Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 2 Jan 2013, 23:10 hat geschrieben: (wobei man sich da vor Anrufen eigentlich gar nicht mehr retten kann...)
Lustigerweise kann man sich wenn man Bahnmitfahrten anbietet noch weniger retten :)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 3 Jan 2013, 00:00 hat geschrieben: Lustigerweise kann man sich wenn man Bahnmitfahrten anbietet noch weniger retten :)
Hab ich noch nicht probiert, glaube ich aber gern. Wenn man mal vergisst, die Anzeige auf "Null freie Plätze" zu stellen, obwohl alles voll ist, stellt man das Handy am besten gleich aus :D
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Beitrag von andreas »

Electrification @ 2 Jan 2013, 22:48 hat geschrieben: Solange keine Mautgebühren fällig werden und keine Tarifstandards gelten und man mit Dumpinglöhnen und osteuropäischen Billigpersonalen (nichts gegen die Leute, aber auch die sollten nach hiesigen Standards bezahlt werden) durch die Gegend fährt ist das alles pure Wettbewerbsverzerrung.

Ich verstehe absolut nicht wieso die Opposition ihre Forderungen nach Maut und Tarifstandards nicht durchdrücken konnte und somit den marktradikalen Ausbeutern das Feld überlassen haben.
warum sollten die Maut zahlen, der normale Busverkehr muß ja auch keine zahlen.
andreas
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Beitrag von andreas »

Electrification @ 2 Jan 2013, 22:48 hat geschrieben: Solange keine Mautgebühren fällig werden und keine Tarifstandards gelten und man mit Dumpinglöhnen und osteuropäischen Billigpersonalen (nichts gegen die Leute, aber auch die sollten nach hiesigen Standards bezahlt werden) durch die Gegend fährt ist das alles pure Wettbewerbsverzerrung.

Ich verstehe absolut nicht wieso die Opposition ihre Forderungen nach Maut und Tarifstandards nicht durchdrücken konnte und somit den marktradikalen Ausbeutern das Feld überlassen haben.
Ich bin mir relativ sicher, wenn die wirklich mit ihren billigen alten Klapperkisten kommen, mit Fahrern, die kein Wort Deutsch können, dann wird das schneller zum Geisterbus als man schauen kann.

Und wenn die Fernbusgesellschaften weniger zahlen als MVG, Hadersdorfer, Watzinger, Geldhauser, Touristikunternehmen und sonstige Stadtwerke, Verkehrsbetriebe etc, da werden denen auch bald die Fahrer ausgehen. Denn die Fahrer, die Lust haben, sich das anzutun werden nicht allzuviel sein.

Zudem braucht so ein Fernbus ab ca. 350 - 400 km einfacher Strecke einen 2. Fahrer, weil dann die Pausenverordnung greift und der Bus sonst erstmal 45 Minuten steht. Die ganzen Lenk- und Ruhezeiten müssen eingehalten werden und die sind beim Bus noch schärfer als beim LKW.
Der Busführerschein wächst nicht auf Bäumen, der kostet ein Heidengeld und den macht heute doch ohnehin kaum mehr einer.

Im Speditionsgewerbe hat man auch so Horrorgeschichten an die Wand gemalt, aber es gibt immer noch Unmengen an deutschen Speditionen mit deutschen Fahrern, die diese auch nach deutschen Standards bezahlen...
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Beitrag von 146225 »

Die für 2013 angekündigte - seit vorgestern dürften sie ja! - Offensive der Fernbuskutscher kommt nach heutigem Stand übrigens noch langsamer ins Rollen als der 628.2 bei starkem Gegenwind bergauf: Ein kurzer Check ergab bei "Mein Fernbus" die seither auch gefahrenen 8 Strecken, "Deinbus" betreibt weiter sein "Fahrgemeinschaften-Modell", bei "Flixbus" heißt es auf der Homepage ohne konkrete Angaben "geht bald los" und "NationalExpress" hat noch nicht mal eine Heimseite. Veolia tut das, was sie schon bei Schienenverkehren immer am Besten konnten: ankündigen.

