Was für ein Blödsinn. Die Blockzugbildung (also 1. Klasse, Fresskiste, 2. Klasse) wurde mit dem Konzept IC 79 eingeführt, und dient dazu, den "Durchgangsverkehr" in der 1. Klasse zu verringern. Die SBB haben bei den ICN ja mal wieder mit 2. Klasse, 1. Klasse, WR, 1. Klasse, 2. Klasse experimentiert, sind davon aber sehr schnell wieder abgekommen. Auch der Velaro D wird keinen 2. Klasse-Wagen zwischen Speisewagen und 1. Klasse mehr haben (wobei der bei den ICE3 ja auch so nie geplant war).Rev @ 17 Aug 2013, 13:59 hat geschrieben: Kann aber ggf. auch ne Taktische Überlegung sein wenn es absichtlich ist, die Anzahl der "Schwarzfahrer" vervielfacht sich nämlich stark in der ersten Klasse wenn diese ganz vorne am Bahnsteig in München steht.
Bahn-Bashing in den Medien
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Das lag aber nicht an der "Bundesbahn", sondern das war in der Zeit eben so und ist bei Buslinien fast überall heute noch so. Der letzte Bus nach Geisenfeld fährt hier in Rohrbach um 16:15 Uhr (und nur an Schultagen)... Zu Bundesbahnzeiten fuhr der Bus übrigens öfter, war teilweise sogar schneller und der letzte Bus fuhr 1975 immerhin um 18:45 Uhr, sogar am Wochenende. 1954 fuhr der letzte Bus am Sonntag gar erst um 22:00 Uhr, an Werktagen um 19:15 Uhr. Der schönste Taktverkehr hilft nicht, wenn er sich heute eben auf vergleichsweise wenige Strecken beschränkt. Der Taktverkehr auch in der Fläche wurde übrigens trotzdem bereits zu Bundesbahnzeiten ab etwa 1980 nach und nach immer mehr eingeführt.146225 @ 17 Aug 2013, 10:16 hat geschrieben:Und ja, "die gute alte Bundesbahn": Dieselbige war noch mehr politisch gefesselt und jede Veränderung brauchte Ewigkeiten. Sie hatte zwar das Personal, um auch bei 1,50 m Schneefall auch Samstag nacht um 23:30 Uhr noch jede Nebenstrecke freizuräumen, was dabei aber vergessen wird: Der letzte Zug der Woche war schon Freitag nachmittag um 17 Uhr gefahren. Ansprüche durftest Du als Fahrgast auch keine haben, nicht passende Anschlüsse den ganzen Tag zugunsten einer einzelnen Direktverbindung zu unpassender Zeit waren mehr Regeln als Ausnahmen. Glänzen durch Zuverlässigkeit konnte der InterCity, weil dieser mit immensem Aufwand bevorzugt wurde, aber abseits der IC-Strecken war die schöne Welt ganz schnell nicht mehr so schön. Da sind mir heutige Taktfahrpläne ehrlich lieber.
Dass Veränderungen Ewigkeiten brauchen, ist heute ja nicht besser, oder? Die Bahnstrecke München - Ingolstadt wurde von der Bayerischen Staatsbahn bis 1867 binnen 3 Jahren erbaut (reine Bauarbeiten), der Ausbau im 20./21. Jahrhundert zieht sich jetzt schon über 10 Jahre hin. 1957 wurde hier an der Nebenbahn ein neuer Haltepunkt binnen weniger Monate realisiert, der Haltepunkt Brunnen an der Paartalbahn kommt nach etwa 20 Jahren Prüfen und Planen dann vielleicht 2016.
Und natürlich war das Rollmaterial aus heutiger Sicht alt. 1994 war ein VT98 etwa 35 Jahre alt, der Serien-628 kam sicher 10 Jahre zu spät, aber Fahrzeuge mit Baujahr 1978 oder älter fahren heute auch zahlreiche rum und werden es noch eine Weile tun. Sogar im Fernverkehr, sogar mit dem mittlerweile 2. Redesign. Bei der "guten alte Bundesbahn" gab's einiges zu verbessern, insbesondere zum Schluss einen immensen Investionsstau (der blöderweise wegen Börse und so bis heute teilweise sogar noch größer geworden ist) aber diese Punkte kann man ihr nicht wirklich auf's Brot schmieren, wobei wir bei Dingen wären, über die man wirklich reden sollte. Das Netz ist zu alt und in allen Belangen zu dünn und noch schlimmer, es wird jedes Jahr kleiner!
Dass Großstädte keinen Fernverkehr haben, das ist ein wirkliches Problem, auch dass zwischen Städten wie Ingolstadt und Landshut bis heute gar keine Bahnstrecke besteht (die agilis-Fahrten mit dem Umweg über Regensburg zählen nicht), also Verbindungen und Tangenten fehlen oder Orte mit 10.000 Einwohnern keinen Bahnanschluss haben, auch das ist ein wirkliches Problem. Dass ein Bus z.B. zwischen München und Friedrichshafen schneller als die Bahn sein kann, das ist auch ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmt im Bahnnetz und z.B. ein schneller, direkter Zug München - Lindau - Friedrichshafen - Singen - Basel fehlt. Sowas sollte viel öfter mal Thema sein. Natürlich auch so Dinge wie fehlende Gleise und fehlende Kreuzungsmöglichkeiten. Es nutzt nämlich nichts, wenn die einzelnen Züge der Bundesbahn in den 70ern super kreuzen konnten, das heute mit Taktverkehr aber nicht mehr geht und deswegen eine Verspätung sich immer ins halbe Netz fortpflanzt.

