Ladenschluss

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Du glaubst doch nicht, dass die Münchner auf Salzburg oder Kufstein fahren würden, nur um z.B. Lebensmittel einzukaufen.
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146225
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 19 Oct 2014, 21:49 hat geschrieben: Du glaubst doch nicht, dass die Münchner auf Salzburg oder Kufstein fahren würden, nur um z.B. Lebensmittel einzukaufen.
Nein. Aber wenn Bayern von liberalen Regelungen umgeben wäre, nähme der Druck auf die letzte Insel der vorgestrigen halt zu.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

In Österreich dürfen die Geschäfte doch Mo-Fr bis 21 Uhr auf haben. Aber kaum ein Laden nutzt das. Im Gegenteil, selbst in Salzburg ist meist um 19.30 Schluss.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Es gibt eine Onlinepetition für längere Ladenöffnungszeiten. Merkur Online irgendwie ist mir nur noch nicht klar, ob das jetzt eine städtische oder bayrische Petition sein soll.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Wenn man direkt zur Petition geht, wird klar, dass es sich um eine Städtische handelt, wenngleich das nicht in der Hand der Stadt liegt.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Ich finde 20h mehr als ausreichend - vor allem seit der Samstag da mit dabei ist.
Grade kleine, inhabergeführte Geschäfte können da doch nicht mithalten - wie soll das Personal für den geringen Umsatz bezahlt werden? Profitieren also wieder nur die Großen. Und da ist's ab 19h auch eher leer.

Aber das Problem ist für mich ein anderes:
Warum soll ich mich untertags in eine U-Bahn im 10-Minuten-Takt quetschen um dann 3 Std. und 5 Kaufhäuser später doch wieder bei amazon bestellen zu müssen, weil das gewüschte Produkt nicht geführt wird?
Die Erkenntnis kann ich zwar auch um 23h bei bei U-Bahn im 20-Minuten-Takt haben - aber da geh ich wirklich nimmer shoppen.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

imp-cen @ 21 Nov 2014, 20:23 hat geschrieben: Grade kleine, inhabergeführte Geschäfte können da doch nicht mithalten - wie soll das Personal für den geringen Umsatz bezahlt werden? Profitieren also wieder nur die Großen.
Dieses Argument wird auch vom ständigen Wiederholen nicht richtiger. Ein großer Laden (Karstadt etc.) hat einen großen Minimum-Personalbedarf, um überhaupt aufsperren zu können. Das lohnt sich spät abends nicht, der Karstadt bleibt also zu.

Der Kiosk, Bäcker oder Gemüseladen braucht dagegen nur 1-2 Leute, um aufsperren zu können. Das kann sich sehr gut lohnen, wenn er dadurch zusätzlichen Umsatz macht. Schau einfach mal nach Berlin, Hamburg o.ä., welche Läden da abends geöffnet haben. Das sind vielfach gerade die kleinen.

Es geht ja nicht drum, längere Öffnungszeiten vorzuschreiben, es soll doch lediglich das Verbot wegfallen. Wer also nicht will, sperrt einfach weiter um 20 Uhr zu, fertig. Ich z.B. fände es sehr angenehm, auf dem Heimweg (bei mir meist so 22-24 Uhr) noch irgendwo Lebensmittel einkaufen zu können.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

imp-cen @ 21 Nov 2014, 20:23 hat geschrieben: Ich finde 20h mehr als ausreichend - vor allem seit der Samstag da mit dabei ist.

Aber das Problem ist für mich ein anderes:
Warum soll ich mich untertags in eine U-Bahn im 10-Minuten-Takt quetschen um dann 3 Std. und 5 Kaufhäuser später doch wieder bei amazon bestellen zu müssen, weil das gewüschte Produkt nicht geführt wird?
Man sollte unterscheiden:
Supermärkte, Bäcker, Metzgereisen ... also alles mit täglichem Alltagsbedarf, sollten 24/7 geöffnet sein.
Es gibt nunmal "Notfälle", z.B. wenn unerwartet Besuch kommt und der Kühlschrank leer ist, oder ein Gerät defekt geht. An Sonn- und Feiertagen ist das eine Herausforderung, zu versuchen, Nachschub oder Ersatz zu beschaffen.

