[M] MVG-Buszüge

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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Darius

Beitrag von Darius »

mmouse @ 9 Oct 2013, 16:07 hat geschrieben: Naja, man kann die Buszüge gut finden oder auch nicht - aber die Fragen sind berechtigt.
Frage 1 ist berechtigt, die Antwort würde mich auch interessieren.
Frage 2 ist bereits beantwortet worden (Linien 51 und 151)
Frage 3 ist im Prinzip auch beantwortet worden mit der Begründung der Bestellung der derzeitigen (ersten) Serie... Und es ist eigentlich selbsterklärend :rolleyes:
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Cloakmaster @ 9 Oct 2013, 16:13 hat geschrieben:Macht bestimmt Sinn, neben der Buszug-Flotte auch noch eine Doppelgelenkbus-Flotte zu unterhalten. wie wärs mal mit Doppelgelenkern mit Anhänger? [...]
Ich vermute zwar, Deine Frage ist eher rhetorisch gemeint - ich rechne aber in der derzeitigen Situation eher damit, dass man im Sinne von Standardisierung und möglichst universeller Verwendbarkeit einen Vorstoß machen wird, auch Gelenker mit Anhängern einsetzen zu können. Und zwar schlicht die jetzt und demnächst beschafften Anhänger.
Dies ist beim derzeitigen Ausblick auf die künftige Entwicklung die naheliegendste und kurzfristig umzusetzende Hau-Ruck-Massnahme. Eine entsprechende Sondergenehmigung halte ich persönlich für erreichbar.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Bereits im Bestand befindliche (oder weitgehend baugleiche) Normal-gelenker mit bereits im Bestand befindlichen Anhängern zu kombinieren kann ich mir auch noch vorstellen - auch wenn die Tram-Fraktion darüber aufschreien wird. Müsste man halt sehen, wie es sich mit Fahrverhalten, Kurvenradien etc verhält. Überall wird man damit wohl nicht mehr durchkommen.
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Immerhin gab (gibt?) es in der Schweiz Gelenkbusse mit Postanhänger. Gesehen habe ich die vor Jahren am Wildhauspass. Bilder finde ich gerade keine im www.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Was soll man denn groß an Erfahrungen sammeln mit den Buszügen? Buszüge sind bereits in vielen Betrieben im Einsatz, große Überraschungen sind nicht zu erwarten. Im Gegensatz zu Trambahnen sind die Dinger AFAIK auch in ganz Deutschland zugelassen, nur für die konkreten Strecken braucht es eine Genehmigung (die ja bereits existieren muss)? Was soll also groß schieflaufen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Müsste man halt sehen, wie es sich mit Fahrverhalten, Kurvenradien etc verhält.
Schubgelenkbus mit zweiachsigem Anhänger. Mh... fahrdynamisch sicherlich höchst spannend. Dürften auch gute 28 m sein, ich weiß nicht ob die Ausnahmeregelungen dann nicht doch langsam ein bisschen überreizt würden... Die viel diskutierten Gigaliner-Lkw haben etwa 25,5 m. Aber ne, warum nicht gleich richtige Omnibus-Roadtrains, also einfach noch ein, zwei Göppel-Anhänger an den Solaris drankuppeln? Oder Doppelstock-Doppelgelenkbusse mit Doppelstockanhängern? Ich finde, den Gedanken sollte man durchaus weiterdenken, da braucht's dann auch keine U-Bahnen mehr. :D
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Beitrag von JeDi »

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Beitrag von Isek »

Gestern das erste mal in einem rappelvollen 53er Kurs vom Harras zur Donnersberger im Anhänger mitgefahren. Läuft ruhig und angenehm da kein Motorgeräusch oder Vibrationen. Ich fands cool. Trotzdem war im Bus platzmäßig um 8:00 die Hölle los! Ich will ne 45 m Tram zwischen Harras und Rotkreuzplatz. :lol:
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Boris Merath @ 10 Oct 2013, 00:09 hat geschrieben: Was soll man denn groß an Erfahrungen sammeln mit den Buszügen?
Zum Beispiel das Verhalten in engen Straßen (Hohenzollernstr...) bei 5-10cm Neuschnee und ner Eisschicht drunter.

