Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Rev @ 18 Oct 2014, 12:18 hat geschrieben: Automatisierung :), wird in dem nächsten Jahren stark kommen
eben, was interessiert es den ICE Fahrgast, ob da vorne jetzt noch einer drin sitzt, der eh nichts machen kann im Fall der Fälle.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Rev @ 18 Oct 2014, 12:18 hat geschrieben: Automatisierung :), wird in dem nächsten Jahren stark kommen
Der Transrapid wäre ohne Tf ausgekommen. ;)
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

andreas @ 18 Oct 2014, 12:20 hat geschrieben: eben, was interessiert es den ICE Fahrgast, ob da vorne jetzt noch einer drin sitzt, der eh nichts machen kann im Fall der Fälle.
Doch. Die Scheibe auf milchig stellen. ;)
JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 12:17 hat geschrieben: Ganz einfach - Den kleinen Schritt der DB Bahn von der Tarifeinheit abzukommen.
Tarifeinheit gibts bei der DB doch eh nicht. Ich bin letztens mit einem Zug gefahren, auf dem 3 Zugbegleiter unterwegs waren - alle 3 mit unterschiedlichen Tarifverträgen, und alle 3 bei der DB Fernverkehr oder einer ihrer Töchter angestellt. Aber genau sowas scheint ja das Ziel des Herrn W. zu sein, das Personal und seine Wünsche ist ihm dabei völlig egal.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 12:24 hat geschrieben: Der Transrapid wäre ohne Tf ausgekommen. ;)
Würde ein ICE prinzipiell auch...
andreas
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Beitrag von andreas »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 12:17 hat geschrieben: Ganz einfach - Den kleinen Schritt der DB Bahn von der Tarifeinheit abzukommen. :rolleyes: Konkret: Eigener Tarifvertrag mindestens exclusiv für GDL-Mitglieder, oder allen Mitarbeitern sämtlicher Berufe in fahrenden Zügen.
das von ihm gewünschte Ergebnis bereits als Angebot?
Mit der Ablehnung zeigt man, das man nicht Verhandlungsbereit ist.
S.o. Nur der Punkt mit der Tarifeinheit verhindert Verhandlungen - weil diese für andere Berufsgruppen als Tf, sinnlos wären.

Ein angemessenes Angebot ohne Vorbedingung wäre noch angemessener gewesen...

Ein Vergleich um das etwas transpsrenter zu machen: Das wäre in etwa so, wie wenn man darüber verhandeln wolle, ICE's nach Kempten fahren zu lassen, aber eine Elektifizierung der Strecke vorab ausschließt. :ph34r:
angeblich wollte die Bahn ja mit der GDL auch über andere Berufsgruppen verhandeln - das ist doch das, was die GDL will.
Warum verhandelt man dann nicht?
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 12:17 hat geschrieben: Ein angemessenes Angebot ohne Vorbedingung wäre noch angemessener gewesen...
Nein, nachdem der Herr W. ja auf seine Vorbedingungen auch nicht verzichtet.
Ein Vergleich um das etwas transpsrenter zu machen: Das wäre in etwa so, wie wenn man darüber verhandeln wolle, ICE's nach Kempten fahren zu lassen, aber eine Elektifizierung der Strecke vorab ausschließt. :ph34r:
Nein. Das aktuelle Angebot sieht vor, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben, zu überlegen, ob und wie man die Strecke nach Kempten elektrifizieren könnte. Ach übrigens: http://www.deppenapostroph.info (SCNR)...
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 12:17 hat geschrieben: Ein Vergleich um das etwas transpsrenter zu machen: Das wäre in etwa so, wie wenn man darüber verhandeln wolle, ICE's nach Kempten fahren zu lassen, aber eine Elektifizierung der Strecke vorab ausschließt. :ph34r:
Kein Problem...
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Beitrag von 146225 »

