Radverkehr

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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 1 Feb 2013, 18:56 hat geschrieben: Die Radwege in Wuppertal kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen. Es mag richtig sein. Aber "echter" Radverkehr macht auf Grund der Topografie nur im schmalen Tal Spaß.

Ich sehe häufig Kraftfahrzeuge mit Fahrradgepäckträger mit dem Kennzeichen W, SG und RS am Rheinufer in Düsseldorf und Monheim stehen  :lol:

Du kannst in Wuppertal ein Super-Radweg-Konzept bauen, so viele Jan Ullrich, Lance Armtrong, Eddy Merckx gibt es in der Stadt nicht  :P
Mal wieder Unsinn. Soll ich jetzt aufzählen, wie viele aus D, K und LEV ins Bergischen zum Mountainbiking kommen?

Jan Ullrich, Lance Armstrong und der Kannibale sind ja berühmt dafür, im bergigen Terrain nicht zu fahren, weil es ihnen keinen "Spass" macht.

So viel Nonsens. :angry:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Man darf auch nicht vergessen, dass ein Pedelec auch älteren Semestern erlaubt, eine Steigung bergauf mühelos zu bewältigen, als hätten sie immer Rückenwind. Gerade für so etwas wurde es ja erfunden. Und auch wenn man keinen unterstützenden Motor hat: Es gibt eine alte, aber immer noch sensationelle Erfindung: die Gangschaltung. Mit einem "echten" ersten Gang - ich rede jetzt nicht von Fahrrädern vom Discounter mit 3-Gang-Nabenschaltung :D - dürfte es kaum eine Stelle geben, wo man nicht ohne exorbitanten Kraftaufwand heraufkäme.

Daher hat das Fahrrad auch außerhalb des Sportbereichs selbst in Berg-und-Tal-Städten wie Stuttgart eine Chance. Fahrradmitnahme im ÖPNV ist auch ein Thema: Zacke in Stuttgart z.B., die S-Bahn im hügeligen Münchner Umland usw.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 1 Feb 2013, 19:09 hat geschrieben:Soll ich jetzt aufzählen, wie viele aus D, K und LEV ins Bergischen zum Mountainbiking kommen?
Hast Du verlässliche Zahlen über die "Wanderungsbewegungen" normaler Radler von Wuppertal an den Rhein und Mountainbiker vom Rhein nach Wuppertal?

Du verrennst Dich in eine Diskussion, dass alle Radler sportlich ambitioniert sein müssen.
TramPolin @ , hat geschrieben:Man darf auch nicht vergessen, dass ein Pedelec auch älteren Semestern erlaubt, einen Steigung bergauf mühelos zu bewältigen, als hätten sie immer Rückenwind.
Das ist nur bedingt richtig. Auch bei einer Unterstützung von 0,25 kW kommt man nicht "mühelos" einen Berg hinauf. Es ist natürlich von der Technik des Pedelec abhängig. Ein Pedelec, das die Unterstützung durch den Pedaldruck durch einen Mittelmotor auf die Hinterachse steuert, ist anders anzusehen, als ein Pedelec, das über die Pedalbewegungen einen Nabenmotor antreibt.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 1 Feb 2013, 18:56 hat geschrieben:Die Radwege in Wuppertal kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen. Es mag richtig sein. Aber "echter" Radverkehr macht auf Grund der Topografie nur im schmalen Tal Spaß.

Ich sehe häufig Kraftfahrzeuge mit Fahrradgepäckträger mit dem Kennzeichen W, SG und RS am Rheinufer in Düsseldorf und Monheim stehen  :lol:

Du kannst in Wuppertal ein Super-Radweg-Konzept bauen, so viele Jan Ullrich, Lance Armtrong, Eddy Merckx gibt es in der Stadt nicht  :P
In Basel gibt es 16% Radverkehrsanteil bei ähnlichen Höhenverhältnissen wie im Wuppertal.

Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=521...&type=1&theater
(leider hab ich nur was in FB gefunden)

Den Fahrradklimatest darf man aber auch nicht überbewerten. In Wuppertal sind viele Radfahrer stinkig auf die Stadt wegen der Sache mit der Nordbahntrasse. Da ist dann ein Abstimmungsverhalten halt nicht ganz objektiv :rolleyes:

Das ganze auch mal am Beispiel Filderstadt:
Dies ist im Fahrradklimatest bei den Kleinstädten auf den 4. Rang.
Die gleiche Stadt hatte sich aber auch 2012 als fahrradfreundliche Kommune beim Landesbündniss Pro-Rad beworben und ist abgelehnt worden:
http://www.fahrradland-bw.de/presse/presse...-ausgezeichnet/

Eine Bewertung des ADFC Landesverbandes über Filderstadt kommt zu folgenden Ergebniss:
In Filderstadt wird viel in Öffentlichkeitsarbeit für das Rad Fahren investiert. Die Infrastruktur entspricht jedoch nur in kleinen Abschnitten den Vorstellungen einer modernen Fahrradstadt. Der gesperrte Flughafentunnel ist wie ein Stachel im Fleisch der Radfahrer, dies kann auch durch noch so gute Stadtpläne und Wegweiser nicht ausgeglichen werden. Bei den Kleinmaßnahmen, die niemandem wehtun, gibt es nur noch wenig abzuarbeiten – jetzt wird es Zeit, sich um die „großen Brocken“ zu kümmern.
Quelle: http://www.adfc-bw.de/fileadmin/dateien/La...filderstadt.pdf

Man hat also in Filderstadt ein gutes Fahrradklima geschafft und damit beim test gut abgeschnitten, wirklich gut ist man da aber trotzdem nicht.

Das im gleichen Verfahren als fahrradfreundlich ausgezeichnete Kirchheim/Teck landete nur auf Rang 50...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 1 Feb 2013, 20:03 hat geschrieben: Das ist nur bedingt richtig. Auch bei einer Unterstützung von 0,25 kW kommt man nicht "mühelos" einen Berg hinauf. Es ist natürlich von der Technik des Pedelec abhängig. Ein Pedelec, das die Unterstützung durch den Pedaldruck durch einen Mittelmotor auf die Hinterachse steuert, ist anders anzusehen, als ein Pedelec, das über die Pedalbewegungen einen Nabenmotor antreibt.
Natürlich gibt es Unterschiede bei den Modellen. Auch mit dem preislich güntigesten Modell wird man beim Bergauffahren eine erhebliche Erleichterung verspüren, was aber nicht heißt, dass man sich das billigste Pedelec holen sollte.

Vor ein paar Monaten sah ich die Postbotin erstmals per Pedelec andüsen. Schön, dass sich die Technik inzwischen durchgesetzt hat und auch gewerblich eingesetzt wird.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 1 Feb 2013, 20:03 hat geschrieben:Hast Du verlässliche Zahlen über die "Wanderungsbewegungen" normaler Radler von Wuppertal an den Rhein und Mountainbiker vom Rhein nach Wuppertal?
Immer dann, wenn Du ein W-SG-RS Auto mit Fahrradträger in D siehst, sehe ich ein K-LEV-D Auto mit zwei Mountainbikern in W-SG-RS. (Um auf Deinem Diskussionsniveau zu bleiben)
Du verrennst Dich in eine Diskussion, dass  alle Radler sportlich ambitioniert sein müssen.
Du verrennst Dich in eine Diskussion, dass alle Radler nur im Tal fahren können, um Spaß zu haben.
TramPolin @ hat geschrieben:Vor ein paar Monaten sah ich die Postbotin erstmals per Pedelec andüsen. Schön, dass sich die Technik inzwischen durchgesetzt hat und auch gewerblich eingesetzt wird.
Den TNT-Postboten erkenne ich inzwischen auch am Surren des Pedelecs. Der kommt hier schon recht lange per Pedelec, während die gelben Kollegen am Klappern der Karren zu erkennen sind.
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Beitrag von Martin H. »

Pedelecs bei der Post kenne ich schon lange. Allerdings ging deren Prozentsatz die letzten beiden Jahre stark nach oben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Es ist aber offensichtlich, das nicht alle Wuppertaler Radfahrer begeisterte Mountainbiker sind.

Warum ist wohl im Münsterland und am Niederrhein der Anteil der Radfahrer bedeutend höher?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 2 Feb 2013, 15:20 hat geschrieben: Es ist aber offensichtlich, das nicht alle Wuppertaler Radfahrer begeisterte Mountainbiker sind.
Es ist genauso offensichtlich, dass nicht alle Wuppertaler Autofahrer sind. Ja und?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 2 Feb 2013, 15:20 hat geschrieben:Warum ist wohl im Münsterland und am Niederrhein der Anteil der Radfahrer bedeutend höher?
Radverkehrsanteil Düsseldorf: 5-6%
Quelle: http://www.duesseldorf.de/verkehrsmanageme...df/vep2_bro.pdf