Auch über sowas sollte man mal reden: Kleine und mittlere Bahnhöfe verfallen und ziehen Vandalismus daher magnetisch an und wenn dann mal was gemacht wird, sollte man als Ästhet lieber wegschauen. Oder was ist denn seit 1994 großartig elektrifiziert worden? Berlin - Hamburg kurz danach dürfte noch eines der größten Projekte gewesen sein. Zwischen 1950 und 1980 war in der Hinsicht doch deutlich mehr los. Seitdem wurden vermutlich mehr Autobahnkilometer gebaut, als Bahnstrecken elektrifiziert. Aber nö, selbst jetzt, wo man das Thema voll in den Wahlkampf reinziehen könnte, worin geht es in diesem oder anderen Artikeln? Über den Kaffee im Bordbistro, Kofferwagen in Zeiten von Rollenkoffern oder den Zug, der falschrum kommt. Kleine, einfache Dinge, mit denen sich jeder identifizieren kann, was für die breite Masse der Leser, was für die Quote, aber nichts wirklich sinnstiftendes. Schade eigentlich. Andererseits: Es interessiert ja auch keinen, wenn z.B. über die geringen Investitionen bei der Bahninfrastruktur berichtet wird. 25 Leute kloppen ihre liebsten Bahnmythen oder einfach 'nen Bashing-Einzeiler ins Kommentarfeld unter dem Artkel und das war's.
Doch. Man darf besipielsweise den Anspruch haben, so gut wie überall hinzukommen. Vielleicht nicht dmit den schnellsten Zügen, aber den Fall, dass gar keine ÖV-Verbindung besteht, den hast du doch vergleichsweise selten.DumbShitAward @ 17 Aug 2013, 11:29 hat geschrieben:Stimmt, in der Schweiz darfst echt nicht zu anspruchsvoll sein...
Das kommt den Deutschen nur so vor. Oder fährst du nach einem minutengenauen Fahrplan? Ich schon. Wenn geplant ist, um 15:25 Uhr anzukommen, ist eine Ankunft um 15:31 Uhr eine Verspätung. Den allermeisten Leuten fällt die Abweichung beim Autofahren gar nicht auf, es gibt ja keinen Fahrplan. Aber trotzdem, jedes Mal wenn ich mir bekannte Strecken über 200 km oder mehr auf Autobahnen fahre, hat man Abweichungen von oftmals 15 Minuten auf 100 km drin. Wo ich früher 4 Stunden gebraucht habe, fahre ich heute selten unter 5 Stunden, die A8 ist eine Katastrophe. Bei deiner Mehrheit der Deutschen fällt Stau aber irgendwie unter "höhere Gewalt", das merkt man auch bei den Fernbus-Bewertungen: Man war zwar laut Plan schon 3 Stunden langsamer als die Bahn, die Haltestelle hat man kaum gefunden und dann mal eben nochmal 2 Stunden Verspätung, aber trotzdem Hauptsache nicht Bahn!bayerhascherl @ 17 Aug 2013, 09:43 hat geschrieben:Und in der Tat, mit dem eigenen PKW habe ich nicht annähernd so oft Probleme mit Verspätungen wie mit dem Zug, so dürfte es den allermeisten Deutschen gehen
Meine These: Wenn man die DB einfach umbenennt und ein bisschen Marketing drumrum zaubert, kann man 75% der öffentlich diskutierten der Bahnprobleme lösen.

Es ist nicht so, dass alles toll ist, da hast du schon Recht. Nur Motzen des Motzens wegens oder völlig übertreiben bringt auch nichts. Die Bahn hat in erster Linie ein Imageproblem. Die Bahn hat Stuttgart21 und Mainz Hbf, in der Luftfahrt gibt's BER. Keiner Kommt auf die Idee die Lufthansa oder AirBerlin zu bashen, weil die BER nicht anfliegen.
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Viel zu wenig Personal, Unmengen an Überstunden, nur geringe Wertschätzung der geleisteten Arbeit: Vier Mitarbeiter der Deutschen Bahn berichten aus ihrem Alltag.
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Je näher man hinschaut desto mehr komme ich zu meiner Meinung, dass die Politik in Sachen Eisenbahn in der Bundesrepublik eine 180° Wende machen müsste. Nicht nur, aber auch, bzgl. der Belegschaft. Das kann man doch alles nicht immer als "Motzen" oder "Bahn-Bashing" abtun. Von wohlmeinenden Fahrgastvertretern wird die Bahnpolitik auch seit Jahren scharf kritisiert und im Prinzip sind die Defizite, die dann auch auftraten, zuvor von denen sozusagen "angekündigt" worden (wenn sich nichts ändern würde). Es ist also alles keine "Überraschung", die über Nacht, wie eine unvermeidbare Naturkatastrophe höher Gewalt, über die Republik hereinbricht sondern war für "Insider" absehbar. Wie gesagt, einst ein gut bestelltes Bahnsystem, um welches Westdeutschland die ganze restliche Welt beneidete, was als vorbildlich galt (auch, ja man höre und staune, seinerzeit in der Schweiz und Japan). Wie gesagt, all die kundenfreundlichen Modernisierungen hätte man auch mit der Bundesbahn haben können (hat man ja streng genommen auch mit der Bundesbahn gemacht, nur unter neuem Namen und neuer Rechtsform). Ohne die negativen Seiten. Aber man hört es auch im verlinkten Artikel raus, die verantwortungsbewusste Einstellung der Mitarbeiter, die alles mittragen und ertragen, damit es irgendwie doch weiter geht, schon aus Sympathie zur Schiene und ihrem Job, den sie im Grunde gerne machen. Das ist natürlich ein Verdienst, gleichzeitig verhindert das aber auch dass der "Leidensdruck" bei den Wahlbürgern so groß wird, dass sich die Dinge wieder grundlegend ändern. Weil es ja doch immer irgendwie weiter geht. Davon kann man halten was man will. Und nur mal so, bin ich der einzige, der im Bundestagswahlkampf bisher noch kein Wort zum Thema Bahn gehört hat, was über akute Schadensbegrenzung in Mainz hinaus geht? Keinerlei Problembewusstsein in der Politik. Und dagegen hilft nur das, was manche als "Motzen" bezeichnen mögen. Nicht gegenüber den Mitarbeitern, die dafür auch nichts können, sondern bei lokalen Veranstaltungen, mit Leserbriefen, Fragen an den lokalen Abgeordneten, die Parteien fragen was sie denn für die Schiene planen - und wieso sie kein richtiges Konzept haben wenn nur weiche Antworten kommen.. motzen, motzen, motzen. Sonst bewegt sich nichts!
