[M] Mal wieder Fahrgastrekord der MVG

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

mrj @ 16 Jun 2013, 19:59 hat geschrieben: Mag vielleicht auch daran liegen, dass sie als SWM/MVG-Mitarbeiterin für Planung, insbesondere für Mobilitätskonzepte zuständig ist...
Das ist Sabine Nallinger meines Wissens spätestens seit ihrer Wahl zur Stadträtin 2008 nicht mehr.
(Sie diplomierte übrigens über Carsharing in Berlin, wie sie auf der Veranstaltung angab.)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 16 Jun 2013, 13:46 hat geschrieben: Jein. Sie versteht viel davon, und ich bin momentan unsicher, ob ich nicht sie im ersten Wahlgang wählen soll - gleichzeitig ist sie aber gegen einige Projekte, die ich für sehr wichtig halte - nur mit Trambahnen und Radverkehr werden wir die Verkehrsprobleme eben nicht in den Griff bekommen. Und an dem extremen regenerative-Energien-Kurs der SWM wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern.
Ich habe bis vor kurzem recht aehnlich gedacht wie Du aber in letzter Zeit hatte ich einen gewissen Umschwung:

Das regenerative Energien Thema stinkt mir bekanntlicherweise gewaltig aber da sehe ich bald eine gewisse Saettigung weil es langsam schwerfaellt, noch mehr Geld da zu versenken. Eine 120% Oekostromquote wird wohl auch bei den Gruenen keiner anstreben.

Die Projekte, die ich zwar als sinnvoll ansehe, bei denen Fr. Nallinger eher bremst sehe ich mittlerweile fast als verlorene Schlachten an:
- die dritte Startbahn steht in der naechsten Legislaturperiode wohl nicht mehr zur Diskussion
- die zweite Stammstrecke sehe ich als tot an, wenn im naechsten Bundeshaushalt noch keine Gelder bereitgestellt werden. Die Gemeindefinanzierung laeuft 2019 aus und so weit ich weiss gibt es nochmal bis 2014 die Moeglichkeit das Auslaufen zu ueberpruefen. Da sich da gerade nichts tut, ist davon auszugehen, dass es dabei bleibt. Wenn 2014 keine Gelder bereitgestellt werden, wird die Finanzierung fuer Bayern extrem teuer und die Lobby des laendlichen Raumes wird immer staerker. Gleichzeitig schwindet der Rueckhalt in der staetischen Politik, mitttlerweile unterstuetzt auf kommunaler Ebene eh nur noch die SPD das Projekt und das auch mit wechselndem Elan
- die U9 sehe ich mittlerweile wesentlich skeptischer als zu Beginn: Ein moeglicher Fertigstellungszeitpunkt ist in meinen Augen einfach zu spaet und das Teil muesste vollkommen aus staedtischer Kasse bezahlt werden. Dazu muesste eine breite politische Basis bereitstehen, die sehe ich nicht, die Gruenen wollen mal schauen und liebauegeln eh eher mehr mit der Tram.
Wenn man mit der Muencher U-Bahn noch einen Euro aus der Gemeindefinanzierungskasse abgreifen will maximal mit U4 oder U5 weil man da vor 2019 das Buddeln beginnen koennte.

Auch wenn es meiner eigentlichen Ueberzeugung widerstrebt, evtl ist der Ansatz auf Fahrrad und Tram zu setzen fast realistischer als von U-Bahnen und Stammstrecken zu traeumen, die zwar sinnvoll sind, die aber der politische Zeitgeist nicht finanzieren kann oder will.
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DonFabiano
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Beitrag von DonFabiano »

