Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Gesperrt
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10285
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Es ist noch nicht so lange her, da waren 48 Stunden je Woche der Normalfall. 8 Stunden pro Werktag eben, der nicht umsonst "Werktag" genannt wird. Und das ganze bei drei Wochen Urlaub im Jahr, und nicht deren sechs. Ich finde, ws die Arbeitszeiten in Deutschland angeht, hat man - international gesehen - hier noch immer geradezu paradiesische Verhältnisse. "Menschenunwürdig" finde ich da schon ein sehr dicke gebohrtes Brett. Einige Gewerkscahften fordern ja inzwischen schon die 32-Stunden Woche - bei vollem Lohnausgleich versteht sich.

Was daei vergessein wird: Das, was uns in den 50er und 60ern wieder hoch gebracht war vor allem Arbiet. Viel Arbeit, und harte Arbeit. Und sich darauf ausruhen zu wollen, sehe ich angesichts der immer weiter fortschreitenden Globalisierung als das falsche Signal an.

Ja, ich bin nach 40 Stunden, die ich in der Woche arbeite, auch kaputt und freue mich über ein zweitäiges Wochenende, statt nur auf einen freien Sonntag. Trotzdem sehe ich darin einen Luxus, den sich Deutschland wohl nicht mehr ewig wird leisten können.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

DSG Speisewagen @ 2 Apr 2014, 19:46 hat geschrieben: Übrigens, was war eigentlich an der DDR sozial?
Gar nix meiner (Westler-)Einschätzung nach.
Weil auch die oftmals genannte Kitas waren i.w. dazu da, den Kids von Anfang an die richtige Gehirnwäsche zu verpassen. Und gleichzeitig konnte man beide Elternteile in die Arbeit stecken.

Dafür hat man den Leuten vorgemacht wie toll abgesichert sie waren, derweil lebte man nur von der Substanz (die nach und nach verfiel) und subventionierte einfache Dinge wie Brot, Wohnung und vieles mehr um offene Aufstände zu vermeiden. Derweil reitete man sich immer mehr in die Pleite, so dass selbst "die Freunde" sie nicht mehr finanzieren wollten und konnten. Die hatten ihre eigenen Probleme. Genau deswegen ist das DDR-Regime, unterm Strich, zerbrochen: Staatspleite.
Benutzeravatar
DSG Speisewagen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3482
Registriert: 17 Mär 2014, 00:04

Beitrag von DSG Speisewagen »

Cloakmaster @ 2 Apr 2014, 19:54 hat geschrieben: Es ist noch nicht so lange her, da waren 48 Stunden je Woche der Normalfall. 8 Stunden pro Werktag eben, der nicht umsonst "Werktag" genannt wird. Und das ganze bei drei Wochen Urlaub im Jahr, und nicht deren sechs. Ich finde, ws die Arbeitszeiten in Deutschland angeht, hat man - international gesehen - hier noch immer geradezu paradiesische Verhältnisse. "Menschenunwürdig" finde ich da schon ein sehr dicke gebohrtes Brett. Einige Gewerkscahften fordern ja inzwischen schon die 32-Stunden Woche - bei vollem Lohnausgleich versteht sich.

Was daei vergessein wird: Das, was uns in den 50er und 60ern wieder hoch gebracht war vor allem Arbiet. Viel Arbeit, und harte Arbeit. Und sich darauf ausruhen zu wollen, sehe ich angesichts der immer weiter fortschreitenden Globalisierung als das falsche Signal an.

Ja, ich bin nach 40 Stunden, die ich in der Woche arbeite, auch kaputt und freue mich über ein zweitäiges Wochenende, statt nur auf einen freien Sonntag. Trotzdem sehe ich darin einen Luxus, den sich Deutschland wohl nicht mehr ewig wird leisten können.
Die 40-Stundenwoche ist kein Luxus und statt auf andere zu schielen müssen wir versuchen das als weltweiten Standard zu definieren. Ich weiß auch gar nicht in welchem westlichen Land mehr als 40 Stunden gearbeitet wird oder meinst du die großen Demokratien in Asien? ;)

Die 32-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich ist sicher unrealistisch und klar, in den 50ern wurde noch 48-Stunden die Woche gearbeitet, nur waren das andere Zeiten und eigentlich war das damals schon zu viel des guten. Ein freier Tag in der Woche ist zu wenig, die 5+2 Regelung ist hier absolut optimal.

