Benedikt XVI tritt zurück, Franziskus n. Papst

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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

DumbShitAward @ 13 Mar 2013, 23:11 hat geschrieben:Ah. Die typischen Diffamierungsversuche eines Eiferers der jegliche Kritik als "Schmähung" niederzuschreien gedenkt.

Dann auch noch die bodenlose Frechheit an den Tag zu legen, unter Missachtung des gesellschaftlichen Mindestanstandes anderen Leuten unsachliche Kritik zu unterstellen ist eigentlich schon fast wieder lustig. Hat was vom Franz-Josef Wagner und anderen Berufshetzern.
Ich habe lediglich in zwei Sätzen festgehalten, wie Ihre Beiträge auf mich wirken, und dass ich sie deswegen nicht für ernstzunehmende Kritik halte. Wie Sie auf den Gedanken kommen, mich als "Eiferer" zu bezeichnen und sogar von "niederschreien" schreiben, obwohl in meinem Beitrag weder Fettschrift noch Großschreibung verwendet wurde, ist Ihr Geheimnis. Aus derselben Quelle der Unerfindlichkeit stammt wohl auch die seltsame Ehre, von Ihnen mit mindestanstandslosen Berufshetzern gleichgestellt zu werden.
Natürlich haben Sie Recht, es ist schon bodenlos frech, Ihre grundanständigen und als allgemeingültig anzuerkennenden Darstellungen in Ihren Beiträgen nicht bedingungslos hinzunehmen. Wo kommen wir denn hin, wenn einfach so die Unfehlbarkeit eines Forumsmitglieds angezweifelt wird.
DumbShitAward @ 14 Mar 2013, 06:26 hat geschrieben:Unterschied dabei ist aber, dass ich dafür einen Grund habe, Woodpeckar aber wieder mal nur seine persönliche Antipathie in "Kritik" verklausuliert.  Ich habe in einem Thema bei dem er keine abweichende Meinung toleriert etwas ihm ungelegenes gesagt, also wird er mal wieder unverschämt.
Natürlich sind Sie auch der einzige, der einen Grund hat, irgendetwas zu schreiben. Alle anderen - schwerpunktmäßig ich - haben keinen Grund ...
Sollten Sie mit Ihrer Vermutung Recht haben, dass "persönliche Antipathie" der Grund für meinen Beitrag war .... Stopp! Geht nicht, dann hätte ich ja doch einen Grund gehabt und nicht "nur" "verklausuliert". Aber zur Beruhigung, nur weil mir ein Beitrag mal nicht gefällt, entwickele ich keine persönliche Antipathie gegen Unbekannt weil unbekannt.
DumbShitAward @ 14 Mar 2013, 06:26 hat geschrieben:...  Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dem Mann vorgeworfen wird, er habe eine zu große Nähe zur Militärjunta gehabt, ebenso, dass er am "Verschwinden" zweier unbequemer Jesuiten beteiligt gewesen sein soll bzw. das zumindest billigend in Kauf genommen haben soll.
Das liest sich einfach anders und durchaus nachdenkenswerter als die zuvor verwendeten Formulierungen.
Aber bestimmt ist auch diese mindestanstandslose Einschätzung von mir wieder bodenlos frech und unverschämt und allerhöchstens das Werk eines antipathischen Berufshetzers.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Laimer88 @ 14 Mar 2013, 00:08 hat geschrieben: Das "I." gehört richtigerweise nicht zum Namen des neuen Papstes und daher genau genommen auch nicht in den Thread-Titel. Der Papst bestimmt seinen Namen selbst und Kardinal Bergoglio hat sich - anders als etwa Johannes Paul I. - ausweislich der Verkündigung durch den Protodiakon "nur" für Franziskus entschieden.
Da er der bislang erste Papst Franziskus ist, ist ja auch keine Unterscheidung notwendig. Dennoch verkündeten die Medien fast unisono, Franziskus I., sei der neue Papst. Inzwischen wurde es an vielen Stellen korrigiert. Auch der Wikipedia-Artikel "Franziskus I." ist zu einem reinen Weiterleitungsartikel geworden.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

