Bahnstreiks 2014/2015

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ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 11 Oct 2014, 00:37 hat geschrieben: Moment. Die Überstunden gibts ja auch nicht für lau.
Da bleibt nur immer die Frage - ist eine Überstunde für den Arbeitgeber nicht billiger als eine Regelstunde? Für die Bahn weiß ich das schlicht nicht, aber es gibt genug Beispiele. Und es gibt auch genug Beispiele für Überstunden die den Arbeitgeber überhaupt nichts kosten, nur den Angestellten seine Zeit. Aber das hat die DB zum Glück wohl nicht - zumindest nicht in den nicht außertariflich bezahlten Jobs.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ropix @ 11 Oct 2014, 01:17 hat geschrieben: Da bleibt nur immer die Frage - ist eine Überstunde für den Arbeitgeber nicht billiger als eine Regelstunde? Für die Bahn weiß ich das schlicht nicht, aber es gibt genug Beispiele.
Ich wüsste jetzt nicht warum, sofern nicht im Arbeitsvertrag steht dass Überstunden nicht bezahlt werden? Für eine Überstunde gibt es normal den Stundenlohn. Natürlich kann die Berechnung des Stundenlohns für den Arbeitnehmer geringfügig von Nachteil sein, das sollte aber nicht viel ausmachen.

Gut, man kann natürlich in den Arbeitsvertrag reinschreiben, dass Überstunden nur mit 2 Euro pro Stunde bezahlt werden, obs das gibt - keine Ahnung. Obs zulässig ist? Ebenfalls keine Ahnung. Bei der DB dürfte das aber nicht der Fall sein.

Und ein steuerlicher Vorteil bei der Auszahlung von Überstunden gegenüber dem Grundgehalt kann ich mir jetzt eigentlich auch nicht recht vorstellen - ansonsten würde doch jeder eine 30-Stunden-Woche aushandeln und 10 Überstunden pro Woche machen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 11 Oct 2014, 01:29 hat geschrieben:Ich wüsste jetzt nicht warum, sofern nicht im Arbeitsvertrag steht dass Überstunden nicht bezahlt werden? Für eine Überstunde gibt es normal den Stundenlohn. Natürlich kann die Berechnung des Stundenlohns für den Arbeitnehmer geringfügig von Nachteil sein, das sollte aber nicht viel ausmachen.
Wenn ich jetzt mal den TVöD hernehm - Überstunden sollen erstmal durch Freizeitausgleich abgegolten werden. Das geht natürlich auch nicht und so häufen sich gigantische Überstundenkonten an. Gut, in manchen Verträgen steht drin, dass in so einem Fall zu 100 von 100 ausgezahlt wird, in diesem von NRWliest sich das dann allerdings so:
soweit sie nicht bis zum Ende der folgenden Kalenderwoche
ausgeglichen werden, zu Dreivierteln, und die an Sonn- und
gesetzlichen Feiertagen geleisteten Arbeitsstunden werden voll mit dem
Überstundenentgelt gemäß § 8 Abs. 1.1 TVöD-V zuzüglich des Zeitzuschlags
für Überstunden nach § 8 Abs. 1 Buchst. a) TVöD-V vergütet
Auch im Bundes-TVöD ist eine Obergrenze angegeben wenn ich das jetzt auf die Schnelle richtig verstanden hab. Wies aktuell bei der Bahn aussieht wie gesagt keine Ahnung. Es gibt natürlich auch die Fälle wo eine Überstunde besser als eine Regelarbeitsstunde ist, zum Beispiel weil Zuschläge gezahlt werden. Ich weiß es nicht, ich weiß nur wie manche Bahner füher geschimpft haben dass sie von ihrer Mehrarbeit praktisch gar nichts haben. Das kann damals schon übertrieben gewesen sein und düfte mittlerweile und ein paar GDL-Streiks später sicher auch besser geworden sein

Gut, man kann natürlich in den Arbeitsvertrag reinschreiben, dass Überstunden nur mit 2 Euro pro Stunde bezahlt werden, obs das gibt - keine Ahnung. Obs zulässig ist? Ebenfalls keine Ahnung.
Wie viele Arbeitsverträge wirklich zu 100% vor Gericht standhalten ist sowieso ein guter Zufallsgenerator
Bei der DB dürfte das aber nicht der Fall sein.

