Wirtschaftliches

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

SAS kürzt Löhne und belohnt Manager dafür mit Gehaltserhöhung

SAS kürzt Löhne und belohnt Manager


Dieses Beispiel zeigt dass das System immer mehr an Menschlichkeit verliert und von egoistischen, menschenverachtenden Zynikern regiert wird.
Vor einiger Zeit ist mal die interessante These veröffentlicht worden dass Psychopathen in der Wirtschaft die besten Karrierechancen haben, weil sie selbst ihre eigene Oma verkaufen und verraten würden.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 11 Jan 2013, 17:13 hat geschrieben:Dieses Beispiel zeigt dass das System immer mehr an Menschlichkeit verliert und von egoistischen, menschenverachtenden Zynikern regiert wird.
Was findest Du daran zynisch? Wenn ein Unternehmen kurz vor der Insolvenz steht, muss man sich Gedanken machen, wo man sparen kann, um die Firma wieder fit zu machen. Gelingt dies nicht, so sitzen alle Mitarbeiter auf der Straße.

Ein Sparpotential ist bei einem Dienstleistungsunternehmen eben auch das Personal. Das ist zwar traurig, aber eine Tatsache. Die Verträge von Managern setzen sich nicht nur aus einem Festgehalt, sondern auch aus Boni zusammen, die nur dann ausgeschüttet werden, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht ist. Anders bekommt man nämlich keine guten Manager, sondern nur "VEB-Werkleiter".

Anders ausgedrückt, ohne das Versprechen der Boni wären diese Manager schon längst in einem anderen Unternehmen und der Laden wäre PLEITE!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18052
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Ist aber auch schon etwas daneben, Boni für das Management gutzuheißen, wenn es das Unternehmen auf Kosten der Belegschaft und zum eigenen Nutzen kurz vor der Insolvenz abfängt. Hätte dieses Management davor schon seine Arbeit richtig und zielführend erledigt, wäre die Gefahr einer Insolvenz in den allermeisten Fällen gar nicht erst aufgekommen. Und das würde ich mal als primäre Aufgabe einer jeglichen Unternehmensleitung sehen. Aber warum noch mit solch tradierten Werten arbeiten...lästig!
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 11 Jan 2013, 18:07 hat geschrieben: Was findest Du daran zynisch? Wenn ein Unternehmen kurz vor der Insolvenz steht, muss man sich Gedanken machen, wo man sparen kann, um die Firma wieder fit zu machen. Gelingt dies nicht, so sitzen alle Mitarbeiter auf der Straße.

Ein Sparpotential ist bei einem Dienstleistungsunternehmen eben auch das Personal. Das ist zwar traurig, aber eine Tatsache. Die Verträge von Managern setzen sich nicht nur aus einem Festgehalt, sondern auch aus Boni zusammen, die nur dann ausgeschüttet werden, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht ist. Anders bekommt man nämlich keine guten Manager, sondern nur "VEB-Werkleiter".
Aha, man belohnt also die Leute die das Unternehmen bis kurz vor die Insolvenz geführt haben und die Mitarbeiter dürfen den Preis dafür bezahlen?
Du findest das also in Ordnung? Es mag ja alles rechtlich in Ordnung sein, moralisch ist es unterste Schublade und zeigt doch nur dass so ein Mensch kein Gewissen hat oder wie kann man das mit seinem Gewissen vereinbaren? Die Führung würde auch ohne Boni nicht verhungern und gut leben.

Das ist eben ein verheerendes Zeichen und genau das entfernt die Bevölkerung immer mehr von diesen Leuten und genau das wird irgendwann dazu führen dass dieses System zusammenkracht, weil es jedes Maß verloren hat.

Wer gut arbeitet, der muss dafür auch belohnt werden und dann sind Boni auch richtig, aber in so einer Situation ist es nicht verwunderlich dass die Leute wütend sind. Es kann doch nicht sein dass die normalen Mitarbeiter immer die dummen sind und oben kann gemacht werden was will, man kommt immer mit dem goldenen Handschlag raus, selbst bei Misswirtschaft.

Daher ist es auch die richtige Feststellung dass Anstand und Moral verloren gehen, denn dieses Beispiel beweist das bestens.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

1. Wer sagt, dass es die gleichen Manager sind, die das Unternehmen bis kurz vor die Pleite geführt haben und nun mit einem Sparkurs den Karren wieder flott zu kriegen?
2. Wer sagt, dass nur interne Einflüsse an der Situation schuld waren?

