[M] MünchenTram

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
Metrotram
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Beitrag von Metrotram »

Chr18 @ 28 Jul 2009, 19:13 hat geschrieben: Die München Tram fährt nicht über die Hst HBF sondern direkt von Karlsplatz zum Hbf Nord.
Sagt wer??
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also aus der heutigen Pressemitteilung auf der MVG-Homepage geht das net genau hervor

Dort wird als Ausweichlinienweg

Sendlinger Tor – Lenbachplatz – Maxmonument – Lenbachplatz – Stiglmaierplatz –
Leonrodplatz – Nordbad – Kurfürstenplatz – Sendlinger Tor

genannt
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Chr18 @ 28 Jul 2009, 19:13 hat geschrieben: Die München Tram fährt nicht über die Hst HBF sondern direkt von Karlsplatz zum Hbf Nord.
Wie geht des? Streckenneubau?
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ne, die kommt doch vom Maxmonument und fährt dann wie die 19 übern Stachus und vorm HBF gleich auf die Gleise der 20/21. Die Verbindung gibts.
Ob nun so oder anders gefahren wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Michi Greger @ 29 Jul 2009, 01:12 hat geschrieben: Wie geht des? Streckenneubau?
Wenn erst der Abstecher zum Maxmonument gemacht wird, sollte es ja eigentlich gehen: Wende Maxmonument - Karlsplatz Stachus (Nord) - Hauptbahnhof (Nord)

Edit: Hot Doc war schneller

Edit 2: Laut Tramgeschichten.de soll ja so gefahren werden (erst über Maxmonument), wenn ich das richtig verstehe. Daniel Schuhmann hat hier aber seinen Beitrag zurückgezogen, mit dem er ursprünglich Chr18 bestätigte. Es scheint also doch noch Zweifel zu geben.
Metrotram
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Beitrag von Metrotram »

Lassen wir uns doch einfach überraschen...
Spätestens nach der ersten Fahrt wissen wir's. :ph34r:
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Chr18
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Beitrag von Chr18 »

Wie willst du denn sonst von Karlsplatz auf die 20/21er Strecke kommen geht nur ohne über Hbf, weil du kommst ja von Lenbachplatz.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Vom Lenbachpl. kommend kann man entweder über die Prielmayerstr. oder über die Bayerstr. und den Bahnhofpl. zur Dachauer Str. gelangen (L 20/21). Auch in der Gegenrichtung ist beides möglich.
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Chr18
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Beitrag von Chr18 »

Aber die Zufahrt über Bayerstr. ist wegen Bauarbeiten dicht, wenn ich mich richtig erinnere oder?
In der MVG Pressemeldung steht:
SendlingerTor – Lenbachplatz – Maxmonument – Lenbachplatz – Stiglmaierplatz –
Leonrodplatz – Nordbad – Kurfürstenplatz – Sendlinger Tor
Da steht nichts das die über HBF fährt.
Hier bei tram-muenchen.de hab ich die Antwort gefunden, weil der Webmaster ist ja selbst Trambahnfahrer. MünchenTram während der Bauarbeiten
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Und aktualisiert wär's auch. Seufz.
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Beitrag von Metrotram »

*herauskram*

Der M-Wagen hat sich für heute krankgemeldet und wurde durch 2028/3004 ersetzt.
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Beitrag von Sendlinger »

Metrotram @ 15 Sep 2012, 15:29 hat geschrieben:*herauskram*

Der M-Wagen hat sich für heute krankgemeldet und wurde durch 2028/3004 ersetzt.
Das heißt, wir können uns vermutlich auf Fotos dieses Gespanns in Sichtweite der MaeWest vorbereiten ?
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Beitrag von Metrotram »

Nein, die Paradiesstraße und der Gasteigberg durften als Motiv herhalten. :)
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Beitrag von Sendlinger »

Metrotram @ 15 Sep 2012, 18:00 hat geschrieben:Nein, die Paradiesstraße und der Gasteigberg durften als Motiv herhalten. :)
Schön, ist dann hiermit von mir nachträglich genehmigt ... :lol: B-)
Zeigst Du die Fotos dann freundlicherweise auch hier im Forum oder in einem bekannten Blog ?
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Beitrag von VossBär »

