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Catracho
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Beitrag von Catracho »

Autobahn @ 24 Apr 2013, 22:31 hat geschrieben: VW, Audi und BMW bauen aber auch jetzt schon Autos in den USA, weitere Werke sollen folgen. Auch Daimler will Werke dort bauen.
Audi hat kein Werk in den USA.

Deutschland (Ingolstadt, Neckarsulm), Belgien (Brüssel), Slowakei (Bratislava), Ungarn (Györ), Spanien (Martorell), China (Changchun), bald Mexiko (San José Chiapa) - das wars.

Daimler hingegen hat bereits Werke in den USA.

Im Übrigen gibt es in der Automobilindustrie so manche Geschäftsbeziehung, die den Otto-Normalverbraucher überraschen würde. So bietet VW in Nordamerika den Routan an, nichts anderes als ein leicht modifizierter Chrysler Voyager mit dem VW-Logo, der natürlich auch von Chrysler gebaut wird - in Kanada. Die Volkswagen Crafter-Familie läuft bei Mercedes vom Band, da sie bis auf den VW-Motor baugleich mit dem Sprinter ist. Ein Teil der Mercedes A-Klasse wird in Finnland von Valmet gefertigt - die haben bis vor ein paar Jahren noch Baureihen von Saab, Opel und die Porsche Boxster und Cayman gebaut. Letzterer wird dafür jetzt von Volkswagen in Osnabrück hergestellt. Renault baut die kleinen Dieselmotoren für Mercedes-Modelle......

Bei den Fertigungsstätten ist es genau dasselbe. Wie viele Deutsche wissen wohl dass ihr VW Golf Kombi aus Mexiko kommt - oder der Porsche Cayenne zum Großteil aus Bratislava - und eben nicht aus Leipzig? Weiß der Asiatische BMW-Kunde dass sein X6 von Avtovor in Kaliningrad gefertigt wird? Der afrikanische S-Klasse-Fahrer dass sein Fahrzeug ein CKD aus Ägypten ist? Wohl kaum.

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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 25 Apr 2013, 00:45 hat geschrieben: Opel ist eine eigenständige juristische Person, die für die eigenen Schulden haftet (von den Interessen des Fiskus ganz abgesehen) und eigene Bücher hat. GM kann sich genausowenig einfach bei Opel entwicklungen bedienen, wie sich Opel kostenlos bei der GM Komponentenkiste bedienen kann.
Wirklich tief in die buchhalterische Trickkiste muss man aber nicht greifen, um das zu ermöglichen - mit (festgeschriebenen) konzerninternen Lizenzzahlungen von 1 Simbabwedollar o.ä. kann man da schon was drehen. Daher muss ich mich Autobahns Frage doch glatt anschließen: Du bist bei GM in der Buchhaltung tätig?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wenn ich die Diskussionen um den geplanten, aber dann doch nicht durchgeführten Verkauf von Opel durch GM richtig verfolgt habe, sorgen die aktuell gültigen Verträge dafür, daß sämtliche Eigenentwicklungen der Adam Opel AG unmittelbar in das geistige Eigentum von GM übergehen. Opel darf grosszügiger Weise derarigtes GM-Eigentum nutzen, ohne dafür Lizenzgebühren an die Konzernmutter zahlen zu müssen.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ich will nochmal das Thema mit den Terroristen aus Tschetschenien aufgreifen. Es ist schon schlimm dass viele das mit Tschechien verwechseln, aber die Reaktionen finde ich auch derart heftig, wobei das kein US-Problem ist, man hat leider weltweit genug von solchen "Vollpfosten" die dann z. B. fordern ganz Tschechien (gemeint Tschetschenien) zu bombardieren und auszulöschen.

Also wollen da Leute ein ganzes Land dem Erdboden gleich machen, weil zwei Leute die zufällig aus diesem Land kommen, einen Anschlag vollzogen haben und darunter sollen dann viele Unschuldige leiden?

An was erinnert das? Doch nicht etwa an die NS-Ideolgie? Dort wurden auch ganze Dörfer ausgelöscht, wenn durch einen Heckenschützen ein Soldat umkam.