Oder die Praktikabilität (schönes Wort ;) ) des An- und Abkuppelns im Fahrplanbetrieb. Wenn man im Alltag dann nämlich doch lieber einrückt und nen Normalbus ausrücken lässt, kann man auch gleich (Doppel-)Gelenker nehmen.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von Caesarion »

mmouse @ 10 Oct 2013, 00:41 hat geschrieben: Oder die Praktikabilität (schönes Wort ;) ) des An- und Abkuppelns im Fahrplanbetrieb. Wenn man im Alltag dann nämlich doch lieber einrückt und nen Normalbus ausrücken lässt, kann man auch gleich (Doppel-)Gelenker nehmen.
Es wird nicht abgekuppelt, zumindest nicht Montag bis Freitag. Lediglich Freitag nachts und Montag früh wird ab- und angekuppelt.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

mmouse @ 10 Oct 2013, 00:41 hat geschrieben: Zum Beispiel das Verhalten in engen Straßen (Hohenzollernstr...) bei 5-10cm Neuschnee und ner Eisschicht drunter.

Oder die Praktikabilität (schönes Wort ;) ) des An- und Abkuppelns im Fahrplanbetrieb. Wenn man im Alltag dann nämlich doch lieber einrückt und nen Normalbus ausrücken lässt, kann man auch gleich (Doppel-)Gelenker nehmen.
In anderen Betrieben scheint das wohl auch zu funktionieren - sonst gäb's die nicht auch in schneereicheren Regionen bereits mehrere Winter.

Und natürlich wird man erst mal ein- und ausrücken, das ist nun auch keine neue Info. Das an- und abhängen erfolgt ausschließlich durch die Werkstatt - und am Wochenende wird man kaum Alternativen haben, mangels weiterer Solos.

Alles in allem sollte die Anfrage in 10 min schlüssig beantwortet werden können.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Rohrbacher @ 10 Oct 2013, 00:09 hat geschrieben:Schubgelenkbus mit zweiachsigem Anhänger. Mh... fahrdynamisch sicherlich höchst spannend. Dürften auch gute 28 m sein, ich weiß nicht ob die Ausnahmeregelungen dann nicht doch langsam ein bisschen überreizt würden... Die viel diskutierten Gigaliner-Lkw haben etwa 25,5 m. Aber ne, warum nicht gleich richtige Omnibus-Roadtrains, also einfach noch ein, zwei Göppel-Anhänger an den Solaris drankuppeln? Oder Doppelstock-Doppelgelenkbusse mit Doppelstockanhängern? Ich finde, den Gedanken sollte man durchaus weiterdenken, da braucht's dann auch keine U-Bahnen mehr. :D
Eine AutoTram Extra Grand? :D


Um mal die Stadtratsanfrage zu zerpflücken:
Zum
Fahrplanwechsel im Dezember werden auf einzelnen Linien insgesamt 10 Buszüge
zum Einsatz kommen.
Interessanter Dezember :ph34r:
Doppelgelenkbusse [...] bieten im Vergleich zu Buszügen mehr Platz für
Fahrgäste, Kinderwägen und Rollstuhlfahrer.
Wage ich – zumindest im Vergleich zur Gesamt-Kapazität – durchaus zu bezweifeln.
1. Warum werden weitere Buszüge bestellt ohne die Erfahrungen mit den
vorhandenen
abzuwarten, insbesondere deren Akzeptanz und Praxistauglichkeit in München?
Weil ja in München auch noch niiie ein Buszug gefahren ist (Aber wo kämen wir denn hin, wenn man sich vor Anfragen mal informieren würde? <_< )
2. Auf welchen Linien sollen die zusätzlichen Buszüge zum Einsatz kommen?
womit wir wieder beim Informieren wären – Google ist dein Freund!
3. Warum wurde eine Bestellung von Doppelgelenkbussen nicht in Erwägung
gezogen?
Das hat Cloakmaster schon schön beschrieben :)
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Beitrag von Rohrbacher »

