Wieso gibts keine Bayerncard 100?

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Eine Frage: Von der DB gibts bekanntlich die Bahncard 100. Außerdem gibts in den diversen Bundesländern Ländertickets für den NV.

Wieso kombiniert man das nicht und bringt auch Ländernbahncards 100?

Mit oder ohne Ausschlusszeit je nachdem.

Dürfte die BEG theoretisch so ne Karte für den eigenen NV anbieten? (Die DB interessierts ja anscheinend nicht)
(Kleine Bundesländer könnten sich zusammenschließen, aber bei Bayern würde es meiner Meinung schon Sinn machen, die Schweiz ist z.B. fast nur halb so groß :)
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Metropolenbahner @ 14 Mar 2015, 16:31 hat geschrieben: Dürfte die BEG theoretisch so ne Karte für den eigenen NV anbieten?
Klar, gibts anderswo (SchönesJahrTicket, "schnöde" Gesamtnetzjahreskarten bei VBB und NAH.SH) ja auch...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Teilnetz-Zeitkarten gabs früher durchaus. Aber noch ohne Stadtverkehre.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 14 Mar 2015, 17:07 hat geschrieben: Teilnetz-Zeitkarten gabs früher durchaus.
Die gibts auch immer noch...
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

JeDi @ 14 Mar 2015, 17:10 hat geschrieben: Die gibts auch immer noch...
Doofe Frage wo?

Ich find nur die 2 Seiten hier:

http://www.bahn.de/p/view/angebot/pendler/...r/angebot.shtml
http://www.bahn.de/p/view/angebot/pendler/..._regionen.shtml

Da seh ich keine Teilnetzkarten, abgesehen von den Verkehrsverbünden, aber die sind dann wieder zu klein und sie gibts auch nicht flächendeckend.
Rev
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Beitrag von Rev »

Da ;)
https://www.vrsinfo.de/tickets/tickets-fuer...ticket-nrw.html

Gibt es halt für Bayern nicht und ich finde die Preise ganz schön happig
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Zwar mit Stadtverkehr, aber leider kein FV drin.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rev @ 14 Mar 2015, 18:28 hat geschrieben: Da ;)
https://www.vrsinfo.de/tickets/tickets-fuer...ticket-nrw.html

Gibt es halt für Bayern nicht und ich finde die Preise ganz schön happig
Ah soo :)

Danke alles klar jetzt ... aber beim Preis geh ich mit fast 3k Euro und dann nur NV .. schon etwas sehr viel..

@spock5407:
Bei den Monatkarten kann man noch nen EC/IC-Zuschlag dazubuchen: 55 Euro im Monat.

Gibts für das NRW-Ticket anscheinend nicht, machte aber dann wohl auch keinen Sinn mehr, dann dafür ja schon langsam ne BC100.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Metropolenbahner @ 14 Mar 2015, 18:51 hat geschrieben: Danke alles klar jetzt ... aber beim Preis geh ich mit fast 3k Euro und dann nur NV .. schon etwas sehr viel..
Da dürfte das Problem sein, dass man mit einer Jahreskarte eines Bundeslandes vermutlich auch nicht so nennenswert weniger Weg zurücklegt wie mit einer Gesamtnetzkarte Deutschland. Zwar pro Fahrt geringere Strecken, dafür häufiger.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Könnte mir, wenn ich mir so anschaue was viele Streckenzeitkarten kosten, durchaus vorstellen, dass in sehr vielen Fällen die BC100 nur geringfügig teurer wäre.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Metropolenbahner »

DumbShitAward @ 14 Mar 2015, 19:12 hat geschrieben: Könnte mir, wenn ich mir so anschaue was viele Streckenzeitkarten kosten, durchaus vorstellen, dass in sehr vielen Fällen die BC100 nur geringfügig teurer wäre.
Hmm ja, dann rentierte es sich wohl kaum.

Bliebe noch die Option mit der Ausschlußzeit gültig erst ab 9 Uhr, aber ob das Viele interessieren würde?
Wer soll das dann kaufen, wenn er nicht damit pendeln kann?
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Sowas könnte ich mir gut für 15-26-Jährige vorstellen.

Disclaimer: Neeeeein, kein Eigeninteresse :ph34r:
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Beitrag von 218 466-1 »

Metropolenbahner @ 14 Mar 2015, 16:31 hat geschrieben:Eine Frage: Von der DB gibts bekanntlich die Bahncard 100. Außerdem gibts in den diversen Bundesländern Ländertickets für den NV.

