TALENT 2 Sammelthema

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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146225
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Beitrag von 146225 »

ET 420-Freak @ 3 Nov 2012, 20:10 hat geschrieben: Was gefällt dir denn am RMV nicht?
Zum Beispiel das penetrante Bestellen eigentlich dauerhaft zu geringer Kapazitäten, nur um auf Teufel-komm-raus ein paar Flocken zu sparen.
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ET 420-Freak
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Beitrag von ET 420-Freak »

Meinst du den SE10 (Neuwied - Frankfurt)? Da wurden in der Tat viel zu geringe Kapazitäten bestellt. Mittlerweile stehen allerdings in vielen Zügen mehr Sitzplätze als vorher zur Verfügung, sodass man nun einigermaßen konfortabel auf der rechten Rheinstrecke reisen kann.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

ET 420-Freak @ 3 Nov 2012, 20:10 hat geschrieben: Was gefällt dir denn am RMV nicht?
Grade sowas. Da wird stillschweigend und vom Besteller toleriert (oder gar gewünscht, um Geld zu sparen!!!!!!!!!!!!!!!!!) der Sonntagsverkehr auf Hanau - Friedberg eingestellt. Kostet dann mal locker-flockig 10,50 statt 7,30 - und Fahrgastrechte hat man auch nicht, nachdem die Fahrten garnicht erst im Fahrplan aufscheinen.
ET 420-Freak
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Beitrag von ET 420-Freak »

Den Sonntagsverkehr gibt es auf besagter Strecke aber bereits länger nicht mehr. ;-)
JeDi
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Beitrag von JeDi »

ET 420-Freak @ 3 Nov 2012, 21:14 hat geschrieben: Den Sonntagsverkehr gibt es auf besagter Strecke aber bereits länger nicht mehr. ;-)
Er hätte aber mit Dezember 2011 wiedereingeführt werden sollen - wurde aber quo Personalmangel bei DB Regio nicht...
ET 420-Freak
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Beitrag von ET 420-Freak »

Dafür kann der RMV doch nix.
146225
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Beitrag von 146225 »

ET 420-Freak @ 9 Nov 2012, 19:59 hat geschrieben: Dafür kann der RMV doch nix.
Doch - er hat die Leistungen bestellt, und hätte deswegen auch sicherstellen müssen, daß gefahren wird.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 9 Nov 2012, 20:58 hat geschrieben: Doch - er hat die Leistungen bestellt
...und dann gleich wieder zum Sparen abbestellt.
Didy
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Beitrag von Didy »

JeDi @ 11 Nov 2012, 23:10 hat geschrieben: ...und dann gleich wieder zum Sparen abbestellt.
Dann kann er erst recht was dafür, er hätte es nicht abbestellen dürfen :P
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Bombardier hat der DB ohne Nennung eines Grundes mitgeteilt, dass die für Mittelhessen bestimmten TALENT 2 ein halbes Jahr später kommen, berichtet n-tv, siehe hier (zweiter Teil des Artikels). Bombardier schiebt den Schwarzen Peter diesem Artikel zufolge an das EBA weiter, welches die Auslieferung dieser Fahrzeuge gestoppt haben soll.
ET 420-Freak
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Beitrag von ET 420-Freak »

Da bin mal gespannt, welche Fahrzeuge auf die neue RB Gießen - Hanau Hbf kommen. Mit etwas Glück sogar 143 + n-Wagen?
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

