Fragen zur Fahrberechtigung

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
ET 420 192
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Beitrag von ET 420 192 »

Ich werde bald bei der U-Bahn München eine Ausbildung als U-Bahnfahrer anfangen. Im Zuge der Ausbildung werde ich die Erlaubnis zum Führen eines Schienenfahrzeuges erlangen. Zu dieser Erlaubnis habe ich einige Fragen:

1. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Straßenbahnen fahren?

2. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Züge der DB steuern (falls ich mal zur DB wechseln will)?

3. Wenn ich wechseln sollte, darf ich dann nur Triebwagen steuern oder auch Güterzüge, Rangierloks usw.?

4. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch auf Schienen außerhalb der MVG fahren?

5. Mehr Fragen fallen mir Moment nicht ein, aber ich werde noch welche haben ;) .

Wäre nett, wenn man mir diese Fragen professionell beantworten könnte, d.h. nicht irgendwie "von meinem Freund dessen Schwester ihr Mann ..." sondern am besten von Profis (U-Bahnfahrer oder Fahrer der DB).
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Du darfst damit nur U-Bahnen der MVG steuern. Ganz kurz und knapp :)
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ropix
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Beitrag von ropix »

ET 420 192 @ 30 Dec 2012, 20:34 hat geschrieben:Ich werde bald bei der U-Bahn München eine Ausbildung als U-Bahnfahrer anfangen.
Ausbildung zum Fifler? Na wohl eher nicht. Also doch eher eine "Anlernung"
Im Zuge der Ausbildung werde ich die Erlaubnis zum Führen eines Schienenfahrzeuges erlangen. Zu dieser Erlaubnis habe ich einige Fragen:
Uiuiui - da liegt ein schweres Missverständnis vor :) Du wirst eine Fahrerlaubnis für ein schienengebundenes Straßenfahrzeug erlangen :)

1. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Straßenbahnen fahren?

2. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Züge der DB steuern (falls ich mal zur DB wechseln will)?

3. Wenn ich wechseln sollte, darf ich dann nur Triebwagen steuern oder auch Güterzüge, Rangierloks usw.?

4. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch auf Schienen außerhalb der MVG fahren?

5. Mehr Fragen fallen mir Moment nicht ein, aber ich werde noch welche haben  ;) .
Du wirst mit dem U-Bahn schein auf der Strecke der Münchner Verkehrsgesellschaft (vielleicht plus Betriebshof) Personen mit den Wagentypen A, B und C befördern dürfen. Die Aussicht auf Kombifahrer U und Straßenbahn ist schlecht aber nicht unmöglich. Schienenfahrzeuge sind etwas ganz anderes, sofern keine weitere Ausbildung vorhanden müsstest du beim Umschulen ganz normal die dreijährige Ausbildung machen. Das Vorhandensein einer Fahrerlaubnis für U-bahn macht bei der Bahn keinerlei Unterschied.

Wäre nett, wenn man mir diese Fragen professionell beantworten könnte, d.h. nicht irgendwie "von meinem Freund dessen Schwester ihr Mann ..." sondern am besten von Profis (U-Bahnfahrer oder Fahrer der DB).
Die werden dir auch nichts anderes erzählen als das was du ob der Fragestellung vermutlich nicht hören willst.

Naja, jedenfalls viel Erfolg.
-
Electrification
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Beitrag von Electrification »

ET 420 192 hat geschrieben: 2. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Züge der DB steuern (falls ich mal zur DB wechseln will)?
Die U-Bahn ist im eigentlichen Sinne keine Eisenbahn, abgesehen davon gibt es bei der Eisenbahn ganz andere Zugangsvorraussetzungen als im Schienen-Stadtverkehr. Wenn du keine abgeschlossene Berufsausbildung hast und diese Umschulung zählt hier nicht, hättest du da eh keine Chance (oder müsstest alternativ die 3jährige duale Ausbildung machen). Hast du aber eine ordentliche IHK-/HWK-Ausbildung, müsstest du nochmal eine eigene Umschulung machen.
Diese Frage hättest du dir aber selbst auch beantworten können.
ET 420 192 hat geschrieben: Wäre nett, wenn man mir diese Fragen professionell beantworten könnte, d.h. nicht irgendwie "von meinem Freund dessen Schwester ihr Mann ..." sondern am besten von Profis (U-Bahnfahrer oder Fahrer der DB).
Bei der Eisenbahn gibt es keine Fahrer, die gibt es nur bei der U-Bahn oder Tram. Es sei denn man rechnet die Bustöchter mit, dann gibt es natürlich Busfahrer bei der DB oder anderen Bahnen.

