Ein interessantes und sehr kundenfreundliches Urteil, wie ich finde.Bei etwa einem Drittel der Bahnhöfe erfahren die Reisenden nichts von eventuellen Abweichungen im Fahrplan.
Weil die Deutsche Bahn sich weigerte, freiwillig nachzurüsten, zog das Eisenbahnbundesamt vor Gericht - und gewann. Die Bahn muss innerhalb von eineinhalb Jahren 1900 ihrer bundesweit 5500 Bahnhöfe und Haltepunkte mit elektronischen Hinweistafeln oder Lautsprecheranlagen ausstatten. Das hat das Kölner Verwaltungsgericht nun entschieden.
Bahn muss an 1900 Bahnhöfen nachrüsten
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SZ: Bahn muss 1900 Bahnhöfe nachrüsten
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Ich möchte hier nicht der Lazarus spielen, aber hast Du Dir mal überlegt, was das auf schlecht frequentierten Nebenstrecken für die Wirtschaftlichkeit einer Strecke bedeutet?Bayernlover @ 5 Mar 2013, 20:27 hat geschrieben: Ein interessantes und sehr kundenfreundliches Urteil, wie ich finde.
Bei der Linie A im Dachauer Hinterland sieht man ja zur Zeit was Vadalismus auf Nebenstrecken kosten kann.
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Möglicherweise gewinnt man ja ein paar Fahrgäste dazuIarn @ 5 Mar 2013, 20:40 hat geschrieben: Ich möchte hier nicht der Lazarus spielen, aber hast Du Dir mal überlegt, was das auf schlecht frequentierten Nebenstrecken für die Wirtschaftlichkeit einer Strecke bedeutet?

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Ich kann mich nicht erinnern, jemals stundenlang auf einen verspäteten Zug gewartet zu haben, erst recht nicht auf einem Bahnhof ohne beheizte Wartemöglichkeiten. Und wissen, wann der Zug kommt, macht die Zeit nicht magisch schneller.Bayernlover @ 5 Mar 2013, 20:48 hat geschrieben: Möglicherweise gewinnt man ja ein paar Fahrgäste dazuDass man stundenlang in der Kälte steht oder kostenpflichtige Nummern anrufen muss, ist leider hochgradig unattraktiv, gerade im Winter.
Der Attraktivitätsgewinn durch eine einsame DFI-Anzeige dürfte absolut marginal sein.
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Deswegen hat man dafür ja Lösungen mit geringen Kosten entwickelt. Ich denke dass diese Laufzeitanzeigen da durchaus bezahlbar sein dürften.Iarn @ 5 Mar 2013, 20:40 hat geschrieben: Ich möchte hier nicht der Lazarus spielen, aber hast Du Dir mal überlegt, was das auf schlecht frequentierten Nebenstrecken für die Wirtschaftlichkeit einer Strecke bedeutet?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Man kann zum Beispiel zum Auto zurück und dann zu einem anderen Bahnhof (mit anderen Zügen) fahren. Die meisten aufm Dorf werden sowieso eines besitzen. Besser als irgendwo im Ungewissen zu sitzen, ist es allemal. Da spielt auch die psychologische Komponente eine große Rolle.
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Oder man geht nach Hause, in ne Gaststätte, Einkaufen, ...
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Ich fände kostenlose Hotlines oder funktionierende Onlinedienste wären auch ein Schritt vorwärts für weit weniger Kosten. Beim Regionalbus Augsburg bekommt man für jede Dorf Linie einen wirklich sehr gut funktionierenden Onlinefahrplan von dem sich die Bahn mal ein Stück hätte abschneiden können.
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Das Problem ist, dass man die Kunden damit sich selbst überlässt. Meistens ist die Netzwerkverbindung auf kleinen Bahnhöfen recht übel, dazu kommt dann ein leerer Akku etc.Iarn @ 5 Mar 2013, 21:10 hat geschrieben: Ich fände kostenlose Hotlines oder funktionierende Onlinedienste wären auch ein Schritt vorwärts für weit weniger Kosten. Beim Regionalbus Augsburg bekommt man für jede Dorf Linie einen wirklich sehr gut funktionierenden Onlinefahrplan von dem sich die Bahn mal ein Stück hätte abschneiden können.
Ich denke, die Bahn sollte es sich nicht so einfach machen.
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Es ist doch nicht verkehrt, wenn man wenigstens informiert ist, wenn ein Zwischenfall eintritt. Dann kann man reagieren und entsprechend umplanen, und wenn es nur der Anruf bei xy ist, dass man später kommt.