TramPolin @ 14 Mar 2013, 10:01 hat geschrieben:Da er der bislang erste Papst Franziskus ist, ist ja auch keine Unterscheidung notwendig. Dennoch verkündeten die Medien fast unisono, Franziskus I., sei der neue Papst. Inzwischen wurde es an vielen Stellen korrigiert. Auch der Wikipedia-Artikel "Franziskus I." ist zu einem reinen Weiterleitungsartikel geworden.
Das ist anscheinend dem Papst selbst überlassen. Der erste Johannes Paul führte das I im Namen, Franziskus scheint darauf keinen wert zu legen.
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Beitrag von Galaxy »

Ich muss schon eine gewisse Neugierde gestehen, in wiefern er wirklich die Kirche reformieren kann/will.


Benedikt XVI (heißt er immer noch so, oder wieder Joseph Ratzinger?) kann ich teilweise verstehen als er sagte das die Kirche keine Institution ist die ihre Lehre anpassen wird, nur weil Mitglieder davonlaufen. In einer Welt wo viele ihre Prinzipien aufgeben nur um irgendwelche Anhänger (egal ob in der Form von Kunden, Mitglieder etc) zu gewinnen ist dass schon respektable. Anderseits sollte man die Worte Angela Merkels betrachten die sagte das konservative nicht Konserve bedeutet.

Sicherlich eine Herkules Aufgabe, die lange Tradition der Kirche zu bewahren und dennoch nicht der Moderne verschlossen bleiben.
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abzwanst
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Beitrag von abzwanst »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 11:12 hat geschrieben: Benedikt XVI (heißt er immer noch so, oder wieder Joseph Ratzinger?)
Sein Name ist weiterhin Benedikt XVI., nur den Titel "Heiliger Vater" darf er nicht weitertragen, da er ja jetzt "Papa emeritus" ist.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 11:12 hat geschrieben: Benedikt XVI (heißt er immer noch so, oder wieder Joseph Ratzinger?) kann ich teilweise verstehen als er sagte das die Kirche keine Institution ist die ihre Lehre anpassen wird, nur weil Mitglieder davonlaufen.
Wobei ich es auch nicht immer positiv finde, jahrhundertelang an alten Prinzipien festzuhalten, nur weil sie Tradition haben. In vielen Fällen bedeuten Traditionen eben auch ein Verharren in veralteten Strukturen, die für die Menschen nachteilig sind.

Jedenfalls finde ich persönlich die modernen Menschenrechte wesentlich anstrebsamer als die z.T. diskriminierenden und ausgrenzenden Prinzipien der Kirche.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Galaxy »

rautatie @ 14 Mar 2013, 13:18 hat geschrieben: Wobei ich es auch nicht immer positiv finde, jahrhundertelang an alten Prinzipien festzuhalten, nur weil sie Tradition haben. In vielen Fällen bedeuten Traditionen eben auch ein Verharren in veralteten Strukturen, die für die Menschen nachteilig sind.

