Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

autolos @ 21 Oct 2013, 15:30 hat geschrieben: Da sind wir ja schon zu zweit. :P
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!
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autolos
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Beitrag von autolos »

GSIISp64b @ 21 Oct 2013, 15:49 hat geschrieben: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!
Na, dann war meine Hoffnung, dass bei Dir Hopfen und Malz noch nicht verloren ist, offenbar gerechtfertigt. Nur weiter so! ;)
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Beitrag von 146225 »

autolos @ 21 Oct 2013, 09:08 hat geschrieben: Aber Solidarität ist keine Einbahnstraße und kann sich daher nicht darauf beschränken, von, welche heute schon die Chose bezahlen, immer mehr Solidarität einzufordern, den Empfängern der verschiedenen Leistungen aber immer mehr zuzugestehen oder auch denen Staatshilfe angedeihen zu lassen, die es nicht nötig haben.
Solidarität und Sozialstaat sind aber sinnvollerweise bitte auch nicht der Wettbewerb, wer gegenüber dem "Pöbel" die schönsten (bürokratischen) Gängeleien und Grausamkeiten austeilen darf. Manchen Ergüssen aus deutschem Politikermunde zufolge aber scheinbar doch. Und nein, Neid ist kein Heilmittel.
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Beitrag von Caesarion »

11 Milliarden mehr für Verkehr, davon 4 Mrd. für die Schiene - so die Koalitionsgespräche

Eckpunkte der bisherigen Pläne:
-Errichtung von Verkehrsfonds, um dem Verkehrsminister jederzeitigen Zugriff zuverlauben; gespeist aus Steuermitteln, Mauteinnahmen und Gewinnen der DB AG
-Pkw-Maut für Ausländer kommt
-Ausweitung der Lkw-Maut
-Bahndividende und Gewinn von DB Netz fließen in Fonds
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

4 von 11? Das ist mal wieder typisch.
Mir ist durchaus bewusst, das enorme Sanierungsaufwendungen im Straßennetz anstehen, aber das ist beider Bahn nicht viel anders.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die Idee den Fond vom allgemeinen Haushalt zu entkoppeln macht für mich Sinn, da die Mittel sonst immer zwangsweise in Jahresscheiben abgeführt werden, statt dann wenn man sie technisch gesehen gerade braucht.
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Beitrag von Caesarion »

Ich bin erstmal nur froh, dass überhaupt etwas vorangeht. Über die Proportionen streiten können wir später.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Wenn ich das richtig verstanden habe, benutzt man mit der Plakette, die es in Zukunft mit der KfZ "Steuer" (Abgabe?) im Pack gibt, einen Trick damit in zukunft die Gelder der Autofahrer nicht im allgemeinen Haushalt versickern, sondern für Verkehrsprojekte zweckgebunden werden.

Die Gelder der ausländischen Fahrer sind dann quasi ein Bonus oben drauf.
spock5407 @ 26 Oct 2013, 11:24 hat geschrieben:4 von 11? Das ist mal wieder typisch.
Mir ist durchaus bewusst, das enorme Sanierungsaufwendungen im Straßennetz anstehen, aber das ist beider Bahn nicht viel anders.
Aber die Autofahrer zahlen auch mehr in den Fond ein. Es wird sowieso Transferzahlungen zur Schiene geben.
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Beitrag von Electrification »

Galaxy @ 26 Oct 2013, 13:36 hat geschrieben: Aber die Autofahrer zahlen auch mehr in den Fond ein. Es wird sowieso Transferzahlungen zur Schiene geben.
Bei der Verkehrspolitik sollte es nicht danach gehen wer was zahlt, es muss ein Steuerungsinstrument für nachhaltige Verkehrspolitik sein und sowas kann nicht gerecht im Sinne von Einzahlungsschlüsseln sein. Verkehrspolitik muss eine lenkende Funktion haben.

Wenigstens 5 Schiene zu 6 Straße wäre richtig gewesen.

