Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Entenfang @ 20 Jun 2013, 12:54 hat geschrieben: Ja. Man sollte diese dann staatlich kontrolliert in speziellen Läden kaufen können. Ich vermute, dass es in der Anfangsphase zu einem verstärkten Ausprobier-Konsum kommen wird. Langfristig würde ich aber eher vermuten, dass der Konsum zurückgeht, vor allem, da auch der Reiz des Verbotenen wegfällt, der wohl besonders auf Partys von Jugendlichen ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Natürlich muss über die Folgen aufgeklärt werden, besonders bei Crystal Meth können Fotos sehr eindrucksvoll zeigen, wie der Körper verfällt. Es hätte auch noch den Vorteil, dass Süchtige echte Hilfe bekommen können, wenn sie aufhören möchten, ohne dabei als kriminell zu gelten.
Natürlich verstehe ich Deine Gedanken, die ich durchaus als hehr im Ansatz betrachte.

Aber ich sehe ehrlich gesagt keinen Sinn drin, z.B. Crystal Meth staatlich kontrolliert - an alle Erwachsenen - zu verkaufen. Die Droge kann den Körper bereits nach einigen Monaten Dauerkonsum unwiderruflich zerstören. Wenn man den Berichten glauben darf, tritt bei einem Teil der Konsumenten schon nach der ersten (!) Einnahme eine Suchtwirkung ein. Wenn jemand das Ganze einmalig ausprobiert, kann es schon zu spät sein. Du wirst jetzt sagen, wenn jemand so blöd ist und das testet, ist er selbst schuld, schließlich werde ja eindrucksvoll gewarnt. Da beißt sich die Katze aber in den Schwanz, warum dann überhaupt verkaufen, wenn von der Einnahme mit größter Dringlichkeit abzuraten ist?

Das Zeug muss hergestellt, kontrolliert, nach dem Ablaufdatum vernichtet werden, weil es ja aufgeklärte Bürger ohnehin nicht kaufen. Ich will es nicht ins Lächerliche ziehen, aber gibt es denn Versuchsmodelle, wo Staaten so was schon mal ausprobiert und gute Erfahrungen damit gemacht haben?

Ich könnte mir allenfalls so was das niederländische Modell vorstellen, aber Cannabis ist im Vergleich zu Heroin, Kokain oder Crystal Meth ja fast noch harmlos. (Ich weiß, so ganz harmlos ist es nicht.)
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Entenfang @ 20 Jun 2013, 11:26 hat geschrieben: Eine sinnlose Regelung. Wir sind doch nicht in den USA, dass dann jeder die Bierflasche in eine Tüte packt und so trinkt.
Hab letztens erst im Bus einen gesehen, der sein Bier ausm Milch-Tetrapak getrunken hat (und ja, am Geruch war der Inhalt eindeutig zu identifizieren) :D
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Beitrag von JeDi »

Bier ist ja auch immer noch besser als ESL-Milch...
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 20 Jun 2013, 13:54 hat geschrieben: Aber ich sehe ehrlich gesagt keinen Sinn drin, z.B. Crystal Meth staatlich kontrolliert - an alle Erwachsenen - zu verkaufen. Die Droge kann den Körper bereits nach einigen Monaten Dauerkonsum unwiderruflich zerstören. Wenn man den Berichten glauben darf, tritt bei einem Teil der Konsumenten schon nach der ersten (!) Einnahme eine Suchtwirkung ein. Wenn jemand das Ganze einmalig ausprobiert, kann es schon zu spät sein. Du wirst jetzt sagen, wenn jemand so blöd ist und das testet, ist er selbst schuld, schließlich werde ja eindrucksvoll gewarnt. Da beißt sich die Katze aber in den Schwanz, warum dann überhaupt verkaufen, wenn von der Einnahme mit größter Dringlichkeit abzuraten ist?
Das Problem ist, dass das Zeug ja ohnehin recht leicht verfügbar ist, beinahe egal um welche Droge es soch nun handelt. In den USA haben wir vielerorts inzwischen die groteske Situaton, dass es für Jugendliche und junge Erwachsene inzwischen einfacher ist Gras zu kaufen als Bier und Zigaretten.

