Eine Stadtbahn für Ingolstadt?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Donaukurier: ÖDP schlägt Stadtbahn als Entlastung für Friedrichshofen und Unsernherrn vor.

Interessante Idee. Für Ingolstadt wäre das wirklich eine "verkehrstechnische Revolution". ;)

Ich habe allerdings so meine Zweifel, dass man "einen dichten Takt" ohne Ausbau zwischen Unsernherrn und Ingolstadt Nord auf die bestehenden DB-Gleise bekommt, da fährt ja einiges durch an Regional-, Fern- und Güterverkehr. Ein Ausbau inkl. neuer Donaubrücke, sofern die Bebauung überhaupt Platz dafür lässt, dürfte ziemlich teuer werden. Eventuell würde sich die Stadtbahn nach dem ÖDP-Vorbild sogar erübrigen, wenn die Züge der BRB von Augsburg mal alle bis Ingolstadt Nord oder Eichstätt durchfahren. Der Halt bei Audi soll ja wohl eh kommen. Weitere am Klenzepark, in Unsernherrn und Zuchering (den Bahnhof Seehof gibt's ohne PV eh schon an der Abzweigung Paartal-/Donautalbahn) sollten ggf. auch möglich sein.

Meiner Ansicht nach macht es warscheinlich mehr Sinn, wenn man das ganze als Straßenbahn direkt durch die Innenstadt baut. Vor dem Hauptbahnhof am Busterminal geht's los, durch die Münchner Straße, über die Konrad-Adenauer-Brücke, am Rathaus vorbei durch die Altstadt, am ZOB vorbei Richtung Nordbahnhof. Und wenn die SFS-Züge weg sind, dann könnte man ggf. die Gleise der Bahnstrecke Ingolstadt - Treuchtlingen nutzen. Oder man plant eben gleich eine richtige Tram, da die bestehenden Bahnstrecken halt recht ortsfern liegen. Die erwähnte Tramtrasse Hauptbahnhof - Innenstadt im ersten Schritt als "Stammstrecke", die sich dann in weiten Ausbauphasen ab ZOB in ja eine Strecke Richtung Friedrichshofen (via Nördliche Ringstraße, Neuburger Straße), Audi/Gaimersheim (via Ettinger Straße) und Mailing/Oberhaunstadt (via Theodor-Heuss-Straße) teilt. Im Süden geht's ab Hauptbahnhof via Haunwöhr nach Zuchering und via Unsernherrn nach Oberstimm/Manching. Das hätte allerdings alles den riesen Nachteil, dass man irgendwie durch Straßen durchbauen müsste, die zwar teilweise Busspuren haben, die man nutzen könnte, wo's aber allgemein bezüglich Verkehrsdichte schon ziemlich krass zugeht. Allerdings ist gerade das wieder ein Argument für eine Stadtbahn.
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Beitrag von viafierretica »

Rohrbacher @ 23 Oct 2013, 02:51 hat geschrieben: Donaukurier: ÖDP schlägt Stadtbahn als Entlastung für Friedrichshofen und Unsernherrn vor.

Interessante Idee. Für Ingolstadt wäre das wirklich eine "verkehrstechnische Revolution". ;)

Ich habe allerdings so meine Zweifel, dass man "einen dichten Takt" ohne Ausbau zwischen Unsernherrn und Ingolstadt Nord auf die bestehenden DB-Gleise bekommt, da fährt ja einiges durch an Regional-, Fern- und Güterverkehr. Ein Ausbau inkl. neuer Donaubrücke, sofern die Bebauung überhaupt Platz dafür lässt, dürfte ziemlich teuer werden. Eventuell würde sich die Stadtbahn nach dem ÖDP-Vorbild sogar erübrigen, wenn die Züge der BRB von Augsburg mal alle bis Ingolstadt Nord oder Eichstätt durchfahren. Der Halt bei Audi soll ja wohl eh kommen. Weitere am Klenzepark, in Unsernherrn und Zuchering (den Bahnhof Seehof gibt's ohne PV eh schon an der Abzweigung Paartal-/Donautalbahn) sollten ggf. auch möglich sein.