Sogesehen können dies nur Lokführer (gleichbedeutend geht auch die Bezeichnung Triebfahrzeugführer) beantworten.



Grundsätzlich wünsche ich aber viel Spaß bei der MVG.
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Die Aussicht auf Kombifahrer Schiene halte ich jetzt nicht so wirklich schlecht. Vielleicht nicht grad nach einem halben Jahr aber wenn man sich einigermaßen anstellt durchaus möglich.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
146225
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Beitrag von 146225 »

Electrification @ 30 Dec 2012, 21:00 hat geschrieben: Die U-Bahn ist im eigentlichen Sinne keine Eisenbahn
Info für Threaderöffner: Rechtlich ist die U-Bahn auch nur eine Tram.
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elchris
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Beitrag von elchris »

ET 420 192 @ 30 Dec 2012, 20:34 hat geschrieben:Ich werde bald bei der U-Bahn München eine Ausbildung als U-Bahnfahrer anfangen. Im Zuge der Ausbildung werde ich die Erlaubnis zum Führen eines Schienenfahrzeuges erlangen. Zu dieser Erlaubnis habe ich einige Fragen:
Du wirst erst sehr stolz, dann sehr verzweifelt sein.
1. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Straßenbahnen fahren?
Du darfst immer das Fahren, wofür du eine Ausbildung und Prüfung absolviert hast, als normales Fahrpersonal U-Bahn also:
2. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch Züge der DB steuern (falls ich mal zur DB wechseln will)?
Nein, nur U-Bahn -> elektrische Fahrzeuge -> Personentriebwagen. Du erlangst eine Berechtigung nach BoStrab, die Bahn fährt nach EBO - dein Schein gilt nur für den BoStrab Betrieb, der ihn ausgestellt hat.
3. Wenn ich wechseln sollte, darf ich dann nur Triebwagen steuern oder auch Güterzüge, Rangierloks usw.?
Siehe 2.
4. Darf ich mit dieser Fahrerlaubnis auch auf Schienen außerhalb der MVG fahren?
Du darfst nicht mal alle noch befahrbaren Schienen der SWM/MVG befahren.
5. Mehr Fragen fallen mir Moment nicht ein, aber ich werde noch welche haben  ;) .
Du wirst haben, die Frage ist, was eher kommt - das Ende der Fragen oder der Lust.
Wäre nett, wenn man mir diese Fragen professionell beantworten könnte, d.h. nicht irgendwie "von meinem Freund dessen Schwester ihr Mann ..." sondern am besten von Profis (U-Bahnfahrer oder Fahrer der DB).
Na, dann bin ich ja wohl der Profi hier...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

3. Wenn ich wechseln sollte, darf ich dann nur Triebwagen steuern oder auch Güterzüge, Rangierloks usw.?
Bei der Eisenbahn gibt es die eigentliche Fahrberechtigung. Dann gibt es die Grundkurse für Fahrzeuge mit Dieselantrieb und mit Elektroantrieb. Schließlich dann noch für jede Bauart an Zug eine eigene Ausbildung und Prüfung.

Wenn es sich bei dem Fahrzeug dann um eine Lok handelt, ist es bisher noch egal, ob da Personenwagen oder Güterwagen hinten dran hängen, nur für Gefahrgut braucht es eine eigene Schulung. Außerdem noch die Ausbildung im jeweiligen Türsteuersystem bei Wagen. Künftig soll der Führerschein aber, dank EU, speziell für Güter- oder Personenzüge ausgestellt werden, erst einmal. Beide Berechtigungen zu erwerben ist natürlich weiterhin möglich.

Und selbst mit der Führerscheinklasse 3 darf man nicht im ganzen Netz der DB fahren, da gibt es noch zig Strecken, die eigene Ausbildungen und Prüfungen erfordern. Von den Netzen der nicht bundeseigenen Eisenbahninfrastrukturunternehmen will ich gar nicht erst anfangen.
Didy
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Beitrag von Didy »

Martin H. @ 31 Dec 2012, 00:05 hat geschrieben: nur für Gefahrgut braucht es eine eigene Schulung
Zählen da Fußball- und Wiesn-Sonderzüge auch dazu? :ph34r:

Bekommen Tfs, die heute schon Führerschein für "Lok" haben dann bei der Umstellung Güter und Personen?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Teil 1: Ja, gilt auch, so eine explosive Stimmung wie da manchmal herrscht.