Für den Unterhalt der Straße hätte man die künftige Pkw-Maut hernehmen können bzw. die ausgeweitete Lkw-Maut (wo eine Straßenverkehrsabgabe notwendig wird). Damit wäre dann eigentlich aufgrund des Jahrzehnte herrschenden Investitionsstaus und der Benachteiligung der Schiene 6 zu 5 noch sinnvoller gewesen.

Es ist nun mal so dass man eine Verlagerung möglichst vieler Verkehre und Verkehrsanteile nur schafft, wenn man bei den Trägern die der Verlagerung dienen auch stärker investiert. Investiert man dagegen in den Hauptträger noch stärker, wächst damit der Abstand ja noch mehr und der Modal Split wird eher schlechter.

Das Argument mit dem Einzahlen ist eh bescheuert, außer man den Straßenverkehr noch weiter stärken und wünscht sich die "autogerechten" Zeiten.
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Beitrag von Caesarion »

Galaxy @ 26 Oct 2013, 13:36 hat geschrieben: Wenn ich das richtig verstanden habe, benutzt man mit der Plakette, die es in Zukunft mit der KfZ "Steuer" (Abgabe?) im Pack gibt, einen Trick damit in zukunft die Gelder der Autofahrer nicht im allgemeinen Haushalt versickern, sondern für Verkehrsprojekte zweckgebunden werden.

Die Gelder der ausländischen Fahrer sind dann quasi ein Bonus oben drauf.
Das ist ein wichtiger Punkt. Ein Großteil der Kfz-Steuer (der Gegenwert der Maut) ist somit nur noch pro forma eine Steuer, die entsprechende Summe fließt dann zwangsläufig aus dem Bundeshaushalt in den Fonds, plus dem Bonus Ausländermaut.

Was noch entscheidend ist, sind erstens die Regionalisierungsmittel und zweitens das GVFG. Die drei größten Länder haben da schon einen Bundesratsentwurf eingebracht, das die bisherige zweckgebundene Zahlungen des Bundes für den Nahverkehr auch ab 2019 gewährleisten soll.
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Beitrag von Sendlinger »

Electrification @ 26 Oct 2013, 14:04 hat geschrieben:[...]
Wenigstens 5 Schiene zu 6 Straße wäre richtig gewesen.
[...]
Das Argument mit dem Einzahlen ist eh bescheuert, außer man den Straßenverkehr noch weiter stärken und wünscht sich die "autogerechten" Zeiten.
Grundsätzlich wäre eine derartige Aufteilung aus unserer Sicht natürlich wünschenswert, aber selbst die jetzt angedachte Aufteilung ist immer noch besser als der vom großen Meister aus dem Raum Traunstein propagierte Ansatz "Straße finanziert Straße", der gar keine Transferzahlungen zwischen den Verkehrsträgern vorsähe und nahezu lupenreine ADAC-Politik wäre. Bisher ist das ja wenigstens nicht so in die Verwaltungspraxis durchgedrückt worden.
Interessant wäre sicher ein Verteilungsschlüssel nach ökologischen Kriterien, aber dafür ist in der Politik noch nicht mal ein Denkansatz vorhanden. Die unterschiedlichen Kosten-Nutzen-Berechnungsmethoden im Straßen- und Schienen-Bereich tun ein übriges und verschärfen den Unterschied eher noch. Eher wird wirklich nach regionalem und politischem Proporz als nach "richtigen" sachlichen Kriterien verteilt.
Ein wichtiger "Vorteil" im Straßenbereich ist dort meiner Ansicht nach auch die verwaltungsmäßige Organisation - gäbe es im Schienenbereich eine vergleichbar schlagkräftige Organisation ähnlich der Autobahndirektionen und der vielen kleinen Autobahnmeistereien, die ja auch "Rückmeldungen aus der Praxis" liefern, könnte es auch dort fertig vorbereitete Projekte in der Schublade geben, die bei Vorhandensein von Geld einfach "ad hoc" baureif wären. Mit den früheren Bahnmeistereien gab es ja etwas ähnliches an der Basis sogar - aus heutiger Sicht ist man da vielleicht über das ursprüngliche Sparziel noch weit hinaus geschossen.
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Beitrag von Caesarion »