Wieso kombiniert man das nicht und bringt auch Ländernbahncards 100?

Dürfte die BEG theoretisch so ne Karte für den eigenen NV anbieten? (Die DB interessierts ja anscheinend nicht)
(Kleine Bundesländer könnten sich zusammenschließen, aber bei Bayern würde es meiner Meinung schon Sinn machen, die Schweiz ist z.B. fast nur halb so groß :)
Nur Nahverkehr hätte für mich keinen Sinn. :(
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andreas
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Beitrag von andreas »

Rev @ 14 Mar 2015, 18:28 hat geschrieben: Da ;)
https://www.vrsinfo.de/tickets/tickets-fuer...ticket-nrw.html

Gibt es halt für Bayern nicht und ich finde die Preise ganz schön happig
Im Prinzip ist da die BC 100 ein 'Schnäppchen' - nur 1200 euro mehr und ganz Deutschland inkl Fernverkehr und Nahverkehr in sehr vielen Städten...
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

218 466-1 @ 14 Mar 2015, 21:48 hat geschrieben: Nur Nahverkehr hätte für mich keinen Sinn. :(
Kommt auf die Anzahl der zukünftigen IC-RE-Mischzüge (wie Zürich-Stuttgart) an ;-)

Siehe dazu die aktuelle Meldung hier:
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleist...o/11500290.html
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

DumbShitAward @ 14 Mar 2015, 19:12 hat geschrieben:Könnte mir, wenn ich mir so anschaue was viele Streckenzeitkarten kosten, durchaus vorstellen, dass in sehr vielen Fällen die BC100 nur geringfügig teurer wäre.
Naja. Mit über 60 km einfach gehöre ich statistisch wohl schon zu den unter 1% der Deutschen mit einem so langen Arbeitsweg. Eine Zeitkarte Nahverkehr nach München Hbf kostet mich bei jährlicher Zahlweise 2.175,10 Euro - mit dabei ist eine kostenfreie Bahncard25, die darf man nicht vergessen! Mit einer MVV IsarCard für's Stadtgebiet kommen nochmal 702,00 Euro dazu. Macht in Summe: 2.877,10 Euro. Das entspricht etwa 98 Hin-/Rückfahrten zum Normalpreis. Der Aufpreis zur Bahncard100 beträgt somit 1.212,90 Euro im Jahr. Das ist schon noch ein ganzes Stück, selbst für Leute wie ich, die doch relativ viel fahren. In Bayern-Tickets umgerechnet sind das jährlich 52,74 Stück, also jedes Wochenende ein Bayernticket. Oder 30,33 Wochenend-Tickets. Oder man bucht üblicherweise 8,55 spontane Normalpreisfahrten pro Jahr nach Hamburg dazu. Aber wer macht das schon?

Die Bahncard100 lohnt sich für Leute, die nicht so arg viel privat und alleine fahren, ab Arbeitswegen wie Ingolstadt - München mit ICE und Vor-/Nachlauf INVG bzw. MVV. Die vollen ICE täuschen, aber soooo viele sind das nicht. Deswegen ist die Verbreitung der Bahncard100 halt mit bundesweit nicht ganz 43.000 Stück verglichen mit dem Schweizer Generalabo auch recht gering, von dem knapp 444.000 Stück in Umlauf sind! Auf ein GA kommen derzeit etwa 18,5 Schweizer, auf eine BC100 aber mal eben 1883,7 Deutsche!

Für 99% aller Pendler ist die Bahncard100 zu teuer und als echter Autoersatz taugt sie im Gegensatz zu einem Schweizer Generalabo nebenbei auch kaum, außer man bewegt sich nur in den größeren City-Ticket-Städten. Aber selbst dort begegnet man innerstädtischen Halbstundentakten oder hat ab 19 Uhr Nachtnetz. #Ingolstadt Da man sich für knapp mehr als den Monatsanteil einer Bahncard100 bei durchschnittlicher Fahrleistung einen Durchschnittsneuwagen inkl. Wertverlust halten kann, ist das mit der Bahn schwierig... Die wenigsten haben halt einen Aktionsradius, der regelmäßig wirklich lange Strecken wie München - Frankfurt/Essen/Berlin/Hamburg umfasst. Somit wäre ein Jahres-Bayernticket für ca. 2.300 Euro (entspricht 100 Bayerntickets im Jahr) meiner Meinung nach durchaus interessantes Angebot unterhalb der Bahncard100. Natürlich ohne Sperrzeit, es soll ja attraktiv sein für Leute, die pendeln und auch privat fahren, aber nicht den Radius einer Bahncard100 brauchen, denen aber der örtliche Verkehrsverbund zu eng ist. Zwischen der z.B. MVV Jahreskarte mit 16 Ringen (München und Umland) und der Bahncard100 (bundesweit) besteht für Vielfahrer definitiv eine Angebotslücke, die oftmals durch das Auto gefüllt wird.