Iarn @ 17 Jun 2013, 17:39 hat geschrieben: Auch wenn es meiner eigentlichen Ueberzeugung widerstrebt, evtl ist der Ansatz auf Fahrrad und Tram zu setzen fast realistischer als von U-Bahnen und Stammstrecken zu traeumen, die zwar sinnvoll sind, die aber der politische Zeitgeist nicht finanzieren kann oder will.
Diese Einstellung finde ich persönlich ungut. Denn leider fürchte ich wird uns dieser "Zeitgeist" in 20 Jahren wirklich in diesen Kollaps führen, von dem hier schon jemand sprach. Münchens Probleme sind mit Fahrrad und Tram auf Dauer zumindest nicht zu lösen. Da müsste man eben manchmal den politischen Willen erzwingen und gegen solchen "Zeitgeist" arbeiten, als die Probleme nur auf die lange Bank zu schieben, mit der wir (über)morgen zusammenbrechen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ich denke, man sollte erstmal abwarten, wie sich der Stadtrat nächstes Jahr tatsächlich zusammensetzt. Das die CSU hier eine Mehrheit schafft glaube ich zwar net, aber die Rot-Grüne Mehrheit könnte durchaus in Gefahr geraten, zumal man diesmal keinen Ude mehr hat, der die letzten Wahlen quasi im Alleingang für die SPD geholt hat. Diese Popularität hat ein Reiter bei weitem net. Dazu kommt noch, das die Grünen im Gegensatz zu den letzten Jahren eine eigene Kandidatin für den OB ins Rennen schicken.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Lazarus @ 17 Jun 2013, 21:34 hat geschrieben: zumal man diesmal keinen Ude mehr hat, der die letzten Wahlen quasi im Alleingang für die SPD geholt hat. Diese Popularität hat ein Reiter bei weitem net.
Die Höhenflüge von Ude hatte die SPD im Stadtrat ohnehin nie in dieser extremen Form.
Dazu kommt noch, das die Grünen im Gegensatz zu den letzten Jahren eine eigene Kandidatin für den OB ins Rennen schicken.
Stimmt, die letzten 5 Jahre haben die grünen keinen eigenen OB-Kandidaten aufgestellt. Bei den letzten Wahlen dagegen schon.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Es ist zwar eine Prognose des MVV für das Jahr 2013, aber anscheinend fällt es auch manchem Journalisten schwer, zu unterscheiden (sonst wäre nicht erst von MVG die Rede): MVV rechnet mit neuerlichem Fahrgastrekord für 2013

Edit: Ein weiterer Artikel dazu
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Beitrag von schwarzfahrerin »

Jo, stand auch heute früh aufm Infoscreen. Waren da auch nur zwei, drei Sätze, aber das Experten dran zweifeln, dass das gut geht, stand auch drin. Weil es jetzt schon im Berufsverkehr zu erheblichen Engpässen kommt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bezeichnend ist auch, dass die Zahl der Beschwerden ebenfalls ein Rekordhoch erreicht.
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Beitrag von ropix »

Iarn @ 19 Dec 2013, 10:13 hat geschrieben: Bezeichnend ist auch, dass die Zahl der Beschwerden ebenfalls ein Rekordhoch erreicht.
Was aber, denk ich, zum Teil auch auf die dieses Jahr schon erhebliche Belastung mit SEV zurückzuführen sein dürfte. Bei der S-Bahn hatten wir Sperrung wie schon lange nicht mehr, erstmals kam auch noch die U mit monatelangem Busverkehr dazu.

Ach und ja, der Serienschaden geistert ja auch noch durch die Gegend. Trotzdem würde es mich mal interessieren ob die eingegangenen Beschwerden tatsächlich das Chaos anprangern oder sich nicht doch eher auf die "unvermeidlichen" Baustellen beziehen.
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Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

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Beitrag von TravellerMunich »

Bei fast 2% mehr Einwohner in München kein toller Erfolg.
Im Verbundgebiet gab es laut MVV nur 1% mehr, wenn man die absoluten Zahlen betrachtet offenbar alle bei der MVG und im Umland nichts, obwohl es auch dort wächst.

Eine Niederlage.
ropix
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Beitrag von ropix »

Jetzt wäre es doch sehr interessant wie sich der "der immer stärker ausgeprägte Trend zur Abkehr vom eigenen Pkw hin zu einem insgesamt veränderten Mobilitätsverhalten" absolut in Zahlen ausdrückt. Gefühlt werden die Staus jedes Jahr deutlich länger was eigentlich nur davon kommen kann dass immer mehr Menschen auf das Auto zurückgreifen. Und der Betrachtungsraum - ja, ich kann mir gut vorstellen dass innerhalb des Mittleren Rings die Anzahl der Autofahrer abnimmt da ja immer mehr Autofahrer von außen reindrücken.

