FR16 @ 21 Jan 2014, 10:23 hat geschrieben:Die
SZ berichtet über den Stand der Erprobung der Gleisbettüberwachung am Rotkreuzplatz und an der Studentenstadt.
Wer sich für die Technik interessiert: der am Rotkreuzplatz erprobte Sensor scheint der
Sick LMS511 zu sein.
Interessant finde ich, dass das EBA bereits jetzt eine Genehmigung von Gleisbettüberwachungssystemen ablehnt.
Ich habe vor einiger Zeit einen Beitrag im Fernsehen gesehen, dass in es Neuseeland ein Warnsystem gibt, welches Unfälle durch Erdrutsche auf die Bahntrasse verhindern soll. Hintergrund ist angeblich ein bestimmtes Zugunglück im Jahr 1953, als eine Eisenbahnbrücke durch eine Schlammlawine erheblich beschädigt worden war. Dort sind an gefährdeten Stellen Drähte entlang der Gleise gespannt. Wenn nun Felsbrocken oder Schlamm herunterrutschen, so zerreißen diese Drähte und das wird dann in den Stellwerken registriert, so dass die Signale auf rot gestellt werden bzw. der Lokführer auf Sicht weiterfahren muss.
Wäre das nicht auch bei der U-Bahn hier in München denkbar? Also einfache Drähte ohne irgendwelche elektronische Sensorik, welche im Gleisbett gespannt sind. Wenn nun jemand ins Gleis fällt, zerreißt der Draht und es wird ein Warnsignal aktiviert, welches dem einfahrenden U-Bahnfahrer anzeigt, dass er aus Sicht fahren muss (und sich dadurch davon überzeugen muss, ob ein Notfall vorliegt oder ob es ein Fehlalarm ist). Wenn der Zug bereits am Bahnsteig steht und jemand zwischen den Waggons ins Gleis fällt (bei Blinden besteht diese Gefahr rein grundsätzlich), dann zerreißt dieser Draht ebenfalls und der Fahrer bekommt das am Ausfahrsignal angezeigt. (Es müsste im letzteren Fall natürlich angezeigt werden, dass das Zerreißen des Drahtes NACH dem Anhalten des Zuges passiert ist, der Fahrer sich also davon überzeugen muss, ob alles in Ordnung ist.)
Das ganze wäre meiner Ansicht auch insofern relativ unproblematisch, weil ein Fehlalarm keine sehr erheblichen Auswirkungen haben würde, von der etwas verringerten Einfahrgeschwindigkeit des Zuges abgesehen. Darüberhinaus könnte man die Drähte so konstruieren, dass sie mit Steckverbindungen versehen sind. Das würde bedeuten, dass die Drähte nach einem Alarm nicht mühsam repariert werden, sondern nur die Steckverbindung wieder verbunden werden müsste.