Im Artikel war von 11% Tunnelanteil die Rede…?Electrification @ 11 Jan 2012, 10:26 hat geschrieben: So war das auch zu lesen, der Ausbau der Bestandsstrecken würde die Kapazität nicht entscheidend steigern und von daher hat man sich für die NBS entschieden. Um möglichst wenig in die Natur einzugreifen wird ein großer Teil der Strecke im Tunnel verlaufen.
[UK] HS2 London - Birmingham wurde beschlossen
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In einem vereinten Europa halte ich es ganz nebenbei für absurd es als ein Problem darzustellen wenn Rosenheimer etwas von ihrem Strom aus dem sehr sehr sehr nahen Österreich erhalten, statt von der sehr sehr sehr fernen Nordseeküste mit großen Windparks. Ein europäisches Verbundnetz wäre sinnvoller als Nord-Süd-Leitungen durch die Landschaften zu schlagen. Und da wäre ein dichterer Verbund zB von Bayern, Österreich, BaWü und der Schweiz zu bevorzugen. Aber so europäisch denkt man in Punkto Infrastruktur nicht. Alles von Isolationismus und Prestigedenken geprägt, nach wie vor.Electrification @ 10 Jan 2012, 20:56 hat geschrieben: Da denkt man nur an die dringend nötigen Stromtrassen. Vor kurzem musste Strom aus Österreich importiert werden, obwohl im Norden genug produziert wurde (gerade als der Sturm ging), die Leitungen reichen aber nicht aus um die stromintensiven Industriebetriebe in Süddeutschland vollständig zu versorgen.
Wo wir auch sofort beim Bahnverkehr wären. Die öffentliche Infrastruktur Englands ist fast so "runter" wie die des großen Vorbildes, der USA. Leckende Trinkwasserleitungen führen im regnerischen England im Sommer inzwischen zu Wasser-Rationierung weil ein Großteil auf dem Weg zum Verbraucher im Erdreich durch Leckagen versickert, die Schienen haben solch schlechte Verarbeitungsqualität dass der in Deutschland überkommende Begriff des Bummel- und Rumpelzuges sofort in den Sinn kommt. Und wer mal mit der englischen Eisenbahn unterwegs war, besonders auch auf Nebenstrecken und im Regionalverkehr, der wird nie wieder über die DB motzen, nie nie wieder.
Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Von einem großen Wurf für das englische Bahnnetz kann man IMHO mitnichten sprechen. Traurig wenn man bedenkt dass die Eisenbahn dort erfunden wurde! Die Deutschen bauen ja auch die besten und begehrtesten Autos der Welt, als Erfinder des Automobiles hatten sie immer einen gewissen technologischen Vorsprung. Die Engländer hingegen werden mit Baumaschinen aus Deutschland, Fachleuten aus Deutschland und vermutlich auch Fahrzeugen aus Deutschland diese neue Strecke aufziehen - müssen, mangels heimischer Technologie auf der Höhe der Zeit. So werden woanders "Jobs" geschaffen (Deutschland rüstet ja den halben Planeten mit Infrastruktur und Maschinen aus). Soweit denken aber Neoliberale des "Thatcherismus" nie. Die kurzfristige Einsparung lockt halt mehr.
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Ich stelle mir da eine Fusion vor. Bayern und BaWü treten aus der Bundesrepublik aus und dann macht man eine Alpenrepublik, neugezimmert, so wie sie entstanden wäre wenn Preußen damals nicht gewonnen hätte. Europa hätte sich wohl viel erspart.bayerhascherl @ 11 Jan 2012, 18:55 hat geschrieben:
Und da wäre ein dichterer Verbund zB von Bayern, Österreich, BaWü und der Schweiz zu bevorzugen

Genau darum darf man in Deutschland solche Bereiche nicht privatisieren. In GB mag das auch nicht sein, keine Ahnung, hier geht es darum dass uns das gleiche blühen würde in einem derartigen Fall.bayerhascherl hat geschrieben: Leckende Trinkwasserleitungen führen im regnerischen England im Sommer inzwischen zu Wasser-Rationierung weil ein Großteil auf dem Weg zum Verbraucher im Erdreich durch Leckagen versickert,
Infrastruktur und dazu gehört auch die Wasserversorgung darf man nicht verramschen.