Und ein steuerlicher Vorteil bei der Auszahlung von Überstunden gegenüber dem Grundgehalt kann ich mir jetzt eigentlich auch nicht recht vorstellen - ansonsten würde doch jeder eine 30-Stunden-Woche aushandeln und 10 Überstunden pro Woche machen?
Nein, wenn dann wird eben genau das der Nachteil - weil du ja immer mehr Steuern zahlst auf das oben draufgeschlagene Gehalt. Also angenommen einer macht einen Monat die Arbeit für zwei Monate und bekommt das ausgezahlt zahlt er dafür mehr Steuern als wenn er die Arbeit in zwei Monaten erledigt. Das frisst zwar nicht alles weg wie viele immer behaupten. Aber ein bisserl was schon. Nur das trifft ja die DB nicht. Für die steigt höchstens der Arbeitgeberanteil in diversen Versicherungen, sofern da nicht sowieso überall Pauschalbeträge gezahlt werden (na überall sicher nicht)

In http://uploads.gdl.de/Service/Bundes-Rahme...vertrag2012.pdf kommt das Wort Überstunde leider nicht vor.

/Edit: Aber ich hoffe dass dieses lustige (wenns nicht so traurig wäre) Gesetz dass in Zukunft nur noch die Gewerkschaft das sagen hat die man am besten schmieren kann dann vom Bundesverfassungsgericht genau da hin befördert wird wo es herkommt. Von und Nach "Aschentonne".
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Beitrag von Boris Merath »

Das hätte ich nicht für möglich gehalten - und wäre IMHO etwas, wo es eine gesetzliche Regelung bräuchte. Arbeitnehmer machen angeordnete Überstunden ja nicht zum Privatvergnügen - von daher ist für mich nicht nachvollziehbar, warum weniger als 100% des normalen Stundenlohns bezahlt werden sollten.

Vielleicht wäre mal ne nette Forderung für die GDL, dass Überstunden mit dem 1,5fachen Stundenlohn bezahlt werden - das würde den Druck auf die DB erhöhen, neues Personal einzustellen. Und vermutlich würde es dann auch Leute geben, die freiwillig die Überstunden übernehmen, die sich nicht vermeiden lassen.
ropix @ 11 Oct 2014, 01:51 hat geschrieben:Nein, wenn dann wird eben genau das der Nachteil - weil du ja immer mehr Steuern zahlst auf das oben draufgeschlagene Gehalt. Also angenommen einer macht einen Monat die Arbeit für zwei Monate und bekommt das ausgezahlt zahlt er dafür mehr Steuern als wenn er die Arbeit in zwei Monaten erledigt.
Dafür gibt es eigentlich den Lohnsteuerjahresausgleich, so dass man dann die zu viel gezahlte Steuer am Ende des Jahres wiederbekommt.
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 11 Oct 2014, 02:09 hat geschrieben: Dafür gibt es eigentlich den Lohnsteuerjahresausgleich, so dass man dann die zu viel gezahlte Steuer am Ende des Jahres wiederbekommt.
Ok, wenn es sich nur um einen Monat handelt ja. Stehen die Überstunden aber jeden Monat, oder ein paar viele Monate im Jahr an dann nein?
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Beitrag von Boris Merath »

ropix @ 11 Oct 2014, 02:15 hat geschrieben: Ok, wenn es sich nur um einen Monat handelt ja. Stehen die Überstunden aber jeden Monat, oder ein paar viele Monate im Jahr an dann nein?
Ja, das ist klar. Meine Aussage war auch nur auf das zitierte Zitat bezogen :-)

Edit: OK, es war nur auf die zweite hälfte des zitierten Zitats bezogen :-)
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Bahn hat eine Jahresarbeitszeit von 2036 Stunden, ergibt pro Woche 39. Für Überstunden gibt es gar nix außer ggf. Sonntags- oder Nachtzuschläge. Die schiebt man einfach vor sich her.

Im neuen Jahr dann pro Stunde 3,45 Euro oder ca. 15 Minuten Gutschrift pro Stunde. Aber EVG und DB wollen ja immer, dass man ein Langzeitkonto eröffnet.