Teil 2: Das könnte, vorerst, einer der Hauptgründe sein, warum es dann die Klasse deren Name mir gerade nicht einfällt, sein.
Außer Personaldienstleistern braucht heute doch kaum ein Tf wirklich beide Klassen.
Aus diesen Bestandsgründen kamen ja auch die ganzen Führerscheinklassen mit einer Eins am Ende im Straßenverkehr heraus, die meisten übrigens nur in Deutschland gültig, wie die A1.

Edit: Bei Begleitung durch einen Lotsen oder jemanden mit ADR-Schein kann man natürlich auch mit Gefahrgut auf Strecken, wo man normal alleine nicht hindürfte.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Martin H @ 31 Dec 2012, 02:02 hat geschrieben:Außer Personaldienstleistern braucht heute doch kaum ein Tf wirklich beide Klassen.
Oder du bist Tf bei so EVU wie Rail4U (Frau Pirch scheint wen zu suchen, wer mag?), BayernBahn oder der HzL. Eine separate "HzL Cargo" gibt's ja nicht, auch der Busbetrieb ist meines Wissens nicht ausgelagert. Denen trau' ich daher sogar noch kombinierte Lokführer/Busfahrer zu. Womöglich gibt's für die sogar kombinierte Schichten, ich meine so dünn wie die Schienen-Fahrpläne teilweise sind/waren, da kriegt man ja anders die Schicht nicht voll. :lol:
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Da hätte ich nicht unbedingt was dagegen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

elchris @ 30 Dec 2012, 23:22 hat geschrieben: Du wirst erst sehr stolz, dann sehr verzweifelt sein.

Du wirst haben, die Frage ist, was eher kommt - das Ende der Fragen oder der Lust.
Oder er schaut, das er baldmöglichst VM wird. :)

(Und demoralisier die Leut doch nicht immer schon vorher! )
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 31 Dec 2012, 03:05 hat geschrieben: Denen trau' ich daher sogar noch kombinierte Lokführer/Busfahrer zu. Womöglich gibt's für die sogar kombinierte Schichten, ich meine so dünn wie die Schienen-Fahrpläne teilweise sind/waren, da kriegt man ja anders die Schicht nicht voll. :lol:
Bei den Stadtwerken Heilbronn gibts sogar Kombischichten Bus/Tram/Eisenbahn...
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 31 Dec 2012, 10:59 hat geschrieben: Bei den Stadtwerken Heilbronn gibts sogar Kombischichten Bus/Tram/Eisenbahn...
Tram und Eisenbahn sind hier allerdings auch etwas schwierig zu trennen. <_<
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Rohrbacher @ 31 Dec 2012, 03:05 hat geschrieben: Oder du bist Tf bei so EVU wie Rail4U (Frau Pirch scheint zu suchen, wer mag?), BayernBahn oder der HzL. Eine separate HzL Cargo gibt's ja nicht, auch der Busbetrieb ist meines Wissens nicht ausgelagert. Denen trau' ich daher sogar noch kombinierte Lokführer/Busfahrer zu. Womöglich gibt's für die sogar kombinierte Schichten, ich meine so dünn wie die Schienen-Fahrpläne teilweise sind/waren, da kriegt man ja anders die Schicht nicht voll. :lol:
Kein gut ausgebildeter Tf wird jemals zu solchen Klein-EVU gehen, wo man 20 Stunden und mehr am Stück arbeitet und runtergerechnet einen miesen Stundenlohn hat. Dazu tagelang unterwegs und manche EVU leisten sich nicht mal ein Hotel (ich denke da an manche hier so hochgelobte Einzelpersonen mit ihren Witz-EVU).
Ausbeutung pur, das machen nur Leute mit die entweder Bahnfuzzy-Fanatiker (24 Stunden Eisenbahn und sonst kein Leben) sind oder welche die früher nie zur Eisenbahn gekommen wären und dadurch alles annehmen müssen, weil sie bei einem anständigen EVU nicht unterkommen.

Die NE-Bahnen haben immer getrennte Bereiche, mir ist keine bekannt wo es Kombinationen (Straße/Schiene) gibt, eher gibt es nur einen kleinen Kreis der gemischt PV/GV fährt. Die Kombination Bus/Bahn gibt es nicht, aber es gibt (bei den meisten leider!) ehem. Busfahrer, gerade bei NE, die umgeschult wurden.
Früher soll es das mal bei der Extertalbahn oder sowas gegeben haben, wo dann vielleicht ein Güterzug am Tag fuhr, aber auch da war es nur ein kleiner Kreis.