Radverkehrsanteil Stuttgart (sehr bergig), ca. 7%

Radverkehrsanteil Basel: 16% (siehe oben)

Radverkehrsanteil Wuppertal: 2%
Quelle: http://www.wuppertal.de/tourismus-freizeit...00000193103.php

Da die nicht gerade flachen städte Basel und Stuttgart teils deutlich mehr Radverkehr aufweisen als das recht flache Düsseldorf sind Berge villeicht ein Grund, aber kein Hinterniss. Zumindest nicht bis zur 15-20% Marke.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 2 Feb 2013, 21:01 hat geschrieben:Da die nicht gerade flachen städte Basel und Stuttgart teils deutlich mehr Radverkehr aufweisen als das recht flache Düsseldorf sind Berge villeicht ein Grund, aber kein Hinterniss. Zumindest nicht bis zur 15-20% Marke.
Basel-Stadt ist nicht so hügelig, wie Du vermitteln möchtest. Schau in die Höhenangaben in Google-Earth :P
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 2 Feb 2013, 21:25 hat geschrieben:Basel-Stadt ist nicht so hügelig, wie Du vermitteln möchtest. Schau in die Höhenangaben in Google-Earth  :P
Die Innenstadt (Schifflände, Barfüßerplatz) sind bei 260 müNN, das Bruderholz ist bei 360 müNN.

Die schwebebahnstation HBf in Wuppertal liegt bei 150müNN, kaum ein Stadtteil liegt über 300 müNN, ein großteil der Stadtteile ist auch nur unter 100 hm vom HBF entfernt.

In Basel kommt aber das dichte Tram-Netz dazu was Radfahrer durch Schienen (Stolperfallen) behindern kann.

Zudem habe ich auch mit Stuttgart eine Berg-Stadt genennt die mehr Radverkehr hat als das "Radfahrerparadis" Düsseldorf. Wahrscheinlich ist der Radfahreranteil in Stuttgart auch noch gestiegen, kostenlosen Call-a-bike sei dank :rolleyes:


Edit


Und um die Hürde noch zu erhöhen:
Tübingen (auch in den Bergen) hat einen Radanteil von 19,7%.
http://www.svtue.de/fileadmin/user_upload/...eckbrief-07.pdf

Das kann natürlich auch an Stellplatzfreien Wohnvierteln wie den französischen Viertel liegen...
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Die Topografie hat schon einen gewissen Einfluss auf den Fahrradanteil. Wer sich kein E-Bike leisten kann oder will und nicht fit ist, geht dann zu Fuß oder nutzt den ÖPNV. In einer bergigen Gegend fallen die 199.- EUR billig-Radfahrer größtenteils weg, weil man damit die halbe Strecke schieben müsste.
Dennoch ist der weitaus größere Einfluss der des Radwegnetzes und der Sicherheit. Köln z.B. ist ziemlich flach aber nur auf Platz 31 wärend Freiburg auf Platz 2 mit über 30% Fahrradanteil liegt.
Wichtig ist, dass Radfahrer überall ihre eigenen Radwege haben (getrennt von Fußgängern und Inlineskatern und dass keine KFZ diese kreuzen (Parkplätze, Bushaltestellen, Rechtsabbieger an Ampeln ...) und dass es keine langen Wartezeiten an Ampeln gibt.
Auch wichtig ist, dass das Autofahren unattraktiv gemacht wird. (Keine grüne Welle, keine kostenfreien Parkplätze und selbst davon wenig, Verkehrsinseln, Geschwindigkeitbeschränkungen, viele Blitzer, bevozrugter ÖPNV und Radverkehr an Ampeln, Fußgängerzonen mit Radverkehr ...) .
Wenn das in Wuppertal umgesetzt werden würde, könnte man auch dort den Fahrradanteil mindestens verdreifachen. In Köln sogar verzehnfachen.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

218 466-1 @ 3 Feb 2013, 02:21 hat geschrieben:Die Topografie hat schon einen gewissen Einfluss auf den Fahrradanteil. Wer sich kein E-Bike leisten kann oder will und nicht fit ist, geht dann zu Fuß oder nutzt den ÖPNV. In einer bergigen Gegend fallen die 199.- EUR billig-Radfahrer größtenteils weg, weil man damit die halbe Strecke schieben müsste.
Das würde ich so nicht sagen. Meistens ist es so, dass auch in bergigen Städten die Gründerzeitstadtteile trotzdem noch relativ eben sind. Sobald es dann weiter hoch geht gibt es meistens nur noch Villen usw. Und die hohen Radverkehrsanteile kommen ja in allen Städten weniger aus den Villenvierteln, sondern aus den dicht bebauten Gründerzeitgebieten. Und wie gesagt, die sind fast immer noch relativ eben, also Baumarktradl-tauglich. Und die Villenbewohner können sich auch Pedelecs leisten.
Daher können auch in einer bergigen Stadt viele Radverkehrsbeziehungen im Tal (also eben) stattfinden.