Jedenfalls finde ich persönlich die modernen Menschenrechte wesentlich anstrebsamer als die z.T. diskriminierenden und ausgrenzenden Prinzipien der Kirche.
Meiner persönlichen Meinung nach sollte die Kirche das Zölibat abschaffen. Das habe ich sowieso nie verstanden, die Bibel sagt "Seit fruchtbar und vermehrt euch" eigentlich sollten die Priester mit gutem Beispiel voran gehen. So weit ich weiß gibt steht nichts in der Bibel das Frauen die Berufung als Priester verbieten würde. Das wäre also auch nicht wirklich zwingend ein Fauxpas der Bibel gegenüber. Was Homosexualität angeht: Man kann nicht erwarten das die Kirche Homosexuelle mit offenen Armen empfängt. Man darf es auch nicht erwarten. Wenn man Fussball spielen will, soll man keinem Basketball Club beitreten. Trotzdem könnten sich die Kirche ein bisschen mäßigen. Das macht der neue Papst vielleicht auch. Angeblich hat er in seiner bisherigen Funktion als Kardinal gesagt das er Homosexualität zwar ablehne, aber Homosexuelle als Menschen respektiert. Ok, das er versucht hat sich diesbezüglich in Argentinien in die Tagespolitik einzumischen ist wiederum kritisch zu betrachten, aber schauen wir mal.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 13:40 hat geschrieben: Was Homosexualität angeht: Man kann nicht erwarten das die Kirche Homosexuelle mit offenen Armen empfängt.
Warum nicht?
Man darf es auch nicht erwarten. Wenn man Fussball spielen will, soll man keinem Basketball Club beitreten.
Was soll denn der Vergleich?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Um mal etwas sachlicher über den Herrn zu diskutieren:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-d...-plan-1.1623939
Galaxy @ 14 Mar 2013, 13:40 hat geschrieben:Angeblich hat er in seiner bisherigen Funktion als Kardinal gesagt das er Homosexualität zwar ablehne, aber Homosexuelle als Menschen respektiert.
Ja Wahnsinn, ich bin beeindruckt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 14 Mar 2013, 13:43 hat geschrieben:Warum nicht?
Weil das für die, die Welt komplett auf den Kopf stellen würde. Du kannst von einem Vegetarier auch nicht verlangen das er Fleisch essen soll. Das geht gegen seine innerlichste Überzeugung. Das bedeutet nicht das Vegetarier das Recht haben einen Dschihad gegen Fleisch Esser zu starten.
Was soll denn der Vergleich?
Es gibt in der Modernenwelt keinen Zwang der Kirche zu folgen (Beim Islam ist das noch oft anders) wenn man die Ansichten der Kirche was Homosexualität (oder was auch immer) angeht nicht teilt, sagt man adieu.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 13:59 hat geschrieben: Weil das für die, die Welt komplett auf den Kopf stellen würde. Du kannst von einem Vegetarier auch nicht verlangen das er Fleisch essen soll. Das geht gegen seine innerlichste Überzeugung. Das bedeutet nicht das Vegetarier das Recht haben einen Dschihad gegen Fleisch Esser zu starten.
Der Vegetarier entscheidet für sich alleine, dass er kein Fleisch isst. Die katholische Kirche entscheidet für 1,2 Milliarden Gläubige, dass Homosexualität des Teufels ist.
Es gibt in der Modernenwelt keinen Zwang der Kirche zu folgen (Beim Islam ist das noch oft anders) wenn man die Ansichten der Kirche was Homosexualität (oder was auch immer) angeht nicht teilt, sagt man adieu.
So einfach ist es leider nicht. Es gibt leider genug Leute, die in irgendeiner Form an die Kirche gebunden sind - sei es, weil sie so mit dem Glauben verwurzelt sind, dass sie sich nicht trauen, die Kirche zu verlassen, sei es wegen des persönlichen Umfelds.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 13:59 hat geschrieben: Es gibt in der Modernenwelt keinen Zwang der Kirche zu folgen (Beim Islam ist das noch oft anders) wenn man die Ansichten der Kirche was Homosexualität (oder was auch immer) angeht nicht teilt, sagt man adieu.
Zum einen - aus dem Islam kann man im Gegensatz zum Judentum sogar austreten.

Zum anderen - man ist in der Regel erstmal quo Geburt einer bestimmten Religion angehörig. Genau so wie man auch "einfach so" schwul/lesbisch/bi/transsexuell/... ist. Ob ich Fußball oder Basketball spielen will, such ich mir dagegen aktiv aus. Und - es soll ja auch Leute geben, die an die Inhalte und Werte der katholischen Kirche glauben - und trotzdem Schwul sind. Sollen die jetzt alle gegen ihre Grundüberzeugung austreten?
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 14 Mar 2013, 13:58 hat geschrieben: Ja Wahnsinn, ich bin beeindruckt.
Was willst Du erwarten? Das im Petersdom homosexuelle Ehen geschlossen werden?
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:05 hat geschrieben: Was willst Du erwarten? Das im Petersdom homosexuelle Ehen geschlossen werden?
Ich erwarte, dass das nicht als "zerstörerischen Angriff gegen Gottes Plan" bezeichnet wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 14 Mar 2013, 14:04 hat geschrieben:Zum einen - aus dem Islam kann man im Gegensatz zum Judentum sogar austreten.
Viel Erfolg damit das in Saudi Arabien zu praktizieren.