Was lernen wir daraus? Das menschenverachtende und von Hass geprägte Weltbild vieler Menschen ist nicht aus den Köpfen zu bringen. Aber um das nochmal klar zu stellen, das ist kein US-Problem, bei uns gibt es auch genug von dieser Sorte, leider.
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Beitrag von GSIISp64b »

Wer will denn ganz Tschechien bombardieren?
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Beitrag von Electrification »

GSIISp64b @ 26 Apr 2013, 15:10 hat geschrieben: Wer will denn ganz Tschechien bombardieren?
Das waren Einträge in Foren, Facebook usw., auch auf offiziellen Seiten der tschechischen Vertretung in den USA durch viele Bürger.
Diese Leute kann man nicht ernst nehmen, aber unglaublich sind solche Aussagen schon, denn sie stellen sich damit auf eine Stufe mit den Terroristen, aber das merken diese Leute ja nicht mal.
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Beitrag von GSIISp64b »

Na dann guck dir mal an, was deutsche Idioten so in den Kommentarspalten der Onlinezeitungen, auf Twitter, auf Facebook et cetera schreiben.
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Beitrag von Electrification »

GSIISp64b @ 26 Apr 2013, 16:28 hat geschrieben: Na dann guck dir mal an, was deutsche Idioten so in den Kommentarspalten der Onlinezeitungen, auf Twitter, auf Facebook et cetera schreiben.
Lies mal nochmal meinen Beitrag von 14:47 Uhr durch, dann findest du doch schon eine Antwort darauf oder nicht?
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Beitrag von GSIISp64b »

Electrification @ 26 Apr 2013, 16:30 hat geschrieben: Lies mal nochmal meinen Beitrag von 14:47 Uhr durch, dann findest du doch schon eine Antwort darauf oder nicht?
Trotzdem hast du den Beitrag von 14:47 geschrieben - also bist du offenbar der Meinung, dass das deine Argumentation nicht zerstört.
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Beitrag von Catracho »

GSIISp64b @ 26 Apr 2013, 16:28 hat geschrieben: Na dann guck dir mal an, was deutsche Idioten so in den Kommentarspalten der Onlinezeitungen, auf Twitter, auf Facebook et cetera schreiben.
Genau den selben Mist. Und das hat Electrification in seinem Beitrag um 14:47 weder unterschlagen, noch bestritten, sondern recht deutlich gemacht:
wobei das kein US-Problem ist, man hat leider weltweit genug von solchen "Vollpfosten"
Aber um das nochmal klar zu stellen, das ist kein US-Problem, bei uns gibt es auch genug von dieser Sorte, leider.
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Beitrag von andreas »

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kent...r-a-897609.html

da denkt man, es könnte nicht schlimmer sein, dann liest man sowas.

Was ist das für ein Volk, was sind das für Eltern, die einem 5jährigen eine Waffe als Spielzeug kaufen? Die so gefährlich ist, daß man damit jemanden erschießen kann?
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

andreas @ 2 May 2013, 07:01 hat geschrieben: Was ist das für ein Volk, was sind das für Eltern, die einem 5jährigen eine Waffe als Spielzeug kaufen? Die so gefährlich ist, daß man damit jemanden erschießen kann?
Ich warte ja nur darauf, dass sich der erste Republikaner hinstellt und erklärt, dass wäre nicht passiert, wenn die zweijährige bewaffnet gewesen wäre.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Nein, ich arbeite nicht beim General in der Buchhaltung, aber ich stelle die Frage gerne an euch. Glaubt ihr wirklich das GM Opel beauftragen könnte eine ganze Familie an Autos zu bauen, Opel borgt sich dafür Milliarden, GM sagt Danke, und lässt Opel und die Banken dann auf den Schulden liegen? Von den Interessen des deutschen Fiskus mal ganz abgesehen.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 5 May 2013, 17:36 hat geschrieben: Glaubt ihr wirklich das GM Opel beauftragen könnte eine ganze Familie an Autos zu bauen, Opel borgt sich dafür Milliarden, GM sagt Danke, und lässt Opel und die Banken dann auf den Schulden liegen? Von den Interessen des deutschen Fiskus mal ganz abgesehen.
Klar geht das. Sogar ganz legal. Und genau so verlagert man Gewinne von Hochsteuerstaaten in Niedrigsteuerstaaten.
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Beitrag von Galaxy »

Catracho @ 25 Apr 2013, 01:01 hat geschrieben: Zeigt alles sehr schön, wie dämlich diese ganze Marken- und Imagegeilheit ist.

