[US] Doku: The Rise and Fall of Penn Station (NYC)

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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kcp
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Beitrag von kcp »

PBS hat eine Reportage über die Geschichte der New Yorker Penn Station ausgestrahlt.
In 1910, the Pennsylvania Railroad successfully accomplished the enormous engineering feat of building tunnels under New York City's Hudson and East Rivers, connecting the railroad to New York and New England, knitting together the entire eastern half of the United States. The tunnels terminated in what was one of the greatest architectural achievements of its time, Pennsylvania Station. Penn Station covered nearly eight acres, extended two city blocks, and housed one of the largest public spaces in the world. But just 53 years after the station’s opening, the monumental building that was supposed to last forever, to herald and represent the American Empire, was slated to be destroyed.
Video gibt es (noch) online unter: http://www.pbs.org/wgbh/americanexperience...ms/penn/player/
Wie lange PBS solche Sachen i.d.R. online zur Verfügung stellt, kann ich nicht sagen. Also nix wie ran ;).

Viel Spaß
Charly
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Sehr schöne Dokumentation, wenn auch streckenweise ziemlich pathetisch^^ Danke für den Link :)
Es sei aber noch erwähnt, dass der heutige, grässliche Zustand (hier die Concourse der LIRR und die wichtigste Verbindungspassage der Penn Station), der sich mit dem Port Authority Bus Terminal in eine Reihe in Bezug auf Ästhetik stellen kann, auch nicht ewig bleiben wird. Seit den 90ern gibt es Vorschläge, den McKim-Bahnhof in einer zeitgemäßeren Form wieder aufzubauen. Als zentrales Gebäude wird dabei oft das James Farley Post Office, ein monumentaler Bau einen Block von der Penn Station, der auch von McKinley gebaut wurde, vorgeschlagen. Als im letzten Jahr eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung des Madison Square Gardens (das Stadion, das über der heutigen Penn Station gebaut wurde) ausstand, wurde sie nur auf 10 Jahre befristet durch den Stadtrat verlängert, mit der klaren Forderung der Stadt an die Betreiberfamilie, umzuziehen.
Aber nicht nur der Wiederaufbau eines Empfangsgebäude wird die Penn Station verändern. Der Bahnhof arbeitet an der Kapazitätsgrenze. Pendlerzüge aus New Jersey und Long Island sowie der gesamte Zugverkehr auf dem Northeast Corridor und alles in Richtung Upstate New York/Kanada sorgen für regen Verkehr. Zwei angedachte Verlängerungen der Metro-North durch das Stadtgebiet New York Citys sollen eigentlich dieses Pendlerzugsystem (Leute, die keine Diskussion über Begriffsdefinitonen anzetteln wollen, dürfen hier gerne "S-Bahn" lesen) auch in die Penn Station bringen. Dabei geht es um die Hudson Line, die ab Spuyten Duyvil entlang des Hudson-Ufers in Manhattan bis in die Pennsylvania Station einen zweiten Ast nach New York bekommen soll. Damit könnten dann abwechselnd Züge in die Penn Station und in den Grand Central Terminal geführt werden. Ebenso soll auch die New Haven Line, die an der Atlantikküste bis Connecticut führt, in die Penn Station geführt werden. Sie würde dann über die Verbindungsstrecke zwischen Penn Station und New England geführt werden (via Hell Gate Bridge) und die Penn Station von Osten erreichen. Dieses Projekt (und die damit verbundenen neuen Bahnhöfe in der Bronx) hat starke politische Zustimmung, besonders vom Staat New York, erfahren.
Möglich wird das alles aber frühestens, wenn der sogenannte East Side Access fertig ist. Hierbei bekommt die Long Island Railroad, die bislang (bis auf die paar Züge, die am Atlantic Terminal enden und den ganz, ganz wenigen HVZ-Zügen nach Long Island City/Huterspoint Avenue) komplett in die Penn Station geführt wird, eine zweite Strecke nach Manhattan; einen Tunnel, der in einem Achtgleisigen Bahnhof unter der Grand Central Station enden wird. Damit kann die Penn Station massiv entlastet werden - noch stärker, wenn auch die Anbindung des Grand Central Terminals, die Subwaylinien (4)(5)(6) [IRT Lexington Avenue Line] durch die neue U-Bahn-Stammstrecke 2nd Avenue Subway [Linie (T)] irgendwann in den 20er Jahren entlastet wird. Damit könnte dann zumindest die Führung der New Haven Line der Metro-North in die Penn Station möglich werden.
Ganz Wagemutige fordern sogar einen dritten Ast der LIRR nach Manhattan zu einem Bahnhof am World Trade Center. Mit einer Führung der Flughafenbahn AirTrain über diese Strecke direkt nach Manhattan. Aber das ist bislang noch ein Hirngespinst, auch wenn bereits eine Machbarkeitsstudie vorliegt.
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kcp
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Beitrag von kcp »