Sendlinger @ 26 Oct 2013, 15:25 hat geschrieben: Ein wichtiger "Vorteil" im Straßenbereich ist dort meiner Ansicht nach auch die verwaltungsmäßige Organisation - gäbe es im Schienenbereich eine vergleichbar schlagkräftige Organisation ähnlich der Autobahndirektionen und der vielen kleinen Autobahnmeistereien, die ja auch "Rückmeldungen aus der Praxis" liefern, könnte es auch dort fertig vorbereitete Projekte in der Schublade geben, die bei Vorhandensein von Geld einfach "ad hoc" baureif wären.
Das ist völlig richtig und genau deswegen ist die Trennung von Netz und Betrieb so unerlässlich. Zwar wehrt sich die Bahn mit Händen und Füßen dagegen, aber die Richung muss klar in eine Struktur analog der Straße gehen, wo der Bund die Strecken, die vorrangig dem Fernverkehr dienen, unterhält, und die Länder die Nahverkehrsstrecken verantworten. So würden auch Finanzierung des Betriebes und dessen Unterhalt zusammenfallen. Konkret müsste man im Bundesverkehrsministerium eine Bundesschienenwegeverwaltung, eine Behörde wie die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung, gründen und in den Ländern entsprechende Behörden. So wäre zum Beispiel in Bayern eine Schienennahverkehrsinfrastruktur unter dem Dach der Obersten Baubehörde vorstellbar.

Freilich ist das alles Utopie - Grundgesetzänderungen und Änderungen der Finanzverteilung zwischen Bund und Länder wären von Nöten, bevor überhaupt mit der Umstrukturierung von der DB Netz AG begonnen werden könnte.
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Beitrag von Sendlinger »

Caesarion @ 26 Oct 2013, 15:58 hat geschrieben:[...]
Grundgesetzänderungen und Änderungen der Finanzverteilung zwischen Bund und Länder wären von Nöten, bevor überhaupt mit der Umstrukturierung von der DB Netz AG begonnen werden könnte.
Mit den sich abzeichnenden Mehrheitsverhältnissen in Bundestag und Bundesrat wäre das zu allem Überfluß ja sogar "technisch" machbar, es wird "nur" am poltischen Willen fehlen.

Edit: klarstellendes Wort ergänzt
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Vorweg: Das war vielleicht für ein Eisenbahnforum eine etwas unglückliche Formulierung von mir, fast schon ein Fauxpas.

Electrification @ 26 Oct 2013, 14:04 hat geschrieben:Bei der Verkehrspolitik sollte es nicht danach gehen wer was zahlt, es muss ein Steuerungsinstrument für nachhaltige Verkehrspolitik sein und sowas kann nicht gerecht im Sinne von Einzahlungsschlüsseln sein.
Es wird aber ein Akzeptanzproblem geben wenn die Autofahrer sowieso jedes Jahr mehr zahlen, gleichzeitig aber die Straßen schlechter werden, und die Bahn/Wasserwege mehr Gelder transferiert bekommen. Ähnlich wie in W.Deutschland teils mit unverständnis reagiert wird, wie Transferzahlungen nach O. Deutschland gehen, und die eigene Infrastruktur brösselt. Das wollte ich im Prinzip zum Ausdruck bringen.