Also zumindest momentan scheint das ja doch kein so tolles Geschäftsmodell zu sein, sonst hätte der eine oder andere schon versucht, vom "Weihnachtsferien-Rückreiseverkehr" ein Stückchen abzubekommen.
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Beitrag von andreas »

natürlich ist das kein Geschäft - nur hier wird von manchen Bahnfans Panik vor den Fernbus geschoben.
Die Zielgruppe für sowas ist doch so eng und die mußt dann auch erstmal erreichen.

Momentan gehts ein bissl durch die Medien, weil ja das Verbot aufgehoben ist - in drei Monaten ist das vorbei und dann müssen die Firmen ihre Verbindungen selber noch intensiver bewerben, da ist dann die Kohle gleich aufgebraucht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 3 Jan 2013, 09:04 hat geschrieben:Die für 2013 angekündigte - seit vorgestern dürften sie ja! - Offensive der Fernbuskutscher kommt nach heutigem Stand übrigens noch langsamer ins Rollen als der 628.2 bei starkem Gegenwind bergauf: ....
Du glaubst doch nicht, dass es am 3. Tag nach dem Fortfall des Eisenbahnmonopols eine flächendeckendes Netz gibt. Das wird sich langsam entwickeln.

@ Electrification

Warum versuchst Du immer wieder die Polemik von Mobifair ins Spiel zu bringen?

Der Fernbusverkehr ist keine Wettbewerbsverzerrung, sondern das Verbot. Bislang gab es nämlich keinen Wettbewerb im Fernverkehr. Eine Maut wird die Busunternehmer kaum kratzen und die Fahrer werden nach deutschen Tarifen bezahlt.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 3 Jan 2013, 19:50 hat geschrieben: Eine Maut wird die Busunternehmer kaum kratzen und die Fahrer werden nach deutschen Tarifen bezahlt.
Versuche doch mal politisch, eine Busmaut einzuführen - oder als Stadt eine Gebühr für Haltestellen und Abstellplätze. An dem dann fälligen Geschrei wirst Du das Maß des Kratzens erkennen können.

Und was das Fahrpersonal angeht, da sehe ich bei den bisherigen nicht mit eigenen Bussen agierenden Fernbus"netzwerken" eher die Gefahr, daß sich der eine oder andere Kleinunternehmer zwar selbstständig, aber in völliger Abhängigkeit ruiniert.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 3 Jan 2013, 19:50 hat geschrieben: Bislang gab es nämlich keinen Wettbewerb im Fernverkehr.
Klar gibts den - spätestens seit 1997.
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Beitrag von Autobahn »

@ 146225

Du musst zwischen öffentlicher und privater Fläche unterscheiden. Das Eisenbahnnetz und die Bahnhöfe sind im Besitz der privaten DB Netz AG bzw. DB Station und Service. Welche Gebühren diese Firmen für die Nutzung verlangen, ist ihr ureigenstes Problem. Es gibt auch diverse andere EUI, die eigene Netze und Bahnhöfe unterhalten.

Das Straßennetz ist aber im „Besitz“ des Staates oder der Kommunen. In diesen gibt es auch eine Parkraumbewirtschaftung, zumindest dort, wo es an Platz mangelt. Es gibt auch eine Vielzahl von bewirtschafteten privaten Parkplätzen.

Die Reisebusse werden aber in der Regel auf eigenen oder angemieteten Plätzen oder Hallen abgestellt, und nicht einfach so auf der Straße. Und selbst wenn, es ist öffentlicher Verkehrsraum.

Mach Dir über das Fahrpersonal mal keine Sorgen. Ein „Kleinunternehmer“ wird bei den Preisen für einen Reisebus gar keine Chance haben, als „selbstfahrender Unternehmer“ berücksichtigt zu werden. Da muss schon ein mindestens siebenstelliges Kapital (oder eine entsprechende Bürgschaft) vorhanden sein, um in das Netzwerk aufgenommen zu werden.