Das schweizer GA 2. Klasse kostet 3.550 CHF im Jahr. Das entspricht etwa einem Monatslohn einer Floristin, Friseurin oder eines Kellners in Vollzeit. Das ist vielleicht auch noch interessant zu wissen. ;)
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Beitrag von DumbShitAward »

Du hast mit deiner Rechnung schon nicht unrecht, allerdings muss man da ja dennoch eine Mischkalkulation machen. Dich kostet also Zeitkarte + MVV nicht ganz 2900€. Allerdings fährst du ja "nur" Rohrbach - München, eine Bayerncard100 würde ja für das gesamte bayerische Netz gelten. Das könnte schwer werden, eine Bayerncard100 für 2300€ zu finanzieren. Wird auch schwer, das steuerlich zu verargumentieren, immerhin ist der Regionalverkehr ja stark subventioniert, dann noch die Pendlerpauschale... könnte problematisch werden, dass für 2300€ anzubieten, ich befürchte eher, dass wir da von 3000€ sprechen müssten.

Wenn man einen normalen Augsburg - München Pendler nähme, dann zahlt der für seine Zeitkarte 2300€ und dazu noch für MVV Ring 1-3 und AVV Zone 10 + 20 weitere ca. 1200€. Vielleicht ließe sich so mit einer Bayerncard100 ein paar hundert Euro bei gleichzeitiger Mehrleistung sparen, aber sobald der Pendler die Schnauze voll vom überfüllten Fugger-Express hat, wirds interessant. Die ICE-Zeitkarte kostet 2650€ und da sind wir schon im Dunstkreis der BC100 angekommen.


Man könnte über eine bundesweit gültige Regiocard100 zum oben genannten Preis anbieten, ich denke aber, dass eine Bayerncard100 im luftleeren Raum schwebt, da sie einerseits zu teuer im Vergleich zur Zeitkarte sein würde, andererseits aber nicht günstig genug im Vergleich zur BC100 (leistungsbereinigt).

Zum Thema Schweiz:
Die haben das Problem genau andersrum, da wird ja schon seit Jahren moniert, dass das GA zu günstig ist und die Zustände in den Zügen und an den Bahnhöfen während der HVZ in der landwirtschaftlichen Tierhaltung verboten wären. Klar sind da die Zahlen der feuchte Traum eines jeden Bahnfreaks, aber das ist eben kein Pull-Faktor sondern ein Push-Faktor der noch viel schlimmeren Straßensituation in den Großstädten (und wir reden ja nicht nur von Autos). Man hat, vielfach sogar ohne Not, die Verkehrssituation in den Städten drastisch verschlimmert, auf der Schiene aber nicht ausreichend nachgezogen. Bahn2000 war rückblickend gesehen eine Flickschusterei, dass ein total kaputtes System für ein paar Jahre in einen samtenen Mantel gehüllt und einen neuen Anstrich verpasst hat. Das Hauptproblem der fehlenden Trassen wurde aber nicht in dem Maße gelöst, wie es sein müsste.

Natürlich kann die SBB nicht hergehen und für das GA 5000SFr verlangen, das würde zum absoluten Chaos führen. Und das liegt nicht an den, immer wieder aus der populistischen Schmuddelecke kolpotierten Tessin-Kaffeetrinkern.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

DumbShitAward @ 15 Mar 2015, 12:18 hat geschrieben: .... Die ICE-Zeitkarte kostet 2650€ und da sind wir schon im Dunstkreis der BC100 angekommen.