Unser Urlaub ist auch wichtig und nebenbei schadet er nicht. Bayern hat die meisten Feiertage und man kann nicht feststellen dass dies schaden würde.
Ich behaupte eher das Gegenteil, denn nur motiviertes und ausgeruhtes Personal ist effektiv. Es kommt nämlich nicht darauf an wie lange man arbeitet, sondern wie effektiv und so kann man mit einer 35-Stunden-Woche z. B. effektiver sein als mit einer 45-Stundenwoche.

2 Tage die Woche frei ist kein Luxus und schon gar kein deutscher, sondern europäischer Standard. Wir müssen europäische Werte der Welt vermitteln, statt immer buckeln zu wollen vor anderen die meinen sie müssten ihr Leben ganz der Arbeit widmen und dennoch nicht immer produktiver sein.
Europa muss was Sozialwesen und Arbeitswelt betrifft ein Vorbild sein.

Luxus ist eine 32-Stundenwoche, wobei ich die allen gönne, hätte sie auch gerne, ist halt unrealitisch. Eine 40-Stundenwoche sicher nicht, denn was wollen wir auf der Welt, was ist der Sinn des Lebens? Doch nicht sich krumm zu buckeln und keine Freizeit mehr zu haben. 8 Stunden pro Tag im Schnitt, das muss reichen. Wir Menschen wollen doch leben und nicht nur überleben.
Der Mensch und sein Leben muss im Mittelpunkt stehen, daher ist es durchaus menschenunwürdig wenn man sein Leben mit zu viel Arbeit verschwenden muss. Wir Menschen müssen das Leben auch genießen können, man hat nur eines und relativ gesehen ist es auch kurz.

Es ist zu kurz gedacht hier immer die Globalisierung voranzuschieben, denn die kann man selbst auch gestalten, sich nicht treiben lassen, sondern selber treiben.
Es kann nicht Sinn der Welt sein dass die, die ihre Bürger am besten ausbeuten, die sind, denen wir folgen müssen.
Wir brauchen daher einen Wandel in Ländern die Arbeit über alles stellen, hin zu einer weltumgreifenden sozialen Marktwirtschaft als großes Ziel, wo möglichst viele am Wohlstand partizipieren und auch etwas von ihrem Leben haben.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Der Zug längst abgefahren...
An der Globalisierung kannst Du nicht viel selber gestalten, wenn nicht alle Länder rund um den Erdball mitziehen. Und das geht nicht, weil viele Wirtschaften in der 2. und 3. Welt dann endgültig hin sind. So hart und unschön das ist. Dafür sind die Ressourcen, Umweltbedingungen, etc. viel zu ungleich über die Erde verteilt. Und die Länder, die Ressourcen haben bzgl. kontrollieren werden immer versuchen, am Drücker zu bleiben.

Deutschland ist da letztlich nur ein Rädchen im System, was von den anderen Zahnrädern mitgedreht wird. Is so.
Man spielt mit, oder einem wird mitgespielt werden.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Warum kommen mir die Themenfelder unseres Speisewagens plötzlich so elektrifiziert vor?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Bayernlover @ 2 Apr 2014, 21:52 hat geschrieben: Warum kommen mir die Themenfelder unseres Speisewagens plötzlich so elektrifiziert vor?
Wenn der Strom mittels Photovoltaik produziert wird, könntest Du Recht haben!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Nein, dafür ist die Rechtschreibung zu gut.

Sorry, ich meine natürlich die RechtSchreibung etc. etc. etc.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

:rolleyes: War ja klar, drum hab ich ja auch bewusst so geantwortet wie ich es tat.
Benutzeravatar
ZüriMünchner
Haudegen
Beiträge: 503
Registriert: 14 Apr 2008, 12:12
Wohnort: TMAN

Beitrag von ZüriMünchner »

DSG Speisewagen @ 2 Apr 2014, 20:24 hat geschrieben:
Cloakmaster,2 Apr 2014, 19:54 hat geschrieben:
Die 32-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich ist sicher unrealistisch und klar, in den 50ern wurde noch 48-Stunden die Woche gearbeitet, nur waren das andere Zeiten und eigentlich war das damals schon zu viel des guten. Ein freier Tag in der Woche ist zu wenig, die 5+2 Regelung ist hier absolut optimal.