@ JeDi

Ein typischer JeDi Beitrag. Der Interconnexx ist bundesweit ohne Bedeutung.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 3 Jan 2013, 21:45 hat geschrieben: Das Straßennetz ist aber im „Besitz“ des Staates oder der Kommunen. In diesen gibt es auch eine Parkraumbewirtschaftung, zumindest dort, wo es an Platz mangelt. Es gibt auch eine Vielzahl von bewirtschafteten privaten Parkplätzen.


Und deswegen sollten gerade die finanziell zum Teil klammen bis sehr klammen Kommunen den Busbetrieben die Haltestelleninfrastruktur für lau überlassen bzw. neu erstellen, reinigen und instandhalten? Warum? Um anderer Leute Profit zu fördern? Im Gegensatz zum allgemeinen Ortsstraßennetz sind Bushaltestellen / Busbahnhöfe, die nicht dem ÖPNV vor Ort dienen, kein Bestandteil der Daseinsvorsorge. Was hat die Kommune davon, wenn der Busbetrieb nicht gerade in ihr ansässig ist (bei Fernbuslinien wahrscheinlich eher nicht der Fall), keine Steuern, nichts, nur Arbeit und Kosten.
Die Reisebusse werden aber in der Regel auf eigenen oder angemieteten Plätzen oder Hallen abgestellt, und nicht einfach so auf der Straße. Und selbst wenn, es ist öffentlicher Verkehrsraum.
Sicher, so wie das edle und selbstlose Volk der Spediteure, das an den Wochenenden Nebenstraßen und Gewerbegebiete mit seinen LKW-Flotten zustellt. Auch das im übrigen eine Nutzung rein für den privaten Profit, die Kommunen m.E. nicht als Daseinsvorsorge erbringen müssten. Diese Zustände werden sich ganz schnell auf Reisebusse im Fernlinienverkehr übertragen lassen, insbesondere dann, wenn längere Pausen / Übernachtungen abseits des eigenen Betriebssitzes anstehen.

Mach Dir über das Fahrpersonal mal keine Sorgen. Ein „Kleinunternehmer“ wird bei den Preisen für einen Reisebus gar keine Chance haben, als „selbstfahrender Unternehmer“ berücksichtigt zu werden. Da muss schon ein mindestens siebenstelliges Kapital (oder eine entsprechende Bürgschaft) vorhanden sein, um in das Netzwerk aufgenommen zu werden.
Ich weiß ja nicht, was Du für ein Edelteil von Bus meinst, welches > 1,0 Mio € kosten soll - 7 Stellen. Für den Fernbuslinienverkehr darf es auch etwas kostengünstiger sein. Im übrigen finde ich das schon interessant, das die meisten Busbetriebe mit größeren Reisebusflotten (> 10 Busse) bislang nicht gerade großes Interesse an einem Engagement in diesem Markt gezeigt haben - scheint wirtschaftlich zumindest zum heutigen Stand nicht so lohnenswert zu sein. Oftmals haben derartige Unternehmen über ihre Pauschal- und Gruppenreiseaktivitäten ihren Fuhrpark bereits vermarktet. Ein kleinerer Betrieb mit 2-3 Bussen hat dagegen nicht ganz soviele Möglichkeiten - der teure Bus muß ausgelastet werden, und da nimmt man auch mal Aufträge mit, wo der Chef selber für einen Preis fährt, für den er keinen anständigen Fahrer bezahlt bekäme. Warum sollte bei Fernlinienbussen nicht passieren, was im Speditionsgewerbe oder auch im Handwerk gang und gäbe ist? Denn immerhin: Bislang ist noch keines der "Bus-Netzwerke" mit eigenem Fuhrpark angetreten - klar, man scheut das Risiko des Invests. Ein Subunternehmer feuert sich leichter, wenn die Linie flopt.
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Beitrag von Autobahn »

@ 146225

Ach ja, eine Eisenbahn ist Daseinsvorsorge, ein Fernbusnetz aber nicht? Die DB Mobilty & Logistics betreibt den Fernverkehr auch privatwirtschaftlich! Das sie an ihre Schwestergesellschaften Gebühren abführen muss, die ohnehin wieder in der Konzernkasse landen, ist Dir wohl entgangen?

