218 466-1 @ 1 Jan 2014, 14:42 hat geschrieben: Die letzten 40 Jahre hat das auch funktioniert.
Beschwert ihr euch über jedes Haus mit Treppen ohne Fahrstuhl und Treppenlift?
Außerdem gibt es die Möglichkeit bei der Bahn entsprechenden Service anzufordern. Das ist schon jammern auf hohem Niveau. :rolleyes:
Warum habe ich mir den gebrochenen Knöchel damals auch operativ wieder einrichten lassen? Dank der über Millionen Jahre bewährten Selbstheilungskräfte des Menschen wäre der bei entsprechender Ruhigstellung auch irgendwann wieder von alleine zusammengewachsen. Wozu also der medizinische Fortschritt? Weil es den kleinen aber entscheidenden Vorteil hatte, dass der Knöchel schneller und stabiler gerade wieder an einem Stück war und heute wieder seine volle Funktionsfähigkeit hat. Aber es hat natürlich auch ein paar Millionen Jahre funktioniert, schief und langsam zu hinken, anstelle weiter gerade aufrecht normal zu gehen.
So oder ähnlich kann man dieses Beispiel für jeden technischen Fortschritt verwenden. Die Frage ist doch: Wieviel Nutzen generiert ein Fortschritt im Vergleich zum Aufwand? Und barrierearme Einstiegsverhältnisse in Schienenfahrzeuge herzustellen, ist schon längst kein unverhältnismäßiger Aufwand mehr, sondern verpflichtender Auftrag.
Natürlich gibt es menschliche Hilfe zum Ein- oder Ausstieg, wo erforderlich. Aber überall? Leider ist das im Kostendenken der Bahn und leider auch der Gesellschaft schon längst nicht mehr vorgesehen. Und deshalb ist es für jemanden, der diese Hilfen in Anspruch nehmen möchte, oftmals ein langwieriger und immens aufwendiger Prozess, seine Reisekette so einzurichten, bis alles passt. Da weiß man doch gleich wieder, wo die Aussage "Behindert ist man nicht, behindert wird man!" ihre gerechtfertigte Basis hat. Ist es vor diesem Hintergrund nicht umso schöner, dass es heute nun einfache, allen dienende Möglichkeiten gibt, Barrieren abzubauen? Spotte nie zu früh, Du könntest schon morgen der nächste sein, der darauf angewiesen ist.
So sehr es verständlich ist, wenn jemand für sich bewährtes schätzt und es erhalten sehen möchte, so wenig darf dieser Erhalt letztlich unter anderem mit einer bewussten Herabsetzung der Mitmenschen verbunden sein, vor allem nicht bei öffentlichen Gütern wie der Eisenbahn.