Man kann zwar als Jude nicht formal austreten, aber de facto schon. Du kannst als Jude in Israel Schweinefleisch kaufen, ohne vom Staat sanktioniert zu werden.
Zum anderen - man ist in der Regel erstmal quo Geburt einer bestimmten Religion angehörig. Genau so wie man auch "einfach so" schwul/lesbisch/bi/transsexuell/... ist. Ob ich Fußball oder Basketball spielen will, such ich mir dagegen aktiv aus. Und - es soll ja auch Leute geben, die an die Inhalte und Werte der katholischen Kirche glauben - und trotzdem Schwul sind. Sollen die jetzt alle gegen ihre Grundüberzeugung austreten?
Das ist eine Entscheidung die die Betroffenen selber machen müssen. Im Prinzip ist es so, wie wenn jemand mit einem deutschen und einem anderen Pass geboren wird.
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 14 Mar 2013, 14:08 hat geschrieben: Ich erwarte, dass das nicht als "zerstörerischen Angriff gegen Gottes Plan" bezeichnet wird.
Ja, das hätte er in der Tat nicht so sagen sollen.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:14 hat geschrieben: Viel Erfolg damit das in Saudi Arabien zu praktizieren.
Das liegt dann aber nicht an der Religion an sich, sondern an Fehlinterpretationen durch einzelne. Nach der jüdischen Lehre ist ein Austritt eben nicht möglich. Man wird Jude, weil die Mutter Jüdin ist - und bleibt das dann auch.
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 14 Mar 2013, 14:03 hat geschrieben: Der Vegetarier entscheidet für sich alleine, dass er kein Fleisch isst. Die katholische Kirche entscheidet für 1,2 Milliarden Gläubige, dass Homosexualität des Teufels ist.
Die Katholiken können selber nicht denken? Nun, einige sicherlich nicht aber das ist deren Problem.


So einfach ist es leider nicht. Es gibt leider genug Leute, die in irgendeiner Form an die Kirche gebunden sind - sei es, weil sie so mit dem Glauben verwurzelt sind, dass sie sich nicht trauen, die Kirche zu verlassen, sei es wegen des persönlichen Umfelds.
Das ist aber nicht nur ein Problem der Kirche, sondern weil Homosexuelle auch von im Prinzip nicht religiösen Menschen nicht akzeptiert werden. Es ist natürlich ein Problem für einen Priester der irgendwann die Erkenntnis erlangt das er homosexuell ist.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:30 hat geschrieben: Die Katholiken können selber nicht denken?
Nochmal - und darauf konntest du mir (außer irgendwelchen Textbausteinen, die vom DB-Kundendialog kommen könnten) auch noch nichts sagen: Was macht jemand, der zwar gläubiger Katholik ist, aber von einigem, was die Kirchenführung so verzapft (das muss ja nichtmal das Thema Homosexualität sein - kann ja auch um schöne Dinge wie Aufklärung von Missbrauchsfällen, Frauenrechte, Kondome usw gehen) nicht angetan ist. Soll der jetzt austreten - oder sollte sich die Kirche vielleicht doch aus einigen Themen zumindest raushalten?
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 14 Mar 2013, 14:28 hat geschrieben: Das liegt dann aber nicht an der Religion an sich, sondern an Fehlinterpretationen durch einzelne. Nach der jüdischen Lehre ist ein Austritt eben nicht möglich. Man wird Jude, weil die Mutter Jüdin ist - und bleibt das dann auch.
Die Fehlinterpretation ist aber leider die politische Tagesordnung. Es hat keine Folgen für dich wenn Du Jude bist. Geh einfach nicht in die Synagoge.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:33 hat geschrieben: Die Fehlinterpretation ist aber leider die politische Tagesordnung.
Tja. In den USA darf ich auch als Soldat kündigen. Trotzdem macht das keiner - weil die Folgen auf der politischen Tagesordnung stehen. Das ist kein Problem der islamischen Welt...
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 14 Mar 2013, 14:32 hat geschrieben:Nochmal - und darauf konntest du mir (außer irgendwelchen Textbausteinen, die vom DB-Kundendialog kommen könnten) auch noch nichts sagen: Was macht jemand, der zwar gläubiger Katholik ist, aber von einigem, was die Kirchenführung so verzapft (das muss ja nichtmal das Thema Homosexualität sein - kann ja auch um schöne Dinge wie Aufklärung von Missbrauchsfällen, Frauenrechte, Kondome usw gehen) nicht angetan ist. Soll der jetzt austreten - oder sollte sich die Kirche vielleicht doch aus einigen Themen zumindest raushalten?
Persöhnlich würde ich auch sagen das sich die Kirche aus einigen Dingen raushalten sollte. Aber das ist nur meine Meinung.