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Noch ein schöner Artikel ("Bahn-Bashing") mit der Überschrift "Der Mangelbetrieb": http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/...komplettansicht
Echt jetzt? Sag mal verstehst du mich absichtlich falsch oder ist das so ne art Hobby von dir?Was für ein Blödsinn. Die Blockzugbildung (also 1. Klasse, Fresskiste, 2. Klasse) wurde mit dem Konzept IC 79 eingeführt, und dient dazu, den "Durchgangsverkehr" in der 1. Klasse zu verringern. Die SBB haben bei den ICN ja mal wieder mit 2. Klasse, 1. Klasse, WR, 1. Klasse, 2. Klasse experimentiert, sind davon aber sehr schnell wieder abgekommen. Auch der Velaro D wird keinen 2. Klasse-Wagen zwischen Speisewagen und 1. Klasse mehr haben (wobei der bei den ICE3 ja auch so nie geplant war).
Mein Beitrag war ziemlich offensichtlich auf den von Martin H. ausgerichtet und jetzt kommst du mir mit Blockbildung, Durchgangsverkehr, Speisewagen. Zeig mir auch bitte nur eins davon in den Telent Regionalzügen nach Mittenwald / Innsbruck :rolleyes: .
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Aua. Macht das jemand? Ich denke, wir sind uns einig, dass einiges verkehrt läuft. Einiges habe ich vorhin geschrieben. Du kennst aber schon den Unterschied zwischen Motzen/Bashing und berechtigiger, zumindest einigermaßen fundierter Kritik an der Eisenbahnpolitik und seinen Folgen. Das hier ist jedenfalls Bashing: "Bahn ist IMMER verspätet, Bistro-Kaffee doof, Zugreihung doof, Farbe der Klodeckel doof, Bahn doof, ..." Erkennbar auch an meist recht reißerischer Formulierung, relativ wenig Fakten, teils sogar schlicht falsch, garniert mit sehr viel "populärer Meinung".bayerhascherl @ 17 Aug 2013, 17:46 hat geschrieben:Das kann man doch alles nicht immer als "Motzen" oder "Bahn-Bashing" abtun.
Das ist kein Bashing.bayerhascherl @ 17 Aug 2013, 18:03 hat geschrieben:Noch ein schöner Artikel ("Bahn-Bashing") mit der Überschrift "Der Mangelbetrieb"
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Ähm - nein? Ich hatte deinen Beitrag jetzt als zur Gesamtdiskussion um das Thema 1. Klasse in der Mitte des Zuges (als Folge des Spiegel-Artikels) verstanden. Wenn der sich so eindeutig auf Martins Beitrag, füge doch einfach ein Zitat ein.Rev @ 17 Aug 2013, 18:25 hat geschrieben: Mein Beitrag war ziemlich offensichtlich auf den von Martin H. ausgerichtet und jetzt kommst du mir mit Blockbildung, Durchgangsverkehr, Speisewagen. Zeig mir auch bitte nur eins davon in den Telent Regionalzügen nach Mittenwald / Innsbruck :rolleyes: .
Dazu sagt Wikipedia:bayerhascherl @ 17 Aug 2013, 12:43 hat geschrieben: Ich habe es schon gesagt und sage es gern noch einmal, wer das System Schiene mag muss sein schärfster Kritiker sein.
"Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben. Wie die Philosophin Anne-Barb Hertkorn ausgeführt hat, ist Kritik damit „eine Grundfunktion der denkenden Vernunft und wird, sofern sie auf das eigene Denken angewandt wird, ein Wesensmerkmal der auf Gültigkeit Anspruch erhebenden Urteilsbildung.“" -- http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik, abgerufen jetzt gerade.
Das heißt: "Kritik", die darin besteht, sich das Negative herauszusuchen, ist keine Kritik. Kritik ist eine Beurteilung - und diese Beurteilung erlaube ich mir anders zu treffen als du. Immerhin haben wir eines gemeinsam: Du würdest meine Form der Kritik (die mit der von 146225 viel zu sehr übereinstimmt als dass ich Lust habe, sie auszuführen) als Bärendienst ansehen, ich sehe deine Form von Kritik als Bärendienst an.
Ein guter Kritiker ist einer, der das Gute wie das Schlechte sieht, beide Seiten präzise ausführen und gegeneinander abwägen kann, Zusammenhänge und Wechselwirkungen in Betracht zieht. Zu welchem Ergebnis das am Ende führt - das sei einem jeden freigestellt. Für mich ist jedenfalls der Weg zum Fazit wichtiger als das Fazit selber.
[/offtopic]
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Seien wir ehrlich: Bahnbashing ist in Deutschland nun mal weit verbreitet. Woran das liegt? Vielleicht weil die Bahn einige Steilvorlagen liefert? Oder die Politik? Interessant ist auch die Tatsache, dass diejenigen, die der Bahn negativ eingestellt sind auch kaum mit selbiger fahren. Einmal ein Vorurteil gebildet und man rückt nie mehr davon ab... Alle Negativ-Nachrichten werden zur Bestätigung des eigenen Weltbildes hergenommen, Positiv-Meldungen werden ignoriert.