Edit: Zahlen geändert, waren aus dem Gedächtnis und sind leicht abgewichen.
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Beitrag von 423-Treiber »

Wie Martin H. schon geschrieben hat, bei der Bahn wurde vor vielen Jahren die Jahresarbeitszeit eingeführt, somit entstehen echte Überstunden erst am Ende des Kalenderjahres. Dann hat man die Wahl ob man eben eine Zeitgutschrift auf das Jahresarbeitszeitkonto in Höhe von 15 Min pro Überstunde möchte, wodurch die JAZ des Folgejahres reduziert wird oder eine Zulage in Höhe von 3,45€ ausbezahlt haben möchte. Die Überstunden selber werden natürlich auch auf die JAZ des Folgejahres angerechnet. Vorranig soll Überzeit dann mit Ruhetagen abgebaut werden, nur in Ausnahmefällen wird ausbezahlt. Dann gibt es noch das berühmte Langzeitkonto, Bahn und EVG wollen in der Tat, dass man seine Überzeit dorthin überträgt, damit ist sie buchungstechnisch weg und man braucht kein zusätzliches Personal, faktisch eine Verschleierung der Personalnot. Die GDL hat diesen Tarifvertrag nicht unterschrieben und rät allen diese Übertragung nicht zu machen. In diesem Langzeitkonto werden die Überstunden auch nicht als Zeit gutgeschrieben, sondern in Geldwerten. Zugriff hat man nur in ganz besonderen Fällen bzw. am Ende des Berufslebens um früher in Rente gehen zu können, wobei keiner so genau sagen kann was die Geldwerte dann wirklich wert sind. Früher gab es ein Freizeitkonto, darin wurden die Überstunden als echte Zeit gutgeschrieben und der Mitarbeiter konnte daraus immer Zeit entnehmen um zusätzlich zu Hause zu bleiben, meiner Meinung nach war das die bessere Lösung.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Martin H. @ 11 Oct 2014, 08:00 hat geschrieben: Die Bahn hat eine Jahresarbeitszeit von 2036 Stunden, ergibt pro Woche 39. Für Überstunden gibt es gar nix außer ggf. Sonntags- oder Nachtzuschläge. Die schiebt man einfach vor sich her.

Im neuen Jahr dann pro Stunde 2,30 Euro oder ca. 20 Minuten Gutschrift pro Stunde. Aber EVG und DB wollen ja immer, dass man ein Langzeitkonto eröffnet.
Hallo,

und was bekommen die "Knechte", die ganz an unterster Stelle der Verdienstskala in der Bahnbranche stehen?

Ich denke hier mal an die Zähler, die von externen Firmen beschäftigt werden aber auch an die Qualitätsprüfer, die im letztendlichen Auftrage der BEG (natürlich auch über ein externes Beratungsunternehmen) die Qualität der Züge und Verkehrsstationen überprüfen und daher einen doch gewichtigen Beitrag für die Bemühungen der Bahnunternehmen liefern, weil davon ja Malus/Bonuszahlungen abhängig sind.

Ich beispielsweise war jahrelang bis Dezember 2013 als Teambetreuer nebenberuflich für eine derartige Beratungsfirma tätig. Ich hatte hier die Aufgabe als Ansprechpartner im Außendienst für meine Kollegen, die unmittelbaren Qualitätsprüfer, zur Verfügung zu stehen, aber auch deren Arbeit stichprobenweise zu überwachen.

Aber die Vergütung war so, dass man sich eigentlich schämen müsste, die hier bekanntzugeben. Und die Arbeit musste auch zu allen Zeiten erfolgen, an denen Zugfahrten stattfanden (also teilweise frühmorgens und spätabends und auch an Wochenenden und Feiertagen). Und Wochenend- oder Feiertagszuschlag oder ähnliches gab es hierbei überhaupt nicht.

Die Zeit für die Anreisen wurde selbstverständlich auch nicht bezahlt (musste manchmal so 100 - 200 km einfache Strecke angereist werden), besonders wenn man an der Peripherie wohnt wie ich.

Und meine Kollegen waren mehrheitlich Akademiker (Ingenieure etc.), wenn gleich im Ruhestand. Auch ein ehemaliger Lokführer (Lokomotivbetriebsinspektor mit Amtszulage a. D.) gehörte zu meinem Betreuungsteam.