Meiner Ansicht nach macht es warscheinlich mehr Sinn, wenn man das ganze als Straßenbahn direkt durch die Innenstadt baut. Vor dem Hauptbahnhof am Busterminal geht's los, durch die Münchner Straße, über die Konrad-Adenauer-Brücke, am Rathaus vorbei durch die Altstadt, am ZOB vorbei Richtung Nordbahnhof. Und wenn die SFS-Züge weg sind, dann könnte man ggf. die Gleise der Bahnstrecke Ingolstadt - Treuchtlingen nutzen. Oder man plant eben gleich eine richtige Tram, da die bestehenden Bahnstrecken halt recht ortsfern liegen. Die erwähnte Tramtrasse Hauptbahnhof - Innenstadt im ersten Schritt als "Stammstrecke", die sich dann in weiten Ausbauphasen ab ZOB in ja eine Strecke Richtung Friedrichshofen (via Nördliche Ringstraße, Neuburger Straße), Audi/Gaimersheim (via Ettinger Straße) und Mailing/Oberhaunstadt (via Theodor-Heuss-Straße) teilt. Im Süden geht's ab Hauptbahnhof via Haunwöhr nach Zuchering und via Unsernherrn nach Oberstimm/Manching. Das hätte allerdings alles den riesen Nachteil, dass man irgendwie durch Straßen durchbauen müsste, die zwar teilweise Busspuren haben, die man nutzen könnte, wo's aber allgemein bezüglich Verkehrsdichte schon ziemlich krass zugeht. Allerdings ist gerade das wieder ein Argument für eine Stadtbahn.
Ähnliche Konzepte gab es schon vor 15 Jahren, die mit großer Mehrheit durchfielen. In der AUDI-Stadt sind wohl keine Revolutionen im ÖV zu erwarten, schon das Busangebot ist eher bescheiden.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Die Idee einer Stadtbahn in Ingolstadt sind gut, aber nicht auf den eh schon gut ausgelasteten Bestandsstrecken, dafür wäre eine Regio-S-Bahn besser.

Richtig innovativ wäre eine Stadtbahn/Tram durch die Innenstadt, die ja etwas von den beiden Stadtbahnhöfen entfernt ist.
Ich denke aber Ingolstadt ist in dieser Hinsicht genauso unfähig wie Regensburg.

Beide Städte haben um die 130.000 Einwohner! In Frankreich entstehen in solchen Städten massenweise Tram-Train-Systeme.

Ebenso wäre noch zu erwähnen dass in Städten >100.000 Einwohner der ÖPNV nicht nur durch Stadtbusse zu bewältigen ist, wenn es nicht ein Minimalangebot mit wenigen Fahrgästen sein soll.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Electrification @ 23 Oct 2013, 14:18 hat geschrieben: Beide Städte haben um die 130.000 Einwohner! In Frankreich entstehen in solchen Städten massenweise Tram-Train-Systeme.
Massenweise? Wo denn bitte? Mulhouse und das wars.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Jo B.
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Beitrag von Jo B. »

Zunächst einmal: Das was da angedacht wurde, ist maximal eine Regio-Stadtbahn, also eine Mischung aus Tram und Regionalbahn. Mit einer Stadtbahn im eigentlichen Sinne hat das wenig bis gar nichts zu tun. Man sollte mit dem Begriff Stadtbahn mal etwas sparsamer umgehen, zu einer Stadtbahn gehört ein bisschen mehr als ein paar neue Fahrzeuge. Eine Stadtbahn wäre für Ingolstadt auch überdimensioniert.