Ist möglicherweise ein gläubiger Katholik der homosexuell ist ein Oxymoron?
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 14 Mar 2013, 14:38 hat geschrieben: Tja. In den USA darf ich auch als Soldat kündigen. Trotzdem macht das keiner - weil die Folgen auf der politischen Tagesordnung stehen. Das ist kein Problem der islamischen Welt...
Sorry ich verstehe jetzt wirklich nicht den zusammenhang. Die US Armee ist zu 100% eine freiwilligen Armee. Das man nicht einfach kündigen kann weiß jeder wenn er Unterschreibt.
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:30 hat geschrieben: Die Katholiken können selber nicht denken? Nun, einige sicherlich nicht aber das ist deren Problem.
In der aufgeklärten Gesellschaft von heute ist Religion in der Tat für viele etwas, wo man sich bewusst dafür/dagegen entscheidet. Aber: Die aufgeklärte Gesellschaft ist auch heute keine Selbstverständlichkeit. Jemand, der echt gläubig im katholischen Sinn ist (oder dessen Eltern es sind), geht eben nicht einfach mal her und sagt "ups, ich bin schwul, das ist mit der Kirche nicht zu vereinbaren, also tret ich mal einfach aus". In Deutschland sind viele Leute nur deswegen in der Kirche, weil sie halt nie ausgetreten sind, und außerdem zu Weihnachten und zur Beerdigung reingehen. Klar, für solche Leute ist es letztlich völlig egal, was der Papst erzählt. Aber - das gilt für diverse westeuropäische Länder, und auch da nur für die Mehrheit der Bevölkerung. In anderen Ländern, und auch bei einem Teil der echt religiösen Menschen in Westeuropa, kann das ganz anders aussehen.

Was denkst Du denkt ein schwuler Jugendlicher, der seit er denken kann jeden Sonntag in die Kirche geht und Ministrant ist, und echt dran glaubt, und dessen Eltern der Kirche voll hörig sind, der grade entdeckt hat, dass er schwul ist, wenn ihm dann erzählt wird dass Gott alle Schwulen hasst? Dass er einfach sagt "tret ich halt aus"?

Dass die Suizidhäufigkeit bei schwulen/lesbischen Jugendlichen in Deutschland nach wie vor stark erhöht ist, hat sicher mehrere Gründe. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die ablehnende Haltung der Kirche da bei einigen auch eine Rolle spielt.
Das ist aber nicht nur ein Problem der Kirche, sondern weil Homosexuelle auch von im Prinzip nicht religiösen Menschen nicht akzeptiert werden.
In den Gegenden, wo die Kirche noch großen Einfluß auf die Gesellschaft hat, kann diese durchaus die öffentliche Meinung beeinflussen.
Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:44 hat geschrieben:Ist möglicherweise ein gläubiger Katholik der homosexuell ist ein Oxymoron?
Diesen Satz empfinde ich als Unverschämtheit bei einem so ernsten Thema.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:44 hat geschrieben: Ist möglicherweise ein gläubiger Katholik der homosexuell ist ein Oxymoron?
Homosexuell war er schon immer, nur wusste man das noch nicht, als man ihn in die Gläubigkeit erzogen hat. Es gibt aber sicherlich auch für solche "Fälle" eine Freikirche...
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 14 Mar 2013, 15:07 hat geschrieben:
Galaxy @ 14 Mar 2013, 14:44 hat geschrieben:Ist möglicherweise ein gläubiger Katholik der homosexuell ist ein Oxymoron?
Diesen Satz empfinde ich als Unverschämtheit bei einem so ernsten Thema.
Vermutlich spielt Galaxy darauf an, dass es in der Bibel einige Textpassagen gibt, die Homosexualität klar verurteilen.

