Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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JeDi
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 28 Apr 2015, 10:06 hat geschrieben: Wenn die Trefferquote mit "profiling" höher ist als ohne, dann ist das reine Zufallsprinzip nicht richtig.
OK - für eine höhere Trefferquote darf man also mal eben gegen unsere Verfassung verstoßen? Interessante Auffassung.
Das Hollister-Beispiel ist in diesem Zusammenhang auch unsinnig, weil es nur um möglichen Diebstahl geht
*mir* geht es darum, dass dort alle anderen Auswahlkriterien als der Zufall verboten wurden. Warum nicht bei der Polizei?
(das Zeug würde ich nicht geschenkt haben wollen  ph34r.gif )
Ich auch nicht - tut aber nichts zur Sache.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Normalerweise bin ich auch einer, der sagen würde, verlasst euch lieber auf Erfahrung und Intuition. Da das aber erfahrungsgemäß eben dazu führt, dass ausschließlich Menschen mit ausländischem Aussehen und Männer mit langen Haaren kotrolliert werden, halte ich es für kontraproduktiv. Man könnte einfach mal das Zufallsprinzip (das wohl tatsächlich Anwendung findet: Bei der Einreise in Peru werden zufällig Personen ausgewählt, deren Gepäck vom Zoll kontrolliert wird) ausprobieren und nach einem halben Jahr analysieren, ob man mehr oder weniger Kriminelle gefunden hat und ob es tatsächlich gerechtfertigt ist, gewisse Zielgruppen unter Generalverdacht zu stellen.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Bremen ist ja ein super Beispiel wie es funktioniert. ;)
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 28 Apr 2015, 13:01 hat geschrieben: Bremen ist ja ein super Beispiel wie es funktioniert. ;)
Ja bitte?
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autolos
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 28 Apr 2015, 10:11 hat geschrieben: OK - für eine höhere Trefferquote darf man also mal eben gegen unsere Verfassung verstoßen? Interessante Auffassung.


*mir* geht es darum, dass dort alle anderen Auswahlkriterien als der Zufall verboten wurden. Warum nicht bei der Polizei?


Ich auch nicht - tut aber nichts zur Sache.
Mit dem in "" gesetzten Wort war gemeint, dass Erfahrungswerte genutzt werden müssen.

"Liebe Bürger, es tut uns leid, dass wir in letzter Zeit zunehmend erfolglos sind und mehr Unschuldige überprüft haben als früher, aber leider wurde unserer Polizei verboten, bei ihrer Arbeit auf Erfahrungswerte zurückzugreifen. Es tut uns leid, wenn hierdurch für Sie Unannehmlichkeiten durch vermehrte Straftaten, wie z.B. Drogenschmuggel, begangen wurden. Aber leider hat eine Fehlinterpretation der Verfassung hat dazu geführt."
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 28 Apr 2015, 14:55 hat geschrieben: Mit dem in "" gesetzten Wort war gemeint, dass Erfahrungswerte genutzt werden müssen.
Rassismus also jetzt getarnt als "Erfahrung". Toll!
"Liebe Bürger, es tut uns leid, dass wir in letzter Zeit zunehmend erfolglos sind und mehr Unschuldige überprüft haben als früher, aber leider wurde unserer Polizei verboten, bei ihrer Arbeit auf Erfahrungswerte zurückzugreifen. Es tut uns leid, wenn hierdurch für Sie Unannehmlichkeiten durch vermehrte Straftaten, wie z.B. Drogenschmuggel, begangen wurden. Aber leider hat eine Fehlinterpretation der Verfassung hat dazu geführt."
Hat mans denn schonmal probiert? Nein. Wie kommst du also drauf? Kommt man bei einer Zufallsauswahl nicht vielleicht an Leute dran, die sich auffällig unauffällig verhalten, und z.B. im Pennerlook ihr Geld in die Schweiz schaffen?

Aber an solche Leute zu kommen, ist vermutlich nicht gewünscht. Würde ja brave reinblütige Deutsche treffen.
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autolos
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 28 Apr 2015, 15:02 hat geschrieben: Rassismus also jetzt getarnt als "Erfahrung". Toll!

Hat mans denn schonmal probiert? Nein. Wie kommst du also drauf? Kommt man bei einer Zufallsauswahl nicht vielleicht an Leute dran, die sich auffällig unauffällig verhalten, und z.B. im Pennerlook ihr Geld in die Schweiz schaffen?