Verkehrspolitik muss eine lenkende Funktion haben.
Der Staat sollte beachten das Ökologische- und Sicherheitsstandards beachtet werden. Manchmal muss einfach zum Schluss kommen das man ein Tal vielleicht nicht mit Schienen/Straßen zukleistern sollte. Aber ansonsten sollte sich die Planung nach dem natürlichen Verkehrsbedarf richten. Wenn die Politik versucht lenkend einzugreifen dann geht das fast immer schief. Die von dir, zu recht wie ich finde, kritisierten Regio-Flughäfen wie Kassel-Calden sind ein Beispiel was passiert wenn Politik versucht lenkend einzugreifen. Politiker sind bestenfalls wie Kinder in der Süßwarenabteilung, die können nicht rational Handeln, ich unterstelle viellen sogar das die wissentlich Geld verprassen nur um Wahlen zu gewinnen. Technokraten braucht man mehr als Politiker.
Wenigstens 5 Schiene zu 6 Straße wäre richtig gewesen.

Für den Unterhalt der Straße hätte man die künftige Pkw-Maut hernehmen können bzw. die ausgeweitete Lkw-Maut (wo eine Straßenverkehrsabgabe notwendig wird). Damit wäre dann eigentlich aufgrund des Jahrzehnte herrschenden Investitionsstaus und der Benachteiligung der Schiene 6 zu 5 noch sinnvoller gewesen.

Es ist nun mal so dass man eine Verlagerung möglichst vieler Verkehre und Verkehrsanteile nur schafft, wenn man bei den Trägern die der Verlagerung dienen auch stärker investiert. Investiert man dagegen in den Hauptträger noch stärker, wächst damit der Abstand ja noch mehr und der Modal Split wird eher schlechter.
Will der Verkehr verlagert werden? Natürlich ist es auch für Autofahrer von Interesse wenn die Lkws mehr auf die Bahn verladen werden, und viele Froßstädte funktionieren ohne ÖPNV einfach nicht. Aber im Endeffekt sind Bahn und Auto Konkurrenten die unterm Strich durch die eigenen Vorteile überzeugen sollten, und ihre eigenen Kosten auch wieder reinholen. Und ja das kann durchaus bedeuten das einige Autofahrer mehr zahlen müssen. Ich befürworte ja selbst ein System wo pro Km abgerechnet wird.

Das Argument mit dem Einzahlen ist eh bescheuert, außer man den Straßenverkehr noch weiter stärken und wünscht sich die "autogerechten" Zeiten.
Na ja zumindest wünsche ich mir keine Zeit die für das Auto ungerecht ist. Das heisst nicht das man nicht doch, vor allem in den Innenstädten, auch mal ein Straßen abreissen sollte.
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Beitrag von autolos »

Caesarion @ 26 Oct 2013, 15:58 hat geschrieben: Das ist völlig richtig und genau deswegen ist die Trennung von Netz und Betrieb so unerlässlich. Zwar wehrt sich die Bahn mit Händen und Füßen dagegen, aber die Richung muss klar in eine Struktur analog der Straße gehen, wo der Bund die Strecken, die vorrangig dem Fernverkehr dienen, unterhält, und die Länder die Nahverkehrsstrecken verantworten. So würden auch Finanzierung des Betriebes und dessen Unterhalt zusammenfallen. Konkret müsste man im Bundesverkehrsministerium eine Bundesschienenwegeverwaltung, eine Behörde wie die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung, gründen und in den Ländern entsprechende Behörden. So wäre zum Beispiel in Bayern eine Schienennahverkehrsinfrastruktur unter dem Dach der Obersten Baubehörde vorstellbar.

Freilich ist das alles Utopie - Grundgesetzänderungen und Änderungen der Finanzverteilung zwischen Bund und Länder wären von Nöten, bevor überhaupt mit der Umstrukturierung von der DB Netz AG begonnen werden könnte.
Ich meine, Du machst es Dir zu einfach. Den Status Quo möchte ich nicht verteidigen, aber eine Aufteilung der Verantwortung auf Bund und Länder ist nicht so einfach. Man sieht es ja schon beim Betrieb, dass Interessen angrenzender Länder nicht übereinstimmen müssen. Der eine will die Strecke, der andere nicht, beide wollen, aber einen unterschiedlichen Standard, beide wollen, aber es können nicht beide usw.
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Beitrag von Entenfang »