Das Argument von der Bahn, dass bei Hp mit sehr wenigen Fahrgästen Störungen extrem selten vorkommen, lasse ich nicht gelten. Selbst dort sind Verspätungen oder Ausfälle nicht ausgeschlossen und Fahrgäste sollten informiert werden.
Das Argument von der Bahn, dass bei Hp mit sehr wenigen Fahrgästen Störungen extrem selten vorkommen, lasse ich nicht gelten. Selbst dort sind Verspätungen oder Ausfälle nicht ausgeschlossen und Fahrgäste sollten informiert werden.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Man weiß, woran man ist. Und man weiß, ob ein Zug oder im Störungsfall ein Bus zu erwarten ist (gerade an Bahnhöfen, wo die SEV-Haltestelle vom Bahnsteig aus nicht einsehbar oder nach Einfahrt des Busses nicht schnell genug erreichbar ist, kann das einen enormen Vorteil darstellen).Auer Trambahner @ 5 Mar 2013, 20:52 hat geschrieben: Wo ist jetzt der Unterschied wenn ich seh, das ich noch 40 Minuten dastehn darf?
Wer an solchen Dorfbahnsteigen einsteigt, wird wohl kaum wieder heimgehen/fahren.
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Verkehrt ist es auf keinen Fall, die Frage ist halt, ob die Koste gerechtfertigt sind oder nicht. Auch die DB kann jeden Euro nur einmal ausgeben (und rein präventiv, bevor hier irgendwelche Fässer aufgemacht werden: diese Aussage gilt unabhängig von Stuttgart 21).
Ich behaupte jedenfalls, dass wirklich gute Fahrgastinformation an stärker frequentierten Stationen wichtiger ist als homöopathische Fahrgastinformation an jeder letzten Milchkanne. An jeder letzten Milchkanne eine Anzeige zu haben ist sicherlich keinesfalls schlecht, aber meines Erachtens auch nicht das Sinnvollste, was man mit dem Geld anstellen kann.
Ich behaupte jedenfalls, dass wirklich gute Fahrgastinformation an stärker frequentierten Stationen wichtiger ist als homöopathische Fahrgastinformation an jeder letzten Milchkanne. An jeder letzten Milchkanne eine Anzeige zu haben ist sicherlich keinesfalls schlecht, aber meines Erachtens auch nicht das Sinnvollste, was man mit dem Geld anstellen kann.
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Es soll ja auch Leute ohne sowas geben? Abgesehen davon, eine Flat wo Sondernummern drin sind, habe ich noch nicht entdeckt.JeDi @ 5 Mar 2013, 22:47 hat geschrieben: Schwärmst du nicht immer von deiner Allnet-Flat? Demnach dürfte dich das zumindest nicht von einer Bahnnutzung abhalten.
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Am Bahnhof steht aber in der Regel sowas wie "Licht defekt? Rufen Sie uns an" und nicht "Sie wollen wissen ob Ihr Zug kommt?".JeDi @ 5 Mar 2013, 23:05 hat geschrieben: Seit wann haben die 3S-Zentralen (und nur die sind für Fahrgastinfo an Bahnhöfen zuständig und werden angegeben) Sonderrufnummern?
Dass die 3S-Zentrale auch für Fahrgastinfos zuständig ist höre ich übrigens grade zum ersten Mal.
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An Bahnhöfen ohne sonstige Fahrgastinformation ist die zuständige 3S-Zentrale als Auskunftsnummer angegeben.Boris Merath @ 5 Mar 2013, 23:08 hat geschrieben: Am Bahnhof steht aber in der Regel sowas wie "Licht defekt? Rufen Sie uns an" und nicht "Sie wollen wissen ob Ihr Zug kommt?".
Für Fahrgastinformation an Bahnhöfen ist DB StuS zuständig - und damit deren Callcenter (aka 3S-Zentrale) Ansprechpartner. Nur dort liegen auch Echtzeitinformationen zu den Zügen von allen dort verkehrenden EVU vor.Dass die 3S-Zentrale auch für Fahrgastinfos zuständig ist höre ich übrigens grade zum ersten Mal.
Boris wollte vermutlich eher darauf hinaus, dass dieser Informationsweg niemandem nützt, solange keine Sau von ihm weiß.JeDi @ 5 Mar 2013, 23:11 hat geschrieben: Für Fahrgastinformation an Bahnhöfen ist DB StuS zuständig - und damit deren Callcenter (aka 3S-Zentrale) Ansprechpartner. Nur dort liegen auch Echtzeitinformationen zu den Zügen von allen dort verkehrenden EVU vor.