Wir mögen ja in vielen Bereichen führend und Weltmarktführer sein, aber beim Hochgeschwindigkeitsverkehr haben die Franzosen und die Japaner die Nase vorne. Wenn, dann wird es eine Version des TGV oder seines Nachfolgers von Alstom.bayerhascherl hat geschrieben: Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Von einem großen Wurf für das englische Bahnnetz kann man IMHO mitnichten sprechen. Traurig wenn man bedenkt dass die Eisenbahn dort erfunden wurde! Die Deutschen bauen ja auch die besten und begehrtesten Autos der Welt, als Erfinder des Automobiles hatten sie immer einen gewissen technologischen Vorsprung. Die Engländer hingegen werden mit Baumaschinen aus Deutschland, Fachleuten aus Deutschland und vermutlich auch Fahrzeugen aus Deutschland diese neue Strecke aufziehen - müssen, mangels heimischer Technologie auf der Höhe der Zeit. So werden woanders "Jobs" geschaffen (Deutschland rüstet ja den halben Planeten mit Infrastruktur und Maschinen aus). Soweit denken aber Neoliberale des "Thatcherismus" nie. Die kurzfristige Einsparung lockt halt mehr.
Unsere Industrie wird sicher auch davon profitieren, das kann man nicht abweisen, vor allem weil GB ja scheinbar großteils von Luftnummern lebt.
Kein Wunder dass die Schotten weg wollen, dann fehlt auch noch Öl und Gas und ein neues Norwegen entsteht.

In lezter Zeit hat eher Siemens die Nase vorn, mit den verschiedenen Velaro Versionen des ICE 3. Alstom steht momentan eher schwach da und hat einige male gegen Velaro verloren.Electrification @ 11 Jan 2012, 21:28 hat geschrieben: Wir mögen ja in vielen Bereichen führend und Weltmarktführer sein, aber beim Hochgeschwindigkeitsverkehr haben die Franzosen und die Japaner die Nase vorne. Wenn, dann wird es eine Version des TGV oder seines Nachfolgers von Alstom.
Unsere Industrie wird sicher auch davon profitieren, das kann man nicht abweisen, vor allem weil GB ja scheinbar großteils von Luftnummern lebt.
Gestern nun wurden die bevorzugten Trassen für die beiden Strecken des zweiten Bauabschnittes der HS2 veröffentlicht. Die beiden Streckenäste schliessen nahtlos an den ersten Bauabschnitt an und verlaufen nach Manchester bzw. Leeds. Damit entstehen durchgehende SFSen ohne Zwangshalte zwischen London und den genannten Metropolen im Norden. Trassiert werden die Hauptlinien für Geschwindigkeiten von 230 bis 400 km/h.
Bahnhöfe im Stadtzentrum wird es neben London und Birmingham nur in Manchester und Leeds geben. Darüber hinaus soll es Parkway Stations in Old Oak Common (in Greater London), am Flughafen Birmingham, in Toton (für Derby und Nottingham), in Meadowhall (für Sheffield) und am Flughafen von Manchester geben.
Link zu den vorgestellten Plänen.
Bahnhöfe im Stadtzentrum wird es neben London und Birmingham nur in Manchester und Leeds geben. Darüber hinaus soll es Parkway Stations in Old Oak Common (in Greater London), am Flughafen Birmingham, in Toton (für Derby und Nottingham), in Meadowhall (für Sheffield) und am Flughafen von Manchester geben.
Link zu den vorgestellten Plänen.