TramBahnFreak @ 10 Oct 2013, 16:42 hat geschrieben:Eine AutoTram Extra Grand? :D
Das ist ja kein Schubgelenkbus, der Antrieb scheint ja ausschließlich über die zweite Achse zu erfolgen. Von daher ist das halt quasi ein Zugfahrzeug mit zwei Anhängern. Auch beim "normalen" Doppelgelenkbussen ist der Antrieb vorne im "Zugfahrzeug". Hinten dran sind dann eben noch zwei "Einachsanhänger". Sowas ist auf'm Dorf in unterschiedlichen Konfigurationen Alltag, einzelne haben's auch schon mit vier Anhängern probiert.

Ich kann jetzt nicht die wirkenden Kräfte aufmalen, aber die Konfiguration mit einem vorhandenen Schubgelenkbus plus zweiachsigem Anhänger mit Lenkachse(n) wäre fahrdynamisch sicher sehr viel spannender. :D
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Beitrag von Sendlinger »

Rohrbacher @ 10 Oct 2013, 17:53 hat geschrieben:[...]
Ich kann jetzt nicht die wirkenden Kräfte aufmalen, aber die Konfiguration mit einem vorhandenen Schubgelenkbus plus zweiachsigem Anhänger mit Lenkachse(n) wäre fahrdynamisch sicher sehr viel spannender. :D
Und vor allem wäre sowohl der Gelenker auch einzeln nutzbar wie auch der Anhänger eben alternativ an einem Solobus bzw. am WE gar nicht => bessere Skalierbarkeit bei relativ einheitlichem Fahrzeugpark. Ein Doppelgelenkbus oder auch die Autotram Extra Grand fallen hier schlicht nach oben aus dem Rahmen.
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abzwanst
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Beitrag von abzwanst »

chris232 @ 10 Oct 2013, 14:47 hat geschrieben: In anderen Betrieben scheint das wohl auch zu funktionieren - sonst gäb's die nicht auch in schneereicheren Regionen bereits mehrere Winter.

Und natürlich wird man erst mal ein- und ausrücken, das ist nun auch keine neue Info. Das an- und abhängen erfolgt ausschließlich durch die Werkstatt - und am Wochenende wird man kaum Alternativen haben, mangels weiterer Solos.

Alles in allem sollte die Anfrage in 10 min schlüssig beantwortet werden können.
Ich kann von einem Fachvortrag von Herrn Schultze, Resortleiter Bus der MVG berichten:

Nach diesem Vortrag finde ich die Frage, ob das mit dem Winter so glatt läuft (im wahrsten Sinne des Wortes) gar nicht so abwegig. Es gibt Städte (so Herr Schultze), in denen die Anhängerbusse bei rutschigem Laub und Glatteis nicht eingesetzt werden dürfen. Dem kann man natürlich entgegnen, dass in der Schweiz die Busse auch im Überlandverkehr und auch in bergigen Regionen unterwegs sind und dort keinerlei solcher Probleme bekannt sind.
In München ist nebenbei gesagt eine solche Witterungsbeschränkung nicht Bestandteil der Ausnahmegenehmigung.

Dass es bei der Zulassung der Fahrzeuge keine Verzögerungen gab, wie man das aktuell von Schienenfahrzeugen kennt, liegt unter anderem daran, dass die zuständigen Aufsichtsbehörden (TAB, KVR, Verkehrsministerium) noch vor der Ausschreibung der Fahrzeuge kontaktiert/eingebunden wurden und bei der Abstimmung der Inhalte der Ausnahmegenehmigung alle Beteiligten eng zusammengearbeitet haben. Die Genehmigungen lagen somit alle bereits vor der Lieferung der Fahrzeuge vor.

