Grundsatzdiskussion Information & Service

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Ja, manchmal bietet der Service der Bahnmitarbeiter nur "Basisversorgung"... Vor kurzem erlebt in einem ICE von München nach Stuttgart: ein älteres Ehepaar erzählt dem Zugbegleiter, dass sie eine falsche Auskunft erhalten hätten; die ausgedruckte Umsteigeverbindung in Augsburg würde ausgerechnet heute nicht fahren (es war der 3. Oktober), und sie baten um eine Auskunft, wann denn stattdessen der nächste Anschlusszug fahren würde. Daraufhin der Zugbegleiter: "Ja, das weiß ich auch nicht auswendig..." Der ältere Mann: "Könnten Sie nicht vielleicht doch mal nachschauen..." Der Zugbegleiter: "Aber jetzt wo Ihr Zug sowieso nicht fährt, da haben Sie doch genug Zeit, um im Bahnhof selber nachzuschauen, gell?"
(weiter von hier)

Weil's so vage dazu passt: Ich war in NRW mal in einem massig verspäteten IC (wegen PU) unterwegs, hatte dem Zub dann auf meinem Handy meine Anschlussverbindung ab Dortmund gezeigt und gefragt, ob wir die wohl noch erreichen. Antwort war die Behauptung, er könne so was nicht nachschauen - Personal im FV hätte angeblich kein mobiles Gerät mit RIS-Zugang.

Da würde mich schon mal interessieren - stimmt das?
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Nur der Zf hat sowas, die Zs nicht.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 08:34 hat geschrieben:Dass es Leute gibt, die das auch noch verteidigen, weil man als Kunde doch Respekt vor den Mitarbeitern haben muss, ist mir aber nach wie vor vollkommen unverständlich.
Mir nicht. Das finde ich schlichtweg selbstverständlich, dass man ein Mindestmaß an Höflichkeit wahrt. Und wenn jemand nicht in der Lage ist, einen Satz so zu formulieren und rüberzubringen, geht mein Interesse für denjenigen guten Service abzuliefern ebenso unter dieses Mindestmaß. Von jemandem, der nicht gerade den Bahnsteig langgerannt kommt um seinen Zug noch zu kriegen, kann ich doch wohl eine Anrede erwarten - ein kurzes "Hallo" oder "Entschuldigung" ist ja vollkommen genug. Ein "Danke" gibts sowieso so gut wie nie. Tendenziell gilt für mich (und die meisten Kollegen): Umso freundlicher die Frage, desto kompetenter die Antwort.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Jogi »

Statements hiervon
GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 08:34 hat geschrieben:Im Kontext klingt das halt so, als fändest du es verwerflich, dass Leute für das Geld, das sie zahlen, auch eine Leistung verlangen.
Find ich ehrlich gesagt nicht. TramBahnFreaks Statement klingt IMO eher so, dass es gegen die Erstklässler gerichtet ist, die glauben, mit ihrem Firmen-Ticket / ihrer BahnCard 100 / ihrem Sparpreis (nicht Passendes bitte streichen) den ganzen Laden gekauft und dementsprechend ein Anrecht auf eine persönliche Dienerschaft haben. Das alles wird dann gerne damit gerechtfertigt, was für einen wundertollen Umsatz man der Bahn doch bringe.
Was jetzt nicht heißen soll, dass alle in der 1. Klasse Klopapierwickler wären. Vom ganzen Stamm sind das nur einige welke Blätter.

Verwerflich ist das Einfordern bezahlter und beworbener Leistungen natürlich nicht, wobei es Dabei auch um den Unterschied zwischen "Nutzen" und "Ausnutzen" geht.
GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 08:34 hat geschrieben:Dass es Leute gibt, die das [schlechten Service, J.] auch noch verteidigen, weil man als Kunde doch Respekt vor den Mitarbeitern haben muss, ist mir aber nach wie vor vollkommen unverständlich. Und das gilt nicht nur bezogen auf den vorliegenden Fall, sondern ganz allgemein auf alle Tätigkeiten, die im Kundenkontakt stehen.
Moment mal, was verteidigen diese "Leute" genau? Schlechten Service wie in den zwei Beispielen (Sprit ;) im 1.-Klassebereich der Lounge, schlichtweg bescheuerte Auskunft des Zub) sicher nicht, da gibt es ohne allzu großen Aufwand bessere Möglichkeiten zur Lösung.