Man könnte über eine bundesweit gültige Regiocard100 zum oben genannten Preis anbieten, ich denke aber, dass eine Bayerncard100 im luftleeren Raum schwebt, da sie einerseits zu teuer im Vergleich zur Zeitkarte sein würde, andererseits aber nicht günstig genug im Vergleich zur BC100 (leistungsbereinigt).


Hallo,

na ja, es gibt ja auch eine deutschlandweit im Nahverkehr (gleich, ob Nahverkehrszüge oder Linienbus, Straßenbahn oder Schiff - lediglich die Königsseeschifffahrt ist unverständlicherweise davon ausgenommen) gültige "Netzkarte".

Diese kostet jährlich EUR 72,00.

Der einzige "Haken" dabei ist allerdings, dass diese nur für Schwerbehinderte mit Merkzeichen G erhältlich ist

Gruß
Berghaus Edelstein in Bodenmais
Das Urlaubsparadies im Bayerischen Wald mit Bahnanschluss
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

DumbShitAward @ 15 Mar 2015, 12:18 hat geschrieben:Allerdings fährst du ja "nur" Rohrbach - München, eine Bayerncard100 würde ja für das gesamte bayerische Netz gelten. Das könnte schwer werden, eine Bayerncard100 für 2300€ zu finanzieren.
Relevant ist ja in der Mischkalkulation nicht wo man überall fahren könnte, sondern wie groß der Radius der Nutzer im Schnitt tatsächlich ist. Ansonsten wäre die Bahncard100 nicht zu finanzieren, wenn die inkl. bundesweiter Fernzugnutzung nur doppelt so teuer ist wie die teuerste MVV-Jahreskarte (bei jährlicher Zahlung) für 2001,00 Euro. Wobei Ring 1-16 fast nur Leute aus Mainburg haben und man kann ja mal auf der Karte schauen, wie weit das bereits zu Niederbayern gehörende Mainburg von München weg ist. Auch eine Tageskarte München-XXL für 8,30 Euro ist eigentlich "zu billig", wenn man überlegt wie viel man damit theoretisch fahren könnte, eine Hin-Rückfahrt München - Starnberg kostet als Einzelfahrkarte schon mehr. Auch meine DB-Jahreskarte war in der übertragbaren Version bis zu 40.000 km im Jahr unterwegs, aber das sind halt einzelne Spitzen, die in Summe untergehen, genauso wie die Fünfergruppen, die an einem Tag 1.000 km mit dem Bayernticket Schnellfahrstrecke fahren... :D

Augsburg - München ist etwa die gleiche Entfernung wie Rohrbach - München, ab dieser Entfernung rentiert sich das Tages-Bayernticket bei Hin- und Rückfahrt schon ohne MVV/AVV-Nutzung. Daher die Überlegung, eine ähnliche Grenze auch bei einem Jahres-Bayernticket anzusetzen. Wie gesagt, Zeitkartenkombinationen wie meine oder teurer wird von nur von einem minimalen Anteil der Pendler genutzt, die meisten fahren sehr viel kürzere Strecken und gerade auch für die sollte das Jahres-Bayernticket interessant werden.

Dass du dich mit allem was mit der SBB zu tun hast "schwer tust", ist bekannt. ;) Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die SBB in der HVZ mehr Leute pro Quadratmeter unterbringt als DB und Mitbewerber, das dürfte rein physikalisch gedeckelt sein. Ich weiß nicht ob die SBB auch schon Halte ersatzlos gestrichen hat, weil zu viele eingestiegen sind oder Stundentakte nicht möglich sind, weil Kapazitäten fehlen... Aber das dürfte für die Überlegung hier kaum eine Rolle spielen. Die Leute, die in der HVZ zur Arbeit pendeln, die tun das überwiegend sowieso, es geht aber drum, diesen Leute mit im Schnitt (!) einem kleinen Mehrpreis zu ihrer gewöhnlichen Pendlerkarte auch die Fahrten in der Freizeit schmackhaft zu machen. Da haben bayerische Regionalzüge überwiegend noch Luft nach oben, wenn man von ganz wenigen Ausnahmen wie dem München-Nürnberg-Express mal absieht, welcher bei der SBB übrigens nie mit 6 Einstos im Zweistundentakt geplant worden wäre!

