Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Ein einzelnes Tfz reicht. Punkt Streikbeginn gerade auf einer Weiche, Bremse rein, Schicht im Schacht. Alle Züge können dann ggf. nicht oder nur aufwändig mit Befehl fahren, sofern sich der Fdl das antun will.
Im RIS wurde schon aufgegeben. Die meisten Züge auch kurz vor Abfahrtszeit mit "k.A.". Devinitv im Ausfall ab München im Fernverkehr ICE 886, 728, 21 und einige +160er die evtl auch ausfallen werden.
ICE 1512 einer der wenigen die z.Z. regulär unterwegs sind.
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andreas
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Beitrag von andreas »

218 466-1 @ 6 Sep 2014, 08:23 hat geschrieben: Ein einzelnes Tfz reicht. Punkt Streikbeginn gerade auf einer Weiche, Bremse rein, Schicht im Schacht. Alle Züge können dann ggf. nicht oder nur aufwändig mit Befehl fahren, sofern sich der Fdl das antun will.
Im RIS wurde schon aufgegeben. Die meisten Züge auch kurz vor Abfahrtszeit mit "k.A.". Devinitv im Ausfall ab München im Fernverkehr ICE 886, 728, 21 und einige +160er die evtl auch ausfallen werden.
ICE 1512 einer der wenigen die z.Z. regulär unterwegs sind.
wie gesagt, das würde ich mir als EVU nicht gefallen lassen. Die GDL kann streiken, aber es ist bisher immer so gewesen, daß
Streikende Nichstreikende nicht von der Arbeit abhalten dürfen.
Ich würde da auch noch einmal eine klare Anweisung seitens des Arbeitgeber rausgeben und wer sich dann da trotzdem nicht dran hält und seinen Zug
so parkt wie du beschrieben hast in Regress nehmen
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Bis zum nächsten Bahnsteig in einem Bahnhof.
nur bis zum nächsten Bahnsteig... bei Personenzügen
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

uferlos @ 6 Sep 2014, 09:39 hat geschrieben: nur bis zum nächsten Bahnsteig... bei Personenzügen
...und genau das ist ja die Frechheit. Dann wird halt einfach mit 2 Zügen der Stamm zuparkiert, mit 2 weiteren die beiden wichtigsten Außenäste, und bei der S-Bahn geht nix mehr. Wie gesagt: Bei einem Warnstreik! Offenbar ohne ernsthafte Verhandlungsabsicht (anders kann mans sich nicht erklären, dass es nicht zumindest eine Verhandlungsrunde gab, und der Herr Gewerkschaftschef lieber in den Urlaub gefahren ist - Zufall, dass es ein Ort ist, an den man per Privatbahn kommt?)
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Beitrag von 218 466-1 »

andreas @ 6 Sep 2014, 08:59 hat geschrieben: wie gesagt, das würde ich mir als EVU nicht gefallen lassen. Die GDL kann streiken, aber es ist bisher immer so gewesen, daß
Streikende Nichstreikende nicht von der Arbeit abhalten dürfen.
Ich würde da auch noch einmal eine klare Anweisung seitens des Arbeitgeber rausgeben und wer sich dann da trotzdem nicht dran hält und seinen Zug
so parkt wie du beschrieben hast in Regress nehmen
Private EVU die mit der Sache eigentlich garnichts zu tun haben, werden bei Ausfällen bestimmt entsprechenden Schadenersatz geltend machen.
Beispiel des möglichen Ablauf, wenn ein ALEX heute früh irgedwo bei Regensburg stecken geblieben wäre:
Dann würde die BEG zunächst der VGB auf's Dach steigen, weil die bezahlte Leistung nicht erbracht wurde. Die VGB fordert das Geld von DB-Netz, weil die bestellte Trasse nicht zur Verfügung gestellt wurde und dadurch Einnahmeausfälle verzeichnet wurden. Netz wiederum beschwert sich beim entsprechenden DB-EVU zu dem der blockierende Tf gehört und dessen Personalchef spendiert ihm eine Flasche Shampoo (ihr wisst was das heißt :lol: ) und der verursachte finanzielle "Fremdschaden" wird dann wohl über Versicherungen oder die GdL ausgeglichen.