Was zumindest ich in diesem Kontext "verteidige" ist das, was chris232 geschrieben hat. Auch dem Dienstleistenden ist ein Mindestmaß an Respekt entgegenzubringen, denn auch in Ubk ist das immer noch ein Mensch.
Und das Mindeste ist doch wohl eine kurze Begrüßung und ein Dankeschön; vom ganzen anderen Rest gar nicht angefangen (sei es die Ei-Pott-Stöpsel aus dem Ohr zu nehmen, vom Smartphone - wenn man es schon nicht ausmachen will - während der Dienstleistung aufzuschauen, oder sogar ganz exotisch, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen). Bei solchen Fällen - na ja, ich kann nachvollziehen, dass man da nur das Allernötigste an Infos rausgibt.

Mal 'ne Anekdote: Ich warte spät abends in irgendeiner Lounge. Eine gestresst wirkende Dame setzt sich neben mich, zieht ihr Handy raus und ruft, wie sich rausstellt, bei der bbc-Heißlinie an. Dann lädt sie fünf Minuten ihren ganzen Frust ab (das Übliche, alle Fahrten unpünktlich, Züge voll und dreckig, usw.). Das kann man prinzipiell auf zwei Wegen machen, entweder nimmt man seinen Gegenüber persönlich in Haftung, gerne samt Beleidigungen (alles schon erlebt), oder man macht im Gespräch deutlich, dass "die Bahn" doof ist, nicht er selber (was die Dame geschafft hat).
Den ersten Weg heiße zumindest ich als einer der verteidigenden "Leute" nicht gut. Auch wenn man angepisst ist und es zum Aufgabenbereich der Rotkäppchen gehört, Blitzableiter zu spielen, muss man sich nicht alles gefallen lassen.

Das Ende vom Lied war übrigens, dass, nachdem die Dame fertig war, sie sich beim Hotliner bedankt (!), ihn für sein professionelles Verhalten gelobt (!!) und schließlich noch einen kurzen Smalltalk gehalten hat. So kann's auch gehen, beide Parteien gehen wohl ziemlich zufrieden auseinander.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Oh ein Service-Thema. Sehr. Dann versuche ich hier mal ein Thema anzubringen, dass mich schon lange beschäftigt. Es passt auch zu den DB Lounges: Die Wartesituation in deutschen Bahnhöfen.

Ich komme gerade relativ frisch von meinem Frankreichurlaub und bin auch viel in Österreich unterwegs. In beiden Ländern ist mir aufgefallen, dass Wert darauf gelegt wird, den Reisenden das Warten auf den Zug möglichst angenehm zu gestalten. Zumindest bei den mittleren und großen Bahnhöfen. Das heißt konkret: Es gibt beheizte, saubere Warteräume und Toiletten, die ebenfalls zumindest in akzeptablen Zustand sind.

Wieso ist soetwas in Deutschland nicht möglich. Beispiel Kassel-Wilhelmshöhe. Der Warteraum wurde dort vor einiger Zeit durch einen McDonald's ersetzt. Erst nach Jahren der Kritik durch Presse und Fahrgastverbände baut die DB jetzt einen Wartepavillon mit ganzen 15 Sitzplätzen. Beispiel Saarbrücken: Einen Warteraum gibt es: Ein gekachelter Raum, der nach Urin riecht mit einem zerstörten Snackautomaten, unbeheizt. Beispiel München-Pasing: Alle Warteräume wurden ersetzt durch keine Warteräume, an einem Bahnhof, der windgeschütztes Warten dank offener Bauweise an keiner Stelle bietet.

Während meines Ulraubs in Frankreich habe ich viele Bahnhöfe genutzt (Meist von mittelgroßen und kleinen, aber auch von großen Städten). Alle hatten einen beheizten, sauberen Warteraum, oft sogar mit "Luxusgegenständen" wie Grünpflanzen oder Bildern an der Wand. Am beeindruckendsten war der "Ruhebereich" in Dijon: Gepolsterte Sitze, Tische, Steckdosen, Leselampen. Und das gratis für alle.