Mfg
Catracho
Es kommt darauf an. Ein Audi A6 ist ein hervorragendes Auto egal ob es in Neckarsulm, oder Changchun vom Band purzelt. Problematisch sind Autos wie der Mercedes Vaneo der als premium Produkt verkauft wurden, aber in wirklichkeit ein Stück Müll waren. Es gab aber nicht viele die Mercedes täuschen konnte.

Der Phaeton bei dir aus der Stadt ist ein gutes Beispiel wo ein Auto das grandiöse war, allein wegen Mangel an Image schlecht verkauft wurde.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Aus dem Zeit ÖPV Thread rüber geholt:
Iarn @ 5 May 2013, 18:12 hat geschrieben:Oder wie ein Beitrag von Dir, die USA wären eine mustergültige Demokratie  :ph34r:
Electrification @ 5 May 2013, 19:08 hat geschrieben:Würde auch nicht stimmen, da muss man nicht nur an Guantanamo denken, wo jedes rechtsstaatliche Prinzip missachtet wird.

Das mit Guantanamo bereut man im White House rückwirkend betrachtet. Eine "mustergültige" Lösung hat man aber immer noch nicht. Man kann sie nicht als POWs halten, er fehlt die Flaggenzugehörigkeit, und Menschen die in einem fremden Land von US Streitkräfte aufgegabelt werden lassen sich schlecht vor einem US Strafrichter zerren. Möglicherweise ist hier das deutsche Strafrecht flexibler, wenn ich recht informiert bin hat Deutschland Piraten verurteilt.



Es gibt sicherlich vieles was man an America kritisieren kann, Kritik an sich stört mich natürlich nicht, was mich aber auf die Palme bringt ist wie einseitig die Kritik in Deutschland oft ist. Und teilweise fehlt es vielen an Informationen. Die USA werden häufig als Umweltsünder dargestellt, es gibt sicherlich einiges zu kritisieren, aber ich habe das gefühlt das 99% der Kritiker nicht wissen das die USA den Katalysator 10 Jahre vor Deutschland vorgeschrieben hat, und das Abgasnorm für Diesel erheblich strenger ist als EU. Die USA haben Naturschutzgebiete eingeführt als es die Öko-Bewegung in Europa noch nicht gab.