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Also ich finde, das ist ein zweischneidiges Pferd... *scnr* 
Einerseits finde ich es wirklich gut, dass ein Gericht die Fahrgastinformation anordnet. Es ist ja wirklich so
Andererseits ist das natürlich auch wieder ein Baustein, der SPNV am unteren Rand der Wirtschaftlichkeit immer weniger wirtschaftlich macht. Sicher, solche Anzeigegeräte kosten nicht die Welt und es betrifft bei weitem nicht nur Kleinsthalte. Aber im Summe macht man sich den SPNV auch irgendwann kaputt. Ich hab' das ja neulich schon diskutiert beim Thema Barrierefreiheit. Die ist auch sehr wichtig, aber nehmen wir eine Strecke wie Traunstein - Waging mit nur einigen Hundert Fahrgästen pro Tag auf der ganzen Strecke. Da können so ein paar Monitore durchaus die Wirtschaftlichkeit von Halten und letztlich auch von Strecken gefährden, wo im Grunde für die 25 potenziellen Fahrgäste nur ein Schild neben der Strecke steht und nichtmal ein Bahnsteig wirklich existiert, wenn hier Infomonitore und vor allem vollständige Barrierefreiheit gefordert wird.
"Die Nachrüstung kostet pro Anlage 6000 bis 8000 Euro" -> Das macht allein für die Strecke Traunstein - Waging 30.000 bis 40.000 Euro.
Denn wie ist das denn im ÖPNV: Wir haben hier Linien, wo nicht einmal Haltestellenschilder stehen und wenn, dann fehlt der Fahrplan oder ist völlig veraltet. Wird da nicht mit zweierlei Maß gemessen? Oder gibt es nur keinen Kläger, weil noch kein Fahrgast, der zwei Stunden an irgendeiner "Abzw."-Haltestelle ohne aktuellen Fahrplan uninformiert im Wald gestanden ist und auf einen 30 Jahre alten Bus gewartet hat, dann vor Gericht gegangen ist? Ich meine, selbst für Unteraschau bei Waging kann ich, wenn ich ein Smartphone hätte, zumindest im RIS nachschauen, wo der Zug denn bleibt und der ausgehängte Soll-Fahrplan ist bei den Eisenbahnen zumindest aktuell. Wenn ich hier bei uns aber irgendwo auf einen Bus warte und das nicht grad eine RBA-Linie ist, sondern eine der "Privatfahrten", dann gibt's die Fahrten gar nicht im RIS! Und der Fahrplan hängt auch nicht aus, zumindest nicht aktuell. Und wie gesagt, sofern man die nicht gekennzeichnete Haltestelle, die nach etwas benannt ist, was es schon lange nicht mehr gibt, gefunden hat. Da kenn' ich einige. Außer mir aber warscheinlich nur sehr wenige.^^ Da bin ich schon ein paar Mal gestanden (als ich dachte, och fährste mal Bus, schau' ma mal, ob's den noch gibt und ob noch wer mitfährt) und hab so nach 15 Minuten manchmal schon schwer Zweifel gehabt, ob der Bus denn wirklich noch kommt. Busse können ja auch mal ganz wo anders langfahren oder wurde gestern der Fahrplan geändert, hängt ja nicht aus, Mist gegoogelt oder das Kleingedruckte der Lokalzeitung gelesen hab ich gestern nicht... *Unsicherheit* Bei der Eisenbahn hab' ich da sogar bei NE-Dorfhalten, wo manchmal nur vereinzelt ein Zug bei Bedarf hält, mehr Vertrauen, dass die Kiste irgendwann noch kommt bzw. entsprechende Recherchemöglichkeiten. Einen anderen Weg fahren ist ja meistens nicht.
Aber selbst wenn du irgendwo an einem der hübschen neuen MVV-Haltestellenschilder auf den Bus wartest, das muss noch nichtmal irgendwo kurz vor Mainburg sein, das kann man auch mitten in München an vielen Tram/Bushaltestellen ausprobieren, da gibt's auch keine Durchsagen oder Anzeigetafeln. Warum verdonnert man jetzt die Bahn hier an Halten mit teils weniger als 100 Fahrgästen zu investieren, wenn es sowas selbst in Großstädten im ÖPNV alles andere als flächendeckend gibt!? Was ist jetzt für den Fahrgast informationsmäßig der Unterschied ob er hier oder hier steht!? Rein von der Infrastruktur das selbe! Wie gesagt, so wichtig Fahrgastinformation ist, aber für mich ist diese Entscheidung eine weitere Wettbewerbsverzerrung. Noch ein Grund mehr, warum der Betrieb von Bussen billiger gemacht wird. :ph34r:
Dass man das komplett für jede Bushaltestelle durchzieht, wie das von "Pro Bahn" im Artikel angedeutet wird, das dürfte nicht im Ansatz realisierbar sein oder würde zur Einstellung vieler Linien führen. Bei uns ist die voll privatisierte ex-Bahnbusgesellschaft ja anscheinend nichtmal mehr bereit, die ca. 300 Euro (Material und Arbeitskosten) für ein neues Haltestellenschild zu investieren, wenn "mal eins kaputt gegangen ist"...