Problematisch wird es dann wenn z.B. wie in Pforzheim wichtige Eilkaufszentren auf der grünen Wiese auf den umliegenden Bergen angelegt werden. Dann geht der Radverkehr in die Knie.
Sollten große Wohnsiedlungen auf den Bergen angelegt werden, dann kann man meistens sehen wie dort dann plötzlich fast nur noch Autoverkehr stattfindet.
218 466-1 @ 3 Feb 2013, 02:21 hat geschrieben:Köln z.B. ist ziemlich flach aber nur auf Platz 31 wärend Freiburg auf Platz 2 mit über 30% Fahrradanteil liegt.
Noch mal zur verdeutlichung:
Der Fahrradklimatest ist eine Befragung von Radfahrern die zumeist online abgewickelt wurde. D.h. Radfahrer mussten aktiv auf die Seite gehen und dann dort die Fragen beantworten. Das macht das ganze leicht beeinflussbar. Z.B. eine Gruppe von 40 Personen kann vor allem in kleinen Städten das Ergebniss leicht verfälschen, je nachdem was sie erreichen will. Daher sollte man den Fahrradklimatest nicht überbewerten.

In Köln gibt es z.B. eine große Gruppe die den Radverkehr verbessern möchte und die bemühungen der Stadt eher kritisch sieht. In anderen Städten wie z.B. Münster und Freiburg ist es z.B. ganz witzig wenn die Stadt lange vorher selbstbeweihräucherung betreibt (teils zurecht, teils völlig unangebracht) und dann die Leute in der Presse zum Fahrradklimatest einläd. Das hat auch Karlsruhe so gemacht. Dann gehen kritische Stimmen unter. Vor allem wenn die Leute nichts anderes kennen, werden sie die Stadt gut bewerten. Wenn sie aber ein passenden Gegenbeispiel kennen dann geht die Bewertung ganz anders aus. So z.B. haben ALLE Städte im Karlsruher Umland (Landau, Bruchsal, Pforzheim) außergewöhnlich schlecht abgeschnitten, da ja die meisten Leute ihre Stadt mit den hoch vorbildlichen Karlsruhe vergleichen konnten. Genauso kann natürlich auch eine mittelmäßige Stadt von einer noch grottigeren Nachbarstadt profitieren.
Denn wie gesagt, das ganze ist eine rein subjektive Bewertung. Würde man jetzt eine einheitliche Prüfkommision durch alle Städte schicken und dann noch mal alles nach wissenschaftlichen Maßstäben bewerten dann sähe das Ergebniss sicher ganz anders aus.
218 466-1 @ 3 Feb 2013, 02:21 hat geschrieben:Auch wichtig ist, dass das Autofahren unattraktiv gemacht wird. (Keine grüne Welle, keine kostenfreien Parkplätze und selbst davon wenig, Verkehrsinseln, Geschwindigkeitbeschränkungen, viele Blitzer, bevozrugter ÖPNV und Radverkehr an Ampeln, Fußgängerzonen mit Radverkehr ...) .
Wenn man eine RICHTIGE Radverkehrsinfrastuktur bauen will ist es fast immer vorraussetzung dass der Autoverkehr leiden muss. Das geht gar nicht anders.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 3 Feb 2013, 11:04 hat geschrieben:Das würde ich so nicht sagen. Meistens ist es so, dass auch in bergigen Städten die Gründerzeitstadtteile trotzdem noch relativ eben sind.
Das kann man für Wuppertal aber gar nicht sagen. Da sind selbst große Industriebetriebe in Hanglage gebaut worden, aber noch mehr Mehrfamilienhäuser, teilweise auch Hochhäuser. Selbst der Wuppertaler Hauptbahnhof ist direkt an einer steilen Felswand erbaut worden.