Kaufhäuser usw. mit "Spezialware", die man ohnehin nur hin und wieder pro Jahr kauft und nicht sofort braucht (z.B. Bücher, Kleidung, Möbel u.a.) und alternativ auch online erwerben kann, brauchen m.E. dagegen nicht die ganze Zeit geöffnet sein.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Diese Petition ist ja mal sowas von sinnlos, weil die Stadt das schlicht garnicht entscheiden darf, mal abgesehen jetzt von den 4 verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr. Seehofer hat ja sich bisher recht deutlich geäussert, das er nichts ändern wird. Also bis 2018 wird sich bei dem Thema ziemlich sicher Garnichts tun.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

imp-cen @ 21 Nov 2014, 20:23 hat geschrieben: Aber das Problem ist für mich ein anderes:
Warum soll ich mich untertags in eine U-Bahn im 10-Minuten-Takt quetschen um dann 3 Std. und 5 Kaufhäuser später doch wieder bei amazon bestellen zu müssen, weil das gewüschte Produkt nicht geführt wird?
Die Erkenntnis kann ich zwar auch um 23h bei bei U-Bahn im 20-Minuten-Takt haben - aber da geh ich wirklich nimmer shoppen.
Vernünftiges Argument. Man zeige mir z.B. auch nur ein Elektronik-Fachgeschäft, das es überhaupt gibt, in ganz München, das mich von Versendern wie Reichelt, Pollin, Conrad (haben in den Filialen fast nix da und noch dazu Mondpreise) in Preis und Angebot umstimmen kann, und ich komme gerne persönlich vorbei. Auch wenns nur Dienstags von 11:43 bis 15:21 geöffnet hat.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

imp-cen @ 21 Nov 2014, 20:23 hat geschrieben:Ich finde 20h mehr als ausreichend - vor allem seit der Samstag da mit dabei ist.
Grade kleine, inhabergeführte Geschäfte können da doch nicht mithalten - wie soll das Personal für den geringen Umsatz bezahlt werden? Profitieren also wieder nur die Großen. Und da ist's ab 19h auch eher leer.
Komischerweise funktionieren bei mir in der Nähe einige Internet Cafes mit Snackverkauf recht gut mit nur einem Verkäufer und von den paar Cent pro Stunde Internet leben die nicht.
Aber das Problem ist für mich ein anderes:
Warum soll ich mich untertags in eine U-Bahn im 10-Minuten-Takt quetschen um dann 3 Std. und 5 Kaufhäuser später doch wieder bei amazon bestellen zu müssen, weil das gewüschte Produkt nicht geführt wird?
Die Erkenntnis kann ich zwar auch um 23h bei bei U-Bahn im 20-Minuten-Takt haben - aber da geh ich wirklich nimmer shoppen.
Auch wenn ich ein Fan des digitalen Lebens bin, ich habe noch nie Lebensmittel (unzubereitet) online bestellt. Bin dafür aber schon oft nach 20:00h heimgekommen und hätte noch gerne ein Bier und ein Stück Brot gekauft.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 21 Nov 2014, 21:32 hat geschrieben: Diese Petition ist ja mal sowas von sinnlos, weil die Stadt das schlicht garnicht entscheiden darf, mal abgesehen jetzt von den 4 verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr. Seehofer hat ja sich bisher recht deutlich geäussert, das er nichts ändern wird. Also bis 2018 wird sich bei dem Thema ziemlich sicher Garnichts tun.
Der Adressat ist der falsche, ja. Es kommt aber ein wenig mediale Bewegung in die Sache, zahlreiche Medien haben darüber berichtet.