Aber an solche Leute zu kommen, ist vermutlich nicht gewünscht. Würde ja brave reinblütige Deutsche treffen.
Du packst sofort die Rassismuskeule aus. Schlimm ist es, aus Angst vor linksintellektueller political correctness auf gesunden Menschenverstand zu verzichten. So haben z.B. die Unisex-Tarife bei Krankenversicherungen in Summe zu einer Verteuerung der Tarife geführt, und zwar für Männlein wie Weiblein. Aber Hauptsache nicht "sachwidrig diskriminiert".
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Beitrag von DumbShitAward »

Der Punkt ist ja nicht, dass die BPol Menschen kontrolliert, von denen sie glaubt, dass sie etwas unstatthaftes getan haben könnten, sondern, dass man dort eben ohne Rücksicht auf "Verluste" eine so hoch wie mögliche Kontrollquote auf eine ganz bestimmte Zielgruppe, die sich eben durch die Hautfarbe definiert, anwendet. Man pickt sich eben nicht nur eine Gruppe mit vermeintlich höherem Straftäterpotenzial heraus, sondern auch eine Gruppe, wo man ganz genau weiß, dass die sich nicht richtig wehren kann. Warum macht man das nicht bei Leuten, die, wie JeDi suggeriert hat, im "Asilook ihr Geld in die Schweiz" bringen wollen? Ganz einfach, mach da einen Fehler und die Dienstaufsichtsbeschwerde, die man sich dafür einfängt, ist noch das kleinste Problem.

Hier gehts, wie so oft, nicht um die immer wieder genannte "kriminalistische Erfahrung", sondern darum, dass man mit einer hohen Kontrolldichte auch zwangsläufig höhere Fundzahlen erreicht und das ist im Interesse der einzelnen Beamten. Natürlich pickt man sich dann eben genau diejenigen raus, die man wegen irgendeiner Kleinigkeit (irgendwelche ausländerrechtlichen Formalien) Hops nehmen kann. Ob die Taten dann hinterher angeklagt werden, ob es eine winzige Ordnungswidrigkeit oder sonstwas ist, ist egal. Letztendlich tut die BPol eben so nicht das, was sie soll, sondern, dass was die einzelnen Beamten wollen. Nämlich die nächste Besoldungsstufe erreichen.

Das hat auch nichts mit "Romantik", "links" oder gar der "Rassismuskeule" zu tun, sondern dami, dass diese Art der Gesetzgebung GENAU deshalb existiert. Wir haben bei den verschiedenen Polizeien grundsätzlich ein Problem mit Fremdenfeindlichkeit, je nach Dienststelle mal mehr, mal weniger - das hat man nicht erst seit den verbockten NSU-Ermittlungen gesehen, wo man zumindest den Eindruck gewinnen konnte, dass in Baden-Württemberg mehr Polizisten beim Ku Klux Klan als bei der GdP sind.

Viel grundsätzlicher: ich bin hier absolut bei JeDi (kommt ja auch nicht täglich vor), denn der Zweck heiligt einfach nicht die Mittel, schon gar nicht, wenn wir von einer Behörde sprechen, die weitgehende Befugnisse genießt, mit denen sie die Grundrechte eines Bürgers eklatant einschränken kann. Das muss so sein, damit sie ihren Job machen kann, das ist wohl allgemeiner Konsens, aber es ist ebenso allgemeiner Konsens, dass es hier auch ein System der Sicherheiten geben muss - und genau das wird so eben beseitigt, was gelinde gesagt eine Katastrophe ist.

"Wer beschützt mich vor der Polizei?"
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 28 Apr 2015, 15:13 hat geschrieben: Du packst sofort die Rassismuskeule aus.
Richtig. Denn das, was du forderst, IST Rassistisch - nämlich das Einteilen von Menschen in bestimmte Kategorien aufgrund von Vorurteilen. Und das sage ich als jemand, der (Würzburg Hbf...) schon öfter entsprechender Willkür ausgesetzt war. Muss an meinen damals langen Haaren gelegen haben. Inzwischen kann ich unbescholten in Würzburg umsteigen, in München aus EC aus Richtung Süden aussteigen, und so weiter. Der Abschuss war mal, als man nach der Feststellung, dass ich Deutscher bin, gar nicht weiter gemacht hat. Üüüüüüüüüüüüüüüüüberhaupt kein profiling, alles nur Erfahrung. Weil Deutsche ja nie Scheiße bauen.
Schlimm ist es, aus Angst vor linksintellektueller political correctness auf gesunden Menschenverstand zu verzichten.
Ich warte auf den Nachweis, dass derartige Kontrollen effizienter sind, als echte Zufallsstichproben. Der sollte - wenn die Sache so eindeutig ist, wie du sagst - ja recht leicht zu erbringen sein.
So haben z.B. die Unisex-Tarife bei Krankenversicherungen in Summe zu einer Verteuerung der Tarife geführt, und zwar für Männlein wie Weiblein. Aber Hauptsache nicht "sachwidrig diskriminiert".
Das hat doch gar nichts miteinander zu tun.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Ach, bei den meisten Personenkontrollen die ich schon hatte musst ich mich aber auch fragen, was das eigentlich sollte.