Klar, der Vergleich hinkt, denn Umsteigezeiten sind in Frankreich und Österreich mitunter wesentlich länger als in Deutschland. Und auch das weniger dichte Netz mit der daraus resultierenden geringeren Anzahl an Bahnhöfen muss berücksichtigt werden. Dennoch sticht einem die unterschiedliche Ausprägung der Kundenorientierung doch stark ins Auge. Auch das verlegen von bahnspezifischen Einrichtungen (Reisezentrum, Wartebereich, Schließfächer) an abgelegene Stellen des Bahnhofes, zur Steigerung der Mieteinnahmen, ist mir in anderen Ländern so noch nicht begegnet.

Wie ist Euer Eindruck?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 14:45 hat geschrieben: Am beeindruckendsten war der "Ruhebereich" in Dijon: Gepolsterte Sitze, Tische, Steckdosen, Leselampen. Und das gratis für alle.
Wirklich? Sowas gibts? *staun*

In der Tat wartet man auf deutschen (und wohl auch auf österreichischen) Bahnhöfen meistens eher zugig, und wenn der Bahnhof relativ klein ist, dann hat man zusätzlich noch oft den depressionsfördernden Anblick einer Bahnhofsruine mit blinden Fenstern und vernagelter Eingangstür sowie einer verpissten Unterführung zu ertragen. Da kann man in der Regel nur hoffen, dass sich in Bahnhofsnähe ein einigermaßen akzeptables Café befindet, wo man auf den Zug warten kann.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Flo_K »

Ich empfinde auch auf österreichischen Bahnhöfen die Wartequalität als wesentlich besser. Auch in kleinen Orten in strukturschwächeren Regionen wie der Steiermark (z.B. Kapfenberg, Wartberg) gibt es Bahnhofsgebäude mit beheizten Warteräumen und Toiletten. Hierzulande sucht man solche Einrichtungen ja sogar in Fernverkehrsbahnhöfen vergebens (z.B. Pasing und Ostbahnhof).
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Beitrag von GSIISp64b »

chris232 @ 14 Oct 2013, 13:45 hat geschrieben: Mir nicht. Das finde ich schlichtweg selbstverständlich, dass man ein Mindestmaß an Höflichkeit wahrt.
Nur mal für's Protokoll: Ich als Fahrgast bezahle für eine Dienstleistung. Du als Tf wirst für die Erbringung einer Dienstleistung bezahlt.

Das gibt natürlich niemandem das Recht, dich absichtlich wie ein Stück Dreck zu behandeln. Aber es schafft schon eine gewisse Asymmetrie.

Und umgekehrt geht mein Interesse, gegenüber Bahnmitarbeitern besonders höflich zu sein (das normalerweise schon vorhanden ist) eher gegen null, wenn die Bahn es mal wieder verkackt. Wie gesagt: Ich zahle, die Bahn empfängt und hat dann auch bitte zu liefern.
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Beitrag von rautatie »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 15:09 hat geschrieben: Auch in kleinen Orten in strukturschwächeren Regionen wie der Steiermark (z.B. Kapfenberg, Wartberg) gibt es Bahnhofsgebäude mit beheizten Warteräumen und Toiletten. Hierzulande sucht man solche Einrichtungen ja sogar in Fernverkehrsbahnhöfen vergebens (z.B. Pasing und Ostbahnhof).
Ich habe beispielsweise auch in England gestaunt, dass auch auf mittelkleinen Bahnhöfen zumindest immer funktionierende Toiletten vorhanden waren. Auf deutschen Bahnhöfen kleinerer Größenordnung sind Toilettenanlagen leider meistens geschlossen, sodass der geneigte Bahnkunde sich alternative Lösungen suchen muss....

Ein ähnliches Serviceproblem sind Schließfächer, die gern komplett abmontiert (oder zumindest außer Betrieb genommen) werden. Ich erinnere mich daran, dass ich vor einigen Jahren mal einen zweistündigen Zwischenstop in Warburg/Westf. (immerhin IC-Halt) damit verbracht habe, bei der Stadtbesichtigung mein Reisegepäck durch die Altstadt zu schleppen, weil die Schließfächer weg-optimiert worden waren.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Flo_K »

@GSIISp64b:
Ich sehe schon die nächste OT-Diskussion auf uns zu kommen, die wir schon tausendmal hatten: Wofür zahlt der Kunde, was liefert die Bahn und wie ist die Rolle des einzelnen Mitarbeiters :ph34r:

@rautatie:
Ja, in England gibt es ja auch ein standardisiertes, modular aufgebautes Konzept für kleinere Bahnhöfe, dass einige zentrale Serviceeinrichtungen vorsieht. Dazu gehören meines Wissens auch Toiletten. (Ich hatte da mal eine 200 Seiten starke Studie zu, finde sie aber nicht mehr...).
Was die Schließfächer betrifft ist Deutschland aber ein Paradies. Da können fast alle anderen Länder nicht mithalten. Inbesondere Frankreich ist da eine Katastrophe!
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Beitrag von GSIISp64b »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 15:18 hat geschrieben: @GSIISp64b:
Ich sehe schon die nächste OT-Diskussion auf uns zu kommen, die wir schon tausendmal hatten: Wofür zahlt der Kunde, was liefert die Bahn und wie ist die Rolle des einzelnen Mitarbeiters :ph34r:
Ich habe gerade einen eigenen Thread für genau diese Fragestellung aufgemacht - nur weil du über das Thema nicht reden magst, wird es dadurch noch lange nicht off-topic.
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Beitrag von Flo_K »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 15:21 hat geschrieben: Ich habe gerade einen eigenen Thread für genau diese Fragestellung aufgemacht - nur weil du über das Thema nicht reden magst, wird es dadurch noch lange nicht off-topic.
Ich meinte auch eher die Diskussion darüber, ob man als Kunde freundlich zu sein hat, und wie man Mitarbeiter behandelt. Aber lassen wir uns überraschen ;-) Ich sage dazu besser nichts Inhaltliches, das hat damals schon nicht geklappt ^^
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Beitrag von Entenfang »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 15:13 hat geschrieben: Und umgekehrt geht mein Interesse, gegenüber Bahnmitarbeitern besonders höflich zu sein (das normalerweise schon vorhanden ist) eher gegen null, wenn die Bahn es mal wieder verkackt. Wie gesagt: Ich zahle, die Bahn empfängt und hat dann auch bitte zu liefern.
Das ist aber nicht fair. Denn weder der Tf noch der Zub noch sonst ein Mitarbeiter kann etwas dafür, wenn aus irgendeinem Grund die Strecke gesperrt ist (PU, Bombenfund etc) oder es eine Stellwerks/Signal/Weichen/...störung gibt, weil zu wenig Geld für die Instandhaltung da ist. Seinen Unmut über diverse Gegebenheiten sollte man nicht an Menschen auslassen, die nichts dafür können, außer eine Uniform mit DB-Logo zu tragen. Letztendlich hat doch niemand etwas davon.
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Beitrag von chris232 »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 15:13 hat geschrieben: Und umgekehrt geht mein Interesse, gegenüber Bahnmitarbeitern besonders höflich zu sein (das normalerweise schon vorhanden ist) eher gegen null, wenn die Bahn es mal wieder verkackt. Wie gesagt: Ich zahle, die Bahn empfängt und hat dann auch bitte zu liefern.
Tja, dann geht mein Interesse, dir gegenüber eine zufriedenstellende, freundliche Auskunft zu geben, auch gegen null. Und jetzt rate mal, wessen Problem das dann ist und wer dann vielleicht seinen Anschluss verpasst oder stehen muss oder sonstwas. :rolleyes: Kleiner Tipp: Mein Zug wartet auf mich.
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Beitrag von GSIISp64b »

chris232 @ 14 Oct 2013, 16:07 hat geschrieben: Tja, dann geht mein Interesse, dir gegenüber eine zufriedenstellende, freundliche Auskunft zu geben, auch gegen null. Und jetzt rate mal, wessen Problem das dann ist und wer dann vielleicht seinen Anschluss verpasst oder stehen muss oder sonstwas.  :rolleyes:  Kleiner Tipp: Mein Zug wartet auf mich.
Und wegen Leuten mit genau dieser Mentalität mag keiner die Bahn.
Das ist aber nicht fair. Denn weder der Tf noch der Zub noch sonst ein Mitarbeiter kann etwas dafür, wenn aus irgendeinem Grund die Strecke gesperrt ist (PU, Bombenfund etc) oder es eine Stellwerks/Signal/Weichen/...störung gibt, weil zu wenig Geld für die Instandhaltung da ist.
Richtig. Deshalb scheiße ich den Zub auch nicht in Grund und Boden, weil er es wagt, Weichen zu sabotieren. Ich fange nur an, mir bestimmt Service einzufordern, anstatt höflich darum zu bitten.
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Beitrag von chris232 »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 16:16 hat geschrieben: Und wegen Leuten mit genau dieser Mentalität mag keiner die Bahn.
Wenn dann ein paar der Gelegenheitsfahrer, weil ich ihnen weiterhelfen konnte, öfter kommen, verzichte ich gern auf dich.
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Beitrag von GSIISp64b »