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Feine Sache, wenn die Parkway-Stations einen direkten Regionalzuganschluss ins Stadtzentrum haben. Ich hoffe diese Stationen bekommen einen Anschluss ans regionale Eisenbahnnetz, denn sonst verpufft für einige Städte der ganze Fahrzeitvorteil wieder, wenn sie im Nichts enden und erst mal schauen müssen wie sie weiterkommen.firefly @ 29 Jan 2013, 09:41 hat geschrieben: Gestern nun wurden die bevorzugten Trassen für die beiden Strecken des zweiten Bauabschnittes der HS2 veröffentlicht. Die beiden Streckenäste schliessen nahtlos an den ersten Bauabschnitt an und verlaufen nach Manchester bzw. Leeds. Damit entstehen durchgehende SFSen ohne Zwangshalte zwischen London und den genannten Metropolen im Norden. Trassiert werden die Hauptlinien für Geschwindigkeiten von 230 bis 400 km/h.
Bahnhöfe im Stadtzentrum wird es neben London und Birmingham nur in Manchester und Leeds geben. Darüber hinaus soll es Parkway Stations in Old Oak Common (in Greater London), am Flughafen Birmingham, in Toton (für Derby und Nottingham), in Meadowhall (für Sheffield) und am Flughafen von Manchester geben.
Link zu den vorgestellten Plänen.
Den Plänen ist zu entnehmen, dass auf eine gute Verknüpfung mit regionalen und lokalen Bahnlinien geachtet wird. Entsprechend werden neue Bahnhöfe bzw Haltestellen angelegt oder die Bahnsteige von vorhandenen Stationen etwas verschoben.
In Nottingham und Manchester sind Strassenbahnlinien geplant, die jeweils nur wenige hundert Meter vor der SFS enden. Da nehm ich mal stark an, dass man diese zu den neuen Bahnhöfen verlängert wird. Und in Sheffield fährt die Tram schon dorthin, wo die Hochgeschwindigkeitszüge mal halten sollen.
In Nottingham und Manchester sind Strassenbahnlinien geplant, die jeweils nur wenige hundert Meter vor der SFS enden. Da nehm ich mal stark an, dass man diese zu den neuen Bahnhöfen verlängert wird. Und in Sheffield fährt die Tram schon dorthin, wo die Hochgeschwindigkeitszüge mal halten sollen.
Ein weiteres Eisenbahn-Großprojekt auf der Insel. Natürlich besteht dort massiver Nachholbedarf (und vieles ist schon unwiederbringlich zerstört), aber was die Insulaner allein in den letzten fünf Jahren alles an Projekten angestossen haben bzw. gerade umsetzen ist schon beeindruckend. Kleine Auswahl:
- Elektrifizierung der Great Western Mainline von London nach Cardiff (1 Milliarde Pfund)
- Elektrifizierung des Regionalnetzes in Südwales (350 Millionen Pfund)
- Anbindung des Flughafen Heathrows nach Westen (500 Millionen Pfund)
- Elektrifizierung der Midland Main Line von Bedford nach Sheffield und weiterer Linien in Mittelengland (4.2 Milliarden Pfund)
- Crossrail in London (16 Milliarden Pfund)
- Thameslink 2000 in London (6 Milliarden Pfund)
- Wiederaufbau der Waverley Line bis Tweedbank (350 Millionen Pfund)
- East West Rail Link nördlich von London (530 Millionen Pfund)
- Croxley Rail Link und Watford Junction Interchange (200 Millionen Pfund)
Schön zu sehen dass man endlich umdenkt. Hätte ja auch so weitergehn können wie in den 40 Jahren davor.
Mfg
Catracho
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Mfg
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Das kannst du 1:1 auf Deutschland übertragen, nur dass sich hier der Zustand nicht ändern wird und es z. B. kein Elektrifizierungsprogramm wichtiger Hauptstrecken gibt, die diese in den nächsten Jahren unter Draht setzt.Catracho @ 31 Jan 2013, 10:01 hat geschrieben: Natürlich besteht dort massiver Nachholbedarf (und vieles ist schon unwiederbringlich zerstört),
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Ja, die wollte die Königlich Bayerische Staatseisenbahn schon elektrifizieren und jetzt will man das immer noch.Jean @ 31 Jan 2013, 15:22 hat geschrieben: Stimmt so nicht...die Strecke von Regensburg nach Hof soll elektrifiziert werden... B-)
BER soll auch mal fertig werden und S21 soll nicht teuerer werden.