Unser Urlaub ist auch wichtig und nebenbei schadet er nicht. Bayern hat die meisten Feiertage und man kann nicht feststellen dass dies schaden würde.
Ich behaupte eher das Gegenteil, denn nur motiviertes und ausgeruhtes Personal ist effektiv.
Die Schweiz hat allgemein eine 42-Stunden-Woche, das ist völlig normal dort. Aber man verdient eben auch gut.
Vor 5 Jahren war der durchschnittliche Jahresurlaub ca. 2-3 Wochen. Ich denke heute wird man mehr wollen.
Die Gesetze für Schwangere, (Mutterschaftsurlaub) wurden glaub ich auch verbessert.

Aber die Deutschen würden mit den Ohren wackeln, wenn sie hören würden wie es dort in der Schweiz vor 20 Jahren war... und teilweise heute noch ist. Und ja, man verdient halt mehr, daher muss man halt was zurücklegen.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
Benutzeravatar
DSG Speisewagen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3482
Registriert: 17 Mär 2014, 00:04

Beitrag von DSG Speisewagen »

Verdient man in der Schweiz wirklich mehr nach Abzug aller Kosten und wenn man fehlenden Urlaub usw. umrechnet?

Mehr arbeiten, weniger Urlaub, höhere Lebenshaltungskosten etc., ich weiß ja nicht ob das alles so toll ist und wenn alles so toll wäre, würden nicht so viele Schweizer z. B. in Baden-Württemberg die Supermärkte stürmen.

Mir ist da weniger Arbeitszeit und mehr Urlaub eindeutig wichtiger als ein paar Euro bzw. Franken.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Benutzeravatar
ZüriMünchner
Haudegen
Beiträge: 503
Registriert: 14 Apr 2008, 12:12
Wohnort: TMAN

Beitrag von ZüriMünchner »

DSG Speisewagen @ 4 Apr 2014, 19:50 hat geschrieben: Verdient man in der Schweiz wirklich mehr nach Abzug aller Kosten und wenn man fehlenden Urlaub usw. umrechnet?

Mehr arbeiten, weniger Urlaub, höhere Lebenshaltungskosten etc., ich weiß ja nicht ob das alles so toll ist und wenn alles so toll wäre, würden nicht so viele Schweizer z. B. in Baden-Württemberg die Supermärkte stürmen.

Mir ist da weniger Arbeitszeit und mehr Urlaub eindeutig wichtiger als ein paar Euro bzw. Franken.
Ich gebe Dir schon allgemein Recht.

Aber in der Schweiz verdient man halt wirklich gut. Ein Tramchauffeur bekommt mindestens 5700 Franken im Monat und die Abzüge sind nicht so hoch wie bei uns, wirklich nicht!!

Die Fernsehgebühren kosten im Monat aber ca. 120 Franken, und auch andere Gebühren sind recht hoch. Insgesamt hat man doch mehr übrig im Monat als ein Deutscher Normalo, frag die Deutschen die in Zürich arbeiten.

"wenn alles so toll wäre, würden nicht so viele Schweizer z. B. in Baden-Württemberg die Supermärkte stürmen."

Manche Schweizer wollen halt auch sparen, wie jeder Mensch. Vieles kostet nur halb so viel in Deutschland. Außer Gewürze, die kosten in D das dreifache wie in der Migros. Ein kleines Glas Petersilie gibts da für 60 Rappen. Wer an der Grenze wohnt, nutzt das halt gerne aus. Man muss halt da gewesen sein, um mitreden zu können.

Ich übrigens öfter seit 1994.... :)
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
143
König
Beiträge: 920
Registriert: 18 Jul 2010, 09:18

Beitrag von 143 »

DSG Speisewagen @ 4 Apr 2014, 19:50 hat geschrieben: Verdient man in der Schweiz wirklich mehr nach Abzug aller Kosten und wenn man fehlenden Urlaub usw. umrechnet?