Also für so eine Tätigkeit muss man schon "Bahnfreak" sein, denn lohnen tut sich dies für das geringe Salär nicht. Es ist nur traurig, dass Beratungsinstitute und deren Auftraggeber auf derartige Bahnfreaks spekulieren müssen, dass diese Aufgaben für geringes Salär und trotzdem gut erfüllt werden. Und dass sie gut erfüllt werden, darauf habe ich in meinem Tätigkeitsbereich schon geachtet, denn trotz des geringen Salärs fühlte ich schon eine Verantwortung gegenüber meinem unmittelbaren Auftraggeber sowie der BEG, auch gegenüber den Bahnunternehmungen (unsere Feststellungen waren ja maßgebend für Bonus und für Malus) und nicht zuletzt gegenüber den Fahrgästen (damit die Bahnunternehmen aufgrund unserer Tätigkeit gehalten sind, eine zufriedenstellende Qualität abzuliefern).

Ich höre nichts in der Presse und dgl. , auch nichts von Eisenbahnergewerkschaften etc. dass doch diese Leute zumindest etwas besser bezahlt werden sollen. Noch einmal, Zuschläge für Arbeit zu ungünstigen Zeiten, das war für uns ein Fremdwort.

Grüße



Gruß
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Beitrag von 423-Treiber »

@Bahnhofsvorstand: Was soll uns dieser Beitrag sagen? Nur weil andere schlechter bezahlt werden und keine Zuschläge bekommen sollen wir nun zurückstecken? Umgekehrt wird eher ein Schuh draus, die "Knechte" sollten endlich selber mal aufstehen und protestieren. Wie konnte denn die Zeitarbeitsbranche so gross werden, es gibt einfach genug Leute, die sich damit zufrieden geben bzw. weil die Politik dies fördert, aber gab es jemals einen nennenswerten Aufstand? Also bevor hier in eine Neiddebatte eingestiegen wird erstmal selber kämpfen!
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Beitrag von modercol »

Boris Merath @ 11 Oct 2014, 00:37 hat geschrieben:Moment. Die Überstunden gibts ja auch nicht für lau, sondern müssen bezahlt werden. Die Reduzierung von 39 auf 37 Stunden braucht 5,4 Lokführer mehr, um 100 Lokführer auszugleichen.
Das ist mir vorhin auch noch aufgefallen, dass 10 etwas zu viel ist ;). Dann lassen wir es genau 5 sein, was immer noch min. 3,6 Mio € Mehrkosten verursacht, wie gesagt bei nur 100 Tf. Am Beispiel Regio Oberbayern mit rund 300, macht das min. 10,8 Mio € aus. Geld, dass die BEG oder sonst wer nicht ausgeben kann und will.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

423-Treiber @ 11 Oct 2014, 13:33 hat geschrieben: @Bahnhofsvorstand: Was soll uns dieser Beitrag sagen? Nur weil andere schlechter bezahlt werden und keine Zuschläge bekommen sollen wir nun zurückstecken? Umgekehrt wird eher ein Schuh draus, die "Knechte" sollten endlich selber mal aufstehen und protestieren. Wie konnte denn die Zeitarbeitsbranche so gross werden, es gibt einfach genug Leute, die sich damit zufrieden geben bzw. weil die Politik dies fördert, aber gab es jemals einen nennenswerten Aufstand? Also bevor hier in eine Neiddebatte eingestiegen wird erstmal selber kämpfen!
Hallo,

eigentlich hast Du Recht.

Es sollte niemand bereit sein, zu diesem "Lohn" zu arbeiten.

Na ja, mich betriffst es ja nicht mehr, da ich ja bereits im Ruhestand bin und die besagte Tätigkeit nur nebenbei ausgeübt habe.

Die Beratungsfirma, für die ich fast 10 Jahre lang tätig war, hat im übrigen nach dem 31.12.2013 den Anschlußauftrag seitens der BEG nicht mehr erhalten. Anscheinend war sie zu teuer und ein anderes Institut, das möglicherweise noch billiger arbeitet, hat den neuen 10-Jahreszuschlag erhalten.

Gruß
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

423-Treiber @ 11 Oct 2014, 08:25 hat geschrieben: Dann gibt es noch das berühmte Langzeitkonto, Bahn und EVG wollen in der Tat, dass man seine Überzeit dorthin überträgt, damit ist sie buchungstechnisch weg und man braucht kein zusätzliches Personal, faktisch eine Verschleierung der Personalnot. Die GDL hat diesen Tarifvertrag nicht unterschrieben und rät allen diese Übertragung nicht zu machen.
Und dann wundert sich die Bahn, dass die Mitarbeiter der GDL die Bude einrennen. Das Problem der zwei konkurrierenden Gewerkschaften ist schon hausgemacht, wenn die eine alles abnickt, und offenbar Regelungen, die für die Mitarbeiter extrem von Nachteil sind, einfach akzeptiert.