Und mit dem Auto ist man immer Pünktlich und Wetterunabhängig? Eher nicht, denn wie viele Menschen sind letzten Winter auf der Autobahn liegen geblieben? Und wie viele in Zügen?
Ich befürchte, es waren mehr Menschen gezwungen die Nacht auf der Autobahn zu verbringen, wie Menschen mit dem Zug irgendwo gestrandet sind...
Und im Sommer wird über ausgefallene Klimaanlagen der Bahn polemisiert. Wie viele Autos fahren mit defekter Klima herum? Von den Tempolimits auf einigen Autobahnen wegen der Blowup-Gefahr ganz zu schweigen. Hier schlägt eine Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf 80km/h schon extrem ins Kontor. (Eine Strecke von 240km wird nicht mehr in 2Stunden erledigt, sondern in 3Stunden... Und ein Schnitt von 120km/h ist auf Autobahnen in einem PKW wohl realistisch!)
Und mit dem Auto ist man immer Pünktlich und Wetterunabhängig? Eher nicht, denn wie viele Menschen sind letzten Winter auf der Autobahn liegen geblieben? Und wie viele in Zügen?
Ich befürchte, es waren mehr Menschen gezwungen die Nacht auf der Autobahn zu verbringen, wie Menschen mit dem Zug irgendwo gestrandet sind...
Und im Sommer wird über ausgefallene Klimaanlagen der Bahn polemisiert. Wie viele Autos fahren mit defekter Klima herum? Von den Tempolimits auf einigen Autobahnen wegen der Blowup-Gefahr ganz zu schweigen. Hier schlägt eine Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf 80km/h schon extrem ins Kontor. (Eine Strecke von 240km wird nicht mehr in 2Stunden erledigt, sondern in 3Stunden... Und ein Schnitt von 120km/h ist auf Autobahnen in einem PKW wohl realistisch!)
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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DumbShitAward @ 17 Aug 2013, 02:20 hat geschrieben:Was Der Spiegel hier von sich gibt düfte wohl der dümmste und fehlerhafteste Artikel zum Thema Bahn sein, den ich je in meinem Leben gelesen habe.
Lieber Spiegel-Autor - die Bahn arbeitet bereits an einer Plattform, diese Daten drahtlos übertragen zu können, die ist in den Zügen zum Teil schon eingebaut.Haben Sie schon einmal einen Schaffner gesehen, der mit einer alten Dreieinhalb-Zoll-Diskette hantiert, und sich gefragt, was der da tut? Er liest die Reservierungen ein. Das sollte volldigital und drahtlos geschehen. Dann wäre es nämlich möglich, in Echtzeit Reservierungen zu verkaufen. Noch wenige Minuten vor der Abfahrt ließe sich dann per Smartphone ein freier Sitzplatz finden.
Hat aber mit der Möglichkeit, "Last Minute" noch zu reservieren, nichts zu tun. Das geht heute schon auf speziell gekennzeichneten ("ggf. freigeben") Plätzen. Und es wird auf solche Plätze auch beschränkt bleiben - oder wollen Sie, dass sie sich ohne Reservierung einen unreservierten Platz suchen, und dann am nächsten Bahnhof doch verscheucht werden? Das macht nur mehr Chaos im Zug.
Sitzplatzgenau reservieren geht übrigens auch. (Nur halt für last minute wohl nicht. Warum hab ich oben schon erklärt.)
Bingo.146225 @ 17 Aug 2013, 10:16 hat geschrieben:Das Geseiere vom "mit dem Auto bin ich soooo schnell" lügt sich jeder deutsche Autofahrer täglich in die Tasche, mit diesem Selbstbetrug kann dieses Land anscheinend gut leben. Da zählt der Stau - die oft minutenlangen Meldungen im Radio sind ja keine Fiktion - dann schon als Reiseevent, und hinterher kann man angeben, wie gut man rücksichtlos gerast ist, damit man "trotz Stau" "nur" soundsoviel länger gebraucht hat. Arm, aber real.
Vor allem kann ich die Zeit, die z.B. der Google-Maps-Routenplaner ausspuckt, nicht für bare Münze nehmen. Wieviel da durch Stau, Baustellen (A8 München-Karlsruhe - Horror!) dazukommt, weiß ich auch nicht. Oder noch viel weniger als bei der Bahn.
Aber wie schon jemand sagte: Beim Auto hat man keinen Fahrplan, deswegen "merkt" man die Verspätung nicht so.
Ich hab im übrigen im Winter für eine laut Google 3h-Autofahrt auch schon 5h benötigt. Solche Verspätungen hatte ich in 3 Jahren Wochenend-ICE-Pendeln noch nicht, worst case eigentlich ein verpasster Zug = ca. 1h später.
Kann ich unterschreiben. Von "mir zuhause" Busverbindung nach Ulm, unter der Woche Stundentakt (letzter Bus aus Ulm raus kurz nach 20:00), Samstag sowas ähnliches wie 2-Stunden-Takt, Sonntags zwei Alibi-Buspaare. Andere Flussseite, Bahnstrecke, Samstag und Sonntag ganz normal Stundentakt, nur halt keine Berufsverkehrsverstärker, letzter Zug nach 00:00. Das ist ne alternative zum Auto - den Bus kannst du allenfalls als Zweitwagenersatz zum Zur-Arbeit-Fahren nehmen, wenn man nicht den Anspruch hat nach Feierabend in Ulm noch was unternehmen zu wollen.Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:Das lag aber nicht an der "Bundesbahn", sondern das war in der Zeit eben so und ist bei Buslinien fast überall heute noch so.