Dass 2018 die Karten neu gemischt werden, ist sehr unwahrscheinlich. Seehofer hat angedeutet, dass er 2018 noch mal antreten wird, und welche Partei wird wohl dann die Regierung stellen? Fängt mit C an ;) Seehofer ist erst 65, dem traue ich sogar noch mehrere weitere Amtszeiten zu. Adenauer war mit 87 noch Kanzler und damals war 87 unfassbar alt.

Sollte Seehofer mal abdanken, dann kommt es auf den/die Nachfolger/in an. Wenn wir Pech haben, legt dieser/diese auch als erste Amtshandlung ein Gelübde zur Beibehaltung der kundenfeindlichen Öffnungszeiten ab. Dann wird vielleicht keiner mehr von uns liberalisierte Öffnungszeiten in Bayern erleben.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Michi Greger @ 21 Nov 2014, 23:29 hat geschrieben: Man zeige mir z.B. auch nur ein Elektronik-Fachgeschäft, das es überhaupt gibt, in ganz München, das mich von Versendern wie Reichelt, Pollin, Conrad (haben in den Filialen fast nix da und noch dazu Mondpreise) in Preis und Angebot umstimmen kann, und ich komme gerne persönlich vorbei. Auch wenns nur Dienstags von 11:43 bis 15:21 geöffnet hat.
Musst leider die Stadt verlassen und raus nach Deisenhofen: Bürklin.

Ansonsten gäbs eigentlich nur noch den Hartnagel/Balzer, der preislich passt, vom Angebot aber eher naja ist. Aber dafür herrlich zum Stöbern. Und das Personal hat Ahnung, grad wenns um klassische Analogtechnik geht.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Ich gebs zu, an Lebensmittel hab ich jetzt überhaupt nicht gedacht. Die werden "en gross" eingekauft, oder bei bestimmten Discounter-Angeboten in der Mittagspause mal nebenbei geholt. Die Vorratsschränke sind daher auf Wochen gefüllt und vermisst hab ich eigentlich noch nie groß etwas - dafür bin ich also nicht der rechte Konsument. Und der Bäcker hat am Sa/So auch bis inden späten Nachmittag ein super Angebot, wenn man was frisches will.

Ansonsten mag da sowas wie Tanke, Internetcafe, oder der 23/7 Spätkiosk an der MüFr zugegebenermassen auch funktionieren. In diesem Rahmen find ichs auch gut, nutze es aber selbst nicht.

Bei den non-food Produkten bleib ich aber dabei. Große Ketten haben immer mehr die Kleinen -wo der Inhaber selbst hinterm Tresen stand- verdrängt. Und 450€ MiniJobber wie im Lottoladen meine ich jetzt nicht.

Und wenn Freitagnachmittag der Gefrierschrank seinen Geist aufgibt (vorletztes Jahr passiert) stehts du echt blöd da.
Amazon liefert gerne bei nem Termin in 10 Tagen - beim Geilmarkt könntest dir bei Abholung an der Laderampe (ohne Hublift!) nen Bruch heben (ein Jahr vorher mit ner Waschmaschine durchexerziert - nie wieder!), hatte aber auch nix passendes unterbaufähiges da - Kaufhaus hatte weiße Ware aus'm Programm genommen - der kleine Händler hatte Mondpreise (wie auch, bei den Mietkosten?).
Wer rettet dich? Family und Nachbarn mit nem Platz in ihrer Schublade.

Wieder viel rumgerenne und Stress für umsonst und dann doch ebend wieder im Internet bestellt.

Hier noch länger zu öffen ist m.E weder für Konsument noch Angestellte sonderlich zielführend und kurbelt bestimmt auch nicht die Absätze an.

PS. Und der Arzt und die Apotheke die mir jetzt 'n Schlaftablettchen rüberwachsen lassen könnten - auch keiner da... :huh:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

" in der Mittagspause mal nebenbei" ist etwas schwierig, wenn der Firmenstandort in der Pampa angesiedelt ist und/oder man mit ÖPNV unterwegs ist. Und auch mit Kühl- oder Gefriergut ist da Asche.
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Was nur merkwürdig ist: In fast allen Ländern auf diesem Planeten kann man abends Lebensmittel einkaufen.
Selbst in kleineren Orten in Norddeutschland haben die Supermärkte gerne bis 22 Uhr oder 23 Uhr auf - und das wird sogar genutzt.