Deswegen könnte es auch weniger Rassismus sein als vlt. Ahnungslosigkeit?

Und was solls, so ziemlich jede öffentlich-rechtliche Handlung lässt sich überprüfen und hält einer solchen nicht unbedingt stand. (Man denke an die Erfolgsquote vor dem Sozialgericht bei H4.)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Auswahl der zu kontrollierenden per "Erfahrung" kann aber auch die typische selbsterfüllende Prophezeihung sein. Wenn man aufgrund der "Erfahrung" nur ausländisch aussehende Männer kontrolliert, wird man nur bei ausländisch aussehenden Männern Vergehen feststellen - womit sich dann die ERfahrung bestärkt.

Von den Vergehen deutscher Frauen wird man also nicht viel mitbekommen.

Auf jeden Fall dürfte dieses Vorgehen die Statistiken massiv verfälschen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Habe gerade meine erste Pegida Demonstration erlebt, sicher aus einem chinesischen Lokal :D:
Ein Drittel der Teilnehmer war Ganzkörper- tätowiert, arbeitet tendenziell als Security im horizontalen Gewerbe und hatte praktische Wanderschuhe mit weißen Schnürsenkeln und könnte sich aus finanziellen Gründen keine aktuellen Fahnen leisten.
Ein Drittel sah aus als wären sie gerade "Bei Ottos" rausgeflogen und auf der Suche nach Freibier.
Ein Drittel sah aus wie ConTram

Zum Schluss wurde das Deutschlandlied gesungen, zu einem Drittel die erste Strophe, ein Drittel die Dritt, ein Drittel die Vereinshymnen von Schalke und Sechzig. Abgesehen von letzterem völlig ohne Witz, Realsatire vom feinsten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

War die am botanischen Garten? Hab ich zufällig gesehen, das sah aber dermaßen bescheuert aus dass ich mir eigentlich nicht vorstellen konnte dass das Pegida sein soll. Wo haben die denn die Fahnen gelassen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Iarn @ 11 May 2015, 21:03 hat geschrieben:
Ein Drittel sah aus wie ConTram
Du machst mich neugierig, was zur Hölle ist ConTram???

Google gibt als einziges was in dem Zusammenhang irgendwie von Relevanz sein könnte nur den Matinique Herren Langmantel D49199001S bei Amazon als Ergebnis raus, ansonsten nur Busbilder. :D
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Eine Gruppierung laut schreiender NIMBYs, die sich wehement gegen die Tram nach Emmeram eingesetzt hat.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Ein Drittel der Teilnehmer war Ganzkörper- tätowiert, arbeitet tendenziell als Security im horizontalen Gewerbe
Sind die alle mit Chevrolet Corvette und Camaro gekommen :lol: ? Und mit Bullterrier an der Leine?
-
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 11 May 2015, 22:23 hat geschrieben:Sorgt für die späte Antwort, bin nicht mehr so viel im Forum.
War die am botanischen Garten? Hab ich zufällig gesehen, das sah aber dermaßen bescheuert aus dass ich mir eigentlich nicht vorstellen konnte dass das Pegida sein soll. Wo haben die denn die Fahnen gelassen?
Die ging die Dachauer Straße lang Richtung Stiglmaier Platz , also gut möglich, dass es die gleiche Sammlung an schrägen Vögel war.

Fahnen habe ich an dem besagten Montag (sehe die Bände wöchentlich) glaube ich Reichskriegsflagge, Bayern, und Deutschland gesehen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ach ja, heut ist der 17. Juni. Lange Zeit wurde dieses Datum als "Tag der deutschen Einheit" als Feiertag begangen und dem Aufstand von 1953 gedacht.