Also eigentlich gibt's in meinen Augen nichts mehr schönzureden. Der MVV mit allen Partnern muss seit 5 Jahren ausbauen und in spätestens 5 Jahren auf Eröffnungstour gehen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ein Erfolg wäre, überproportional zum Bevölkerungszuwachs zu wachsen. +- kleinere Schwankung für Struktureffekte. Wenn man den Tram19-Effekt rausrechnet, kommt man dann vielleicht auf 1,7 oder eher 1,6.
=> Der ÖV kann also knapp nicht mithalten, ab +2,5 würd ich von Erfolg reden und ab +3 oder +3,5 vielleicht jubeln.

Die Frage ist, warum:
- wo fehlt ne attraktive Abdeckung?
- wo platzt man aus allen Nähten und verliert deswegen bereits Attraktivität und Fahrgäste und ist durch vorhandene Kapazität gedeckelt.
- wo hat man quasi alles oder fast alles abgegriffen
- aber auch wo bringt auch größerer Kapitaleinsatz nix, weil einfach zuwenig dichte Bebauung/Arbeitsplätze/Durchgangsverkehr ist.

Aber auch
- welche Gebiete und Relationen kann man der ÖV nicht genug abschöpfen weil zum Beispiel der Fahrpreis wg. Tarifsprüngen uninteressant wird
- was muss man bgzl. Sauberkeit, Image, Pünktlichkeit tun.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Meine letzten Fahrten mit der U-Bahn waren unerfreulich: ausgefallene Züge auf U2 und U6 (ohne dass es dazu Anzeigen oder Ansagen gab), Züge der U4, die ja seit Fahrplanwechsel abends eigentlich bis Odeonsplatz fahren sollen, die aber ganz selbstverständlich im Lehel endeten...

Dazu tolle geplante Taktlücken (wie, es sind schon wieder Schulferien und daher nur Takt 10 bei der U-Bahn oder Takt 20 beim Bus), was auch immer sehr erfreulich ist für die arbeitende Bevölkerung (wer denkt sich diesen Spar-Murks aus)?

In der Tat scheint der Autoverkehr in München wieder auf dem Vormarsch zu sein, die Staus nehmen tatsächlich zu, wenn ich mich in der Stadt umschaue.

Dazu dann immer mehr Menschen, die lieber aufs Rad umsteigen als mit der MVG zu fahren...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Absolut nachvollziehbar, dass da einige Leut nicht auf ÖV umsteigen bzw. vmtl. auch einige vergrätzt werden. Keine Frage.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Selten so ein Bullshit Bingo gelesen wie in dieser PR. Die Zahlen sind absolut desaströs. Zum wiederholten Male bleibt der Zuwachs unter dem Bevölkerungszuwachs, der Modal Split verschlechtert sich zum x-ten Male in Folge.
Für mich eine klare Folge der völlig vergeigten letzten Legislaturperiode. Ich hoffe die ganzen U-Bahnen bleiben keine Planspiele der Koalitionsvereinbarungen sondern werden gebaut. Nur so ist das Steuer rumzureißen, nicht mit Expressbuslinien mit 10 Fahrgästen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Also hier kann ich Iarn nur absolut zustimmen. Die Politik muss hier endlich handeln, sonst werden wir auf absehbare Zeit im MIV ertrinken. Weil das Nahverkehrssytem kann schlicht keine neuen Fahrgäste mehr aufnehmen.

Ich seh das ja hier in Pasing z.b. wie da die Verkehrssituation vor 10 Jahren war und wie sie jetzt ist. Wenn das so weitergeht, kann man die Landsberger Strasse bald wieder umbauen, weil man sie für den stetig wachsenden MIV dringend durchgehend bis zur A99 brauchen wird.
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Beitrag von Flogg »

Würde es in einigen Stadtteilen (z.B. Moosach) ausreichend Parkplätze geben, dann würde die MVG-Statisitk deutlich anders aussehen, sicher aber auch die Stau-Statistik :-). Wenn ich in unserer Firma eine Umfrage machen würde, dann würden sich sicher von ca. 500 Leuten 80% wünschen, einen Parkplatz zu haben, bei dem man keine 20min Fußweg ins Büro in Kauf nehmen muss.