In Köln, Hamburg oder Berlin bekomme ich noch um Mitternacht an geräumigen Kiosken wichtige Produkte. Sonntags auch.

Nur in Bayern braucht das angeblich niemand, selbst in München nicht.

Klar, man stirbt nicht, selbst wenn man nur einmal die Woche auf Bezugsschein zu einer festgelegten Stunde einkaufen darf.
Aber ich weiß noch, welche Erleichterung es war, als ich immerhin bis 20 Uhr in den Supermarkt rein durfte. Und früher hatte ich sogar Arbeitszeiten, die regelmäßig bis 21 Uhr oder 22 Uhr gingen.

Was man bei Freiheit gerne vergisst: Niemand wird dazu gezwungen, etwas zu machen - aber man wird auch nicht bevormundet.
So haben inzwischen im Norden die größten Kaufhäuser nur noch bis 20 Uhr geöffnet (nach Anfangs teils 22 Uhr). Dafür kann ich aber dann beim Kaufland teils bis 24 Uhr einkaufen - oder beim Supermarkt um die Ecke bis 22 Uhr, selbst in etlichen Landgemeinden.

Ich weiß, viele Deutsche sind es nicht gewohnt, Freiheit als Positiv zu sehen. Gerne möchte man bestimmt werden. Das trifft traurigerweise selbst auf Linke zu, die da besonders spießig sind. Aber der Mensch strebt zur Freiheit. Das sieht man auch beim Nahverkehr: Wenn man außerhalb des U-Bahn-Netzes wohnt und die Buslinie einen 10-Minuten-Takt nur zwischen 06:30 Uhr und 08:30 sowie 16:00 und 18:30 Uhr hat, dann entscheide ich mich irgendwann für ein Auto. Klar werde ich meist schon um 18:30 Uhr auf dem Heimweg sein. Aber zu den 1-2 Mal die Woche, die ich dann doch bis 19 Uhr oder 20 Uhr in der Stadt bin, hätte ich keine Lust auf einen Bus im Takt 20 am zugigen Busbahnhof zu warten. Oder mir mein Leben von solchen Fahrplänen diktieren zu lassen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

TravellerMunich @ 22 Nov 2014, 10:43 hat geschrieben: Aber zu den 1-2 Mal die Woche, die ich dann doch bis 19 Uhr oder 20 Uhr in der Stadt bin, hätte ich keine Lust auf einen Bus im Takt 20 am zugigen Busbahnhof zu warten. Oder mir mein Leben von solchen Fahrplänen diktieren zu lassen.
Das heißt, deiner Meinung nach ist bis auf die Metrobusse das komplette Busnetz in München (sowie dem Großteil aller anderen Städte) nicht benutzbar, richtig? :blink: :rolleyes:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von schwarzfahrerin »

Mir geht's da ganz ähnlich, sowohl mit dem Verkehrssystem wie mit den Öffnungszeiten. Mich nervt es sehr, dass um 20 Uhr alles dicht ist, seit Jahren.
Ich denk mir generell immer, man zieht doch nicht ohne Grund in die Großstadt mit den teuren Mieten, wenn dann abends tote Hose ist. Leider bleiben da dann eben wieder nur die teuren Alternativen in Form von Tankstelle, Lieferdienst oder Restaurant. Wie gern würd ich den Einkauf in Ruhe erledigen, das geht eigentlich nie bzw. nur samstags mit zig anderen Menschen, was auch nicht ruhig ist...
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Beitrag von TravellerMunich »

chris232 @ 22 Nov 2014, 11:07 hat geschrieben: Das heißt, deiner Meinung nach ist bis auf die Metrobusse das komplette Busnetz in München (sowie dem Großteil aller anderen Städte) nicht benutzbar, richtig? :blink: :rolleyes:
Nicht nur ich denke offenbar so.
Man erreicht mit Takt-20-Linien (oder noch netter: Takt 10 nur morgens an Schultagen, sonst Takt 20) einfach niemanden, der sich auch ein Auto leisten kann oder einen Führerschein hat.