Zum Thema Busverkehr: Ich bin kein Freund eines ÖPNV, der nur auf Busse setzt, aber die Behauptung, mit Bussen ließe sich nur ein Minimalangebot realisieren, ist nicht haltbar. Es gibt weltweit viele Bussysteme mit mächtigem Angebot.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Jo B. @ 30 Oct 2013, 02:22 hat geschrieben:Zunächst einmal: Das was da angedacht wurde, ist maximal eine Regio-Stadtbahn, also eine Mischung aus Tram und Regionalbahn. Mit einer Stadtbahn im eigentlichen Sinne hat das wenig bis gar nichts zu tun. Man sollte mit dem Begriff Stadtbahn mal etwas sparsamer umgehen, ...
Genau das heißt Regionalstadtbahn und wird im Zweifelsfall im Außenbereich mit S-Bahn und Innenbereich mit Stadtbahn benannt.
Die Zeiten, wo die S-Bahn nur in Berlin und die Stadtbahn nur in Köln fährt, sind wahrlich vorbei.
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Beitrag von kaiseravb »

Das hat alles nichts direktes mit dem Bus an sich zu tun, auch wenn es sicher leistungsfähigere Verkehrsmitel gibt. Aber man wird so, wie in Ingolstadt praktiziert, wohl niemanden ernsthaft dazu bewegen können, nicht mit dem Auto zu fahren, wenn er nicht muss oder wie ich halt mit dem Fahrrad fährt.

Nun, ich hab ja mal in Friedrichshofen gewohnt und versucht, regelmäßig mit dem Bus zum Bahnhof und wieder zurück zu kommen. Meiner Ansicht nach krankt das mit dem ÖPNV in Ingolstadt an folgenden Ecken:

- der Knoten ist der ZOB und die dort ankommenden und abgehenden Linien sind in nahezu jede Umsteigerichtung eher mäßig abgestimmt
- es gibt so gut wie keine attraktiven tangentialen- oder Direktverbindungen, am Beispiel Friedrichshofen führt(e) die einzige umsteigefreie Verbindung zum Hbf. einmal um die halbe Stadt, 35 Minuten für ich glaube 7km direkte Wegstrecke.
- der ZOB liegt ungünstig im Verhältnis zum Bahnhof bzw. den Bahnhöfen (Hbf. und Nord), dadurch sind die Verbindungen auf die Umstiege am ZOB konzentriert und nicht unbedingt auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge. Bei dichten Takten nicht so das Problem, aber
- die Takte insbesondere für weitere Verbindungen mit Umsteigen sind allgemein eher uninteressant, abends gibt es nahezu keine Verbindungen mehr, wer nach 20 Uhr am Bahnhof ankommt sollte ein Fahrrad oder die Füße in Betracht ziehen, wenn er kein Auto hat



Und in Ingolstadt scheint wirklich niemand auch nur einen Schritt zu Fuß zu gehen. :D Subjektive Beobachtung.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja, Ingolstadt ist wirklich schlimm, für die Größe der Stadt ist da extrem viel auf den Straßen los.
Die INVG hat ein sehr unübersichtliches Netz mit vielen Linien, die teilweise nur ein paar Mal am Tag fahren.

Was ganz okay ist, vor allem verglichen mit dem was im Landkreis Pfaffenhofen ÖPNV-mäßig sonst so los ist, sind manche Linien ins Umland, z.B. die Linie 18 nach Langenbruck. Unter der Woche einen durchgehenden Stundentakt, samstags einen Zweistundentakt, nur sonntags sollte man den vielleicht auch noch einführen und die Fahrt um 22:15 Uhr sollte es auch Montag bis Donnerstag geben. Dann hätte man zwischen 20:15 und 0:15 Uhr immerhin täglich einen Zweistundentakt. Die letzte Fahrt täglich (!) um 0:15 Uhr ab ZOB, das ist schon eine gute Sache, blöderweise ist da halt im innerstädtischen Verkehr schon lange fast nichts mehr los, irgendwann gegen 19 Uhr fängt die INVG mit den stündlichen "Nachtlinien" an. :ph34r:

Die Verknüpfungen von Bus und Bahn sind in Ingolstadt auch brutal schlecht. In Ingolstadt gibt's den Haupt- und den Nordbahnhof, in der Nähe dann noch den Bahnhof Gaimersheim, ansonsten fahren alle Züge ohne Halt durch's Umland. Die Bundesbahn-Horrorvision, dass für viele Teile des Nahverkehrs der Geschäftsbereich Bahnbus zuständig ist, hat man in Ingolstadt quasi umgesetzt, erst Recht seit die Donautalbahn nicht mehr über Haunwöhr durch die Stadt fährt, sondern auf die Neubau-Umgehung verbannt wurde... Es fehlen Halte in mit Verknüpfung Bus/Bahn in Zuchering, Oberstimm, Winden am Aign (18 fährt dann Agelsberg - Langenbruck - Winden) und am Audi-Gelände. Die anderen Bahnstrecke fahren in Ingolstadt ja genau da, wo keine Leute wohnen, da hat Ingolstadt echt das Kunststück geschafft überall Bahnlinien zu haben, die aber keinem nutzen... Manching hat in unmittelbarer Nähe zwei Bahnlinien, blöderweise alle etwa 1 km außerhalb, die Nebenbahnen, die Unterhaunstadt, Lenting und Kösching erschlossen hätten, sind abgebaut bzw. Industriegleise.

In Baar-Ebenhausen hat der Gemeinderat neulich erst abgelehnt, die Linie 18 mit dem neuen Bahnhof zu verknüpfen, der Bus müsste ja einen Umweg von 2 Minuten fahren.
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Beitrag von MaxisSpieler »

Ingolstadt war mal besser vor 10 Jahren gab es auf fast alle Linien ein 20-Minuten-Takt auch samstags und Sonntag alle 30 Minuten. Es gab die Linie 31 im 30-er Takt von Hbf nach Oberhaunstadt. Die Linien 9221,9226 fuhren zw. Hbf und Oberhaunstadt alle Stunde.

Die Linie 41 fuhr mal alle 30 Minuten nun nur noch 3x am Tag (Mo-Fr)

Leider wurde der ÖPNV kaputt gespart. Eine Straßenbahn oder ein O-Bussystem wäre sinnvoll. Aber auch nur mit Bussen würde man viele Fahrgäste schafften. Erst mal MUSS das Liniennetz komplett neu gemacht werden weniger Linien dichterer Takt. Auf der 70er Strecke muss eine eigene Busspur eingerichtet werden von Feldschlößl bis zum Westpark. Das als O-Bus und alle 10 Minuten.
Die anderen Linien brauchen auch bessere Takte. Man sollte sich um den ZOB Gedanken machen. Modernisieren wäre sinnvoll! Wenn man nur die Toiletten anschaut.

Man wird sehen, wie es bei der Nächsten OB Wahl wird... leider gewinnt wie immer CSU und die machen bekanntlich ja nicht soo viel ...

Komisch war nur als die CSU-SPD Koalition aufgehört hat wurde der ÖPNV schlecht ...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ein Korridor wie Nord-Zob-Hbf auf eine Tramlinie zu bündeln anstelle da x Buslinien zu fahren, böte sich fast an wenn das vom Platz ginge . Dazu brauchts dann aber entsprechende Verästelungen, damit genug Eigenaufkommen generiert wird und nicht blos 2mal Umsteigen und massenhafte Brüche von Verkehrsströmen wegen wenigen Strab-Haltestellen hinzukommt. Das wäre dann kontraproduktiv.


Rein optisch schaut der Linienplan reichlich zerfleddert aus aber mangels Ortskenntnisse kenn ich die Verkehrsbedärfe nicht, kann des also nicht einschätzen ob des jetzt sinnvoll ist oder nicht.

So wie sich das aber anhört von euch, muss da erstmal das Busnetz deutlich attraktiver werden, um den Bedarf zu wecken.
30er-Takte tagsüber in einer Großstadt.... Mann mann mann. Da ist von der Einstellung der Politik her an keinen schienengebundenen Stadtverkehr zu denken. Lang lang nicht.
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Beitrag von Rohrbacher »

MaxisSpieler @ 30 Oct 2013, 18:41 hat geschrieben:Man sollte sich um den ZOB Gedanken machen.
Genau. Dichtmachen! :ph34r: Im Sinne einer besseren Verknüpfung von Bus und Bahn muss der 800 m weiter östlich gelegene Nordbahnhof als Drehscheibe gestärkt werden, den derzeitigen Parallelismus von Nordbahnhof und ZOB (welcher ja kein historisch gewachsenes Zentrum der Stadt ist, so wie der Stachus oder der Marienplatz in München) kann man sich eigentlich nicht leisten. Eine Stammstrecke Hauptbahnhof - Brückenkopf - Altstadt - Nordbahnhof sollte es geben, in die möglichst ALLE Buslinien eingebunden sind. Tangenten wurden auch schon angesprochen, das Prinzip aus München mit Metro- und Stadt-/Umlandbussen mit einem systematischen Nummernsystem wäre zu überlegen.