Personelle Konsequenzen sind schwierig, solange keine genauen Stellen definiert sind, wo "geparkt" werden darf und wo nicht. Ein "Bahnhof" erstreckt sich i.d.R. vom Esig bis zum Esig der Gegenrichtung und wenn es für Rangierfahrten keine genauen Answeisungen gibt, kann man dem Tf garnichts.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

uferlos @ 6 Sep 2014, 09:39 hat geschrieben: nur bis zum nächsten Bahnsteig... bei Personenzügen
Auszug aus den heute verteilten "Informationen für streikende GDL-Mitglieder der Ortsgruppe München Hbf"

- Züge niemals auf der freien Strecke abstellen!
- besetzte Personenzüge bis in den nächsten größeren Haltebahnhof fahren, damit unseren Fahrgäste eine Fahrtalternative geboten wird
- Regionalzüge mit kurzer Linienführung bis zum Endbahnhof fahren, erst fort abstellen

Zitat Ende.
Gut, kann sein dass die S-Bahn das anders handhabt.
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Beitrag von uferlos »

Martin H. @ 6 Sep 2014, 14:23 hat geschrieben: Auszug aus den heute verteilten "Informationen für streikende GDL-Mitglieder der Ortsgruppe München Hbf"

- Züge niemals auf der freien Strecke abstellen!
- besetzte Personenzüge bis in den nächsten größeren Haltebahnhof fahren, damit unseren Fahrgäste eine Fahrtalternative geboten wird
- Regionalzüge mit <u>kurzer</u> Linienführung bis zum Endbahnhof fahren, erst fort abstellen

Zitat Ende.
Gut, kann sein dass die S-Bahn das anders handhabt.
ich hab nur das Merkblatt aus der Zentrale aus Frankfurt der GDL...
"1. Wenn sie sich zu Beginn des Arbeitskampfes mit dem Zug auf freier Strecke befinden, fahren Sie - soweit betrieblich möglich - mit Reisezügen bis zum nächsten Bahnsteig, mit Güterzügen bis zum nächsten Bahnhof weiter [...]
Quelle der GDL, allerdings OG Köln, das gleiche gilt aber bei uns auch
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Beitrag von andreas »

JeDi @ 6 Sep 2014, 10:02 hat geschrieben: ...und genau das ist ja die Frechheit. Dann wird halt einfach mit 2 Zügen der Stamm zuparkiert, mit 2 weiteren die beiden wichtigsten Außenäste, und bei der S-Bahn geht nix mehr. Wie gesagt: Bei einem Warnstreik! Offenbar ohne ernsthafte Verhandlungsabsicht (anders kann mans sich nicht erklären, dass es nicht zumindest eine Verhandlungsrunde gab, und der Herr Gewerkschaftschef lieber in den Urlaub gefahren ist - Zufall, dass es ein Ort ist, an den man per Privatbahn kommt?)
und das denke ich ist nicht rechtens. Streiker dürfen Nichtstreiker nicht an der Ausübung ihrer Arbeit hindern und wenn der betreffende S-bahnfahrer bei Streikbeginn am HBF ist, dann muß
er Stamm räumen und seine S-bahn in die Wendeanlage fahren damit er keine Züge mit Nichtstreikenden TFs blockiert - oder sich beim FDL um eine anderweitige Abstellmöglichkeit bemühen.
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Beitrag von uferlos »

andreas @ 6 Sep 2014, 17:14 hat geschrieben: und das denke ich ist nicht rechtens. Streiker dürfen Nichtstreiker nicht an der Ausübung ihrer Arbeit hindern und wenn der betreffende S-bahnfahrer bei Streikbeginn am HBF ist, dann muß
er Stamm räumen und seine S-bahn in die Wendeanlage fahren damit er keine Züge mit Nichtstreikenden TFs blockiert - oder sich beim FDL um eine anderweitige Abstellmöglichkeit bemühen.
behindern tut er keinen an seiner Arbeit wenn er am Bahnhof/Haltepunkt (und das ist egal wo) stehen bleibt. Er darf die anderen nur nicht körperlich dran hindern den Zug zu fahren. Arbeiten tut ein Tf auch, wenn er steht und aus welchem Grund auch immer nicht mehr weiterfahren kann.