ET 420-Freak @ 25 Nov 2012, 21:00 hat geschrieben: Da bin mal gespannt, welche Fahrzeuge auf die neue RB Gießen - Hanau Hbf kommen. Mit etwas Glück sogar 143 + n-Wagen?
Das wäre eine sinnvolle Sache. Die 143 ist mit ihrer Vmax 120 für diese RB-Leistung schnell genug und kann aufgrund ihrer guten Beschleunigung in Kombination mit den leichten n-Wagen auch gut die planmäßigen Fahrzeiten halten. Und sinnvoller als Diesel unter Fahrdraht (wie derzeit mit HLB Diesel-GTW) ist 143 + n-Wagen allemal.
146225
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Beitrag von 146225 »

n-Wagen sind kein Glück für den nichtfreakhaften Fahrgast, sondern eine aufgrund ihres Alters und oftmals auch Zustandes Notlösung und Belästigung, liebe "Eisenbahnfreunde". Ja ich weiß, das klingt nicht kuschelig und ist weit ab vom Wunschdenken und der pauschalen Verachtung alles Neuen, aber es ist halt so. Wenn es in diesem speziellen Fall nicht anders geht, und bevor der Richtig Miese Verbund gleich noch mehr spart und die Leistungen komplett abbestellt, mag es für eine überschaubare Übergangszeit nochmal gehen. Wobei ich bei der aufgestellten Behauptung des Energiesparens gegenüber dem leichten 646/946 auch vorsichtig wäre.

Frustrierend für alle Beteiligten - Aufgabenträger, Eisenbahner, Fahrgäste - ist doch, daß es wieder einmal überhaupt zu solchen Ersatznotlösungen kommen muß. Gibt es den pauschalen Schuldigen? Nach all den Nachrichten, Informationen und Querelen zu den 0442/1442/2442 möchte ich beinahe sagen: nein.

Natürlich wäre es die verdammte (vertragliche) Pflicht von Bombardier gewesen, die bestellten ET in einwandfreiem und zugelassenen Zustand pünktlich abzuliefern. Aber stand das von Anfang an so ganz allein in Bombardiers Mächten..? Ich glaube, nicht vollständig - zum einen war es der wirtschaftliche Druck, der eigenen Auslastung wegen den großen ET-Rahmenauftrag des großen Kunden Deutsche Bahn bloß nicht an den Wettbewerb zu verlieren, der manches Risiko erträglicher aussehen ließ als es jetzt ist, zum anderen sind es die ewig variierenden Richtlinien und Vorgaben vom EBA, die auf den Zulassungszeitpunkt genau zu erfüllen sind.

Das EBA wiederum darf eigentlich nicht schuldig genannt werden, es hat ja keine eigene Normungs- oder Gesetzgebungskompetenz. Es muß nur umsetzen, und zwar korrekt und pflichtbewußt, was von Ländern, Bund, EU an Vorgaben kommt. Wobei man sich aber in dieser Angelegenheit durchaus mal fragen dürfte, wann es des Guten zuviel ist, gut gemeint heißt ja noch nicht gut gemacht. Selbstverständlich kann der Teufel mal im Detail stecken, gerade bei modularen Fahrzeugkonzepten, aber erkläre mal dem "Normalmenschen" einleuchtend, warum aus der gleichen ET-Famile Fahrzeuge in Brandenburg, Franken, Sachsen oder NRW zugelassen unterwegs sind, die in Hessen nicht unterwegs sein dürfen?!? Wo ist noch der Nutzen solcher Detailarbeit anstelle der umfassenden Bauartzulassung oder anders, mal bißchen provokativ gedacht: Man stelle sich vor, die 145, 152, 185 und 189 hätten nach Lieferserien für jede einzelne zu befahrende Strecke gesondert zugelassen werden müssen: Die 142 und 150 wären heute noch voll im Einsatz bei S.C. Henker, und man würde sich dort grämen, die 194 zu früh ausgemustert zu haben. Was jetzt um Gottes willen aber nicht in die freakübliche Lobhudelei über die "Altbaufahrzeuge" ausarten soll, man muß sich im Klaren sein, daß hier einfach der Bestandsschutz manchen Mangel übertüncht, den man heute nicht mehr akzeptieren würde und könnte. Also ist hier die Politik gefordert, das Regelwerk zu straffen und mehr (Rechts-)Sicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Die (verkehrs-)politschen Wege über die Jahrzehnte in Deutschland kennend, glaube ich allerdings nicht, daß hier große Hoffnungen angebracht sind.

