Hallo,
mit dem Bahnhof würde ich auch nicht klarkommen, aber die Aussage dürfte vermutlich wenig hilfreich sein? Wo beißt es denn?
Vielleicht hilft es ja mal den Bahnhof, der jetzt nach Aufgabenstellung wohl ein modernes Drucktastenstellwerk bekommt in seiner Altausführung zu betrachten.

In dem Bild ist schon ein bisserl was der Aufgabenstellung erfüllt. Das Signalsystem ist bereits ein H/V-System, es sind alle Signale vorhanden und die roten Striche hinter den Signalen zeigen an wie weit der Zeichner vermutet dass ein Zug kommt wenn er mit der schnellstmöglichen Geschwindigkeit über das haltzeigende Signal rutscht. Weils eben eine Altanlage ist gibts nur zwei Geschwindigkeiten (nämlich VMax und 40) und Richtungen werden auch keine angezeigt.
Naja, von Anfang an. Weiß nicht obs da sowas wie ein Schema F gibt, aber ich würde die Sache so angehen.
Als erstes such ich mir alle Streckengleise heraus und zeichne jeweils wo nötig ein Einfahrsignal. Alle eingleisigen Strecken brauchen sowas. Alle zweigleisigen Strecken brauchen auch mindestens eines (nämlich das am Gleis dass auf den Bahnhof zuläuft). Dann ist aber schon die Frage, brauche ich noch eines? Wenn die Strecke mit Gleiswechselbetrieb ausgestattet ist brauchts ein vollwertiges Signal. Wenn signalisierte Falschfahrt (wie in meinem Fall aus Richtung A-Öd) vorhanden ist braucht es wenigstens ein Rangiersignal. Ist überhaupt keine Möglichkeit gegeben das Gleis signalisiert falsch zu befahren gibts auch keinerlei Einfahrsignal. Damit haben wir schon die Einfahrsignale, allerdings keinerlei Zusatzanzeiger. Die kommen erst später.
Zwischenschritt: Zu jedem Einfahrsignal gehört eine Halt für Rangierfahrten-Tafel. Die muss so weit vom Signal wegstehen dass es im Falle eines drüberfahrenden Zuges zur keiner Haufenbildung kommt. Wir haben PZB, die Annahme ist also dass der Zug mit maximal 40 über das Signal schießen kann. (Eine sehr nette Annahme. Müsste man von 176 ausgehen kann man keine Bahnhöfe mehr bauen

)
Als nächstes wären Ausfahrsignale ganz nett. Die müssen überall da hin wo man von den Einfahrsignalen aus hinkommt (das zeigt in der Vorgabe der Pfeil. Allerdings, wäre die Aufgabe korrekt gestellt bräuchte es ein Pfeil pro Strecke), aber auch überall dort hin wo man aus dem Gleis auf eine Strecke ausfahren kann (auch das wäre in der Vorgabe durch einen Pfeil gekennzeichnet. Könnte ich von D-Kaff und A-Öd nach Gleis 3 fahren und aus Gleis 3 nach C-Weiler und B-Wil bräuchte es auf Gleis 3 insgesamt 4 Pfeile, jeweils gekennzeichnet mit dem passenden Buchstaben. So ist die Angabe leider unbrauchbar).
Zu jedem Ausfahrsignal kann man auch gleich alle Richtungen angeben in die Ausgefahren werden kann. Normalerweise würde man das der Angabe entnehmen können, hier bleibt reine Spekulation. Im Altbeispiel kann man aus Gleis 5 über N5 nur nach B-Wil fahren, alle anderen Gleise gehen sowohl Richtung B als auch C. Alle Signale N1-3 brauchen also die Richtungsanzeiger C und D, wobei man ab N4 hier nur ein D bekommen würde (auf dass man dann auch verzichten kann. Wenn sowieso klar ist dass es nur in eine Richtung geht muss ich die nicht signalisieren).
Zusammen mit den Richtungsanzeigern kann man jetzt auch die Geschwindigkeiten festlegen. Dazu gedanklich für jeden vorher geschriebenen Buchstaben die Weiche mit der langsamsten Geschwindigkeit suchen. Alle Geschwindigkeiten die man nachhe gefunden hat kann man am Signal anzeigen. 40 und Vmax sind sowieso dabei, in dem Beispiel wären jetzt bei N3 z.B. 80 Richtung C und D, es reichen also die 80. Im Falle von N6 komme ich ebenfalls auf 80, N10 hat 40. (Beachte: Bis zu 70 wird Hp2 gezeigt, darüber Hp1.) Eine Besonderheit haben wir hier bei P6, dazu dann ganz am Schluss nochmal.
Mit den Ausfahrgeschwindigkeiten kann man jetzt auch die Einfahrgeschwindigkeiten festlegen. Dazu schaut man sich umgekehrt an welche Geschwindigkeien von den Einfahrsignalen bis zu den Zielgleisen maximal möglich sind. (und merkt sich diese dann wieder für jedes Bahnhofsgleis)
Mit den gemerkten Geschwindigkeiten die Durchrutschwege erraten. Je schneller man in das Gleis reinfahren kann, desto länger ist der Weg. Da dein Plan aber nicht maßstäblich ist hast du trotzdem in der Realität keine Ahnung WIE lange genau und über welche Weichen er führen wird. Interessant ist hier vor allen Dingen. Kreuzt der Durchrutschweg irgendwas was er nicht kreuzen sollte weil es im Wennfall zu Haufenbildung führen kann.
Das interessiert vor allen Dingen bei der endgültigen Wahl der Einfahrgeschwindigkeit. Die muss ja, bei nicht ausreichendem D-Weg entsprechend niedriger sein. Im konkreten Beispiel gibts bei der Einfahrt von B-Wil nach Gleis 4 überhaupt keinen D-Weg, am Signal steht also ein klappbarer 3er. Netterweise aber reicht (zumindest hab ich mir das so ausgedacht) der Durchrutschweg hinter dem Signal N1 um aus Richtung D-Kaff oder A-Öd ganz normal mit 40 einfahren zu können. Glück gehabt
Zum Schluss noch die Vorsignale einzeichnen. Jedes Hauptsignal braucht eines. Für die Ausfahrsignale kann ich allerdings die Vorsignale am Einfahrsignal zusammenfassen wenn der Abstand zwischen Ein und Ausfahrsignal nicht zu lange ist. Zusatzanzeiger am Hauptsignal werden am Vorsignal vorsignalisiert (Ausnahme - die Richtungsanzeiger brauchts in der Regel nicht)
Und damit erstmal fertig. Es stehen Ein und Ausfahrsignale, es sind die D-Wege gezeichnet, die Richtungsanzeiger und die geschwindigkeitsanzeiger aufgezeichnet. Ach so, Gefahrenpunkt. Gefahrenpunkte sind überall dort wo man Haufen bauen kann durch jedwediges Zusammenstoßen oder Entgleisen. Der Gefahrenpunkt bei Einfahrsignalen ist also immer die erste Weiche. Muss über diese Weiche noch rangiert werden, z.B. um den Wasserkocher zum Tanken fahren zu können, dann verschiebt sich der Gefahrenpunkt eben so weit hinter die Weiche dass der Wasserkocher komplett über diese drüberfahren kann (eben bis zur Halt für Rangierfahrten-Tafel).
/Edit: jetzt hab ich sie doch vergessen. Als Kür kann jetzt noch mit Rangiersignalen zugepflastert werden. Sinnvollerweise zumindest am Gleis aus Richtung A-Öd und nach B-Weiler, damit man das jeweils zum umsetzen nehmen kann. Im Beispiel oben gibt ein Wärterbedientes LS zumindest von A-Öd. Desweiteren schließt man Bahnhofsgleise die kein Ausfahrsignal haben normalerweise mit Rangiersignalen ab. Auch der Gleisanschluss braucht eine Gleissperre und ein Rangiersignal, das Prellbockgleis zwischen 8 und 9 könnte auch eines Vertragen. Achpropos das Prellbockgleis. Das sieht ja schwer so aus als sollte de D-Weg hinterm Signal P9 da reinlaufen. Tut er bei mir aber nicht *hähä*
Zusatzbetrachtungen:
Ausfahrt aus Gleis 6 über das Signal P6. Äh ja. Zugegeben, in Realität würde das wohl niemand so gebaut haben, hier isses aber nunmal so. Eine direkte Ausfahrt erfolgt mit maximal 40, über das Gegengleis kann man aber mit 80 ausfahren. Diesen himmelweiten Unterschied würde ich über eine Umfahrzugstraße vielleicht berücksichtigen. Muss aber nicht, da eine Einfahrt auch nur mit 40 erfolgen kann, außer man nimmt auch bei der Einfahrt wieder die Umfahrzugstraße übers Gegengleis. Dies ist aber auf alle Fälle zu berücksichtigen wenn schnelle Güterzüge vorhanden sind die nicht am Bahnsteig entlang fahren sollen
Durchrutschwege bei Stumpfgleisen. Ich hab im Beispiel jetzt beides. Ein Gleis dass vor dem Prellbock noch ein Signal stehen hat und eines ohne. Das ist bei den möglichen Einfahrgeschindigkeiten zu berücksichtigen. Interessant ist halt. Ist hinterm Bahnsteigende und Signal noch genug Platz für einen D-Weg bis zum Prellbock. Bei modernen Anlagen gilt außerdem. Die 30 müssen nicht am Einfahrsignal signalisiert werden. Eine Einfahrt mit Weichenhöchstgeschwindigkeit und der 30er in einier Entfernung zum Prellbock aufgestellt reicht vollkommen (z.B. am Bahnsteiganfang wenn der Bahnsteig lang genug ist!) Dann muss das Einfahrsignal aber unbedingt auch den 30er VORSIGNALISIEREN können.
Flügeln und Kuppeln. Das war bislang noch gar nicht in der Betrachtung. Also die Gleise aus der Angabe kann man nicht nehmen. Auf Gleis 4 zu Kuppeln ist in etwa so sinnvoll wie Heuschnupfen auf dem Mars. (Wer auch immer sich diese Aufgabenstellung ausgedacht hat, ich würde ernsthaft nochmal fragen was er sich dabei gedacht hat

)
Drum ganz allgemein. Für Flügeln brauch ich nichts weiter als die Telefonnummer des Fahrdienstleiters anzugeben wo der zweite Zugteil anrufen kann und nachfragen kann ob das grüne Signal für ihn gültig ist. Für das Kuppeln brauchts ein Zielsignal vor dem anderen Zugteil. Das steht z.B. in Bahnsteigmitte und kann die Signalbegrife "Halt!" und "ich bin nicht da

" (Kennlicht). Von den Strecken von denen man auf dieses Signal aus hinfahren kann muss ebenfalls der 30er vorhanden sein. (Kein D-Weg, schlimmstenfalls steht direkt hinter dem Signa zum Aufkuppeln ein vollbesetzter Schienenbus voller Schüler die alle wild umherlaufen und die wenn auch nur ein Haar gekrümt zu Mami und Papi laufen die dann die Bahn in Grund und Boden verklagen

)
Ach und ja. Mein obiges Bild AUF KEINEN FALL abgeben. Der Erklärungsnotstand dürfte zu groß sein