Mehr arbeiten, weniger Urlaub, höhere Lebenshaltungskosten etc., ich weiß ja nicht ob das alles so toll ist und wenn alles so toll wäre, würden nicht so viele Schweizer z. B. in Baden-Württemberg die Supermärkte stürmen.

Mir ist da weniger Arbeitszeit und mehr Urlaub eindeutig wichtiger als ein paar Euro bzw. Franken.
Also zumindest für den Ingenieurberuf kann ich aus Erfahrung sagen: Finanziell lohnt sich die Schweiz nicht. Beispielsweise besagt der Gesamtarbeitsvertrag in unserer Firma (Ostschweiz) ein Mindestgehalt von 6000 sFr für einen Fh-Ingenieur. Also nicht wirklich mehr als jemand der nur eine Ausbildung gemacht hat. Insgesamt ist die Lohnspreizung zwischen Akademikern und "normalen" Arbeitnehmern sehr klein - aus dem Grund studieren auch nur sehr wenige Schweizer.
Außerdem sind hier wie gesagt die Arbeitszeiten massiv höher (hier hat das Jahr 13 Monate :D ) und die Lebenshaltungskosten ebenfalls, insbesondere wenn man in den teuren Städten wohnt (Beispiel Zürich: 1 Kaffee zum Gehen: 3.30 sFr). Ein Eigenheim ist hier für die meisten unerreichbar (gibts ab 500.000 sFr).
Man darf aber nicht vergessen daß die Lebensqualität hier deutlich höher ist als in der BRD - und trotz viel niedriger Steuern bekomt man dafür richtig was geboten: Schlaglöcher sind hier ein Fremdwort, ebenso wie vergammelte Schulen oder Schwimmbadschließungen. Und der ÖPV ist Spitze. Gesicherte Bahn-oder Busverbindungen sind gesetzlich verankert. Vor ein paar Monaten hat das Stimmvolk z.B beschlossen künftig 6.4 Mia. sFr für den Ausbau des Bahnnetzes über Steuererhöhungen und Belastungen des MIV bereitzustellen. Das wäre dann so, als würde man in D 50 Mrd. € für ein besseres Bahnnetz ausgeben - und dafür die Steuern erhöhen :D
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Vor ein paar Wochen lief eine Werbung im TV die meine Meinung zu dem Thema zu ~70% wiedergibt.

https://www.youtube.com/watch?v=o4wNMOapzyw

Was die Schweiz angeht: Ich bezweifele das es dem durchschnittlichem deutschen Arbeiter dort besser geht. Das letzte mal dort habe ich umgerechnet €6 für einen Kaffee bezahlt.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18106
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

143 @ 4 Apr 2014, 20:43 hat geschrieben: Insgesamt ist die Lohnspreizung zwischen Akademikern und "normalen" Arbeitnehmern sehr klein - aus dem Grund studieren auch nur sehr wenige Schweizer.
Da ist Deutschland m.E. derzeit auch auf einem Irrweg - eine Volkswirtschaft wird nicht alleine dadurch "besser", dass die Zahl der Studenten steigt. Die steigenden Zahlen erkauft man sich nämlich mit Qualitätseinbußen - erst wird das Level auf dem Gymnasium gesenkt, um entsprechend viele Abiturienten zu haben, später an den Hochschulen, um entsprechend viele Abschlüsse zu präsentieren - und was ist das dann wert? Gleichzeitig gerät der notwendige Unterbau aus qualifizierten Facharbeitern ins Wanken - das ist auch nicht sehr nachhaltig gedacht.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
143
König
Beiträge: 920
Registriert: 18 Jul 2010, 09:18

Beitrag von 143 »

