[M] Fragen zur U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 19 Aug 2014, 00:04 hat geschrieben:Es war auch nicht von Anfang an klar, was für ein Ergebnis rauskommt - es hätte ja durchaus sein können, dass die DB in einem Anfall von Wahnsinn dem ganzen zustimmt.
Also ich kenns aus gut informierten Kreisen nur mit es war von Anfang an klar was rauskommt. Ok, nicht sonnenklar, vielleicht hätte das EBA ja auch seine Zustimmung zu einer nicht minder erheblichen Kapazitätseinschränkung in einem als überlastet geltenden Knoten gegeben, sofern die DB überhaupt bereit gewesen wäre dieses Gleis 2 aufzugeben. Und nur dann hätte man überhaupt die Chance gehabt fahrplanstabil zu bauen. Ohne wiederum, das war auch klar gibt es keine vernünftige U-Bahn. Aber die Wahrscheinlichkeit war doch so exorbitant gering dass 0 eine erstaunlich hundertprozentige Trefferquote hatte.
Dass es keine sinnvolle Lösung ist, war dagegen von Anfang an klar - das geht aus dem Zeitungsartikel aber nicht hervor.
Drum steht ja auch geschrieben - lese sinnvolle Beiträge :)
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Auer Trambahner @ 18 Aug 2014, 19:17 hat geschrieben: Was genau ist am Begriff Untergrundbahn so schwerverständlich?
Nebenbei hats in Berlin und Hamburg etwas mehr Wasser, unter das man entweder deutlich tiefer runter gehen muss , oder eben oben rüber. DAzu kommt noch der Zeitnachteil von 70 bzw. 60 Jahren, welcher einerseits die technischen Entwickliungen und Möglichkeiten im Tunnelbau deutlich verändert haben, als auch ein Umdenken in der Verkehrspolitik bewirkt haben. Unterm Strich: München kann heilfroh sein über seine "echte" U-Bahn. Wer Sightseeing per ÖPNV will, fährt eben mit der Tram oder nimmt den Bus. Wer schnell von A nach B will, quer durch die Stadt, der nimmt die U-Bahn.
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abzwanst
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Beitrag von abzwanst »

Im TED sind aktuell die Ausschreibungen für die Ausrüstung der C1-Züge mit Brandschutzeinrichtungen und "Telekommunikationskomponenten" (Fahrgastinformationssysteme, Videoüberwachung, Datenfunk, Applikationssteuerrechner, Netzwerkkomponenten, Funkkomponenten) (Ausführungszeitraum 1.1.15-1.7.17), sowie für die Ausrüstung der B-Züge mit Brandschutzeinrichtungen (1.12.14-1.7.17) verfügbar.

Außerdem sollen die Brandschutzanlagen der U-Bahnhöfe in den kommenden ca. 8-9 Jahren in den älteren Bahnhöfen komplett erneuert werden. Eine erste Bekanntmachung hierzu ist ebenfalls abrufbar. In dieser ist von ca. 77 Bahnhöfen die Rede, die in Bündeln von ca. 2 bis 4 Bahnhöfen ausgeschrieben werden sollen.
Flogg
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Beitrag von Flogg »

http://www.tz.de/muenchen/stadt/tz-erklaer...hn-4064624.html

Früher, zu Zeiten, als es noch keine "MVG" gab sondern die U Bahn noch unscheinbar unter den Stadtwerken München lief, hätte es so einen Bericht nicht gegeben. Man hofft darauf, dass "viele eine Fahrgemeinschaft gründen". Wer sowas hofft & sagt, der glaubt irgendwie doch auch an den Osterhasen. Früher hätte man einfach mehr Züge eingesetzt und sich danach als "Retter" feiern lassen können.

Heute/Morgen früh geht das nicht, da nicht genügend Fahrzeuge bereit stehen. Scheinbar gibt’s echt 0 Reserve. Kann viele leider langsam verstehen, die die MVV-Preissprünge der letzten 10 Jahre nicht ganz nachvollziehen können, denn große oder auch kleine Sprünge gabs auch bei der MVG, im Besonderen bei der U Bahn, nicht.

