U-Strab für München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

Ich schmeisse noch in die Runde, dass das ein riesiger Aufwand wäre und einem kompletten Neubau gleich käme.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rathgeber @ 25 Aug 2013, 04:50 hat geschrieben: Dessen Aufgabe ist es nicht, eine Perspektive für die nächsten 50 Jahre zu entwickeln. (Wie kommst Du auf diesen Zeitraum, Boris?) Aber eine Entwicklung innerhalb der nächsten 20 Jahre, die Korrekturen zulässt (wie z.B. 1966 die Vergabe der Olympischen Spiele 1972), fällt in sein Ressort.
Weil eine komplette flächendeckende Überarbeitung des ÖPNV-Netz mit leistungsfähigen (!) neuen Verbindungen nicht in wenigen Jahren möglich ist. Dafür braucht es einen langfristigen umfassenden Plan, wie man ihn in den 60ern für die U-Bahn hatte. Das bedeutet natürlich nicht, dass man in 40 Jahren genau das bauen muss, was man heute geplant hat - die Planungen müssen aber vorhanden sein, damit auch die Erweiterungen in 40 Jahren von Anfang an berücksichtigt sind. Ohne einen solchen langfristigen Plan wird das Netz nur immer verkorkster. Hätte man in den 60ern nur 20 Jahre vorgeplant, hätten wir heute mit Sicherheit nicht das gute U-Bahn-Netz von heute.
Die Trambahn kann sehr wohl eine Alternative sein, wenn man sich nicht nur auf 2,30m Fahrzeugbreite und knapp 40m Länge kapriziert. Deshalb wäre eine Bestellung fünfteiliger Avenii mit gut 45m Länge die bessere Entscheidung gewesen.
Macht man aber. Und ein paar Meter Avenio mehr machen die Sache jetzt auch nicht so viel besser. Will man die U-Bahn wirklich nennenswert entlasten, braucht es einen kräftigen Schnitt, sowohl bei den Fahrzeugen, als auch bei den Strecken.
TramBahnFreak @ 25 Aug 2013, 11:18 hat geschrieben:Man müsste eigentlich der Hälfte aller R2 den Mittelwagen klauen und der anderen Hälfte jeweils einen zusätzlichen spendieren, sodass man Vierteiler und Zweiteiler hat. Die Zweiteiler dann noch traktionsfähig machen und entsprechend mehr Avenios kaufen.
Und hätte damit Züge, die zu klein sind und nicht mehr viel zu klein. Wir sind hier im Thema U-Strab, Stadtbahn oder was auch immer. Was man bei der Trambahn noch im Detail verbessern kann ist eine ganz andere Frage.
Iarn @ 24 Aug 2013, 23:14 hat geschrieben:Die einzige Strecke wo ich das Potential zur Zeit sehe ist die SL 20 mit einer Verlängerung bis Dachau. Aber auch dafür bräuchte man Mumm und den sehe ich nicht.
Wenn es um eine Stadtbahn geht, dann darf man sich nicht an einzelnen Strecken aufhängen. München braucht mehr schnelle Verbindungen im gesamten Stadtgebiet. Das muss nicht alles in Form einer Stadtbahn sein (von mir aus können es auch Hängebahnen, Seilbahnen oder was auch immer sein wenn es an der Stelle sinnvoll ist), aber es muss ein vollständiges Netz sein, das aus einem Guß konzipiert ist. Was man an der Trambahn alles verbessern könnte ist ein ganz anderes Thema.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 25 Aug 2013, 13:57 hat geschrieben:Wenn es um eine Stadtbahn geht, dann darf man sich nicht an einzelnen Strecken aufhängen. München braucht mehr schnelle Verbindungen im gesamten Stadtgebiet.  Das muss nicht alles in Form einer Stadtbahn sein (von mir aus können es auch Hängebahnen, Seilbahnen oder was auch immer sein wenn es an der Stelle sinnvoll ist), aber es muss ein vollständiges Netz sein, das aus einem Guß konzipiert ist. Was man an der Trambahn alles verbessern könnte ist ein ganz anderes Thema.
Prinzipiell ist das eine schöne Vision, aber wie gesagt ich bin bei dem derzeitigen politischen Personal skeptisch.
Dieses Jahr ist das erste Mal, das ein wenig mehr Peanuts in die nächste Fahrplangestaltung gehen und der Verdacht liegt leider nahe, dass dies nur Wahlkampfgeplänkel ist.
Bevor man sich an die großen Visionen wagt, muss man erst mal seine Hausaufgaben machen.
Vielleicht ergibt sich eine gewisse Besserung durch den Ruhestand von Ude aber Reiter zeigt genauso wie sein jetziger Chef die wir-mach-doch-alles-richtig-Attitüde.
Da liegt das Hauptproblem: solange sich alle politisch Verantwortlichen einreden, München sei dank ihrer göttlichen Weisheit in allem Weltspitze, braucht man ja nichts ändern.
Erst wenn man sich eingesteht, die letzten 10 Jahre total verpennt zu haben, besteht eine Chance, dass es einen Ruck gibt, der zu substantiellen Verbesserungen führt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Das politische Personal wechselt demnächst. Nallinger dürfte gute Chancen haben - zwar nicht als Oberbürgermeisterin, aber als Bürgermeisterin. Und wie Reiter sich verhält, wenn er Oberbürgermeister ist, kann man auch nicht vorhersagen. Momentan fehlt ihm definitiv noch der Mut und in vielen Punkten auch das Wissen.

