Ist es nicht eigentlich egal? Wozu braucht ein Busfahrer eine Berufsausbildung, wo der Führerschein reicht? Was lernt man in einer Ausbildung als FiF, oder noch "schlimmer" als Schlosser oder Reinigungsfachkraft, was man als Busfahrer braucht?Electrification @ 29 Dec 2012, 21:04 hat geschrieben:Ich hoffe das ist bei den Stadtverkehren immer noch so. Zumindest liest man ja dass es bei Busfahrern keine Bedingung ist (allerdings weiß ich das von München nicht).Auer Trambahner hat geschrieben: 1991 war eine abgeschlossene Ausbildung pflicht.
[M] Trambahnfahrer in München
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Ich bin zwar nicht oft deiner Meinung, aber dieses mal:Electrification @ 29 Dec 2012, 22:46 hat geschrieben: Ich kann da immer nur raten, kämpfen, kämpfen, kämpfen, für bessere Bedingungen. Auch wenn die Arbeitgeber versuchen das zu unterlaufen. Aber bei großer Geschlossenheit kann das nicht passieren, dazu muss man sich organisieren und das nicht unbedingt bei sowas wie Verdi.
Das Problem ist doch dass viele einfach zu faul, bequem oder was auch immer sind, sich zu organisieren, mitzuwirken wenn es darum geht Verbesserungen zu erzielen. Die meisten meckern nur rum, von der heimischen Couch oder aus der bequemen Nichtverantwortung, aber wenn es darum geht Verantwortung zu übernehmen ziehen sie den Schwanz ein.
Viele Probleme sind auch hausgemacht, denke ich, durch die mangelnde Solidarität.
Ich kenne mich im Stadtverkehr nicht aus, aber so ist es überall, die Hände-in-der-Hosentasche-Typen, die immer mehr werden, aber gleichzeitig immer lauter meckern, machen alles zunichte.
Volle Zustimmung!
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Dass man an jeder Endhaltestelle den durch Fahrgäste hinterlassenen Saustall (besser) wegräumen kann?chris232 @ 29 Dec 2012, 23:06 hat geschrieben: Was lernt man in einer Ausbildung als FiF, oder noch "schlimmer" als .......... Reinigungsfachkraft, was man als Busfahrer braucht?
Aber vom Prinzip her stimmt es schon.
Was ich lehren würde, wäre der Umgang mit Menschen. Bus oder Tram fahren ist "nur" die richtige Bedienung eines technischen Gerätes und als solche leichter erlernbar wie die richtige Reaktion auf die tausenden von unterschiedlichen Menschen und unterschiedlichen Alltagssituationen, die einem Bus- oder Tramfahrer gerade in einer Stadt wie München dann begegnen.chris232 @ 29 Dec 2012, 23:06 hat geschrieben: Ist es nicht eigentlich egal? Wozu braucht ein Busfahrer eine Berufsausbildung, wo der Führerschein reicht? Was lernt man in einer Ausbildung als FiF, oder noch "schlimmer" als Schlosser oder Reinigungsfachkraft, was man als Busfahrer braucht?
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Vermutung: Man kann auf diese Weise wohl zumindest diejenigen Pfosten aussortieren, bei denen es noch nicht einmal zu irgendeiner Berufsausbildung gereicht hat.chris232 @ 29 Dec 2012, 23:06 hat geschrieben: Wozu braucht ein Busfahrer eine Berufsausbildung, wo der Führerschein reicht? Was lernt man in einer Ausbildung als FiF, oder noch "schlimmer" als Schlosser oder Reinigungsfachkraft, was man als Busfahrer braucht?
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
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Bei Funktionsausbildungen wird ein IHK-Abschluss (oder vergleichbar) benötigt, weils es keine Ausbildung sondern eine Umschulung ist. Hauptproblem ist, dass ein Schulabschluss in diesem Land nichts taugt, viele kannst nicht zu einer Arbeit anlernen, es fehlen die Grundhandgriffe - dafür könnens den Erlkönig auswendig.