Viele unterschätzen auch wie linksliberal die USA teilweise sind. Zum Beispiel: Es gibt in den USA sogenannte sanctuary cities, das sind Städte wo das Stadtparlament der Polizei und städtische Mitarbeiter verboten hat den Immigrationsstatus von Menschen zu überprüfen. Sanctuary cities sind unter anderem New York, Salt Lake City, Denver, Miami, Houston, und ironischerweise die Hauptstadt Washington DC. Insgesamt müssten es so an die 30 Städte sein, wie man sieht sind auch Städte aus Texa, und Utah dabei, Staten die aus deutsche Sicht fast extremistisch einzuordnen sind. Wenn also illegale Einwandere in Washington DC mit ihren illegal eingewanderten Kinder bei einer Schule auftauchen dann werden die Kinder aufgenommen und mit Schulutensilien versorgt. Nicht wenige US Schulen verteilen sogar laptops. Das könnte man durchaus als "mustergültige Demokratie" bezeichnen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Wenn man Guantanamo im weißen Haus retrospektiv ach so bereut, warum zur HÖLLE hat Obama es nach einer gesamten Legislaturperiode immer noch nicht geschlossen bzw. sich nicht mal erkennbar angestrengt, genau das zu tun?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Galaxy @ 5 May 2013, 20:58 hat geschrieben:Man kann sie nicht als POWs halten, er fehlt die Flaggenzugehörigkeit, und Menschen die in einem fremden Land von US Streitkräfte aufgegabelt werden lassen sich schlecht vor einem US Strafrichter zerren.
Wieso denn überhaupt vor einen US Strafrichter zerren?
Wenn man den Leuten in Afghanistan Verbrechen zur Last legt, die von internationaler Bedeutung sind, dann wäre der internationale Strafgerichtshof die korrekte Adresse.
Und teilweise fehlt es vielen an Informationen. Die USA werden häufig als Umweltsünder dargestellt, es gibt sicherlich einiges zu kritisieren, aber ich habe das gefühlt das 99% der Kritiker nicht wissen das die USA den Katalysator 10 Jahre vor Deutschland vorgeschrieben hat, und das Abgasnorm für Diesel erheblich strenger ist als EU. Die USA haben Naturschutzgebiete eingeführt als es die Öko-Bewegung in Europa noch nicht gab.
Gut bei dem Katalysator an sich magst Du recht haben, dummerweise lieben die Amerikaner in der Regel so große Motoren, dass trotz Katalysator immer noch zuviel Abgase hinten rauskommen. Ansonsten sind die USA aus eigener Anschauung (mit Ausnahme von Kalifornien und Hawaii, die ich noch nicht bereist habe und aus zweiter Hand recht sauber sein sollen) wirklich eine Kloake.
Ich habe kaum einen Bundesstaat bereist in dem ich nicht gleich auf ein total umgekipptes Gewässer gestoßen bin, und wir reden hier nicht von Schadstoffen, sondern von klinisch tot, nicht mal mit dem dreiköpfigen C. Montgomery Burns Gedächnisfisch.
Weiterhin sind so simple Erfindungen wie winddichte Fenster in den USA so gut wie unbekannt. Ich erinnere mich an dichtes Schneetreiben im nördlichen New York und dass es durch das geschlossene Fenster in einem 250$ Hotel reingeschneit hat.
Viele unterschätzen auch wie linksliberal die USA teilweise sind.
Und wie rechtsradikal. Aus einer Studie einer US Universität, die jüngst durch die Nachrichten ging
Overall, the poll finds that 29 percent of  Americans think that an armed revolution in order to protect liberties might be necessary in the next few years, with another five percent unsure.
Auf gut deutsch, etwas ein Drittel (inkl der unentschlossenen) US Bürger trägt sich mit dem Gedanken eines bewaffneten Aufstands, weil man dem Rednecks ihre Knarren wegnehmen will.
Dagegen bin ich ja schon fast pro-amerikanischer als die meisten US Republikaner, weil ich denke ein bewaffneter Aufstand gegen die US Regierung wäre eine schlechte Idee.
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Beitrag von Caesarion »

Galaxy @ 5 May 2013, 20:58 hat geschrieben: Möglicherweise ist hier das deutsche Strafrecht flexibler, wenn ich recht informiert bin hat Deutschland Piraten verurteilt.
Nein, das mit den Piraten hat nichts mit den nationalen Rechtssystemen zu tun. Die internationalen Seerechtsüberienkommen regeln die Gerichtsbarkeit in Fällen von Piraterie in internationalen Gewässern und erlauben nach dem Weltrechtsprinzip die Anwendung deutschen Rechts auch auf Piraten. Sprich, wenn deutsche Marineschiffe Piraten festnehmen, wird ihnen der Prozess vor einem der Landgerichte gemacht.
Das Seerecht hat jedoch auf an Land festgenommene Terroristen freilich keinerlei Einfluss. Selbst wenn man diese an Bord von Schiffen festnimmt, muss und wird ihnen der Prozess dann eben vor einem US-Bundesgericht gemacht werden.
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 5 May 2013, 21:37 hat geschrieben:Wenn man Guantanamo im weißen Haus retrospektiv ach so bereut, warum zur HÖLLE hat Obama es nach einer gesamten Legislaturperiode immer noch nicht geschlossen bzw. sich nicht mal erkennbar angestrengt, genau das zu tun?
Er kann ja nicht einfach die Tore öffnen, immerhin befinden sich in Gitmo Personen wie Khalid Sheikh Mohammed, der Architekt von 911.

