Ladenschluss

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 21:48 hat geschrieben:Die SPD hat doch bislang in München kräftig Kioske und auch Imbissbuden verhindert - um Wirtshäuser und Tengelmann zu schützen.
Daher bekommt man Currywurst bis heute in München nur zu Apothekenpreisen...
Und Döner, Gyros und Saté auch?

Armes Bayern, nur Weißwurst. :(

P.S.: Ich esse am liebsten rheinische Küche.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 21:48 hat geschrieben: Die SPD hat doch bislang in München kräftig Kioske und auch Imbissbuden verhindert - um Wirtshäuser und Tengelmann zu schützen.
Daher bekommt man Currywurst bis heute in München nur zu Apothekenpreisen...
Richtig. Ich höre nur immer "schützen" von was Bestehendem. Auch freies Unternehmertum ist was Schützenswertes.

Immerhin gibt es mindestens einen Kiosk in München - an der Reichenbachbrück -, der immerhin 23 Stunden geöffnet hat. In Berlin lacht man wahrscheinlich über das Münchner Angebot.
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Beitrag von TravellerMunich »

Autobahn @ 6 Oct 2012, 22:00 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 21:48 hat geschrieben:Die SPD hat doch bislang in München kräftig Kioske und auch Imbissbuden verhindert - um Wirtshäuser und Tengelmann zu schützen.
Daher bekommt man Currywurst bis heute in München nur zu Apothekenpreisen...
Und Döner, Gyros und Saté auch?

Armes Bayern, nur Weißwurst. :(

P.S.: Ich esse am liebsten rheinische Küche.
Am strengsten ist hier rheinische Küche verboten. Auf Rheinischen Sauerbraten steht die Todesstrafe und Bäckern wird hier die Lizenz entzogen, wenn sie halbwegs essbare Brötchen backen.

Das was sich hier Semmeln nennt, darf woanders nicht mal in die Frikadelle getan werden...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 22:08 hat geschrieben:Am strengsten ist hier rheinische Küche verboten. Auf Rheinischen Sauerbraten steht die Todesstrafe und Bäckern wird hier die Lizenz entzogen, wenn sie halbwegs essbare Brötchen backen.

Das was sich hier Semmeln nennt, darf woanders nicht mal in die Frikadelle getan werden...
Rheinischer Sauerbraten, da läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Mit Rosinen, sonst schmeckt es nicht.

Bayrische Semmeln kenne ich Gott sei Dank nicht. Semmelknödel mag ich aber nicht, erst recht nicht zum rheinischen Sauerbraten :D

@ TramPolin

Einen solchen Kiosk braucht es weder in Berlin noch in NRW. Den Tankstellen sei Dank. Ich weiß aber, das etliche Kioske in der Düsseldorfer Altstadt auch bis weit nach Mitternacht aufhaben.
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Beitrag von spock5407 »

Autobahn @ 6 Oct 2012, 22:26 hat geschrieben: Rheinischer Sauerbraten, da läuft mir das Wasser im  Munde zusammen.
Mhm, Fein! Aber ohne Rosinen und dafür mit Semmelknödel (oder Reiberknödel, aber bitte nicht diese Kartoffelknödel aus Pulver). :D Auch gut mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis.
Aber auch die Rheinische Bratwurst mag ich auch sehr gern.

(Etz bin ich als Bayer unten durch)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 6 Oct 2012, 23:39 hat geschrieben:Mhm, Fein! Aber ohne Rosinen und dafür mit Semmelknödel (oder Reiberknödel, aber bitte nicht diese Kartoffelknödel aus Pulver).  :D Auch gut mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis.
Aber auch die Rheinische Bratwurst mag ich auch sehr gern.

(Etz bin ich als Bayer unten durch)
Knödel?