Ich habe trotz einer recht liberalen Einstellung meine Zweifel, ob man wirklich jede Substanz ohne Wenn und Aber freigeben soll. Der Grundgedanke unverseuchte, qualitativ einheitliche Drogen zu günstigeren Preisen (und der Staat verdient mit, kann damit ggf. Hilfsprogramme finanzieren) und evtl. geringerer Beschaffungskriminalität (also auch Kostenersparnis) ist durchaus reizvoll, nur weiß ich nicht, ob das nicht mittel- und langfristig zu höheren Abhängigenzahlen führt. Es gibt ja einiges an Substanzen das bei vernünftiger Verwendung nicht all zu problematisch ist und bei solchem Konsum eher selten zu wie auch immer gearteten Abhängigkeiten führt, aber ob der Konsum aus Neugier bei den beiden recht schnell Abhängigkeiten erzeugenden Stoffen Meth und Crack (auch wenn Berichte über Abhangigkeiten beim Erstkonsum wohl reichlich übertrieben sind, viel brauchts wahrlich nicht) den oben genannten Vorteil nicht auffrisst...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

EU beschließt schärfere Regeln für Tabakprodukte

In den letzten Tagen gingen die Meldungen in puncto EU-Tabakrichtlinie hin und her. Es hieß zeitweise, Mentholzigaretten und Slimzigaretten stünden doch nicht vor dem Aus und es werde auch in Zukunft nur Warntexte geben, keine Ekelbilder. Dafür würden die Warntexte größer ausfallen.

Nun haben sich die EU-Staaten aber geeinigt:

http://www.rp-online.de/politik/eu/eu-besc...dukte-1.3484947

Die Eckdaten:

- 65 % der Packungsfläche müssen mit Warnhinweisen und Ekelbildern versehen werden.
- Mentholzigaretten und andere Zigaretten, bei denen der Tabakgeschmack durch einen anderen Geschmack überdeckt wird, werden verboten.
- Slimzigaretten dürfen hingegen bleiben.
- Das E-Dampfen wird erheblich strenger reguliert.

Das EU-Parlament muss dem Vorschlag noch zustimmen. Hierbei kann es auch zu Änderungen kommen. Neuerliche Verschärfungen sind nicht auszuschließen.

Bis die Reglungen umgesetzt werden, kann es noch lange dauern. Da wird es sicherlich Fristen geben. Ich kann mir auch vorstellen, dass Deutschland hier jahrelang dagegen klagt, so war es zumindest bei älteren Richtlinien (man erinnere sich an das Tabak-Werbeverbot). Auch weiß man letztlich nicht, wie die Vorgaben genau aussehen werden. Auch halte ich es für möglich, dass die Umsetzung bestimmter umstrittener Regelungen den Staaten freigestellt wird, also nur empfehlenden, aber keinen bindenden Charakter haben wird.
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Beitrag von andreas »

sehr schön, da werde ich mich mal informieren müssen, wo man da klagen muß, sobald da irgendwelche Schachteln mit Ekelbildern in Blickhöhe meiner Kinder auftauchen.
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Beitrag von TramPolin »

andreas @ 21 Jun 2013, 22:51 hat geschrieben: sehr schön, da werde ich mich mal informieren müssen, wo man da klagen muß, sobald da irgendwelche Schachteln mit Ekelbildern in Blickhöhe meiner Kinder auftauchen.
Dass Ekelbilder für Kinderaugen nicht geeignet sind und auch für das Personal und Kunden eine Zumutung darstellen können, da sind wir uns ja sicher einig. Mir macht es nichts aus, wenn ich diese Bilder beim Warten z.B. an der Kasse sehen muss, aber ich bin nicht der Maßstab aller Dinge. Alternativ zu den Ekelbildern hätte man ja ein Präsentationsverbot für Zigaretten machen können, aber das wollte man nicht.
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Beitrag von andreas »

TramPolin @ 21 Jun 2013, 23:28 hat geschrieben: Dass Ekelbilder für Kinderaugen nicht geeignet sind und auch für das Personal und Kunden eine Zumutung darstellen können, da sind wir uns ja sicher einig. Mir macht es nichts aus, wenn ich diese Bilder beim Warten z.B. an der Kasse sehen muss, aber ich bin nicht der Maßstab aller Dinge. Alternativ zu den Ekelbildern hätte man ja ein Präsentationsverbot für Zigaretten machen können, aber das wollte man nicht.
Meine Kinder sind momentan 7 Jahre bis 2 Monate alt - ich hab keine Lust, denen im dem Alter schon erklären zu müssen, warum da ein schwarzes Bein, eine Schwarze Lunge oder was weiß ich was für widerlicher Scheiß drauf ist.

