GSIISp64b @ 19 Jun 2013, 11:25 hat geschrieben: Bin ich der Einzige, für den das so klingt, als könnte das gewaltig nach hinten losgehen?
Können - das auf jeden Fall ja.
Aber der DB bleibt eigentlich keine andere Option mehr. Siemens, Bombardier, Alstom - die Marktposition v. a. der ersten Beiden ist zu stabil, als dass es einen starken Wettbewerb geben würde. Damit können sie der DB die Bedingungen diktieren, da sie de facto dessen Hauslieferanten sind. Der Ausweg kann politisch oder wirtschaftlich erfolgen: Entweder übt die DB über die Regierung Druck auf Siemens und Bombardier aus, so wie es zu Bundesbahnzeiten üblich war und in Frankreich bis heute usus beim Hauslieferanten Alstom ist. Oder die DB versucht, andere Anbieter in stärkere Positionen zu bringen - PESA, Stadler, Skoda sind bis jetzt kleine Anbieter gewesen. Wenn nun z. B. Skoda Regionalzüge auf Fernverkehrsniveau herstellen soll, passt das hervorragend in die Strategie, dass nun auch im Fernverkehr für mehr Wettbewerb gesorgt werden soll.
Dafür ist die DB bereit, einige Risiken einzugehen, z. B. das Skoda an den NIM-Dostos scheitert. Der Preis ist aber hoch: gelingt es, die Marktsituation langfristig zu den Gunsten der Bahn zu verändern, ist es möglich, die Kosten um Milliarden zu senken.