Nehmen wir als Beispiel mal die Strecke vom Hauptbahnhof Richtung Cronenberg über die Cronenberger Straße. Da haben wir auf 3,17 Kilometern eine maximale Steigung von 15,5 Prozent, die durchschnittliche Steigung liegt bei 6,2 Prozent. Und diese Straße liegt in einem natürlichen Talseinschnitt. Wuppertal hat das Problem, das der Einschnitt der Wupper nur sehr schmal ist, 300 - 500 Meter in der Breite, danach geht es wie oben beschrieben steil in die Höhe. Und das ist nicht die steilste Straße in Wuppertal.

In Münster haben wir auf einer Strecke von 3,08 Kilometern über die Weseler Straße eine maximale Steigung von 3,3 Prozent bei einer durchschnittlichen Steigung von 0,9 Prozent.

Wenn Du mir jetzt erzählen willst, das Du 15 Prozent Steigung "spielend" schaffen kannst, gehe ich nicht zum Lachen in den Keller.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

218 466-1 @ 3 Feb 2013, 02:21 hat geschrieben: Auch wichtig ist, dass das Autofahren unattraktiv gemacht wird. (Keine grüne Welle, keine kostenfreien Parkplätze und selbst davon wenig, Verkehrsinseln, Geschwindigkeitbeschränkungen, viele Blitzer, bevozrugter ÖPNV und Radverkehr an Ampeln, Fußgängerzonen mit Radverkehr ...) .
Die Lage der Radfahrer wirst Du nicht verbessern in dem Du de facto eine Kriegserklärung abgibst.
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Beitrag von Entenfang »

Eine Grüne Welle für MIV ist also eine Kriegserklärung an den Radverkehr oder wie?

Man muss endlich mal von der Denkweise wegkommen, alles auf den MIV zu optimieren...
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Galaxy »

Entenfang @ 5 Feb 2013, 12:06 hat geschrieben:Eine Grüne Welle für MIV ist also eine Kriegserklärung an den Radverkehr oder wie?
Eine Grüne Welle für den MIV muss den Radverkehr nicht Zwangsläufig behindern, man könnte teilweise Grünewellen für die Autos und Fahrräder versetzt laufen lassen, viele Ampeln könnte man sowieso durch Kreisverkehre ersetzen, was ja auch getan wird.
Man muss endlich mal von der Denkweise wegkommen, alles auf den MIV zu optimieren...
Kultur übergreifend setzt sich das Auto durch, egal ob USA, Europa, China, selbst die anti-westlichen Taliban Kämpfer sind im pickup trucks unterwegs. Nur wann man anfängt den Autoverkehr "unattraktive zu machen," also versucht den Menschen eine Verhaltensweise aufzuzwingen, z.B. in dem 80% Steuern auf Benzin drauf knallt kommt der MIV in Schwierigkeiten. Das Fahrrad und das Auto ergänzen sich, das eine kann das andere nicht ersetzten. Man kann mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren wenn die Entfernung nicht zu groß ist, man kann auch die Lebensmittel für eine Woche kaufen wenn die Familie nicht zu groß ist. Das Auto ist bei Regen, bei 30 Grad + , und bei -40 Grad bequem, man kann wenn man will ein Boot, oder ein Pferdeanhänger ziehen, und Problemlos die ganze Familie samt Gepäck größere Distanzen transportieren. Hier im Forum wird manchmal vorgeschlagen man sollte die Innenstadt von München für den MIV sperren. Wie soll das funktionieren wenn man mit mehreren Kindern nach München fährt? Soll man zum Park & Ride Parkplatz fahren und die Familie samt Gepäck in die U-Bahn schleppen nur um dann die letzten paar 100m alles durch die Straßen von München zu zerren?

Um nicht Falsch verstanden zu werden ich bin nicht dagegen das man die Städte modifiziert, wobei die Autos teilweise auch beeinträchtigt werden müssen. Ich habe es hier im Forum schon mal erwähnt das Altdorf bei Nürnberg für mich so eine Art Musterbeispiel sein sollte wie man eine Stadt plant, bzw. umbaut.

