Wobei wie oben erwähnt wohl doch eher GE den Zuschlag bekommt, zumindest für die Energiesparte. Alstom bleibt ein reiner Fahrzeughersteller. Allein werden die aber langfristig denke ich nicht überleben können. Für mich läuft es darauf hinaus, dass dies zu einer neuen Konzentration in der europ. Bahnindustrie führen wird. Fast alle Hersteller haben technische und/oder finanzielle Probleme, und um die zu lösen und den Markt zu konsolidieren wird es zu neuen Zusammenschlüssen kommen. Mal eine Bestandsaufnahme (nur meine Sicht, kein Anspruch auf Vollständigkeit!)
1.) Bombardier: klar Marktfrüher, aber zuletzt mit Problemen z.B. bei SBB-Twindex oder den DB IC-Dostos. Da wird sicher mit gerade einiges an Geld verbrannt.
2.) Alstom, mWn die Nr. 2: Probleme z.B. bei den LINTs in Köln oder den
Pendolinos in Polen. Zwar vielleicht nicht so gravierend, aber aus irgendeinem Grund ist die Firma ja zum Übernahmekandidaten geworden. Dürfte wohl an internen, strukturellen Problemen liegen, die dazu führen dass die Firma Schwierigkeiten hat profitabel zu arbeiten.
3.) Siemens, Nummer 3 und der kleinste der 3 "Vollsortimentler": Der Velaro D war klar ein Disaester. Als Großkonzern sind solche Verluste zwar kompensierbar, aber die Führung zeigt dass sie die Sparte womöglich verkaufen will, weil man so keine Zukunft drin sieht.
4.) AnsaldoBreda: Fyra und IC4 waren teure Flops. In einer der letzten IRJ-Ausgaben stand in einem Artikel, dass es in den letzten 1-2 Jahren wegen der Probleme Gerüchte gab, die Firma könnte aufgekauft werden. Ich meine, Interessenten sollen GE, Mitsubishi und Hitachi gewesen sein.
5.) CAF: da weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie gut/schlecht die dastehen.
6.) Stadler: Macht wohl der starke Franken zu schaffen, wie solche
mögliche Auslastungsprobleme andeuten. Ist halt schwer, wenn man teurer ist als die anderen, auch wenn man womöglich besser wäre.
7.) NEWAG, PESA, Skoda, Vossloh, Talgo.. Kleinere Hersteller, die zum Teil Nischen ausfüllen. Mehr oder weniger gut dastehend.
8.)Hitachi, die momentan von Außen über GB versuchen in den Markt hineinzukommen.
Vor diesem Hintergrund vermute ich bei Alstom folgende Strategie: Mit dem Geld von GE werden sie wahrscheinlich selber auf Einkaufstour gehen, und mindestens eine Firma kleiner als sie selbst versuchen zu kaufen, um ihre Marktposition zu stärken (aber nicht Siemens, das hätten sie ja jetzt schon haben können). Was wiederum Druck auf die anderen (besonders Siemens) auslöst, ebenfalls hinzuzukaufen oder sich sonstwie zusammen zu tun.