146225 @ 5 Apr 2014, 07:15 hat geschrieben:
143 @ 4 Apr 2014, 20:43 hat geschrieben: Insgesamt ist die Lohnspreizung zwischen Akademikern und "normalen" Arbeitnehmern sehr klein - aus dem Grund studieren auch nur sehr wenige Schweizer.
Da ist Deutschland m.E. derzeit auch auf einem Irrweg - eine Volkswirtschaft wird nicht alleine dadurch "besser", dass die Zahl der Studenten steigt. Die steigenden Zahlen erkauft man sich nämlich mit Qualitätseinbußen - erst wird das Level auf dem Gymnasium gesenkt, um entsprechend viele Abiturienten zu haben, später an den Hochschulen, um entsprechend viele Abschlüsse zu präsentieren - und was ist das dann wert? Gleichzeitig gerät der notwendige Unterbau aus qualifizierten Facharbeitern ins Wanken - das ist auch nicht sehr nachhaltig gedacht.
naja auch in Deutschland verdient man als bspw. Ingenieur über die gesamte Lebensarbeitszeit netto nicht wirklich mehr als ein Facharbeiter. Vielleicht spricht sich das ja mal rum, sodaß nicht mehr jeder Trottel meint studieren zu müßen. Denn: akademische Wasserköpfe haben wir schon genug.
Und in der Schweiz verdient man eher weniger, da hat man halt das Modell fertig ausgebildete Ingenieure, Ärzte, etc. mit nominell hohen Salären aus dem Ausland zu ködern.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Ja, es ist traurig wie in D über die Jahre die mittleren Schulabschlüsse und normale duale Ausbildung entwertet wurden.

Desto schneller man Powerpoints zusammenkopieren kann, desto mehr Knete gibts leider oft genug. Und dabei leider oft genug egal, ob man von der Materie was versteht, die man präsentiert oder nicht. Hauptsache, man verkauft das Zeug was da draufsteht glaubwürdig.
elchris
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4822
Registriert: 03 Mai 2003, 13:11

Beitrag von elchris »

spock5407 @ 5 Apr 2014, 14:43 hat geschrieben: Ja, es ist traurig wie in D über die Jahre die mittleren Schulabschlüsse und normale duale Ausbildung entwertet wurden.
Die waren aber schon vor ein bisschen mehr als einem Jahrzehnt nichts wert. Mit Abstand betrachtet: zurecht, die Klassenstufen 8-10 hätte man sich sparen können - nach drei Jahren Rechnungswesen begann es in der Berufsschule wieder mit dem T-Konto. Mathe und Physik war im Zug 1 (ich war Zug 2) auch nicht mehr Stoff, dafür hatten die eben kein Rechnungswesen und mehr Wochenstunden für diese Fächer.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Also ich war im technischen Zweig und hab in der Berufsschule das erste mal von T-Konto & doppelter Buchführung gehört. Hab das ausschliesslich dort und im Betrieb gelernt. War kein wirkliches Problem.
Mathe, Physik und Chemie hatten wir mehr Stunden als der kfm. Zug, zzgl. Techniches Zeichnen abzüglich Maschinenschreiben (das gabs für alle nur in der 7.). In der Schule hatte ich dementsprechend keine einzige Stunde Wirtschaft und Rechnungswesen. Ferner gabs bei uns als ersten Jahrgang Informatik als Wahlpflichtfach. Sprich als Informatiker hatte ich kein TZ mehr ab der 9. Die Kaufleute hatten dafür, glaub ich, kein Steno mehr und ne Stunde Maschinenschreiben weniger.

Und grundsätzlich um 12:50 frei. Ausser in der 7. an einem Nachmittag, da musste man 2 Stunden Sport am Nachmittag wählen, ab der 8. gabs das nur noch auf freiwilliger Basis. Am Nachmittag waren mit dieser Ausnahme nur freiwillige Wahlfächer.

OT: Ach ja, Schulrechner waren Apple IIe mit grünen Monitoren. Einer (an dem ich saß, als "Talent" alleine ;-) ) hatte sogar nen Drucker und ne Doppelfloppy. :lol: In der 10. hatte ich dort dann einen IIgs . Farbig!
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Ich packs mal hier rein, da dies ganz Deutschland betreffen kann:
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein...-selbst-abholen
Weniger Stau-Stress in den Städten: Nordrhein-Westfalen will Paketdienste gezielt aus den Innenstädten verdrängen, das Bestellen in Internet-Shops unattraktiver machen und so den schwächelnden stationären Einzelhandel stärken. Ein Konzept, das bei den Grünen in Schleswig-Holstein gut ankommt und für Diskussionsstoff in Politik und Wirtschaft im Norden sorgt.
Klar, das der Einzelhandel vor Ort Probleme hat. Aber woran liegt es? Und warum bestellen die Leute online? Sind es die Ladenöffnungszeiten? Die problemlose Lieferung auch von sperrigen Sachen? Der günstigere Preis, trotzt Lieferkosten?

