Boris Merath @ 14 Mar 2013, 15:07 hat geschrieben:In der aufgeklärten Gesellschaft von heute ist Religion in der Tat für viele etwas, wo man sich bewusst dafür/dagegen entscheidet. Aber: Die aufgeklärte Gesellschaft ist auch heute keine Selbstverständlichkeit. Jemand, der echt gläubig im katholischen Sinn ist (oder dessen Eltern es sind), geht eben nicht einfach mal her und sagt "ups, ich bin schwul, das ist mit der Kirche nicht zu vereinbaren, also tret ich mal einfach aus". In Deutschland sind viele Leute nur deswegen in der Kirche, weil sie halt nie ausgetreten sind, und außerdem zu Weihnachten und zur Beerdigung reingehen. Klar, für solche Leute ist es letztlich völlig egal, was der Papst erzählt. Aber - das gilt für diverse westeuropäische Länder, und auch da nur für die Mehrheit der Bevölkerung. In anderen Ländern, und auch bei einem Teil der echt religiösen Menschen in Westeuropa, kann das ganz anders aussehen.
Die Katholische Kirche hat sicherlich zu der Einstellung beigetragen, aber ich behaupte mal das dies jetzt ein Selbstläufer ist. Ich könnte mir sogar vorstellen das wenn der Papst sich auf den Balkon am Petersplatz stellt verkündet das Schwul cool ist, würden viele ihn als den Anti-Christ verteufeln.
Was denkst Du denkt ein schwuler Jugendlicher, der seit er denken kann jeden Sonntag in die Kirche geht und Ministrant ist, und echt dran glaubt, und dessen Eltern der Kirche voll hörig sind, der grade entdeckt hat, dass er schwul ist, wenn ihm dann erzählt wird dass Gott alle Schwulen hasst? Dass er einfach sagt "tret ich halt aus"?
Dass die Suizidhäufigkeit bei schwulen/lesbischen Jugendlichen in Deutschland nach wie vor stark erhöht ist, hat sicher mehrere Gründe. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die ablehnende Haltung der Kirche da bei einigen auch eine Rolle spielt.
In den Gegenden, wo die Kirche noch großen Einfluß auf die Gesellschaft hat, kann diese durchaus die öffentliche Meinung beeinflussen.
Ich sagte nicht das es leicht ist.
Diesen Satz empfinde ich als Unverschämtheit bei einem so ernsten Thema.
Ich wollte nur sagen das es irgendwie ein widerspruch ist wenn jemand wirklich glaubt das Gott Moses die 10 Gebote gegeben hat und so weiter und so fort, und auch Homosexuell ist. Wenn er wirklich gläubig ist müsster er konsequenterweise seine Neigung unterdrücken.