Was auch interessant ist, dass nach den ersten Auswertungen das Kurvenverhalten der MVG-eigenen Anhängerbusse sogar besser ist, also das Heck der Anhänger weniger weit ausschert, als es bei dem Testgespann aus Fürth war (obwohl gleicher Anhänger-Hersteller). Der Buszug von Hess schert dagegen noch weiter aus.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

abzwanst @ 11 Oct 2013, 15:00 hat geschrieben: Was auch interessant ist, dass nach den ersten Auswertungen das Kurvenverhalten der MVG-eigenen Anhängerbusse sogar besser ist, also das Heck der Anhänger weniger weit ausschert, als es bei dem Testgespann aus Fürth war (obwohl gleicher Anhänger-Hersteller). Der Buszug von Hess schert dagegen noch weiter aus.
Das ist ja auch zu einem nicht ganz kleinen Teil eine Frage der Software. Entsprechend programmiert kann ich den Anhänger auch Schlangenlinien fahren lassen...
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Mir ist aufgefallen, dass die Anhänger bei dem Wetter alle stark "verschwitzt" waren, also alle Scheiben beschlagen, während die Zugfahrzeuge das wohl besser abkönnen...
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Beitrag von Sendlinger »

Sowas ist normalerweise eine Frage der Einstellung der Klimaanlage, diese kann die Luftfeuchtigkeit auch und gerade zur jetzigen Zeit problemlos reduzieren. Das müsste wohl noch nachgeregelt werden, es sei denn, die vorhandene erweist sich als unterdimensioniert. Was ich mir allerdings angesichts der Neubeschaffung eher nicht vorstellen kann.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Heute hab ich mal eine Runde auf dem 60er gedreht (dort waren übrigens am Nachmittag neben den Buszügen auch mindestens 2 normale Gelenker auf Linie, also nix mit allen Kursen). Ich bin im Anhänger mitgefahren und folgende Punkte sind mir aufgefallen:
- prinzipiell angenehmes Mitfahren im Anhänger. Sehr ruhig, Beschleunigung des Gespanns scheint mir ordentlich
- sehr gut: große Haltestangen mit guten Festhaltemöglichkeiten in der Mitte des Anhängers
- der Anhänger weist mit, wenn ich richtig gezählt habe, 30 gut angeordneten Sitzplätzen schon ohne Zugfahrzeug fast so viele auf wie beispielsweise ein Citaro G mit 38 Sitzplätzen, von denen aber einige völlig bescheuert angeordnet sind

Aber ein paar negative Punkte sind mir auch aufgefallen:
- Kurvenverhalten. Im Anhänger wirken bei flottem Durchfahren der Kurven durchaus starke Fliehkräfte, m.E. vergleichbar mit denen im vierten Gelenk eines R3. Wenn der Fahrer die ganzen engen Kurven auf dem 60er recht sportlich nimmt, fliegen die Leute da leicht durcheinander. Die Fahrer mal zu "sanfterem" Rausbeschleunigen aus den Kurven animieren?
- Manövrierfähigkeit: hier wären wohl teilweise Begegnungsverbote notwendig. Heute hatte ich an der Ecke Gundermann-/Eberwurzstraße die Situation, dass zwei Buszüge sich entgegenkamen. Es war das Einbiegen des einen Buszuges nur dann möglich, wenn der andere ein gutes Stück zurücksetzte. Dafür mußte aber erstmal der Busfahrer aussteigen, die dahinter stehenden Autos zum Platz machen animieren. Und selbst so mußte der entgegenkommende Buszug noch halb auf den Gehweg ausweichen.
- Anordnung der beiden Notrufsprechstellen: diese sind im Einstiegsbereich des Anhängers genau so angeordnet, dass die Leute, die sich an die dafür durchaus vorgesehene kleine "Polsterbank" anlehnen, mit dem Rücken schon fast zwangsläufig die Notrufstelle betätigen. Hatte ich heute bei einer Fahrt gleich mehrmals.