Bei Filmen wird ein Zirkus veranstaltet, daß die Kinder ja keine Gewalt sehen, da wird im Namen des Jugendschutzes zensiert bis zum abwinken und dann kommen Zigarettenschachteln mit Horrorbildern daher.

Aber vielleicht kann man dann ja die Zigaretten auch auf den Index setzen lassen wegen Jugendgefährdung....
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Beitrag von TramPolin »

andreas @ 22 Jun 2013, 15:00 hat geschrieben: Aber vielleicht kann man dann ja die Zigaretten auch auf den Index setzen lassen wegen Jugendgefährdung....
Eigentlich sind sie das ja fast - sie sind ab 18 und sie dürfen - mit geringen Einschränkungen - nicht beworben werden. Das alles erinnert stark an indizierte DVDs oder Computerspiele.

Ein zusätzliches Präsentationsverbot würde vermeiden, dass Kinder die Ekelbilder - zumindest im Laden - sehen müssen. Du wirst jetzt darauf verweisen, dass die Zigaretten ja auch zu Hause rumliegen würden, aber dort könnte man sie ja in in einen anderen Behälter umfüllen.

Das Präsentationsverbot war ursprünglich auch vorgesehen, kam aber nicht durch. Im Übrigen war es Berichten zufolge extrem knapp - um ein Haar wäre die ganze neue Tabakrichtlinie gescheitert bzw. wäre fast nur eine Minimallösung herausgekommen, die darin bestanden hätte, nur die Warntexte zu vergrößern, aber keine Ekelbilder einzuführen.

Bis jetzt ist aber noch unklar, wie es weitergeht. Das EU-Parlament könnte die Tabakrichtlinie sowohl verwässern als auch verschärfen. Beobachter halten beides für möglich.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Denke net, dass das so schnell umgesetzt werden wird. Zumal Deutschland und wohl auch Österreich ernsthaft überlegen, ob sie dagegen rechtlich vorgehen. Wenn es dazu kommt, liegt das Ganze sowieso erstmal auf Eis, bis die Gerichte entschieden haben. Das kann dann noch Monate dauern.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 22 Jun 2013, 15:53 hat geschrieben: Denke net, dass das so schnell umgesetzt werden wird. Zumal Deutschland und wohl auch Österreich ernsthaft überlegen, ob sie dagegen rechtlich vorgehen. Wenn es dazu kommt, liegt das Ganze sowieso erstmal auf Eis, bis die Gerichte entschieden haben. Das kann dann noch Monate dauern.
Selbst ohne Klagen wird es Jahre dauern.

Laut Berichten dürfte die Richtlinie frühestens 2014 erlassen werden. Sie würde dann ab 2015 oder 2016 gelten. Die Staaten haben dann bis zu fünf Jahre Zeit für die vollständige Umsetzung.

Für einige Punkte gibt es ohnehin größere Übergangsfristen. Konkret sollen Mentholzigaretten frühestens ab 2018 verboten werden.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 22 Jun 2013, 15:59 hat geschrieben: Konkret sollen Mentholzigaretten frühestens ab 2018 verboten werden.
Zum 100. Geburtstag von Helmut Schmidt...
Feines Timing! :D
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Beitrag von TramPolin »

"Vesuv von Neuss" - Bürgermeister Napp darf im Büro nicht mehr rauchen

http://www.ngz-online.de/neuss/nachrichten...uchen-1.3495384
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Beitrag von andreas »

und ich sags wieder: was für eine Verschwendung von Energien, die diese Nichtraucherterroristen sinnvoller hätten verwenden können.
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Beitrag von TramPolin »

andreas @ 26 Jun 2013, 16:42 hat geschrieben: und ich sags wieder: was für eine Verschwendung von Energien, die diese Nichtraucherterroristen sinnvoller hätten verwenden können.
Man kann verschiedener Meinung sein, meine Meinung ist, das Recht gilt für jeden, auch für einen Bürgermeister.

Du kannst eine andere Auffassung haben. Aber Leute, die sich gegen den Qualm engagieren, als "Nichtraucherterroristen" zu bezeichnen, das geht echt zu weit!
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Beitrag von andreas »

TramPolin @ 26 Jun 2013, 16:51 hat geschrieben: Man kann verschiedener Meinung sein, meine Meinung ist, das Recht gilt für jeden, auch für einen Bürgermeister.

