mmouse @ 17 Nov 2014, 19:20 hat geschrieben: Interessant auch die Begründung für die Störung. Durch eine defekte Baugruppe sei ein Streckenabschnitt dauerhaft belegt gemeldet worden. Das reicht also, um die gesamte U1 Süd so zu blockieren, dass man nichtmal mehr einen eingleisigen Pendelbetrieb hinbekommt? Interessant.
Es handelt sich laut Artikel um "ein Defekt in einer Baugruppe zwischen Relais und Gleis. Da kann ich nur groß "Hä?" sagen - das ergibt so nicht allzu viel Sinn - und passt vorallem nicht zu den Einschränkungen.
Hier muss schon mehr defekt gewesen sein. Wenn nur ein Abschnitt besetzt ist, fährt man da halt mit Ersatzsignal, und die zwei nötigen Ersatzsignale alle 10 Minuten sind definitiv kein Grund, die ganze Linie einzustellen, zumal hier ohnehin nur ein 10er-Takt gefahren wird. Da war das Wenden am Candidplatz für den Stellwerker mit Sicherheit erheblich größerer Aufwand als das bisserl Ersatzsignalstellen welches mit einem defekten Abschnitt nötig gewesen wäre.
Ekliger sind da schon Gleisfreimeldestörungen an Weichen - eine besetzte Weiche darf nicht umgestellt werden, außer jemand vor Ort bestätigt, dass diese frei ist. Auch hier kann aber ein defekter Abschnitt nicht das Problem gewesen sein: Bei einer Störung am Mangfallplatz hätte man auf jeden Fall bis St. Quirin fahren können, und dort viel gemütlicher wenden als die Fahrerei über Kolumbusplatz Gleis 3 in beiden Richtungen.
Vermutlich wäre man bei einer Gleisfreimeldestörung an einer Weiche aber einfach bis Mangfallplatz gefahren - bei einer Störung der Gleisfreimeldung in der Abstellanlage kann man ja kurzwenden, bei einer Störung an der Weichenverbindung der Kurzwende über die Abstellung drehen.
Und selbst wenn das nicht gegangen wäre hätte man vermutlich spätestens nach 30 Minuten einen Verkehrsmeister vor Ort, der das Freisein der Weiche über Funk melden kann, so dass man diese umstellen kann.
Und nein, das ist nicht nur Theorie, sondern häufig zu beobachten - Stellwerksstörungen dieser Art gibts ja öfter, bis auf vielleicht leichte Verspätungen hat das (außer im 2,5er-Takt, da bildet sich halt gleich ein Stau) normal nichts weiter zur Folge.
Hier muss also weit mehr ausgefallen sein, als ein popeliger Gleisfreimeldeabschnitt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876