Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

hbayer @ 21 Jan 2014, 18:46 hat geschrieben: Was ist, wenn der Lokführer sagt, "ich fahre nicht weiter" und es steht keine Ablösung bereit?
Auf Dein Beispiel zurück zu kommen, in Naumburg steht kein Ablöser. Was dann?
Im Zweifel bleibt der Zug dann stehen, bis ein Ablöser zum Standort gebracht wird.
Aber warum sollte in Naumburg kein Ablöser sein? Ggf. tauschen sie bei Verspätungen in Leipzig/Halle oder Jena.

Ich kenne ein Beispiel der ZuB (ok, die haben keine "Lenkzeiten") aber bei der Kreuzung der "Kleber-Express München<->Freiburg in [acronym title="TAT: Altshausen <Bf>"]TAT[/acronym] ist mal einer der Züge durch gefetzt, weil Durchfahrt gestellt war und der Tf auf den Personalwechsel der ZuB bei dem Betriebshalt dort vergessen hat. Statt mit dem Gegenzug nur noch zurück bis [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] zum Feierabend nach der Übernachtungsschicht zu fahren, (er hat in der Früh in [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym] begonnen und war von dort nach [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] und zurück gefahren) musste der Kollege noch bis [acronym title="RNSS: Neustadt (Schwarzw) <Bf>"]RNSS[/acronym] weiter fahren und von dort als Fahrgat nach Hause. Zählt man das dazu, war er an dem Tag fast 16 Stunden unterwegs.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Also in dem Beispiel mit Naumburg bzw. Leipzig bleibt der Zug stehen, bis der Ablöser kommt, da die Lenkzeit voll ist.

Wenn es nur um die Arbeitszeit geht, kann der Lokführer den Zug auch stehen lassen (im Bahnhof, nicht wie einst im Tunnel), wird es aber zumeist nicht tun. Ist Schicht- oder Lenkzeit aber endgültig voll, bleibt der Zug stehen, das hat auch, zumindest bei uns, dann keine Konsequenzen. Ganz im Gegenteil wenn man weiterfährt und was passiert.

Entenfang @ 21 Jan 2014, 17:53 hat geschrieben:Soweit ich den Artikel verstanden habe und ich das im Flixbus gesehen habe, haben die meistens Abstandswarner. Da piepts dann penetrant, wenn man zu schnell auf das Stauende zufährt und es bleibt noch genug Zeit, um aus dem Sekundenschlaf aufzuwachen und zu bremsen.
Also ob es in jedem Fall reicht, noch zu halten, bezweifle ich. Diese ganzen Abstands-, Spur-, und sonstige assistenten will ich überhaupt nicht schlechtreden, nur wurden sie durch verschiedene Vorfälle noch schneller entwickelt, gleichzeitig sagt man sich dann wieder, ach, wir haben ja so viele Assistenzsysteme, da kann ich schon noch eine Stunde. Es passiert einfach noch zu wenig.


Edit: Ich kenne einen Tf, der musste mal auf Grund Unwetter einen 426 in Freilassing tauschen, nahe am Ende seiner Schichtzeit, und kurzfristig noch einen anderen Zug bei Ruhpolding aus dem Schnee ziehen, der kam auch auf knappe 20 Stunden, hätte aber nein sagen können und wurde anschließend mit dem Taxi an einem Werktag nach Hause gefahren, hat er nach kurzer Schilderung - ewig wach, müde, komplett durchnässt, kalt - dann bekommen.

Sofern es sich im Rahmen bewegt denke ich mir in solchen Situationen auch, jetzt bin ich schon mal da, dann nehme ich an Arbeitszeit mit was geht. Bringt zwar nicht mehr Geld, aber zum Erreichen der Arbeitszeit muss ich weniger oft kommen bzw. habe irgendwann einmal wieder einen Tag mehr frei.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Entenfang @ 21 Jan 2014, 17:53 hat geschrieben: Soweit ich den Artikel verstanden habe und ich das im Flixbus gesehen habe, haben die meistens Abstandswarner. Da piepts dann penetrant, wenn man zu schnell auf das Stauende zufährt und es bleibt noch genug Zeit, um aus dem Sekundenschlaf aufzuwachen und zu bremsen. Aber ich will keinesfalls damit sagen, dass es egal ist, wenn die Lenkzeiten nicht eingehalten werden und die moderne Technik wirds schon richten.


