Wofür ist eigentlich Schotter gut?
Um die Schienenstöße, die während einer Fahrt auftreten, abzufedern. Nenn' das Schotterbett einen extrem harten Gummi, aber ungefähr so kannste es dir vorstellen.andreas @ 1 Dec 2004, 16:11 hat geschrieben: frag ich mich schon lange, über ernste antworten würd ich mich freuen.

Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- Tigerente290
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Es gibt ja nun bei NBS immer öfter die feste Fahrbahn aus Betton.
Schotter hat jedoch auch Vorteile, es entwässert gleich gut, dämpft (ich denke bei Betonfahrweg brauch man irgendein Federungssystem), ist billig, leicht aufzubringen. Würde mich interssieren was bei Betonfahrweg besser ist (niedrigere Instandhaltekosten, kein Stopfen mehr ???)
Schotter hat jedoch auch Vorteile, es entwässert gleich gut, dämpft (ich denke bei Betonfahrweg brauch man irgendein Federungssystem), ist billig, leicht aufzubringen. Würde mich interssieren was bei Betonfahrweg besser ist (niedrigere Instandhaltekosten, kein Stopfen mehr ???)
Schützt Schotter nicht auch die Gleise vor dem verrutschen, dient also dazu, dass sie sicher liegen?
schon vorbeigeschaut?
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Ein Tipp zu einer Seite, die viele Fragen zum Gleisbau beantwortet, wenn auch zum Schotter noch nicht soviel zu finden ist:
Gleisbau Online
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Das stimmt. "Löst" sich das Schotterbett kann es zu Gleisverwerfungen kommen, die Gleise liegen dann nicht mehr gerade und können nur noch sehr langsam oder teilweise auch garnicht mehr befahren werden. Das Gleis muß neu ausgerichtet und gestopft werden. Da liegt dann auch der Vorteil der festen Fahrbahn, da gibt es sowas nicht. Zwar ist der Bau von fester Fahrbahn erheblich teurer als von Gleisen mit Schotterbett, aber dafür ist es auch haltbarer und nicht so Wartungsaufwendig.103 115-2 @ 1 Dec 2004, 17:42 hat geschrieben: Schützt Schotter nicht auch die Gleise vor dem verrutschen, dient also dazu, dass sie sicher liegen?
Desweiteren dient Schotter auch zur Schalldämmung, klingt komisch, ist aber so. Bei fester Fahrbahn werden zur Schalldämmung Platten ins Gleis gelegt, sehr schön auf der Berliner Stadtbahn zu begutachten.
Gruß, Guido
Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]
Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Tf bei der S-Bahn München
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- Boris Merath
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Man vergleiche mal die Geraeuschkulisse zwischen U.Bahn-Muenchen (Schotter) und U-Bahn-Nuernberg (feste Fahrbahn, selbes Zugmaterial). In Nuernberg meint man mit voellig anderen Zuegen zu fahren, sogar das Abschalten des Luftpressers ist laut und deutlich zu hoeren, von erhablichen Fahrgeraeuschen etc. mal abgesehen.423-Kutscher @ 1 Dec 2004, 18:11 hat geschrieben: Desweiteren dient Schotter auch zur Schalldämmung, klingt komisch, ist aber so. Bei fester Fahrbahn werden zur Schalldämmung Platten ins Gleis gelegt, sehr schön auf der Berliner Stadtbahn zu begutachten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Wenn es um die Lärmkulisse geht, dann ist es bei der Stadtbahn in Stuttgart, das trotz Schotterbett leiser als die S-Bahn ist. Aber es gibt noch viel besseres als ein reiner, fester Fahrweg: Rasengleis! Durch das Rasengleis wird der Lärm erheblich verringert!Boris Merath @ 1 Dec 2004, 20:13 hat geschrieben:Man vergleiche mal die Geraeuschkulisse zwischen U.Bahn-Muenchen (Schotter) und U-Bahn-Nuernberg (feste Fahrbahn, selbes Zugmaterial). In Nuernberg meint man mit voellig anderen Zuegen zu fahren, sogar das Abschalten des Luftpressers ist laut und deutlich zu hoeren, von erhablichen Fahrgeraeuschen etc. mal abgesehen.
Hinzufügen ist, daß die Eisenbahn (Umland) und Städtische Eisenbahnen (U-Bahn, Straßenbahn) nicht zu vergleichen ist.
Das hast du sehr schön erkannt!Hinzufügen ist, daß die Eisenbahn (Umland) und Städtische Eisenbahnen (U-Bahn, Straßenbahn) nicht zu vergleichen ist.

Die Geräuschkulisse ist bei geschottertem Gleisbett innen wie aussen deutlich angenehmer. Dies kann oder konnte man zwischen Dachau und Karlsfeld auf der Versuchstrecke "erhören", genauso wie zwischen Laufach und Aschaffenburg.
Der Nachteil am Schotter ist, dass er zwar das Wasser aufnehmen und ableiten kann, aber dadurch auch an manchen Stellen durch die Unterspühlung nachgibt. Diese betroffenen Bereiche kann man an den weissen Stellen im Gleisbett erkennen, die durch den Abrieb der Schottersteine/Betonschwellen entstehen, wenn der Zug beim wieder das Gleis runter drückt.