Rev @ 18 Oct 2014, 12:18 hat geschrieben: Automatisierung :), wird in dem nächsten Jahren stark kommen
Dann automatisiere mal schön jeden Job, der aktuell unter zu wenig Personal und miesen Arbeitsbedingungen in Deutschland leidet. Viel Spaß dabei. :rolleyes:
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

andreas @ 18 Oct 2014, 12:32 hat geschrieben: angeblich wollte die Bahn ja mit der GDL auch über andere Berufsgruppen verhandeln - das ist doch das, was die GDL will.
Warum verhandelt man dann nicht?
5% in zweieinhalb Jahren, wer weiß denn schon, was in den zweineinhalb Jahren passiert, vor allem wenn man hört wie es der Wirtschaft in Europa aktuell geht, ein Eurocrash befürchtet wird.
Man will nicht über die anderen Berufe verhandeln, man hat lediglich Sondierungsgespräche angeboten, mehr nicht.

Von den anderen Forderungen kann man halten was man will, das "Angebot" jedenfalls ist an Schwammigkeit nicht zu überbieten. Wenn mit den sozialverträglichen Arbeitszeitmodellen myPlan gemeint sein soll, nein danke. Aber das befürchten viele.
Damit versucht momentan die EVG zusammen mit der DB beim Zugbegleitpersonal im Fernverkehr u.a. die eigenen Tarifvertäge auszuhebeln.

Apropos Wochenarbeitszeit. Aktuell liegt sie bei 39 Stunden, lag schon mal bei 38 Stunden. Diese eine Stunde wurde damals noch von der Transnet ohne Lohnausgleich geopfert, um die Arbeitsplätze sicher zu halten. Sollte aus den zwei Stunden auch nur eine werden, wäre gerade mal der alte Zustand wieder hergestellt.
Es wird mit den Forderungen nur versucht den immer weiter steigenden Druck und die massive Produktivittssteigerung des Personals auszugleichen. Viele weggefallene Stellen bzw. deren Arbeiten wurden einfach dem Zugpersonal zusätzlich aufgebürdet bei gleichzeitigem Wegoptimieren jeder nur möglichen Minute an Arbeitszeit.
200 Lokführer zusätzlich, die muss man alleine schon einstellen, um die zukünftigen Pensionäre auszugleichen, bei Schenker Südwest fehlen alleine schon über 60 Lokführer, da sind 200 bundesweit ein Witz. Wer sagt, dass die alle bestehen, wer sagt, dass die alle bleiben?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rev @ 18 Oct 2014, 12:18 hat geschrieben: Automatisierung :), wird in dem nächsten Jahren stark kommen
*PRUST* *LOL* Der war gut. Nur als kleiner Hinweis: Frau Suckale hatte das schon beim Sklavenaufstand 2007 gepoltert. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
andreas
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Beitrag von andreas »

Martin H. @ 18 Oct 2014, 13:05 hat geschrieben:
andreas @ 18 Oct 2014, 12:32 hat geschrieben: angeblich wollte die Bahn ja mit der GDL auch über andere Berufsgruppen verhandeln - das ist doch das, was die GDL will.
Warum verhandelt man dann nicht?
5% in zweieinhalb Jahren, wer weiß denn schon, was in den zweineinhalb Jahren passiert, vor allem wenn man hört wie es der Wirtschaft in Europa aktuell geht, ein Eurocrash befürchtet wird.
Man will nicht über die anderen Berufe verhandeln, man hat lediglich Sondierungsgespräche angeboten, mehr nicht.

Von den anderen Forderungen kann man halten was man will, das "Angebot" jedenfalls ist an Schwammigkeit nicht zu überbieten. Wenn mit den sozialverträglichen Arbeitszeitmodellen myPlan gemeint sein soll, nein danke. Aber das befürchten viele.
Damit versucht momentan die EVG zusammen mit der DB beim Zugbegleitpersonal im Fernverkehr u.a. die eigenen Tarifvertäge auszuhebeln.