Eines ist klar, in der Zeit wo die nächste Strecke elektrifiziert oder ausgebaut wurde, sind dutzende Autobahnkilometer neu entstanden und die Schere geht auch hier immer weiter auseinander.
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Wollte sie? Elektrifiziert werden soll seit Ende der 1990er. Wenn du die Kohle über hast, freut sich DB Energie sicher über eine kleine Spende.Electrification @ 31 Jan 2013, 15:38 hat geschrieben: Ja, die wollte die Königlich Bayerische Staatseisenbahn schon elektrifizieren und jetzt will man das immer noch.
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Nein, Regensburg - Hof war vor WW2 eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen und lange Zeit wichtiger als die Frankenwaldstrecke. Auch die DRG/DRB (was da halt gerade aktuell war) wollte in den 20ern noch die Strecke elektrifizieren. Danach kam das geisteskranke Terrorregime ins Gehege, woraufhin die Teilung des übrig gebliebenen Landes erfolgte und damit die Strecke ihre Bedeutung verlor.JeDi @ 31 Jan 2013, 17:40 hat geschrieben: Wollte sie? Elektrifiziert werden soll seit Ende der 1990er. Wenn du die Kohle über hast, freut sich DB Energie sicher über eine kleine Spende.
Die K.Bay.St.B. wollte sogar alle Hauptstrecken elektrifizieren und wäre Bayern eigenständig geblieben, wenn der Neuschwansteinkasper nicht gewesen wäre, wer weiß, vielleicht wäre die Elektrifizierungsdichte ähnlich wie in der Schweiz.
Sie sollte in den 70ern oder 80ern sogar in Abschnitten eingleisig zurückgebaut werden. Weiß dazu jemand näheres?
Erst nach der Wende kam dann das Thema Elektrifizierung wieder auf, aber immer nur als Randnotiz, im Schatten von Nürnberg - Hof.
Aber das ist jetzt schon wieder OT und hat mit HS2 wenig zu tun.

So richtig beeindruckend ist es bei genauerer Betrachtung dann aber doch nicht. Es wird mindestens zwei Jahrzehnte dauern, diese Projekte abzuarbeiten, wenn sie überhaupt fertig gestellt werden. Im Moment gibt es nämlich nur die Absicht, sie umzusetzen, was sich bei jedem Regierungswechsel wieder ändern kann.Catracho @ 31 Jan 2013, 10:01 hat geschrieben:- Elektrifizierung der Great Western Mainline von London nach Cardiff (1 Milliarde Pfund)
- Elektrifizierung des Regionalnetzes in Südwales (350 Millionen Pfund)
- Anbindung des Flughafen Heathrows nach Westen (500 Millionen Pfund)
- Elektrifizierung der Midland Main Line von Bedford nach Sheffield und weiterer Linien in Mittelengland (4.2 Milliarden Pfund)
- Crossrail in London (16 Milliarden Pfund)
- Thameslink 2000 in London (6 Milliarden Pfund)
- Wiederaufbau der Waverley Line bis Tweedbank (350 Millionen Pfund)
- East West Rail Link nördlich von London (530 Millionen Pfund)
- Croxley Rail Link und Watford Junction Interchange (200 Millionen Pfund)
Der Heathrow Airlink zum Beispiel wurde schon einmal verworfen, nur um dann wieder in einer abgespeckten Version doch wieder aufgegriffen zu werden. Das Thameslink Programme läuft schon 20 Jahre und man ist immer noch nicht fertig damit. Und mit den Elektrifizierungen hinkt British Rail selbst unserer Deutschen Bummelbahn noch um Jahrzehnte hinterher.