Insgesamt aber ein gelungenes Fahrzeug mit ordentlich Kapazität. Schön, dass nächstes Jahr noch mehr Buszüge kommen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Oliver-BergamLaim @ 11 Oct 2013, 21:52 hat geschrieben: - Manövrierfähigkeit: hier wären wohl teilweise Begegnungsverbote notwendig.
Das Problem hast aber mit Gelenkern und sogar Solobussen genauso an einigen Stellen. Ehrlich gesagt glaub ich nicht, dass der Buszug da im Nachteil ist, in Anbetracht der Spurtreue des Anhängers. Schönes Beispiel war das Eck an der Wiesentfelser Straße für den 157er, wo man über die Aufstellung einer LZA nachdachte.
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Beitrag von Boris Merath »

Möglicherweise ist das Problem auch einfach dass der Buszug für die Fahrer neu ist und die dem nicht ganz trauen, und daher vorsichtiger fahren als nötig?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von franz402 »

Boris Merath @ 12 Oct 2013, 01:23 hat geschrieben: Möglicherweise ist das Problem auch einfach dass der Buszug für die Fahrer neu ist und die dem nicht ganz trauen, und daher vorsichtiger fahren als nötig?
Sind die Buszüge eigentlich am Samstag auch irgendwo tagsüber unterwegs?
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Beitrag von TramBahnFreak »

franz402 @ 26 Oct 2013, 20:30 hat geschrieben: Sind die Buszüge eigentlich am Samstag auch irgendwo tagsüber unterwegs?
Nein. (planmäßig)
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Beitrag von Lion's City »

ergänzende Frage zu dem Thema, wurden von den neuen Solaris Zugwagen , schon welche am Wochenende ohne Hänger gesichtet ?
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Lion's City @ 27 Oct 2013, 01:40 hat geschrieben: ergänzende Frage zu dem Thema, wurden von den neuen Solaris Zugwagen , schon welche am Wochenende ohne Hänger gesichtet ?
Ja und zwar zweimal der 4903. Einmal hab ich ihn aufm 54er gesehen (wohlgemerkt als Solo) und letztes Wochenende war er aufm 134er unterwegs. ;)
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Beitrag von martinl »

S-Bahn 27 @ 27 Oct 2013, 02:12 hat geschrieben: Ja und zwar zweimal der 4903. Einmal hab ich ihn aufm 54er gesehen (wohlgemerkt als Solo) und letztes Wochenende war er aufm 134er unterwegs. ;)
Der 4903 war letzte Woche Samstag als E-Wagen eingesetzt, über Mittag wegen der OEZ-Sperrung zwischen OEZ und Georg-Brauchle-Ring.
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Beitrag von Metrotram »

Lion's City @ 27 Oct 2013, 01:40 hat geschrieben: ergänzende Frage zu dem Thema, wurden von den neuen Solaris Zugwagen , schon welche am Wochenende ohne Hänger gesichtet ?
Mehrere Solowagen am 132er (auch unter der Woche).
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Beitrag von Caesarion »

Metrotram @ 27 Oct 2013, 11:21 hat geschrieben: Mehrere Solowagen am 132er (auch unter der Woche).
Wieso denn unter der Woche? D. h., dass die 10 Hänger nicht alle benutzt werden, was nicht gerade Sinn der Sache ist.
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Beitrag von Sendlinger »

Caesarion @ 27 Oct 2013, 13:55 hat geschrieben:Wieso denn unter der Woche? D. h., dass die 10 Hänger nicht alle benutzt werden, was nicht gerade Sinn der Sache ist.
Das lässt darauf schließen, dass es bei den Anhängern dann wohl Verfügbarkeitsprobleme gegeben hat. Welcher Art die waren, wäre da natürlich von Interesse.
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Beitrag von Michi Greger »

Sendlinger @ 27 Oct 2013, 13:59 hat geschrieben: Das lässt darauf schließen, dass es bei den Anhängern dann wohl Verfügbarkeitsprobleme gegeben hat.
Oder bei den Normalbussen.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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