Caesarion @ 26 Oct 2013, 15:58 hat geschrieben: Das ist völlig richtig und genau deswegen ist die Trennung von Netz und Betrieb so unerlässlich. Zwar wehrt sich die Bahn mit Händen und Füßen dagegen, aber die Richung muss klar in eine Struktur analog der Straße gehen, wo der Bund die Strecken, die vorrangig dem Fernverkehr dienen, unterhält, und die Länder die Nahverkehrsstrecken verantworten.
Da Grube in seinem Vortrag auch klar gesagt hat, dass es eine Zerschlagung des DB-Konzerns nicht geben wird, würde ich seine Gegenargumentation mal hier kurz darstellen: Er meinte, in Frankreich würde man die Trennung in RFF als EIU und SNCF als EVU bitter bereuen und nun versuchen, beide wieder unter einem Dach zusammenzuführen. Ein großer Nachteil wäre die komplizierte Zusammenarbeit der beiden Unternehmen und zuletzt wäre ein Mediator nötig gewesen, um überhaupt noch miteinander zu sprechen. Ich habe "RFF SNCF Mediator" bei Google eingegeben, da finden sich ein paar Treffer, leider alle auf französich, was ich fast gar nicht beherrsche. Es scheint wohl um den Zeitraum 2011-12 zu gehen. Konkret hat er als Beispiel genannt, dass es Streit bei Bauarbeiten gab. Das EIU wollte die Strecke lieber sperren oder den Zugverkehr stark einschränken und tagsüber bauen, das EVU wollte natürlich möglichst viel Verkehr aufrecht erhalten und lieber nachts bauen.
Nun kenne ich mich auf dem Gebiet leider nicht wirklich aus, kann also nicht beurteilen, ob die Argumentation vom Grube gut war oder nicht. Ist nicht schon die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmensteilen der DB ein Problem, wie wird das erst dann werden, wenn EIU und EVU getrennt voneinander sind? Vielleicht gibts ja hier kompetente Experten zu diesem Thema.
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Beitrag von GSIISp64b »

Generell würde ich mal alles, was Herr Dr. Grube sagt, mit ein bisschen bis sehr viel Vorsicht genießen. Der Herr ist zwar sicherlich kompetent, aber als Chef der DB AG halt eher nicht wirklich neutral.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von JeDi »

Entenfang @ 26 Oct 2013, 17:47 hat geschrieben: Da Grube in seinem Vortrag auch klar gesagt hat, dass es eine Zerschlagung des DB-Konzerns nicht geben wird, würde ich seine Gegenargumentation mal hier kurz darstellen: Er meinte, in Frankreich würde man die Trennung in RFF als EIU und SNCF als EVU bitter bereuen und nun versuchen, beide wieder unter einem Dach zusammenzuführen. Ein großer Nachteil wäre die komplizierte Zusammenarbeit der beiden Unternehmen und zuletzt wäre ein Mediator nötig gewesen, um überhaupt noch miteinander zu sprechen. Ich habe "RFF SNCF Mediator" bei Google eingegeben, da finden sich ein paar Treffer, leider alle auf französich, was ich fast gar nicht beherrsche.
Das war aber nur eine Pro-Forma-Trennung - hier hat die SNCF das Netz de facto weiter betrieben und Instandgehalten.
Es scheint wohl um den Zeitraum 2011-12 zu gehen. Konkret hat er als Beispiel genannt, dass es Streit bei Bauarbeiten gab. Das EIU wollte die Strecke lieber sperren oder den Zugverkehr stark einschränken und tagsüber bauen, das EVU wollte natürlich möglichst viel Verkehr aufrecht erhalten und lieber nachts bauen.
Nun kenne ich mich auf dem Gebiet leider nicht wirklich aus, kann also nicht beurteilen, ob die Argumentation vom Grube gut war oder nicht. Ist nicht schon die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmensteilen der DB ein Problem, wie wird das erst dann werden, wenn EIU und EVU getrennt voneinander sind? Vielleicht gibts ja hier kompetente Experten zu diesem Thema.
Hierzulande setzt sich in so einem Fall das Netz durch - konkrete Vorschläge seitens der EVU werden ignoriert (was man hinterher bitter bereut).
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Beitrag von Catracho »