Apropos Wochenarbeitszeit. Aktuell liegt sie bei 39 Stunden, lag schon mal bei 38 Stunden. Diese eine Stunde wurde damals noch von der Transnet ohne Lohnausgleich geopfert, um die Arbeitsplätze sicher zu halten. Sollte aus den zwei Stunden auch nur eine werden, wäre gerade mal der alte Zustand wieder hergestellt.
Es wird mit den Forderungen nur versucht den immer weiter steigenden Druck und die massive Produktivittssteigerung des Personals auszugleichen. Viele weggefallene Stellen bzw. deren Arbeiten wurden einfach dem Zugpersonal zusätzlich aufgebürdet bei gleichzeitigem Wegoptimieren jeder nur möglichen Minute an Arbeitszeit.
200 Lokführer zusätzlich, die muss man alleine schon einstellen, um die zukünftigen Pensionäre auszugleichen, bei Schenker Südwest fehlen alleine schon über 60 Lokführer, da sind 200 bundesweit ein Witz. Wer sagt, dass die alle bestehen, wer sagt, dass die alle bleiben?
das ist ja alles schön und gut - aber das ist ja nicht das Hauptanliegen der GDL momentan. Anstatt für die Lokführer, der Berufsgruppe, für die die GDL eigentlich da ist, das maximal mögliche rauszuholen, dafür zu sorgen, daß der Lokführerberuf von Einkommen und Arbeitszeit wieder attraktiver wird, dafür zu sorgen, daß der Beruf für Junge Leute interessant wird opfert die GDL all diese Möglichkeiten, nur um auch für Zugbegleiter, Bordgastronomie, Disponenten usw. zuständig zu sein.
Und ob ich das als Lokführer wirklich gut finden würde, daß meine Gewerkschaft meine Interessen nach weniger Arbeit und besserer Entlohnung als verhandelbar hinstellt, während die Forderung nach Verhandlung für nicht Lokführer unverrückbar steht und offenbar das wichtigere ist als ein guter Abschluß für Lokführer.....
Was macht jetzt der Weselsky, wenn die Bahn morgen sagt: du bekommst deinen Tarifvertrag für alle GDL Mitglieder, egal welcher Sparte.
Und 2 % mehr Geld und sonst nichts. Wird er das akzeptieren?
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Beitrag von ET 423 »

andreas @ 18 Oct 2014, 15:56 hat geschrieben: Was macht jetzt der Weselsky, wenn die Bahn morgen sagt: du bekommst deinen Tarifvertrag für alle GDL Mitglieder, egal welcher Sparte.
Und 2 % mehr Geld und sonst nichts. Wird er das akzeptieren?
Möglich, daß er das akzeptiert, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Denn dann würde er es sich mit seinem Hauptklientel, also den Lokführern (die die Hauptlast des aktuellen Streikgeschehens schultern), ordentlich verscherzen und so blöd ist er, denke ich!, nicht. :)

Aber vom Prinzip her hast du mit deinem Beitrag absolut Recht - es ist ein gewisses Dilemma in der Sache enthalten...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

JeDi @ 18 Oct 2014, 12:30 hat geschrieben: Tarifeinheit gibts bei der DB doch eh nicht. Ich bin letztens mit einem Zug gefahren, auf dem 3 Zugbegleiter unterwegs waren - alle 3 mit unterschiedlichen Tarifverträgen, und alle 3 bei der DB Fernverkehr oder einer ihrer Töchter angestellt.
Dann ist es ja überhaupt kein Problem, wenn die GDL-Zugbegleiter ihren eigenen Tarifvertrag bekommen. Ob es jetzt 3 oder 4 Tarifverträge sind, sollte dann auch nicht mehr den Unterschied machen.