Wer aber das als Maßstab ansetzt, der findet in der Bibel auch Aussagen, die eine Sklavenhaltung erlauben. Anderes wiederum, etwas das Priesterverbot für Frauen, ist Interpretation. Nur weil Jesus ausschließlich männliche Jünger hatte, dürfen also Frauen bis in alle Ewigkeit keine hohen Kirchenämter innehaben. Man könnte sicherlich auch das Gegenteil herauslesen.

Die Bibel ist meiner Meinung nach nicht das Wort Gottes, sondern sie ist von Menschen geschrieben und reflektiert auch den damaligen Zeitgeist. Heute verfügt man über drastisch mehr Wissen, man weiß, dass Homosexualität etwas Natürliches ist. Sie kommt nebenbei auch bei mindestens 1.500 Tierarten vor, sodass auch das Argument einer angeblich rein menschlichen Dekadenz und Entartung ausscheidet.

Es verlangt keiner, dass die katholische Kirche hinter jedem Modetrend hinterherläuft. Aber es gibt eine Menge Themen, die nichts mit einem Modetrend zu tun haben, sondern ausschließlich mit Menschlichkeit. Einer von vielen Punkten ist, dass die Kirche Abtreibung ablehnt, selbst nach einer Vergewaltigung. Auch ist die Kirche fü die Ausbreitung von AIDS mitverantwortlich, da Kondome verteufelt werden.

Wenn sich die Kirche mehr auf die Menschlichkeit konzentriert, dann kann sie wieder zu einer Kirche werden, die alle Menschen anspricht. Reformen sind m.e. dringendst notwendig. Geben wir dem neuen Papst eine Chance!
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Beitrag von mapic »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 13:40 hat geschrieben:Meiner persönlichen Meinung nach sollte die Kirche das Zölibat abschaffen. Das habe ich sowieso nie verstanden, die Bibel sagt "Seit fruchtbar und vermehrt euch" eigentlich sollten die Priester mit gutem Beispiel voran gehen. So weit ich weiß gibt steht nichts in der Bibel das Frauen die Berufung als Priester verbieten würde.
Da bin ich absolut deiner Meinung. In der Bibel kannst du nach einer Begründung lange suchen. Die gibt es nicht. Der Zölebat wurde irgendwann im Mittelalter aus rein weltlichen Gründen eingeführt. Wenn ein Priester Kinder hatte, die selbst nicht Priester wurden, wurde sein Besitz trotzdem an diese vererbt und hat damit die Kirche verlassen. Das wollte man verhindern, weil der Kirchenbesitz sonst immer kleiner geworden wäre.
Es wäre also längst an der Zeit, diesen Unsinn wieder abzuschaffen.


Und was die Homosexualität angeht:
Ich wundere mich da etwas, warum jetzt plötzlich schon über die Homo-Ehe aus Sicht der Kirche diskutiert wird. Das ist doch schon etwas voreilig. Bevor man die Ehe akzeptieren kann, müsste man ja erst mal die Homosexualität ansich akzeptieren.
Außerdem glaube ich auch nicht, dass sich unter den Kardinälen irgendein anderer befunden hätte, der nicht dagegen wäre.
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Beitrag von rautatie »

Galaxy @ 14 Mar 2013, 13:59 hat geschrieben:Weil das für die, die Welt komplett auf den Kopf stellen würde. Du kannst von einem Vegetarier auch nicht verlangen das er Fleisch essen soll. Das geht gegen seine innerlichste Überzeugung. Das bedeutet nicht das Vegetarier das Recht haben einen Dschihad gegen Fleisch Esser zu starten.

Es gibt in der Modernenwelt keinen Zwang der Kirche zu folgen (Beim Islam ist das noch oft anders) wenn man die Ansichten der Kirche was Homosexualität (oder was auch immer) angeht nicht teilt, sagt man adieu.
Das Bizarre ist ja, dass trotz dieser ablehnenden Haltung der Kirche sich ungewöhnlich viele Schwule zur Kirche hingezogen fühlen, und dass die Kirche sich mit ihrer Abneigung quasi einen Teil ihrer besten Kundschaft vom Hals hält.