Ich fühle mich auch gelinde gesagt leicht ver*scht, wenn die U-Bahn oder Tram in den Ferien von Takt 5 auf Takt 10 umstellt und meine Wege dank Umstieg dann schlagartig länger werden. Ich bin nämlich kein Schüler mehr und habe dann nicht frei.

Klar, rechnerisch passen dann alle Fahrgäste rein (wenngleich es bei der Tram 25 dann gerne schon mal kuschelig wird), aber abschreckend ist das schon.

Trifft auch zu für die U3, die ab 19:20 Uhr nur noch im Takt 10 zum Olympiazentrum verkehrt, was zudem der U3 ganz ungeahnte Befüllungsgrade beschert.

Hier macht jemand Verkehrsplanung rein mit statistischen Maximalauslastungsgrenzen.
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Beitrag von NJ Transit »

TravellerMunich @ 22 Nov 2014, 11:36 hat geschrieben: Hier macht jemand Verkehrsplanung rein mit statistischen Maximalauslastungsgrenzen.
Stichwort bedarfsgerecht.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von spock5407 »

Dann schaut mal nach Regensburg. Dort ist genauso um 20 Uhr Ladenschluss, die Busse fahren aber so ab 19 Uhr bereits im 30min-Takt mit Sammelanschluss. Wer soll da öffentlich noch groß einkaufen fahren, wer es nicht muss? Warteschlange an der Kasse falsch eingeschätzt und schon stehst a halbe Stund rum.
Und das auch nur, wenns die Stadtlinien im dichteren Stadtgebiet sind. Manche Stadtrandbesiedlung erreicht man nur noch im gut merkbaren Stundentakt. Wohlgemerkt: während noch Läden offen sind.
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Beitrag von viafierretica »

schwarzfahrerin @ 22 Nov 2014, 11:16 hat geschrieben: Mir geht's da ganz ähnlich, sowohl mit dem Verkehrssystem wie mit den Öffnungszeiten. Mich nervt es sehr, dass um 20 Uhr alles dicht ist, seit Jahren.
Ich denk mir generell immer, man zieht doch nicht ohne Grund in die Großstadt mit den teuren Mieten, wenn dann abends tote Hose ist. Leider bleiben da dann eben wieder nur die teuren Alternativen in Form von Tankstelle, Lieferdienst oder Restaurant. Wie gern würd ich den Einkauf in Ruhe erledigen, das geht eigentlich nie bzw. nur samstags mit zig anderen Menschen, was auch nicht ruhig ist...
Der einzig brauchbare Laden in München, der länger offen hat, ist der dm am Ostbahnhof (die wenigen Läden am Hbf sind ob ihrer Apothekenpreise uninteressant). Und der ist abends und sonntags knallvoll.

Ich finde es bescheuert, dass man das Geschäft abends und sonntags allein den (immer weniger werdenden) Tankstellen überlässt.
Man braucht sicher nicht um 22h Klamotten oder Möbel kaufen, aber Lebensmittel (zu normalen Preisen) wären schon angebracht. Da ist die Schweiz wieder mal voraus - an jedem Bahnhof gibt es einen avec/aperto/coop mini, der fast immer offen hat und normales Preisniveau hat.
In München gäbe es hier an den U- und S-Bahnhöfen genug Potenzial dafür. Aber selbst am Hbf gibt es ja leider nur überteuerten Mist, während man am Flughafen in Ruhe beim sehr gut sortierten Edeka einkaufen kann. Da ist München arg provinziell.
Ob man den Ladenschluss nun verändert - man kann auch innerhalb des bestehenden Ladenschlussgesetzes etwas bewirken, wenn man die Auslegung etwas lockert. In jedem Touristenort in Österreich oder an der Nordsee kann man sonntags einkaufen, nur in Oberbayern ist komplett alles dicht.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Was spricht denn gegen die 24h- und Sonntagsöffnung? Es gibt kein Argument dafür!
Überall wo es diese Möglichkeit gibt wird sie genutzt und das äußerst stark. Der Bedarf ist also vorhanden, wieso setzt sich der Gesetzgeber wieder mal (wie bei der Sterbehilfe) über Mehrheitsinteressen hinweg? Wir sind doch nicht unmündig!