Irgendwie ein wenig einseitig in Deiner Argumentation.
Bislang ist noch keines der "Bus-Netzwerke" mit eigenem Fuhrpark angetreten - klar, man scheut das Risiko des Invests.
Hast Du mal ausgerechnet, welches Kapital dort notwendig wäre? Es geht aber nicht darum, neue Konzerne zu schaffen, sondern den Mittelstand zu fördern.

P.S.: Das größte Busunternehmen in Deutschland ist ..............

die Deutsche Bahn AG, und die zahlen an kommunalen Haltepunkten auch nichts!
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Beitrag von 218217-8 »

Autobahn @ 3 Jan 2013, 21:45 hat geschrieben:Die Reisebusse werden aber in der Regel auf eigenen oder angemieteten Plätzen oder Hallen abgestellt, und nicht einfach so auf der Straße.
Am Heimatort in der Regel ja, am Zielort in der Regel eher nein.
Autobahn @ 3 Jan 2013, 21:45 hat geschrieben:Mach Dir über das Fahrpersonal mal keine Sorgen. Ein „Kleinunternehmer“ wird bei den Preisen für einen Reisebus gar keine Chance haben, als „selbstfahrender Unternehmer“ berücksichtigt zu werden. Da muss schon ein mindestens siebenstelliges Kapital (oder eine entsprechende Bürgschaft) vorhanden sein, um in das Netzwerk aufgenommen zu werden.
Also ich wundere mich immer wieder, was für Klein(st)unternehmen fabrikneue Busse finanziert bekommen. Da gibt es nach unten anscheinend keine Grenzen.
146225 @ 3 Jan 2013, 22:05 hat geschrieben:Im übrigen finde ich das schon interessant, das die meisten Busbetriebe mit größeren Reisebusflotten (> 10 Busse) bislang nicht gerade großes Interesse an einem Engagement in diesem Markt gezeigt haben (...) Ein kleinerer Betrieb mit 2-3 Bussen hat dagegen nicht ganz soviele Möglichkeiten - der teure Bus muß ausgelastet werden, und da nimmt man auch mal Aufträge mit, wo der Chef selber für einen Preis fährt, für den er keinen anständigen Fahrer bezahlt bekäme.
Mit Kampfpreisen (unter den Kosten) ins Rennen gehen können große Busunternehmen aber auch ganz gut. Zum Beispiel wenn sie in einen Markt reinkommen wollen. Und im Zweifel halten große Unternehmen das wegen des besseren finanziellen Hintergrunds auch länger durch.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 3 Jan 2013, 22:47 hat geschrieben: @ 146225

Ach ja, eine Eisenbahn ist Daseinsvorsorge, ein Fernbusnetz aber nicht? Die DB Mobilty & Logistics betreibt den Fernverkehr auch privatwirtschaftlich! Das sie an ihre Schwestergesellschaften Gebühren abführen muss, die ohnehin wieder in der Konzernkasse landen, ist Dir wohl entgangen?

Irgendwie ein wenig einseitig in Deiner Argumentation.
Nein, irgendwie ein wenig verworren in Deiner Argumentation!

Erst erzählst Du uns nämlich, daß Eisenbahninfrastruktur Privatgelände ist und deshalb kostet, während es Straßen ja für jedermann zur Nutzung geschenkt geben muß.