Ich möchte auch noch Electrification antworten:
Wie sollen die Leute sich organisieren, wenn ihnen direkt mitgeteilt wird, dass dann die befristeten Verträge keinesfalls unbefristet übernommen werden? Die Leute haben Angst nach 2 Jahren wieder auf der Straße zu sitzen mit allen Konsequenzen (ALG2 mit Druck der Arbeitsagentur jeden Scheiss anzunehmen um aus der Statistik zu fallen). Pikanterweise sind die Möglichkeiten, den Leuten ihre Stütze wegzunehmen von der gleichen Partei entworfen worden (alle anderen fandens toll), die hier in München nicht nur die Stadtwerke als Arbeitgeber an die Wand fährt.
Ich möchte auch noch Electrification antworten:
Wie sollen die Leute sich organisieren, wenn ihnen direkt mitgeteilt wird, dass dann die befristeten Verträge keinesfalls unbefristet übernommen werden? Die Leute haben Angst nach 2 Jahren wieder auf der Straße zu sitzen mit allen Konsequenzen (ALG2 mit Druck der Arbeitsagentur jeden Scheiss anzunehmen um aus der Statistik zu fallen). Pikanterweise sind die Möglichkeiten, den Leuten ihre Stütze wegzunehmen von der gleichen Partei entworfen worden (alle anderen fandens toll), die hier in München nicht nur die Stadtwerke als Arbeitgeber an die Wand fährt.
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Ok, das ist leider verständlich. Anstand und Moral gehen in der Wirtschaft immer weiter verloren. In vielen Betrieben wird durch Einschüchterung die Gründung eines Betriebsrates verhindert und wer das besonders vorantreibt wird unter fadenscheinigen Gründen entlassen.elchris @ 30 Dec 2012, 16:30 hat geschrieben: Wie sollen die Leute sich organisieren, wenn ihnen direkt mitgeteilt wird, dass dann die befristeten Verträge keinesfalls unbefristet übernommen werden? Die Leute haben Angst nach 2 Jahren wieder auf der Straße zu sitzen mit allen Konsequenzen (ALG2 mit Druck der Arbeitsagentur jeden Scheiss anzunehmen um aus der Statistik zu fallen). Pikanterweise sind die Möglichkeiten, den Leuten ihre Stütze wegzunehmen von der gleichen Partei entworfen worden (alle anderen fandens toll), die hier in München nicht nur die Stadtwerke als Arbeitgeber an die Wand fährt.
Eine große deutsche Werkstattkette (aus Bayern) hat das vor kurzem erst wieder so praktiziert, ist auch im Besitz einer Heuschrecke.
Wieso gibt es dann keinen Druck seitens von Verdi, anderen Arbeitnehmervertretern und anderen? Was ist mit den Medien, sind die alle im Würgegriff der Lobby und damit so frei wie DDR-Zeitungen? Man muss die Stadt täglich mit ihren Schandtaten konfrontieren und dazu bedürfte es dann eben Flugblätter, Sonderausgaben und mehr Druckmittel, so dass auch die Medien (immer mehr Wirtschaftsmarionetten) darüber berichten müssten.
Wie kann es soweit kommen dass sogar Sozialdemokraten ihre frühere Klientel, die Arbeitnehmer, so verraten und verkaufen? Wer ist denn noch für die Normalbürger da? Sie werden alleine gelassen.
Mir sind die Probleme leider bekannt, dass Mitarbeiter unter Druck gesetzt werden, egal wo und das zeigt die brutale Gnadenlosigkeit mit der in der Wirtschaft heute oft vorgegangen wird. Es ist aber ein noch größerer Skandal dass die öffentliche Hand da munter mitmacht. Wer aber weiß wie es in einer sozialdemokratisch angehauchten Pflege- und Sozialeinrichtung (Name kann sich jeder denken) zugeht und wie sozial man dort ist und mit Mitarbeitern umspringt, dann braucht man sich nicht zu wundern. Alles Heuchler!
Wir müssen also Lösungswege suchen, um diese Strukturen einer Wirtschaftsdiktatur zu humanisieren. Der Mensch sollte immer im Mittelpunkt stehen.
Wie tief müssen wir noch sinken um endlich aufzuwachen? In Österreich gibt es den Begriff SFPÖVP, die kannst alle in einen Sack stecken, die sind alles Marionetten denen der Normalbürger sonstwo vorbeigeht.