Was die Ironie an dem Tag ist: der Aufstand war auch ein Generalstreik gegen Lohnkürzungen und Mehrarbeit. Und der Gedenktag wurde in einem Land begangen, in dem Generalstreik (und politische Streiks) verboten sind... :blink:
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Iarn »

Zumindest ist es in dem Land, in dem der Feiertag begangen wurde, im Gegensatz zum Sozialismus unüblich mit Panzern über Demonstranten zu fahren.
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Beitrag von NJ Transit »

Iarn @ 17 Jun 2015, 22:55 hat geschrieben: Zumindest ist es in dem Land, in dem der Feiertag begangen wurde, im Gegensatz zum Sozialismus unüblich mit Panzern über Demonstranten zu fahren.
Wart nur, was der Bildzeitung bei den nächsten Streiks der GdL noch so alles einfällt :ph34r:
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Das Streikrecht soll ja schon eingeschränkt werden, gerade die CSU in ihrer einseitigen Arbeitgeberhörigkeit (siehe auch Mindestlohn wo man den ganzen Jammereien glaubt) prescht ja besonders stark vor.

Es ist Heuchelei wenn solche Leute den Helden des 17. Juni Gedenken.

Im Sozialismus/Kommunismus haben die Arbeitnehmer keine Rechte, da die Führung ja vorgibt dass sie schon im Paradies sind.
Derzeit entwickelt sich bei uns eine Marktwirtschaft wo immer mehr Rechte die Arbeitnehmer hart erkämpft haben geopfert werden sollen. Also immer weniger Rechte für Arbeitnehmer und mittlerweile Medien die gezielt und einseitig Stimmung schüren gegen alle die für Arbeitnehmerrechte oder ihren gerechten Anteil kämpfen.

Dabei gibt es eine große Gemeinsamkeit, wenige Eliten bereichern sich auf Kosten der Allgemeinheit.

Außerdem bin ich der Meinung dass statt dem 3. Oktober der 9. Mai unser Nationalfeiertag sein sollte!
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Beitrag von 146225 »

DSG Speisewagen @ 18 Jun 2015, 00:11 hat geschrieben: Außerdem bin ich der Meinung dass statt dem 3. Oktober der 9. Mai unser Nationalfeiertag sein sollte!
Als guter Demokrat würde ich den 23. Mai vorziehen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Die junge Union hat mal wieder einen halbgaren Hirnfurz abgelassen, so berichtet die SZ.

Inhalt des "Modells" sei, dass neben einer Art Starterpaket in Höhe von 1000€ pro Kind, auch Personen ab 25 Jahren ohne Kinder ein Prozent und Personen mit einem Kind ein halbes Prozent ihres Einkommens als "Strafabgabe" zu entrichten haben. Dazu sollen diverse weitere steuerliche Vergünstigungen für Personen mit Kindern eingeführt werden.




Grundsätzlich ist in meinen Augen gegen eine "Familienzuwendung" anstatt des bisherigen Ehegattensplittings nichts zu sagen, das ist eine Forderung, die man auch bei anderen Parteien findet. Alleine der Bindungsstatus kann heute nicht mehr über einen Förderungsbedarf entscheiden. Genauer gesagt, ist ein Modell dieser Art längst überfällig.
Dennoch muss hier zwingend eine gewisse Konsequenz angewandt werden: eine solche Förderung muss dann auch für alle Formen gestattet werden, also auch für alleinerziehende Elternteile (und somit auch für Elternteile ohne Sorgerecht) oder gleichgeschlechtliche Eltern, was natürlich auch das volle Adoptionsrecht für homosexuelle Paare bedeuten muss. Natürlich wird die JU das so nicht gemeint haben wollen, aber wer A sagt muss eben auch B sagen.

Beim Thema Strafsteuer hat die JU sich in meinen Augen brutal vergallopiert: es mag eine Sache sein, die ach so bösen DINKs stärker steuerlich zu belasten (wobei das schon alleine durch den fehlenden Kinderfreibetrag bereits der Fall ist, von den grundsätzlich schon höheren Steuereinnahmen durch zwei voll berufstätige Personen ganz zu schweigen), allerdings würde man damit auch alle anderen kinderlosen Menschen hochgradig vor den Kopf stoßen. Die Welt ist eben nicht so schwarz-weiß, wie es die CSU glaubt: die Zahl der Leute, die einfach keine Kinder bekommen können, sei es aus biologischen Gründen oder weil ihnen schlicht und ergreifend der Partner fehlt, ist dann doch eine Zahl, die über den gerne bemühten "Einzelfall" hinaus geht. Darüber hinaus entscheiden sich viele Menschen auch bewusst gegen Kinder, z.B. weil sie sie nicht adäquat versorgen könnten - ein eigentlich verantwortungsvoller Umgang gegenüber den Sozialleistungen, die das Kind zweifelsohne benötigen würde, einerseits und - was noch viel wichtiger ist - dem hypothetischen Kind selbst, andererseits.