Daraufhin habe ich die Überlegung angestellt, ob das Vorhalten von Straßeninfrastruktur für privatwirtschaftliche Gewinnerzielung abseits des Zweckes der Daseinsvorsorge nicht auch kostenpflichtig sein sollte, insbesondere weil viele Kommunen ohnehin schon Probleme haben, den Unterhalt dieser Infrastruktur überhaupt zu erbringen.

Und jetzt mischst Du das irgendwie neu, unterstellst noch schnell ein bißchen was so nicht zutreffendes und hältst das für sinnvoll? Sorry, gehe bitte zurück auf "LOS" - aber 4000,- gibt es nicht!
P.S.: Das größte Busunternehmen in Deutschland ist die Deutsche Bahn AG, und die zahlen an kommunalen Haltepunkten auch nichts!
Stell Dir vor, über die Größe und Aktivitäten von DB Stadtverkehr war ich auch ohne Deine Schlauheit schon längst informiert. Wenn Du meinen Beitrag - altes Problem! - aber vollständig gelesen und verstanden hättest - hast Du nicht! - hättest Du gesehen, daß ich den ÖPNV vor Ort von einer etwaigen Kostenpflicht für Haltestellen ausnehmen will. Und genau diesen betreibt nämlich DB Stadtverkehr über die regionalen Bustöchter weitaus überwiegend. Nochmals: Es geht hier nicht darum, den örtlichen Nahverkehr in Umlandgemeinden oder Stadtbusverkehre, egal durch wen betrieben, DB-Tochter, Stadtwerke, Privatbetriebe, zur Kasse zu bitten, das geht am Ziel vorbei, weil derartiger Linienverkehr ja einen öffentlichen Versorgungsauftrag hat. Fernbuslinienverkehre haben diesen nicht, sie werden rein zur privatwirtschaftlichen Gewinnerzielung betrieben - und da wäre es nur fair, wenn sich deren Betreiber an den entstehenden Kosten der Kommunen beteiligen. Bevor hier noch irgendwelche komischen Unterstellungen kommen: Das gälte selbstverständlich auch für Fernbusverkehre unter dem Dach der DB-Gruppe.
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Beitrag von andreas »

146225 @ 3 Jan 2013, 22:05 hat geschrieben:
Autobahn @ 3 Jan 2013, 21:45 hat geschrieben: Das Straßennetz ist aber im „Besitz“ des Staates oder der Kommunen. In diesen gibt es auch eine Parkraumbewirtschaftung, zumindest dort, wo es an Platz mangelt. Es gibt auch eine Vielzahl von bewirtschafteten privaten Parkplätzen. 


Und deswegen sollten gerade die finanziell zum Teil klammen bis sehr klammen Kommunen den Busbetrieben die Haltestelleninfrastruktur für lau überlassen bzw. neu erstellen, reinigen und instandhalten? Warum? Um anderer Leute Profit zu fördern? Im Gegensatz zum allgemeinen Ortsstraßennetz sind Bushaltestellen / Busbahnhöfe, die nicht dem ÖPNV vor Ort dienen, kein Bestandteil der Daseinsvorsorge. Was hat die Kommune davon, wenn der Busbetrieb nicht gerade in ihr ansässig ist (bei Fernbuslinien wahrscheinlich eher nicht der Fall), keine Steuern, nichts, nur Arbeit und Kosten.
Die Reisebusse werden aber in der Regel auf eigenen oder angemieteten Plätzen oder Hallen abgestellt, und nicht einfach so auf der Straße. Und selbst wenn, es ist öffentlicher Verkehrsraum.
Sicher, so wie das edle und selbstlose Volk der Spediteure, das an den Wochenenden Nebenstraßen und Gewerbegebiete mit seinen LKW-Flotten zustellt. Auch das im übrigen eine Nutzung rein für den privaten Profit, die Kommunen m.E. nicht als Daseinsvorsorge erbringen müssten. Diese Zustände werden sich ganz schnell auf Reisebusse im Fernlinienverkehr übertragen lassen, insbesondere dann, wenn längere Pausen / Übernachtungen abseits des eigenen Betriebssitzes anstehen.