Sicher würden mehr Leute die U oder S Bahn freiwillig nutzen, wenn man denn mal etwas dafür tun würde, attraktiver und zuverlässiger zu werden. Da die MVG & auch die DB Tochter aber genügend Leute hat, die förmlich gezwungen sind, U/Tram/Bus zu nutzen, ist keine Eile angesagt. Erst wenn die Bahnen leer sind und die Stadt total im Stau versinkt - was nicht passieren wird - würde man vielleicht mal schneller was verbessern...

Irgendwie würde ich mir das mal wünschen :-)
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wenn die Bahnen leer sind, kann man doch den Takt ausdünnen.
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Beitrag von Flogg »

Martin H. @ 6 Jun 2014, 20:21 hat geschrieben: Wenn die Bahnen leer sind, kann man doch den Takt ausdünnen.
Das geht sehr gut auch ohne einen Fahrgast-Boykott, der leider (rein im Bezug auf eine mögliche Druckausübung) nicht eintreten wird. Vielleicht sollte die MVG oder auch der MVV endlich mal die Chancen einer Fahrplan-Ausweitung, Erneuerung von Stationen, anderer Infrastruktur, Fuhrpark etc. sehen - tun sie aber nicht wirklich. 40 Jahre alte Züge gibts doch in kaum einer anderen westlichen Stadt. Die meisten Züge (außer den paar C) gleichen im Inneren denen, die in Pjöngjang (http://www.youtube.com/watch?v=wlTOga-rTF4) rumfahren. Nicht, dass ich persönlich was dagegen hätte - kenne diese Züge seit 32 Jahren, und nichts (außer piep piep piep beim Türschließen), hat sich verändert. Die MVG strahlt bei der U sicher kein "modernes" Image aus, was Leute anziehen würde. Dazu kommen seit längerer Zeit ständig Störungen, die von vielen Leuten mit der "alten Technik" verbunden werden.
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Beitrag von Domo »

Flogg @ 6 Jun 2014, 23:26 hat geschrieben: Das geht sehr gut auch ohne einen Fahrgast-Boykott, der leider (rein im Bezug auf eine mögliche Druckausübung) nicht eintreten wird. Vielleicht sollte die MVG oder auch der MVV endlich mal die Chancen einer Fahrplan-Ausweitung, Erneuerung von Stationen, anderer Infrastruktur, Fuhrpark etc. sehen - tun sie aber nicht wirklich. 40 Jahre alte Züge gibts doch in kaum einer anderen westlichen Stadt. Die meisten Züge (außer den paar C) gleichen im Inneren denen, die in Pjöngjang (http://www.youtube.com/watch?v=wlTOga-rTF4) rumfahren. Nicht, dass ich persönlich was dagegen hätte - kenne diese Züge seit 32 Jahren, und nichts (außer piep piep piep beim Türschließen), hat sich verändert. Die MVG strahlt bei der U sicher kein "modernes" Image aus, was Leute anziehen würde. Dazu kommen seit längerer Zeit ständig Störungen, die von vielen Leuten mit der "alten Technik" verbunden werden.
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Beitrag von NJ Transit »

Flogg @ 6 Jun 2014, 23:26 hat geschrieben: 40 Jahre alte Züge gibts doch in kaum einer anderen westlichen Stadt.
Halte ich für ein Gerücht.
In Hamburg fahren sogar noch DT2 aus den 60ern, und viele DT3, die etwas älter sind als die A-Wägen (allerdings öfter umgebaut wurden).
In Berlin fahren viele ähnlich alte A3E und die nur wenige Jahre jüngeren Schaltwerker-F.
Nicht Westlich genug? Dann vielleicht noch zwei Paradebeispiele:
In Paris fahren noch sehr, sehr viele MF67 der Baujahre 67ff, zahlreiche MP73 (Bj 74ff) und sogar noch ein paar MP59 (Bj 63ff) am 11er.
In London verkehren noch sehr viele Züge der Bj 72ff und 73ff auf Piccadilly Line und Bakerloo Line.
In die USA (noch vieel Westlicher!) würde ich lieber gar nicht erst schauen (z.B. R32, Baujahre 64/65).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Flogg @ 6 Jun 2014, 23:26 hat geschrieben: Vielleicht sollte die MVG oder auch der MVV endlich mal die Chancen einer Fahrplan-Ausweitung, Erneuerung von Stationen, anderer Infrastruktur, Fuhrpark etc. sehen - tun sie aber nicht wirklich.
Sag das dem Stadtrat, wenn die dafür sorgen, dass entsprechend Geld zur Verfügung steht, macht das die MVG mit Sicherheit gerne. So lange der Stadtrat vorgibt, dass kein Geld zu den Verkehrsbetrieben fließt, sondern alles in Windanlagen investiert wird, hat die MVG keine Chance.
40 Jahre alte Züge gibts doch in kaum einer anderen westlichen Stadt.
Eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren ist für Schienenfahrzeuge Standard und üblich. Siehe auch die Ausschreibung für die neuen Trambahnzüge, da ist eine Nutzungszeit von 35 Jahren gefordert.
Die meisten Züge (außer den paar C) gleichen im Inneren denen, die in Pjöngjang (http://www.youtube.com/watch?v=wlTOga-rTF4) rumfahren.
Ja und? Die Züge in dem Video sind doch Top gepflegt und in Schuss, wo ist also das Problem? Soll man jetzt Züge ersetzen, nur weil die Inneneinrichtung nicht mehr dem entspricht, was die Designer sich heute so vorstellen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 7 Jun 2014, 00:16 hat geschrieben: Sag das dem Stadtrat, wenn die dafür sorgen, dass entsprechend Geld zur Verfügung steht, macht das die MVG mit Sicherheit gerne. So lange der Stadtrat vorgibt, dass kein Geld zu den Verkehrsbetrieben fließt, sondern alles in Windanlagen investiert wird, hat die MVG keine Chance.
Ich hoffe sehr, dass diese Windstrom Wahnsinn in München mit dem Regierungswechsel nun zuende ist.
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Beitrag von firefly »

Iarn @ 6 Jun 2014, 18:54 hat geschrieben: Selten so ein Bullshit Bingo gelesen wie in dieser PR. Die Zahlen sind absolut desaströs. Zum wiederholten Male bleibt der Zuwachs unter dem Bevölkerungszuwachs, der Modal Split verschlechtert sich zum x-ten Male in Folge.
Woher willst du denn wissen, dass sich der Modalsplit-Anteil des ÖPNV gleich verkleinert, nur weil er absolut weniger stark wächst, als die Bevölkerung? Damit setzt du ja voraus, dass das Mobilitätsverhalten identisch zum Vorjahr war und dass andere Verkehrsmittel ebenfalls zu gelegt haben müssen. Doch ausser Mutmassungen hab ich zum MIV z.B. nichts vernommen, dass dieser wirklich zulegt hat. Und Zahlen zum Rad- und Fussverkehr gibt es ebenfalls nicht. Diese dünnen Faktenlage lässt einfach keine Schlüsse auf die Fortentwicklung des Modalsplits zu.
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Beitrag von Iarn »

Laut abendzeitung und Navi Hersteller tomtom legt München beim Thema Stau zu. München ist nach diesen Zahlen die einzige deutsche Großstadt, in der der (motorisierte Individual) Verkehr zugelegt hat.
Vergleichbare Zahlen zu finden ist schwierig aber es spricht alles dafür dass München eine sehr negative Entwicklung beim Thema Verkehr durchmacht.
Ist auch klar, wenn man sich das ÖPNVerkehrsangebot über die Jahre ansieht und dir Bevölkerungsentwicklung. Auch wenn man die Fahrgäste immer mehr pfercht, ist irgendwann halt mal Schluss.
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Beitrag von Iarn »