Nun sollen also all diese Menschen über einen Kamm geschoren werden? Abgesehen davon, dass so ein Gesetz unter gar keinen Umständen verfassungskonform sein dürfte, welches Signal soll das denn senden? "Du bist mehr wert, weil du es geschafft hast deinen Lümmel ungeschützt in eine Mumu zu stecken."? Das ganze dann noch mit einer "Wurfprämie" zu verknüpfen, erinnert schwer an eine Politik von vor 75 Jahren, minus die völkische Komponente. Nun würde auch ich der JU nicht in ihrer Gesamtheit eine derartige Gesinnung unterstellen, aber es zeigt mal wieder, wie engstirnig die Sicht der Welt bei diesem Verein ist.
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Beitrag von autolos »

DumbShitAward @ 20 Jun 2015, 10:23 hat geschrieben: Die junge Union hat mal wieder einen halbgaren Hirnfurz abgelassen, so berichtet die SZ.
Abgesehen davon, dass ich deine Formulierung für ungehörig halte, gebe ich dir vom Ergebnis her recht. Eine Einschränkung muss ich aber machen: Du und die JU verkennen den Grund und daher die verfassungsrechtliche Notwendigkeit des Splittings. Ein Familiensplitting in der angedachten Art würde hier andere Motive in den Vordergrund rücken. Im Übrigen gibt es dieses Familiensplitting in gewisser Weise schon. Zu diskutieren bliebe diesbezüglich eigentlich nur, ob der Kinderfreibetrag deutlich erhöht werden müsste.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 20 Jun 2015, 11:32 hat geschrieben: Zu diskutieren bliebe diesbezüglich eigentlich nur, ob der Kinderfreibetrag deutlich erhöht werden müsste.
Wenn man Gutverdiener mit Einkommen >60.000 EUR noch mehr fördern will sicherlich.

Die Motivation, einen letztlich belanglosen Zettel zu fördern (Ehegattensplitting) kann ich aber nicht so wirklich nachvollziehen. Glücklicherweise hab ich aktuell auch ohne Trauschein noch genug abzusetzen...
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Beitrag von 143 »

JeDi @ 20 Jun 2015, 11:38 hat geschrieben: Wenn man Gutverdiener mit Einkommen >60.000 EUR noch mehr fördern will sicherlich.