Für den Fall Stamm: da stehen am Ostbahnhof idr. Teamleiter usw., die dann solche Züge wegfahren.... mit dem Dienstauto kommt man ja relativ schnell in die Stadt.
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Beitrag von JeDi »

uferlos @ 6 Sep 2014, 17:36 hat geschrieben: behindern tut er keinen an seiner Arbeit wenn er am Bahnhof/Haltepunkt (und das ist egal wo) stehen bleibt.
Wenn man aber doch angeblich die Reisenden nicht übermäßig treffen will, wäre es ja wohl das mindeste, seinen Zug so zu Platzieren, dass es niemanden groß stört. Aber bei der GDL scheint man ja auf Sprüche ohne Substanz zu stehen.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 6 Sep 2014, 17:44 hat geschrieben: Wenn man aber doch angeblich die Reisenden nicht übermäßig treffen will, wäre es ja wohl das mindeste, seinen Zug so zu Platzieren, dass es niemanden groß stört. Aber bei der GDL scheint man ja auf Sprüche ohne Substanz zu stehen.
Naja, "nicht übermäßig treffen" ist natürlich eine vielseitig auslegbare und extrem dehnbare Formulierung. Gegen 3 Tage überhaupt keine S-Bahn mehr sind 3 Stunden eingeschränkter Verkehr plus Schwierigkeiten beim Wiederanlauf natürlich wieder harmlos - alles eine Frage des Standpunkts. Es mag bei Streiks die Welt nicht immer schön sein, aber ich werde weder eine(n) Tf noch irgendjemand anderen dafür schief ankreiden, dass er/sie einem Grundrecht nachgeht. (Davon ausgenommen sind eigentlich nur die Kutscher eines bestimmten Busbetriebes :ph34r: )
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Der heutige Bahnstreik hatte für mich durchaus auch eine interessante Erfahrung mit sich gebracht. Ich wollte heute nach Augsburg. Dank der rechtzeitigen Streikankündigung durch die GDL habe ich meine Bahnreise rechtzeitig stornieren können und heute morgen ab Mannheim einmal den Fernbus ausprobiert. Trotz der sehr knappen Buchung gestern Abend bekam ich noch den Sparpreis von 15,-- Euro. 6:15 ab Mannheim ZOB losgefahren und mit 15 Minuten Verspätung um 11:20 angekommen. Komfort war für einen Bus okay, freies WLAN funktionierte gut, der Fahrer war freundlich. Es passte also alles!

Tja, bisher hatte ich vom Fernbus nicht viel gehalten, aber ich denke doch, ich werde nun öfters mal die gummibereifte Alternative nutzen. Am Dienstag geht es zurück und da man ja nicht weiss, wann der nächste Streik kommt, habe ich auch die Rückfahrt storniert und es geht per Fernbus zurück.

Ich hoffe sehr, die Bahn und GDL verhandeln bald und konstruktiv. Ich war heute sehr überrascht, wie brechend voll der ZOB war und unser Bus war Abschnittsweise wirklich voll belegt. Und das galt nicht nur für unseren Bus. Ich bin gespannt, wie voll der Bus am Dienstag ist, wenn kein Hauptreisetag ist und ggf. auch kein Streik ist.
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Beitrag von 218 466-1 »

Ich warte auf den ersten Streik der Busfahrer. <_< :P
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Beitrag von ET 423 »

218 466-1 @ 6 Sep 2014, 22:44 hat geschrieben: Ich warte auf den ersten Streik der Busfahrer. <_< :P
Der dürfte irgendwann eintreten - wenn sich sogar schon Burger-Brater (ok, in den USA, aber das gleiche Problem gibts hier ja auch) gegen die Ausbeutung anfangen, zu wehren, siehe hier:

Revolte der Bouletten-Brater
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Beitrag von 146225 »

Ist das nicht auch eine zwangsläufige Folge der häßlichen Tatsache, dass immer mehr Menschen immer weniger so wirklich von ihrer Arbeit leben können? Wer zum Teil hunderte Überstunden vor sich herschiebt, jeden Tag hart arbeitet und am Monatsende dann doch nix vernünftiges auf dem Konto vorfindet, der glänzt nicht vor Zufriedenheit. Der erste Effekt ist, dass sich Arbeitgeber dieser Branchen über Fachkräftemangel wundern - der nächste sollte/wird sein, dass das vorhandene Personal irgendwann nicht mehr so weitermachen kann und will. Klar kann man sagen "Hätten die Leute halt sich besser qualifiziert", nur: Ohne Pflegekräfte, Reinigungskräfte, Busfahrer, Müllwerker, Hotel- und Gastropersonal, bestimmte Branchen des Handwerks, Verkäufer im Einzelhandel etc. pp. ist diese Welt halt auch nicht wirklich denkbar.

