Zulassung Škoda 109E/380/BR102

Rund um die Technik der Bahn
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Nachdem es im Pesa Link Faden nicht passt, gibts hier jetzt einen eigenen.

@JeDi:

Wieso sollten bei der BR102 andere Transformatoren, Umrichter, Fahrmotoren, Fahrpulte etc. verbaut werden und wer soll die entwickeln/herstellen?

@Balduin:
Sicher, dass das nur bei Grenzüberfahrten gilt? Das letzte PDF das ich dazu las, war allgemein gehalten, da stand nichts zum Grenzverkehr drin.
Einfach nur vereinfachte Zulassungsbedingungen, da sich die in D und Ö ja ziemlich ählich sind.

Das Beispiel BR152 lasse ich nicht gelten, die ÖBB hat strengere Vorschriften, nicht nur beim Thema Gleisfreundlichkeit, sondern auch beim Rückspeise-Strom, da brauchten einige Loks früher extra Filter.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Metropolenbahner @ 27 Feb 2015, 13:24 hat geschrieben: Wieso sollten bei der BR102 andere Transformatoren, Umrichter, Fahrmotoren, Fahrpulte etc. verbaut werden
Wer zahlt, schafft an ;)
Weltreisender
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Beitrag von Weltreisender »

Skoda Transportation entwickelt fast alles im eigenen Haus. Die elektrische Ausrüstung der BR 102 kommt von Skoda Electric. So liefert Skoda Electric aktuell etwa auch die komplette elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik für die 80 neuen türkischen Elloks, deren Fahrzeugteil von Hyundai-Rotem stammt, oder Fahrmotoren mit voll abgefederten Antrieben für US-Reisezugdieselloks von General Electric.

Skoda kann man also absolut nicht mit PESA vergleichen! PESA war bis vor 15 Jahren ein reines Ausbesserungswerk für Dieselloks und jetzt baut man halt auch neue Fahrzeuge aus Zulieferteilen der üblichen Anbieter zusammen.
Skoda Transportation dagegen ist seit vielen Jahrzehnten ein führender Hersteller von elektrischen Eisenbahnfahrzeugen und hat eine viel größere Fertigungtiefe und deutlich mehr Know-How wie PESA.

Skoda war vor der Wende (nach NEVZ Novocherkassk) der grösste Ellok-Bauer weltweit. Man hat allein etliche tausend Elloks in die UdSSR geliefert, fast den gesamten Bestand der dortigen Reisezug-Elloks. Da sind solche beeindruckenden Maschinen wie die ChS200 aus den 70er Jahren dabei. Das sind leichte 8-achsige Doppelloks mit 156 t Dienstmasse, 8400 kW Leistung und 220 km/h Vmax. Die sind heute noch auf der Strecke Moskau - St. Peterburg unterwegs.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Weltreisender @ 27 Feb 2015, 15:40 hat geschrieben:Das sind leichte 8-achsige Doppelloks mit 156 t Dienstmasse, 8400 kW Leistung und 220 km/h Vmax.
"leicht" :D B-)

Gruß Michi
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

JeDi @ 27 Feb 2015, 13:36 hat geschrieben: Wer zahlt, schafft an ;)
Das mag sein, aber ich glaub kaum, dass die DB übermäßig viel Geld für nutzlosen Neuerungen übrig hat.

Umrichter wachsen nicht auf Bäumen ... wieso also was Neues entwickeln?
Gleichfalls bei den Asynchronmotoren, wieso sollten die der DB nicht taugen?

Die Lok ist bereits nach TSIs konstruiert, ergo wird die DB da nicht viel Sonderwünsche zu stellen haben.
Kleinigkeiten mags durchaus geben, aber den Grund Haupt-Systemkomponenten austauschen zu müssen seh ich nun nicht.

@Weltreisender:
Die Qualität zweifelt hier keiner an, geht hier im Moment nur darum, ob die BR102 eine komplett neue Lok wird, oder nur Typ Skoda "109F".

Der Trafo stammt übrigens von ABB, den kaufen sie zu, aber ansonsten machen sies - wie Du schon sagtest - selbst ;-)
Weltreisender
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Beitrag von Weltreisender »

Die BR 102 wird von Skoda als 109E3 bezeichnet. Die 109E0 und 1 sind bei der CD und unterscheiden sich hinsichtlich der Länderausrüstungen, die 109E2 sind die Loks der ZSSK. Und wir bekommen die 109E3.
Klar wird da nichts grundlegend anderst sein, wird halt ne abgespeckte Einsystemvariante der CD 380.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Metropolenbahner @ 27 Feb 2015, 13:24 hat geschrieben: Das Beispiel BR152 lasse ich nicht gelten, die ÖBB hat strengere Vorschriften, nicht nur beim Thema Gleisfreundlichkeit, sondern auch beim Rückspeise-Strom, da brauchten einige Loks früher extra Filter.
Dafür erlaubt man aber auch die Nachbremswirkung, die würde bei uns zurecht nie eine Zulassung bekommen...
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von 146225 »

Michi Greger @ 27 Feb 2015, 17:51 hat geschrieben: "leicht" :D B-)
Wieso? Pro Lokhälfte stimmts doch? ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von chris232 »

DSG Speisewagen @ 27 Feb 2015, 23:09 hat geschrieben: Dafür erlaubt man aber auch die Nachbremswirkung, die würde bei uns zurecht nie eine Zulassung bekommen...
Warum zurecht? Abgesehen davon, dass ich gerade bei neuen Loks sowieso keinen Sinn dahinter seh, wird die ja auch längst nur über die Software freigeschaltet...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Weltreisender @ 27 Feb 2015, 21:15 hat geschrieben: Die BR 102 wird von Skoda als 109E3 bezeichnet. Die 109E0 und 1 sind bei der CD und unterscheiden sich hinsichtlich der Länderausrüstungen, die 109E2 sind die Loks der ZSSK. Und wir bekommen die 109E3.
Klar wird da nichts grundlegend anderst sein, wird halt ne abgespeckte Einsystemvariante der CD 380.
Meine Rede, jetzt musst Du nur noch JeDi überzeugen :)
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Beitrag von Russischer Spion »

Weltreisender @ 27 Feb 2015, 15:40 hat geschrieben:Skoda war vor der Wende (nach NEVZ Novocherkassk) der grösste Ellok-Bauer weltweit. Man hat allein etliche tausend Elloks in die UdSSR geliefert, fast den gesamten Bestand der dortigen Reisezug-Elloks. Da sind solche beeindruckenden Maschinen wie die ChS200 aus den 70er Jahren dabei. Das sind leichte 8-achsige Doppelloks mit 156 t Dienstmasse, 8400 kW Leistung und 220 km/h Vmax. Die sind heute noch auf der Strecke Moskau - St. Peterburg unterwegs.
Ja, legendäre Maschine:

TchS200 fliegt: Alle Achtung!


:rolleyes:
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Metropolenbahner @ 28 Feb 2015, 18:11 hat geschrieben: Meine Rede, jetzt musst Du nur noch JeDi überzeugen :)
Du kannst mir meine Aussagen glauben oder nicht - das steht dir natürlich frei. Wir werden ja sehen, wer Recht hat.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

JeDi @ 1 Mar 2015, 06:23 hat geschrieben: Du kannst mir meine Aussagen glauben oder nicht - das steht dir natürlich frei. Wir werden ja sehen, wer Recht hat.
Du könntest auch versuchen Deine Aussage argumentativ zu erklären, dann fiel es leichter.

Muss ja nicht alles und ausführlich sein, eine Komponenten z.B. warum man die Motoren tauschen sollte, würde schon genügen.
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