Statements
hiervon
GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 08:34 hat geschrieben:Im Kontext klingt das halt so, als fändest du es verwerflich, dass Leute für das Geld, das sie zahlen, auch eine Leistung verlangen.
Find ich ehrlich gesagt nicht.
TramBahnFreaks Statement klingt IMO eher so, dass es gegen die Erstklässler gerichtet ist, die glauben, mit ihrem Firmen-Ticket / ihrer BahnCard 100 / ihrem Sparpreis (nicht Passendes bitte streichen) den ganzen Laden gekauft und dementsprechend ein Anrecht auf eine persönliche Dienerschaft haben. Das alles wird dann gerne damit gerechtfertigt, was für einen wundertollen Umsatz man der Bahn doch bringe.
Was jetzt nicht heißen soll, dass alle in der 1. Klasse Klopapierwickler wären. Vom ganzen Stamm sind das nur einige welke Blätter.
Verwerflich ist das Einfordern bezahlter und beworbener Leistungen natürlich nicht, wobei es Dabei auch um den Unterschied zwischen "Nutzen" und "Ausnutzen" geht.
GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 08:34 hat geschrieben:Dass es Leute gibt, die das [schlechten Service, J.] auch noch verteidigen, weil man als Kunde doch Respekt vor den Mitarbeitern haben muss, ist mir aber nach wie vor vollkommen unverständlich. Und das gilt nicht nur bezogen auf den vorliegenden Fall, sondern ganz allgemein auf alle Tätigkeiten, die im Kundenkontakt stehen.
Moment mal, was verteidigen diese "Leute" genau? Schlechten Service wie in den zwei Beispielen (Sprit

im 1.-Klassebereich der Lounge, schlichtweg bescheuerte Auskunft des Zub) sicher nicht, da gibt es ohne allzu großen Aufwand bessere Möglichkeiten zur Lösung.
Was zumindest ich in diesem Kontext "verteidige" ist das, was
chris232 geschrieben hat. Auch dem Dienstleistenden ist ein Mindestmaß an Respekt entgegenzubringen, denn auch in Ubk ist das immer noch ein Mensch.
Und das Mindeste ist doch wohl eine kurze Begrüßung und ein Dankeschön; vom ganzen anderen Rest gar nicht angefangen (sei es die Ei-Pott-Stöpsel aus dem Ohr zu nehmen, vom Smartphone - wenn man es schon nicht ausmachen will - während der Dienstleistung aufzuschauen, oder sogar ganz exotisch, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen). Bei solchen Fällen - na ja, ich kann nachvollziehen, dass man da nur das Allernötigste an Infos rausgibt.
Mal 'ne Anekdote: Ich warte spät abends in irgendeiner Lounge. Eine gestresst wirkende Dame setzt sich neben mich, zieht ihr Handy raus und ruft, wie sich rausstellt, bei der bbc-Heißlinie an. Dann lädt sie fünf Minuten ihren ganzen Frust ab (das Übliche, alle Fahrten unpünktlich, Züge voll und dreckig, usw.). Das kann man prinzipiell auf zwei Wegen machen, entweder nimmt man seinen Gegenüber persönlich in Haftung, gerne samt Beleidigungen (alles schon erlebt), oder man macht im Gespräch deutlich, dass "die Bahn" doof ist, nicht er selber (was die Dame geschafft hat).
Den ersten Weg heiße zumindest ich als einer der verteidigenden "Leute" nicht gut. Auch wenn man angepisst ist und es zum Aufgabenbereich der Rotkäppchen gehört, Blitzableiter zu spielen, muss man sich nicht alles gefallen lassen.
Das Ende vom Lied war übrigens, dass, nachdem die Dame fertig war, sie sich beim Hotliner bedankt (!), ihn für sein professionelles Verhalten gelobt (!!) und schließlich noch einen kurzen Smalltalk gehalten hat. So kann's auch gehen, beide Parteien gehen wohl ziemlich zufrieden auseinander.