Dazu gehört auch, dass auf der Bahnseite alle Regionalzüge aus München und Augsburg bis zum Nordbahnhof durchgebunden werden.

Zwischen dem Nordbahnhof und dem geplanten Hp Ingolstadt Audi an der Ettinger Straße muss dann zusätzlich zu den nicht öffentlichen Linien quer durch das Werk, eine (!) leistungsfähige Linie die Tore des Audiwerks, das Audiforum und die zahlreichen Parkplätze verbinden. Statt irgendwie wieder vier Linien im Stundentakt oder so zu zimmern, die mal so und mal anders fahren, lieber eine Linie im 15-Minutentakt. Gerne auch über die erwähnte Stammstrecke durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof verlängert. Der Autoverkehr da hinten ist pervers, aber versuch' heute mal einigermaßen sinnvoll per ÖV zur TE zu kommen.
spock5407 @ 30 Oct 2013, 19:19 hat geschrieben:30er-Takte tagsüber in einer Großstadt.... Mann mann mann.
Der Unterschied Kreisstadt mit 24.049 Einwohnern vs. Großstadt mit 127.886 Einwohnern ist im Vergleich z.B. heute Nachmittag daher auch nicht sooooo deutlich:

Pfaffenhofen (Ilm) Bf -> Innenstadt: 16:09, 16:10, 16:14, 16:16, 16:22, 16:39, 16:40, 16:44, 16:46
Ingolstadt Hbf -> Innenstadt: 16:03, 16:11, 16:15, 16:16, 16:18, 16:26, 16:33, 16:41, 16:44, 16:45, 16:48, 16:56

Um einen Klassenunterschied feststellen zu können muss man zwischen 16 und 17 Uhr jetzt während der Ferien schon den Busfahrplan des RE-Bahnhofs zwischen den beiden Städten nehmen:

Rohrbach (Ilm) Bf -> egal wohin:
spock5407 @ 30 Oct 2013, 19:19 hat geschrieben:Rein optisch schaut der Linienplan reichlich zerfleddert aus aber mangels Ortskenntnisse kenn ich die Verkehrsbedärfe nicht, kann des also nicht einschätzen ob des jetzt sinnvoll ist oder nicht.
Das ist er auch, wenn man sich einigermaßen auskennt. :D
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Beitrag von spock5407 »

Rohrbacher @ 30 Oct 2013, 14:00 hat geschrieben: In Baar-Ebenhausen hat der Gemeinderat neulich erst abgelehnt, die Linie 18 mit dem neuen Bahnhof zu verknüpfen, der Bus müsste ja einen Umweg von 2 Minuten fahren.
So organisiert man hochwertigen Nahverkehr. ;)

Hat der 18er vorher den Reichertshofener Bf angefahren?
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Beitrag von Rohrbacher »

spock5407 @ 30 Oct 2013, 21:48 hat geschrieben:Hat der 18er vorher den Reichertshofener Bf angefahren?
Nein. Wie gesagt, in INVG-Land hat man's nicht so mit Bahnhöfen. ;)

Ankunft RB aus Nürnberg in Baar-Ebenhausen ist: 16:41. Abfahrt INVG 18 nach Langenbruck wäre um: 16:43. Klappt knapp, zu anderen Stunden dank DB-Holpertakt aber besser, in der Regel wäre ein Übergang von 4 Minuten. In Gegenrichtung müsste man aber den Takt verschieben, denn Ankunft INVG 18 aus Langenbruck wäre um 16:28, die RB nach Nürnberg ist um 16:22 weg.