Du kannst eine andere Auffassung haben. Aber Leute, die sich gegen den Qualm engagieren, als "Nichtraucherterroristen" zu bezeichnen, das geht echt zu weit!
das hab ich nicht - ich hab Leute, die ganz speziel eine Person, die wo raucht, wo sie zwar nicht darf, aber eigentlich keinen stört, terrorisieren, damit dieser das läßt, als Nichtraucherterroristen bezeichnet....

Ich mein, im Endeffekt wird der jetzt das Büro privat anmieten, dann ist es sein privates Büro und dann darf er da rauchen.
Im Endeffekt haben die dann nichts erreicht außer unnötigen Zirkus veranstaltet zu haben.
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Beitrag von TramPolin »

andreas @ 26 Jun 2013, 18:25 hat geschrieben:
TramPolin @ 26 Jun 2013, 16:51 hat geschrieben: Man kann verschiedener Meinung sein, meine Meinung ist, das Recht gilt für jeden, auch für einen Bürgermeister.

Du kannst eine andere Auffassung haben. Aber Leute, die sich gegen den Qualm engagieren, als "Nichtraucherterroristen" zu bezeichnen, das geht echt zu weit!
das hab ich nicht - ich hab Leute, die ganz speziel eine Person, die wo raucht, wo sie zwar nicht darf, aber eigentlich keinen stört, terrorisieren, damit dieser das läßt, als Nichtraucherterroristen bezeichnet....

Ich mein, im Endeffekt wird der jetzt das Büro privat anmieten, dann ist es sein privates Büro und dann darf er da rauchen.
Im Endeffekt haben die dann nichts erreicht außer unnötigen Zirkus veranstaltet zu haben.
Ich habe nicht gesagt, dass Du alle Nichtraucherschützer so bezeichnet hast. Wenn das so nicht rüberkam, dann stelle ich das hiermit klar. Aber auch die, die gegen Napp gekämpft haben, sind keine Terroristen!

Es geht auch nicht darum, Jagd auf einen einzelnen Menschen zu machen. Aber als Bürgermeister hat er eine Vorbildfunktion, die Gesetze gelten für ihn und dass er niemand mit dem Rauch belästigt, ist nur eine Annahme. Immerhin hat ein Bürgermeister auch Besucher in seinem Zimmer.

Laut einem Zeitungsbericht ist das längst noch nicht alles. Napp soll auch verhindern, dass in "seiner" Stadt Neuss das Rauchverbot kontrolliert wird:

http://www1.wi-paper.de/book/read/id/0000D2A461F55F62

Andreas, ich verstehe Dich einfach nicht. Du kämpfst gegen Alkohol, mit Recht. Du verweist darauf, dass man seinen Körper mit Alkohol schneller zerstören kann als mit Tabak. Du verweist auf Straftaten unter Alkoholeinfluss. Auf prügelnde Alkoholiker. Alles richtig. Nichtsdestotrotz ist Rauchen - wenn auch anders - ein gigantisches Problem. Von den reinen Todeszahlen sind Zigaretten noch viel schlimmer als Alkohol. Aber darum geht es nicht alleine. Du verweist darauf, dass ein bisschen Passivrauch nicht gleich Krankheiten auslöst. Das Problem ist, dass viele Menschen, von Kindern angefangen bis zum Personal, oft andauernd dem Qualm ausgesetzt sind. Folge sind Belästigungen, Krankheiten, früherer Tod. Kellner etwa haben das höchste Krebsrisiko. Das alles hat ein gewaltiges Ausmaß. Offenbar braucht man hier strenge Gesetze.

Diese mögen in Einzelfällen zu Ungerechtigkeiten führen. Ließe man Napp offiziell in seinem Arbeitszimmer wieder rauchen, dann wollen das sehr viele auch auf einmal. Die, die dann kein Einzelbüro haben, fühlen sich dann diskriminiert. Also muss man es ihnen dann auch erlauben usw. usw. Leidtragende sind dann diejenigen, die es stört, auch diejenigen, die den Rauch nicht vertragen. Ist es also zu viel verlangt, wenn auch Napp wie alle anderen zum Rauchen vor die Türe oder auf den Balkon geht?