http://img.fotocommunity.com/Bayern/Franke...g-a21699466.jpg

Nur wenn Leute anfangen mit "möglichst unattraktive machen" bringt mich das in Rage. Man kann natürlich nicht die Ringstraßen in München so gestalten, aber viele Straßen in München durchaus.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 5 Feb 2013, 13:41 hat geschrieben: Nur wenn Leute anfangen mit "möglichst unattraktive machen" bringt mich das in Rage.
Wieso?
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 5 Feb 2013, 13:50 hat geschrieben: Wieso?
Weil ich mir Vorstelle das diese Menschen mich am liebsten mit gewallt aus dem Auto zerren wollen, mir vielleicht noch großzügiger weise eins dieser Mikroautos mit Motörchen überlassen.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 5 Feb 2013, 13:58 hat geschrieben: Weil ich mir Vorstelle das diese Menschen mich am liebsten mit gewallt aus dem Auto zerren wollen, mir vielleicht noch großzügiger weise eins dieser Mikroautos mit Motörchen überlassen.
Ich will es auch so unattraktiv wie möglich gestalten, dass du mir in meinen Vorgarten scheißt. Das heißt nicht, dass ich dir das verbiete - kostet halt im Zweifel 500€.
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 5 Feb 2013, 14:07 hat geschrieben: Ich will es auch so unattraktiv wie möglich gestalten, dass du mir in meinen Vorgarten scheißt. Das heißt nicht, dass ich dir das verbiete - kostet halt im Zweifel 500€.
Äpfel und Birnen. "In den Garten schießen" ist verboten und zwar zurecht. Dein Vorgarten ist dein Königreich. Im Prinzip bist Du dort Gott. Auf öffentlichen Straßen müssen alle irgendwie alle ein Platz finden.
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Beitrag von Autobahn »

Galaxy @ 5 Feb 2013, 13:41 hat geschrieben:Das Fahrrad und das Auto ergänzen sich, das eine kann das andere nicht ersetzten. Man kann mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren wenn die Entfernung nicht zu groß ist, man kann auch die Lebensmittel für eine Woche kaufen wenn die Familie nicht zu groß ist.
Ich bezweifle sehr stark, das man einen Wocheneinkauf für eine Familie, auch wenn sie sehr klein ist (drei Personen) mit dem Fahrrad machen kann. Übliche Fahrradanhänger sind vom Volumen und von der Zuladung her zu klein.

Auch wenn glemsexpress etwas anderes behauptet, auch das Gesamtgewicht spielt eine Rolle.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 5 Feb 2013, 14:34 hat geschrieben: Ich bezweifle sehr stark, das man einen Wocheneinkauf für eine Familie, auch wenn sie sehr klein ist (drei Personen) mit dem Fahrrad machen kann. Übliche Fahrradanhänger sind vom Volumen und von der Zuladung her zu klein.
Ist nur die Frage, wie viele Leute überhaupt sowas wie nen Wocheneinkauf machen (oder nicht lieber mehrmals einkaufen gehen).
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 5 Feb 2013, 15:00 hat geschrieben: Ist nur die Frage, wie viele Leute überhaupt sowas wie nen Wocheneinkauf machen (oder nicht lieber mehrmals einkaufen gehen).
Genau, sie werden mehrmals - wahrscheinlich alle zwei Tage - einkaufen gehen (müssen).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 5 Feb 2013, 15:04 hat geschrieben: Genau, sie werden mehrmals - wahrscheinlich alle zwei Tage - einkaufen gehen (müssen).
Es soll auch Leute geben, denen das sogar lieber ist.
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Beitrag von GSIISp64b »

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Beitrag von chris232 »

JeDi @ 5 Feb 2013, 15:15 hat geschrieben: Es soll auch Leute geben, denen das sogar lieber ist.
Und es soll auch Leute geben, denen das nicht lieber ist. So what?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 5 Feb 2013, 15:17 hat geschrieben: *meld*
*nicht meld*

Einmal die Woche reicht. Lustigerweise schaffe ich das auch per Bahn, mir ist es zu schade das Auto für die Pipifaxstrecke anzuwerfen. Kurzstrecken, Kaltstart und so :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Ich habe schon folgende Beobachtungen gemacht:
-Getränkekisten auf dem Fahrradanhänger
-Getränkekiste in einer Hand (!), mit der anderen das Fahrrad gelenkt (Bevor jetzt wieder irgendwelche Kommentare dazu kommen: Ich will nicht sagen, dass das jeder machen kann/soll oder dass ich das machen würde, es zeigt nur, was alles möglich ist)
-Getränkekisten in der U-Bahn
-Kommode in der U-Bahn
-Gardinenstangen in der U-Bahn
-Metallpfosten für den Garten im Bus (da spreche ich von mir)

Außerdem gibt es unzählige Menschen weltweit, die kein Auto haben.
Und doch schaffen die ihren Wocheneinkauf, also ich glaube nicht, dass es ein Problem ist. Man kann über schlechten Willen, Bequemlichkeit o.ä. reden, aber nicht, dass es unmöglich ist.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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