Zumindest bei Flixbus München-Dresden (Fahrzeit 6:30) wird auf halber Strecke auf eine Raststätte rausgefahren und der Fahrer wechselt. Ist die einzige Verbidung die ich kenne und zu der ich was sagen kann, aber hier scheint es zu passen.
Naja, Abstandswarner sind zwar genau so ein Sicherheitssystem wie die weiße Linie am Straßenrand.
Und die hat noch nie einen PKW/Bus/LKW davon abgehalten die Fahrbahn zu verlassen...

Im besten Fall wird der Fahrer vom Abstandswarner geweckt und er kann schlimmeres verhindern. Im schlimmsten Fall ist der Abstandswarner defekt und warnt nicht.

Das Problem bei den Franchiseunternehmen im Fernbusmarkt ist aber, das zuviele mittelständische Firmen mitmachen, bei vollem Risiko auf ihrer Seite. Wenn man manche Schulbusfahrer anschaut, bekommt man das Grauen. Und da soll es beim Fernbus anders sein? Außerdem ist da ein erstellen eines effektiven Dienstplanes schwierig.

In Deinem Falle: Wo kommt der Fahrer her, der den anderen Fahrer abwechselt? Hat der da gewartet? Hat der einen anderen Bus gefahren? Wie lange war seine Pause? Hat der als Tote Last einen Sitz im Bus belegt? Was passiert mit dem anderen Fahrer, der den Bus bis zum Wechsel gefahren hat?

Sei mal ehrlich... Wenn der Fahrplan und der Dienstplan so gestaltet wären, dass der Busfahrer ohne größere Pause durchfährt wird das der Fahrgast sehr schnell merken. Da muss sich nur ein Fahrgast verplappern oder ein Polizist mit an Bord ist, fliegt das sehr schnell auf.
Und wenn der Ersatzfahrer erst seit einer Minute am Platz steht? Das siehst Du als Fahrgast nicht...
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Beitrag von hbayer »

Martin H. @ 21 Jan 2014, 19:24 hat geschrieben:Also in dem Beispiel mit Naumburg bzw. Leipzig bleibt der Zug stehen, bis der Ablöser kommt, da die Lenkzeit voll ist.
Das sollte beim Bus genau so sein. Auf den ersten Blick sieht es auch so aus, dass die meisten Fahrer sich auch daran halten.


@ Fichtenmoped
Wo kommt der Fahrer her, der den anderen Fahrer abwechselt? Hat der da gewartet? Hat der einen anderen Bus gefahren? Wie lange war seine Pause? Hat der als Tote Last einen Sitz im Bus belegt? Was passiert mit dem anderen Fahrer, der den Bus bis zum Wechsel gefahren hat?
Die Frage dürfte auch auf die Eisenbahn zutreffen! Ob der zweite Fahrer an der Ablösestelle gewartet hat oder ob er in dem Bus als zweiter Fahrer mitgefahren ist, spielt keine Rolle. Einen anderen Bus darf er natürlich vorher nicht gefahren haben *). Das lässt sich aber an Hand der Fahrerkarte leicht nachweisen. Auch die Länge der Pausen ist an Hand der Fahrerkarte leicht nachzuvollziehen.

Betrug, wie auf den alten Tachoscheiben ist heute nicht mehr möglich. Voraussetzung ist natürlich, das man die Fahrerkarte überhaupt einlegt. Und selbst da fällt der Betrug sofort auf, weil auch die Fahrzeugdaten abgeglichen werden. Da jedoch auch Werkstattpersonal ohne Fahrerkarte einen Bus ohne Fahrgäste fahren darf, gibt es keine Wegfahrsperre für Fahrten ohne Fahrerkarte.