Was auch vergessen wird, ist die Tatsache, dass auch die Einzelhändler vor Ort genau so mit den Paketdiensten beliefert werden, wie die normalen Haushalte. Und aus eigener Erfahrung als ehemaliger Paketbote weiß ich, das manche Stopps bei Geschäften in der Innenstadt oft länger dauerten als die Stopps bei Privatleuten. (Falls keine Alternativzustellung notwendig war = der Kunde war auch zu Hause.) Das liegt oftmals am Volumen der Bestellung. Während ein Privathaushalt EIN Paket bekommt, erhärte ein Geschäft oftmals 10 oder 20 Pakete. Mein unbeliebtester Stopp war ein Rathaus, das bestellte ein mal im Quartal sein ganzes Papier - das waren dann 600kg, handlich verpackt in 25kg-Pakete. Das sollte bitteschön (wenigstens mit Aufzug, maximale Last 200kg) in den 3. Stock. Die Dauer könnt Ihr Euch leicht ausrechnen...

Was will die Politik machen, damit die Paketlieferungen an Privatpersonen teurer wird und man dem Einzelhandel wieder Aufwind verschafft? Eine Maut für Lieferwagen? Das geht nach hinten los, denn ein Lieferwagen, der ein Einzelhandelsgeschäft beliefert ist davon stärker betroffen wie ein Paketlieferwagen, der 100 Leute beliefert. Strafsteuer für Onlinehandel? ...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Vor allen Dingen das mit dem Stau finde ich nun schon echt gewagt. Als ob die paar Paketautos pro Tag in den Städten den Verkehr großartig vergrößern würden.

Im Endeffekt bin ich mir nicht mal so sicher, ob das nicht gar ein Eingriff in die freie Berufswahl ist und somit so ziemlich jeder Verfassung und Grundregel widersprechen würde.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

V.a. wenn z.B. Pakete nur an zentralen Punkten deponiert würden, erzeugt man ja wieder privaten Abholverkehr. Der dann auch zum Großteil prompt mit dem eigenen Auto erfolgt.
Und eine Firma marktbeherrschende wie Amazon würde höhere Gebühren, die ein Spediteur z.B. wegen höherer Maut verlangen würde, in aggressiven Verhandlungen wegverhandeln. Ausbaden wirds dann der Paketzusteller, der noch mehr geknechtet wird,
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

spock5407 @ 7 Apr 2014, 19:09 hat geschrieben: V.a. wenn z.B. Pakete nur an zentralen Punkten deponiert würden, erzeugt man ja wieder privaten Abholverkehr. Der dann auch zum Großteil prompt mit dem eigenen Auto erfolgt.
Und eine Firma marktbeherrschende wie Amazon würde höhere Gebühren, die ein Spediteur z.B. wegen höherer Maut verlangen würde, in aggressiven Verhandlungen wegverhandeln. Ausbaden wirds dann der Paketzusteller, der noch mehr geknechtet wird,
Die "zentralen" Abholpunkte gibt es bereits und werden als Service am Kunden verkauft. Die nennen sich im Moment "Packstationen" oder "Postfillialen". Wobei die Postfillialen sehr enge Öffnungszeiten besitzen...