Womit wir beim dritten Mitspieler auf dem Feld angelangt wären, hier: DB Regio. Auch hier ist es natürlich eine Mixtur aus Zwängen, die die Lage bestimmt: Zum einen die Notwendigkeit, Ausschreibungen zu gewinnen, um Marktanteile und Einnahmen zu halten, den ganzen Unternehmenskomplex zu rechtfertigen, diese Notwendigkeit zwingt zur Kostendisziplin auch beim Fahrzeugkauf, und dann nutzt man schon mal die Marktstellung des DB-Konzerns aus, um den Preis pro ET schön niedrig zu bekommen. Mit diesem Vorteil schafft man sich Vorsprung in Ausschreibungen und ignoriert dabei das Risiko, mit etwas anzutreten, was man zwar auf dem Papier, aber noch nicht auf dem Gleis hat. Weil das ja jeder in bestimmtem Maße so macht. Und zum anderen, auch dem Aufgabenträger alles zu versprechen, was dieser hören will - sonst kriegen die Versprechen des Wettbewerbers zuviel Gewicht.

Die Aufgabenträger sind auch nicht allein schuldig oder seelig - natürlich könnten sie mehr Zeit einräumen, aber wieviel mehr? Mehr Geld ist auch keine Lösung, weil die Mittel, die zur Verfügung stehen, ja gleich bleiben, hieße: Vielleicht besseren Zügen stehen dann statt 1-Stunden-Takten nur 2-Stunden-Takten gegenüber - das ist nicht fahrgastfreundlich.

Worte sind also schnell gesprochen - tragfähige dauerhafte Lösungen über die einleitenden schnellen Ersatznotlösungen hinaus aber nur im Quartett durch harte Arbeit zu erbringen.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Primär ist jetzt mal die Frage, ob und wie der Wochenendverkehr auf Friedberg-Hanau ausgeweitet wird. Für alles andre gibts ja bereits Ersatzkonzepte.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

@146225: auch wenn du es jetzt ungern hörst; ich kenne massenweise Nicht-Freaks, die einen n-Wagen jedem anderen Nahverkehrs-Zug vorziehen, eben weil die Teile so bequem sind - im Gegensatz zu dem Neu-Graffl.
Vielleicht kennst du einfach nur die “falschen“ n-Wägen? ;)
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Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 26 Nov 2012, 00:00 hat geschrieben: Vielleicht kennst du einfach nur die “falschen“ n-Wägen? ;)
Keine Ahnung. Stuttgarter Wagen gehören aber eigentlich zu den besseren bis besten...
146225
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Beitrag von 146225 »

TramBahnFreak @ 26 Nov 2012, 00:00 hat geschrieben: @146225: auch wenn du es jetzt ungern hörst; ich kenne massenweise Nicht-Freaks, die einen n-Wagen jedem anderen Nahverkehrs-Zug vorziehen, eben weil die Teile so bequem sind - im Gegensatz zu dem Neu-Graffl.
Vielleicht kennst du einfach nur die “falschen“ n-Wägen? ;)
Ich denke, ich darf zu Recht davon ausgehen, daß ich die n-Bauarten in aller Vielfalt schon länger und gründlicher kennengelernt habe als Du. Mist, jetzt klinge ich schon wie ein altkluger Rheinländer, aber ist wohl tatsächlich so, daß ich Dir Sachen wie BDnf 738, Bn 432 und ähnliches möglicherweise voraus habe. Darum, und nur darum, weil ich soviele zigtausend km Erfahrung hinter mir habe und dennoch, immernoch jede Woche noch mehrfach damit konfrontiert werde, sehe ich die n-Wagen zwischenzeitlich so kritisch. Und eventuell kann ich den Reflex mancher Freaks nicht leiden, bei jeder Schwierigkeit mit etwas neuem ihr Heil im ewigen Bestehen des gestrigen "Graffls" zu suchen. Wir sollten anerkennen, daß nichts für ewig ist. Im VT 627.0 war ich auch saugern unterwegs, aber bringt mir das heute noch etwas..?