Zeitkarten sind ja immer so konstruiert, Arbeitsweg zahlen, Freizeitverkehr gratis/günstig dazubekommen. Mal abgesehen davon, dass der Zuglauf Augsburg - Ingolstadt - Regensburg als Durchläufer eh relevanter wäre, aber dass hier am Wochenende ein Solo-648 bzw. ein Solo-440.1 reicht und kaum voll wird, trotz Bayernticket, ist nicht optimal. Das sind nach München und Nürnberg immerhin die größten bayerischen Städte.

Abokarten-Inhaber sind die Stütze des Stadt- und Regionalverkehrs, die bringen verlässlich Einnahmen und die Planungsgrundlagen, sparen enorm Vertriebskosten, da musst du nichtmal die SBB fragen, das wissen alle Verkehrsbetriebe, die ein getaktetes Systemangebot und nicht nur Einzelzüge möglichst optimal auslasten wollen. Der Anteil der IsarCard-Nutzer im MVV dürfte ähnlich hoch sein wie die GA in der Schweiz. Das sind keine feuchten Träume von Bahnfreaks, sondern sollte eigentlich das Ziel derjenigen sein, die ein stadt- oder landesweites Taktsystem betreiben. Und genau das macht eben auch die BEG, dennoch klafft zwischen der IsarCard und der Bahncard100 ein großes Zeitkartenloch.
Augustus

Beitrag von Augustus »

Wenn, dann wäre das Sache der BEG. Trage es dort doch einfach mal per Email vor, deine Idee.

Wenn sich für ein Bundesland Tarifprodukte im heutzutage branchenübergreifend populären Flatrate-System für Fahrgäste lohnen, dann in Bayern. Größer als so manches eigenständige europäische Land, übrigens auch DEUTLICH größer als die Schweiz (fast 2x so groß!), kann man im bayerischen Schienenregionalverkehr richtig Strecke machen. Vom Pendeln im Alltag bis zum Wochenendausflug an Bodensee oder Zugspitze.
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Beitrag von NJ Transit »

Augustus @ 15 Mar 2015, 16:26 hat geschrieben: Wenn, dann wäre das Sache der BEG. Trage es dort doch einfach mal per Email vor, deine Idee.
Eigentlich sähe ich das eher bei den Verkehrsverbünden - wenn sie denn eine sinnvolle Größe hätten... Was leider nur in wenigen Ländern zutrifft.
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Augustus

Beitrag von Augustus »

Die BEG ist das, was einem ÖPNV Verkehrsverbund am nächsten kommt, nur eben auf ganz Bayern bezogen.

Und wenn man sich den immer moderneren Wagenpark oder flotte Verbindungen wie den MüNüX anschaut, dann ist das aufjedenfall bzgl. der Fahrtzeiten attraktiv. Der Preis muss dann halt stimmen und da ist im Zweifel ein günstiger Preis wichtiger, als zB ICE einzuschließen - wie der Dauererfolg des Bayerntickets ja eindrucksvoll belegt hat. Eine "Bayerncard 100" wäre ja nichts anderes, als aus dem Tagesticket Bayernticket eine Jahreskarte zu machen. Ich sehe nicht, wieso die minder populär sein sollte. Höchstens preislich eine schwierige Kalkulation für die BEG, denn Bayern ist zwar fast doppelt so groß wie die Schweiz, hat aber nicht um den selben Faktor mehr Einwohner als die Schweiz, hat also eine geringere Bevölkerungsdichte und zudem mit Nürnberg und München gleich zwei Städte, die es in dieser Größe in der Schweiz nicht gibt (auch wenn sich die Züricher "Agglo" gerne zur kleinen Metropole hochrechnet, das ist ein ähnliches lokalpatriotisches Großrechnen wie das mit der Metropolregion München immer), auf die sich dann auch nochmal ein großer Teil der Einwohner Bayerns konzentrieren und umso weniger auf die Fläche. Bayern ist entsprechend deutlich "einsamer" in vielen Bereichen und je dünner die Bevölkerung in der Fläche, desto teurer ist sowas natürlich in einer Mischkalkulation (weswegen sich umgekehrt Jahreskarten im städtischen ÖPNV recht gut rentieren und deswegen auch flächendeckend angeboten werden).
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Beitrag von NJ Transit »

Augustus @ 15 Mar 2015, 16:59 hat geschrieben: Die BEG ist das, was einem ÖPNV Verkehrsverbund am nächsten kommt, nur eben auf ganz Bayern bezogen.
Mal abgesehen davon dass es Verkehrsverbünde gibt, die Aufgabenträgerfunktionen übernehmen - nein?
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Augustus