Ich weiß ja nicht, was Du für ein Edelteil von Bus meinst, welches > 1,0 Mio € kosten soll - 7 Stellen. Für den Fernbuslinienverkehr darf es auch etwas kostengünstiger sein. Im übrigen finde ich das schon interessant, das die meisten Busbetriebe mit größeren Reisebusflotten (> 10 Busse) bislang nicht gerade großes Interesse an einem Engagement in diesem Markt gezeigt haben - scheint wirtschaftlich zumindest zum heutigen Stand nicht so lohnenswert zu sein. Oftmals haben derartige Unternehmen über ihre Pauschal- und Gruppenreiseaktivitäten ihren Fuhrpark bereits vermarktet. Ein kleinerer Betrieb mit 2-3 Bussen hat dagegen nicht ganz soviele Möglichkeiten - der teure Bus muß ausgelastet werden, und da nimmt man auch mal Aufträge mit, wo der Chef selber für einen Preis fährt, für den er keinen anständigen Fahrer bezahlt bekäme. Warum sollte bei Fernlinienbussen nicht passieren, was im Speditionsgewerbe oder auch im Handwerk gang und gäbe ist? Denn immerhin: Bislang ist noch keines der "Bus-Netzwerke" mit eigenem Fuhrpark angetreten - klar, man scheut das Risiko des Invests. Ein Subunternehmer feuert sich leichter, wenn die Linie flopt.
Die Komunen weisen Gewerbegebiete aus wie die blöden, holen Firmen her, die mit LKWs beliefert werden, aber das die LKWs auch irgendwo parken müssen, das interessiert die dann nicht. Im Gegenteil, man legt die Gewerbegebiete so an, daß da ja kein LKW parken kann.....

Ein Busunternehmen, das heute 10 Busse oder mehr hat, das hat auch eine brauchbare Auslastung für die 10 Busse oder mehr.
Will jetzt so ein Busunternehmer in den Fernbusverkehr, dann muß er auch neue Busse kaufen, neue Fahrer einstellen usw - wenn das Geschäft gut läuft ist das ein unnötiges Risiko, daß er da eingehen würde.

aber auch der kleine Unternehmer mit 2 oder 3 Bussen kann kaum im Fernlinienverkehr einsteigen - weil ein paar Aufträge wird auch der schon haben, der hat ja die Busse nicht nur, weil sie in der Garage gut aussehen - und mit einer Fahrt nach Düsseldorf und zurück ist ein Fahrer und ein Bus weg und für die bisherigen Aufträge nicht mehr einzusetzen.
Ich kann als kleiner Unternehmer mal ein paar Schulkinder zwischendurch ins Theater fahren, aber ganz sicher nicht regelmäßigen Linienverkehr übernehmen ohne groß zu investieren.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Autobahn kritisiert “einseitige Argumentation“ - ich schmeiß mich weg!
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Beitrag von 146225 »

Schau mal, was wir tolles gemacht haben! (nein, da bettelt keine Krabbelgruppe um Aufmerksamkeit)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von 218217-8 »

146225 @ 7 Jan 2013, 09:03 hat geschrieben:Schau mal, was wir tolles gemacht haben! (nein, da bettelt keine Krabbelgruppe um Aufmerksamkeit)
"... und wünscht gute Fernfahrt mit dem Linienbus!" Genau! Vor allem mit dem, der da abgebildet ist! :lol: :lol: :lol:

Seltsam, in der Auflistung der Heldentaten fehlt die kleine Aufmerksamkeit für die Hotelbranche ...
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Beitrag von GrafZahl2 »

wie war das nochmal mit dem Umweltschutz ????? Klimawandel usw, ich glaube die realitätsfremden Politiker sind sich der Ernst der Lage nicht bewusst die eine Umweltverschmutzung mit sich bringt.
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Beitrag von Cloakmaster »