Was die Arbeitnehmer angeht, so wette ich dass keiner der Familie hat und nicht am Sonntag/Nacht arbeiten wollen würde, dort auch arbeiten müsste. Diese Zeiten würden sich genug Leute freiwillig krallen, wegen den Zuschlägen (die müssen natürlich entsprechend Anreize liefern) und dann ist doch jeder zufrieden.
Es soll auch Leute geben die arbeiten lieber am Wochenende und haben dafür während der Woche frei.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

spock5407 @ 22 Nov 2014, 12:12 hat geschrieben: Dann schaut mal nach Regensburg. Dort ist genauso um 20 Uhr Ladenschluss, die Busse fahren aber so ab 19 Uhr bereits im 30min-Takt mit Sammelanschluss. Wer soll da öffentlich noch groß einkaufen fahren, wer es nicht muss? Warteschlange an der Kasse falsch eingeschätzt und schon stehst a halbe Stund rum.
Und das auch nur, wenns die Stadtlinien im dichteren Stadtgebiet sind. Manche Stadtrandbesiedlung erreicht man nur noch im gut merkbaren Stundentakt. Wohlgemerkt: während noch Läden offen sind.
Was es nicht besser macht.
Letztlich ist es doch so: Will die Stadt dass man aufs Auto verzichtet - oder soll man besser mit dem Auto fahren?

Wenn man keine attraktive Alternative anbietet, dann fährt man halt mit dem Auto. Auch zum Einkaufen - Einkaufs- und Freizeitverkehr sind eine unterschätzte Größe beim Verkehrsaufkommen. Zudem kann man diesen Verkehr auch ohne Sprungkosten attraktiv gestalten - die Fahrzeuge hat man ja schon.

Jedenfalls kapiere ich es nicht, warum es solche Fahrpläne gibt:
146 letzter Bus Takt 10 um 19:07 ab Ostbahnhof und 19:24 ab Trudering
139 gegen 18:30 im Takt 20
166 gegen 19 Uhr Takt 20
Linie 15/25 gegen 19 Uhr von Takt 5 in Takt 10
U7 entfällt kurz nach 19 Uhr

etc.
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 22 Nov 2014, 13:31 hat geschrieben:
Was es nicht besser macht.
Letztlich ist es doch so: Will die Stadt dass man aufs Auto verzichtet - oder soll man besser mit dem Auto fahren?
Bei einer GroKo ist der politische Wille, auf das Auto zu verzichten, leider sehr überschaubar. Noch dazu in einer Stadt, in der ein Automobilunternehmen massiv Arbeitsplätze aus(nicht ab) baut. Da baut man schon mal gerne Autotunnels im Norden, die die Schleusen für noch mehr (Auto)verkehr in der Stadt sorgen.
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Beitrag von Entenfang »

TravellerMunich @ 22 Nov 2014, 11:36 hat geschrieben: Nicht nur ich denke offenbar so.
Man erreicht mit Takt-20-Linien (oder noch netter: Takt 10 nur morgens an Schultagen, sonst Takt 20) einfach niemanden, der sich auch ein Auto leisten kann oder einen Führerschein hat.
Das glaube ich einfach nicht. Ganz sicher sind nicht alle Fahrgäste in den Stadtbuslinien im Takt 20 auto- bzw. führerscheinlos.


Der 139er fährt überhaupt erst seit einigen Jahren in der HVZ im Takt 10 und die Verstärker fahren seit dem letzten Fahrplanwechsel nicht nur Trudering - Neuperlach Zentrum sondern weiter nach Giesing.