Das nützt mir aber als Empfänger nichts, wenn ich auf gut Glück mal dort vorbei schauen soll. Also müsste mich irgendjemand benachrichtigen, dass ein Paket auf mich wartet. Da kann der Paketbote eh gleich das Paket mit zu mir bringen. Und nein, es soll auch Pakete geben, wo der Empfänger nicht weiß wann diese eintreffen. Selbst bei Amazon gibt es einige Sachen, die nicht verfolgbar sind oder von Partnern verschickt werden, die die Sendungsinformation entweder nicht an Amazon (und in diesem Fall auch an mich) nicht weiter leiten oder sie übernehmen den Versand in Eigenregie.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12604
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Fichtenmoped @ 7 Apr 2014, 20:47 hat geschrieben: Das nützt mir aber als Empfänger nichts, wenn ich auf gut Glück mal dort vorbei schauen soll. Also müsste mich irgendjemand benachrichtigen, dass ein Paket auf mich wartet. Da kann der Paketbote eh gleich das Paket mit zu mir bringen.
Da gibt's so nen ganz neumodischen Kram, nennt sich e-Mail und ist gerade für solche Aufgaben prädestiniert. ;)
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Dat war mir schon klar mit den Packstationen. Man schaue sich mal nur die Batterie wie am Hbf an. Wobei dort i.w. ÖPNV-Fahrer vorbeikommen dürften.
Aber nichmal die mTan funktioniert sauber. Man muss nur das Telefon in dem Moment aus haben/nicht im Netz eingebucht, wenn eingeliefert wird. Dann kommt erstmal 3 Tage keine mTan an. Mir schon x mal so gegangen. Es gibt nichtmal ne Funktion, selber eine Sende-Wiederholung anzustoßen. Und ob das formlose Mail bzgl. Bitte um Wiederholung vom Support mal gelesen wird oder auch nicht, ist auch ein Glücksspiel.

Dann gibts da noch die Paketdienste, die weder Stationen noch in Shops noch Samstags ausliefern. Jedesmal wenn mir jemand per UPS was schicken will, is ein Tag Zwangsurlaub angesagt wenn man schnell was will. Grmpf.

Aber wenn man schaut, was der Einzelhandel abgespeckt hat an Auswahl. In vielen Fußgängerzonen oder Einkaufszentrum is eh nur noch der gleiche Einheitsbrei mit sehr ähnlichen Standardsortimenten.
Wenn ein Computertandler vor Ort z.B. bei jedem zweiten Satz sagt "kann ich Ihnen bestellen", mei, dann kann ichs gleich selber online bestellen.

Im Prinzip ist das alles nix anderes als ein Rückzugsgefect des Einzelhandels mit Hilfeschreien an die Politik. Da hilft auch nicht, wenn der Versand 1 oder 2 Euro teurer wird. V.a. wenn man mal sieht, welche Preise ein Planet, Blödmarkt oder Kaufhaus (jaja, die liebe Metro-Gruppe) oft nehmen will.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 7 Apr 2014, 21:16 hat geschrieben: Mir schon x mal so gegangen. Es gibt nichtmal ne Funktion, selber eine Sende-Wiederholung anzustoßen. Und ob das formlose Mail bzgl. Bitte um Wiederholung vom Support mal gelesen wird oder auch nicht, ist auch ein Glücksspiel.
Die Hotline kanns, und ist von der Packstation aus kostenlos erreichbar.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18106
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 7 Apr 2014, 21:16 hat geschrieben: Aber wenn man schaut, was der Einzelhandel abgespeckt hat an Auswahl. In vielen Fußgängerzonen oder Einkaufszentrum is eh nur noch der gleiche Einheitsbrei mit sehr ähnlichen Standardsortimenten.
Wenn ein Computertandler vor Ort z.B. bei jedem zweiten Satz sagt "kann ich Ihnen bestellen", mei, dann kann ichs gleich selber online bestellen.
Da liegt ganz wesentlich der Hund begraben: Große Klappe, nach kostenlosen Parkplätzen heulen und wunder was sonst noch für Ansprüche, die geschätzten Einzelhändler, aber die allermeisten dieser Spezies sind doch zu ihrer eigentlichen Aufgabe Handeln nicht mehr in der Lage. Und wer als Kunde multipel blöd angelabert wurde, der bleibt auch weg.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

JeDi @ 7 Apr 2014, 21:23 hat geschrieben: Die Hotline kanns, und ist von der Packstation aus kostenlos erreichbar.
Ah danke, das wusst ich nicht dass die des können. Wieder was gelernt. :)
Benutzeravatar
DSG Speisewagen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3482
Registriert: 17 Mär 2014, 00:04

Beitrag von DSG Speisewagen »

Neben der Packstation hat man auch die Möglichkeit seine Pakete an ein Postamt seiner Wahl bzw. eine Postagentur senden zu lassen, z. B. wenn man nicht daheim ist.