Senden-Weißenhorn ist da ja schon ein Musterbeispiel. Von der DB im Sommer 2008 zum Verkauf ausgeschrieben (respektive Stilllegung wenns keiner gewollt hätte), Aufnahme Personenverkehr Dezember 2013.Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:Dass Veränderungen Ewigkeiten brauchen, ist heute ja nicht besser, oder? Die Bahnstrecke München - Ingolstadt wurde von der Bayerischen Staatsbahn bis 1867 binnen 3 Jahren erbaut (reine Bauarbeiten), der Ausbau im 20./21. Jahrhundert zieht sich jetzt schon über 10 Jahre hin. 1957 wurde hier an der Nebenbahn ein neuer Haltepunkt binnen weniger Monate realisiert, der Haltepunkt Brunnen an der Paartalbahn kommt nach etwa 20 Jahren Prüfen und Planen dann vielleicht 2016.
Oooooh ja....Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:und wenn dann mal was gemacht wird, sollte man als Ästhet lieber wegschauen.
Anstehen tut die Südbahn, an der plant man jetzt wie lange rum?Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:Oder was ist denn seit 1994 großartig elektrifiziert worden?
Allerdings. Beispiel, letztes Jahr gesehen: Grimsel-Wasserkraftwerk, irgendwo mitten in den Schweizer Alpen. In Deutschland würdest du denken, wer hier arbeitet benötigt zwingend nen PKW für den Arbeitsweg. In der Schweiz steht auf dem Parkplatz vor dem Stollenzugang ein Postauto-Haltestellenschild - Stundentakt.Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:Doch. Man darf besipielsweise den Anspruch haben, so gut wie überall hinzukommen. Vielleicht nicht dmit den schnellsten Zügen, aber den Fall, dass gar keine ÖV-Verbindung besteht, den hast du doch vergleichsweise selten.
Bingo.Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:Das kommt den Deutschen nur so vor. Oder fährst du nach einem minutengenauen Fahrplan? Ich schon. Wenn geplant ist, um 15:25 Uhr anzukommen, ist eine Ankunft um 15:31 Uhr eine Verspätung. Den allermeisten Leuten fällt die Abweichung beim Autofahren gar nicht auf, es gibt ja keinen Fahrplan.
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Geht selbstverständlich - aber eben nur innerhalb des Express-Reservierungsbereiches.Didy @ 18 Aug 2013, 03:58 hat geschrieben: Sitzplatzgenau reservieren geht übrigens auch. (Nur halt für last minute wohl nicht. Warum hab ich oben schon erklärt.)
Es ist zwar inzwischen 2 Jahre her, dass ich da war, damals fuhren da aber nur die je nach Jahreszeit 2-4 Passquerenden Kurse (Zuschlag- und Reservierungspflichtig). Im Talabschnitt bis Guttannen ist etwas mehr los, aber auch mit Taktlücken von 3 Stunden und letzter Fahrt um 18 Uhr.Allerdings. Beispiel, letztes Jahr gesehen: Grimsel-Wasserkraftwerk, irgendwo mitten in den Schweizer Alpen. In Deutschland würdest du denken, wer hier arbeitet benötigt zwingend nen PKW für den Arbeitsweg. In der Schweiz steht auf dem Parkplatz vor dem Stollenzugang ein Postauto-Haltestellenschild - Stundentakt.
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Vor allem störend im Vergleich zu den 80er-Jahren ist der Umsteigezwang, wenn man durchgehend längere Strecken fahren will. Sei es München-Dresden oder München-Norddeich-Mole (Nachtzug) z.B. Heute fährt meine Mutter halt nicht mehr nach Borkum oder Baltrum, weil ihr im fortgeschrittenen Alter der Stress mit den Anschlüssen und evtl. Verspätungen, die dann die Anschlüsse zum Lotteriespiel werden lassen, einfach viel zu nervig ist. Schließlich fahren die Schiffe nach den Gezeitenfahrplänen, und wenn man viell. 2 Stunden später ankommt, kann man die Überfahrt vergessen und ein Hotel in Norddeich suchen.Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben: Dass Großstädte keinen Fernverkehr haben, das ist ein wirkliches Problem, auch dass zwischen Städten wie Ingolstadt und Landshut bis heute gar keine Bahnstrecke besteht (die agilis-Fahrten mit dem Umweg über Regensburg zählen nicht), also Verbindungen und Tangenten fehlen oder Orte mit 10.000 Einwohnern keinen Bahnanschluss haben, auch das ist ein wirkliches Problem. Dass ein Bus z.B. zwischen München und Friedrichshafen schneller als die Bahn sein kann, das ist auch ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmt im Bahnnetz und z.B. ein schneller, direkter Zug München - Lindau - Friedrichshafen - Singen - Basel fehlt. Sowas sollte viel öfter mal Thema sein.
Auch das Beispiel München-Friedrichshafen (-Basel) gehört dazu. Ich erinnere mich noch an das Umsteigechaos in Ulm 2006 (wo ich mit dem Koffer auf der Treppe ausgerutscht war), und hab mir geschworen "nie wieder".
Es ist eben schade, aber was will man machen. Ich habe ein supergünstiges Auto (1.1L) und fahre halt lieber damit, als mein Gepäck über die Treppenlaufbänder zu wuchten.
Oder eben hin und wieder mit dem Bayernticket.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
Ganz so schlimm war's dann doch nicht.Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:Oder was ist denn seit 1994 großartig elektrifiziert worden? Berlin - Hamburg kurz danach dürfte noch eines der größten Projekte gewesen sein. Zwischen 1950 und 1980 war in der Hinsicht doch deutlich mehr los.
wiki: Liste der Streckenelektrifizierungen seit 1994
Da finden sich auch einige große Projekte wie die drei großen Elektrifizierungen in Schleswig-Holstein (Hamburg-Kiel, Neumünster-Flensburg 1995/96; Hamburg-Travemünde 2008; Stendal-Uelzen 1999)
Dass das weniger ist als zwischen den 50er und 80er-Jahren dürfte nicht verwundern...