Fachsprachlich nennt man das dann "Oberbaumangel", und zieht meistens ein "Lf1 mit Kennziffer 7" nach sich...
Mit Stadtbahn meinst du diese gelb- schwarzen U- Trams, nehme ich an. Soweit ich mich an die erinnern kann sind die aber auch schmaller und kürzer als Überlandzüge oder die bayerischen U- Bahnen. Das geringere Gewicht und die geringere Achsenanzahl vermeiden natürlich eine Menge Lärm. Aber wahrscheinlich hast du das auch gemeint, als du geschrieben hattest die Stadtbahn sei nicht mit den anderen Zügen zu vergleichen. In Köln, wo man ja auch diese U- Bahn- Stra$enbahnmischlinge hat, gibt es zumindest in den unterirdischen Bahnhöfen auch kein Schotterbett.DT810 @ 1 Dec 2004, 20:29 hat geschrieben: Wenn es um die Lärmkulisse geht, dann ist es bei der Stadtbahn in Stuttgart, das trotz Schotterbett leiser als die S-Bahn ist.
Du hast mir das Wort aus dem Mund genommen. Nächstes Mal muss ich schneller schreibenFlok @ 1 Dec 2004, 21:06 hat geschrieben:
Das hast du sehr schön erkannt!Es ist nämlich ein gewaltiger Unterschied, ob eine Leichtbaustraßenbahn über ihr Ökogleis schwebt, oder Stahlgiganten über ein massives Gleis donnern.
Die Geräuschkulisse ist bei geschottertem Gleisbett innen wie aussen deutlich angenehmer. Dies kann oder konnte man zwischen Dachau und Karlsfeld auf der Versuchstrecke "erhören", genauso wie zwischen Laufach und Aschaffenburg.
Der Nachteil am Schotter ist, dass er zwar das Wasser aufnehmen und ableiten kann, aber dadurch auch an manchen Stellen durch die Unterspühlung nachgibt. Diese betroffenen Bereiche kann man an den weissen Stellen im Gleisbett erkennen, die durch den Abrieb der Schottersteine/Betonschwellen entstehen, wenn der Zug beim wieder das Gleis runter drückt.
Fachsprachlich nennt man das dann "Oberbaumangel", und zieht meistens ein "Lf1 mit Kennziffer 7" nach sich...
Auf manchen Strecken fährt die Stadtbahn Stuttgart aber auch auf Schotterbett, z.B. U1 nach Vaihingen. Auch sind sie jetzt nicht so schmal, sie nutzen nämlich die volle breite nach BOStrab aus, nah der die "richtige" Münchner U-Bahn ja auch fährt (aber vielleicht mit anderen Regeln innerhalb der BOStrab? :unsure: )
Aber natürlich, von der Lärmbelastung ist ein moderner Stadtbahnzug/Straßenbahnzug nicht mit einem Eisenbahnzug zu vergleichen.
Gruß, Dave
Aber natürlich, von der Lärmbelastung ist ein moderner Stadtbahnzug/Straßenbahnzug nicht mit einem Eisenbahnzug zu vergleichen.
Gruß, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
die münchner u-bahn muß sich aber nicht den verkehrsraum mit anderen verkehrsmitteln teilen, das dürfte der grund sein, warum die wagen breiter als 2,65 sein dürfen.Dave @ 2 Dec 2004, 20:44 hat geschrieben: Auf manchen Strecken fährt die Stadtbahn Stuttgart aber auch auf Schotterbett, z.B. U1 nach Vaihingen. Auch sind sie jetzt nicht so schmal, sie nutzen nämlich die volle breite nach BOStrab aus, nah der die "richtige" Münchner U-Bahn ja auch fährt (aber vielleicht mit anderen Regeln innerhalb der BOStrab? :unsure: )
Aber natürlich, von der Lärmbelastung ist ein moderner Stadtbahnzug/Straßenbahnzug nicht mit einem Eisenbahnzug zu vergleichen.
Gruß, Dave
Und ich hab auch mal gelesen, dass der Schotter, wenn ein ICE mit 300 km/h drübersaust zu Staub zerkleinert werden würde !423-Kutscher @ 1 Dec 2004, 18:11 hat geschrieben: Zwar ist der Bau von fester Fahrbahn erheblich teurer als von Gleisen mit Schotterbett, aber dafür ist es auch haltbarer und nicht so Wartungsaufwendig.
- FloSch
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Da das mit 280 auf Schotter ja noch funktioniert, halte ich das für ein Gerücht.ICE_4 @ 4 Dec 2004, 11:42 hat geschrieben: ch mal gelesen, dass der Schotter, wenn ein ICE mit 300 km/h drübersaust zu Staub zerkleinert werden würde !
Wohl war ist, dass bei steigender Geschwindigkeit das Problem der herumfliegenden Schottersteine steigt. Das ist sicher auch ein Pro-Argument für Feste Fahrbahn.
- Boris Merath
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Ich meine gelesen/gehoert zu haben, dass es beim ICE3 Probleme mit Schotter gab, das aber bereits bei den "normalen" Geschwindigkeiten von 250. Ich habe aber keine AHnung mehr woher ich das habe. Kann das jemand bestaetigen/widerlegen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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