Beitrag von Augustus »

Du musst Regionalverkehr und Nahverkehr trennen. ÖPNV - Öffentlicher Personennahverkehr. Die Verkehrsverbünde sind für den ÖPNV zuständig. Die BEG ist das, was zB der SBB am nächsten kommt bzgl. des Schienenregionalverkehrs (Planer und Besteller) und nicht durch eine Art "Bayernverkehrsverbund" ersetzbar. Dafür ist Bayern schlicht viel zu groß. Das kann man in kleinen Ländern wie Hessen versuchen.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Ich halte es für wichtig, dass so eine Karte eine Mobilitätskarte ist, also innerhalb einer gewissen Fläche sämtlichen öffentlchen Nahverkehr ersetzt. Und nein - einer ist Unsinn. Ich würde Bayern auf 2 bis 3 Verbünde aufteilen (2 wären es zum Beispiel in deinem Beispiel Hessen).
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Augustus

Beitrag von Augustus »

Damit hat man doch nichts gewonnen. Solche unter einem gemeinsamen Label zusammenfasten Jahreskarten gibt es doch schon heute, in denen Verkehrsverbünde kooperieren. Das ist einfach nicht reizvoll, hat keinen "unique point of sale". Das Bayernticket ist aus verkaufspsychologischen und verkehrsplanerischen Gesichtspunkten einfach ein Meisterstück gewesen und ich sehe keinen sachlichen Grund, warum das, was als Tageskarte perfekt funktioniert und sehr populär ist, sauber kalkuliert nicht auch auf Jahreskartenbasis funktionieren sollte.
Augustus

Beitrag von Augustus »

NJ Transit @ 15 Mar 2015, 17:16 hat geschrieben: Ich halte es für wichtig, dass so eine Karte eine Mobilitätskarte ist, also innerhalb einer gewissen Fläche sämtlichen öffentlchen Nahverkehr ersetzt. Und nein - einer ist Unsinn. Ich würde Bayern auf 2 bis 3 Verbünde aufteilen (2 wären es zum Beispiel in deinem Beispiel Hessen).
Bayern hat übrigens recht genau die 3,5-fache Fläche von Hessen: http://de.statista.com/statistik/daten/stu...-bundeslaender/

Die zwei Verbünde für Hessen entsprechen dann, x3.5, mit 7 großen Verkehrsverbünden doch schon fast dem Ist-Zustand. Die genaue Zahl ist 10 Verkehrsverbünde mit Schienenpersonenverkehr in Bayern. Das ist für die enorme Fläche, oben in Aschaffenburg schon fast in Frankfurt/Main, bis runter nach Salzburg in Österreich (bis Salzburg Hbf als Zielbahnhof gilt zB das Bayernticket), sowie von Lindau am Bodensee (gegenüberliegendes Seeufer ist schon die Schweiz) bis hoch nach Hof (fast schon im sächsischen Erzgebirge) gar nicht so übermäßig zergliedert wie immer getan wird.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Augustus @ 15 Mar 2015, 17:48 hat geschrieben: Das ist [...] gar nicht so übermäßig zergliedert wie immer getan wird.
Aber auch nur, wenn man die unsägliche Baden-Württembergische Kleinstaaterei als Vergleich nimmt.
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Beitrag von DumbShitAward »

@ rohrbacher
Sicherlich gibt es in jedem Pauschalsystem Kunden, wo du draufzahlst und Kunden an denen du verdienst, das ist ja nicht das Problem. Allerdings musst du es natürlich irgendwo auch mit deiner eigenen Produktpalette relativieren. Die Zeitkarte kannst du ja mit der Einführung eines solchen Tickets nicht abschaffen und da wird es eben argumentativ schwer, weshalb jemand für eine Strecke von, sagen wir mal 30km einfach, 1500€ bezahlen soll, der Kollege mit 80km Wegstrecke (um das mal ad absurdum zu führen) aber "nur" 2300€. Solche Schieflagen lassen sich nie ganz vermeiden, da hast du selbstverständlich recht, aber das ändert ja nichts daran, dass man ein solches Ticket nicht "einfach so" verramschen kann.
Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass du das Bayernticket da nicht als Kalkulationsgrundlage nehmen kannst, da die morgendliche Sperrzeit eben genau die große Einschränkung ist, weshalb das BT im Vergleich zur Zeitkarte "relativ" billig ist. Es kann von den meisten Leuten ja nicht zum Pendeln genutzt werden, da die ja spätestens um 9h in der Arbeit sein müssen.