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Bei der Bahn geht es aber nicht um +15. Das habe ich allenfalls bei der Münchner S-Bahn.Rev @ 18 Aug 2013, 03:03 hat geschrieben: Na ja die Bahn hat eben einen Systembedingten nachteil, es gibt eine Feste Ankunfts und Abfahrtszeit von daher merken es die meisten Leute nicht mal wenn sie mit ihrem Auto Verspätung haben..bzw. es steht zumindestens nirgends Wegen Verzögerungen im Betriebsablauf +15
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Bei meinen letzten Fernfahrten hatte ich stets einen Umstieg dabei und der ist bei rund der Hälfte der Fahrten jeweils geplatzt (trotz 20 oder 25 Minuten Umstiegszeit), so dass ich stets eine Mindestverspätung von 60 Minuten hatte. Und das ist ein Schlag ins Kontor.
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Drei kurze Gedanken zum Thema Fahrplan und Verspätungen:
Die Bahn ist das EINZIGE Verkehrsmittel, was Fahrzeuge, den gesamten Fahrwerk und die Stationsinfrastruktur in einer Hand hat, betreibt und aufeinander abstimmt (abstimmen kann). Im allgemeinen Straßenverkehr gibt es ganz andere Unwägbarkeiten. Wenn man aber nicht (nicht mehr!!! wir tun immer so, als wären das Utopien, dabei waren Züge bei uns ja mal so pünktlich dass man gemeinhin die Uhr danach stellen konnte) in der Lage ist seine eigene Infrastruktur und seine eigenen Fahrzeuge so zu planen, obwohl es einen lange im Voraus durchgeplanten Jahresfahrplan für das ganze Bundesgebiet gibt, dass nicht andauernd übermäßige Verspätungen entstehen, dann stimmt was grundsätzlich nicht. Keiner würde was sagen wenn es Einzelfälle sind bzw. auf besonders strenge Witterung oder Personenschaden zurück zu führen ist. Es ist schmerzhafte, auch meine, persönliche Lebenserfahrung geworden, dass man sich auf "die Bahn" einfach nicht mehr verlassen kann und kein Hörensagen-Bashing. Ich reise äußerst gern mit der Bahn, wenn es aber z.B. Abends ist mache ich das grundsätzlich nicht mehr, weil ich mich nicht darauf verlassen kann - wie ich mehrfach (!) schmerzhaft erfahren musste - dass man noch nachhause kommt, wenn man die letzte Reiseverbindung am jeweiligen Tag nehmen muss.
Zweitens können wir uns nach der Logik Fahrpläne gleich sparen und es einfach wie in einer Bananenrepublik machen und sagen "Heute, irgendwann, fährt der Zug nach so und so - voraussichtlich.".
Drittens komme ich mit dem Auto trotzdem zum Ziel. Wenn bei der Bahn eine Verspätung ist, ist die Chance hoch dass ich ein Anschlussverkehrsmittel ebenso verpasste und dann schnell mal eine Stunde irgendwo festsitze. SOLCHE Verspätungen sind, außerhalb von Ruhrgebiet oder anderen wenigen "Spezial-Lagen" mit individuellen Verkehrsmitteln höchst selten. Außerdem fahre ich entsprechend früher los, wenn ich eine dichte Verkehrslage erwarte. Der Zug kommt aber dann und dann und sei dann und dann am Ziel/Umsteigepunkt. Auf beides habe ich keinen Einfluss sondern muss mich schlicht darauf verlassen können. Was ich schon Probleme hatte deswegen, meist wird man damit ja auch alleine sitzen gelassen. Mit dem Auto kommt man immer noch ans Ziel. Und wenn ich einem Dienstleister gutes Geld bezahle dann hat er seine vertragsgemäßen Pflichten einfach zu erfüllen, ohne Diskussionen. Wenn er das nicht kann soll er halt mehr Reserven in den Fahrplan einbauen oder wenn er es zu dem Preis nicht kann mehr Geld verlangen oder was weiss ich. Aber so kommen sich Fahrgäste ganz zurecht an der Nase herumgeführt vor.
Die Bahn ist das EINZIGE Verkehrsmittel, was Fahrzeuge, den gesamten Fahrwerk und die Stationsinfrastruktur in einer Hand hat, betreibt und aufeinander abstimmt (abstimmen kann). Im allgemeinen Straßenverkehr gibt es ganz andere Unwägbarkeiten. Wenn man aber nicht (nicht mehr!!! wir tun immer so, als wären das Utopien, dabei waren Züge bei uns ja mal so pünktlich dass man gemeinhin die Uhr danach stellen konnte) in der Lage ist seine eigene Infrastruktur und seine eigenen Fahrzeuge so zu planen, obwohl es einen lange im Voraus durchgeplanten Jahresfahrplan für das ganze Bundesgebiet gibt, dass nicht andauernd übermäßige Verspätungen entstehen, dann stimmt was grundsätzlich nicht. Keiner würde was sagen wenn es Einzelfälle sind bzw. auf besonders strenge Witterung oder Personenschaden zurück zu führen ist. Es ist schmerzhafte, auch meine, persönliche Lebenserfahrung geworden, dass man sich auf "die Bahn" einfach nicht mehr verlassen kann und kein Hörensagen-Bashing. Ich reise äußerst gern mit der Bahn, wenn es aber z.B. Abends ist mache ich das grundsätzlich nicht mehr, weil ich mich nicht darauf verlassen kann - wie ich mehrfach (!) schmerzhaft erfahren musste - dass man noch nachhause kommt, wenn man die letzte Reiseverbindung am jeweiligen Tag nehmen muss.