Generell bin ich dagegen, dass eine bestimmte Berufsgruppe durch ihre exponierte Stellung andere Berufsgruppen aussticht. Beispiel Marburger Bund: Hier wurden meines Wissens nach teilweise die Löhne von anderen Mitarbeitern gesenkt, um die höheren Löhne der Ärzte gegenzufinanzieren.

Bei den Lokführern sieht das aber anders aus: Die Lokführer sind im Gegensatz zu Piloten oder Ärzten nicht die Topverdiener der jeweiligen Unternehmen. Und viele Probleme, zum Beispiel Schichtdienst, Überstunden etc, betreffen bei der Bahn ja nur bestimmte Berufsgruppen, das Büropersonal im Bahntower vermutlich eher weniger.

Ja, ich finde es nicht gut, dass es die Alternative gegenüber der EVG momentan nur für Lokführer gibt, und Zugbegleiter, Fahrdienstleiter, Werkstattpersonal, Reinigungskräfte, die von den selben Problemen betroffen sind, außen vor sind. Aber genau deswegen befürworte ich, dass die GDL jetzt auch fordert, die GDL-Mitglieder bei den Zugbegleitern vertreten zu dürfen. Und noch mehr würde ich es befürworten, wenn sich auch bei den anderen genannten Berufsgruppen hier etwas tun würde. Das der GDL zu verweigern, nur wegen des "L" im Namen, ist dagegen hochgradig albern.

Ich finde es jedenfalls nicht egoistisch von der GDL, aktuell nur Lokführer zu vertreten - das liegt ja vermutlich nicht daran, dass die GDL nicht auch für andere Berufsgruppen bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen will, sondern daran, dass sie nicht kann.

Was natürlich ein erhebliches Problem ist ist die Ausschreibungspraxis. Hier müsste definitiv ein Tarifvertrag her, der einheitlich für alle Unternehmen gilt. Die Frage ist nur - wie erreichen? Die Lokführer können ja schlecht die BEG bestreiken.

Tarifpluralität in den Unternehmen - gibt es durch das Subunternehmertum und Zeitarbeit doch schon längst. Jetzt will man durch Gesetz den Arbeitnehmern das verweigern, was die Arbeitgeber schon lange machen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

modercol @ 11 Oct 2014, 00:31 hat geschrieben:Wenn die Forderungen so durchkommen, zerlegt sich die GdL und DB selber. Bei 100 Lokführern, die zwei Std weniger Arbeiten, mehr verdienen und zusätzlich noch einen Überstundendeckel bekommen, müssen 10 neue eingestellt werden damit die Zeit ausgeglichen werden kann, bei (beispielhaft) ~60.000€ Brutto (AG-Anteil eingerechnet) pro Jahr pro Mitarbeiter, macht schlappe 600.000€ mehr pro Jahr und auf die Laufzeit eines Wettbewerbsnetzes von 12 Jahren "nur" 7,2 Mio €. Für 10 neue Lokführer! 7 Mio entscheidet wohl eindeutig über erster oder letzter Platz beim Bieten.
Tut mir leid, es ist Aufgabe des Arbeitgebers, für die Einstellung von Personal zu sorgen. Es fehlen deutschlandweit um die 1000Tf (das zur Forderung, man solle das faule, streikende Pack, entlassen und durch billigere Arbeitskräfte ersetzen - die wachsen halt nur nicht auf Bäumen...). Man könnte die Forderung auch so sehen: Durch die Reduzierung der Wochenarbeitszeit wird ermöglicht, daß neue Leute hinzukommen können, was dem Arbeitsmarkt doch zuträglich ist.
Und bei Milliarden Gewinnen des Konzerns fragt man sich dann doch, wo das Geld überhaupt hinsickert und wo da das Problem wäre, wenn man eben durch den neuen Tarifvertrag ein paar mehr Leute einstellen müßte als bisher nötig. Aber ist schon klar, steht der Gewinnmaximierung im Weg. :rolleyes:

@Boris: 100%ige Zustimmung!
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Beitrag von modercol »

Ich glaube du hast das nicht richtig verstanden. Es geht nicht um Gewinnmaximierung, es geht dabei, mal überspitzt ausgedrückt, um die Existenz von DB Regio. DB Regio hätte sicherlich das Geld dazu, die neuen Lokführer einzustellen. Dass es dem Arbeitsmarkt zu Gute kommt, mag ja schön sein, gleiches wird auch immer bei TTIP und CETA behauptet. Nur was hat man dann davon, wenn Regio keine Ausschreibung mehr gewinnt, weil deren Wettbewerbs-Angebote grundsätzlich 10 Mio teurer sind also die von anderen EVUs? Dann kommen diese nämlich mit ihrer 41 Stundenwoche daher, übernehmen nur wenige Tf und die anderen werden wieder zum Arbeitsamt geschickt. Was dazu führt, dass man noch mehr arbeitslose Tf hat als heute schon.