Projekte dieser Größenordnung realisiert man ja nun mal nicht über Nacht. Fertigstellung aller von mir erwähnten Vorhaben geplant bis 2021 (als letztes der Heathrow Airport Link).Es wird mindestens zwei Jahrzehnte dauern, diese Projekte abzuarbeiten
Crossrail seit 2009 im Bau, Finanzierung gesichert, durch beide Parteien abgesegnet; Thameslink seit 2009 im Bau, Finanzierung seit 2007 gesichert; Waverley seit Ende 2012 im Bau; EWRL Teil 1 Finanzierung seit 2011 gesichert; Croxley Rail Link abgesegnet und Finanzierung gesichert, Vorarbeiten begonnen, Baubeginn 2014.wenn sie überhaupt fertig gestellt werden. Im Moment gibt es nämlich nur die Absicht, sie umzusetzen, was sich bei jedem Regierungswechsel wieder ändern kann.
Die Elektrifizierungen sind noch recht neue Vorhaben (beschlossen Ende 2011 bzw. Mitte 2012), laut englischem Pressespiegel bestehen aber weder bei der Finanzierung Probleme, noch gibt es Widerstand aus Reihen der Bevölkerung oder anderer Parteien.
Das von mir erwähnte Vorhaben ist nicht der im April 2011 verworfene Heathrow Airtrack, sondern ein im Sommer 2012 beschlossenes Vorhaben. Auch hier natürlich noch kein Baubeginn.Der Heathrow Airlink zum Beispiel wurde schon einmal verworfen, nur um dann wieder in einer abgespeckten Version doch wieder aufgegriffen zu werden.
Thameslink wurde 1990 in Dienst genommen. Ab 1991 plante man ein Erweiterungsprogramm, das allerdings erst 2006 beschlossen wurde. Wie ich oben schon schrieb, ist das Vorhaben seit nun 3 Jahren in der Umsetzung und soll 2018 abgeschlossen sein. Es läuft also nicht seit 20 Jahren, es lag 15 Jahre auf Eis. Auch hier mein Kommentar: Schön, dass man es endlich umsetzt.Das Thameslink Programme läuft schon 20 Jahre und man ist immer noch nicht fertig damit.
Hab ich nirgendswo bestritten, wie Du meinem ersten Post entnehmen kannst. Aber wie ich auch da schon schrieb:Und mit den Elektrifizierungen hinkt British Rail selbst unserer Deutschen Bummelbahn noch um Jahrzehnte hinterher.
MfgSchön zu sehen dass man endlich umdenkt. Hätte ja auch so weitergehn können wie in den 40 Jahren davor.
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Elektrifizierungen und Ausbaumaßnahmen gehen immer von den Regierungen und deren Verkehrsministerien aus und die sind dafür verantwortlich. Natürlich hat GB einen Nachholbedarf bei Elektrifizierungen, aber selbst wenn man es dreht und wendet, Großbritannien wendet pro Kopf mehr für Schienenprojekte auf wie Deutschland. Eigentlich wendet jedes Land in Europa mehr auf und das zeigt welch geringen Stellenwert die Eisenbahn hierzulande hat.firefly @ 1 Feb 2013, 08:30 hat geschrieben: Und mit den Elektrifizierungen hinkt British Rail selbst unserer Deutschen Bummelbahn noch um Jahrzehnte hinterher.
Das stimmt so nicht. Am Thameslink Programme wird schon seit den 1990ern gebaut. Damals hat man die Station unter St Pancras errichtet und den Abzweig zur ECML rüber gebaut. Abschliessend wurde die Station Kings Cross Thameslink aufgelassen.Catracho @ 1 Feb 2013, 09:41 hat geschrieben: Thameslink wurde 1990 in Dienst genommen. Ab 1991 plante man ein Erweiterungsprogramm, das allerdings erst 2006 beschlossen wurde. Wie ich oben schon schrieb, ist das Vorhaben seit nun 3 Jahren in der Umsetzung und soll 2018 abgeschlossen sein. Es läuft also nicht seit 20 Jahren, es lag 15 Jahre auf Eis. Auch hier mein Kommentar: Schön, dass man es endlich umsetzt.