Zweitens können wir uns nach der Logik Fahrpläne gleich sparen und es einfach wie in einer Bananenrepublik machen und sagen "Heute, irgendwann, fährt der Zug nach so und so - voraussichtlich.".
Drittens komme ich mit dem Auto trotzdem zum Ziel. Wenn bei der Bahn eine Verspätung ist, ist die Chance hoch dass ich ein Anschlussverkehrsmittel ebenso verpasste und dann schnell mal eine Stunde irgendwo festsitze. SOLCHE Verspätungen sind, außerhalb von Ruhrgebiet oder anderen wenigen "Spezial-Lagen" mit individuellen Verkehrsmitteln höchst selten. Außerdem fahre ich entsprechend früher los, wenn ich eine dichte Verkehrslage erwarte. Der Zug kommt aber dann und dann und sei dann und dann am Ziel/Umsteigepunkt. Auf beides habe ich keinen Einfluss sondern muss mich schlicht darauf verlassen können. Was ich schon Probleme hatte deswegen, meist wird man damit ja auch alleine sitzen gelassen. Mit dem Auto kommt man immer noch ans Ziel. Und wenn ich einem Dienstleister gutes Geld bezahle dann hat er seine vertragsgemäßen Pflichten einfach zu erfüllen, ohne Diskussionen. Wenn er das nicht kann soll er halt mehr Reserven in den Fahrplan einbauen oder wenn er es zu dem Preis nicht kann mehr Geld verlangen oder was weiss ich. Aber so kommen sich Fahrgäste ganz zurecht an der Nase herumgeführt vor.
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Hier mal die Erfahrungen eines Fernferkehrszugführers, bezogen auf den Speisewagenteil:Rohrbacher @ 17 Aug 2013, 15:51 hat geschrieben:Auch ein interessanter Artikel:
Zeit Online: 2,80 Euro als Dankeschön
Viel zu wenig Personal, Unmengen an Überstunden, nur geringe Wertschätzung der geleisteten Arbeit: Vier Mitarbeiter der Deutschen Bahn berichten aus ihrem Alltag.
Das Fiasko der gesundgeschrumpften Deutschen Bahn
Ich habe schon öfters letzte Verbindungen des Tages genommen, bin immer irgendwie nachhause gekommen und hatte auch meistens den Eindruck, dass die Bahnler sich den Ar*** aufreißen, um dafür zu sorgen, dass das auch Fahrgästen mit etwas exotischeren Fahrtzielen so geht. Und wenn nicht, gibt es heutzutage wenigstens EU-Fahrgastrechte.
Dass man nach der Bahn jemals seine Uhr stellen konnte, möchte ich dann übrigens doch gerne mal belegt haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass so ein komplexes System wie ein nationales Eisenbahnsystem irgendwie störungsfrei betreibbar ist.
Dass man nach der Bahn jemals seine Uhr stellen konnte, möchte ich dann übrigens doch gerne mal belegt haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass so ein komplexes System wie ein nationales Eisenbahnsystem irgendwie störungsfrei betreibbar ist.
Es gibt einen Unterschied dazwischen, keinen Fahrplan zu haben oder einen Fahrplan zu haben, der aber nicht in 100% der Fälle, sondern nur in der deutlichen Mehrheit der Fälle eingehalten werden kann und der bei Nichteinhaltung die Grundlage für Fahrgastrechte bildet. Merkst du eigentlich nicht, was für einen absurden Unfug du hier absonderst?Zweitens können wir uns nach der Logik Fahrpläne gleich sparen und es einfach wie in einer Bananenrepublik machen und sagen "Heute, irgendwann, fährt der Zug nach so und so - voraussichtlich.".
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Da kann ich auch 'ne Plattitüde raushauen...: So schaut's ausGSIISp64b @ 18 Aug 2013, 13:44 hat geschrieben:Ich habe schon öfters letzte Verbindungen des Tages genommen, bin immer irgendwie nachhause gekommen und hatte auch meistens den Eindruck, dass die Bahnler sich den Ar*** aufreißen, um dafür zu sorgen, dass das auch Fahrgästen mit etwas exotischeren Fahrtzielen so geht. Und wenn nicht, gibt es heutzutage wenigstens EU-Fahrgastrechte.

Ich hatte bei meinen Fahrten mit der letzten Tagesverbindung bisher überhaupt keine Probleme, von der Bahn für die letzten Meter ein Taxi organisiert zu bekommen. Mal ganz abgesehen davon, dass das einem einem gemäß der erwähnten Fahrgastrechte sowieso in den meisten Fällen zusteht, wird so was recht großzügig gehandhabt. Obwohl man für 80 EUR mit dem Taxi von Stuttgart aus allerhöchstens per Festpreis bis Mühlacker käme, werden Gutscheine bis Karlsruhe problemlos ausgestellt.
Und wenn die letzte Tagesverbindung für weite Strecken in die Binsen gegangen ist (was, da sie i.A. auch gerne mal eine halbe Stunde warten, doch relativ unüblich ist), bekommt man auch eine Hotelübernachtung...
Im Rahmen der Beförderungspflicht steht das alles einem zu, dem Kram kommt die Bahn nach. Man muss sich halt aktiv drum kümmern - und vor allem seine FGR kennen. Aber eben nicht so einen Stuß schreiben, von wegen die Bahn zieht sich aus der Verantwortung...
Das war wohl zu den Zeiten, als alle über das Wetter geredet haben, nur "wir nicht".GSIISp64b @ 18 Aug 2013, 13:44 hat geschrieben:Dass man nach der Bahn jemals seine Uhr stellen konnte, möchte ich dann übrigens doch gerne mal belegt haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass so ein komplexes System wie ein nationales Eisenbahnsystem irgendwie störungsfrei betreibbar ist.