Das er sich nicht erkennbar angesträngt hat kann man nicht behaupten. Er hat versucht die Menschen vor ein Militärtribunal zu bringen. Es gab 3 Verurteilungen, 2 davon hat das oberste US Bundesgericht wieder kassiert, das 3te Urteil wurde nur akzeptiert da es ein Deal war das dem Gefangenen die Reise nach Australien ermöglicht. Obama hat die Strafvollzugsbehörde für $ 165 Millionen ein Supermax Gefängnis vom Bundesstaat Illinois kaufen lassen um Gitmo Gefangene aufzunehmen, das ganze ist an Congress und juristischen Problemen erstmal gescheitert. 70 Gefangene wurden von der Obama Administration zur Freilassung bestimmt, ihre Heimatländer wollen jedoch nichts mit ihnen zu tun haben, da sie vor diesen Männern angst haben. Ich würde sagen Obama hat resigniert. Wobei, in den letzten Tagen ist Gitmo wieder auf der Agenda mit den Hungerstreiks.
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 5 May 2013, 22:10 hat geschrieben:Wieso denn überhaupt vor einen US Strafrichter zerren?
Wenn man den Leuten in Afghanistan Verbrechen zur Last legt, die von internationaler Bedeutung sind, dann wäre der internationale Strafgerichtshof die korrekte Adresse. 
Das ICC ist nur für Straftaten nach Juli 2002 zuständig. Die 911 Bande fällt also komplett raus. Das ICC hat seit Juli 2002 grandiose 30 Anklagen erhoben, es kam zu 2 Urteile. 1 mal schuldig, 1 mal unschuldig. Anders ausgedrückt, die quälen sich genauso mit juristischen Problemen wie die USA. Egal ob USA oder Deutschland, das Verständnis eine Strafuntersuchung ist geprägt von der Beweissammlung nach BKA, FBI Standards. Versuch das mal in Afghanistan. Das video eines Global Hawk der aus 18km Höhe filmt wie jemand eine Schule angreift weil dort Mädchen unterrichtet werden kannst Du gleich in die Tonne hauen.

Gut bei dem Katalysator an sich magst Du recht haben, dummerweise lieben die Amerikaner in der Regel so große Motoren, dass trotz Katalysator immer noch zuviel Abgase hinten rauskommen.
Kommt drauf an, was CO2 angeht ja, aber nach Euro 5 Norm darf ein 100ps Golf TDI mehr NOx produzieren als eine 647ps starke Corvette ZR1.

Die Deutschen lieben keine starken Motoren? Audi hat den A6 Kombi allein in der letzten Generation 5.500 mal mit dem 580ps bi-turbo V10 (RS6) gebaut. Was ist hier der anvisierte Markt? Nicht die USA die mögen, leider, keine Kombis. Ich denke bei € 100.000 plus Autos ist der Unterschied nicht so groß. Der Unterschied liegt bei Autos wie Passat & CO, die in den USA gerne mit starken 6 Zylinder gekauft werden. Die frage ist mögen Deutsche diese Autos nicht, oder können sie sich diese Autos nicht leisten, weil der Staat sie teuer gemacht hat?

Persönlich hoffe ich das man in naher Zukunft die Wasserstoff basierte Mobilität (Grün hergestellt versteht sich) realisieren wird. Dann ist es nur eine frage der Kosten.
Ansonsten sind die USA aus eigener Anschauung (mit Ausnahme von Kalifornien und Hawaii, die ich noch nicht bereist habe und aus zweiter Hand recht sauber sein sollen) wirklich eine Kloake.
Ich habe kaum einen Bundesstaat bereist in dem ich nicht gleich auf ein total umgekipptes Gewässer gestoßen bin, und wir reden hier nicht von Schadstoffen, sondern von klinisch tot, nicht mal mit dem dreiköpfigen C. Montgomery Burns Gedächnisfisch.
Das ist die Art Übertreibung die ich meinte. Es gibt unumstritten problematische Gewässer, aber es so zu übertrieben und das Land als Kloake zu bezeichnen?
Weiterhin sind so simple Erfindungen wie winddichte Fenster in den USA so gut wie unbekannt. Ich erinnere mich an dichtes Schneetreiben im nördlichen New York und dass es durch das geschlossene Fenster in einem 250$ Hotel reingeschneit hat.
Dan war das Fenster kaputt. Ich hoffe Du hast die Rechnung gekürzt.