M.E. ist Napp nicht nur Opfer. Er nützt auch seine Position als Bürgermeister in m.E. unzulässiger und fragwürdiger Weise für seine Interessen aus. Wundert es da, wenn hier eine Nichtraucherschutzorganisation dann nach dem Motto vorgeht "Gleiches Recht für alle"?
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Beitrag von Entenfang »

M.E. ist Napp nicht nur Opfer. Er nützt auch seine Position als Bürgermeister in m.E. unzulässiger und fragwürdiger Weise für seine Interessen aus. Wundert es da, wenn hier eine Nichtraucherschutzorganisation dann nach dem Motto vorgeht "Gleiches Recht für alle"?
Absolute Zustimmung. Warum sollte das Rauchverbot für ihn nicht gelten, bloß weil er Bürgermeister ist?
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Beitrag von andreas »

Nun, mein lieber Trampolin, nachdem ich selber bis 2001 geraucht habe (und das nicht wenig) kann ich dir nunmal sagen, so schlimm ist rauchen nicht.
Es ist blödsinnig, nutzlos, stinkig, macht einen Haufen Dreck, aber bis man durchs Rauchen zu wirklichen Schäden kommt, das dauert halt einfach ewig.
Zudem gibt es meiner Meinung nach grad im Nikotinbereich so viele Einschränkungen usw, das ich einfach der Meinung bin, irgendwann langts, irgendwann ist es gut.
Noch dazu, wo viele Maßnahmen ohnehin nur wischiwaschi sind, um die Antiraucher zu beruhigen (z.b. diese teure Umrüstung aller Automaten auf Alterskontrolle - die sinnvolle Maßnahme wäre ein generelles Verbot von Zigarettenautomaten gewesen).

Ich finde viele Dinge gut, die man gemacht hat (z.b. Abschaffung der Raucherabteile)

Aber mittlerweile finde ich, es geht zu weit.

Stellt sich da von diesen Moralaposteln jetzt immer einer in seiner Freizeit zu dem in Büro, damit der nicht gegen das Gesetz verstößt?
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Beitrag von TramPolin »

andreas @ 26 Jun 2013, 19:47 hat geschrieben:nun, mein lieber Trampolin, nachdem ich selber bis 2001 geraucht habe (und das nicht wenig) kann ich dir nunmal sagen, so schlimm ist rauchen nicht. Es ist blödsinnig, nutzlos, stinkig, macht einen Haufen Dreck, aber bis man durchs Rauchen zu wirklichen Schäden kommt, das dauert halt einfach ewig.
Natürlich dauert es meist Jahrzehnte, bis der Körper unwiderruflich geschädigt ist. Es kann im Einzelfall aber auch schneller gehen. Ich finde es aber schlimm genug, wenn man 10 oder 12 Jahre kürzer lebt und zum Beispiel die letzten zwei Jahrzehnte Beschwerden (Herz, Atemnot etc.) hat, die ohne Rauchen vermeidbar gewesen wären.
andreas @ 26 Jun 2013, 19:47 hat geschrieben:die sinnvolle Maßnahme wäre ein generelles Verbot von Zigarettenautomaten gewesen).
Da wäre ich sofort dabei gewesen! Ich war nie ein Freund dieser technischen Alterskontrolle.
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Beitrag von andreas »

das ist auch so ein Punkt, der mich so stört - einerseits tut man so, als wäre Rauchen das schlimmste was es gibt und im Endeffekt eiert man dann rum....
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Beitrag von GSIISp64b »

Naja - der Staat will halt auch nicht, dass die Leute weniger rauchen, weil dann die Einnahmen aus der Tabaksteuer wegfallen. Zumindest könnten zynische Menschen so was behaupten - wie gut, dass ich kein zynischer Mensch bin.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Entenfang @ 26 Jun 2013, 19:02 hat geschrieben: Absolute Zustimmung. Warum sollte das Rauchverbot für ihn nicht gelten, bloß weil er Bürgermeister ist?
Und warum gilt dann das Rauchverbot für einen Bundeskanzler a.D. weiterhin nicht? :rolleyes:
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Beitrag von TramPolin »

TramBahnFreak @ 26 Jun 2013, 22:05 hat geschrieben: Und warum gilt dann das Rauchverbot für einen Bundeskanzler a.D. weiterhin nicht?  :rolleyes:
Keine Sorge. Es gilt auch für ihn. Er hält sich (wie auch Napp) nur nicht daran. Der Verein "Pro Rauchfrei" geht mit schöne Regelmäßigkeit gegen beide - Schmidt und Napp - vor und muss dafür auch Kritik einstecken.