Egal in welcher Form, alles sind Sättigungsbeilagen. Aber Rosinen müssen rein :D

Sorry, das war jetzt O.T.
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Beitrag von Auer Trambahner »

TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 22:08 hat geschrieben: und Bäckern wird hier die Lizenz entzogen, wenn sie halbwegs essbare Brötchen backen.
Dafür hat aber der nordrheinwestfälische Invasionsversuch am Sendlinger Tor zu gute.
Üblicherweise Knusprig statt entweder Betonkruste oder Gummihandschuh samt dazugehörigem Geschmack.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 6 Oct 2012, 22:05 hat geschrieben: In Berlin lacht man wahrscheinlich über das Münchner Angebot.
Laut und schallend, ja :D
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 6 Oct 2012, 22:05 hat geschrieben: Richtig. Ich höre nur immer "schützen" von was Bestehendem. Auch freies Unternehmertum ist was Schützenswertes.
Aber doch nicht vor die SPD: Deren PArteiprogramm ist es doch den Bürger oder besser den Arbeiter vor dem freien Unternehmertum zu schützen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Auer Trambahner @ 7 Oct 2012, 09:12 hat geschrieben: Dafür hat aber der nordrheinwestfälische Invasionsversuch am Sendlinger Tor zu gute.
Üblicherweise Knusprig statt entweder Betonkruste oder Gummihandschuh samt dazugehörigem Geschmack.
Wo da? Habe ich was verpasst?
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Beitrag von Fichtenmoped »

TramPolin @ 6 Oct 2012, 21:06 hat geschrieben: Nicht Bayern ist peinlich, nur die bayerische Regierungskoalition.

Daher: Ude for Minister-President! Nur würde es dann auch nicht besser werden.
Naja, da Ude zur Wahl steht hat man als Wähler nur die Wahl zwischen Pest und Cholera...

Vor allem wenn man bedenkt, dass München erst vor kurzem als "Stadt des Stillstandes" in der Presse bekannt wurde. Warum?
- keine Hochhäuser über 100m
- keine 3. Startbahn
- kein Transrapid
- keine 2. Stammstrecke
- keine ...

Naja, man kann geteilter Meinung sein - aber Ude wird alles, bloß nicht das Ladenschlussgesetz liberalisieren! (Im Sinne von "länger öffnen"...)
Sorry, meine Meinung zum Ladenschluss? Montag - Samstag 0:00-24-00, Sonn- und Feiertags geschlossen. Ende!
Am Ende kommen bei großen Geschäften dann Öffnungszeiten von ca. 5:00 - 22:00 raus, kleine Geschäfte werden auch rund um die Uhr aufhaben oder sich auf die Nachtstunden konzentrieren. So was nennt man Marktwirtschaft, da brauchts man nicht extra regulieren! Sind ja schließlich nicht im Sozialismus...

Und wer den Schutz der Arbeitnehmer im Blick hat, der sollte sich darum kümmern, dass im öffentlichen Dienst zum Beispiel vor allem in teuren Großstädten ein Wohnzuschlag (oder günstigere Wohnungen für Beschäftigte) gezahlt wird, der sollte auch bei Unternehmen wo die Stadt beteiligt ist (Verkehrsbetriebe, Flughafen,...) dafür sorgendass dort keine Zeitarbeiter zu Niedriglöhnen angestellt werden. Vor allem wenn man sieht das am Flughafen München im Sicherheitsbereich Personen mit Zutritt zu sensiblen Bereichen mit 6€/h (und weniger) entlohnt werden... Da hat jemand enorme Bringpflichten!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Fichtenmoped @ 7 Oct 2012, 11:26 hat geschrieben: Sind ja schließlich nicht im Sozialismus...
Die Süddeutsche hat die bayrische Regierungsform mal sehr treffend als Herz-Jesu-Sozialismus betitelt.

Die CSU hat durchaus eine heimliche Neigung zur Planwirtschaft.
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Beitrag von spock5407 »

TravellerMunich @ 7 Oct 2012, 11:10 hat geschrieben:
Auer Trambahner @ 7 Oct 2012, 09:12 hat geschrieben: Dafür hat aber der nordrheinwestfälische Invasionsversuch am Sendlinger Tor zu gute.
Üblicherweise Knusprig statt entweder Betonkruste oder Gummihandschuh samt dazugehörigem Geschmack.
Wo da? Habe ich was verpasst?
Kamps