Einerseits finde ich es wirklich gut, dass ein Gericht die Fahrgastinformation anordnet. Es ist ja wirklich so
Andererseits ist das natürlich auch wieder ein Baustein, der SPNV am unteren Rand der Wirtschaftlichkeit immer weniger wirtschaftlich macht. Sicher, solche Anzeigegeräte kosten nicht die Welt und es betrifft bei weitem nicht nur Kleinsthalte. Aber im Summe macht man sich den SPNV auch irgendwann kaputt. Ich hab' das ja neulich schon diskutiert beim Thema Barrierefreiheit. Die ist auch sehr wichtig, aber nehmen wir eine Strecke wie Traunstein - Waging mit nur einigen Hundert Fahrgästen pro Tag auf der ganzen Strecke. Da können so ein paar Monitore durchaus die Wirtschaftlichkeit von Halten und letztlich auch von Strecken gefährden, wo im Grunde für die 25 potenziellen Fahrgäste nur ein Schild neben der Strecke steht und nichtmal ein Bahnsteig wirklich existiert, wenn hier Infomonitore und vor allem vollständige Barrierefreiheit gefordert wird.
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Denn wie ist das denn im ÖPNV: Wir haben hier Linien, wo nicht einmal Haltestellenschilder stehen und wenn, dann fehlt der Fahrplan oder ist völlig veraltet. Wird da nicht mit zweierlei Maß gemessen? Oder gibt es nur keinen Kläger, weil noch kein Fahrgast, der zwei Stunden an irgendeiner "Abzw."-Haltestelle ohne aktuellen Fahrplan uninformiert im Wald gestanden ist und auf einen 30 Jahre alten Bus gewartet hat, dann vor Gericht gegangen ist? Ich meine, selbst für Unteraschau bei Waging kann ich, wenn ich ein Smartphone hätte, zumindest im RIS nachschauen, wo der Zug denn bleibt und der ausgehängte Soll-Fahrplan ist bei den Eisenbahnen zumindest aktuell. Wenn ich hier bei uns aber irgendwo auf einen Bus warte und das nicht grad eine RBA-Linie ist, sondern eine der "Privatfahrten", dann gibt's die Fahrten gar nicht im RIS! Und der Fahrplan hängt auch nicht aus, zumindest nicht aktuell. Und wie gesagt, sofern man die nicht gekennzeichnete Haltestelle, die nach etwas benannt ist, was es schon lange nicht mehr gibt, gefunden hat. Da kenn' ich einige. Außer mir aber warscheinlich nur sehr wenige.^^ Da bin ich schon ein paar Mal gestanden (als ich dachte, och fährste mal Bus, schau' ma mal, ob's den noch gibt und ob noch wer mitfährt) und hab so nach 15 Minuten manchmal schon schwer Zweifel gehabt, ob der Bus denn wirklich noch kommt. Busse können ja auch mal ganz wo anders langfahren oder wurde gestern der Fahrplan geändert, hängt ja nicht aus, Mist gegoogelt oder das Kleingedruckte der Lokalzeitung gelesen hab ich gestern nicht... *Unsicherheit* Bei der Eisenbahn hab' ich da sogar bei NE-Dorfhalten, wo manchmal nur vereinzelt ein Zug bei Bedarf hält, mehr Vertrauen, dass die Kiste irgendwann noch kommt bzw. entsprechende Recherchemöglichkeiten. Einen anderen Weg fahren ist ja meistens nicht.