Wie gesagt, solche Forderungen kann man stellen, wenn der TV für alle EVUs in Deutschland gilt. Ich würde dann voll dahinter stehen, aber so wie jetzt nur für DB Regio, ist das alles andere als Vorteilshaft.

Zum Thema Subventionierung durch den Konzern: Ich weiß nicht, wie viele Verkehrsbetriebe Regio hat, gehen wir mal von 20 aus. Wenn jedes dieser VB 10 Mio mehr braucht, müsste der Konzern 200 Mio € aus der eigenen Tasche zahlen, pro Jahr wohl gemerkt. Das ist Wunschdenken, beim DB Konzern als auch in jedem anderen Unternehmen. Im gleichen Atemzug würde außerdem die EU-Wettbewerbskommission die Entscheidung kassieren und auch jeder sonst würde gleich wieder lauthals "Diskriminierung anderer EVUs" schreien, natürlich ohne daran zu denken, dass ansonsten DB Regio den Bach runter geht.

Eine andere mögliche Konsequenz wäre, dass Regio Subunternehmen gründet, für die kein TV gilt. Dann hat man auch nichts gewonnen vom neuen TV.
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Beitrag von JeDi »

Bei einem Personalkostenanteil von etwa 10-15% an den beeinflussbaren Kosten (!), also so in etwa 5% an den Gesamtkosten würde ich steigende Personalkosten, sofern sie nicht gleich um 50 oder 100% steigen, nicht für Kampfentscheidend halten, zumal offenbar die Überstunden die DB (zumindest kalkulatorisch) auch eine Menge Geld kosten.
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Beitrag von ET 423 »

modercol @ 12 Oct 2014, 12:41 hat geschrieben: Ich glaube du hast das nicht richtig verstanden. Es geht nicht um Gewinnmaximierung, es geht dabei, mal überspitzt ausgedrückt, um die Existenz von DB Regio.
Das habe ich schon so verstanden. Darum sollte es auch erklärtes Ziel der GdL sein, diesen TV kurz- bis mittelfristig überall durchzusetzen. Ansatzweise wurde das mit dem BuRaTV ja schon erreicht. Denn es ist ein Unding, nur wegen dieser Ausschreibungssch**** immer länger zu arbeiten und am Besten noch Gehaltskürzungen hinzunehmen. Aber auch das hat ja der Tollhausverein EVG vor Jahren schonmal durchdrücken wollen (Stichwort Regio-Ergänzungsverträge) und die 41h Woche sind wir erst 2008 erfolgreich losgeworden, nach einem langen und zähen Arbeitskampf.
Was dazu führt, dass man noch mehr arbeitslose Tf hat als heute schon.
:lol: Der war gut! Wo sind denn die arbeitslosen Tf? Es gäbe, wie von mir schon erwähnt (aber ich glaube, daß du das wiederum nicht richtig verstanden hast), an die 1000 Stellen für sie. Glaube mir, als Tf wird man aktuell nicht lange arbeitslos sein. ;)
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Beitrag von 423-Treiber »

Was man bei der Arbeitszeit auch bedenken sollte, wir hatten früher bei der Bahn mal ganz offiziell die 38-Stunden-Woche, dann kam der berühmte BesiTV, der die AZ auf 41 Std. anhob und einen Urlaubstag kostete, 2008 wurde geschafft den Urlaubstag zurückzubekommen und die AZ wurde auf 39 Std korrigiert. Wenn jetzt also von den 2 geforderten Stunden AZ-Verkürzung eine rauskommen würde, wäre wir wieder bei den 38 Std., die wir früher schon mal hatten.
Dass in der gesamten Bahnbranche ein vergleichbarer TV gelten sollte versteht sich von selbst und muss auch konsequent durchgesetzt werden, wäre daher sehr schön, wenn sich die EVG besinnen würde und gemeinsam für bessere Tarife gekämpft würde.
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Beitrag von 146225 »

modercol @ 12 Oct 2014, 12:41 hat geschrieben: Was dazu führt, dass man noch mehr arbeitslose Tf hat als heute schon.
Wenn man andererseits bedenkt, dass nicht nur bei DB-Konzern-EVU nicht erst seit ein paar Tagen bei vielen Einsatzstellen ein häßlicher Mangel an Tf herrscht (daher rührt ja u.a. die Unzufriedenheit, die sich jetzt in der Tarifauseinandersetzung zeigt), dann ist dieser Satz mehr als nur ein bißchen grotesk.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 9 Oct 2014, 13:33 hat geschrieben: Eine Direktvergabe (Inhous) ist möglich, aber führt dazu, dass das betroffene Unternehmen sich nicht mehr an wettbewerblichen Verfahren beteiligen darf bzw. umgekehrt, beteiligt sich ein Unternehmen, das im Rahmen einer Inhouse-Vergabe Verkehrsleistungen erbringt, müssen diese Leistungen innerhalb von zwei Jahren ebenfalls im Wettbewerb vergeben werden.
Die SW//M/MVG haben bislang aber keinerlei Anstalten gemacht, sich außerhalb ihres angestammten Bedienungsgebietes an irgendwas zu beteiligen. Die "Ausschreibungen" in den Nachbarlandkreisen sollten trotz Inhousevergabe noch möglich sein.
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 12 Oct 2014, 12:47 hat geschrieben: Bei einem Personalkostenanteil von etwa 10-15% an den beeinflussbaren Kosten (!), also so in etwa 5% an den Gesamtkosten würde ich steigende Personalkosten, sofern sie nicht gleich um 50 oder 100% steigen, nicht für Kampfentscheidend halten, zumal offenbar die Überstunden die DB (zumindest kalkulatorisch) auch eine Menge Geld kosten.
Ab wann ist denn eine Größenordnung für dich kampfentscheidend? Es wurden schon Ausschreibungen wegen Preisunterschieden von weniger als einem Cent je Zugkm entschieden. Auf wieviele Ausschreibungen das zutrifft, lässt sich natürlich nicht sagen, aber bei den in Rede stehenden Gehaltssteigerungen von 10-15 % geht es auch um zweistellige Cent-Beträge. Hinzukommt, dass bereits heute die DB-Personale teurer sind als alle (?) anderen im SPNV in Deutschland.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 12 Oct 2014, 23:29 hat geschrieben: Die SW//M/MVG haben bislang aber keinerlei Anstalten gemacht, sich außerhalb ihres angestammten Bedienungsgebietes an irgendwas zu beteiligen. Die "Ausschreibungen" in den Nachbarlandkreisen sollten trotz Inhousevergabe noch möglich sein.
Entschuldigung, der explizite München-Bezug hatte sich für mich nicht erschlossen. Dann stellt sich für die Verantwortlichen offenbar die Frage, ob man in München und Umgebung durch Ausschreibungen den ÖPNV ausweiten kann, wie es ja im SPNV erfolgreich praktiziert wurde oder ob man den Status Quo über Inhousevergaben erhalten möchte. Wenn aber Wettbewerb ins Haus steht, müssen auch die bisherigen Betreiber ihre Strukturen daran ausrichten, sonst erleiden sie Schiffbruch. Übrigens sollte man bei sich selber auch konsequent sein: Wer den Wettbewerb im SPNV auch mit seinen Auswirkungen auf das Personal für richtig hält, muss es im ÖPNV eigentlich auch.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 13 Oct 2014, 10:18 hat geschrieben: Entschuldigung, der explizite München-Bezug hatte sich für mich nicht erschlossen. Dann stellt sich für die Verantwortlichen offenbar die Frage, ob man in München und Umgebung durch Ausschreibungen den ÖPNV ausweiten kann, wie es ja im SPNV erfolgreich praktiziert wurde oder ob man den Status Quo über Inhousevergaben erhalten möchte. Wenn aber Wettbewerb ins Haus steht, müssen auch die bisherigen Betreiber ihre Strukturen daran ausrichten, sonst erleiden sie Schiffbruch. Übrigens sollte man bei sich selber auch konsequent sein: Wer den Wettbewerb im SPNV auch mit seinen Auswirkungen auf das Personal für richtig hält, muss es im ÖPNV eigentlich auch.
Zumindest sagt man, dass man nicht ausschreiben will (aber von der EU dazu gezwungen würde, und deshalb das Personal bluten müsse). Mit dem Schreckensszenario kann man natürlich Angst machen und Lohnsenkungen durchdrücken.
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Beitrag von Tequila »

