Cloakmaster @ 8 Mar 2015, 19:55 hat geschrieben: I wo, bvöllig egal, hauptsache alles, was alt ist kommt weg - und wenn man dafür die Arcaden von Pasing und Riem mit einer Vielzahl exakt gleicher aneinandergereihter Gebäude miteinander verbindet, um endlich ein Einkaufzentrum zu erhalten, welches dem Speisewagen würdig ist.
Käse. Ich bin ein Freund alter und historischer Architektur und kann mich sogar für das eine oder andere 50er-Jahre-Gebäude erwärmen.
Der Hbf hat aber eine derart repräsentative Bedeutung dass da eben geklotzt werden muss und das geht nur mit einem Neubau, allerdings architektonisch auf höchstem Niveau. Eben ein Bauwerk dass prägend ist und dann auch eines der Wahrzeichen Münchens sein könnte.
Ein 08/15-Neubau wäre genauso verkehrt wie die Renovierung des Schandfleck-Hbf. Nur wenn man ihn neu anstreicht und renoviert wird er deswegen nicht hübsch, das ist und bleibt ein hässliches Bauwerk, das so gar nicht zum arrogant-mondänen Selbstbild Münchens passt. So ein Bahnhof passt nach Castrop-Rauxel oder Bitterfeld.
Und nochmal: Ja, in einen modernen Bahnhof gehören neben den bahntechnischen Einrichtungen eben auch so viele Einkaufsgelegenheiten wie möglich, daneben aber auch Aufenthaltsbereiche.
Diese Diffamierung als "Einkaufszentrum mit Gleisanschluss" ist was für Nostalgiker, die am liebsten einen minimalistischen Bahnhof hätten, den nur Reisende nutzen und so schnell wie möglich wieder verlassen wollen. Das hat auch nichts mit den Ladenöffnungszeiten zu tun, der Anspruch ist einfach da und das ist ja nicht nur in Deutschland so, so werden europaweit die Bahnhöfe gestaltet. Jüngstes Beispiel ist Wien Hbf und ich bin ein Fan davon, auch wenn ich kritisiere dass der Bahnsteigbereich seitlich nicht geschlossen ist.
Ich kritisiere am Münchner Hbf vor allem auch die Bereiche die der normale Fahrgast und Leute wie Cloakmaster oder der Tramfreak eben nicht mitbekommen. Gegen diese Bereiche ist der Hbf den die Kunden sehen ja das edelste was es gibt.
Dort ist alles derart verkommen und heruntergekommen, auf total Verschleiss gefahren, dass da nichts mehr zu retten ist.
Fragt mal die Eisenbahner, da werden 99% zustimmen dass das weg muss und was vernünftiges her muss. Was hier den Mitarbeitern zugemutet wird ist schon eine Frechheit. Was in der ehemaligen Kantine abgeht schau ich gar nicht mehr, denn was die da Kochen kann man nicht als Essen bezeichnen (meine Meinung) und für Nichteisenbahner sind das dafür dann richtig gesalzene Preise wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet.