[M] Spurbreite der Tram
Hallo Leute,
die meinsten Trams haben ja historisch bedingt eine schmalere Spurbreite wie die Regelspur oder wurden z.b. wie Stuttgart erst später auf die Regelspur ungespurt. Die Münchner Tram ist aber ebenfalls sehr alt und verwendet die Regelspur von 1435 mm.
Ich denke es war eine gute Entscheidung, so dürften die Züge stabiler in der Spur liegen und bei den Niederflurtrams durfte das auch von Vorteil sein, weil die Radkästen weiter nach außen Ragen wie bei Schmalspur.
War dies schon immer so, oder hat man irgendwann umgespurt bzw. was ist der Hintergrund warum man diese Spurbreite verwendet? Warum haben viele andere Trams oft nur 1000 mm Spurbreite anstatt 1435 mm?
Viele Grüße
Stefan
die meinsten Trams haben ja historisch bedingt eine schmalere Spurbreite wie die Regelspur oder wurden z.b. wie Stuttgart erst später auf die Regelspur ungespurt. Die Münchner Tram ist aber ebenfalls sehr alt und verwendet die Regelspur von 1435 mm.
Ich denke es war eine gute Entscheidung, so dürften die Züge stabiler in der Spur liegen und bei den Niederflurtrams durfte das auch von Vorteil sein, weil die Radkästen weiter nach außen Ragen wie bei Schmalspur.
War dies schon immer so, oder hat man irgendwann umgespurt bzw. was ist der Hintergrund warum man diese Spurbreite verwendet? Warum haben viele andere Trams oft nur 1000 mm Spurbreite anstatt 1435 mm?
Viele Grüße
Stefan
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Das ändert nichts daran dass man mit Meterspur noch engere Kurvenradien fahren kann - schau Dir mal z.B. die Wendeschleife im Tunnel am Hbf von Linz (900mm) an, und stell Dir vor da mit nem Münchner R-Wagen durchzufahren...TramBahnFreak @ 30 Nov 2012, 14:35 hat geschrieben: Naja, enge Kurvenradien schafft München auch mir 1435 mm
Und München hat auch nicht schon immer 1435mm - hab nur vergessen was es ursprünglich war.
Der minimalst mögliche Gleismittenabstand hat nichts mit der Spurweite zu tun - und liegt bei Gleisverschlingungen bei 10cm, bei Einbau von Weichen bei 0NIM rocks @ 30 Nov 2012, 11:59 hat geschrieben:Die Breite des Wagenkastens hängt vom geringsten Gleismittenabstand ab. In Linz beispielsweise ists in der Landstraße saueng, deshalb die "krumme" Spurweite von 900mm.

Die Grenze ab der ein Begegnungsverbot nötig ist hängt halt von der Wagenkastenbreite sowie der Bauart der Tram ab - aber ganz sicher nicht von der Spurweite.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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NEIN! 1445...soviel meine Erinnerung mich nicht trübt.In München hatte schon die Pferdetram die Regelspur.
Oft konnte auch nicht in 1435 Spur gebaut werden weil die Eisenbahn dies als Konkurrenz sah...
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Fast richtig aus der Erinnerung.Nicht ganz, es war eine "geringfügig erweiterte 'Normalspur'" mit 1440 mm. Quelle: Martin Pabst: Die Münchner Tram, S. 11