Wie funktioniert eigentlich die externe Kontrolle (durch die Bundespolizei) bei der Eisenbahn?

*) Ausnahme: Er hat einen Bus 4:30 Stunden zu einem Treffpunkt gefahren, wo er dann nach 0:45 Stunden Pause die Rückfahrt mit dem anderen Bus antritt.
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Beitrag von 146225 »

hbayer @ 21 Jan 2014, 21:26 hat geschrieben: Das sollte beim Bus genau so sein. Auf den ersten Blick sieht es auch so aus, dass die meisten Fahrer sich auch daran halten.
Ja sicher. Und deswegen war auch der Anteil der beanstandeten Fahrer bei der Kontrolle in Hannover so verschwindend gering.


##########
Entenfang um 23:10 in einem ausgelagerten Teil:


Wie lange die Fahrer Pause auf der Raststätte machen, weiß ich natürlich nicht. Bei der 2. Fahrt ist der 2. Fahrer bis zur Raststätte einfach mitgefahren, der 1. Fahrer ist dort ausgestiegen und der 2. ist bis Dresden weitergefahren.
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Beitrag von hbayer »

146225 @ 21 Jan 2014, 22:28 hat geschrieben:Ja sicher. Und deswegen war auch der Anteil der beanstandeten Fahrer bei der Kontrolle in Hannover so verschwindend gering.
Der Bericht der Polizei ist relativ nichtssagend. Lenkzeitverstöße ergeben sich aber nicht nur tageweise, sondern auch Wochen- und Monatsweise. Da können fünf Minuten weniger Ruhezeit im Monat schon ein Verstoß gegen die Lenk- und Ruhezeiten sein. Sie werden aber bei der Auswertung herangezogen. Die sind aber nicht sicherheitsrelevant, sondern nach Art der Beamten pedantisch genau nach Vorschrift.

Einzig der 61-jährige (aus dem Polizeibericht) hat sich wegen versuchter Manipulation ein Strafverfahren eingehandelt. Wenn Sie Ihre Abneigung auf Fernbusse damit begründen, tun sie mir leid.

P.S.: Ich fahre lieber mit einer Eisenbahn, als mit dem Bus. Ich bin aber kein "Hooligan" ;) für die Eisenbahn (Achtung: Smiley beachten!!).
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Beitrag von Cloakmaster »

Bremen-Berlin sind 391Tarifkilometer im Fernbus. Die planmäßige Fahrzeit beträgt vier Stunden. Es fährt ein Fahrer ohne Pause durch.
Auf deutsch: der Bus beamt sich vom ZOB zur Autobahn und zurück.
andreas
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Beitrag von andreas »

146225 @ 21 Jan 2014, 18:42 hat geschrieben: Sicherheit kennt kein "zweites Mal". Mich ärgert vor allem neben dem laxen Umgang mit den Lenkzeiten und der damit verbundenen bewussten erhöhten Inkaufnahme von Gefahrensituationen die grundsätzlich dahinterstehende Einstellung: Was jucken mich gesetzliche Regelungen? Dieser Krug geht wirklich so lange zum Brunnen, bis er mal laut scheppernd zerbricht. Alles egal, weil ohnehin überreguliert und Hauptsache schön billig? Kurzsichtiger und kurzfristiger kann man nicht mehr wirtschaften, erst mal sofort den schnellen Euro und morgen nach mir die Sintflut. Was könnte falsch sein an den folgenden Aussagen:

- Oh, das T-Shirt war so schön billig. Mir egal, ob dafür irgendwo in Asien hunderte Näherinnen wie Sklavinnen ausgebeutet werden.
- Oh, das Schnitzel war so schön billig. Mir egal, ob dafür Tiere unter qualvollen Bedingungen mit Medikamenten vollgestopft und mit hohem Tempo zu Tode gemästet werden.
- Oh, der Joghurt war so schön billig. Mir egal, ob es im Prinzip nur künstlich gefärbte Sägespäne mit viel zu viel Zucker sind.
- Oh, das Produkt aus dem Online-Shop war so schön billig. Mir egal, ob der scheinselbstständige Subsklave vom Paketdienst für einen erbärmlichen Hungerlohn knechtet.
- Oh, das Fernbus-Ticket war so schön billig. Mir egal, ob der Fahrer gezwungen wird, bei den Lenkzeiten zu bescheißen und Kopf und Kragen zu riskieren.