Wäre mal interessant zu wissen, wie die städtische Devisenverteilung prozentual in Bezug auf U/Bus/Tram 1994 zu 2014 ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Meiner schon oft geäußerten Meinung nach hat rot-grün insbesondere in der letzten Legislaturperiode den ÖPNV kaputtgespart zugunsten von Prestigeprojekten wie 100% Ökostrom. Berechnet man die merkwürdigen Verzinsungen der U-Bahntunnel mit ein, dürfte München die einzige europäische Großstadt sein, wo man den Nahverkehr als Melkkuh her nimmt. Und das bei mit den größten Wachstumsraten. Für mich konkurriert die letzte Legislaturperiode Ude mit Kiesl um die schlechteste Legislaturperiode aller Zeiten.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Flogg @ 7 Oct 2014, 19:51 hat geschrieben:Früher, zu Zeiten, als es noch keine "MVG" gab sondern die U Bahn noch unscheinbar unter den Stadtwerken München lief, hätte es so einen Bericht nicht gegeben. Man hofft darauf, dass "viele eine Fahrgemeinschaft gründen". Wer sowas hofft & sagt, der  glaubt irgendwie doch auch an den Osterhasen. Früher hätte man einfach mehr Züge eingesetzt und sich danach als "Retter" feiern lassen können.

Heute/Morgen früh geht das nicht, da nicht genügend Fahrzeuge bereit stehen. Scheinbar gibt’s echt 0 Reserve.
Dafür ist die MVG doch jetzt "MVG - Ganz einfach mobil." Und die Web-App MVG multimobil zeigt doch auch schon, wos hingeht: "Es fährt keine Bahn? Mieten sie sich doch einfach ein Auto!"... :unsure:
Iarn @ 7 Oct 2014, 20:42 hat geschrieben:Meiner schon oft geäußerten Meinung nach hat rot-grün insbesondere in der letzten Legislaturperiode den ÖPNV kaputtgespart zugunsten von Prestigeprojekten wie 100% Ökostrom. Berechnet man die merkwürdigen Verzinsungen der U-Bahntunnel mit ein, dürfte München die einzige europäische Großstadt sein, wo man den Nahverkehr als Melkkuh her nimmt. Und das bei mit den größten Wachstumsraten. Für mich konkurriert die letzte Legislaturperiode Ude mit Kiesl um die schlechteste Legislaturperiode aller Zeiten.
Dem Vollzitat kann ich nur uneingeschränkt zustimmen!

Gruß Michi
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ropix
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Beitrag von ropix »

Und das allerbeste - diese 100% Ökostrom macht jetzt den betroffenen Probleme, dank Seehofer bleiben WIR IN BAYERN davor ja zumindest verschont.

Ich bin aber mal gespannt wie die SW//M jetzt dann den steigenden Strompreis erklären den es laut Seehofer nicht gibt weils salopp gesagt nicht ausreichend Strom in die Landeshauptstadt pumpen können. Da dürften noch ein paar teure Kraftwerke folgen und dann sind wir richtig schön gearscht. 100% des Jahresenergiebedarfs von München speisen die SW//M irgendwo als regenerative Energie ein (und sei es in Drippsdrill) - und hier vor Ort brauchen wir noch ein paar schicke und vor allem sau sau teure Kleingaskraftwerke bevor der Seehofer von seiner persönlichen langen Leitung runterkommt.

Vielleicht sollte man jetzt dann doch mal darüber nachdenken die Bremsenergie von U und Straßenbahn zu nutzen. :D
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146225
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Beitrag von 146225 »

ropix @ 7 Oct 2014, 21:52 hat geschrieben: (und sei es in Drippsdrill)
DAS schreibt sich mit "T" und ist auch wieder nicht soweit nördlich von München.
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ropix
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Beitrag von ropix »

146225 @ 7 Oct 2014, 22:55 hat geschrieben: DAS schreibt sich mit "T" und ist auch wieder nicht soweit nördlich von München.
drum schreib ich das mit d und dann isses ganz weit weg.
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Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Wovon hängt es eigentlich ab, ob und durch wie viel Personal in der Früh-HVZ durch zusätzliches Personal am HU und SU abgefertigt wird? In den Ferien nicht, ist klar. Aber in der letzten Zeit erscheint mir das gänzlich zufällig.
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Eisenbahn Alex
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Beitrag von Eisenbahn Alex »