Streiks wie in den 1980ern, wo es um Luxusprobleme wie die 35-Stunden-Woche der IG Metall ging, dürfte es nicht mehr so viele geben - es wird wieder mehr um grundsätzliche Fragen gehen.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Ich warte auf den ersten Streik der Busfahrer. <_<  :P
Das wäre sicherlich bei vielen Betrieben auch angebracht, genauso wie bei den LKW-Fahrern, wo es längst überfällig ist. Und ich bin auch absolut für Streiks. Der Fahrgast hat hier den Vorteil, ggf. auf Alternativen auszuweichen. Zumindest auf den wichtigsten Städteverbindungen. Das wollte ich mit meinem Beitrag aussagen. Musste man früher bei Bahnstreiks entweder auf das Auto oder teure Flugzeug ausweiche, kann man nun auch eine günstige Alternative wählen. Und wenn die Busfahrer mal streiken, kann man die Bahn als Ausweichalternative nutzen. Ein weiterer Vorteil ist der Druck auf die Unternehmen, egal ob Bahn oder Bus. Keiner kann sich ein Abwandern von Kunden erlauben, die nun jedoch die Wahl haben. Und genau das könnte die Verhandlungen doch befeuern, denn auch die Bahn wird mitbekommen, dass der Fernbus durch diese Streiks gerade massiv gefördert wird.
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Beitrag von 146225 »

Andre_HD @ 7 Sep 2014, 10:30 hat geschrieben: [...] denn auch die Bahn wird mitbekommen, dass der Fernbus durch diese Streiks gerade massiv gefördert wird.
Naja, das dürfte feuchtes Wunschdenken der Fernbusbranche bleiben, denn wer morgens um 7 Uhr keinen Zug nehmen kann wegen Streiks fährt nachmittags um 15 Uhr auch nicht mit dem Fernbus - und so sehen ja auf vielen Verbindungen die Fernbusangebote aus. Nur billig allein ist halt meistens doch zu wenig.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Das kommt auf die Verbindung an. Auf den "interessanten" Stadt-zu-Stadt Verbindungen kannst du auch morgens um 6:00 Uhr oder gar noch früher fahren. Das Problem der Fernbusse sind die noch zu zu großen Lücken im Netz und fehlende Partnerschaften, um durchtarifierte Fahrscheine von A nach C über B anzubieten. A nach B mit Busgesellschaft X und dann mit gleichem Ticket weiter nach C mit Busgesellschaft Y. Aber das kommt sicherlich noch.

Unabhängig davon wundert es mich, dass man mal wieder auf volle Eskalation setzt. Warum wird kein neues Angebot unterbreitet und setzt sich damit an den Verhandlungstisch? Auch wenn die Zahl der Überläufer zum Fernbus überschaubar sein mag, es gibt andere Fahrgäste, die vielleicht wieder verstärkt auf das Auto bzw. Fahrgemeinschaften setzen und daher ggf. längerfristig nicht mehr die Bahn nutzen. Auch hier mag die Anzahl überschaubar bleiben, aber im Gesamtergebnis mag es dann doch auffallen. Früher oder später wird die Bahn doch nicht um höhere Gehälter herumkommen, die aber dann deutlich teurer kommen, wenn man vorher Fahrgäste durch den Arbeitskampf verloren hat.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Andre_HD @ 8 Sep 2014, 10:59 hat geschrieben: Warum wird kein neues Angebot unterbreitet und setzt sich damit an den Verhandlungstisch?
Angebot wofür? Ich hab ehrlich gesagt noch nicht mal verstanden, worin diesmal eigentlich die Forderung besteht. Liegt das jetzt an mir oder an der Forderung? :unsure:
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Andre_HD »

Es ging um 5% mehr Geld und 2 Stunden weniger Wochenarbeitszeit, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
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Beitrag von 218 466-1 »