edit: Ach weißte was? Ich habe eigentlich keine Lust, mit jemandem über höfliche Kommunikation zu reden, der diese nicht ansatzweise beherrscht.
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Beitrag von JeDi »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 18:19 hat geschrieben: edit: Ach weißte was? Ich habe eigentlich keine Lust, mit jemandem über höfliche Kommunikation zu reden, der diese nicht ansatzweise beherrscht.
Ja wie, keine Selbstgespräche mehr?
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Beitrag von GSIISp64b »

Es ist, wie chris232 sagt - wenn er rumpatzt, braucht er sich nicht zu wundern, dass eine patzige Antwort kommt.

Außerdem bitte ich (als Threadstarter) um Threadschließung. Kommt eh nix sinnvolles bei rum.
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Beitrag von NJ Transit »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 19:11 hat geschrieben: Außerdem bitte ich (als Threadstarter) um Threadschließung. Kommt eh nix sinnvolles bei rum.
Würden sich du und chris232 an einen halbwegs angemessenen Umgangston halten und nicht in persönliche Zwiegespräche verfallen vielleicht ja doch.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von GSIISp64b »

Whatever, ich bin raus.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Diese Zäsur nutze ich mal, um die Warteraumthematik nochmal hervorzuholen, weil ich gerade Folgendes entdeckt habe:

hr: Frieren nach Fahrplan - Kaum Warteräume an Bahnhöfen

Darin auch das folgende, vielsagende Zitat:
Die Bahn will sich zum Thema Warteräume nicht mehr äußern. Da gebe es nichts Neues, so ein Sprecher der Deutschen Bahn Hessen. Stattdessen betont er, dass gerade 93 Bahnhöfe in Hessen modernisiert würden, die meisten in Süd- und Mittelhessen. Diese Bahnhöfe bekommen laut Bahn neue Bahnsteige, Aufzüge und Rampen. Doch warme Unterstellmöglichkeiten sind nicht vorgesehen.
Ich pushe das Thema deswegen etwas, weil es hier im Forum bisher kaum vor kam und auch in der medialen Diskussion erstaunlicherweise selten auftaucht. Wenn, dann meistens innerhalb von Gemeinden oder betroffenen Ortschaften. Übergeordnet spielt der stetige Komfortverlust und die Kommerzialisierung deutscher Bahnhöfe leider selten eine Rolle.
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Beitrag von JLanthyer »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 14:45 hat geschrieben:Während meines Ulraubs in Frankreich habe ich viele Bahnhöfe genutzt (Meist von mittelgroßen und kleinen, aber auch von großen Städten). Alle hatten einen beheizten, sauberen Warteraum, oft sogar mit "Luxusgegenständen" wie Grünpflanzen oder Bildern an der Wand. Am beeindruckendsten war der "Ruhebereich" in Dijon: Gepolsterte Sitze, Tische, Steckdosen, Leselampen. Und das gratis für alle.

[...]

Wie ist Euer Eindruck?
Strasbourg ist mit fast allen möglichen, was für die Fahrgästen einen Service bietet, mit beheizten Warteräumen auf den Bahnsteigen und im Bahnhofsgebäude, Abfahrtsmonitore im Bahnhofsgebäude und an den Abgängen auf den Bahnsteigen, elektronischen Wagenstandsanzeiger, "Bahnsteigheizungen", Toiletten, Fahrkartenschalter, ter Alsace- und Fernverkehrsfahrscheinautomaten (letzteres ist wegen der TGV-Buchung mit Fahrplanauskunft versehen) ausgestattet. Selbst an iDTGV-"Schalter" (Ob es den heute noch gibt?) mangelt es nicht.

In Wissembourg gibt es "Bezahltoilette" und Warteraum mit Fahrkartenschalter und Fahrscheinautomaten (DB und ter Alsace).