Entenfang @ 26 Oct 2013, 17:47 hat geschrieben: Ich habe "RFF SNCF Mediator" bei Google eingegeben, da finden sich ein paar Treffer, leider alle auf französich, was ich fast gar nicht beherrsche.
Poste mal die Links, wenn Du möchtest. Bei Gelegenheit kann ich die gerne mal übersetzen.

Mfg
Catracho
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Beitrag von Entenfang »

GSIISp64b @ 26 Oct 2013, 17:49 hat geschrieben: Generell würde ich mal alles, was Herr Dr. Grube sagt, mit ein bisschen bis sehr viel Vorsicht genießen. Der Herr ist zwar sicherlich kompetent, aber als Chef der DB AG halt eher nicht wirklich neutral.
Das ist mit natürlich bewusst, drum frage ich ja nach. :)
Poste mal die Links, wenn Du möchtest. Bei Gelegenheit kann ich die gerne mal übersetzen.
Da gibts folgende 4 Treffer bei Google:
http://www.rff.fr/fr/presse/communiques-de...mmee-mediatrice
http://maligne-ter.com/creil-compiegne-stq...veaux-horaires/
http://questions.sncf.com/questions/31157-...aires-mediation
http://sos.ter.bresse.over-blog.com/articl...-103948217.html

Keine Ahnung, ob da was Interessantes dabei ist.
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Beitrag von Catracho »

Also, diese Links beziehen sich (leider) nicht auf die Thematik die Grube angesprochen hat.

Es geht bei allen vier darum, dass von SNCF/RFF und den zuständigen Ministerien eine Mediatorin eingesetzt wurde, um im Zuge der Fahrplanneugestaltung Ende 2011 zwischen RFF, SNCF und Regionalbehörden auf der einen und den Fahrgästen, Fahrgastverbänden und Lokalpolitikern auf der anderen Seite zu vermitteln. Letztere konnten sich mit Bitten und Vorschlägen bezüglich der Gestaltung an die Mediatorin wenden, diese hat die Vorschläge dann, wenn sie sie für begründet hielt, bewertet/bewerten lassen und SNCF/RFF vorgelegt. So hat man dann bei einigen kritischen Punkten Kompromisse bzw. Lösungen erarbeitet.

Von einem Konflikt zwischen SNCF und RFF ist hier nirgends die Rede.

Mfg
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Beitrag von Cloakmaster »

GSIISp64b @ 17 Oct 2013, 17:53 hat geschrieben: CSU-Wähler sind eine Rasse?  :blink:
1. ja, sie sind Bayern.
2. selbst wenn 1. nicht zuträfe: Wo ist der Unterschied? Darf man gegen alle Schwulen wettern, alle Nazis, alle in-der-Sauna-Untensitzer? Sind ja keine Rassen, also völlig harmlos und ok....
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Beitrag von Entenfang »

Also, diese Links beziehen sich (leider) nicht auf die Thematik die Grube angesprochen hat.

Es geht bei allen vier darum, dass von SNCF/RFF und den zuständigen Ministerien eine Mediatorin eingesetzt wurde, um im Zuge der Fahrplanneugestaltung Ende 2011 zwischen RFF, SNCF und Regionalbehörden auf der einen und den Fahrgästen, Fahrgastverbänden und Lokalpolitikern auf der anderen Seite zu vermitteln. Letztere konnten sich mit Bitten und Vorschlägen bezüglich der Gestaltung an die Mediatorin wenden, diese hat die Vorschläge dann, wenn sie sie für begründet hielt, bewertet/bewerten lassen und SNCF/RFF vorgelegt. So hat man dann bei einigen kritischen Punkten Kompromisse bzw. Lösungen erarbeitet.