Wildwechsel @ 8 Sep 2014, 13:37 hat geschrieben:Angebot wofür? Ich hab ehrlich gesagt noch nicht mal verstanden, worin diesmal eigentlich die Forderung besteht. Liegt das jetzt an mir oder an der Forderung? :unsure:
Liegt an dir. :P
-GdL\ @ 05. Sep 2014 hat geschrieben:Fünf für fünf – Die Forderungen der GDL
Die GDL fordert für Lokomotivführer (inklusive Lokrangierführer), Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren/Trainer und Disponenten:

- fünf Prozent mehr Entgelt und zwei Erfahrungsstufen in der Tabelle nach 30/35 Jahren im Beruf, dotiert mit je 60 Euro,
- eine zweistündige Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden pro Woche ab 2015,
- eine Senkung der Belastung mit einer Stunde weniger maximaler Fahrzeit auf dem Triebfahrzeug, nur noch 50 statt bisher unbegrenzte Überstunden im Jahr sowie einen 50-prozentigen Zeitzuschlag bei Schichtverlängerungen,
- dass zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf maximal fünf Schichten in 120 Stunden (fünf Tagen) verplant werden dürfen, freie Wochenenden mindestens von Freitag 22 bis Montag 6 Uhr dauern, der Dienstbeginn nach dem Urlaub nicht vor sechs Uhr erfolgt und
- dass zur Wertschätzung eine dem Gewinn des Konzerns entspre-chende Mitarbeiterbeteiligung gezahlt wird.
Siehe PM vom 05.09.2014 "Morgen Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn" auf der gdl Seite.
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Beitrag von 146225 »

Also wenn das mit den max. 50 Überstunden p.a. kommen sollte, fallen in einigen Regionen aber nicht nur vereinzelt Züge aus - nicht, dass ich die Forderung nach einer Überstundendeckelung ob des aktuell gegebenen groben Mißbrauches dieses Instruments durch die EVU nicht nachvollziehen könnte, im Gegenteil, ich stehe durchaus dahinter, aber meine Vermutung mit den Ausfällen zeigt uns dann doch, wie erschreckend leer die Reserven allzu oft sind.
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Beitrag von JeDi »

Auch dieses mal war übrigens die Stammstrecke blockiert, es konnte aber das übliche Ersatzkonzept gefahren werden...
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Beitrag von Andre_HD »

Also die nächsten drei Wochen könnte es wieder entspannter Ablaufen, denn es wird die Urabstimmung eingeleitet. Wenn sich bis dahin nichts tut, also keine neuen Verhandlungen in Sicht sind, gibt es den richtigen Stillstand.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/GDL-kuendigt...le13569036.html

Interessant finde ich die scharfe Kritik von Schell. Wie seht ihr das?
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Beitrag von 218 466-1 »

Andre_HD @ 9 Sep 2014, 13:54 hat geschrieben:Also die nächsten drei Wochen könnte es wieder entspannter Ablaufen, (...)
Die EVG könnte ja auch noch zu einem Streik aufrufen...
Interessant finde ich die scharfe Kritik von Schell. Wie seht ihr das?
Weil Schell sich 2007 ja soooooooooo viel besser verhalten hat. :rolleyes:
In der Kritik an der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung ohne Neueinstellungen, stimme ich ihm allerdings zu.
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 9 Sep 2014, 14:34 hat geschrieben: In der Kritik an der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung ohne Neueinstellungen, stimme ich ihm allerdings zu.
Wieso ohne Neueinstellung? Es ist Aufgabe des Arbeitgebers, dafür zu sorgen, dass er ausreichend Mitarbeiter hat, nicht Aufgabe der Gewerkschaft. Der Arbeitgeber muss also eigentlich von sich aus, bei einer Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, ausreichend neue Mitarbeiter einstellen.

Des weiteren ist der Betriebsrat dafür zuständig, darüber zu wachen, dass das Instrument der Überstunden nicht missbraucht wird. Von daher sehe ich nicht, warum dieses Thema in Tarifverhandlungen muss?
"Das ist doch schizophren. Wenn ich die Stundenzeit reduziere, ohne neue Lokführer einzustellen, müssen alle mehr Überstunden machen", sagte der ehemalige GDL-Vorsitzende.
Klar, die Überstundenzahlen werden anfangs steigen, nicht aber die tatsächliche Wochenarbeitszeit. Ein Nachteil für die Mitarbeiter entsteht damit nicht, sondern auf jeden Fall ein Vorteil - entweder in Form von mehr Freizeit, oder in Form von höheren Auszahlungen durch höhere Zahl Überstunden.