War Deutschland nicht mal für Qualität und Zuverlässigkeit bekannt?
Fahrerkarte nicht gesteckt heißt ja nicht, daß die Lenkzeiten oder ähnliches Überschritten haben.
Das schöne am digitalen Tachographen ist ja, daß er auch aufzeichnet ohne Karte - und in dem Artikel der verstoß nunmal hies, keine Fahrerkarte, dann war das keine Fahrerkarte und kein Verstoß gegen die Lenk und Ruhzeiten.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.presseportal.de/polizeipresse/p...ibusbahnhof-zob

Du hast den Artikel nicht vollständig gelesen, oder?
...
Bei ihren Kontrollen stellten die Beamten 35 Verstöße gegen die Vorschriften zur Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten der Omnibusfahrer fest. Fast alle Verstöße (34) fallen auf den neuen innerdeutschen Fernlinienverkehr. Als sehr bedenklich ist die Schwere der Verstöße bei fünf der beanstandeten Bussen anzusehen. In vier Fällen wurden Fernreisebusse mehrfach über längere Zeiträume ohne erforderliche Fahrerkarte des Busfahrers bewegt, vermutlich um die rechtlich zulässige maximale Lenkdauer auszudehnen. In einem Fall muss ein 61-jähriger Busfahrer aus Süddeutschland, der sich von Hamburg auf der Rückfahrt in den Süden befunden hatte, mit einem Strafverfahren wegen Fälschung technischer Aufzeichnungen rechnen. Der Mann steht im Verdacht, nachträglich auf seiner Fahrerkarte eine nachweisliche Lenkzeit als Pause eingetragen zu haben.
- 35 Verstöße auf 7 Bussen
- davon 34 Verstöße auf 6 Bussen, die auf innerdeutschen Linien eingesetzt werden
- davon 4 Fälle, wo der Bus längere Zeit ohne Fahrerkarte bewegt wurde
- Ein Fall, wo der Fahrer die Karte manipuliert hat

Wo die Alarmglocken läuten müssten, sollte die Tatsache sein, dass von den 18 untersuchten Bussen 13 im innerdeutschen Fernverkehr unterwegs waren. Da dies in diesem fast 50% der Busse sind, kann man davon ausgehen, dass dieses System Methode hat. Warum?

1. Es gibt nicht genügend gute Busfahrer. (Sonst würden die nicht ihre Fahrerkarte "vergessen"!)
2. Es gibt nicht genügend Kontrollen. (Sonst würde nicht über die Hälfte der innerdeutschen Busfahrer ihrere Fahrerkarte "vergessen" - eine einfache Risikoabschätzung.)
3. Es ist bei den Fernbuslinien im Moment eingeplant, dass die Lenk- und Ruhezeiten "sportlich" sind.

Dummerweise wird hier die Öffentlichkeit erst aus dem Jubel über Fernbuslinien erst dann aufwachen, wenn etwas passiert. Und das ist angesichts der Menge der Verstöße nur eine Frage der Zeit.
Klar, die Kontrolle war nur eine Stichprobe und ist nicht aussagekräftig?
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von GSIISp64b »