Btw, der Ratschiller in der Sendlinger Strass oder am Isartor (16er Hst) hat gutes Zeug, auch wenn "Discount" drauf steht. Und der am Isartor hat auch Sonntag von 6-20 auf (der hat immer auf, eigentlich nur Weihnachtsfeiertag nicht). Ich empfehle die Brezenzopferl.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Kamps ist doch auch nur ein Teigbatzenerhitzer wie Müller & Co.
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Beitrag von TravellerMunich »

Rathgeber @ 7 Oct 2012, 13:47 hat geschrieben: Kamps ist doch auch nur ein Teigbatzenerhitzer wie Müller & Co.
Lieber ein schmackhafter erhitzter Teigballen als die rätselhafterweise in München meist nur als Gummiware erhältlichen Semmeln, wenn auch mit Liebe dem Kaugummi handwerklich nachgebildet... und innen so trocken, dass es einem alles zsammzieht...
Electrification
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Beitrag von Electrification »

TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 22:08 hat geschrieben: Bäckern wird hier die Lizenz entzogen, wenn sie halbwegs essbare Brötchen backen.

Das was sich hier Semmeln nennt, darf woanders nicht mal in die Frikadelle getan werden...
In Bayern gibts keine Brötchen, das ist und bleibt eine Semmel. Brötchen hört sich dermaßen bescheuert an, da wird mir schlecht wenn ich das lese. ;)

Wenn man in München keine vernünftigen Semmeln backen kann, dann liegt das wohl an den ganzen Großbäckereien, denn ich kenne außerhalb genug gute Bäckereien die richtige Semmeln herstellen die man auch essen kann.

Achja, Frikadelle ist auch so ein Begriff der nicht nach Bayern passt. Ein bisschen sollte man schon Wert auf die eigenen Begriffe legen, die Österreicher lassen sich ihre Begriffe auch nicht nehmen und verhindern so eine Verpiefkisierung.

Geht alles etwas vom Thema ab, aber das muss auch mal sein und man muss für den Erhalt der traditionellen Begriffe kämpfen (auch wenn ich sonst keinen großen Wert auf Traditionen lege).
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Beitrag von TramBahnFreak »

Über die Semmeln vom Wimmer um die Ecke kann ich nicht klagen...
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Beitrag von TravellerMunich »

Electrification @ 7 Oct 2012, 14:41 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 6 Oct 2012, 22:08 hat geschrieben: Bäckern wird hier die Lizenz entzogen, wenn sie halbwegs essbare Brötchen backen.

Das was sich hier Semmeln nennt, darf woanders nicht mal in die Frikadelle getan werden...
In Bayern gibts keine Brötchen, das ist und bleibt eine Semmel. Brötchen hört sich dermaßen bescheuert an, da wird mir schlecht wenn ich das lese. ;)

Wenn man in München keine vernünftigen Semmeln backen kann, dann liegt das wohl an den ganzen Großbäckereien, denn ich kenne außerhalb genug gute Bäckereien die richtige Semmeln herstellen die man auch essen kann.

Achja, Frikadelle ist auch so ein Begriff der nicht nach Bayern passt. Ein bisschen sollte man schon Wert auf die eigenen Begriffe legen, die Österreicher lassen sich ihre Begriffe auch nicht nehmen und verhindern so eine Verpiefkisierung.

Geht alles etwas vom Thema ab, aber das muss auch mal sein und man muss für den Erhalt der traditionellen Begriffe kämpfen (auch wenn ich sonst keinen großen Wert auf Traditionen lege).
"Woanders" (und das steht so in meinem Satz) gibt es nun mal Frikadellen und keine Fleischpflanzerl...
Daher tut man dort in die Frikadellen noch nicht mal das rein, was man hier in München Semmeln nennt.

Und woanders kann man sogar Semmeln/Brötchen/Schrippen aus Großbäckereien essen.

Aber schön, dass die alten Reflexe noch immer funktionieren...

Hatte nur auf solch einen Beitrag gewartet :D
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Christine Haderthauer (CSU) kämpft weiter für ihr neue Tankstellenregelung. Sie sieht den Prozess nicht am Ende, sondern am Anfang. Ihr Ziel sei es, auch die anderen Mineralölverbände trotz anfänglicher Skepsis von der Selbstverpflichtung zu überzeugen. Diese Selbstverpflichtung soll beinhalten, dass ab 22 Uhr an bayerischen Tankstellen keine alkoholischen Getränke an niemanden mehr abgegeben werden dürfen. Im Gegenzug würde die Unterscheidung Reisende/Nicht-Reisende entfallen, sodass auch Fußgänger wieder ohne Sperrzeit an Tankstellen einkaufen könnten.