Klar, aus Sicht der DB ist die Forderung natürlich eine absolute Katastrophe - und auch als Fahrgast wird man es u.U. zu spüren bekommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 9 Sep 2014, 15:33 hat geschrieben: Des weiteren ist der Betriebsrat dafür zuständig, darüber zu wachen, dass das Instrument der Überstunden nicht missbraucht wird. Von daher sehe ich nicht, warum dieses Thema in Tarifverhandlungen muss?
Was soll eine Gewerkschaft Deiner Meinung nach tun, wenn der Betriebsrat diese Überwachung nicht vernünftig im Sinne der (schutzbedürftigen) Arbeitnehmer hinbekommt?
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Beitrag von Tequila »

Andre_HD @ 8 Sep 2014, 10:59 hat geschrieben: Unabhängig davon wundert es mich, dass man mal wieder auf volle Eskalation setzt. Warum wird kein neues Angebot unterbreitet und setzt sich damit an den Verhandlungstisch? Auch wenn die Zahl der Überläufer zum Fernbus überschaubar sein mag, es gibt andere Fahrgäste, die vielleicht wieder verstärkt auf das Auto bzw. Fahrgemeinschaften setzen und daher ggf. längerfristig nicht mehr die Bahn nutzen. Auch hier mag die Anzahl überschaubar bleiben, aber im Gesamtergebnis mag es dann doch auffallen. Früher oder später wird die Bahn doch nicht um höhere Gehälter herumkommen, die aber dann deutlich teurer kommen, wenn man vorher Fahrgäste durch den Arbeitskampf verloren hat.
Möglicherweise ist man bei Bahn'sens insgeheim sogar froh über einige Abwanderer? Schließlich hat man auf einigen Zügen/Linien/Tageszeiten mitunter Zustände, wo selbst Schweinetransporter humaner und gesetzlich restriktiver belegt sind (man hört ja immer wieder von BuPo-Einsätzen wegen Zugräumungen)... sprich, die Bahn hat aufgrund der Fahrgaststeigerungen der letzten Jahre ein leichtes Kapazitätsproblem...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von rautatie »

Tequila @ 10 Sep 2014, 14:53 hat geschrieben: sprich, die Bahn hat aufgrund der Fahrgaststeigerungen der letzten Jahre ein leichtes Kapazitätsproblem...
Die aber z.T. hausgemacht sind... Wenn ich da an ICEs denke, die aus zwei Teilen bestehen, von denen einer aber abgeschlossen mitfährt... oder abgehängt wird, auch wenn der andere Zugteil noch so überfüllt ist?

Oder neulich, auf einer Fahrt nach Berlin: zwischen Ingolstadt und Nürnberg wurde ein Wagen wegen eines nicht näher spezifizierten technischen Defekts abgeschlossen und die Fahrgäste von ihren Plätzen verscheucht. Die zahlreichen, in Nürnberg zusteigenden Fahrgäste suchten daher oft vergeblich nach ihren Platzreservierungen, es kam zu gewissen aggressiven Reaktionen.... Zum Glück wurde kurz vor Würzburg die Wagenschließung aufgehoben, denn die zusteigenden Fahrgäste in Würzburg hätten die Situation vielleicht zusätzlich verschärft...
Wo ist das Problem?
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rautatie @ 10 Sep 2014, 15:05 hat geschrieben: Die aber z.T. hausgemacht sind... (...) auf einer Fahrt nach Berlin: zwischen Ingolstadt und Nürnberg wurde ein Wagen wegen eines nicht näher spezifizierten technischen Defekts abgeschlossen (...) Zum Glück wurde kurz vor Würzburg die Wagenschließung aufgehoben, denn die zusteigenden Fahrgäste in Würzburg hätten die Situation vielleicht zusätzlich verschärft...
Ja mei, auf der SFS gelten besondere Sicherheitsvorschriften. Brauchen nur drei der vier Einstiegstüren defekt sein und schon muss der Wagen geräumt werden.
Die Alternative wäre die Umleitung über Trechtlingen mit anschießender Verspätung.
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