Und warum sollte man sich nicht Gedanken machen, was möglich wäre, sofern es realistisch bleibt? Wenn man schon in einem Forum mit Verweis auf die Untätigkeit der aktuellen Stadtverwaltung aufhört sich Gedanken zu machen, dann wird das natürlich nichts.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 25 Aug 2013, 14:37 hat geschrieben:Und warum sollte man sich nicht Gedanken machen, was möglich wäre, sofern es realistisch bleibt? Wenn man schon in einem Forum mit Verweis auf die Untätigkeit der aktuellen Stadtverwaltung aufhört sich Gedanken zu machen, dann wird das natürlich nichts.
Da hast Du Recht.

Ich habe nur immer im Forum das Gefühl, alle denken, die Probleme in München liegen darin keine U-Strab und keine 75m Züge zu haben, während es bei so viel nahe liegenden Dingen klemmt.

Aber wie sehen denn sinnvolle mögliche Netzergänzungen aus, die auch vor 2063 eine Wirkung haben?
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Beitrag von andreas »

rabauz @ 25 Aug 2013, 13:18 hat geschrieben: Wie schaut das eigentlich mit der Einsatzmöglichkeit breiterer Trams aus? Wäre das Münchner Netz in diese Richtung veränderbar? Ich finde die 2,30m eine Zumutung. Moderner Nahverkehr schaut anders aus, auch an der Oberfläche.
nun, ich denke, die Chance hat man vergeben, nachdem man ja die letzten Jahre fast überall die Gleise erneuert hat.
Da hätte man 2,5 m breite Züge annehmen müssen, besser noch sogar 2,65 m breite.....
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Beitrag von andreas »

Boris Merath @ 25 Aug 2013, 14:37 hat geschrieben:

Und warum sollte man sich nicht Gedanken machen, was möglich wäre, sofern es realistisch bleibt? Wenn man schon in einem Forum mit Verweis auf die Untätigkeit der aktuellen Stadtverwaltung aufhört sich Gedanken zu machen, dann wird das natürlich nichts.
Dieses Forum hier tut sich ja ziemlich gut hervor, alles was man so überlegt gleich mal lächerlich zu machen (man hat z.b. das ganze Thema über mögliche Ubahnerweiterungen lächerlich gemacht, in dem man den Thementitel in Unmögliche Netzerweiterungen geändert hat, weil hat manchen einfach der Weitblick und das Vorstellungsvermögen fehlt)

Genauso wie der Vorschlag der Führung einer Trambahn in Hochlage durch die Innenstadt gleich lächerlich gemacht wurde - auch wenn die Hochlage wohl die einzige wirtschaftlich und technisch sinnvolle Lösung sein dürfte, kreuzungsfrei durch die Innenstadt zu kommen....

Man kann nicht immer an der Vergangenheit festhalten, schöne alte Altstadtgebäude schön und gut, aber deswegen kann man nicht einfach mit der Entwicklung stehen bleiben.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Es gibt einen Unterschied zwischen möglichen Gedankenspielen und Gedankenspielen, die ganz eindeutig nicht realisierbar sind. Eine Hochbahn am Stachus fällt ganz eindeutig unter nicht realisierbar.

Eine Stadtbahn mit Tunnelabschnitten an problematischen Stellen fällt möglicherweise auch unter nicht realisierbar - aber das lässt sich auf den ersten Blick nicht so einfach sagen. Finanzierbar wäre es jedenfalls, die Frage ist ob man geeignete Streckenführungen findet, und wie groß der Widerstand aus Opposition und Bevölkerung wäre.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von andreas »

was ist schon eindeutig nicht realisierbar? in den 50ern hielt man ein U-bahnnetz für nicht realisierbar und 60 Jahre später hat man mal eben 100 km Tunnel.....

Ich würde z.b. auch das Ringkonzept wieder ausgraben, wie es früher in fast allen Trambahnplanungen drin war - innerer Ring, mittlerer Ring, äußerer Ring, eventuell sogar noch einen Vorortering.

Ob man die dann als Bus, Tram, U-Bahn, Stadtbahn, S-bahn, Transrapid, ICE oder sonstwas verwirklicht muß man halt sehen, wäre aber sehr sinnvoll, sowas überhaupt mal zu prüfen.
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Beitrag von Cloakmaster »

andreas @ 25 Aug 2013, 16:22 hat geschrieben: nun, ich denke, die Chance hat man vergeben, nachdem man ja die letzten Jahre fast überall die Gleise erneuert hat.
Da hätte man 2,5 m breite Züge annehmen müssen, besser noch sogar 2,65 m breite.....
In Bremen ist man genau diesen Schritt gegangen: Mit dee schrittweisen Erneuereung praktisch des gesamten Glesinetzes wurde (und wird noch immer) die Vorraussetzung geschaffen für breitere Wagen. Inzwischen ist mehr als die Hälfte des Netzes entsprechend angepasst, der Rest folgt in den nächsten Jahren.
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Beitrag von GSIISp64b »

Cloakmaster @ 25 Aug 2013, 17:59 hat geschrieben: In Bremen ist man genau diesen Schritt gegangen: Mit dee schrittweisen Erneuereung praktisch des gesamten Glesinetzes wurde (und wird noch immer) die Vorraussetzung geschaffen für breitere Wagen. Inzwischen ist mehr als die Hälfte des Netzes entsprechend angepasst, der Rest folgt in den nächsten Jahren.
Die diversen Rhein-Ruhr-Stadtbahnnetze haben m. W. auch auf ihren Bestandsstrecken sehr großzügige Ausbauten mit teilweiser Neutrassierung gebraucht, bis sie mit den B-Wagen befahrbar wurden.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
146225
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Beitrag von 146225 »

Stuttgart hat ebenfalls einen jahrzehntelangen Parallelbetrieb zweier Systeme hinter sich. Also wird München das vielleicht auch schaffen, wenn es am Ende der Stadt dienlich sein könnte.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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