Herr Martin Husmann, Chef des VRR, Aufgabenträger in Zentral-NRW, hatte vor einiger Zeit sich mal dahingehend geäußert, daß DB Regio ausgerechnet bei einer Ausschreibung, wo sie den höchsten Lohnkostenanteil hatte, die entsprechende Ausschreibung gewonnen hatte und somit das Gejammer mit den angeblich höchsten Löhnen, die der DB immer wiedder die Ausschreibungen kosten würden, ins Reich der Fabeln verwiesen.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Tequila @ 13 Oct 2014, 17:16 hat geschrieben: Herr Martin Husmann, Chef des VRR, Aufgabenträger in Zentral-NRW, hatte vor einiger Zeit sich mal dahingehend geäußert, daß DB Regio ausgerechnet bei einer Ausschreibung, wo sie den höchsten Lohnkostenanteil hatte, die entsprechende Ausschreibung gewonnen hatte und somit das Gejammer mit den angeblich höchsten Löhnen, die der DB immer wiedder die Ausschreibungen kosten würden, ins Reich der Fabeln verwiesen.
Ja, weil DB Regio deutlich niedrigere Kapitalkosten als die meisten Wettbewerber vorweisen kann - was wie oben dargelegt der deutlich größere Kostenblock ist. Daher wehrt man sich ja auch so gegen allerlei Fahrzeugfinanzierungsmodelle.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Diese Woche vsl. neue Streiks!
-Abendzeitung\ @ 13. Oct 2014, 15:33 hat geschrieben:Bisher habe die Bahn kein neues Angebot vorgelegt, sagte eine GDL-Sprecherin am Montag auf Anfrage. "Streiks werden immer wahrscheinlicher". Einen Zeitpunkt nannte sie nicht. Die GDL werde rechtzeitig über Arbeitsniederlegungen informieren, versicherte sie.
AZ
Soll niemand sagen, die Vorwarnzeit sei zu kurz. :P
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bierbank
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Beitrag von bierbank »

218 466-1 @ 13 Oct 2014, 17:08 hat geschrieben:
Soll niemand sagen, die Vorwarnzeit sei zu kurz. :P
So sans ...

Wie ich einige Beitrage bereits zum letzten Streik schrieb: Eine "Ankündigung" ohne Termin ist KEINE Ankündigung! Da KANN sich NIEMAND drauf einstellen! Am wenigsten die Pendler. Sorry, aber das muss dir doch klar sein, oder?

Aber hey, der 60-Minuten-Takt, so er denn notfallmäßig Zustande kommt, ist immer noch besser als das, was die Hanseln in der Zentrale in einem Problemfall wie heute veranstalten. S-Bahn (München) Richtung Ebersberg + 70. Vorletzte Woche einmal sogar +84.
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Beitrag von ropix »

Aber es ist doch noch gar nicht sicher dass nicht noch eine Ankündigung mit konkreten Daten hinterherkommt.
-
andreas
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Beitrag von andreas »

218 466-1 @ 13 Oct 2014, 18:08 hat geschrieben: Diese Woche vsl. neue Streiks!

AZ
Soll niemand sagen, die Vorwarnzeit sei zu kurz. :P
super, schön, soll ich jetzt mal pauschal die ganze nächste Woche nicht mit der Bahn fahren?
Wenn sie mit dem Zirkus so weitermachen, alle Woche oder zwei mal ein bissl streiken, dann werden sie nie Druck auf die Bahn bekommen....

oder hat die GDL am Ende gar kein Geld für einen richtigen Streik?
146225
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 13 Oct 2014, 21:31 hat geschrieben: super, schön, soll ich jetzt mal pauschal die ganze nächste Woche nicht mit der Bahn fahren?
Menschen, die so hypernervös überreagieren wie Du sollten besser niemals Bahn fahren - dafür ist das System als Ganzes doch dann zu sehr von äußeren Einflüssen abhängig. Nichtmal die GdL träumt wahrscheinlich von Kategorien wie "ganz Deutschland lahmlegen" - aber gewisse Medien trommeln derartige Phrasen gerne, und wie man sieht: Es wirkt schon.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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