Im übrigen kann man wohl behaupten, dass es in innerkirchlichen Kreisen durchaus viele Schwule gibt (was zwar offiziell nicht sein darf, was aber intern ein offenes Geheimnis zu sein scheint und auch akzeptiert wird, solange nicht allzu viel davon nach außen dringt).

Es scheint also so zu sein, dass innerhalb des Klerus die Homosexualität durchaus geduldet wird (wenn auch verbrämt und offiziell verurteilt), während man andererseits die schwulen Gläubigen vergraulen will.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Autobahn »

Die Tatsache, das bei 1.500 Tierarten Homosexualität vorkommen kann, unterstreicht doch, das Tiere ausschließlich Lust gesteuert sind. Die wenigsten Tierarten leben ein Leben lang mit dem gleichen Partner, bei vielen Rudeltieren (z.B. Wölfen) gibt ein Rüde die Richtung vor und hat mehrere Weibchen. Meist alle im Rudel. Männliche Jungtiere werden meist verjagt oder sie erkämpfen sich den Job als Rudelführer. Eine ordnende Macht wie z. B. eine Religion gibt es nicht.

Die Menschen leben aber seit Jahrtausenden in einer fest gefügten Tradition, die in ihrer kleinsten Einheit aus einer Familie aus Mann-Frau-Kindern bestand. Gerade die Kinder waren für den Erhalt der eigenen Existenz wichtig, da sie später die Versorgung der Eltern übernehmen mussten. Im Prinzip gilt das im übertragenen Sinne trotz Rentenversicherung auch heute noch (Generationenvertrag).

Die monotheistischen Religionen sind sich in diesem Rollenbild weitgehend einig.

Was erwartet ihr daher von der Religion? Soll sie ihr 5773 Jahre (jüdisch), 2013 Jahre (christlich) oder 1434 Jahre (islamisch) geprägtes Weltbild einfach dem Zeitgeist aufgeben?

Das der Klerus eine gewisse Anziehungskraft für Homophile hat, liegt schlicht und ergreifend am Zölibat. Wer kein Interesse am anderen Geschlecht hat, wird sich in der Gemeinschaft Gleichgesinnter wohl fühlen. Und wenn das Tun hinter dicken Mauern geschieht und nicht an die Öffentlichkeit kommt, fühlen sie sich sicher. Zwei Kleriker wollen ja auch nicht heiraten ;)

Auf die (homophilen) Missbrauchsfälle an Kindern in der Katholischen Kirche will ich nicht weiter eingehen. Die einzige Erwartung die ich an Franziskus habe ist die, dass er diesen Sumpf endlich austrocknen wird.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

@Autobahn: Ich glaube, Du hast nicht verstanden. Es soll kein Modetrend umgesetzt werden, sondern die Kirche sich wieder auf mehr Menschlichkeit besinnen. So gibt es Neuerungen in der Medizin, etwa die Gerätemedizin, die völlig neue Fragen aufwerfen, die ein 2000 Jahre altes Buch nicht beantworten kann.

So kann ein längeres Leben auch mehr Leiden bedeuten. Dass die Kirche bei einem durch Gerätemedizin am Leben gehaltenen Menschen von gottgewolltem Leben spricht, das nur Gott beenden dürfte, hat schon fast was Komisches, obgleich die Sache tragisch ist.

Vieles, was die Kirche heute predigt, war durchaus mal richtig, ist aber mit der heutigen Wirklichkeit nicht mehr kompatibel.

Bei vielem lag die Kirche auch falsch, heute weiß man mehr als damals und muss es neu interpretieren.

Wie man es auch dreht und wendet, bei der Gleichberechtigung der Frau und der (zum Großteil angeborenen) Homosexualität kann ich nichts erkennen, was das mit Zeitgeist zu tun haben soll. Es geht mehr darum, dass niemand wegen seiner Neigungen und seines Geschlechts diskriminiert werden sollte. Und hier hat die Kirche gewaltigen Reformbedarf.
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