Das Abfertigungspersonal ist ein Verkehrsmeister der ganz andere Dienstzeiten sog. Stosszeiten (Mo - Fr Schule immer von 6 - 14 Uhr) hat als ein normaler Verkehrsmeister (Turnus). Leider sind dass aber nur noch 2 Leute von ehemaligen 8 Leuten sind, die diese Stosszeiten haben und es aber allgemein 8 Stellen zum besetzten gibt, haben wir derzeit ein kleines Besetzungsproblem. Der nächste Verkehrsmeisterkurs läuft aber schon mit den nächsten Leuten zum Abfertigen.
Wir würden uns freuen sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Ihre MVG U-Bahn, Bus und Tram für München
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Eisenbahn Alex @ 15 Oct 2014, 09:29 hat geschrieben: Das Abfertigungspersonal ist ein Verkehrsmeister der ganz andere Dienstzeiten sog. Stosszeiten (Mo - Fr Schule immer von 6 - 14 Uhr) hat als ein normaler Verkehrsmeister (Turnus). Leider sind dass aber nur noch 2 Leute von ehemaligen 8 Leuten sind, die diese Stosszeiten haben und es aber allgemein 8 Stellen zum besetzten gibt, haben wir derzeit ein kleines Besetzungsproblem. Der nächste Verkehrsmeisterkurs läuft aber schon mit den nächsten Leuten zum Abfertigen.
schon traurig... bei der S-Bahn ist es aber ähnlich, da sind zur HVZ auch einige Kanzeln grundsätzlich unbesetzt, da kein Personal da ist...
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Beitrag von 146225 »

Eisenbahn Alex @ 15 Oct 2014, 09:29 hat geschrieben: Leider sind dass aber nur noch 2 Leute von ehemaligen 8 Leuten sind, die diese Stosszeiten haben und es aber allgemein 8 Stellen zum besetzten gibt, haben wir derzeit ein kleines Besetzungsproblem. Der nächste Verkehrsmeisterkurs läuft aber schon mit den nächsten Leuten zum Abfertigen.
schon traurig... bei der S-Bahn ist es aber ähnlich, da sind zur HVZ auch einige Kanzeln grundsätzlich unbesetzt, da kein Personal da ist...
Es ist nicht so, dass niemand diese Aufgabe machen wollte oder könnte - bestimmt fände man sogar richtig gute Leute dafür, einen Gewinn für Unternehmen und Fahrgäste zugleich, aber: Nur bei sinnvoller, menschenwürdiger Gestaltung der Arbeitsplätze möglich. Und wer das nicht will, verwaltet sich mit dem Mangel zu Tode.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Den Arbeitsplatz wirst nicht groß umgestalten können, aber den Lohnzettel sicherlich. Aber wir sind in München, eine sehr arme und auf Mangelverwaltung ausgerichtete Stadt. Da geht das nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Eisenbahn Alex @ 15 Oct 2014, 09:29 hat geschrieben: Das Abfertigungspersonal ist ein Verkehrsmeister der ganz andere Dienstzeiten sog. Stosszeiten (Mo - Fr Schule immer von 6 - 14 Uhr) hat als ein normaler Verkehrsmeister (Turnus). Leider sind dass aber nur noch 2 Leute von ehemaligen 8 Leuten sind, die diese Stosszeiten haben und es aber allgemein 8 Stellen zum besetzten gibt, haben wir derzeit ein kleines Besetzungsproblem. Der nächste Verkehrsmeisterkurs läuft aber schon mit den nächsten Leuten zum Abfertigen.
Allerdings muss man auch sagen, dass die Abfertigung durch Bahnsteigpersonal mangels Zügen, mit denen man einen 2-Minuten-Takt fahren könnte, momentan ohnehin nicht die höchste Priorität haben dürfte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 15 Oct 2014, 22:41 hat geschrieben: Den Arbeitsplatz wirst nicht groß umgestalten können, aber den Lohnzettel sicherlich. Aber wir sind in München, eine sehr arme und auf Mangelverwaltung ausgerichtete Stadt. Da geht das nicht.
Ja klar. Und es gibt irgendwie noch ein paar "München" in Deutschland. :(
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Flogg
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Beitrag von Flogg »