Etwas Pathos gehört bei diesen Dokus dazu ;-)

Ich hatte über mehrere Wochen das "Vergnügen" als Pendler von Jersey nach NY Penn fahren zu dürfen. Besonders die morgendliche Rush Hour war kein Vergnügen: Total überfüllte, die Bahnsteige. Treppenhäuser viel eng für die Menschenmassen aus einem NJ Transit Zug mit ~10 Dostos. Die Korridore sind nicht viel besser.

Mal schauen wann East Side Access wirklich fertig ist. Die machen einen auf BER und Elbphilharmonie und haben bisher jeden Zeit- und Bugetplan gesprengt (neueste Planung: Fertig 2023, Preis 11Mrd USD, urspünglich geplant: 2013, 4,5 Mrd).

Wichtiger als ESA und Farley Post Office wären eigentlich zwei weitere Tunnelröhren für die North River Tunnels von/nach Jersey. Die beiden aktuellen Röhren sind am Limit. Ich hatte mehrmals den Spaß, daß sie blockiert waren (entgleister Bauzug, Probleme mit der Stromversorgung, ...). Dann war das Chaos perfekt. Aber das Projekt dafür (Access to the Region's Core (ARC)) hat NJ Governeur Christie ja - unter fadenscheinigen Begründungen - gekippt. Und das Amtrak Nachfolgeprojekt Gateway ist bis jetzt nicht mehr als eine Vision. Und so quälen sich weiter jeden Tag Tausende NJ Transit Pendler und Amtrak Reisende durch zwei 100 Jahre alte Röhren nach Manhattan.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Hm - mein letzter Stand war 2019 für den East Side Access. Die Tunnel sind ja wohl bereits alle schon ausgehoben.
Ich fürchte, all zu bald wird sich unterm Hudson nichts tun. ARC/THE Tunnel ist tot. Gateway - ich mag irgendwie nicht so recht dran glauben. Und der "faulen Kompromiss", der zwar zusätzlich zum ARC sehr sinnvoll, aber kein Ersatz dafür sein kann, nämlich eine Verlängerung der (7)<7> nach Secaucus Junction wird zwar vom Staat New Jersey stark unterstützt, aber wie immer stellt sich die MTA quer.
Immerhin wird jetzt ja ab 03.03. endlich mal die Raritan Valley Line zumindest off-peak ab Raritan bis zur "richtigen" Penn Station (also New York Penn statt wie bislang nur bis Newark Penn) geführt. In der HVZ ist das aber schlicht nicht machbar.
Und darum fand ich es immer gar nicht so schlecht, von der Port Jefferson/Main/Bergen County Line gar keine andere Wahl als Hoboken zu haben, weil man da sowohl nach Midtown als auch nach Downtown sinnvoll mit der PATH hinkommt - Umstieg in Secaucus würde ich zumindest nach New York rein von abraten, wenn man auch vergleichsweise "gemütlich" die PATH nehmen kann.
Eine gute Freundin von mir hat mal mit Familie versucht, in der langsam einsetzenden Spät-HVZ von NYP bis EWR zu fahren. Mit ordentlich Reisegepäck. Zum Glück haben sie noch einen Zug nach Long Branch erwischt - der war nur VOLL und nicht "wirtschaftlich ausgelastet", wie die Züge auf dem NEC...
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Beitrag von Rev »

Sehr schöne Doku bin schon gespannt wie es dann aussieht bin diesen September in NYC :)

Nur der Download von dem Video war richtig eklig...
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Rev @ 21 Feb 2014, 21:13 hat geschrieben: Nur der Download von dem Video war richtig eklig...
Dafür weiß die NSA jetzt sicher, was du sonst so auf deinem PC hast :ph34r:
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Beitrag von kcp »

> Sehr schöne Doku bin schon gespannt wie es dann aussieht bin diesen September in NYC

Vermutlich chaotisch und voll wie immer ;-)

Kleiner NYC Tip: Da bei der U-Bahn am Wochenende viel gebaut wird, lohnt sich immer ein Blick auf http://subwayweekender.wordpress.com/
Da baut jemand Woche für Woche einen Linienplan fürs Wochenende, wo die ganzen Umleitungen und Audfälle eingearbeitet sind. Ich fand das Ding immer sehr hilfreich
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