Eine Ausnahme bildet wohl das Karlsruher Stadtbahnnetz, aber das ist ja auch eine Straßenbahn auf Schienen. Trotzdem müssen die Leute eine EBO-Ausbildung haben, wenn sie ins DB-Netz wollen. Da die teuer ist wird man die auch nicht jedem geben und viele Busfahrer sind intellektuell doch gar nicht in der Lage dazu (soll jetzt nicht böse sein, aber ist einfach so).
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Beitrag von Didy »

Martin H. @ 31 Dec 2012, 02:02 hat geschrieben: Teil 2: Das könnte, vorerst, einer der Hauptgründe sein, warum es dann die Klasse deren Name mir gerade nicht einfällt, sein.
D.h. es wird für die "Alt-Lokführer" eine Art zusätzliche Kombiklasse geben?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Electrification @ 31 Dec 2012, 14:55 hat geschrieben:Die Kombination Bus/Bahn gibt es nicht
Freilich, die Deutsche Bundesbahn hatte solche Leute, die sowohl Triebwagenführer wie auch Bahnbusfahrer waren, auch bei einigen Kleinbahnen soll's sowas gegeben haben, weil es sich so ergeben hat. Und wenn es sich bei einem anderen Unternehmen auch so ergibt, kann es diese Leute also geben.
Electrification @ 31 Dec 2012, 14:55 hat geschrieben:Eine Ausnahme bildet wohl das Karlsruher Stadtbahnnetz, aber das ist ja auch eine Straßenbahn auf Schienen. Trotzdem müssen die Leute eine EBO-Ausbildung haben, wenn sie ins DB-Netz wollen.
Siehst du, geht schon los... ;)
Electrification @ 31 Dec 2012, 14:55 hat geschrieben:Die NE-Bahnen haben immer getrennte Bereiche
Eben nicht. Natürlich buchmäßig ist vieles getrennt. Manchmal ist sowas auch vorgeschrieben, zum Beispiel bei der Eisenbahninfrastruktur, die muss getrennt vom Fahrbetrieb geführt werden. Meine ehemalige Firma waren in Wirklichkeit eigentlich auch drei separate Firmen mit dem selben Geschäftsführer, gearbeitet habe ich wie die meisten Kollegen für alle drei. So ist das bei kleinen Firmen eben oft, sicher auch bei den kleinen EVU. Besonders kleine EVU, die wie die HzL ein breites Betätigungsfeld haben, sind nicht so groß, dass sie für jeden "Geschäftsbereich" vor allem auch noch für ähnliche Aufgaben ausreichend Spezialisten vorhalten können. In dem Fall sind dann in einer gewissen Anzahl auch Allrounder gefragt, wie man so schön sagt.
Electrification @ 31 Dec 2012, 14:55 hat geschrieben:Kein gut ausgebildeter Tf wird jemals zu solchen Klein-EVU gehen
Das könnten die Leute bei den kleinen EVU jetzt aber als ganz schwere Beleidigung auffassen. :rolleyes:
Didy @ 31 Dec 2012, 15:02 hat geschrieben:D.h. es wird für die "Alt-Lokführer" eine Art zusätzliche Kombiklasse geben?
Logischer wäre es, wenn die wie im Straßenverkehr dann beide Klasse bekommen, man kann ja auch zukünftig beide Klassen bekommen. Wer früher den alten Pkw-Führerschein Klasse 3 (-> bis 7,5t inkl. Anhänger) gemacht hat, hat heute B, BE, C1, C1E, M, L, und S drinstehen, also der gleiche Umfang wie bisher. Wer heute den neuen Pkw-Führerschein Klasse B (-> bis 3,5t, Anhänger nur eingeschränkt) macht, hat nur noch B, M, L und S im Schein stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bestehende Lokführerscheine automatisch downgradet.