Ich glaube dieser Statistik nicht so richtig. In Deutschland wenden wir nicht wenig dafür auf, dass Bahnen fahren, Bahnstrecken Instand gesetzt und neu gebaut werden. Das mag weniger sein als in manchen Ländern. Dass wir damit jedoch Schlusslicht sein sollen, glaube ich nicht. So toll ist der ÖV im Vereinigten Königreich zum Beispiel auch nicht, als dass sie dort mehr dafür aufwenden würden.Electrification @ 1 Feb 2013, 14:51 hat geschrieben: Eigentlich wendet jedes Land in Europa mehr auf und das zeigt welch geringen Stellenwert die Eisenbahn hierzulande hat.
Pro Kopf Investition 2010 in Schieneninfrastruktur laut Allianz pro SchieneGSIISp64b @ 1 Feb 2013, 22:16 hat geschrieben: Ich hätte auch gerne Zahlen.
Deutschland: 53 Euro
Frankreich: 90
Italien: 99
Spanien: 114
Großbritannien: 125
Niederlande: 159
Schweden: 164
Österreich: 230
Schweiz: 308
http://www.allianz-pro-schiene.de/infrastr...ninvestitionen/
Edit: Zahlen stammen vom Beratungsunternehmen SCI Verkehr
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-spa...cle3730441.html
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Viel interessanter ist doch, wieviel Effekt jeder eingesetzter Euro hatte. Und das kann man am besten über den Modal Split herausfinden.JNK @ 1 Feb 2013, 22:24 hat geschrieben: Pro Kopf Investition 2010 in Schieneninfrastruktur laut Allianz pro Schiene
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Kannst Du ein bisschen mehr ausführen, was Du meinst?JeDi @ 1 Feb 2013, 22:26 hat geschrieben: Wir finanzieren unsere Infrastruktur halt (auch, teilweise großteils) über die Bestellerentgelte - und dann sieht die Rechnung schon wieder anders aus...
@GSIISp64b
Russland: 130
China: 59
Indien: 4
Türkei: 4
Der Thameslink (Bedford - Brighton) wurde 1988 in Betrieb genommen, letzte bauliche Aktivität war der Bau eines neuen Trassenabschnitts am Ludgate Hill, eröffnet Ende Mai 1990.firefly @ 1 Feb 2013, 21:52 hat geschrieben: Das stimmt so nicht. Am Thameslink Programme wird schon seit den 1990ern gebaut. Damals hat man die Station unter St Pancras errichtet und den Abzweig zur ECML rüber gebaut. Abschliessend wurde die Station Kings Cross Thameslink aufgelassen.
Jetzt mal so einfach wie möglich den weiteren Verlauf betrachtet:
1991: British Rail präsentiert einen Plan zur Erweiterung des Thameslink-Netzes
1993: Durch die Privatisierung und Zerschlagung von BR geht die Verantwortung für das Projekt auf Railtrack über - es folgt eine Rezession, das Projekt schäft ein
1997: Railtrack versucht das Projekt auf den Weg zu bringen, es kommen aber die LCR und der Bau von High Speed 1 in die Quere
1999: Railtrack hat die Pläne für das Projekt überabeitet und ersucht die zuständigen Behörden um Bauerlaubnis/Finanzierung
2000-2001: Öffentliche Anhörung des Projektes
2002: Der zuständige Inspector empfiehlt, das Projekt abzulehnen
2003: Die britische Regierung lehnt das Projekt ab, pocht auf Überarbeitung der Pläne durch Network Rail (dem Nachfolger von Railtrack), NR wird für die Finanzierung in die Pflicht genommen, dann die Strategic Rail Authority
2004: NR legt die überarbeiteten Pläne vor
2005: Das Department of Transportation wird für die Finanzierung verantwortlich, eine zweite öffentliche Anhörung beginnt
2006: Der zuständige Inspector zeigt sich zufrieden mit den neuen Plänen und empfiehlt den Behörden, das Projekt umzusetzen
2006: NR erhält die Erlaubnis und die rechtlichen Möglichkeiten zur Umsetzung des Projektes
2006/2007: Im Rahmen der Bauarbeiten für High Speed 1 wird King's Cross Thameslink durch einen neuen Halt am Bahnhof St Pancras ersetzt
2007: Die britische Regierung sichert die Finanzierung des Projektes zu
2009: Beginn der Bauarbeiten
2018: Geplanter Abschluss der Bauarbeiten
Zusammengefasst: Erstes Projekt (Thameslink) 1990 abgeschlossen. Zweites Projekt (Thameslink Programme) 2006 beschlossen, seit 2009 im Bau. Zwischen 1990 und 2009 wurde zwar diskutiert, aber eben nicht gebaut. Die einzigen Arbeiten die durchgeführt wurden (Ersatz von King's Cross Thameslink 2007 und der Tunnel zur ECML so um 2002) geschahen im Zusammenhang mit dem Bau von High Speed 1.