So - und jetzt zurück zum längeren Teil meines Beitrages, den Du hoffentlich auch gelesen hast, zurück zum Talent2.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Bombardier hat nicht die alleinige Schuld an der fehlenden Zulassung. Vielmehr ist es das EBA, das die Vorgaben immer wieder geändert hat.
Eine Teilschuld allgemein haben auch die Besteller und die EVU, in diesem Fall RMV und DB-Regio, weil alles möglichst billig sein muss. Leider werden Aufträge meistens nicht nach Qualität, sondern nach niedrigen Kosten vergeben. Ein bedauerlicher Nachteil der Bahnreform und der EU in ihrem Wettbewerbswahn. Ständig geforderte Neufahrzeuge führen dazu, dass viele Triebzüge schon nach weniger als 15 Jahren Einsatzzeit abgestellt werden. DB-Stillstandsmanagemet in Hamm hat bereits einige 641 herum stehen.
So schön der Einsatz von den n-Wagen auch sein mag: Diese können nicht ewig weiter fahren. Es wäre besser wenn im Regionalverkehr mehr Wert auf Qualität auch bei modernen Fahrzeugen gelegt werden würde. Insbesondere der Komfort und die Zuverlässigkeit sind unzureichend und zwar bei allen Fahrzeugen in Regionalverkehr, abgesehen von Bnrz und Bimz wo solche noch eingesetzt werden. Statt möglichst kurzen Triebzügen mit möglichst vielen Sitzplätzen, sollte mehr investiert werden in längere Bahnsteige und in neue n-Wagen mit angenehmen Komfort und in der Ausstattung dem aktuellen Stand (Klima, Laufruhe, FIS, Bistro usw.). Lokbespannte Züge sind in Stationsgebühren, Instandhaltung etc. vermutlich teurer als Triebzüge, aber sie würden mit Loks wie 146 bzw. 246 zuverlässig fahren und deutlich mehr Fahrgäste auf die Schiene holen.
Das Flügelzug-Konzept würde damit nicht mehr funktionieren, aber das verwirrt die Fahrgäste ohnehin unnötigerweise.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

TramBahnFreak @ 26 Nov 2012, 00:00 hat geschrieben: @146225: auch wenn du es jetzt ungern hörst; ich kenne massenweise Nicht-Freaks, die einen n-Wagen jedem anderen Nahverkehrs-Zug vorziehen, eben weil die Teile so bequem sind - im Gegensatz zu dem Neu-Graffl.
Vielleicht kennst du einfach nur die “falschen“ n-Wägen? ;)
Bequem?

Alleine der Lärm und die vielfach fehlende Reeihenbestuhlung disqualifizieren n-Wagen auch nur im gleichen Satz wie das Wort "bequem" zu stehen.

Da fahr ich ja lieber VT612
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Lustig, dass auch 10 Jahre nach Gründung des Forums noch die selben Glaubenskriege ausgetragen werden wie damals. Immer noch mit teils ellenlangen Glaubensbekenntnissen, die regelmäßig und überall wiederholt werden. So finden Leute, die nur selten mitlesen, immer gleich wieder rein. :rolleyes:
146225
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Beitrag von 146225 »

Die Forderung nach Neubaufahrzeugen ist angesichts noch immer nur begrenzter "Gebrauchtwagenmärkte" allerdings in der Regel eine Notwendigkeit der Aufgabenträger, wenn diese vor Ausschreibungsbeginn für ein halbwegs ausgeglichenes Spielfeld für alle Mitspieler sorgen möchten. Wie sonst sollen sie dies sicherstellen?

Wenn es zu zeitweiligen Fahrzeugüberhängen kommt, dann auch deswegen weil fehlgeleitete Landespolitiker vor allem in Ostdeutschland noch immer meinen, weitere Abbestellungen von Nahverkehrsleistungen seinen mit der Zukunft ihrer Länder vereinbar.