Mit einem Bahnhalt in Winden am Aign, könnte man aber auch eine vielleicht noch sinnvollere Bahn-Verknüpfung im Süden des 18ers herstellen. Zwei Bahnsteige mit zwei Wartehäuschen müsste man bauen, zwei Treppen/Rampen, einen Wendekreisel, eine Bushaltebucht, daneben vielleicht noch 20 Parkplätze und was zum Abstellen von Fahrrädern. Agelsberg, Winden, Langenbruck, Ronnweg, Au am Aign, Dörfl und Hög würden dort im Umkreis von 2,5 km sicher für genug Fahrgastaufkommen sorgen, der Abstand zu den Bahnhöfen Rohrbach und Baar-Ebenhausen wäre auch auf jeden Fall groß genug und ein Busanschluss wäre eben auch schon da, der damit auch Richtung Süden besser ausgelastet sein kann.
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Beitrag von Electrification »

Jo B. @ 30 Oct 2013, 02:22 hat geschrieben: Eine Stadtbahn wäre für Ingolstadt auch überdimensioniert.
Dir ist klar dass die nicht recht viel größere Stadt Würzburg eine Straßenbahn hat? Das würde auch für Ingolstadt gehen. Es würde ja eine Durchmesserlinie oder eine in Nord-Süd- und eine in Ost-West-Richtung reichen.

Man kann zwar mit einem modernen Bussystem auch etwas mehr Fahrgäste bekommen, aber würde nie die Zahlen einer Straßenbahn/Stadtbahn erreichen und niemals ausreichend vom MIV verlagern. Der Bus ist nun mal unattraktiver im Vergleich zum Stadtbahnverkehr oder Schienenverkehr.

Man sollte den Busverkehr auf die Bahn ausrichten, sowohl die Eisenbahn als eben auch auf eine potentielle Straßenbahnachse, die im dichten Takt die Stadt gebündelt durchfährt.

Den Regionalverkehr sollten evtl. nicht mehr die einzelnen Kreise planen, sondern mit von der BEG gemacht werden, so eine Art Landesbussystem wie in Sachsen-Anhalt. Wichtig ist dass das System perfekt auf die Eisenbahn abgestimmt ist.
Dazu die in Ingolstadt erwähnten zusätzlichen Haltepunkte, von denen man aus eben diese Busanschlüsse bieten könnte.
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Beitrag von MaxisSpieler »

Electrification @ 31 Oct 2013, 15:46 hat geschrieben:
Jo B. @ 30 Oct 2013, 02:22 hat geschrieben: Eine Stadtbahn wäre für Ingolstadt auch überdimensioniert.
Dir ist klar dass die nicht recht viel größere Stadt Würzburg eine Straßenbahn hat? Das würde auch für Ingolstadt gehen. Es würde ja eine Durchmesserlinie oder eine in Nord-Süd- und eine in Ost-West-Richtung reichen.

Man kann zwar mit einem modernen Bussystem auch etwas mehr Fahrgäste bekommen, aber würde nie die Zahlen einer Straßenbahn/Stadtbahn erreichen und niemals ausreichend vom MIV verlagern. Der Bus ist nun mal unattraktiver im Vergleich zum Stadtbahnverkehr oder Schienenverkehr.

Man sollte den Busverkehr auf die Bahn ausrichten, sowohl die Eisenbahn als eben auch auf eine potentielle Straßenbahnachse, die im dichten Takt die Stadt gebündelt durchfährt.

Den Regionalverkehr sollten evtl. nicht mehr die einzelnen Kreise planen, sondern mit von der BEG gemacht werden, so eine Art Landesbussystem wie in Sachsen-Anhalt. Wichtig ist dass das System perfekt auf die Eisenbahn abgestimmt ist.
Dazu die in Ingolstadt erwähnten zusätzlichen Haltepunkte, von denen man aus eben diese Busanschlüsse bieten könnte.
Würzburg iist kleiner als Ingolstadt...
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Beitrag von Entenfang »

Und Dessau kleiner als Würzburg.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Rohrbacher »