Mfg
Catracho
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Das sind nur die Investition des Staates in die Schieneninfrastruktur. Und wahrscheinlich auch nur in die Schienen der EBO-Bahnen. Da heisst dann aber, dass die Investitionen des "Privatunternehmens" DBAG einfach mal komplett heraus gerechnet wurden während bei einem Staatsbetrieb wie der SBB die Anschaffung jedes kleinen Schräubchens als Investition des Staates gilt. Genauso scheinen Investitionen in kommunale Metrostrecken nicht berücksichtigt zu werden. Das macht sich natürlich günstig für Länder wie die Schweiz oder das Vereinigte Königreich, wo derzeit keine neuen Metro-Strecken gebaut werden und man die Investitionssummen auf die Fernbahn konzentrieren kann.JNK @ 1 Feb 2013, 22:24 hat geschrieben:Pro Kopf Investition 2010 in Schieneninfrastruktur laut Allianz pro Schiene
Deutschland: 53 Euro
Frankreich: 90
Italien: 99
Spanien: 114
Großbritannien: 125
Niederlande: 159
Schweden: 164
Österreich: 230
Schweiz: 308
Du unterschlägst den Ersatzneubau unter St Pancras. Dort wurde eine ganz neue unterirdische Station nebst höhenfreier Ausfädelung errichtet.Catracho @ 2 Feb 2013, 03:54 hat geschrieben:Der Thameslink (Bedford - Brighton) wurde 1988 in Betrieb genommen, letzte bauliche Aktivität war der Bau eines neuen Trassenabschnitts am Ludgate Hill, eröffnet Ende Mai 1990.
Noch offensichtlicher wird die statistische Schummelei bei "Staatlichen Investitionen in die Schieneninfrastruktur im Vergleich zur Straße". Dort nennt die Allianz pro Schiene folgende Zahlen:
Deutschland 81
Schweiz 130
Österreich 257
Warum sind die staatlichen Investitionen in die Schienen in Österreich dreimal so hoch wie in Deutschland im Vergleich zu Investitionen in Strassen? Das wird wohl daran liegen, dass in Deutschland das Schienennetz in die DBAG überführt wurde und von ihr betrieben wird und Österreich das Autobahn- und Schnellstrassennetz in die Asfinag ausgegliedert wurde. Sowohl die DBAG als auch die Asfinag gehören zu 100% dem Staat, sind aber privatrechtlich organisiert. Und so kann eine Lobbygruppe wie die Allianz pro Schiene diese Unterhalts- und Neubau-Investitionen heraus rechnen und atemberaubende Statistiken erzeugen.
Deutschland 81
Schweiz 130
Österreich 257
Warum sind die staatlichen Investitionen in die Schienen in Österreich dreimal so hoch wie in Deutschland im Vergleich zu Investitionen in Strassen? Das wird wohl daran liegen, dass in Deutschland das Schienennetz in die DBAG überführt wurde und von ihr betrieben wird und Österreich das Autobahn- und Schnellstrassennetz in die Asfinag ausgegliedert wurde. Sowohl die DBAG als auch die Asfinag gehören zu 100% dem Staat, sind aber privatrechtlich organisiert. Und so kann eine Lobbygruppe wie die Allianz pro Schiene diese Unterhalts- und Neubau-Investitionen heraus rechnen und atemberaubende Statistiken erzeugen.