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Das ist es, eine Funktionsausbildung ist eine Umschulung und dafür ist ein Berufsabschluss zwingend. Die Umschulungen bei der Eisenbahn werden nach diesem Muster durchgeführt, aber das kann man nicht mit dem Stadtverkehr vergleichen.elchris @ 30 Dec 2012, 16:30 hat geschrieben: Bei Funktionsausbildungen wird ein IHK-Abschluss (oder vergleichbar) benötigt, weils es keine Ausbildung sondern eine Umschulung ist. Hauptproblem ist, dass ein Schulabschluss in diesem Land nichts taugt, viele kannst nicht zu einer Arbeit anlernen, es fehlen die Grundhandgriffe - dafür könnens den Erlkönig auswendig.
Allerdings denke ich dass man für den Stadtverkehr auch einen Berufsabschluss vorweisen sollte, denn sonst senkt man sich das Niveau erheblich ab und öffnet Tür und Tor für Dumping. Wer nicht fähig ist einen Berufsabschluss zu leisten, soll das erst mal nachholen und dann kann er immer noch Bus fahren oder sonstwas machen.
Sonst können wir mit dem Argument auch Bürokräfte einfach nur für ihre Tätigkeit anlernen oder bei anderen Berufen kurz anlernen.
Mag sein dass man in der Produktion mit stupidem Plastikteile in die Maschine rein und rausnehmen keinen Abschluss braucht, aber bei einem Bus ist man für Leib und Leben verantwortlich und ich bin wahrlich kein Busfan, aber hier muss ich die Kollegen mal verteidigen, es braucht ein gewisses Niveau.
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Mich überrascht ehrlich gesagt, dass anscheinend auch die neu eingestellten, jungen Tf bei der S-Bahn München durchaus recht anständig verdienen. Es wurde hier inkl. Schichtzulagen die Hausnummer 1.900 bis 2.100 Euro netto im Monat genannt, das ist ein durchaus anständiges Einkommen.
Wird nicht immer die schlechte Bezahlung als Grund für den anhaltenden Tf-Mangel bei der S-Bahn München genannt? So schlecht sind doch aber 2.000 Euro netto nicht, auch nicht dann, wenn man eine Familie hat (dazu gibt's ja noch Kindergeld und evtl. noch ein Halbtagseinkommen oder Elterngeld bei der Ehefrau)?
Was mich dagegen erschreckt ist die miese Bezahlung für Neueinsteiger im Fahrdienst bei der MVG. 1.200 Euro netto im Monat kann ich ja wirklich überall verdienen, auch dort, wo ich nicht die Verantwortung für das Leben von tausenden Menschen pro Tag trage, wo ich nicht um 3 Uhr morgens aufstehen muß und wo ich nicht ständig wechselnde Schichtpläne habe.
Generell stimme ich auch dem Beitrag hier zu, dass es der Wirtschaft kaum mehr Moral und Anstand gibt. Ich hatte mal eine Bekannte im Freundeskreis, die mit etwa 25 Jahren nur 950 Euro netto in einem Bürojob in der Buchhaltung verdient hat. Und das war tatsächlich im Raum München, nicht in Wismar oder Cottbus. Das Geld hat ihr nur zum Leben gereicht, weil sie entweder bei den Eltern oder bei ihrem Freund praktisch umsonst gewohnt hat. Wie man so den jungen Leuten eine Perspektive vermitteln will, ist mir ein Rätsel. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Leute keinen Bock mehr auf arbeiten haben.
Wird nicht immer die schlechte Bezahlung als Grund für den anhaltenden Tf-Mangel bei der S-Bahn München genannt? So schlecht sind doch aber 2.000 Euro netto nicht, auch nicht dann, wenn man eine Familie hat (dazu gibt's ja noch Kindergeld und evtl. noch ein Halbtagseinkommen oder Elterngeld bei der Ehefrau)?
Was mich dagegen erschreckt ist die miese Bezahlung für Neueinsteiger im Fahrdienst bei der MVG. 1.200 Euro netto im Monat kann ich ja wirklich überall verdienen, auch dort, wo ich nicht die Verantwortung für das Leben von tausenden Menschen pro Tag trage, wo ich nicht um 3 Uhr morgens aufstehen muß und wo ich nicht ständig wechselnde Schichtpläne habe.