Der Einzelhandel muss innovativer werden und versuchen das Internet mit einzubinden. Wir müssen aufpassen dass der Internethandel nicht irgendwann von wenigen Monopolisten beherrscht wird (ist ja tw. schon so) bzw. sich Oligopole bilden.
Ebenso besteht die Gefahr dass Städte veröden und ganze Innenstädte aussterben. Nicht gerade in Großstädten wie München oder Berlin, aber in mittleren und kleinen Städten. Dann sinkt die Lebensqualität und die Städte an sich verlieren, da dies auch nicht gerade dem Tourismus förderlich ist. Man muss also irgendwo versuchen einen Weg zu finden wo beide Seiten profitieren, z. B. regionale Internetshops. Die Geschäfte bieten ihre Waren per Internet an, bieten aber auch die Möglichkeit der Beratung, Reperatur oder der persönlichen Begutachtung. Dafür dann eben unter dem Label dass man die regionale Wirtschaft unterstützt. Das wäre mir durchaus ein paar Euro mehr wert (alles hat natürlich seine Grenze).

Lieber zahle ich aber 20 Euro mehr und weiß dass der kleine oder mittlere Händler in der Region profitiert als dass ich das Geld an einen großen Versandhändler gebe, der seine Steuern rein in Luxemburg zahlt. Diese fehlenden Steuereinnahmen fehlen letztlich auch wieder für Infrastrukturprojekte, für Bildung oder Krankenhäuser.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 7 Apr 2014, 16:09 hat geschrieben: Im Endeffekt bin ich mir nicht mal so sicher, ob das nicht gar ein Eingriff in die freie Berufswahl ist und somit so ziemlich jeder Verfassung und Grundregel widersprechen würde.
Ich wüsste nicht wo hier der Eingriff in die Berufswahl stattfindet - es ist ja nicht so, dass geplant ist, die Paketzustellung zu verbieten. Es ist nur geplant, Gebühren so anzuheben, dass die Paketeinzelzustellung unattraktiver wird - und das ist ein ganz normaler politischer Vorgang.

Mal davon abgesehen ist Paketbote aktuell auch kein Beruf, der so attraktiv wäre dass er unbedingt in der heutigen Form erhalten bleiben müsste...
spock5407 @ 7 Apr 2014, 19:09 hat geschrieben:V.a. wenn z.B. Pakete nur an zentralen Punkten deponiert würden, erzeugt man ja wieder privaten Abholverkehr. Der dann auch zum Großteil prompt mit dem eigenen Auto erfolgt.
Hängt davon ab, wie verteilt diese Punkte sind. Wenn man ein System aus Einzelhändlern und Packstationen (am besten firmenübergreifend genutzt, so dass z.B. UPS auch an der DHL-packstation abliefert und umgekehrt) hat, sollte man ohne nennenswerte private Mehrfahrten auskommen.

Mit einem LKW von Haustür zu Haustür zu tingeln ist edenfalls auch nicht unbedingt umweltfreundlich.

Und es ist ja nicht so, wie wenn die Paketzustellung heute gut klappen würde - die meisten Leute sind ja eh nicht daheim, wenn die Pakete kommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10844
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Fichtenmoped @ 7 Apr 2014, 13:10 hat geschrieben: Und warum bestellen die Leute online?
Weil sie gnadenlos Werbungshörig sind?
Der günstigere Preis, trotzt Lieferkosten?
Öööhm? Urban Legends des 2.0ten Jahrhunderts?

Warum soll ich online bestellen, wenn ich den Krempel für nicht erwähnenswerten Mehrpreis im Laden bekomme?
Damit mich die Matz vom DHL um halb 7 ausm Bett schmeißt und dann noch recht scheinheilig dreinschaut?
Damit irgendein Schrat von von einem Subsubunternehmer das Zeug bei irgendeinem Laden zur Abholung bereitlegt?
Wenn ich trotz wohnen mitten in der Stadt zum abholen rennen darf und mich eventuell mit retournieren beschäftigen muß ist da kein Zeitvorteil.
Als ob die paar Paketautos pro Tag in den Städten den Verkehr großartig vergrößern würden.
Spielen wir mal "grüne Ente und Paketkurier zwick!"?
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Gesperrt