Und zum Thema "alles billig": Das hatte ich schon auseinandergesetzt, hier wird der Aufgabenträger von der dahinterstehenden Politik geknechtet und geknebelt, das lästige bißchen Nahverkehr, um das man sich halt leider kümmern muß, so billig wie möglich zu gestalten. Gerade der RMV ist ein schönes Beispiel, ja glaubt denn jemand, eine häßliche hessische CDU-Regierung, welche vor noch nicht all zu langer Zeit von einem Gauner wie Roland Koch diktiert geführt wurde, hat ernsthaft ein Interesse daran, hier Geld zu investieren? Da werden ein bißchen die Bundesmittel, die man selbst mit zusammen gestrichen hat, verteilt, und gut ist. Kein Wunder muß der RMV sehen, daß er die Preise für SPNV-Leistungen möglichst im Keller hält, will er im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet damit noch ein gerade so erträgliches Angebot (von ausreichend oder gut war ausdrücklich nicht die Rede!) zusammenstoppeln. Diese Entwicklung ist nur politisch zu stoppen, aber das dürfte im momentanen Zustand der Bundesregierung nicht machbar sein.

@ Rohrbacher: Ich fühle mich durchaus nicht als Glaubenskrieger.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

218 466-1 @ 26 Nov 2012, 01:31 hat geschrieben:Leider werden Aufträge meistens nicht nach Qualität, sondern nach niedrigen Kosten vergeben.
Leider gibt es keine objektive Möglichkeit die Qualität eines Angebots im Vorfeld zu messen. Da müsste ja z.B. ein Probebetrieb gemacht werden. Die Unternehmen müssten mindestens einen Prototyp (bzw. eine ganze, für die Strecke geeignete Garnitur) des einzusetzenden Fahrzeuges haben. Edit: Und dann braucht es Schiedsrichter - Fahrgastbefragung, nach dem diese einmal mitgefahren sind?
Ein bedauerlicher Nachteil der Bahnreform und der EU in ihrem Wettbewerbswahn. Ständig geforderte Neufahrzeuge führen dazu, dass viele Triebzüge schon nach weniger als 15 Jahren Einsatzzeit abgestellt werden. DB-Stillstandsmanagemet in Hamm hat bereits einige 641 herum stehen.
Eigentlich sollten die Fahrzeuge nach einer Ausschreibungsperiode noch einmal für eine zweite eingesetzt werden können, sodass sie idealerweise rund 30 Jahre fahren. Wenn erstmal alle 628er, n-Wagen und DBuz-Wagen von der Bildfläche verschwunden sind, sollten durchaus immer mehr Ausschreibungen auch Gebrauchtfahrzeuge akzeptieren. Edit: Und es gab auch so schnon viele Ausschreibungen mit Gebrauchten. In der Zwischenzeit wird immer ein Überschuss irgendwo rumstehen und auf den nächsten Job warten. Und im Zweifelsfall können sie nach Osteuropa verkauft werden.
So schön der Einsatz von den n-Wagen auch sein mag: Diese können nicht ewig weiter fahren.
Interessant, wer findet den Einsatz von n-Wagen noch schön?
Letzte Woche hörte ich von jugendlichen Mädels den Kommentar, das (Innenraum n-Wagen) sähe ja auch wie bei Harry Potter. Bei undefiniertem Knarzen und Krächzen in Kurven war man leicht besorgt.
Das Flügelzug-Konzept würde damit nicht mehr funktionieren, aber das verwirrt die Fahrgäste ohnehin unnötigerweise.
Das muss man durchaus bezweifeln, das dass Flügelzugkonzept im Bayrischen Oberland, im Fuggernetz, in Oberfranken, in Mittelhessen oder sonstwo die übergroße Mehrheit der Fahrgäste verwirrt. Gerade bei ersterem wird es starken Anteil am Abwenden der Stillegung haben.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wenn es sich nicht um den 442 dreht, gibt es auch andere Themen. Etwa das über die n-Wagen oder die zu neuen Züge.