Sendlinger @ 15 Sep 2012, 20:15 hat geschrieben: Zeigst Du die Fotos dann freundlicherweise auch hier im Forum oder in einem bekannten Blog ?
Auf Tramgeschichten gibt es eine handvoll Bilder.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

VossBär @ 15 Sep 2012, 22:22 hat geschrieben: Auf Tramgeschichten gibt es eine handvoll Bilder.
Hierselbst auch.
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Beitrag von Sendlinger »

Bestens - Merci fürs zeigen !
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Beitrag von FCHDHfan-17 »

Hatten in München nicht mal die M-Wägen andere Stromabnehmer und Türen?
oder verwechsel ich da was?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Hängt vom M-Wagen ab. Vom M1 mit 4 Türen, Scherenstromabnehmer mittig und senkrechtem Kurbelfahrschalter bis hin zum M5 mit 3 Außenschwingtüren, Einholm-Schnellfahrstromabnehmer und Geamatic gabs fast alles.

Gruß Michi
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Beitrag von FCHDHfan-17 »

Warum hat man sich eigentlich in München für den M4 als Museumsfahrzeug entschieden?
Hatte eigentlich der M4 schon immer die Wagennummer 2412?

Hätte vielleicht jemand ein Foto vom M-Wagen mit 4 Türen? Würde ich gern mal sehen.
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Beitrag von Sendlinger »

FCHDHfan-17 @ 5 Oct 2012, 01:15 hat geschrieben:Warum hat man sich eigentlich in München für den M4 als Museumsfahrzeug entschieden?
Hatte eigentlich der M4 schon immer die Wagennummer 2412?
Ja, der Triebwagen hat seine reguläre Betriebsnummer aus der Zeit des schaffnerlosen Umbaus um 1970 herum.

Der M4-Zug war vor der Übernahme in den historischen Bestand und der Aufarbeitung bzw. HU, die ursprünglich primär von Mitgliedern des FMTM-Vereins ehrenamtlich geleistet worden war, über etliche Jahre nur noch als Personalwagen der Hauptwerkstätte unterwegs; faktisch fuhr er lediglich an jedem Werktag eine Tour morgens vom Betriebshof 3 zur Hauptwerkstätte und am Spätnachmittag zurück.

Dementsprechend hatte er eine relativ geringe Laufleistung und war auch sonst nicht den Gefahren und dem Verschleiß des regulären Betriebs ausgesetzt (Unfälle, Vandalismus, etc.), als diese "Dienstleistung" aufgegeben wurde und das Fahrzeug "anderweitig verfügbar" wurde.

Im Unterschied zum heutigen Zustand hatte die Arbeit der FMTM damals das Ziel, möglichst originalgetreu den Zustand des schaffnerlosen Betriebs ab 1972 wieder herzustellen, aber trotzdem prinzipell volle Einsetzbarkeit und Wieder-Zulassung im Rahmen einer HU zu erreichen. So wurde selbst auf so unscheinbare Details wie die richtige Maserung des Holzfurniers geachtet.

Als dann die Marketingabteilung den Auftrag erhielt, sich dieses Zuges anzunehmen und ein allgemein einsetzbares historisches "Image-Fahrzeug" daraus zu machen, wurde technisch leider mit ein wenig mangelndem Fingerspitzengefühl vorgegangen - ohne mit dem FMTM auch nur im entferntesten zu reden, wurden im Stile einer Hau-Ruck-Aktion die für den aktuellen Betrieb nötigen Geräte wie IMU-Weichensteuerung und IBIS-basierter Funk eingebaut und der ursprüngliche historische Kontext missachtet und etliche mit "Herzblut" geleistete ehrenamtliche Arbeitsstunden entwertet. So landete z.B. der im Beiwagen verbaute restaurierte und funktionsfähige Fahrkartenautomat schlicht auf dem Schrott.
Erfreulicherweise fand sich in der Folgezeit dann doch der Weg zu der vertrauensvollen Zusammenarbeit von FMTM und MVG, wie er heutzutage gängig ist.