Wobei ich schon einen Unterschied sehe, ob ein 94-Jähriger in einer Talkshow raucht oder aber ein noch aktiver Politiker, der laut Zeitungsbericht zudem noch verhindert, dass die Behörden seiner Stadt bei Verstößen gegen das Rauchverbot einschreiten.

Im Grund genommen gelten die Regeln für alle - keiner darf mehr Rechte haben als der andere, auch der Kaiser von China nicht, wenn er in Deutschland weilt.
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 26 Jun 2013, 22:19 hat geschrieben:Im Grund genommen gelten die Regeln für alle - keiner darf mehr Rechte haben als der andere, auch der Kaiser von China nicht, wenn er in Deutschland weilt.
Und unser Außenminister wird bei seinem Staatsbesuch in Saudi-Arabien trotzdem nicht verhaftet. :ph34r:
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Beitrag von GSIISp64b »

Gibt es da nicht so was wie diplomatische Immunität?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von DumbShitAward »

Bei Schmidt muss man aber inzwischen auch von einer Gesundheitsgefährdung ausgehen, wenn der NICHT raucht. Das Schmidt starker Raucher ist und das wohl schon seit mindestens 75 Jahren ist ja bekannt und wenn man so einen mal 5-6 Stunden auf Entzug setzt, macht der die Grätsche und das will kein Veranstalter riskieren.

Außerdem: will wirklich einer im Umkreis von 5km von Schmidt sein, wenn der nicht rauchen darf? Der Typ hat schon zu Zeiten in denen man noch fast überall rauchen durfe Leute wie Strauß und Kohl vor dem Frühstück zerfetzt. Was der mit so einer Flasche wie Beckmann machen würde, würde den Tatbestand der seelischen Grausamkeit erfüllen.
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Rathgeber »

DumbShitAward @ 27 Jun 2013, 00:52 hat geschrieben: Was der mit so einer Flasche wie Beckmann machen würde, würde den Tatbestand der seelischen Grausamkeit erfüllen.
Ich bin kein Anhänger der Beckmannschen Gesprächsführung. Aber warum die Einlassungen eines Altkanzlers, dessen Fehlentscheidungen offenbar vollkommen in Vergessenheit geraten sind, immer noch ein Millionenpublikum anlocken, kann ich schwer nachvollziehen.
Ich habe versucht, eines seiner Bücher zu lesen. Nach einem Drittel musste ich aufhören, weil seine Selbstverliebtheit dermaßen aus den Seiten quoll, daß ich um den Boden meiner Wohnung fürchten musste.
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Beitrag von andreas »

DumbShitAward @ 27 Jun 2013, 00:52 hat geschrieben: Bei Schmidt muss man aber inzwischen auch von einer Gesundheitsgefährdung ausgehen, wenn der NICHT raucht. Das Schmidt starker Raucher ist und das wohl schon seit mindestens 75 Jahren ist ja bekannt und wenn man so einen mal 5-6 Stunden auf Entzug setzt, macht der die Grätsche und das will kein Veranstalter riskieren.

Außerdem: will wirklich einer im Umkreis von 5km von Schmidt sein, wenn der nicht rauchen darf? Der Typ hat schon zu Zeiten in denen man noch fast überall rauchen durfe Leute wie Strauß und Kohl vor dem Frühstück zerfetzt. Was der mit so einer Flasche wie Beckmann machen würde, würde den Tatbestand der seelischen Grausamkeit erfüllen.
aber müßte dann Schmidt und alle Leute in einem Radius von 5km um seine Wohnung schon lange elendig verendet sein?
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Beitrag von TravellerMunich »

Rathgeber @ 27 Jun 2013, 02:07 hat geschrieben: Aber warum die Einlassungen eines Altkanzlers, dessen Fehlentscheidungen offenbar vollkommen in Vergessenheit geraten sind, immer noch ein Millionenpublikum anlocken, kann ich schwer nachvollziehen.
Exakt. Ich habe den Herrn in seiner aktiven Zeit als Bundeskanzler selbst erlebt.
Und er hat damals viel falsch gemacht. So viel, dass einerseits Kohl als Hoffnungsträger erschien und andererseits die Grünen entstanden.

Zudem hat er den Grundstein für die Verschuldung gelegt, ohne dass mit seiner "Wirtschaftsweisheit" irgend etwas gegen die damalige Krise ausgerichtet hat.

Schmidt ist wegen Unfähigkeit aus dem Amt geflogen, nicht wegen seiner Unfehlbarkeit, die ihm heute gerne zugeschrieben wird.
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