Wie der Füllungsgrad bei Takt 10 auf 15/25 ab 19 Uhr aussieht, kann ich jetzt nicht beurteilen, aber wenn man bedenkt, dass bis letzten Dezember ab 20 Uhr nur noch Takt 20 war, auch eine ordentliche Verbesserung und überhaupt wird jetzt endlich mal ein stabiler Takt 5 in der HVZ gefahren statt der 6-7-7-Murks.

Nach 19 Uhr ist doch so ziemlich auf jeder U-Bahnlinie der Takt 5 vorbei - leider. Und die U7 als zusätzlichen Verstärker der U2 ist da mit Sicherheit nicht das größte Problem.
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Beitrag von NJ Transit »

viafierretica @ 22 Nov 2014, 13:42 hat geschrieben: Noch dazu in einer Stadt, in der ein Automobilunternehmen massiv Arbeitsplätze aus(nicht ab) baut
...und damit paradoxerweise gleichzeitig auch so ziemlich die einzige treibende Kraft (neben CSU-Wahlversprechen) ist im ÖPNV-Ausbau Münchens.
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Beitrag von TravellerMunich »

Entenfang @ 22 Nov 2014, 14:04 hat geschrieben: Das glaube ich einfach nicht. Ganz sicher sind nicht alle Fahrgäste in den Stadtbuslinien im Takt 20 auto- bzw. führerscheinlos.


Der 139er fährt überhaupt erst seit einigen Jahren in der HVZ im Takt 10 und die Verstärker fahren seit dem letzten Fahrplanwechsel nicht nur Trudering - Neuperlach Zentrum sondern weiter nach Giesing.

Wie der Füllungsgrad bei Takt 10 auf 15/25 ab 19 Uhr aussieht, kann ich jetzt nicht beurteilen, aber wenn man bedenkt, dass bis letzten Dezember ab 20 Uhr nur noch Takt 20 war, auch eine ordentliche Verbesserung und überhaupt wird jetzt endlich mal ein stabiler Takt 5 in der HVZ gefahren statt der 6-7-7-Murks.

Nach 19 Uhr ist doch so ziemlich auf jeder U-Bahnlinie der Takt 5 vorbei - leider. Und die U7 als zusätzlichen Verstärker der U2 ist da mit Sicherheit nicht das größte Problem.
Die U7 verstärkt die U1 bis Westfriedhof.

Ich frage mich nur, warum die Hochbahn, die Berliner U-Bahn und die U-Bahn Wien einen durchgehenden Takt 5 oder besser anbieten können. Im Fall von Hamburg mit weniger Fahrgästen bei ähnlicher Netzgröße.

Und warum man in Hamburg selbst in Stadtteilen wie Harburg Stadtbuslinien (noch nicht mal Meerobusse) im Takt 5 durchgehend fahren lassen kann, mit Verdichtungen zum Takt 3 während der HVZ.

Und bitte, jetzt kommt nicht mit den Fahrgastzahlen:
In Hamburg sind 777 Busse im Einsatz, um 217 Mio. Fahrgäste zu befördern, also 280.000 pro Bus.
In München befördern 468 Busse immerhin 184 Mio. Fahrgäste, rund rund 400.000 Fahrgäste pro Bus.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 22 Nov 2014, 14:20 hat geschrieben: Und warum man in Hamburg selbst in Stadtteilen wie Harburg Stadtbuslinien (noch nicht mal Meerobusse) im Takt 5 durchgehend fahren lassen kann, mit Verdichtungen zum Takt 3 während der HVZ.
Weil Hamburg keine Straßenbahn hat.
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Beitrag von TravellerMunich »

JeDi @ 22 Nov 2014, 14:26 hat geschrieben: Weil Hamburg keine Straßenbahn hat.
Wie gesagt, die dichten Takte gelten nicht nur bei den Metrobuslinen (auf denen Trambetrieb sinnvoll wäre), sondern auch für die Stadtbuslinien in den äußeren Stadtteilen.

Und abends fahren zahlreiche Buslinien bis 23 Uhr oder Mitternacht im Takt 10.
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