Wenn Du ein Foto von einem M1-Zug sehen möchtest, findet sich das allerdings schlecht zu sehen beim Jahreseintrag 1948 auf dieser Seite. Wenns mehr sein soll, empfehle ich das nach wie vor erhältliche M-Wagen-Buch.
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Beitrag von FCHDHfan-17 »

Wie kam es das man nen M-Wagen mit 4 Türen gebaut hat? Ich mein es gibt ja bei 3 Türen schon kaum Sitzplätze. Hatten die Beiwägen auch 4 Türen?
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Beitrag von Sendlinger »

FCHDHfan-17 @ 5 Oct 2012, 20:01 hat geschrieben:Wie kam es das man nen M-Wagen mit 4 Türen gebaut hat? Ich mein es gibt ja bei 3 Türen schon kaum Sitzplätze. Hatten die  Beiwägen auch 4 Türen?
Ja, die Beiwagen hatten das auch.

Das mit den 4 Türen lässt sich aus der Zeit heraus erklären:
Zur schnelleren Abwicklung des Fahrgastwechsels wollte man bei den M1-Zügen den Schaffnern feste Plätze zuweisen und einen Fahrgastfluß durch das Fahrzeug einführen. Zugestiegen werden sollte bei den mittleren Türen, ausgestiegen bei der vordersten und hintersten Tür. Bei den Vorkriegsfahrzeugen waren dagegen bis dahin ein bis manchmal auch zwei sog. Pendelschaffner pro Fahrzeug (nicht pro Zug !) üblich, die sich durch die Fahrgastmassen "hindurcharbeiten" durften, was bei den typischen Überfüllungen wenig effektiv war. Halte Dir dazu auch die damalige Zeit (um 1950) vor Augen - die Trambahn hatte damals ähnlich überlastet wie heute S- und U-Bahn eben die Hauptlast des öffentlichen Verkehrs zu tragen und man suchte nach neuen Lösungen, um nicht endgültig "abzusaufen".

Leider hat sich der oben beschriebene Fahrgastfluss in dieser Form dann in der Praxis nicht bewährt, so dass das 4-Türen-Konzept auf die M1-Kleinserie beschränkt blieb, aber selbst dort nicht aufrechterhalten wurde. Durchgesetzt hat sich danach stattdessen ein praktiblerer Fahrgastfluss, bei dem an der jeweils hinteren Tür eingestiegen werden durfte, dort "landeten" die Fahrgäste zunächst auf den Stehplätzen des Auffangraums auf der hinteren Plattform. Von dort hatten sie an einem stationären Schaffnersitz vorbei zu gehen, an dem sie entweder ihren Fahrschein lösen konnten/mussten oder eben eine "Sichtkarte" (quasi die damalige Entsprechung der heutigen IsarCard) als Fahrberechtigung vorzuzeigen.
Dieser Fahrgastfluss hatte sich sogar so bewährt, dass sogar die p-Beiwagen noch mit derartigen festen Schaffnerplätzen angeschafft worden waren; die P-Triebwagen durften dagegen als bereits schaffnerlos nur noch mit "Sichtkarten" benutzt werden, die dem Fahrer vorzuzeigen waren (quasi die heutige 21-Uhr-Regelung aus dem Busbereich, aber das bei einem erdrückenden Massen-Berufsverkehr !). Die Regelung wurde daher dann bis zum Ende des Schaffnerbetriebs 1975 so beibehalten.

Zwei Tipps:
- Wenn Dich diese Dinge denn so sehr näher interessieren, nimm Dir doch ganz simpel mal an einem der Öffnungs-Sonntage die Zeit und besuche das MVG-Museum. Freundliche Fragen wird Dir das dortige Personal immer gerne beantworten, selbst wenn es ja nur ehrenamtlich dort tätig ist.
- Literatur wie das weiter oben angesprochene M-Wagen-Buch bekommst Du dort ebenfalls.

Die Geschichte der Münchner Tram ist insgesamt zu umfangreich, um sie "mal eben schnell" aus ein paar Forenbeiträgen konsumieren zu können ... <_<
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Beitrag von Didy »

Sendlinger @ 5 Oct 2012, 06:26 hat geschrieben:Als dann die Marketingabteilung den Auftrag erhielt, sich dieses Zuges anzunehmen und ein allgemein einsetzbares historisches "Image-Fahrzeug" daraus zu machen, wurde technisch leider mit ein wenig mangelndem Fingerspitzengefühl vorgegangen - ohne mit dem FMTM auch nur im entferntesten zu reden, wurden im Stile einer Hau-Ruck-Aktion die für den aktuellen Betrieb nötigen Geräte wie IMU-Weichensteuerung und IBIS-basierter Funk eingebaut und der ursprüngliche historische Kontext missachtet und etliche mit "Herzblut" geleistete ehrenamtliche Arbeitsstunden entwertet. So landete z.B. der im Beiwagen verbaute restaurierte und funktionsfähige Fahrkartenautomat schlicht auf dem Schrott.
Erstmal danke für die kurze historische Ausführung.