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern...id22228991.html

Ist es jetzt Spott, wenn ich der Ministerin wünsche, dass sie ihren am Anfang stehenden Prozess hoffentlich eines Tages erfolgreich abschließen kann und dass es ihr nicht mehr passieren möge, einen Erfolg zu verkünden, der sich dann aufgrund von Dementis zweier Tankstellenverbände tatsächlich als Flop erweist?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 7 Oct 2012, 21:44 hat geschrieben:Ist es jetzt Spott, wenn ich der Ministerin wünsche, dass sie ihren am Anfang stehenden Prozess hoffentlich eines Tages erfolgreich abschließen kann und dass es ihr nicht mehr passieren möge, einen Erfolg zu verkünden, der sich dann aufgrund von Dementis zweier Tankstellenverbände tatsächlich als Flop erweist?
Ich bin zwar lange nicht mehr nach 22:00 Uhr an Tankstellen gewesen, aber ich weiß aus Erfahrung, was dort in diesem Zeitraum am meisten verkauft wurde. Bier und Tabakwaren.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Dass auch ein Motorroller als Kraftfahrzeug gilt, sollte eigentlich klar sein. Selbst ein E-Bike sollte eigentlich als Kraftfahrzeug durchgehen.

Doch eine Tankstelle in Haah wollte einem Motorrollerfahrer sonntags keinen Alkohol verkaufen. Man sagte ihm, er müsse mit einem Motorrad oder Auto anrollen. Entsprechend durfte er das 0,2 cl-Schnapsflascherl nicht mitnehmen.

http://www.innsalzach24.de/news/wasserburg...24-2535715.html

M.E. ist das großer Blödsinn und stützt sich darauf, dass oft die neue Regelung vereinfacht wiedergegeben wird und exemplarisch Auto und Motorrad als geeignete Fahrzeuge angegeben werden. Was wäre denn, wenn der Kunde mit einem Motorroller vorgefahren wären, der mehr Leistung hätte als ein kleines, aber echtes Motorrad? Oder bei einem Fahrzeug, das eine Mischform darstellt?

Schade, dass die Zeitung das nicht richtiggestellt und indirekt tut, als hätte die Kassiererin richtig gehandelt.

Allerdings heißt es in der Regelung, es sei bei Schnaps nur 0,1 cl pro Person erlaubt. So gesehen müsste eigentlich ein Auto mit mindestens zwei Personen vorfahren, um das Flascherl erwerben zu können. Oder der Rollerfahrer müsste einen Sozius haben.
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Beitrag von DumbShitAward »

(Fehl)auslegungen sind leider ein allgegenwärtiges Ärgerniss in diesem Bereich, da ist der Einzelhandel allerdings nur teilweise verantwortlich, der Fisch stinkt bekanntermaßen vom Kopf.

Eines meiner Lieblingsbeispiele für die besondere Beratungsresistenz gewisser Verantwortlichen ist das aromatisierte Biergetränk "Desperados". Viele Edeka-Filialen hatten zumindest eine Zeit lang an den Kassen einen "Auszug" (Verballhornung triffts eher) aus dem Jugendschutzgesetz, mit einer ebenso kruden "Konkretisierung": dort wurde jedenfalls behauptet, dass die als "Alcopops" verschrienen Getränke nicht an Jugendliche unter 18 Jahren abgegeben werden dürften, als Beispiele wurden neben Smirnoff, Bacardi Breezer eben auch Desperados genannt.