Generell stimme ich auch dem Beitrag hier zu, dass es der Wirtschaft kaum mehr Moral und Anstand gibt. Ich hatte mal eine Bekannte im Freundeskreis, die mit etwa 25 Jahren nur 950 Euro netto in einem Bürojob in der Buchhaltung verdient hat. Und das war tatsächlich im Raum München, nicht in Wismar oder Cottbus. Das Geld hat ihr nur zum Leben gereicht, weil sie entweder bei den Eltern oder bei ihrem Freund praktisch umsonst gewohnt hat. Wie man so den jungen Leuten eine Perspektive vermitteln will, ist mir ein Rätsel. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Leute keinen Bock mehr auf arbeiten haben.
Und nun werden diese stupiden Plastikteile in ein Flugzeug eingebaut. Oder in den Bus. Und schon braucht derjenige, der den Akkuschrauber bedient, eine Ausbildung als Koch? Wo ist dabei der Sinn? Aussieben? Ich kenn genug Leute mit Abschluss, die ich nicht in meinem Bus sehen will - und genug Leute ohne, bei denen ich da kein Problem sehe. Mal abgesehen von den Fällen, die zwar eine Ausbildung machen wollen und gute Leistungen mitbringen, aber aus mehr oder weniger lustigen Gründen nicht genommen werden oder sich nicht leisten können/dürfen, ihren Wunschberuf zu erlernen.
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Ja, Bürokräfte werden gerne angelernt.Electrification @ 30 Dec 2012, 17:40 hat geschrieben: Sonst können wir mit dem Argument auch Bürokräfte einfach nur für ihre Tätigkeit anlernen oder bei anderen Berufen kurz anlernen.
Mag sein dass man in der Produktion mit stupidem Plastikteile in die Maschine rein und rausnehmen keinen Abschluss braucht, aber bei einem Bus ist man für Leib und Leben verantwortlich und ich bin wahrlich kein Busfan, aber hier muss ich die Kollegen mal verteidigen, es braucht ein gewisses Niveau.
Und wenn Du im Kaufhaus einkaufst, sind die meisten Kassenkräfte dort auch nur noch ein paar Stunden eingearbeitet.
Und um Fahrer zu werden ist eine solide Schulung über mehrere Monate besser als irgendeine andere Berufsausbildung, die nix bringt.
Früher sind auch durchaus Studienabbrecher (ohne Abschluss und somit auch ohne irgendeine Berufsausbildung) Fahrer geworden, und das waren sicher nicht die Schlechtesten...
Aber wenn Du einen Berufsabschluss verlangst, dann musst Du auch etwas mehr als 1500 Euro netto für Schichtarbeit zahlen - aber das will man ja nicht mehr.
Wieviele Fahrer sind derzeit bei der MVG angestellt? 1200 für Bus/Tram/U-Bahn?
Würde man, sagen wir mal, 500 Euro pro Monat mehr pro Fahrer zahlen (und kommt so auf DB-Niveau), dann wären das pro Jahr um die 7 Mio. Um das zahlen zu können, müsste man bei den über 400 Mio. Fahrgeldeinnahmen der MVG die Fahrpreise einmalig um 1,7% anheben. Angesichts der ständigen Erhöhungen um 3 oder 4% fällt das ja fast gar nicht mehr ins Gewicht.
Zudem erhöht man gerne wegen aller möglichen Dinge und allen Begründungen die Fahrpreise, warum nicht mal um 1,7% um wieder Fahrpersonal zu finden. Gerne auch aufgeteilt auf 2 Jahre, dann macht das noch 0,8% oder so. Aber dafür hat man weder in der Emmy-Noether-Straße noch im Rathaus oder der Thierschstraße oder meinetwegen auch bei Verdi (oder wie diese Pseudo-Gewerkschaft heißt), noch bei Roten oder Grünen den Arsch in der Hose.