Sowas wie mit dem verschrotteten Fahrkartenautomat ist natürlich beschissen, sowas geht gar nicht.
Aber sonst muss ich sagen - originalgetreuheut ist schön. Aber noch besser ist ein Fahrzeug das heute noch einsetzbar ist (IMU, IBIS etc) und insbesondere auch so einsetzbar ist, dass es vermietbar ist, auch an nicht-freaks. Dazu gehören halt manchmal nicht-originalgetreue umbauten.

Ein Fahrzeug das irgendwo im Museum oder gar in nem Depot verstaubt, selten zu sehen ist und immer nur an einem Ort. Jo. Mag schön originalgetreu sein. Erreicht aber kaum Leute, ist nur "anschaubar" und nicht erfahrbar, und wie lange dessen Zukunft gesichert ist?
Ein Fahrzeug hingegen das fährt, und das damit nicht nur seine Betriebskosten deckt sondern auch das Geld für die jeweils nächste HU und Reparatur einfährt - dessen Zukunft ist gesichert. Den M-Wagen bei der MVG, dessen Daseinsberechtigung zweifelt doch keiner an. Das ist doch das was wir wollen.
Und vor allem, so ein Fahrzeug erreicht die Leute, nicht nur die Freaks!

Ich erleb das auch jedes Jahr wieder in Ulm. Da fahren wir seit 3 Jahren in der Kulturnacht mit dem GT4 und Liveband mit. Bombenaktion, immer voll bis unters Dach. Einerseits Bombenstimmung - aber die Leute sind nicht nur von der Musik begeistert. Ich red da auch regelmäßig mit Leuten zwischen 20 und 30, die den GT4 noch kennen, sich an die Schulzeit erinnert fühlen, fragen bis wann die denn gefahren sind und wieviel das waren und wo die übrigen hingekommen sind....
SO begeistert man Leute für die Oldies, nicht mit irgendwelchen 1000%igen Originalgetreuen Standmodellen die keiner sieht.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Das ist wohl richtig - aber man muss ja nicht alles unbedingt mitten ins Blickfeld hängen, nur weil das bei anderen Fahrzeugen so gemacht wurde, weils da halt praktisch ist.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Mal eine Frage, nachdem ja jetzt einige P-Wagen wieder für viele Jahre betriebsfähig aufgearbeitet werden: sollten in ein paar Jahren mal alle Varios und Avenios und Wasnochkommtios zuverlässig fahren, wird man die P-Wagen vielleicht nicht für die theoretischmöglichen 8 (?) Jahre im Fahrgastbetrieb lassen.
Könnte man dann nicht einen P/p-Zug künftig als MünchenTram verwenden, ggf. sogar zusätzlich zum M/m und mit einer leicht alternativen Route? Die MünchenTram hat immer noch seeehr eingeschränkte Betriebszeiten und ist oft zu schnell ausverkauft, evtl. könnte der betreibende Verein in Zusammenarbeit mit der MVG sogar einen täglichen Betrieb zu bestimmten Zeiten (Oktoberfest etc) organisieren.
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Beitrag von Sendlinger »

Nachdem im Moment in dieser Hinsicht die "Karten neu gemischt" werden durch die HUs, gibt es in der Angelegenheit wieder ganz andere Möglichkeiten, als bisher denkbar waren.