Fichtenmoped @ 22 Jan 2014, 15:11 hat geschrieben: Wo die Alarmglocken läuten müssten, sollte die Tatsache sein, dass von den 18 untersuchten Bussen 13 im innerdeutschen Fernverkehr unterwegs waren. Da dies in diesem fast 50% der Busse sind, kann man davon ausgehen, dass dieses System Methode hat.
Nee - so funktioniert Statistik nicht. Wenn, musst du den Anteil der beanstandeten Busse im deutschen Fernverkehr an sämtlichen kontrollierten Bussen im deutschen Fernverkehr betrachten. Wie viel Prozent der beanstandeten Busse innerdeutsch fuhren, sagt alleine gar nichts aus.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Beiträge um Tempolimits generell, Zwangsbremsungen im Straßenverkehr und Fahrerassistenzsysteme sind umgezogen.

http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=8...75&#entry542755
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Beitrag von Martin H. »

Wer seinen Fernbus liebt, der schiebt! Ein Erfahrungsbericht.

http://asphaltfrage.wordpress.com/2014/02/...ahrungsbericht/
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Martin H. @ 13 Feb 2014, 13:04 hat geschrieben: Wer seinen Fernbus liebt, der schiebt! Ein Erfahrungsbericht.

http://asphaltfrage.wordpress.com/2014/02/...ahrungsbericht/
Das ist doch nur ein Einzelfall... :lol:
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Aber sehr fein geschrieben. :D
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Interessanter Erfahrungsbericht. Sowas passiert eben...
Deshalb bleibe ich Bahnfahrer. Mit über 300 quasi geräuschlos durch das Land schießen, dabei schnelles und störungsfreies WLAN genießen
Guter Witz.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
andreas
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Beitrag von andreas »

der ist halt noch nie Würzburg - Donauwörth oder Stuttgart - Augsburg gefahren....
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Beitrag von 146225 »

Fichtenmoped @ 13 Feb 2014, 14:17 hat geschrieben: http://asphaltfrage.wordpress.com/2014/02/...ahrungsbericht/
Das ist doch nur ein Einzelfall... :lol: [/quote]
Die gerne verteufelten Defizite von DB FV sind ja dann auch nur Einzelschicksale. Aber mir sagt es eher was anderes: Wie vorhergesagt, kommen die billigen Fernbuspreise durch Knechten der Fahrer und Vernachlässigen der Instandhaltung zusammen. Na sauber, das hat Deutschland echt gebraucht.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Bei nem Bus mit 150.000km und 9 Monaten (!) Zulassung von mangelnder Instandhaltung zu sprechen, ist schon sehr gewagt.
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 13 Feb 2014, 23:43 hat geschrieben: Bei nem Bus mit 150.000km und 9 Monaten (!) Zulassung von mangelnder Instandhaltung zu sprechen, ist schon sehr gewagt.
Ich will ja gar nicht grundsätzlich davon reden, dass jeder Busbetrieb, der irgendein Fernbusnetzwerk fährt, ein mafiöser Schuppen ist. Doch wo ist andersrum die Gewährleistung bestimmter Standards? Gut, okay, jeder Bus muß zum TÜV, aber sonst? Gibt es regelmäßige Fristen und Nachschauen? Sehen die Busse irgendwann im "Umlauf" mal geplant den heimischen Betriebshof zur Durchsicht? Bei solchen Fragen wird schon allein wegen des Kostendrucks - und dieser nimmt eher zu, denn der Wettbewerb in diesem Segment läuft ja nach wie vor ausschließlich über Preise - der Aufwand so gering als möglich gehalten werden müssen. Das Ergebnis sind dann Ereignisse, wie wir sie in der Schilderung beispielhaft lesen durften.

Ein "Schwarz" und "Weiß" dürfte hier auf dem Fernbusmarkt in Deutschland noch nicht auszumachen sein. Es wird keinen Anbieter bzw. Netzwerkpartner geben, der den letzten Seelenverkäufer auf die Straße schickt und auch keinen, der überdurchschnittliche Anstrengungen unternimmt, um absolute Perfektion anzustreben. Also bleibt die Grauzone zwischen diesen beiden Polen. Und die lässt Spielraum für Interpretationen - und für (schiebende) Einzelschicksale.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