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Das ist leider Blödsinn. Man kann auch ohne jemals zuvor eine Ausbildung auch nur angefangen zu haben, eine Umschulung machen. Vorraussetzung sind lediglich 5 Jahre Arbeitserfahrung (bei Vollzeit. Bei Teilzeit entsprechend länger), aber keinerlei Schulabschluss oder Berufsbildung.Electrification @ 30 Dec 2012, 17:40 hat geschrieben:Das ist es, eine Funktionsausbildung ist eine Umschulung und dafür ist ein Berufsabschluss zwingend.elchris @ 30 Dec 2012, 16:30 hat geschrieben: Bei Funktionsausbildungen wird ein IHK-Abschluss (oder vergleichbar) benötigt, weils es keine Ausbildung sondern eine Umschulung ist. Hauptproblem ist, dass ein Schulabschluss in diesem Land nichts taugt, viele kannst nicht zu einer Arbeit anlernen, es fehlen die Grundhandgriffe - dafür könnens den Erlkönig auswendig.
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Wobei das Unsinn ist, da die Personalkosten keinen so hohen Anteil haben wie uns immer weis gemacht wird, aber damit kann man ein schönes Feindbild schaffen und die Arbeitgeber holen sich somit viele Fahrgäste auf ihre Seite. Gewusst wie.Lazarus @ 30 Dec 2012, 18:15 hat geschrieben: ähm, man hat doch schon die letzten Jahre die Fahrpreiserhöhungen mit gestiegenen Personalkosten erklärt. Da werden die wenigsten Verständnis dafür haben, wenn man jetzt dafür schon wieder tiefer in die Tasche greifen soll.
Man kann die Gehälter der 2. und 3. Gruppe ja wieder an die erste Gruppe anpassen, so dass es keine 3-Klassengesellschaft gibt und bei dem hohen Kostendeckungsgrad in München sollte das ein Klacks sein und ein Gebot der Menschlichkeit.
Für die Versorgungsposten in oberen Etagen, für "verdiente" Kräfte, hat man ja scheinbar immer genug Geld und dort ist keinerlei Erfahrung oder Wissen erforderlich, scheint man zu denken.
Ok, dann kommt es darauf wie es in den einzelnen Branchen geregelt ist. Bei der Eisenbahn ist das was anderes und der Bundesrahmentarif fordert ausdrücklich einen Berufsabschluss für Funktionsausbildungen/Umschulungen, was ich wichtig und richtig finde. Ich persönlich würde die Kriterien sogar noch verschärfen, aber gut, man kann damit leben.Cloakmaster hat geschrieben: Das ist leider Blödsinn. Man kann auch ohne jemals zuvor eine Ausbildung auch nur angefangen zu haben, eine Umschulung machen. Vorraussetzung sind lediglich 5 Jahre Arbeitserfahrung (bei Vollzeit. Bei Teilzeit entsprechend länger), aber keinerlei Schulabschluss oder Berufsbildung.
Ich finde auch die EVG-Forderung gut dass auch die Umschulungen/Funktionsausbildungen einheitlich per IHK-Abschluss durchgeführt werden müssen und mindestens 12 Monate betragen sollen.
Wie das bei der MVG oder im Stadtverkehr geregelt ist, müssen andere beurteilen. Als Busfahrer geht es vielleicht auch ohne, aber dennoch sollten diese Leute anständig und menschenwürdig bezahlt werden.
Ich denke eine bessere Ausbildungsqualität zu erreichen wird eine Aufgabe für die neue NahVG, an der sie arbeiten muss. Ich könnte jetzt auch sagen Verdi könnte sich einsetzen.

Genau aus dem Grund bin ich auch gegen weitere Fahrpreiserhöhungen und damit gegen den Vorschlag von Traveller Munich. Net weil ich es dem Personal net gönne um Gottes Willen. Ich hab nur grosse Zweifel, das davon auch wirklich was beim Personal ankommt. Zumindest net bei dennen, die es wirklich bräuchten. Der Grossteil würde doch eh nur wieder für die Gewinnmaximierung verwendet.Electrification @ 30 Dec 2012, 18:37 hat geschrieben: Wobei das Unsinn ist, da die Personalkosten keinen so hohen Anteil haben wie uns immer weis gemacht wird, aber damit kann man ein schönes Feindbild schaffen und die Arbeitgeber holen sich somit viele Fahrgäste auf ihre Seite. Gewusst wie.
Man kann die Gehälter der 2. und 3. Gruppe ja wieder an die erste Gruppe anpassen, so dass es keine 3-Klassengesellschaft gibt und bei dem hohen Kostendeckungsgrad in München sollte das ein Klacks sein und ein Gebot der Menschlichkeit.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Natürlich könnte eine von Sozialdemokraten und Grüne geführte Stadtregierung und ein komplett von SPDlern (die gleichzeitig Verdi-Mitglieder sind) geführtes städtisches Unternehmen ihre Fahrer auch einfach fair bezahlen.