Welche Strecke hat denn im Vergleich Max-Weber-Platz - Arabellapark und Kolumbusplatz - Mangfallplatz mehr Fahrgäste? Gab es nicht mal Pläne, die U1 zum Harlachinger KKH und Grünwald zu verlängern?
ropix
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Beitrag von ropix »

Imho hat der 4er die mehreren Fahrgäste - und ja, die Pläne gabs.
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P-fan
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Beitrag von P-fan »

ropix @ 23 Oct 2014, 12:55 hat geschrieben: Imho hat der 4er die mehreren Fahrgäste -
Die U4 hat ja auch -zumindest in der Schulzeit- einen 5-Min.-Takt in der HVZ, im Gegensatz zur U1. Und morgens vom Max-Weber-Platz bis Richard-Strauss-Straße sind die Züge sehr gut gefüllt.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

P-fan @ 23 Oct 2014, 20:17 hat geschrieben: Die U4 hat ja auch -zumindest in der Schulzeit- einen 5-Min.-Takt in der HVZ, im Gegensatz zur U1. Und morgens vom Max-Weber-Platz bis Richard-Strauss-Straße sind die Züge sehr gut gefüllt.
Die U4 dürfte eh eine der wenigen Linien in München sein, die morgens stadtauswärts und abends stadteinwärts stärker gefüllt ist als andersrum, oder? :D
(Auch wenn es im Schülerverkehr durchaus Spitzeneiten gibt, in denen die "normale" Lastrichtung aus allen Nähten platzt; allerdings eben nur kurzzeitig, während die Pendlerströme zur / von der Richard-Strauß-Straße und auch Arabellapark länger anhaltend sind...)
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Wann werden die Signale bei LZB eigentlich dunkel geschaltet?
Bin bisher immer davon ausgegangen, dass wenn der vorliegende Block noch belegt ist, auch am Signal 'Halt' gezeigt wird.

Heute am Max-Weber-Platz stand meine U4 stadteinwärts einige Minuten, zwischenzeitlich kam nebenan eine U5 eingefahren, die dann letztlich auch noch vor durfte. Dummerweise waren bei beiden Gleisen die Signale dunkel, der S-Bahn-Trick von Laim und der Donnersbergerbrücke klappte also nicht...... <_<

Andererseits habe ich an anderen Stellen im U-Bahn-Netz auch schon öfters beobachtet, dass wenn dicht im Blockabstand gefahren wird, das zugehörige Signal am Bahnsteigende eben doch rot ist oder fährt die U-Bahn auch unter der Woche so häufig auf Signale?

Eine andere Möglichkeit wäre ja noch ein Teilblock zwischen dem "Ausfahrsignal" Max-Weber-Platz und der Einfädelweiche zur U5, aber wegen den vllt. 50 Metern?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Also erstmal: Man darf nicht den Fehler machen, die U-Bahn-LZB mit der Bahn-LZB zu vergleichen. Beide Systeme haben gemeinsam, dass so ein komisches Kabel im Gleis rumliegt und ein roter Pfeil im Tacho rumtanzt. Beide Systeme können außerdem einen Zwangsbremsung auslösen. Dann enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon.

Die U-Bahn hat eine sogenannte Kurzschleifen-LZB vom Typ Siemens 500, während die DB eine Langschleifen-LZB (in der Variante Kurzschleife... :-) ) verwendet. Bei ersterem befindet sich immer genau ein Zug im Bereich einer Schleife, während bei letzterer mehr aln ein Zug in einer Schleife sein kann.
Die Bahn-LZB muss daher die einzelnen Züge adressieren, daher ist ein Datenaustausch in beide Richtungen zwischen Zug und Strecke nötig. Bei der U-Bahn-LZB erfolgt keine Adressierung, Daten werden nur von der Strecke zum Zug übertragen.

Bei der U-Bahn wissen daher die LZB-Streckengeräte nicht, ob der Zug überhaupt eine aktive LZB hat. Die Information, ob der Zug auf LZB oder auf Signale fährt wird daher über die Zugmeldeanlage, in der Zugnummer kodiert, weitergegeben. Zum Beispiel auf Anforderung durch den Fahrer vergibt der Stellwerker hier eine sogenannte "helle" (Fahren auf Signal) oder "dunkle" (Fahren auf LZB) Nummer.