Wenn man das ganze jetzt durchziehen möchte, dann muss man also irgendwo den preislichen Mittelpunkt finden zwischen der "durchschnittlichen Zeitkarte", der BC100 und anderen Angeboten wie einer Fernverkehrs-Zeitkarte. Das bedeutet natürlich auch, dass alle Zeitkarten des Regionalverkehrs, die gleichteuer oder teurer als die Bayerncard100 sind, im Prinzip ersatzlos gestrichen werden müssten (also quasi eine Deckelung der Zeitkartenpreise), du läufst auch noch Gefahr, dass nun viele Leute mit etwas günstigereren Zeitkarten zwar auf die Bayerncard100 wechseln, dafür aber dann keine Regionalverkehrsfahrscheine mit Normal- oder Sparpreis mehr buchen. Dürfte im Endeffekt wohl ein Verlustgeschäft sein. Und dann muss das ganze am Ende noch einen halbwegs ertragbaren Verlust (von Gewinn im Regionalverkehr redet ja nicht mal mehr jemand) erwirtschaften, und da habe ich so meine Zweifel. Es wird ja keiner seine Zeitkarte + ggf. Verbundjahreskarte aufgeben, um eine Bayerncard100 zu kaufen, wenn er dadurch nicht einen finanziellen Vorteil sieht. Einzig Nichtbahnfahrer könnte das ansprechen, aber da gehts meistens weniger ums Geld als um die Faktoren Zeit und Flexibilität. Auch bei den 4000€ für die BC100 kann ich mit dem Auto nicht billiger fahren, es hapert meistens daran, dass der ÖPNV eben zeitlich zu stark zurück liegt. Ist bei mir nicht anders, ich fahre morgens 15km mit dem Auto zur Arbeit, weil ich dadurch meinen Arbeitsweg von 50 Minuten auf unter 20 drücken kann, auch wenn S-Bahn und RVO günstiger wären.

Zum Thema Schweiz:
Mir gehts gar nicht um die angeblich zu niedrigen GA Preise (nicht meine Behauptung und auch nicht meine Meinung) udn natürlich ist das im MVV beim Zeitkartenanteil auch nicht groß anders (die Situation ist ja auch nicht unähnlich, nur eben größer). Das Problem, dass ich da habe ist, dass man zwar sinnvollerweise extrem auf die Bahn setzt, dort aber eben nicht genug getan hat, sondern einfach versucht, das System immer weiter auszureizen, bis es irgendwann explodiert. Hinter vorgehaltener Hand behaupten wohl immer mehr SBB Mechaniker, dass z.B. die Re460 das gleiche Schicksal wie die BR103 erleiden wird. Auch die SBB hat schon solche Dinge wie Haltausfälle, Zugräumungen, etc. erleben müssen. Bei denen liegts, anders als bei uns, natürlich nicht an zu gering bestellten Zugkapazitäten, sondern, man bringt einfach nicht mehr auf die Schienen, da ists einfach voll - Betriebsstabilität ist in der HVZ inzwischen prekär geworden. Ein Trassenneubau im Mittelland (Basel-Bern-Zürich, evtl. weiter nach Genf und St. Gallen) ist in meinen Augen unausweichlich, aber das will einfach niemand wahr haben, weil das eben bedeuten würde, dass man das Problem in der Vergangenheit unterschätzt hat.

Das hat nichts mit SBB-bashing zu tun (ich bin auch inzwischen deutlich gemäßigter geworden, seitdem ich nicht mehr mit denen fahre ;) ), es ist eine traurige und ziemlich teure Tatsache - und das hat auch nichts mit dem zu tun, was bei der BEG so alles schief läuft. Ich warne einzig und alleine davor, dass das "System SBB" eben nicht uneingeschränkt zum Vorbild taugt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Jogi »

TramBahnFreak @ 15 Mar 2015, 18:04 hat geschrieben:Aber auch nur, wenn man die unsägliche Baden-Württembergische Kleinstaaterei als Vergleich nimmt
- und vom VBB gar nicht erst anfängt.
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