Aber das wäre halt wohl doch ein wenig zu viel verlangt und wohl doch zu einfach.
Nachdem Steinbrück festgestellt, er würde sich als zukünftiger Kanzler unterbezahlt fühlen (von Arbeitern war da nicht die Rede).
Aber das wäre halt wohl doch ein wenig zu viel verlangt und wohl doch zu einfach.
Nachdem Steinbrück festgestellt, er würde sich als zukünftiger Kanzler unterbezahlt fühlen (von Arbeitern war da nicht die Rede).
Dann soll er passendere Beispiele bringen. Steinbrück erweist sich, von seiner Art her, als ein Kapitalist ersten Grades. Nicht dass er das nicht dürfte, soll er doch, aber dann ist er bei der falschen Partei und verhilft Kohls Mädchen zu ner weiteren Amtszeit.
Wie, die Gehälter der 2. und 3. Gruppe an die erste anpassen? Und die Altverträge? Das heisst doch alle Löhne runter auf den kleinsten Nenner....
Üblicherweise gibt es eine Besitzstandswahrung. Mein Chef würde was zu Ohren bekommen, wenn er mir mein Gehalt kürzen wollte (und sowas gibts bei uns auch zum Glück nich; "was man mal hat, das hat man").
Nur: was macht die MVG, wenn sie früher oder später nicht genug Personal für die Angebotsverbesserungen bekommt? Keine Taktverdichtung oder Streckeneröffnung ohne zusätzliches Personal. Da helfen dann auch neue Avenios nix, wenn sie unbesetzt im 2er rumstehen.
Wie, die Gehälter der 2. und 3. Gruppe an die erste anpassen? Und die Altverträge? Das heisst doch alle Löhne runter auf den kleinsten Nenner....
Üblicherweise gibt es eine Besitzstandswahrung. Mein Chef würde was zu Ohren bekommen, wenn er mir mein Gehalt kürzen wollte (und sowas gibts bei uns auch zum Glück nich; "was man mal hat, das hat man").
Nur: was macht die MVG, wenn sie früher oder später nicht genug Personal für die Angebotsverbesserungen bekommt? Keine Taktverdichtung oder Streckeneröffnung ohne zusätzliches Personal. Da helfen dann auch neue Avenios nix, wenn sie unbesetzt im 2er rumstehen.
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Stimmt, seine Äußerungen werden nur falsch interpretiert. Liegt am Männer-Malus.ropix @ 30 Dec 2012, 19:22 hat geschrieben: Nein, hat er eben nicht. Seine Aussage war ja dass die Relationen nicht stimmen. Aber es kam saudämlich rüber ja.
Denn wie er schon feststellte, hat Frau Merkel einen Frauenbonus (soll heißen, sie ist nicht ganz so ein Dummschwätzer wie er und hat als Bonus auch ein paar Gehinzellen unter der Schädeldecke, aber das ist ja dann eigentlich kein fairer Wettbewerb mehr).
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Ach, das wird schon ein fairer Wettbewerb, keine Sorge.TravellerMunich @ 30 Dec 2012, 20:00 hat geschrieben: Stimmt, seine Äußerungen werden nur falsch interpretiert. Liegt am Männer-Malus.
Denn wie er schon feststellte, hat Frau Merkel einen Frauenbonus (soll heißen, sie ist nicht ganz so ein Dummschwätzer wie er und hat als Bonus auch ein paar Gehinzellen unter der Schädeldecke, aber das ist ja dann eigentlich kein fairer Wettbewerb mehr).
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Ich gebe ja zu dass ich bis vor kurzem auch geglaubt habe, der Markt würde sich schon selbst bereinigen, zur Not halt die Politik. Aber nach sechs Jahren Eisenbahnforum und allgemeiner Lebenserfahrung habe ich eingesehen, dass das nicht immer stimmt.
Wenn einen die niedrigen Löhne bei bolivianischen Kaffee stören, dann kann man "fairen" Kaffee kaufen. Bei der MVG gibt es keine faire Alternative. Doppelt stempeln hilft auch nur irgendwelchen Bleistiftspitzern aber nicht den Angestellten.