Mittlerweile ist wohl auch König bewusst, dass die Erfolge hohl sind:
„Grundsätzlich ist der neunte Fahrgastrekord in Folge natürlich ein gutes Signal. Doch in absehbarer Zeit sind weitere Streckenausbauten erforderlich. Wir müssen uns dabei vor allem auf das Stadtzentrum konzentrieren, weil dort in absehbarer Zeit die Kapazitätsengpässe auftreten werden.“
Und MVV Chef Freitag sagt dazu
„Das Angebot in der Landeshauptstadt ist traditionell gut, stößt aber in der Hauptverkehrszeit immer häufiger an seine Grenzen. Dem kann nur mit In-frastrukturausbau und Angebotsverbesserungen begegnet werden. Eine der Herausforderungen wird die Sicherung der Finanzierung des ÖPNV sein.“
Quelle: tz
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Beitrag von Sendlinger »

Laut jüngster MVG-PM auch 2014 wieder eine Steigerung von rund 2 Prozent über alle Betriebszweige.

Wobei der größte Sprung im Bereich Trambahn stattfand - plus 12,4% bzw. 13 Millionen Fahrgäste auf gesamt 118 Millionen. Begründung u.a. Leistungsausweitungen wie "Takt 10 bis Zehn", Verdichtungen nach St.Emmeram sowie den Lückenschluß in Pasing. Diese werden also offensichtlich in vollem Umfang angenommen.
Im Zweig U-Bahn Steigerung um 1,6% oder 6 Millionen Fahrgäste auf 390 Millionen.
Im Zweig Bus Steigerung um ebenfalls 1,6% bzw. 3 Millionen Fahrgäste auf 187 Millionen.

Darüber hinaus wird König zitiert mit den folgenden Worten:
-MVG-PM\ @ 26. Juni 2015 hat geschrieben:„Ohne den ÖPNV würde München im Verkehrschaos versinken, zumal bei weiter steigenden Einwohnerzahlen. Die erneute und wiederum überdurchschnittliche Steigerung der Nachfrage zeigt, dass der Nahverkehr der MVG trotz mancher Kapazitätsengpässe in den Hauptverkehrszeiten weiter sehr attraktiv ist. Mit neuen und zusätzlichen Fahrzeugen werden wir unser Angebot im Rahmen der Angebotsoffensive weiter verbessern. Aber auch neue Strecken wie die Tram-Westtangente und die U9 sind unverzichtbar, damit der Nahverkehr zukunftsfähig bleibt und mittelfristig nicht kollabiert. Hier ist freilich auch die Politik gefordert, die richtigen Ausbauprioritäten zu setzen und für eine ausreichende Finanzierung zu sorgen. Darauf setzen wir!“
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Beitrag von andreas »

ja, da hat er recht. Darum finde ich dieses kleingeistige Geplane, wie eben die U-Bahn nach Pasing nicht über die Blumenau zu bauen oder die U9 nicht endlich in Maximalvariante zu planen furchtbar - noch profitiert man vom Weitblick in den 60ern, mit der heutigen Einstellung würde wahrscheinlich in München keine U-Bahn gebaut werden, weil sich das ja nicht 'rentiert'.

Der Füllgrad von U-Bahn, S-bahn und Trambahn nimmt Zustände an, die nicht mehr haltbar sind und Fahrgäste vergraulen zugunsten vom Auto.

Gut, für die Nichtzulassung der C2 Züge kann die MVG nichts, aber sehr wohl für die Mutlosigkeit bei der Trambahnbeschaffung.

Ich bin großer ÖPNV und Eisenbahnfan, aber in und um München ist es eigentlich durch die Bank unangenehm geworden.
Gerade am HBF ist eigentlich alles voll, egal ob Bahnsteige, Zugänge etc. Wo man da noch zusätzliche Umsteiger von der U9 oder Stamm 2 unterbringen will.....
Aber auch sonst, gerade im U-bahnbereich ist fast alles überlastet und so eng, daß es einfach nicht mehr angenehm ist....
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Auch Taktverdichtungen würden helfen, aber da geht man bei der MVG meistens eher nur mit homöopathischer Verdünnung vor. Allein dieser unsägliche 10-Minuten-Takt am Freitag... auf der U6 Süd (vor dem Harras) geht es da oft ganz schön eng zu...

Kürzlich bin ich mal wieder in Wien gewesen und habe den unglaublichen Luxus eines ganztägigen 5-Minutentakts (auch am Wochenende) genossen...
Wo ist das Problem?
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