Von einem Konflikt zwischen SNCF und RFF ist hier nirgends die Rede.

Mfg
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Ok, danke für die Klarstellung. :)
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Beitrag von GSIISp64b »

Cloakmaster @ 27 Oct 2013, 06:35 hat geschrieben: 1. ja, sie sind Bayern.
2.  selbst wenn 1. nicht zuträfe: Wo ist der Unterschied? Darf man gegen alle Schwulen wettern, alle Nazis, alle in-der-Sauna-Untensitzer? Sind ja keine Rassen, also völlig harmlos und ok....
Was für ein Quatsch.

Erstmal: Entgegen der Meinung der CSU sind Bayern und CSU-Wähler nicht deckungsgleich. Man darf auch in Bayern gescheite Parteien wählen. Und damit ist Kritik an CSU-Wählern eben kein Rassismus - weil ich nicht Bayern kritisiere, sondern CSU-Wähler.

Und zweitens: Kritik wegen politischen Verhaltens gehört zu einer Demokratie dazu. Wenn du gegen alle Schwulen wetterst, haben wir zwei ein persönliches Problem. Nazis haben es aber verdient, kritisiert zu werden, weil sie eine politische Gruppe sind.

Und drittens: Besorg dir doch mal ein Mindestmaß an Demokratieverständnis.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wenn dein Mindestmaß dazu führt, daß man wahllos über unliebsame Personengruppen herziehen darf, dann kannst du es gerne behalten. Es ist und bleibt Diskriminierung, derart pauschal über andere abzuurteilen, und das gilt eben auch für die aktuelle Regierungspartei, und nicht nur für deine Lieblingsschäfchen.

Das ganze dann auch noch als "Quatsch" zu titulieren zeugt von einer völligen Abstinenz allen Demokratieverständnies, welches gerade du selbst monieren willst. So lange es dir selbst opportun ist, darf auf jede Personengruppe eingedroschen werden, und du nennst es "Kritik in einer Demokratie". Aber wehe, man übt auch nur den leisesten Hauch von Kritik gegenüber einer Personengruppe, der du selbst nahestehst, dann ist das natürlich ganz pöhse und auf das schärfste zu verurteilen - je ne, is klar.

Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Alle CSU-Wähler sind Bayern - und genau das war meine Aussage, nicht umgekehrt.

Und falls dir noch etwas nicht aufgefallen ist: Mein Einwand bezog ich auf eine Aussage von @Elektrification, und nicht von dir.
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Beitrag von GSIISp64b »

Ich gehöre selbst zur Wählerschaft einer Partei, die sich schon wesentlich Schlimmeres anhören musste als das, was hier angeblich so diskriminierend gegen die CSU ist. Also hör gefälligst auf, hier Leuten den Mund verbieten zu wollen.

Und ich weiß, dass Electrification gemeint war. Mir ist es nur scheißegal, wem du den Mund verbieten willst. Hör auf damit.

(Und höre auf, mich zu kritisieren. Ich bin Angehöriger eines Volkes. Wenn du mich kritisierst, kritisierst du deiner eigenen Logik auch mein Volk - es gibt ja keinen Klon von mir, der nicht zu diesem Volk gehört - und das ist Rassismus.)
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Beitrag von JNK »

Ich erinnere hiermit an §3.1 und §3.2. Bitte beachten!
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Beitrag von JNK »

Off-Topic entfernt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

@Cloakmaster:

Hitzige Diskussionen über Politik sind normal. Persönliche Angriffe haben hier aber nichts verloren. Insbesondere kommt es nicht in Frage, andere Leute als krankhaft zu bezeichnen. Daher habe ich noch einen weiteren Beitrag eingezogen.

An alle Teilnehmer: Bitte versucht auch bei einem solchen Thema auf einer sachlichen Ebene zu bleiben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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JNK
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Beitrag von JNK »

Off-Topic entfernt.

Hier ist der falsche Platz um über moderative Entscheidungen zu diskutieren.
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