Die Politik? Fehlanzeige. Da Ude unbedingt Schwanzvergleich mit Seehofer machen iwll, wurde ja alles zurechtgetrimmt. Der Wähle wählt aber nur Stimmungen. Bio= grün, sozial= rot egal was dahintersteht. Auch wenn die Grünen den MVG für ein paar Biostrom Rechenspielchen zu Tode sparen, egal, man wählt trotzdem grün, Huingrlöhne bei Busfahrern, egal rot heißt sozial.
Allein mit den Millionen die Monatzeder bei der Misswirtschaft der städtischen Krankenhäuser verschleudert hat, könnte man alle Münchner Fahrer in Champagner baden.
Vielleicht sollte man für eine Lohnergänzung für städtische Angestellte öffentlich sammeln, evtl. tun ja die städtisch Verantwortlichen ja beschämt. Vielleicht kann man ja an den Führerhäusern Sammelbüchsen anbringen
Wenn einen die niedrigen Löhne bei bolivianischen Kaffee stören, dann kann man "fairen" Kaffee kaufen. Bei der MVG gibt es keine faire Alternative. Doppelt stempeln hilft auch nur irgendwelchen Bleistiftspitzern aber nicht den Angestellten.
Die Politik? Fehlanzeige. Da Ude unbedingt Schwanzvergleich mit Seehofer machen iwll, wurde ja alles zurechtgetrimmt. Der Wähle wählt aber nur Stimmungen. Bio= grün, sozial= rot egal was dahintersteht. Auch wenn die Grünen den MVG für ein paar Biostrom Rechenspielchen zu Tode sparen, egal, man wählt trotzdem grün, Huingrlöhne bei Busfahrern, egal rot heißt sozial.
Allein mit den Millionen die Monatzeder bei der Misswirtschaft der städtischen Krankenhäuser verschleudert hat, könnte man alle Münchner Fahrer in Champagner baden.
Vielleicht sollte man für eine Lohnergänzung für städtische Angestellte öffentlich sammeln, evtl. tun ja die städtisch Verantwortlichen ja beschämt. Vielleicht kann man ja an den Führerhäusern Sammelbüchsen anbringen

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Die Diskussion hatten wir schon mal wo es um die Eisenbahn ging, aber da es hier nicht um die Eisenbahn geht, sondern um Tram/U-Bahn/Bus, ist das eh eine andere Geschichte, da jede Stadt andere Tarifverträge hat.ropix @ 30 Dec 2012, 19:09 hat geschrieben: Das Problem bei der Eisenbahn ist halt - in Meck Vorpomm verdienst du das selbe, aber die Villa kostet weniger Miete und Unterhalt als ein Wohnklo in München.
OT:Bei der Eisenbahn ist es aber richtig dass für die Arbeitsleistung alle das gleiche bekommen, denn die Arbeit ist in MV
nicht weniger anspruchsvoll. In Städten wie München muss es halt spezielle Ortszulagen geben, die dann die höheren Lebens-
haltungskosten abdecken, so würden unterm Strich wieder alle gleich dastehen.
Was jetzt den Stadtverkehr betrifft, so muss man einfach einen besseren Tarifvertrag erreichen, aber da arbeitet ja selbst eine Groß-Molochgewerkscahft gegen die eigenen Arbeitnehmer. Diese hat auch die 20%-Kürzungen mitgetragen.
Als es dann daran ging bessere Bedingungen auszuhandeln haben die Molochgewerkschaft (die sich nur um wenige Sparten in dieser Riesengewerkschaft so richtig kümmern) und der Arbeitgeber Hand in Hand gegen die eigenen Kollegen gekämpft und somit hat man gezeigt welchen Stellenwert die Arbeitnehmer bei dieser roten SPD-Gedächtnisvereinigung haben.
Ich habe es nie für möglich gehalten, aber ich kann den Spruch "Wer hat uns verraten...." immer mehr verstehen.