Für einen Zug, der eine dunkle Nummer hat, werden grundsätzlich immer alle Signale dunkel geschaltet. Sobald also eine Fahrstraße zu einem Signal eingestellt wird, wird das Zielsignal abhängig von der Zugnummer des nächsten Zuges hell oder dunkel geschaltet. Bei neueren Siemens-Stellwerken werden außerdem auch die Signale der Gegenrichtung hell oder dunkel geschaltet.

Ausnahmen bestätigen hier allerdings die Regel: Im Stelllwerk können einzelne Signale auf "Dauer-Hell" geschaltet werden, diese bleiben dann auch bei einem Zug mit dunkler Nummer eingeschaltet. Außerdem kann an den Ausfahrsignalen die LZB für den folgenden Streckenabschnitt abgeschaltet werden, Züge mit Dunkler Nummer bekommen dann einen Systemwechsel gemeldet und müssen diesen Abschnitt auf Signale befahren.

Teilblöcke im Sinn der DB gibt es bei der U-Bahn auch nicht wirklich, was man hier macht ist ein Nachrücken im Bahnsteigbereich - sieht ähnlich aus, ist aber technisch was anderes.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von S-Bahn 27 »

Ok, danke. :)

Dann hab ich wohl bisher wirklich meistens genau bei der Ausnahme drauf geachtet - bzw. fällt einem ein rotes Signal am Bstg-Ende natürlich auch mehr auf und bleibt im Gedächtnis, als ein dunkelgeschaltetes :D
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

S-Bahn 27 @ 1 Dec 2014, 19:51 hat geschrieben:Wann werden die Signale bei LZB eigentlich dunkel geschaltet?
Wie schon von Boris geschrieben: immer, wenn eine "dunkle" Zugnummer dies anfordert.
Bin bisher immer davon ausgegangen, dass wenn der vorliegende Block noch belegt ist, auch am Signal 'Halt' gezeigt wird.
Nein. Es gibt "Teilblöcke" d.h. "Signalstandorte", die nur die LZB hat; wenn also hell gefahren wird muß gewartet werden, bis der gesamte Abschnitt zum nächsten ortsfesten Signal frei ist, in der LZB kann auch bis zum "LZB-Signal" gefahren werden.
Heute am Max-Weber-Platz stand meine U4 stadteinwärts einige Minuten, zwischenzeitlich kam nebenan eine U5 eingefahren, die dann letztlich auch noch vor durfte. Dummerweise waren bei beiden Gleisen die Signale dunkel, der S-Bahn-Trick von Laim und der Donnersbergerbrücke klappte also nicht...... <_<
2. Führerstand, Vsoll / Bremsmeldung anschauen. :)
oder fährt die U-Bahn auch unter der Woche so häufig auf Signale?
Inzwischen nicht mehr so viel, früher u.a. regelmäßiug ab 22 Uhr bis Betriebsschluß. Defekte LZB-Fahrzeug- oder Streckengeräte bringen aber natürlich auch den Rückfallauf ortsfeste (helle) Signale mit sich.
Achja, ein dauerhaft (warum auch immer) hellgeschaltetes Signal muß auch von der LZB beachtet werden. D.h. ist hier wegen Belegung noch rot, kann auch ein LZB-geführter Zug nicht drüberfahren, auch wenn die LZB theoretisch den Zug bis zu einem weiteren Haltepunkt führen könnte.
Eine andere Möglichkeit wäre ja noch ein Teilblock zwischen dem "Ausfahrsignal" Max-Weber-Platz und der Einfädelweiche zur U5, aber wegen den vllt. 50 Metern?
Ohne jetzt nachzuschauen: ziemlich sicher nein. Da dürfte die LZB nur Nachfahren an den Bahnsteig Lehel ohne D-Weg kennen.