146225 @ 14 Feb 2014, 05:43 hat geschrieben:Gut, okay, jeder Bus muß zum TÜV, aber sonst? Gibt es regelmäßige Fristen und Nachschauen? Sehen die Busse irgendwann im "Umlauf" mal geplant den heimischen Betriebshof zur Durchsicht?
Ja, den jährlichen TÜV-Termin (HU) sollte ein Buskutscher nicht vergessen.
Ebenso wenig wie die halbjährliche (ab dem zweiten Zulassungsjahr) bzw. ab dem vierten Zulassungsjahr die vierteljährliche Sicherheitsprüfung (SP).
Link zu den Fristen.
Viel Zeit, einen Reisebus bis zur nächsten gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung zugrunde zu richten, bleibt damit nicht.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von andreas »

Bayernlover @ 13 Feb 2014, 23:43 hat geschrieben: Bei nem Bus mit 150.000km und 9 Monaten (!) Zulassung von mangelnder Instandhaltung zu sprechen, ist schon sehr gewagt.
noch dazu, wo es offenbar an der Batterie lag - ich hatte auch schon das Problem, daß bei einem Neufahrzeug im ersten Winter die Batterie schlappmacht.
davon gleich mangelnde Wartung abzuleiten ist schon fast boshaft....
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Beitrag von Bayernlover »

Eben. Wie will man das auch testen? Vielleicht hat auch einfach der Fahrer nen Verbraucher angelassen oder sonst irgendwas. Materialfehler kann auch sein. Daraus gleich wieder den Untergang der Fernbusszene abzuleiten...
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Beitrag von JeDi »

MVG-Wauwi @ 14 Feb 2014, 08:06 hat geschrieben: Ja, den jährlichen TÜV-Termin (HU) sollte ein Buskutscher nicht vergessen.
Ebenso wenig wie die halbjährliche (ab dem zweiten Zulassungsjahr) bzw. ab dem vierten Zulassungsjahr die vierteljährliche Sicherheitsprüfung (SP).
Link zu den Fristen.
Viel Zeit, einen Reisebus bis zur nächsten gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung zugrunde zu richten, bleibt damit nicht.
Es gibt aber durchaus Fernbuskutscher, bei denen der Bus den Betriebshof außerhalb der SP nicht, oder höchstens mal zur WC-Entsorgung sieht...
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Beitrag von andreas »

JeDi @ 14 Feb 2014, 09:09 hat geschrieben:
MVG-Wauwi @ 14 Feb 2014, 08:06 hat geschrieben: Ja, den jährlichen TÜV-Termin (HU) sollte ein Buskutscher nicht vergessen.
Ebenso wenig wie die halbjährliche (ab dem zweiten Zulassungsjahr) bzw. ab dem vierten Zulassungsjahr die vierteljährliche Sicherheitsprüfung (SP).
Link zu den Fristen.
Viel Zeit, einen Reisebus bis zur nächsten gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung zugrunde zu richten, bleibt damit nicht.
Es gibt aber durchaus Fernbuskutscher, bei denen der Bus den Betriebshof außerhalb der SP nicht, oder höchstens mal zur WC-Entsorgung sieht...
woher weiß man sowas?
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Beitrag von 218 466-1 »

MVG-Wauwi @ 14 Feb 2014, 08:06 hat geschrieben: Viel Zeit, einen Reisebus bis zur nächsten gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung zugrunde zu richten, bleibt damit nicht.
Dennoch ist z.T. bedenklich, was die Polizei teilweise (auch bei normalen deutschen Reisebussen allgemein) zu sehen bekommt.
Bei Fernbussen kommt noch dazu, dass auf längeren Distanzen straffe Fahrzeiten eingehalten werden sollen. Das erkärt auch den geschilderten Fahrstiel und dadurch gibt es eben auch früher Verschleißerscheinungen.
Vlt. wäre es besser, wenn man die Fahrpläne der Fernbusse wie bei den ICE auf "wirtschaftliches Fahren" auslegt. Bei 30 Minuten Unterschied auf ca. 400 km würde m.E. nicht so viel weniger Fahrgäste fahren, als dass sich das nicht über den Spritverbrauch und Ersparnisse durch nicht benötigte Reparaturen rechnen würde.
Generell wird aber bei jeder Fahrt, egal mit welchem Verkehrsmittel, immer ein Risiko bestehen, dass es unterwegs eine Technische Störung gibt.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