Du kennst mich, würde ich wirklich Verschlechterungen fordern? Ich habe mit der 1. Gruppe die Leute mit dem ursprünglichen Alt-Tarifvertrag gemeint und man sollte die beiden Neuverträge an den Altvertrag angleichen. Alleine das würde die Lage schon entspannen, aber das zeigt nur dass dieser rot-grüne Verein die gleichen arbeitnehmerfeindlichen Haltungen zutage bringt, wenn sie Entscheidungsbefugnis haben, wie ihre marktradikalen Brüder und Schwestern.spock5407 hat geschrieben: Wie, die Gehälter der 2. und 3. Gruppe an die erste anpassen? Und die Altverträge? Das heisst doch alle Löhne runter auf den kleinsten Nenner....
Üblicherweise gibt es eine Besitzstandswahrung. Mein Chef würde was zu Ohren bekommen, wenn er mir mein Gehalt kürzen wollte (und sowas gibts bei uns auch zum Glück nich; "was man mal hat, das hat man").
Zwingt den Herrn Steinbrück irgend jemand dass er sich als Kanzler aufstellen soll? Abgesehen davon was wollen wir mit so einem marktradikalen Kanzler? Da ist ja selbst Frau Merkel sozialdemokratischer.TravellerMunich hat geschrieben: Nachdem Steinbrück festgestellt, er würde sich als zukünftiger Kanzler unterbezahlt fühlen (von Arbeitern war da nicht die Rede).
Da bleibt doch eine Wahl zwischen Pest und Cholera, wenn dieser Kasperlverein Seeheimer Kreis immer seine Leute installiert, was im Grunde nichts anderes als eine rotlackierte Union ist. Die Arbeitnehmer gehen denen sonstwo vorbei.
Ich bin sofort dafür die Kanzlergehälter zu erhöhen und auch die der Abgeordneten, aber nur unter der Bedingung dass sie keine Nebentätigkeiten mehr ausüben dürfen. Wenn man oft sieht wie leer der Bundestag bei Sitzungen ist, ist das Geld ja eher noch zu hoch angesetzt und die angeblich so hohe Arbeitsbelastung ist dann so hoch, weil man Spatenstiche mit Festbuffet und Abendessen, weil vielleicht noch ein zweiter Politiker dabei ist, als "Arbeit" bezeichnet.
Ich glaube wir werden es alle nicht mehr erleben dass die SPD jemals einen Kandidaten aufstellt, der auch die Meinung seiner Mitglieder vertritt und nicht die des Kapitals. Man könnte schon fast Verschwörungstheoretiker werden...
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Das war eine verkorkste Antwort darauf woher eigentlich der Personalmangel bei der S-Bahn kommt, wenn die doch vergleichsweise gut zahlt gegenüber der MVG.Electrification @ 30 Dec 2012, 20:51 hat geschrieben: Die Diskussion hatten wir schon mal wo es um die Eisenbahn ging, aber da es hier nicht um die Eisenbahn geht, sondern um Tram/U-Bahn/Bus, ist das eh eine andere Geschichte, da jede Stadt andere Tarifverträge hat.
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Aso, aufwärts angleichen. Hatte das falschrum interpretiert.Electrification @ 30 Dec 2012, 20:51 hat geschrieben: Du kennst mich, würde ich wirklich Verschlechterungen fordern? Ich habe mit der 1. Gruppe die Leute mit dem ursprünglichen Alt-Tarifvertrag gemeint und man sollte die beiden Neuverträge an den Altvertrag angleichen.
Ja klar. Notfalls halt auch in 2 oder 3 Stufen (aber tarifvertraglich fixiert und nicht grad über zig Jahre) heranführen, wenn das Delta zu groß für einen einzelnen Sprung ist. So hats z.B. die IG Metall in dem einen oder anderen mir bekannten Betrieb vereinbart.
Zufriedenes Personal (wozu dann auch mehr als nackte Euro gehören) = mehr Motivation und auch besseres Image. Und das merkt man auch im Betrieb untereinander und am Ende auch die Fahrgäste.
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Das ist eh nicht vergleichbar, dass ein Abstand besteht zwischen Tf-Gehältern und U/Tramfahrergehältern ist richtig so, nur müssten eben beide höher liegen, dann wären alle zufrieden.ropix @ 30 Dec 2012, 20:54 hat geschrieben: Das war eine verkorkste Antwort darauf woher eigentlich der Personalmangel bei der S-Bahn kommt, wenn die doch vergleichsweise gut zahlt gegenüber der MVG.