http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...dea37fd4aa5cb7b
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 26 Nov 2012, 02:13 hat geschrieben: Lustig, dass auch 10 Jahre nach Gründung des Forums noch die selben Glaubenskriege ausgetragen werden wie damals. Immer noch mit teils ellenlangen Glaubensbekenntnissen, die regelmäßig und überall wiederholt werden. So finden Leute, die nur selten mitlesen, immer gleich wieder rein. :rolleyes:
Naja. 420 gegen 423 dürfte sich bald auf 423 gegen 430 verlagern :D
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Beitrag von DumbShitAward »

Naseweis @ 26 Nov 2012, 09:35 hat geschrieben: Das muss man durchaus bezweifeln, das dass Flügelzugkonzept im Bayrischen Oberland, im Fuggernetz, in Oberfranken, in Mittelhessen oder sonstwo die übergroße Mehrheit der Fahrgäste verwirrt. Gerade bei ersterem wird es starken Anteil am Abwenden der Stillegung haben.
Ich zweifle da keine Sekunde daran. Über das Ausmaß kann man sich sicherlich vorzüglich streiten, aber grundsätzlich kann man das schon unterschreiben, dass gerade der Deutsche unter einer echten grassierenden Schilderblindheit leidet.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
lieberdosto
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Beitrag von lieberdosto »

TramBahnFreak @ 26 Nov 2012, 00:00 hat geschrieben: @146225: auch wenn du es jetzt ungern hörst; ich kenne massenweise Nicht-Freaks, die einen n-Wagen jedem anderen Nahverkehrs-Zug vorziehen, eben weil die Teile so bequem sind - im Gegensatz zu dem Neu-Graffl.
Vielleicht kennst du einfach nur die “falschen“ n-Wägen? ;)
Die Wetterauer wird es vor Begeisterung von den durchgesessenen n-Wagen-Sofas Wagen reißen... auch im Winter, wenn der Schaffner im Ofen noch einmal Briketts nachbollert und es auf der anderen Seite durchs Altmetall reinpfeift. Ein Trost: Menschen, die den rollenden Schrottplatz zwischen Friedberg und Gießen nutzen müssen, sind hinsichtlich des Bahnmaterials leidgeprüft.
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Beitrag von rabauz »

die Entwicklung ist ja nicht stehengeblieben, es gibt ja leichte Regionalbahnwagons: Etwa Siemens Viaggio Light. Solche hätte man schon lange beschaffen sollen, die gibt es bis 200km/h lieferbar. Natürlich mit Klima etc.
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Gestern früh um kurz vor 8 sind wir in Wilzhofen (zwischen Weilheim und Tutzing) an zwei Talent 2 vorbeigefahren (die beiden waren in Weilheim am Gleis 2 als "Bitte nicht einsteigen!" angeschrieben ;) ). Ich weiß leider nicht, ob es zwei Werdenfelser waren, da ich von oben im Dosto nicht das Logo sehen konnte.

Gruß,
Sven
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Seit einigen Tagen stehen in Holzkirchen 442-106, -108 und -272 (Franken-Thüringen-Express).
ET 420-Freak
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Beitrag von ET 420-Freak »

sbahnfan @ 25 Nov 2012, 21:26 hat geschrieben: Das wäre eine sinnvolle Sache. Die 143 ist mit ihrer Vmax 120 für diese RB-Leistung schnell genug und kann aufgrund ihrer guten Beschleunigung in Kombination mit den leichten n-Wagen auch gut die planmäßigen Fahrzeiten halten. Und sinnvoller als Diesel unter Fahrdraht (wie derzeit mit HLB Diesel-GTW) ist 143 + n-Wagen allemal.
Und so wirds auch kommen. Ab dem 09. Dezember sollen zumindest bei den durchgehenden Zügen Gießen - Hanau Trabbis mit ex-Silberlingen eingesetzt werden.
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