Daher bin ich vom Strasbourg beeindruckt, wie gut der Bahnhof ausgestattet ist.

Die Entwerter lasse ich mal unerwähnt - es ist selbstverständlich, daß die Fahrscheine der SNCF (egal, ob Nah- oder Fernverkehr) vor Fahrtantritt entwertet werden müssen.
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Beitrag von Flo_K »

Apropos Strasbourg. Dort steht für die Reisenden - genau wie in Bordeaux - in der Halle ein Klavier der SNCF öffentlich bereit. Jeder darf sich daran setzen und etwas spielen, das dann durch die Halle klingt. Gratis.
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Beitrag von Bayernlover »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 20:22 hat geschrieben: Jeder darf sich daran setzen und etwas spielen, das dann durch die Halle klingt. Gratis.
In Deutschland scheitert das sicher an der GEMA und der öffentlichen Aufführung bekannter Stücke :ph34r:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Entenfang »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 20:22 hat geschrieben: Apropos Strasbourg. Dort steht für die Reisenden - genau wie in Bordeaux - in der Halle ein Klavier der SNCF öffentlich bereit. Jeder darf sich daran setzen und etwas spielen, das dann durch die Halle klingt. Gratis.
Das fand ich auch toll. Nächstes mal hole ich Noten mit. ;)
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Beitrag von GSIISp64b »

Ehrlich gesagt finde ich die Vorstellung, mich am Bahnhof auch noch offiziell sanktioniert von irgendwelchen Hobbyisten beschallen lassen zu dürfen, jetzt so spontan nicht wirklich prickelnd.

(Und ich hasse Klaviere.)
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Beitrag von chris232 »

Bayernlover @ 14 Oct 2013, 20:33 hat geschrieben: In Deutschland scheitert das sicher an der GEMA und der öffentlichen Aufführung bekannter Stücke :ph34r:
Gabs erst neulich 'nen Zeitungsartikel über einen Bahnhof im Mittelrheintal, wo ebenso ein Flügel steht.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Entenfang »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 20:36 hat geschrieben:Ehrlich gesagt finde ich die Vorstellung, mich am Bahnhof auch noch offiziell sanktioniert von irgendwelchen Hobbyisten beschallen lassen zu dürfen, jetzt so spontan nicht wirklich prickelnd.

(Und ich hasse Klaviere.)
Natürlich gibt es auch Trottel, die nur rumklimpern und irgendwie versuchen, möglichst viele Tasten gleichzeitig runterzudrücken. Aber das wird den meisten nach ungefähr 1 Min. langweilig und wenn dann jemand richtig spielt, kann das sehr schön sein (vorausgesetzt man hat nichts gegen Klaviere, warum eigentlich? :unsure: )
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Beitrag von mapic »

Flo_K @ 14 Oct 2013, 20:17 hat geschrieben:Ich pushe das Thema deswegen etwas, weil es hier im Forum bisher kaum vor kam und auch in der medialen Diskussion erstaunlicherweise selten auftaucht. Wenn, dann meistens innerhalb von Gemeinden oder betroffenen Ortschaften. Übergeordnet spielt der stetige Komfortverlust und die Kommerzialisierung deutscher Bahnhöfe leider selten eine Rolle.
Ja das Thema ist recht einfach abgehandelt: Die Politik hat mit der Bahnreform entschieden, dass die Empfangsgebäude "kommerzialisiert" werden sollen. Wenn man jetzt anfängt, über die Folgen zu diskutieren, ist man da sozusagen 20 Jahre zu spät dran.
Die DB muss sich im Grunde nur um die Verkehrsstation kümmern, also den direkten Zugang zu den Zügen. Was dann in den Empfangsgebäuden darüberhinaus noch drin ist, muss sich eigenwirtschaftlich tragen und wird nicht durch die Stationsgebühren finanziert. Und wo es sich nicht rechnet, da wird es eben abgeschafft bzw verkauft.
Der große Fehler war halt, dass man so viele Bahnhofsgebäude an irgendwelche dubiosen Immobilienhaie verkauft hat, die sie dann nur vergammeln lassen. Dort wo z.B. an die Gemeinden oder private, regionale Investoren verkauft wurde, sind teilweise sehr schöne neue Konzepte entstanden.
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