Oliver-BergamLaim @ 3 Oct 2012, 19:18 hat geschrieben:Die Überlastung insbesondere des Knotens Hauptbahnhof bei weiteren Verdichtungen ließe sich doch auch mit einer ganz einfachen und ohnehin überfälligen städtebaulichen Maßnahme lösen: Umbau des Bahnhofsvorplatzes zur barrierefreien Fußgängerzone mit absolutem Durchfahrtsverbot für alles, was nicht-elektrisch ist und vier Räder oder mehr hat. Die Ampeln insbesondere am Nordkopf des Bahnhofsplatzes würden dann nur noch einen wesentlich kleineren Teil MIV abwickeln müssen, wodurch man die Grünzeiten für den MIV deutlich kürzen könnte.
Ich bin vorsichtig, wenn städtebauliche Versäumnisse mit der Begrifflichkeit »Schandfleck« assoziiert werden. Aber für den Bahnhofplatz trifft es vollkommen zu.
Es geht mir gar nicht mal zwingend darum, diese Katastrophe so umzubauen, daß die Verspätungsanfälligkeit der Trambahnliniien dort gegen Null geht, auch wenn der Platz bei entsprechender Haltung vorhanden wäre. Aber wer den Hauptbahnhof durch den Haupteingang, der zum Zentrum führt, verlässt, muss den Eindruck bekommen, daß der Stadt Atmosphäre so viel bedeutet wie einem Vegetarier Fleisch.
Ein logisches Argument, den IV weiterhin über den Bahnhofplatz zu führen, gibt es nicht, Für die Taxler gibt es, wie Du richtig festgestellt hast, in der Arnulf- und Bayerstraße genügend Stellplätze, die man dank des Kopfbahnhofs sogar ohne (nennenswerte oder gar teure) Umbauten niveaufrei erreichen kann. Selbst für die Fahrräder gibt es Möglichkeiten.
Wozu gibt es den ZOB an der Hackerbrücke, wenn man immer noch das Gefühl hat, daß die innere Arnulfstraße voller Reisebusse ist?
Aber die alternative Führung über die Sonnenstraße ist keine ernsthafte Option, will man die Innenstadt ernsthaft beruhigen. Wobei Taxis nicht wirklich ein Problem wären, ließe man sich für den restlichen IV ein Konzept einfallen, das ihn von der Innenstadt fernhält.
Lazarus hat mit seinem Einwurf deshalb nicht unrecht:
Lazarus @ 3 Oct 2012, 19:42 hat geschrieben:Das Problem an der ganzen Sache ist, das man da net wirklich was machen wird, solange man net genau weiss, was aus dem Hauptbahnhof wird. Das aber wieder hängt davon ab, was mit Stamm 2 passiert. Solange da keine Entscheidung gefallen ist, wird man den Bahnhofsplatz vermutlich so lassen, wie er ist.
Nun ja: die Stadt tut seit den letzten großen Baumaßnahmen (also, als man die U-Bahnlinien 1, 2, 4 und 5 dort integriert hat) so, als wäre der Bahnhofplatz eine Enklave der Deutschen Bahn, die sie nichts anginge.
Kurzfristige Maßnahmen, die städtebaulich so gut wie keine Eingriffe erfordern, wären möglich. Ein verkehrsberuhigtes Provisorium ist immer noch besser als das Warten auf den Neubau des Hauptbahnhofs inklusiver Integration der 2. Stammstrecke.
Wenn es gelingt, mittels einfacher Maßnahmen Obdachlose zu vertreiben (Sitzplätze außerhalb der Haltestellenhäuschen), sollten sich auch für die dringend notwendige Verkehrsberuhigung Mittel und Wege finden, die man im Zuge des späteren Neubaus optisch manifestieren kann.