GrafZahl2 @ 13 Jan 2013, 02:05 hat geschrieben: wie war das nochmal mit dem Umweltschutz ????? Klimawandel usw, ich glaube die realitätsfremden Politiker sind sich der Ernst der Lage nicht bewusst die eine Umweltverschmutzung mit sich bringt.
Vergleiche mal 50 Fahrgäste in einem modernen Reisebus mit EURO-6 Norm mit einem beliebigen Fernverkehrszug mit ebenfalls nur 50 Fahrgästen an Board.
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Da muß ich leider den Bus verteidigen. Der Reisebus ist das Verkehrsmittel mit dem geringsten CO2-Ausstoß pro Person und 100 km, je nach Quelle mit deutlichem Abstand, zum Beispiel hier oder hier.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 13 Jan 2013, 08:32 hat geschrieben: Vergleiche mal 50 Fahrgäste in einem modernen Reisebus mit EURO-6 Norm mit einem beliebigen Fernverkehrszug mit ebenfalls nur 50 Fahrgästen an Board.
Die Fernverkehrszüge, wo nur 50 Reisende an Bord waren, hat doch DB Fernverkehr längst eingestellt - und andersherum, > 500 Reisende mit Buskaspereien befördern ist auch Schwachfug.
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Beitrag von 218 466-1 »

Wenn der Boom mit den Ferbussen so weiter geht, wird das bald unattraktiv, weil man etweder keinen Platz mehr bekommt, oder jeweils zwei oder sogar drei Busse hintereinander fahren müssen, was die Preise entsprechend erhöhen würde und am Ende kommen doch alle zurück zur Bahn. :lol:
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Beitrag von Fichtenmoped »

Meikl @ 13 Jan 2013, 09:16 hat geschrieben: Da muß ich leider den Bus verteidigen. Der Reisebus ist das Verkehrsmittel mit dem geringsten CO2-Ausstoß pro Person und 100 km, je nach Quelle mit deutlichem Abstand, zum Beispiel hier oder hier.
Interessant ist vor allem, dass beim Bus gerne eine Mindestbelegung von 80% angenommen wird, bei der Bahn aber nur 40%.

Das Problem beim Bus: Bei 100% ist Schluss! Ein zu 200% belegter Zug ist (vor allem Freitags) keine Seltenheit.

Ach ja, die Studien sollten mal aktuellere Zahlen verwenden: http://www.bahn.de/p/view/service/umwelt/u...oekostrom.shtml
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von NJ Transit »

Ich habe mir mal erlaubt, den Thementitel etwas anzuspassen.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von 146225 »

Ganz interessanter Bericht über Chancen und Risiken im Deutschlandradio.
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Beitrag von schwarzfahrerin »

NJ Transit @ 13 Jan 2013, 11:00 hat geschrieben: Ich habe mir mal erlaubt, den Thementitel etwas anzuspassen.
Tja, aber leider falsch ;)
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Beitrag von Autobahn »

Fichtenmoped @ 13 Jan 2013, 10:52 hat geschrieben:Ein zu 200% belegter Zug ist  ....
eine Frechheit!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 13 Jan 2013, 21:21 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 13 Jan 2013, 10:52 hat geschrieben:Ein zu 200% belegter Zug ist  ....
eine Frechheit!
Du wirst in Deutschland keinen zu 200% belegten Zug finden - da wird kein Zugführer abfahren.
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 13 Jan 2013, 10:20 hat geschrieben: Die Fernverkehrszüge, wo nur 50 Reisende an Bord waren, hat doch DB Fernverkehr längst eingestellt - und andersherum, > 500 Reisende mit Buskaspereien befördern ist auch Schwachfug.
...mit einer der GRünde, weshalb ich im Fernbus keine Konkurrenz zur DB sehe, sondern nur eine Nischen-Ergänzung.
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