218 466-1 @ 14 Feb 2014, 10:04 hat geschrieben: Bei Fernbussen kommt noch dazu, dass auf längeren Distanzen straffe Fahrzeiten eingehalten werden sollen. Das erkärt auch den geschilderten Fahrstiel und dadurch gibt es eben auch früher Verschleißerscheinungen.
Das ist doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, auch auf Grund eigener Erfahrungen. Die Fernbusse haben natürlich hohe Laufleistungen, fahren aber ganz überwiegend mit konstant mit 100 auf der Autobahn, was zugleich auch wirtschaftlich ist.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von riedfritz »

Vlt. wäre es besser, wenn man die Fahrpläne der Fernbusse wie bei den ICE auf "wirtschaftliches Fahren" auslegt.

Bei der gesetzlich vorgeschriebenen automatischen Abregelung der Geschwindigkeit, die bei max 110 km/h greift, kann man sicher nicht von einem unwirtschaftlichen Bereich reden.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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Beitrag von andreas »

218 466-1 @ 14 Feb 2014, 10:04 hat geschrieben: Dennoch ist z.T. bedenklich, was die Polizei teilweise (auch bei normalen deutschen Reisebussen allgemein) zu sehen bekommt.
Bei Fernbussen kommt noch dazu, dass auf längeren Distanzen straffe Fahrzeiten eingehalten werden sollen. Das erkärt auch den geschilderten Fahrstiel und dadurch gibt es eben auch früher Verschleißerscheinungen.
Vlt. wäre es besser, wenn man die Fahrpläne der Fernbusse wie bei den ICE auf "wirtschaftliches Fahren" auslegt. Bei 30 Minuten Unterschied auf ca. 400 km würde m.E. nicht so viel weniger Fahrgäste fahren, als dass sich das nicht über den Spritverbrauch und Ersparnisse durch nicht benötigte Reparaturen rechnen würde.
Generell wird aber bei jeder Fahrt, egal mit welchem Verkehrsmittel, immer ein Risiko bestehen, dass es unterwegs eine Technische Störung gibt.
und es macht ja auch soviel Sinn, erst für Milliarden 300 km/h Strecken zu bauen und dann da 'wirtschaftlich' mit irgendwo um die 200 zu fahren....
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andreas @ 14 Feb 2014, 17:09 hat geschrieben: und es macht ja auch soviel Sinn, erst für Milliarden 300 km/h Strecken zu bauen und dann da 'wirtschaftlich' mit irgendwo um die 200 zu fahren....
Sag dass der Bahn. Was denkst du warum die ICE Hannover Würzburg und Stuttgart-München heuer langsamer sind als 1995, obwohl letztere Strecke inzwischen sogar Abschnittsweise ausgebaut wurde und warum Eratz IC trotz 200 km/h die Fahrzeiten locker halten können.
Es gab einst den Versuch die Fahrzeiten ensprechend zu verlängern, es hat sich niemand beschwert, darum fährt man schön gemühtlich.

Zu den Bussen: Die sind nicht nur auf Autobahnen unterwegs. Schaut's euch mal den Autobahnanteil München-Freiburg an. ;)
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Bayernlover @ 14 Feb 2014, 09:04 hat geschrieben: Daraus gleich wieder den Untergang der Fernbusszene abzuleiten...
Bite nicht falsch verstehen: Ich leite keine Untergänge ab. Ich schreibe ja nicht für Boulevardblätter über Regionalzüge südöstlich von München. Ich stelle nur immer wieder einmal die Hintergründe heraus, vor denen die ach so toll billigen Fernbustickets zustande kommen. Nicht mehr, nicht weniger.
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