Man hat vielleicht Hausbauer in der Vergangenheit teilweise zu viel Freiheiten gelassen (wobei in vielen Teilen der USA man ein Eigeninteresse hat das Haus gut zu isolieren.:ph34r:) damit ist aber vorbei. Das Baurecht wurde extrem verschäft. Selbst die Beleuchtung ist in Zukunft in privat Häusern bei neubauten teilweise nur noch Sensor gesteuert erlaubt.
Und wie rechtsradikal. Aus einer Studie einer US Universität, die jüngst durch die Nachrichten ging

Auf gut deutsch, etwas ein Drittel (inkl der unentschlossenen) US Bürger trägt sich mit dem Gedanken eines bewaffneten Aufstands, weil man dem Rednecks ihre Knarren wegnehmen will.
Dagegen bin ich ja schon fast pro-amerikanischer als die meisten US Republikaner, weil ich denke ein bewaffneter Aufstand gegen die US Regierung wäre eine schlechte Idee.

Wow 863 Wähler befragt. Haben die bevorzugt Nummern in Alabama benutzt? :ph34r:
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Beitrag von GSIISp64b »

Galaxy @ 6 May 2013, 11:50 hat geschrieben: Er kann ja nicht einfach die Tore öffnen, immerhin befinden sich in Gitmo Personen wie Khalid Sheikh Mohammed, der Architekt von 911.
Pardon my french, aber das muss jetzt einfach raus:

Obama hatte mittlerweile fünf verf***te Jahre Zeit und passiert ist gar nichts. Also erzähl mir nichts von Schwierigkeiten. Wenn Obama wirklich daran gelegen wäre, sein KZ zu schließen, wäre mittlerweile wenigstens irgendwas passiert.
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Beitrag von Cloakmaster »

Warum sollte man denn Gitmo unbedingt dicht machen? Hat sich doch über die Jahre bewährt.
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Beitrag von Electrification »

Caesarion @ 5 May 2013, 22:19 hat geschrieben: Nein, das mit den Piraten hat nichts mit den nationalen Rechtssystemen zu tun. Die internationalen Seerechtsüberienkommen regeln die Gerichtsbarkeit in Fällen von Piraterie in internationalen Gewässern und erlauben nach dem Weltrechtsprinzip die Anwendung deutschen Rechts auch auf Piraten. Sprich, wenn deutsche Marineschiffe Piraten festnehmen, wird ihnen der Prozess vor einem der Landgerichte gemacht.
Sind wir doch mal ehrlich, die Piraten haben doch damit das große Los gezogen. Die leben ohne Piraterie in Armut und jedes deutsche Gefängnis ist da doch luxoriöser als daheim. Ich denke die wenigsten machen das aus Geldgier, sondern weil sie die Not dazu zwingt, dort ihr Leben zu riskieren, denn die fetten Gewinne aus den Lösegeldern usw. werden sich doch nur wenige einstreichen, wie immer und überall.
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Beitrag von GSIISp64b »

Cloakmaster @ 6 May 2013, 13:14 hat geschrieben: Warum sollte man denn Gitmo unbedingt dicht machen? Hat sich doch über die Jahre bewährt.
Ich hoffe mal, da fehlt ein Smiley...
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Cloakmaster »