Aber da wären wir mal wieder beim Thema - mehrere Tarifverträge, wenn es dem Arbeitgeber passt, sind kein Problem, aber wenn es die Gewerkschaft fordert, geht die Welt unter.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Rev @ 18 Oct 2014, 12:18 hat geschrieben:Automatisierung :), wird in dem nächsten Jahren stark kommen
Schon möglich! Dann sitzen die TFs nicht mehr im Zug, sondern in der Zentrale. Und wenn die bestreikt wird.... :ph34r:
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von Martin H. »

Boris Merath @ 18 Oct 2014, 16:40 hat geschrieben:Dann ist es ja überhaupt kein Problem, wenn die GDL-Zugbegleiter ihren eigenen Tarifvertrag bekommen. Ob es jetzt 3 oder 4 Tarifverträge sind, sollte dann auch nicht mehr den Unterschied machen.

Aber da wären wir mal wieder beim Thema - mehrere Tarifverträge, wenn es dem Arbeitgeber passt, sind kein Problem, aber wenn es die Gewerkschaft fordert, geht die Welt unter.
Eben, EVG und Bahn fördern und fordern (!) genau das u.a. das mit myPlan.
Andre_HD @ 18 Oct 2014, 16:42 hat geschrieben:Schon möglich! Dann sitzen die TFs nicht mehr im Zug, sondern in der Zentrale. Und wenn die bestreikt wird....  :ph34r:
Siehe U-Bahn Nürnberg.
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 18 Oct 2014, 19:24 hat geschrieben: Eben, EVG und Bahn fördern und fordern (!) genau das u.a. das mit myPlan.
Was genau ist an myPlan eigentlich so schlimm? Der hiesige kommunale Verkehrsbetrieb hat ein ähnliches System mit einer Wunscherfüllungsquote von irgendwas in den 90% - wären individuellere Dienstpläne nicht ggf. ein Weg, den Beruf attraktiver zu machen?
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Andre_HD @ 18 Oct 2014, 16:42 hat geschrieben:Schon möglich! Dann sitzen die TFs nicht mehr im Zug, sondern in der Zentrale. Und wenn die bestreikt wird....  :ph34r:
Automatisierte Rad-Schiene-Züge wird es nicht geben. Das Problem sind die Fahrgäste und deren Sicherheitsgefühl. Der AGV (warum hat DB Bahn den eigentlich nie bestellt?) hätte bereits als automatisierter Zug ausgeführt werden können, aber Alstom hat sich bewusst aus gananntem Grund dagegen entschieden.
Selbst beim Transrapid sind die "Führerstände" mit einem "Tf" besetzt, der den Nothalt-Knopf drücken kann, weil sich die Fahrgäste dadurch ungleich sicherer fühlen. Auch wenn die japanische Version ohne fahren wird.
Es gibt schon noch einen Unterschied, ob irgedwelche Stadtbahnen automatisch fahren, oder ob das im HGV passiert. Man beachte die vielen Unfälle an BÜ und die täglich soundsovielen PU, deren Anzahl bei automatisierten Zügen nochmal deutlich ansteigen würden.

Boris Merath @ 18 Oct 2014, 16:40 hat geschrieben:Dann ist es ja überhaupt kein Problem, wenn die GDL-Zugbegleiter ihren eigenen Tarifvertrag bekommen. Ob es jetzt 3 oder 4 Tarifverträge sind, sollte dann auch nicht mehr den Unterschied machen.

Aber da wären wir mal wieder beim Thema - mehrere Tarifverträge, wenn es dem Arbeitgeber passt, sind kein Problem, aber wenn es die Gewerkschaft fordert, geht die Welt unter.
Die DB Bahn könnte wenigstens einen Kompromiss anbieten. Die GDL-Zugbegleiter und Lrf gehen an die GDL, die Bordgatronomie u.a. bleibt bei der EVG.
Dann könnte man endlich mal anfangen, über Tarifverträge überhaupt zu verhandeln. Da wird es dann auf einen Kompromiss mit 3.X% Lohnerhöung, 38 Stunden Wochenarbeitszeit, verbesserter Schichtplanung und 300 Neueinstellungen und eine Gewinnbeteilligung (aka Einmalzahlung).
Aber die DB Bahn bleibt ja stur.
Und EVG überhaupt: Die machen ja gar nichts. Einmal Veröffentlichung der Forderungen und seit dem nur noch zuschauen. Als FdL wäre ich damit nicht zufrieden.
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andreas
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Beitrag von andreas »

nein, die EVG wartet bis die GDL fertig ist und fängt dann selber das streiken an ;)