Die Motivation, einen letztlich belanglosen Zettel zu fördern (Ehegattensplitting) kann ich aber nicht so wirklich nachvollziehen. Glücklicherweise hab ich aktuell auch ohne Trauschein noch genug abzusetzen..."
Und Du meinst, daß man mit 60 oder 70.000 € "Gutverdiener" ist? Rechne mal aus was netto bei rumkommt und vergleich das mit z.B. einem Lokführergehalt. Und nicht vergessen, daß man für 70.000 € mehr arbeitet als 39h/Woche.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 20 Jun 2015, 10:23 hat geschrieben: Inhalt des "Modells" sei, dass neben einer Art Starterpaket in Höhe von 1000€ pro Kind, auch Personen ab 25 Jahren ohne Kinder ein Prozent und Personen mit einem Kind ein halbes Prozent ihres Einkommens als "Strafabgabe" zu entrichten haben. Dazu sollen diverse weitere steuerliche Vergünstigungen für Personen mit Kindern eingeführt werden.
Bin ich sehr dafür (als einer, der die volle Abgabe zahlen müsste). Allerdings sollte statt Steuererleichterungen eine Erhöhung des Kindergeldes stehen, da von den Steuererleichterungen nur die profitieren, die ausreichend Steuern zahlen.
Dennoch muss hier zwingend eine gewisse Konsequenz angewandt werden:  eine solche Förderung muss dann auch für alle Formen gestattet werden, also auch für alleinerziehende Elternteile (und somit auch für Elternteile ohne Sorgerecht) oder gleichgeschlechtliche Eltern, was natürlich auch das volle Adoptionsrecht für homosexuelle Paare bedeuten muss. 
Das sollte selbstverständlich sein. Unabhängig vom Ehestatus, nur anhand der Zahl der Kinder.
Beim Thema Strafsteuer hat die JU sich in meinen Augen brutal vergallopiert:  es mag eine Sache sein, die ach so bösen DINKs stärker steuerlich zu belasten (wobei das schon alleine durch den fehlenden Kinderfreibetrag bereits der Fall ist, von den grundsätzlich schon höheren Steuereinnahmen durch zwei voll berufstätige Personen ganz zu schweigen), allerdings würde man damit auch alle anderen kinderlosen Menschen hochgradig vor den Kopf stoßen.  Die Welt ist eben nicht so schwarz-weiß, wie es die CSU glaubt:  die Zahl der Leute, die einfach keine Kinder bekommen können, sei es aus biologischen Gründen oder weil ihnen schlicht und ergreifend der Partner fehlt, ist dann doch eine Zahl, die über den gerne bemühten "Einzelfall" hinaus geht.
Kinder kosten enorm viel Geld. Auch mit erhöhtem Kindergeld oder weiteren Steuererleichterungen werden Kinder sicher kein Gewinngeschäft werden. Von daher ist es nur gerecht, wenn die, die von dem Nachwuchs profitieren, auch zumindest einen kleinen Anteil der Kosten für den Nachwuchs mittragen, genauso wie jeder auch einen Anteil an den Kosten für Straßen oder Bahnstrecken trägt - schließlich ist der fehlende Nachwuchs eines der größten Probleme die wir haben (auch im Hinblick auf die wahrscheinlich bald scheiternde kapitalgedeckte Altersversorgung).
Wir Singles werden auch mit 1% mehr Steuern wesentlich mehr Geld zur freien Verfügung haben als Eltern.
"Du bist mehr wert, weil du es geschafft hast deinen Lümmel ungeschützt in eine Mumu zu stecken."?
Die Leistung liegt nicht in der Zeugung, sondern in dem Aufziehen der Kinder, dem großen Aufwand an Geld, Zeit und Nerven, die Eltern in ihre Kinder investieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Die sollten lieber mal dafür sorgen dass es für die Leute auch einfacher ist Kinder zu kriegen.

Gerade die Union ist doch auch für die vielen prekären Jobs, Billigjobs, Minijobs usw. verantwortlich und die ständige Befristung von Arbeitsstellen bzw. das Wandern von Praktikum zu Praktikum bei vielen Studienabsolventen.
Wer in so einer unsicheren Phase lebt und nicht weiß wie die Zukunft aussieht kann sich auch nicht um die Familienplanung kümmern.

Auch diese Herdprämie gehört abgeschafft.

Man sollte sich mal überlegen warum Deutschland mittlerweile weltweit die niedrigsten Geburtenraten hat. Man hat sogar Japan überholt.
Ich verstehe nicht wieso das immer so hingenommen wird, denn eine Steigerung der Geburtenraten ist ja nicht unmöglich, aber die Anreize werden falsch gesetzt. Zumindest Geburtenraten wie in Frankreich müsste man ansteuern, die sind ja vergleichbar.
Kostenlose Betreuung und flächendeckende Betreuungsmöglichkeiten wären z. B. besser als irgendwelche Gelder die auch Leute anlockt die Kinder nur in die Welt setzen um abzukassieren (soll es auch geben).

Um unseren Standard zu halten kommen wir auch nicht um Zuwanderung drum herum, auch wenn das der CSU und ihrer Stammtischklientel nicht passt.
Es gibt so viele gut ausgebildete Leute unter den Zuwanderern, genau auf die muss man sich stürzen und alles dafür zu tun damit man sie produktiv einbinden kann.
Bei Abschiebungen von Leuten die aus sicheren Ländern usw. kommen, sind ja oft auch Leute dabei die uns weiterhelfen könnten. Dann muss man hier eben Ausnahmen finden für gut ausgebildete Leute.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

So eine Kinderlosensteuer wird gar nix bewirken.
Diejenigen die niedriges Einkommen haben trifft es nicht und diejenigen, die gut verdienen, wird es nicht zu einem plötzlichen Kinderwunsch "verhelfen".
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 20 Jun 2015, 21:45 hat geschrieben: So eine Kinderlosensteuer wird gar nix bewirken.
Diejenigen die niedriges Einkommen haben trifft es nicht und diejenigen, die gut verdienen, wird es nicht zu einem plötzlichen Kinderwunsch "verhelfen".
Vorallem wissen die besser verdienenden meist, wie man sein sauer verdientes Geld vor dem Fiskus in Sicherheit bringt.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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