslos und kalt. Hoffentlich kommst du mal in eine Situation, in der du schwere Depressionen hast und nur noch den Tod vor dir siehst. Bei solchen Fällen wie dir frage ich mich wirklich, wer egoistischer ist - der Selbstmörder, der sich mit Sicherheit auch Gedanken um den Lokführer macht und ihn eigentlich nicht schädigen will, jedoch keine andere Wahl sieht oder der Lokführer deiner Art, der sich nur denkt "Ich habe keine Mitleid mit so einem kranken Wrack, der hat von niemandem Mitleid verdient. Hoffentlich müssen seine Angehörigen bis an ihr Lebensende zahlen und falls der Trottel überlebt soll er ein paar Jahre in den Knast". Wie dumm muss man eigentlich sein, solche kranken Gedanken zu haben!? Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, aber wie würdest du reagieren, wenn eines sich vor den Zug legen würde und du dann auch noch Schadensersatz zahlen sollst? Würdest du dann immer noch sagen "Das geht mir am Arsch vorbei" und "die Angehörigen sollen zahlen"!?

Du müsstest dich erstmal in die Lage eines Selbstmörders versetzen, was das für ein Gefühl sein muss, wenn man am Ende ist und verzweifelt nach einer geeigneten Methode sucht und man sich im Falle der Zugmethode Gedanken macht, ob alles richtig klappt, ob der Hals auch unter die Schienenräumer passt, dass man auch sofort überfahren wird, ob der Zug zu langsam sein könnte, ob man Schmerzen haben wird, ob die Angehörigen zur Rechenschaft gezogen werden durch Schadensersatzforderungen und was weiß ich, was man sich da wohl noch für Gedanken machen würde. Außerdem erfordert sowas sicherlich wahnsinnig viel Mut, besonders wenn die Schienen anfangen zu summen und zu vibrieren und der Lärm immer größer wird und man genau weiß gleich ist es soweit.
es gibt genug möglichkeiten, seinen leben ein ende zu setzen ohne vor züge oder ähnliches zu springen.
wer sowas macht zerstört das leben eines anderen, der gar nix dafür kann.
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Beitrag von BG »

Dass die Verwandten aufkommen müssen find ich auch blöd. Die können ja genausowenig was dafür wie eben (meinetwegen) die U-Bahn.
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Beitrag von U-Bahninspektor »

ghuzdan1 @ 22 Nov 2004, 22:45 hat geschrieben: Dass die Verwandten aufkommen müssen find ich auch blöd. Die können ja genausowenig was dafür wie eben (meinetwegen) die U-Bahn.
Aber sie sind halt die Verwandten quasi nach dem Prinzip "Eltern haften für Ihre Kinder".
Oder wenn du z.B. hingehst und machts etwas mutwillig kaputt machts zahlt dies auch keine Versicherung und du musst selbst in die Tasche greifen und ein U-Bahnsuizid ist nichts anderes.
Grüße, UI
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Beitrag von remstalpendler »

ghuzdan1 @ 22 Nov 2004, 22:45 hat geschrieben:Dass die Verwandten aufkommen müssen find ich auch blöd. Die können ja genausowenig was dafür wie eben (meinetwegen) die U-Bahn.
Wenn der Schaden aus dem - sofern vorhanden - Vermögen (= Erbe) des Verstorbenen bezahlt wird, dann entspricht das durchaus voll meinem Rechtsempfinden. Ob das tatsächlich geltende Recht die Schadenersatz-Ansprüche auch über diese Begründung herleitet?
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Beitrag von BG »

OK, vom Erbe des Verstorbenen seh ich auch ein. Ich hatte jetzt den Vorschlag so interpretiert dass die Verwandten immer zahlen müssen, auch wenn der Springer nichts hinterlässt.
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Beitrag von Rathgeber »

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Beitrag von U-Bahninspektor »

Mal wieder steht nichts über Fahrer denen ein Personenunfall nur recht wenig ausmacht. Das du einen Personenunfall hast, muss ja nicht zwangsläufig heißen, dass du psychisch total am End bist. Klar ist es im Ersten Moment so ein Art ein "Schock" weil es halt eine Ausnahmesituation ist, war bei mir auf jeden Fall so, aber da ich ja keine Schuld an dem Vorfall hatte, war mir das relativ wurscht. Klingt für manche vielleicht hart, aber es ist nun mal so. Auch das er mir bzw. ich ihm in die Augen gesehen habe, hat mich nicht psysisch belastet.
Zwar ist es Anfangs, wenn man wieder anfängt zu arbeiten, ein komisches Gefühl wenn z.B. jemand so Richtung Bahnsteig läuft wenn ich gerade einfahre, aber ich glaube dass ist ganz normal und hat sich nach eine Zeit wieder gelegt.

Aber jeder reagiert halt anders in solchen Situationen.
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Beitrag von Flo »

Das die Verwandten zahlen müssen, finde ich teilweise richtig, wenn
- das Erbe des Verstorbenen herangezogen wird
- die Verwandten Schuld am Suizid haben, d.h wenn nachgewiesen wird das der Betroffene sich aufgrund familärer Probleme umgebracht hat (Krasses Beispiel :o : Mann setzt Frau psychisch unter Druck (wie auch immer) -> Frau sieht diese Art von Selbstmord als einzigen Ausweg -> Mann muss dann zahlen!)

Sonst können die Verwandten ja im Prinzip nichts dafür, da Motto "Eltern haften für ihre Kinder " gilt hier nicht. Wer alt genug(!) ist muss selbst Wissen, wie er mit seinen Problemen umgehen muss, und wie er sich umbringt.... :unsure:
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Beitrag von Boris Merath »

Flo @ 2 Dec 2004, 13:04 hat geschrieben: - die Verwandten Schuld am Suizid haben, d.h wenn nachgewiesen wird das der Betroffene sich aufgrund familärer Probleme umgebracht hat (Krasses Beispiel :o : Mann setzt Frau psychisch unter Druck (wie auch immer) -> Frau sieht diese Art von Selbstmord als einzigen Ausweg -> Mann muss dann zahlen!)
Und wie willst Du das machen? Soll nach einem Suizig ne Horde Staatsanwaelte anruecken und die ohnehin geschockte Verwandtschaft samt aller Nachbarn, Kollegen etc. verhoeren?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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