Ich mein, gerade im Hochgeschwindigkeitsverkehr spielt doch der TF gar keine Rolle mehr. Bis der bei 300 kmh den Selbstmörder auf der Strecke stehen sieht und den Nothalt drückt, dabei ist der doch eh schon matsch....

Noch nichtmal bei U oder S-bahn hat der Fahrer eine wirkliche Chance, einen Personenunfall zu vermeiden bei den langen Anhaltewegen - also ich seh nicht, wieso eine Abschaffung des TFs im Führerstand die Zahl der Personenunfälle erhöhen sollte
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wird die EVG eigentlich von der Bahn "gefördert", wie das beim AUB und Siemens ja der Fall war?
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 19:54 hat geschrieben: Die DB Bahn könnte wenigstens einen Kompromiss anbieten.
Hat sie ja.
Die GDL-Zugbegleiter und Lrf gehen an die GDL, die Bordgatronomie u.a.  bleibt bei der EVG.
Sowas will der Herr W. ja nicht.
Dann könnte man endlich mal anfangen, über Tarifverträge überhaupt zu verhandeln.
Auch das will der Herr W. ja offensichtlich nicht.
Aber die DB Bahn bleibt ja stur.
Ich sehe hier nur einen Sturkopf. Die DB hat schon länger Sondierungen über die Beteiligung der GDL an Zub-Tarifverhandlungen angeboten. Die GDL einfach auflaufen zu lassen wäre vermutlich deutlich leichter gewesen.
Und EVG überhaupt: Die machen ja gar nichts. Einmal Veröffentlichung der Forderungen und seit dem nur noch zuschauen. Als FdL wäre ich damit nicht zufrieden
Die EVG verhandelt halt, anstatt gleich Krawall zu machen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Interessanter Nebenaspekt der Streiks: Verdreifachung des Busfernverkehrs.

Spannend bleibt wieviele nach dem Streik bei den Bussen "kleben" bleiben.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 18 Oct 2014, 19:54 hat geschrieben: Selbst beim Transrapid sind die "Führerstände" mit einem "Tf" besetzt, der den Nothalt-Knopf drücken kann, weil sich die Fahrgäst
Weil man den Tf vermutlich für das Selbstrettungskonzept braucht, um z.B. die Notrutschen herabzulassen. Dann kann man ihn auch gleich an den Notaus-Knopf stellen.
Es gibt schon noch einen Unterschied, ob irgedwelche Stadtbahnen automatisch fahren, oder ob das im HGV passiert. Man beachte die vielen Unfälle an BÜ und die täglich soundsovielen PU, deren Anzahl bei automatisierten Zügen nochmal deutlich ansteigen würden.
Denkbar ist das ganze eh nur bei entsprechend eingezäunten Strecken. Oder wenn irgendwann die Videoanalyse so zuverlässig ist, dass man die Erkennung von Hindernissen ganz dieser überlässt.

Was sicher nicht kommen wird sind unbesetzte Züge - aber es wird halt keiner mehr vorn drin sitzen, sondern es wird vermutlich Zugbegleiter geben, von denen halt der Chef die Zusatzqualifikation Lokführer hat, um den Zug im Störfall übernehmen zu können.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 18 Oct 2014, 20:06 hat geschrieben: Denkbar ist das ganze eh nur bei entsprechend eingezäunten Strecken. Oder wenn irgendwann die Videoanalyse so zuverlässig ist, dass man die Erkennung von Hindernissen ganz dieser überlässt.
Wenn der Lokführer ein Hindernis sieht kann er aber i.d.R die Kollision nicht mehr verhindern. Eine Notbremsung einleiten kann die Automatik auch.
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Beitrag von mapic »