Ich frag mich übrigens heute noch, wie viele verzweifelte Single-Frauen in den 90er-Jahren versucht haben, ihren Nachbarn mit Calgonit gespülten Gläsern rumzukriegen. :unsure: :ph34r:
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Nochmal, es geht nicht um die MITARBEITER, die kompensieren die Mängel so gut es geht. Es geht um die ganze Organisation dahinter, die Finanzierung, dass Gewinne die in Deutschland gemacht werden nicht hier investiert werden sondern um andere Logistikunternehmen, Speditionen oder irgendwas im Ausland, aufzukaufen um sich einen großen europäischen Konzern zu basteln (Problem nur dass die ganzen Töchter quasi keine Gewinne abwerfen, diese Großmannssucht hat schon den beiden anderen ehemaligen Staatsbetrieben fast das Genick gebrochen, ich sag nur Gelb und Magenta).
ES GEHT NICHT UM DIE MITARBEITER und keiner braucht sich reflexhaft bemühsigt fühlen, sich schützend und solidarisch vor die kleinen Mitarbeiter zu stellen, wenn ich das System Schiene in Deutschland kritisiere. Die sind genauso Leidtragende wie die Fahrgäste, nur dass ich Alternativen habe aber die Mitarbeiter dort täglich 8 Stunden zubringen müssen.
Fahr einfach mal in Japan oder der Schweiz, dann weißt du dass es Bahnverkehr gibt nach der man die Uhr stellen kann. In Japan ist die durchschnittliche Verspätung der Schnellzüge im Sekundenbereich - trotz krasser Umweltbedingungen (mit die stärksten und häufigsten Erdbeben auf der ganzen Welt, extrem starke Taifune,...), die wir in unserem großen ruhigen Landschaftspark Deutschland nicht ansatzweise kennen.
ES GEHT NICHT UM DIE MITARBEITER und keiner braucht sich reflexhaft bemühsigt fühlen, sich schützend und solidarisch vor die kleinen Mitarbeiter zu stellen, wenn ich das System Schiene in Deutschland kritisiere. Die sind genauso Leidtragende wie die Fahrgäste, nur dass ich Alternativen habe aber die Mitarbeiter dort täglich 8 Stunden zubringen müssen.
Fahr einfach mal in Japan oder der Schweiz, dann weißt du dass es Bahnverkehr gibt nach der man die Uhr stellen kann. In Japan ist die durchschnittliche Verspätung der Schnellzüge im Sekundenbereich - trotz krasser Umweltbedingungen (mit die stärksten und häufigsten Erdbeben auf der ganzen Welt, extrem starke Taifune,...), die wir in unserem großen ruhigen Landschaftspark Deutschland nicht ansatzweise kennen.
Ich erkläre dir nur, dass die Mitarbeiter (die ein Bestandteil des Systems sind, das du hier die ganze Zeit bashst) es schaffen, die Probleme, deren Existenz du behauptest, zu negieren. Es geht mir nicht um die Mitarbeiter, sondern es geht mir darum, dass du Unfug laberst.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Na gut, dann neuere, bei etwa einem Drittel der von mir angefahren Haltestellen schaffe ich die Aktion Zeigersprung.
Durchaus auch auf Hauptstrecken, düster sieht es dagegen immer ab Markt Indersdorf Richtung Dachau aus.
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"Die Pünktlichkeit ist international konkurrenzlos. Sämtliche Shinkansen-Züge erreichen pro Tag zusammengerechnet eine Verspätung von unter fünf Minuten. Die durchschnittliche Verspätung eines einzelnen Shinkansen-Zuges am Ankunftsbahnhof betrug im Jahre 2005 ganze sechs Sekunden.[3] Ursachen dafür sind etwa die Trennung des Hochgeschwindigkeitsnetzes vom Nah- und Güterverkehr, fast durchgängige Einzäunung der Strecken, robuste Technologie und gute Wartung. Hat ein Lokführer mehr als 15 Sekunden Verspätung, so hat er sich schriftlich zu verantworten." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Shinkansen - Belege in Fußnoten ebenda)GSIISp64b @ 18 Aug 2013, 15:15 hat geschrieben: Und du hast kein confirmation bias, oder einfach nur eine verklärte Erinnerung oder so was?
Ernsthaft, wenn ich von Belegen spreche, meine ich damit grundsätzlich _nie_ persönliche Erfahrungen von vor drei Jahrzehnten.
Und uns sagt man international nach wie vor nach Meister in Organisation, Ordnung, Pünktlichkeit etc. zu sein, wie gut dass sich Klischees nur langsam ändern, wenn die Welt wüsste wie Deutschland im Jahre 2013 wirklich bestellt ist.. vor lauter krampfhaft "undeutsch sein wollen" seit 1968 sind wir inzwischen auch desorganisierter als die ach so "lockeren Südeuropäer" (vergleicht mal z.B. Bußgelder im Straßenverkehr in Deutschland und in Südeuropa, wir sind ja auch das letzte Land ohne vernünftige Tempolimits auf Fernstraßen, in Frankreich kann man ohne Sitzplatzreservierung keinen Fernzug besteigen da man DORT keine chaotischen Zustände mit im Gang hockende Reisende ohne Sitzplatz haben will, schaut euch mal Straßen und Plätze in Spanien oder Portugal an, auch fernab von Tourismuszentren und trotz Krise alles sauber, gepflegt und wie geleckt...). Ich SCHÄME mich jedesmal wenn ich Verwandte aus Übersee zu Besuch hab und wir mit den Öffis unterwegs sind. Unpünktlich, verdreckt, überteuert. Ich kann kaum glauben dass ich das als Bayer sage, aber wir brauchen wieder etwas mehr preußischen Geist hierzulande. Nicht immer nur Ausflüchte.