MaxisSpieler @ 31 Oct 2013, 19:04 hat geschrieben:Würzburg iist kleiner als Ingolstadt...
Würzburg: 124.577 Einwohner
Ingolstadt: 127.886 Einwohner

Den Unterschied würde ich derzeit aber eher noch unter "Spitzfindigkeiten" verbuchen. Deutschlands jüngste Großstadt wächst allerdings recht schnell. Als die INVG erfunden wurde, hatte Ingolstadt noch um die 30.000 Einwohner weniger und der größte Arbeitgeber der Stadt hat noch mit einem Bruchteil der heutigen Kapazität gearbeitet. Die INVG ist da nicht mitgewachsen, im Gegenteil. Allgemein sind in den letzten Jahren die Zahlen im ÖPNV überall fast von alleine gestiegen, Ingolstadt entwickelt sich so schnell wie keine andere Stadt, trotzdem sind die absoluten Zahlen im ÖPNV in vielen Jahren sogar wieder gesunken!
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Beitrag von Electrification »

Rohrbacher @ 31 Oct 2013, 19:22 hat geschrieben: Würzburg: 124.577 Einwohner
Ingolstadt: 127.886 Einwohner

Den Unterschied würde ich derzeit aber eher noch unter "Spitzfindigkeiten" verbuchen. Deutschlands jüngste Großstadt wächst allerdings recht schnell. Als die INVG erfunden wurde, hatte Ingolstadt noch um die 30.000 Einwohner weniger und der größte Arbeitgeber der Stadt hat noch mit einem Bruchteil der heutigen Kapazität gearbeitet. Die INVG ist da nicht mitgewachsen, im Gegenteil. Allgemein sind in den letzten Jahren die Zahlen im ÖPNV überall fast von alleine gestiegen, Ingolstadt entwickelt sich so schnell wie keine andere Stadt, trotzdem sind die absoluten Zahlen im ÖPNV in vielen Jahren sogar wieder gesunken!
Gut, ich kenne noch Zeiten wo Ingolstadt erst um die 100.000 Einwohner hatte und ich dachte sie liegt noch knapp hinter Würzburg/Regensburg. Da habe ich mich wohl getäuscht.

Gerade deswegen wäre eine Straßenbahn mehr als nötig, sowohl in Ingolstadt als auch in Regensburg (wo sie zumindest alle heilige Zeit mal wieder gefordert wird und auch wohl in den nächsten 100 Jahren nicht eingeführt wird).

Die rasante Entwicklung der Stadt bildet sich im ÖPNV und vor allem SPNV überhaupt nicht ab. Der MIV wird sicher mit ständig neuen Ausbauten auf den aktuellen Stand gebracht, während der ÖPNV dort leidet.
Die Strecke nach Kösching müsste wieder in Betrieb genommen werden (auch wenn das wohl großteils ein Wiederaufbau wäre) und rundherum neue Haltepunkte entstehen, dazu eben eine Straßenbahn die Innenstadt mit den wichtigen Bahnhöfen und zentralen Punkten verbindet. Darauf aufbauend ein Busnetz dass genau diese Schienenachsen ansteuert und die Feinverteilung übernimmt.

Irgendwie komisch dass immer noch Leute (sogar in diesem Forum) die Notwendigkeit einer Straßenbahn in Ingolstadt anzweifeln. Sogar in Regensburg (gleiche Größe wie Ingolstadt) hat man erkannt dass man signifikant nur mit einer Stadtbahn verlagern kann. Es geht zwar trotzdem nichts vorwärts, die Erkenntnis ist zumindest da.
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Beitrag von 146225 »

Entenfang @ 31 Oct 2013, 19:09 hat geschrieben: Und Dessau kleiner als Würzburg.
Zum Thema "Kleinstädte und Tram" hatten wir hierzuforum schon mal eine Liste, wobei ich feststellen muss: Eppelheim habe ich damals glatt vergessen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
andreas
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Beitrag von andreas »

Wie funktioniert das in Bayern?

Da langen doch Kleinbusse.
Wenn nicht, bauen wir doch gleich eine U-Bahn....
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