Gruß Michi
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elchris
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Beitrag von elchris »

S-Bahn 27 @ 1 Dec 2014, 19:51 hat geschrieben:Heute am Max-Weber-Platz stand meine U4 stadteinwärts einige Minuten, zwischenzeitlich kam nebenan eine U5 eingefahren, die dann letztlich auch noch vor durfte. Dummerweise waren bei beiden Gleisen die Signale dunkel, der S-Bahn-Trick von Laim und der Donnersbergerbrücke klappte also nicht...... <_<
Bei ausgehender Bremsmeldung, egal so, z.B. auch am HBF ri. Sendlinger Tor - als auch bei aufgehendem Sig an der DoBrü - ich war immer schneller als die Fahrgäste! :P
ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 1 Dec 2014, 20:19 hat geschrieben: Teilblöcke im Sinn der DB gibt es bei der U-Bahn auch nicht wirklich
Wenn man mal von der Strecke Marienplatz - Garching Forschungszentrum/Moosach ohne ihre Ausnahmen absieht...
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Irgendwie stolper ich grad über die Frage, ob der U-Bahnhof Westpark eigentlich von Anfang an darauf vorbereitet war, einen Straßentunnel aufs Dach zu bekommen. Bei der U3 Brudermühlstraße wurde angeblich das Straßentunnel-Stück gleich mitgebaut. Oder wurde der U-Tunnel mit dem Straßentunnel gebaut?? auf jedne Fall hat der eine Bau auf den anderen bereists Rücksicht genomnen. Die U2 Höhe Belgradstraße (zudem hats dirket anbei keine Haltestelle) und die U4 sind etwas neueren Datums, da wird schon eher Pläne für Ringtunnel gegeben haben, aber Westpark ist ja dann doch schon etwas älter, und ob man da schon so viel Weitblick hatte...?
Willibaldplatz
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Beitrag von Willibaldplatz »

Cloakmaster @ 8 Dec 2014, 19:18 hat geschrieben:Irgendwie stolper ich grad über die Frage, ob der U-Bahnhof Westpark eigentlich von Anfang an darauf vorbereitet war, einen Straßentunnel aufs Dach zu bekommen. Bei der U3 Brudermühlstraße wurde angeblich das Straßentunnel-Stück gleich mitgebaut. Oder wurde der U-Tunnel mit dem Straßentunnel gebaut?? auf jedne Fall hat der eine Bau auf den anderen bereists Rücksicht genomnen.  Die U2 Höhe Belgradstraße  (zudem hats dirket anbei keine Haltestelle) und die U4 sind etwas neueren Datums, da wird schon eher Pläne für Ringtunnel gegeben haben, aber Westpark ist ja dann doch schon etwas älter, und ob man da schon so viel Weitblick hatte...?
Denke schon, dass der U-Bahnhof darauf vorbereitet war:
Das östliche Sperrengeschoss wies untypischerweise zwei Aufgänge vom Bahnsteig auf (einen von der Mitte des Bahnsteigs und einen vom östlichen Ende des Bahnsteigs). Es handelte sich eigentlich um zwei Sperrengeschosse, die direkt unter der Garmischer Straße mit einem (schmäleren) Durchgang verbunden waren. Dieser wurde jetzt im Zuge des Tunnelbaus einfach entfernt.
MVVUser
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Beitrag von MVVUser »

Ich hab in einem Artikel gelesen, dass "beim Bau der U6 über dem Bahnhof Westpark bereits die Röhre für einen 6-spurigen Ringtunnel in der Garmischer Straße eingebaut wurde".
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

MVVUser @ 8 Dec 2014, 23:47 hat geschrieben:Ich hab in einem Artikel gelesen, dass "beim Bau der U6 über dem Bahnhof Westpark bereits die Röhre für einen 6-spurigen Ringtunnel in der Garmischer Straße eingebaut wurde".
Grundsätzlich richtig, aber nicht 6-spurig, sondern m.W. eigentlich nur 4-spurig mit schmalem Pannenstreifen.
Die ist insofern auf jeden Fall problematisch, dass in Fahrtrichtung Norden neben den beiden durchgehenden Fahrspuren von links die Einfädelung von der Garmischer Autobahn dazu kommt und von rechts die Abfahrt vom Kiesselbachplatz selbst => südlich der U-Bahn muß der Verkehr von 4 auf 2 Spuren verflochten werden. Stelle ich mir lieber nicht vor. Nördlich der U-Bahn fächert sich das ganze dann wieder auf auf die 2 Durchgangsspuren (links) sowie zwei Abbiegespuren auf die Lindauer Autobahn (rechts), also erneut faktisch vierspurig.

Ansonsten ist das mit den Sperrengeschossen auf der Ostseite des U-Bf. so korrekt.
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
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