Warum macht man das ganze überhaupt schon wieder? Ich geh' mal davon aus, dass man entsprechend der heutigen Anforderungen so noch schnellere, einfachere, spezialisierte und billigere Ausbildungen machen kann und den ganzen Krempel, der ein späterer Reisezug- bzw. Güterzug-Tf eh nicht braucht, gleich weglassen kann, oder? So ähnlich wie zu Bundesbahnzeiten als man den Triebwagenführer eingeführt hat, der nicht so viel Wissen und Erfahrung brauchte wie ein damaliger Lokführer in der Dampflokzeit. Für einen VT95, der kaum komplexer ist als ein VW Käfer, brauchte man dann nicht so viel Ausbildung inkl. Heizerlaufbahn wie auf einer Maschine wie der 01...
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Beitrag von Electrification »

Rohrbacher hat geschrieben: Eben nicht. Natürlich buchmäßig ist vieles getrennt. Manchmal ist sowas auch vorgeschrieben, zum Beispiel bei der Eisenbahninfrastruktur, die muss getrennt vom Fahrbetrieb geführt werden. Meine ehemalige Firma waren in Wirklichkeit eigentlich auch drei separate Firmen mit dem selben Geschäftsführer, gearbeitet habe ich wie die meisten Kollegen für alle drei. So ist das bei kleinen Firmen eben oft, sicher auch bei den kleinen EVU. Besonders kleine EVU, die wie die HzL ein breites Betätigungsfeld haben, sind nicht so groß, dass sie für jeden "Geschäftsbereich" vor allem auch noch für ähnliche Aufgaben ausreichend Spezialisten vorhalten können. In dem Fall sind dann in einer gewissen Anzahl auch Allrounder gefragt, wie man so schön sagt.
Ich kenn mich gut aus bei den NE-Bahnen. Es gibt bei Firmen wie der SWEG oder HzL viele Tf die kombiniert Personen- und Güterverkehr fahren, es gibt aber keine Kombination mit dem Busverkehr, das wäre auch noch schöner.
Es reicht schon wenn es ex-Buskutscher gibt die umgeschult wurden, wie gesagt, die meisten gehören da nicht hin!
Rohrbacher hat geschrieben: Das könnten die Leute bei den kleinen EVU jetzt aber als ganz schwere Beleidigung auffassen. :rolleyes:
Ich habe ja erwähnt dass es auch Leute gibt die 24 Stunden für die Eisenbahn leben, solche sind auch dort, aber wer geht ansonsten da hin? Diese Klein-EVU (<10 Mitarbeiter) fallen nahezu alle dadurch auf dass sie massiv gegen das Arbeitsschutzgesetz verstoßen, daher bin ich kein Freund dieser EVU oder von EVU die aus Museumsbahnen hervorgehen, denn Eisenbahnfans sind die miesesten Arbeitgeber, da sie meinen jeder müsste mit der Firma verheiratet sein und allzeit bereit, rund um die Uhr und kein Leben neben der Eisenbahn haben.
Rohrbacher hat geschrieben: Warum macht man das ganze überhaupt schon wieder? Ich geh' mal davon aus, dass man entsprechend der heutigen Anforderungen so noch schnellere, einfachere, spezialisierte und billigere Ausbildungen machen kann und den ganzen Krempel, der ein späterer Reisezug- bzw. Güterzug-Tf eh nicht braucht, gleich weglassen kann, oder?
Machen kann man viel, aber ich und viele andere werden entschieden dagegen ankämpfen das Niveau abzusenken, das kann man von mir aus im Busfahrerbereich machen, aber nicht bei der Eisenbahn!
Die EVG-Forderung nach mind. 12 Monaten für die Umschulung geht genau in die richtige Richtung und diese muss gesetzlich verpflichtend gemacht werden. Wem das nicht passt, der soll es bleiben lassen.
Es kommen heute zu viele Leute zur Eisenbahn die da nichts verloren haben, die früher keine Chance gehabt haben und das kann es nicht sein. Genau diese Vollpfosten fahren dann 20 Stunden und mehr am Stück, haben von nichts eine Ahnung und zerstören unsere gute alte Eisenbahn.

So, ich geh jetzt wieder feiern, das lenkt ab. ;)
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Beitrag von 146225 »

@Electrification: Etwas mehr sachliche Begründung und etwas weniger Standesdünkel wäre schon ganz nett zu lesen - Danke.
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Beitrag von Electrification »

146225 @ 1 Jan 2013, 10:04 hat geschrieben: @Electrification: Etwas mehr sachliche Begründung und etwas weniger Standesdünkel wäre schon ganz nett zu lesen - Danke.
Vielleicht war ich ja auch schon etwas angetrunken, wer weiß. ;)

OT (da kein Stadtverkehr):
Auf jeden Fall ist es wichtig die Funktionsausbildung zu vereinheitlichen und ein einheitliches Qualitätsniveau zu schaffen. Jeder der von der Schule kommt, könnte so die 2 1/2-3jährige duale Ausbildung machen, wer schon einen Berufsabschluss hat, die Funktionsausbildung, die ebenfalls vor der IHK geprüft wird und mind. 12 Monate dauert.