Aber selbst wenn du irgendwo an einem der hübschen neuen MVV-Haltestellenschilder auf den Bus wartest, das muss noch nichtmal irgendwo kurz vor Mainburg sein, das kann man auch mitten in München an vielen Tram/Bushaltestellen ausprobieren, da gibt's auch keine Durchsagen oder Anzeigetafeln. Warum verdonnert man jetzt die Bahn hier an Halten mit teils weniger als 100 Fahrgästen zu investieren, wenn es sowas selbst in Großstädten im ÖPNV alles andere als flächendeckend gibt!? Was ist jetzt für den Fahrgast informationsmäßig der Unterschied ob er hier oder hier steht!? Rein von der Infrastruktur das selbe! Wie gesagt, so wichtig Fahrgastinformation ist, aber für mich ist diese Entscheidung eine weitere Wettbewerbsverzerrung. Noch ein Grund mehr, warum der Betrieb von Bussen billiger gemacht wird. :ph34r:
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Da ist aber eher von den niedrigsten Preisen auszugehen - je Station ein Display wird reichen, und Strom sollte ja auch schon vorhanden sein - dann gehts wohl ab 5000€ los.Rohrbacher @ 6 Mar 2013, 01:29 hat geschrieben: "Die Nachrüstung kostet pro Anlage 6000 bis 8000 Euro" -> Das macht allein für die Strecke Traunstein - Waging 30.000 bis 40.000 Euro.
Ja, es wird. Im Eisenbahnverkehr (wie auch im Flug- und seit neuestem auch im Fernbusverkehr) hat man entsprechende Informationsrechte als Reisender, beim Regional- und Stadtbus (und Straßenbahnen) nicht. Die Informationsrechte sind dabei in den jeweiligen Fahrgastrechteverordnungen geregelt.Wird da nicht mit zweierlei Maß gemessen?
Verkehrsunternehmen sind in einer Bringschuld. Das schließt auch Fahrplaninformationen ein. Sicher darf man hinterfragen, ob an einer Bushaltestelle, wo nur ein mal am Tag ein Schulbus hält, eine DFI-Anzeige sinnvoll ist, aber wo ein Taktverkehr angeboten wird, sollte es mittelfristig so sein.
Hier sollte der Schienenverkehr Vorreiter sein! Allerdings sind die Laufschriftanzeigen, wie sie in NRW an den kleinen Stationen verwendet werden, nicht besonders hilfreich. Nur wenige Kunden achten darauf. Es scheint ihnen zu mühsam zu sein, einen längeren durchlaufenden Text zu lesen.
P.S.: Ich habe gestern in einem kleinen Nachbarort von Düsseldorf an einer kleinen Bushaltestelle (die von drei Linien bedient wird) eine DFI-Anzeige gesehen. Der Ort hat auch einen eigenes Verkehrsunternehmen.
Hier sollte der Schienenverkehr Vorreiter sein! Allerdings sind die Laufschriftanzeigen, wie sie in NRW an den kleinen Stationen verwendet werden, nicht besonders hilfreich. Nur wenige Kunden achten darauf. Es scheint ihnen zu mühsam zu sein, einen längeren durchlaufenden Text zu lesen.
P.S.: Ich habe gestern in einem kleinen Nachbarort von Düsseldorf an einer kleinen Bushaltestelle (die von drei Linien bedient wird) eine DFI-Anzeige gesehen. Der Ort hat auch einen eigenes Verkehrsunternehmen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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So lang alles planmäßig läuft, ist es ja auch nicht so schlimm. Wenn der Wunschzug einige Minuten überfälllig ist, wird man sich auch die Zeit nehmen, die Laufschrift zu lesen.Autobahn @ 6 Mar 2013, 20:19 hat geschrieben: Nur wenige Kunden achten darauf. Es scheint ihnen zu mühsam zu sein, einen längeren durchlaufenden Text zu lesen.
Abgesehen davon wird aber bei den klassischen ZZAs (diese weiß-auf-blau-LCD-Anzeiger, JeDi, sind das BIT?) viel zu häufig Laufschrift eingesetzt, wo sie gar nicht nötig wäre, weil die Information auch einzeilig Platz hätte.
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Was passiert dann eigentlich an Stationen(im Radio wurde gesagt,daß im Kreis Viersen nur Boisheim davon betroffen wäre),wo zu 99% nur private EVU verkehren...MÜSSEN die dann die Infos dann an den zentralen Server senden.
Macht ja schließlich keinen Sinn,wenn so ein Anzeiger aufgestellt wird, aber keine Infos ankommen.
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Wurde von JeDi schon beantwortet:
Dieses Urteil mag für manche Strecke natürlich das schnellere Aus für Personenverkehr bedeuten.
Viele Grüsse,
Fritz
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Eigentlich logisch, dass dieses Urteil nicht nur die DB betrifft!Für Fahrgastinformation an Bahnhöfen ist DB StuS zuständig - und damit deren Callcenter (aka 3S-Zentrale) Ansprechpartner. Nur dort liegen auch Echtzeitinformationen zu den Zügen von allen dort verkehrenden EVU vor.
Dieses Urteil mag für manche Strecke natürlich das schnellere Aus für Personenverkehr bedeuten.
Viele Grüsse,
Fritz
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