Galaxy @ 18 Oct 2014, 20:16 hat geschrieben:Wenn der Lokführer ein Hindernis sieht kann er aber i.d.R die Kollision nicht mehr verhindern. Eine Notbremsung einleiten kann die Automatik auch.
Kommt ganz auf die Geschwindigkeit an. Und genaue Zahlen über die verhinderten Kollisionen sind halt nicht aufzutreiben. Aber es gibt sie definitiv. ;)
Außerdem lassen sich Unfälle nicht nur durch Bremsen, sondern z.B. auch durch rechtzeitiges Pfeifen verhindern. Und das auch dann, wenn auf dem Gleis selbst noch gar keine Gefahr besteht, sondern diese sich erst noch nähert. Und gerade da dürfte es für die Technik eine ziemliche Herausforderung sein, den Menschen zu ersetzen.
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Beitrag von Galaxy »

mapic @ 18 Oct 2014, 20:24 hat geschrieben: Außerdem lassen sich Unfälle nicht nur durch Bremsen, sondern z.B. auch durch rechtzeitiges Pfeifen verhindern. Und das auch dann, wenn auf dem Gleis selbst noch gar keine Gefahr besteht, sondern diese sich erst noch nähert. Und gerade da dürfte es für die Technik eine ziemliche Herausforderung sein, den Menschen zu ersetzen.
Wenn ich mir die rasante Entwicklung der Assistenzsysteme in der Automobilbranche betrachte dann bezweifel ich das.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

JeDi @ 18 Oct 2014, 19:27 hat geschrieben: Was genau ist an myPlan eigentlich so schlimm? Der hiesige kommunale Verkehrsbetrieb hat ein ähnliches System mit einer Wunscherfüllungsquote von irgendwas in den 90% - wären individuellere Dienstpläne nicht ggf. ein Weg, den Beruf attraktiver zu machen?
Da es mich (noch) nicht betrifft, habe ich mich damit noch nicht so genau auseinander gesetzt. Ein par Punkte:

Da alles die Mitarbeiter regeln sollen gilt, wer zuerst kommt, malt zuerst. Bestimmte Termine wie Weihnachten etc., wer nicht sofort kann oder kein Internet hat, bekommt da nie frei.
Vorgesehen ist auch die Absenkung der EVG-Tarifvertraglich festgelegten 72-Stundenruhe auf eine 60-Stundenruhe.
Im Wesentlichen fördern myPlan die EVG bzw. die DB AG, die meisten betroffenen Mitarbeiter sind dagegen, aber auch immer mehr der Piloteinsatzstellen ziehen ihre Zustimmung zurück.
Eigentlich sollten 100 Prozent derer zustimmen, jetzt will man es dennoch durchdrücken.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Galaxy @ 18 Oct 2014, 20:16 hat geschrieben: Wenn der Lokführer ein Hindernis sieht kann er aber i.d.R die Kollision nicht mehr verhindern. Eine Notbremsung einleiten kann die Automatik auch.
Ahja, interessant. Ich kann gar nicht mehr auflisten, wie viele BÜ-Unfälle und Personenunfälle ich in den letzten bald neun Jahren durch bloßes Pfeifen oder Einleiten einer Schnellbremsung verhindert habe, als sich das Fahrzeug/die Person den Gleisen nur näherte und somit noch nicht mal im Gefahrenbereich waren. Aber wenn du meinst, eine Automatik kann das besser, bitte sehr. Bin dann auch gespannt, wie sich der automatische Zug bei einer Störung selber repariert - Star Trek läßt grüßen? :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Oder wenn ein Hindernis noch mal davon gekommen ist, wann fährt der Zug dann weiter? Wenn´s ein Tier war das erwischt wurde, wann dann?

Irgendwann kommt das vielleicht, aber das sollte noch ein paar Jährchen dauern und steht aktuell noch nicht auf der Tagesordnung.
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