Was die Klein-EVU betrifft ist es nun mal Fakt dass die wenigsten so arbeiten wie die mittleren und großen EVU. Gerade daher müssen Höchstfahrzeiten (wie beim Lkw-Verkehr und anderen) her. Es ist ja keine Erfindung von mir dass im GV gewisse EVU ihre Tf 20 Stunden am Stück und mehr fahren lassen. Genau solche schwarzen Schafe schnappen am Ende dann den guten wie SBB Cargo oder Schenker die Aufträge weg.

So, jetzt aber wieder weg von der Eisenbahn, hin zum U-Bahn-/Stadtbahnverkehr, darum geht es nämlich eigentlich und im Grunde ist die Frage des Threaderstellers schon beantwortet.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 1 Jan 2013, 11:58 hat geschrieben: Vielleicht war ich ja auch schon etwas angetrunken, wer weiß. ;)
Also wenn das die Begründung für deine Beiträge in letzter Zeit sein soll, warst du offensichtlich dauervoll.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Electrification @ 31 Dec 2012, 23:17 hat geschrieben: Machen kann man viel, aber ich und viele andere werden entschieden dagegen ankämpfen das Niveau abzusenken, das kann man von mir aus im Busfahrerbereich machen, aber nicht bei der Eisenbahn!
Ach ja, und warum soll das beim Bus kein Problem darstellen??
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Beitrag von Electrification »

TramBahnFreak @ 1 Jan 2013, 15:39 hat geschrieben: Ach ja, und warum soll das beim Bus kein Problem darstellen??
Ich sage ja nicht dass das kein Problem sein kann, aber das ist nicht meine Aufgabe.
Allerdings bräuchte es natürlich auch im Busbereich eine Tarifuntergrenze z. B., also so eine Art Branchentarif.
Also wenn das die Begründung für deine Beiträge in letzter Zeit sein soll, warst du offensichtlich dauervoll.
Ach wie lustig, wir müssen ja nicht immer einer Meinung sein, wobei wir das ja selten sind. Das mit gestern war eigentlich nur ein Scherz, ich steh zu meinen Beiträgen. Klar sind sie manchmal etwas direkt, aber es ist nur die Wahrheit. ;)
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Beitrag von Autobahn »

@ Electrification

In vielen Deiner Beiträge lese ich Argumentationen aus dem Umfeld von Mobifair.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 1 Jan 2013, 15:58 hat geschrieben: Ach wie lustig, wir müssen ja nicht immer einer Meinung sein, wobei wir das ja selten sind. Das mit gestern war eigentlich nur ein Scherz, ich steh zu meinen Beiträgen. Klar sind sie manchmal etwas direkt, aber es ist nur die Wahrheit. ;)
Das hat nix mit deiner Meinung zu tun, sondern mit der Art und Weise, wie du uns sie hier als allgemeingültig und als die absolute Wahrheit verkaufen willst. Dazu dann noch die Polemisierung, fertig ist der perfekte Electrification-Beitrag. Na herzlichen Glückwunsch, wenn das der Sinn einer Diskussion ist.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 1 Jan 2013, 20:21 hat geschrieben: Das hat nix mit deiner Meinung zu tun, sondern mit der Art und Weise, wie du uns sie hier als allgemeingültig und als die absolute Wahrheit verkaufen willst. Dazu dann noch die Polemisierung, fertig ist der perfekte Electrification-Beitrag. Na herzlichen Glückwunsch, wenn das der Sinn einer Diskussion ist.
Gut, ich bin nicht perfekt und übertreibe manchmal etwas, aber ich bin wie ich bin und man muss damit leben. Ich kann auch zugeben wenn ich zu weit gehe. Außerdem akzeptiere ich auch andere Meinungen, auch wenn ich sie manchmal auseinandernehme oder nicht gut finde. Meine Art kommt sicher nicht bei jedem gut an, ich kann es nicht ändern. Wünsche trotzdem allen ein frohes neues Jahr.
Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein... ;)
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Beitrag von Auer Trambahner »

*RÄUSPER!*
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Beitrag von TramBahnFreak »

Auer Trambahner @ 1 Jan 2013, 21:35 hat geschrieben: *RÄUSPER!*
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Beitrag von ET 420 192 »

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich habe dabei vieles gelernt. Doch nun die wichtigste Frage:

Wie ist die Bezahlung als U-Bahnfahrer?
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