GSIISp64b @ 6 May 2013, 13:16 hat geschrieben:Ich hoffe mal, da fehlt ein Smiley...
Nur bedingt. Aus meiner Sicht ist die gewöhnliche Zivil-Jurisdiktrion mit extremen Terrorzellen schlicht überfordert. Es ist nahezu unmöglich, die Architekten von 9/11 des mehrtausendfachen Mordes derart zu überführen, daß ein Zivilgericht sie schuldig sprechen würde. Aus meiner Sicht sind insbesondere ausländische Terrorzellen in jedem Falle als militärisch einzustufen, und dementsprechend - wenn überhaupt - vor ein Militärgericht zu stellen. Gitmo ist nicht mehr das Gitmo, das es war, als es eingerichtet wurde, dafür haben Amnesty International und Konsorten schon gsorgt, daß den armen Menschen hinter Gittern nicht zu viele Haare gekrümmt werden. Gitmo ist nicht mehr wesentlich anders als die zahlreichen anderen Militärgefängnisse, die die USA betreibt - nur eben weiter weg. Dafür aber wesentlich särker im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit, als der Sache gerecht würde.

Und auch wenn der Umkehrschluß nicht gerade fair ist: Angenommen, ein US-Bürger würde ähnliches in der Heimat von Khalid Mohammed durchziehen: Würde der Mensch dort in ein Gefangenlager gebracht werden, bis ihm der Prozeß gemacht wird? Würden sich dort auch die Medien - sowohl in als auch ausländische Medien - aufbauen, und über die "Skandalösen Zustände" mokieren?

Gitmo ist hässlich, ja. Aber die Welt besteht nunmal nicht nur aus Rosenbeeten. Und wer ein Ende von Gimo fordert, sollte auch in der Lage sein, brauchbare Alternativen aufzuzeigen. An denen fehlt es aber nach wie vor. Und darum bleibt Gitmo wohl noch eine Weile erhalten.
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 6 May 2013, 13:14 hat geschrieben: Warum sollte man denn Gitmo unbedingt dicht machen? Hat sich doch über die Jahre bewährt.
ja, am besten als vorbild nehmen für ein neues, unkompliziertes rechtssystem. so Zirkus wie der nsu Prozess, wer braucht das schon
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 6 May 2013, 13:01 hat geschrieben:Pardon my french, aber das muss jetzt einfach raus:

Obama hatte mittlerweile fünf verf***te Jahre Zeit und passiert ist gar nichts. Also erzähl mir nichts von Schwierigkeiten. Wenn Obama wirklich daran gelegen wäre, sein KZ zu schließen, wäre mittlerweile wenigstens irgendwas passiert.
Wenn Du ein Presidential Executive Order als nichts bezeichnet....

EXECUTIVE ORDER -- REVIEW AND DISPOSITION OF INDIVIDUALS DETAINED AT THE GUANTÁNAMO BAY NAVAL BASE AND CLOSURE OF DETENTION FACILITIES

blah, blah, blah

Sec. 3. Closure of Detention Facilities at Guantánamo. The detention facilities at Guantánamo for individuals covered by this order shall be closed as soon as practicable, and no later than 1 year from the date of this order. If any individuals covered by this order remain in detention at Guantánamo at the time of closure of those detention facilities, they shall be returned to their home country, released, transferred to a third country, or transferred to another United States detention facility in a manner consistent with law and the national security and foreign policy interests of the United States.

blah, blah, blah

BARACK OBAMA

THE WHITE HOUSE,
January 22, 2009.


http://www.whitehouse.gov/the-press-office...tion-facilities


Das ein President eine executive order nicht durchsetzen kann ist peinlich. Es kann nur durch eine 2/3 Mehrheit im Congress, oder vom Bundesrichter blockiert werden. Wenn ich es richtig im Kopf habe kam es in diesem Fall nicht dazu, er hat selber zurückgesteckt als ihm die Probleme bewusst wurden. Einige Probleme habe ich weiter oben geschildert, es gibt sicherlich noch mehr. Ich kann nicht behaupten in dieser komplexen Materie eine umfassende Übersicht zu haben.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Das ist richtig, ein wirkungsloses Stück Papier ("no later than one year" my ass!) bezeichne ich als "nichts".
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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