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Was hatte Nürnberg dann? Auch 1440?
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1432Boris Merath @ 30 Nov 2012, 17:09 hat geschrieben: Was hatte Nürnberg dann? Auch 1440?
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenb...n_N%C3%BCrnberg
Ernsthafte Frage, wie schafft man es, diese Schleife anzuschauen, wenn sie doch (leider) nicht zugänglich ist?Boris Merath @ 30 Nov 2012, 15:03 hat geschrieben:Das ändert nichts daran dass man mit Meterspur noch engere Kurvenradien fahren kann - schau Dir mal z.B. die Wendeschleife im Tunnel am Hbf von Linz (900mm) an, und stell Dir vor da mit nem Münchner R-Wagen durchzufahren...
Davon unabhängig, welchen Radius hat eigentlich diese Schleife?
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Sie befindet sich direkt hinter dem Bahnsteig und ist von diesem aus gut einsehbar.P-fan @ 30 Nov 2012, 18:12 hat geschrieben: Ernsthafte Frage, wie schafft man es, diese Schleife anzuschauen, wenn sie doch (leider) nicht zugänglich ist?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Deswegen haben die Linzer Cityrunner auch mit 2,30m Wagenkastenbreite auf 900mm-Spur die gleiche Breite wie Münchner R-Wagen auf Regelspur?NIM rocks @ 30 Nov 2012, 11:59 hat geschrieben:Die Breite des Wagenkastens hängt vom geringsten Gleismittenabstand ab. In Linz beispielsweise ists in der Landstraße saueng, deshalb die "krumme" Spurweite von 900mm.
Und die Ulmer Combino sind mit 2,40m sogar breiter - trotz Meterspur?
Wagenkastenbreite (das bestimmende Element für den Gleisabstand) und Spurweite sind relativ unabhängig voneinander. Entscheidend ist, je schmaler die Spur, desto engere Kurven sind möglich.
Gruß Michi
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Naja, zumindest bei modernen Wagen sind Anzahl und Bauart der Gelenke mindestens genauso entscheidend... Nicht umsonst hat man für München in den R3 extra ein Doppelgelenk rein-konstruiert...Michi Greger @ 30 Nov 2012, 20:20 hat geschrieben: Wagenkastenbreite (das bestimmende Element für den Gleisabstand) und Spurweite sind relativ unabhängig voneinander. Entscheidend ist, je schmaler die Spur, desto engere Kurven sind möglich.
Grade in engen Kurven wird dann auch noch die Bauart der Drehgestelle interessant. Die Avenios scheinen da recht interessante Neuerungen mitzubringen, bin gespannt, ob das in der Praxis spürbare Auswirkungen hat, z.b. mehr Laufruhe in den Kurven...
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Wobei man im Betriebshof - also im Museumsbetriebshof da immer noch drauf rumfahren kann. Und ich hab viel Gelächter geerntet auf die Frage warum man mit den Museumstrams nicht draußen aufs Netz fährt.Kreuztafel @ 30 Nov 2012, 20:58 hat geschrieben: Ich werfe mal was Sächsisches ein:
In Chemnitz gab es ursprünglich die Spurweite 925 mm. Eingestellt erst 1988.
Aber immerhin kam vom heiter bis königlich amüsiertem Völkchen doch recht schnell der Hinweis, die Fremdlinge mögen doch mal einen kurzen Blick aufs Gleis im Hof und dahinter werfen

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Warum hatte die Pöstlingbergbahn in Linz eigentlich abweichend von der Tram 1000mm Spurweite? ok, man hat vielleicht nicht von Anfang an daran gedacht, die Bahnen einmal miteinander zu verbinden, aber zB wegen Ersatzteile, gemeinsame Anschaffungen etc hätte es doch eigentlich schon immer Sinn gehabt, die gleiche Spur in der gleichen Stadt zu verwenden? Brachte die weitere Spur Vorteile beim Berganstieg oder so?
Herzlichen Dank für die Zahlreichen Antworten, hatte man dann bereits mit der ersten Elektrischen, also so Ende 19. Jahrhundert auf die Regelspur umgestellt?TramPolin @ 30 Nov 2012, 16:46 hat geschrieben: Nicht ganz, es war eine "geringfügig erweiterte 'Normalspur'" mit 1440 mm. Quelle: Martin Pabst: Die Münchner Tram, S. 11
viele Grüße
Stefan
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Bereits der Vorläufer der elektrischen Tram in München, der am 1. Juli 1886 in Betrieb ging, die rund 1 km lange Ungererbahn, hatte bereits die Normalspur mit 1435 mm (Quelle: "Michael Schattenhofer: 100 Jahre Münchener Straßenbahn"; S. 30).Muc_train @ 1 Dec 2012, 11:47 hat geschrieben:Herzlichen Dank für die Zahlreichen Antworten, hatte man dann bereits mit der ersten Elektrischen, also so Ende 19. Jahrhundert auf die Regelspur umgestellt?
viele Grüße
Stefan
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Das Bild in diesem Artikel auf tramgeschichten.de lässt erahnen, dass die neue Strecke mit größerem Gleismittenabstand gebaut wurde.ms0815 @ 1 Dec 2012, 12:18 hat geschrieben: Wie sieht es denn mit der maximalen Wagenbreite aus, ist die auf allen Strecken gleich, oder baut man auf neuen Strecken (Bogenhause) für eine größere Breite, so dass man in ferner Zukunft vlt. auf einzelnen Strecken mal breitere Wagen einsetzen kann?
Danke!FloSch @ 1 Dec 2012, 13:39 hat geschrieben: Das Bild in diesem Artikel auf tramgeschichten.de lässt erahnen, dass die neue Strecke mit größerem Gleismittenabstand gebaut wurde.
Hast Du Zahlen, wie groß der neue Abstand ist, bzw. wie groß alte und neue maximale Wagenbreite sein wäre?
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Könnte aber auch damit zusammenhängen, dass auf der Neubaustrecke die Oberleitungsmasten in der Mitte verbaut worden sind. :unsure:FloSch @ 1 Dec 2012, 13:39 hat geschrieben: Das Bild in diesem Artikel auf tramgeschichten.de lässt erahnen, dass die neue Strecke mit größerem Gleismittenabstand gebaut wurde.