Dauerte natürlich nicht lange, bis jemand sich da mal auf die Hinterbeine stellte und Edeka anpfiff, dass dort ja gar kein Tequila enthalten sei, der damalige Hersteller die Karlsberg Brauerei (heute Heineken) bestätigte dies auch (deshalb heißt es ja auch "tequila flavored beer" und nicht "beer with Tequila"). Sollte eigentlich genügen, aber doch nicht der damaligen bayerischen Familien- und Sozialministerin Stewens: die hat sich da eine besonders krumme Argumentation herausgezogen, die so lächerlich war, dass sie (laut einem mir gut bekannten Augenzeugen) selbst von der halben CSU-Fraktion ausgelacht wurde. Ich bekomms leider nicht mehr zusammen, aber das Wort "branntweinähnlich" war imho enthalten.

Leider hält sich das Gerücht in manchen Filialen leider noch sehr hartnäckig und selbst ein freundlich gemeinter Hinweis, wenn die Kassiererin die Abgabe an einen Minderjährigen verweigert, fruchtet da meist recht wenig, es gibt aber auch Filialen, die mit der Einstellung "Klag doch, das Ding gewinnst du NIE" das Zeug an Jugendliche ab 16 Jahren abgeben.



Ganz grundsätzlich aber:

diese "enthält Branntwein in nicht nur geringfügigen Mengen" ist ohnehin der letzte Blödsinn. Sinn der Geschichte soll ja sein, dass Jugendliche vor Spirituosen, die einen in vergleichsweise geringer Menge sehr schnell aus den Latschen hauen können, geschützt werden. Dabei ist die Unterscheidung in "branntweinhaltig" und "nicht branntweinhaltig" aber völlig untauglich. Fast alle Mischgetränke haben Alkoholvolumenprozente von deutlich unter 20%, angefangen von Alcopops bishin zu Longdrinks. Andererseits kann ich aber mit alkoholischer Gärung in meiner eigenen Badewanne einen Sprit heranzüchten, der die 20% vol. locker übersteigt (danach geht selbst die potenteste Weinhefe drauf), mit der Eisbock-Methode ist ein Vielfaches drin (60% vol. soll schon einer hinbekommen haben - kurz: das Gebräu wird langsam über einen Eisblock gekippt, das Wasser friert an, der Alkohol aufgrund der niedrigeren Gefriertemperatur nicht, genauso wie z.B. beim Bier die Stammwürze).

Besonders pikant: es gab eine Zeit lang einen Alkopop irgendeines unbekannten Herstellers, der ab 16 verkauft werden durfte, im Grunde aber nichts anderes als ein Wodka-Lemon Mischgetränk war. Grund? Der Alkohol stammte nicht aus Destilation sondern wurde per Osmose aus stinknormalem Rotwein abgezogen, mit Aktivkohle gereinigt und dann verwendet (wird schon so ein fürchterlicher Fusel gewesen sein).


Edit: eine kurze Recherche hat ergeben, dass es zumindest versuchmäßig inzwischen sogar mehr oder minder alkoholresistente Hefen geben soll... bei entsprechender Zuckerzugabe sollen da im Labor schon Dinge entstanden sein, die als Treibstoff tauglich sind...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Electrification »

TravellerMunich @ 7 Oct 2012, 16:22 hat geschrieben: "Woanders" (und das steht so in meinem Satz) gibt es nun mal Frikadellen und keine Fleischpflanzerl...
Daher tut man dort in die Frikadellen noch nicht mal das rein, was man hier in München Semmeln nennt.

Und woanders kann man sogar Semmeln/Brötchen/Schrippen aus Großbäckereien essen.

Aber schön, dass die alten Reflexe noch immer funktionieren...

Hatte nur auf solch einen Beitrag gewartet :D
Das ist sowieso alles Mist, denn es gibt in Bayern Großbäckereien mit guten Semmeln und in anderen Teilen der Republik genauso, wie es hier und dort eben auch schlechte Semmeln (Brötchen etc.) gibt.
Wenn man natürlich in die Touristenabzockerläden geht, ist man selber schuld. Es gibt so viel gute Backwaren, auch im Münchner Raum.
Im Grunde sind das eh alles subjektive Ansichten, da jeder einen anderen Geschmack hat.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Zeil im AZ-Café - Diskussion um Ladenschluss und mehr