Ich weis, manche finden Wettbewerb grausam. Dabei ist das tägliche Leben doch ein Wettbewerb. Brechen wir es doch mal ganz simpel herunter auf den Wettbewerb um die begehrte Frau oder den begehrten Mann. Oder wollt ihr euch eine Frau/einen Mann zuteilen lassen?

Vom Wettbewerb lebt die Wirtschaft, eintöniges Verteilen macht träge.

Sicher muss es auch Regeln geben, die müssen aber den Besseren eine größere Chance einräumen, als einem Versager.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18052
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 11 Jan 2013, 21:20 hat geschrieben: Sicher muss es auch Regeln geben, die müssen aber den Besseren eine größere Chance einräumen, als einem Versager.
Wenn Du streng nach diesem Grundsatz und im Wettbewerb der besten vorgehen würdest, wäre das ebenfalls wieder stellenweise moralisch kritisch und sogar strafbar - verhungern lassen (= leistungsgerecht bezahlt) kann man so manchen (Bank-)Manager jetzt auch wieder nicht.

Es geht nicht darum, Wettbewerb abzulehnen. Störend sind nur die in den letzten Jahren zunehmend aufgetretenen "alles-oder-nichts" Strategien, die in kürzester Zeit gigantisches Wachstum generieren sollen, ohne daß dafür überhaupt eine nachhaltige Grundlage geschaffen worden wäre. Wer Wirtschaft nur als immer schnelleres Streben nach dem kurzfristigen Gewinnmaximum mit allen Mitteln (und seien sie noch so moralisch verwerflich bzw. auch strafbar) begreift, der hat eigentlich in selbiger nichts verloren, er ist nur eine unnütze und unnötige Gefahrenquelle für alle übrigen Wirtschaftsteilnehmer.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Man muss einfach mit gutem Beispiel vorangehen, man kann nicht Wasser predigen und Wein trinken.

Wenn ich aus wirtschaftlichen Gründen von meinen Mitarbeitern Einschnitte verlange, kann ich mich nicht selbst dafür belohnen. Entweder alle oder keiner, denn einzelne für Versagen anderer zu bestraften ist unfair und menschenverachtend.

In den Führungsebenen ist es egal ob man erfolgreich ist oder versagt, auch die von Autobahn so erwähnten Versager bekommen den goldenen Handschlag.
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 11 Jan 2013, 17:13 hat geschrieben:SAS kürzt Löhne und belohnt Manager dafür mit Gehaltserhöhung

Wo steht das die Bonuszahlungen im Zusammenhang mit den Lohnkürzungen stehen? Nach ein bisschen googeln bekommt man den Eindruck das Der Spiegel das Wort "dafür" nur benutzt hat um zu provozieren. Wir wissen schlicht nicht für was für performance Ziele die Bonuszahlungen erfolgten. Es könnte etwas sein was mit der Personalpolitik überhaupt nichts zu tun hat.


Es gibt keine Kollektivebestrafung. Wenn ein Manager gegenüber Airbus Preisnachlässe ausgehandelt hat und ihm dafür Bonuszahlungen zustehen dann soll er den Bonus auch bekommen.
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 12 Jan 2013, 00:17 hat geschrieben:
In den Führungsebenen ist es egal ob man erfolgreich ist oder versagt, auch die von Autobahn so erwähnten Versager bekommen den goldenen Handschlag.
Das ist schon ein Unterschied. Einen goldenen Handschlag lehne ich auch strikt ab. Es kann jedoch auch in katastrophal geführten Unternehmen wenige geben die in ihrem Bereich Leistung bringen.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Gewerkschaft zeigt Restaurantkette Vapiano an

Betriebsratswahl angeblich massiv behindert


Übrigens ist das mittlerweile üblich, in allen Branchen, es werden Betriebsratswahlen bei vielen Betrieben massiv verhindert, Leute entlassen und nach allen möglichen Dingen gesucht die man den Leuten anhängen kann um sie loszuwerden.
Das sind leider keine Einzelfälle. Es ist traurig wie sich das mittlerweile entwickelt.

Dazu gibt es auch noch Schwierigkeiten die über eine andere Firma berichtet wird, siehe hier:
Betriebsratsverhinderung
Antworten