1.) Das Vermietungsgeschäft mit den P-Zügen läuft ganz offensichtlich sehr gut. Dass ist schon alleine an den entsprechenden Fremdveranstalter-Angeboten im Netz und den beobachtbaren nicht gerade wenigen Sonderfahrten zu sehen.
2.) Nach den HUs gibt es jetzt selbst für die Erbsenzähler eine reele Kalkulationsgrundlage, was der Weiterbetrieb absehbar kostet. Und man wird feststellen, dass es günstiger als gedacht ist, weil man jetzt wider Erwarten wohl doch noch Ersatzteile bekommen kann (im Zeitalter automatisierter CNC-Maschinen sollten auch Kleinserien eine leichte Fingerübung sein, für die nicht "ein Arm und ein Bein" zu bezahlen sind) und weil ansonsten nichts auftreten kann, was nicht Spengler, Schlosser und Elektriker zusammen wieder in Ordnung bringen können.
3.) Wird derselbe Gedanke sicher auch durch die Köpfe der MVG-Marketingleute, von Spurwechsel, FMTM, Radius, etc. gehen. Wenn allseits genug Nachfrage gesehen wird, um die laufenden Kosten halbwegs zu tragen - warum sollten nicht sogar mehrere Züge in die 2020er-Jahre hinein überleben ? Und genau für solche "Image-Massnahmen" wie die München- und die Christkindl-Tram genutzt werden. ?
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Sendlinger @ 6 Oct 2012, 17:43 hat geschrieben: 3.) Wird derselbe Gedanke sicher auch durch die Köpfe der MVG-Marketingleute, von Spurwechsel, FMTM, Radius, etc. gehen. Wenn allseits genug Nachfrage gesehen wird, um die laufenden Kosten halbwegs zu tragen - warum sollten nicht sogar mehrere Züge in die 2020er-Jahre hinein überleben ? Und genau für solche "Image-Massnahmen" wie die München- und die Christkindl-Tram genutzt werden. ?
Stimmt! Möglichkeiten gäbe es da sicher viele, z.B. auch eine "Auer Dult"-Tram während aller Auer Dult-Tage als abgewandelte MünchenTram mit der Route Sendlinger Tor - Mariahilfplatz - St. Martins-Platz - via Ostfriedhof und weiter Max-Weber-Platz - über Gasteig zurück zum Sendlinger Tor. Oder im Sommer eine Tollwood-Tram zur Schleife Olypark Süd und Begleitprogramm an Bord, oder oder oder...

Fakt ist, dass München zu wenige allgemeinzugängliche Tram-Sonderfahrten mit Oldtimern hat, und alle für jedermann zugänglichen Sonderfahrten wie die Trams zur Langen Nacht der Musik, MünchenTram, ChristkindlTram etc. können sich vor Fahrgästen kaum retten, selbst wenn es ein P/p ist wie bei der ChristkindlTram. Es bleibt zu hoffen, dass das Angebot hier in Zukunft richtig ausgebaut wird und man künftig nicht an Sommerwochenenden um 14.30 am Sendlinger Tor dumm aus der Wäsche kuckt weil um 14 Uhr die letzte Fahrt losging, sondern dass wenigstens bis 18 Uhr gefahren wird!
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Beitrag von Didy »

Sendlinger @ 6 Oct 2012, 17:43 hat geschrieben: 2.) Nach den HUs gibt es jetzt selbst für die Erbsenzähler eine reele Kalkulationsgrundlage, was der Weiterbetrieb absehbar kostet. Und man wird feststellen, dass es günstiger als gedacht ist, weil man jetzt wider Erwarten wohl doch noch Ersatzteile bekommen kann (im Zeitalter automatisierter CNC-Maschinen sollten auch Kleinserien eine leichte Fingerübung sein, für die nicht "ein Arm und ein Bein" zu bezahlen sind) und weil ansonsten nichts auftreten kann, was nicht Spengler, Schlosser und Elektriker zusammen wieder in Ordnung bringen können.
Da muss man aufpassen. Die jetzigen Aktionen sind ja sehr gründlich (dementsprechend teurer). Ich geh mal davon aus, dass hier gerade viel gemacht wird, was bei der nächsten HU erstmal nicht mehr nötig ist, weil ein entsprechendes Bodenblech halt doch 40 Jahre hält und jetzt fällig war aber das nächste mal nicht (oder so).
Sprich: Einerseits ist das natürlich für den weiterbetrieb der P sehr vorteilhaft, dass jetzt noch im Linienbetrieb so ne Großaktion gestartet wurde, weil es dann längere Zeit wieder mit etwas weniger Aufwand gehen dürfte. Andererseits muss man jetzt hoffen, dass eben die aktuellen Kosten nicht als "Dagegen" Begründung bei der nächsten HU angeführt werden...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Oliver-BergamLaim @ 6 Oct 2012, 17:50 hat geschrieben: oder oder oder...
Als historischen Zubringer zum MVG-Musum an den Öffnungstagen z.B.
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