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt...0563cb4e6e.html

Man hat also zumindest mal darüber geredet. Viele Einzelhändler wollen also gar nicht länger als bis 18 Uhr (sic!) öffnen und an Tankstellen werden Fußgänger zu Sperrzeiten weiterhin abgewiesen. Vielleicht kann man da auch gar nichts dagegen tun, da das Ladenschlussgesetz aus dem Jahre 1850 (oder so ähnlich) dagegen spricht. Aber man zumindest mal darüber geredet. Oder hatte ich das schon gesagt?
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Beitrag von spock5407 »

Traurig...
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Entsprechend durfte er das 0,2 cl-Schnapsflascherl nicht mitnehmen.
0,2cl = 20ml = ein Stamperl. Ja, den kleinen Feigling zB gibts auch als Minifläschen. Laut Artikel wollte der Mann aber eine richtige Taschenflasche mit 2cl oder 0,2l Inhalt.
Allerdings heißt es in der Regelung, es sei bei Schnaps nur 0,1 cl pro Person erlaubt. So gesehen müsste eigentlich ein Auto mit mindestens zwei Personen vorfahren, um das Flascherl erwerben zu können. Oder der Rollerfahrer müsste einen Sozius haben.
Die Regelung erlaubt nun also ein halbes Stamperl pro Nase Ganze 10ml. Es gibt nicht viele derart kleine Trinkgläser. Von Flaschen will ich gar nicht erst anfangen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Cloakmaster @ 15 Oct 2012, 23:40 hat geschrieben:
0,2cl = 20ml = ein Stamperl. Ja, den kleinen Feigling zB gibts auch als Minifläschen. Laut Artikel wollte der Mann aber eine richtige  Taschenflasche mit 2cl oder 0,2l Inhalt.



Die Regelung erlaubt nun also ein halbes Stamperl pro Nase Ganze 10ml. Es gibt nicht viele derart kleine Trinkgläser. Von Flaschen will ich gar nicht erst anfangen.
Ich hatte mich vertan. 0,1 Liter Schnaps sind pro Nase erlaubt, also 10 cl.

Der Kunde wollte 2 cl mitnehmen, also nur ein Fünftel des Zulässigen. Das erlaubt die Regelung allen Kunden, die innerhalb der Sperrzeit selbst motorisiert (Linienbus zählt nicht) anfahren.

Entsprechend hätte er das Schnaps-Flascherl mitnehmen dürfen. (Erst bei 6-10 Stück hätte er einen Sozius gebraucht.) Offenbar hatte die Pächterin von einer Behörde gesagt bekommen "nur Auto- und Motorradfahrer bedienen!" und dann das zu wörtlich genommen.

Ich hoffe, die Zahlenwerte stimmen jetzt. Ich hatte da ja gleich mehrere Fehler reingebracht, sorry!
mrj
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Beitrag von mrj »

Die ganze Diskussion (und auch de Reaktion der Einzelhändler) zeigt, wie hinterwäldlerisch Bayern und speziell das Landeshauptdorf sind. Und meine Prognose, dass der CSU durchaus auch eine Rückkehr zu 18.30 zuzutrauen ist, ist nämlich gar nicht sooo abwegig...

Ich bin froh, dass von mir aus der nächste Lebensmittelladen in Baden-Württemberg (von hier aus gelobtes Land ;) ) keine 5 km weg ist...
JeDi
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Beitrag von JeDi »

mrj @ 16 Oct 2012, 11:25 hat geschrieben: Ich bin froh, dass von mir aus der nächste Lebensmittelladen in Baden-Württemberg (von hier aus gelobtes Land ;) ) keine 5 km weg ist...
Andere Leute hierzuforum würden jetzt Landesverrat schreien oder den Kaufkraftverlust bedauern... Allein, dass du das böse grüne BaWü unterstützt ;)
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 16 Oct 2012, 11:59 hat geschrieben: Andere Leute hierzuforum würden jetzt Landesverrat schreien oder den Kaufkraftverlust bedauern... Allein, dass du das böse grüne BaWü unterstützt ;)
Auch bayrischen Landeskindern sind faustische Elemente nicht fremd: Eigentlich mag man den von der CSU heraufbeschworenen und gebannten Teufel nicht, aber wenn der Pakt mit demselbigen objektive Vorteile bringt, vergisst man seine brave Konditionierung :lol: :lol:
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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